Vom Gewissen geplagt - G. S. Friebel - E-Book

Vom Gewissen geplagt E-Book

G. S. Friebel

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Beschreibung

REDLIGHT STREET #41von G. S. FriebelDer Umfang dieses Buchs entspricht 98 Taschenbuchseiten.Daniela fühlt sich schuldig am Tod ihrer Mutter, denn sie hatte ihr vorgeworfen, sie nicht zu lieben. Um sich abzulenken, zieht sie nachts los und betrinkt sich. Mit Luc Richter verbringt sie eine wundervolle Nacht, doch er verlässt sie am nächsten Morgen aufgebracht, als sie ihn nach den Sinn des Lebens fragt. So zieht sie wieder nachts los, so dass ein Stricher auf sie aufmerksam wird und dem Zuhälter Zoltan von ihr erzählt. Der plant, Daniela zu seiner neuen Dirne zu machen ...

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Seitenzahl: 111

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G. S. Friebel

Vom Gewissen geplagt

Redlight Street #41 / Cassiopeiapress Roman

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

Vom Gewissen geplagt

REDLIGHT STREET #41

von G. S. Friebel

 

Der Umfang dieses Buchs entspricht 98 Taschenbuchseiten.

 

Daniela fühlt sich schuldig am Tod ihrer Mutter, denn sie hatte ihr vorgeworfen, sie nicht zu lieben. Um sich abzulenken, zieht sie nachts los und betrinkt sich. Mit Luc Richter verbringt sie eine wundervolle Nacht, doch er verlässt sie am nächsten Morgen aufgebracht, als sie ihn nach den Sinn des Lebens fragt. So zieht sie wieder nachts los, so dass ein Stricher auf sie aufmerksam wird und dem Zuhälter Zoltan von ihr erzählt. Der plant, Daniela zu seiner neuen Dirne zu machen ...

 

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books und BEKKERpublishing sind Imprints von Alfred Bekker

© by Author

© dieser Ausgabe 2018 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

Die Hauptpersonen:

Daniela Losser - verliert einen lieben Menschen und gerät aus der Bahn.

Amella Hartmann - , ihre Freundin, versucht, ihr Halt zu geben.

Zoltan - , Zuhälter, fällt mit der neuen Dirne herein.

Luc Richter – weiß, dass er unheilbar krank ist, und findet Trost.

1

Daniela Losser hatte nicht gewusst, dass man so entsetzlich traurig sein konnte. Das junge Mädchen glaubte, auf der Stelle zu zerbrechen. Ich bin doch gar nicht wirklich vorhanden, dachte es verzweifelt. Ich bin schon lange tot. Nur merken die anderen Menschen es vielleicht gar nicht! Alles ist so sinnlos geworden!

Sie hörte Worte, verstand sie jedoch nicht. Sie hallten von den Wänden wider. Plötzlich war eine seltsame Stille um sie. Daniela spürte den Schmerz fast körperlich und krümmte sich ein wenig zusammen.

»Du musst dich erheben«, hörte sie eine leise Stimme an ihrer Seite.

Es war eine unendliche Qual, den Kopf zur Seite zu wenden. Daniela schaffte es und war sogar ein wenig stolz auf diese Leistung. Grenzenlos staunend war ihr Blick, als sie die Freundin an ihrer Seite erkannte. Die dunklen nussbraunen Augen blickten sie voll Mitleid an.

»Soll ich dir helfen?«, fragte Amella Hartmann.

Daniela Losser kam langsam in die Wirklichkeit zurück. Behutsam wurde sie am Arm ergriffen und hochgezogen. Jetzt stand sie auf ihren Füßen und sah auch wieder den Sarg vor sich. Sie nickte schwach. Es waren nur wenige Menschen, die etwas später mit ihr über den Friedhof gingen. Das Wetter war trüb und regnerisch. Dann standen sie am Grab und sahen, wie der Sarg hinuntergelassen wurde. Amella hielt den Arm ihrer Freundin. Daniela konnte nicht mehr weinen. Sie fühlte sich wie ausgenommen und stand wie eine Puppe am Grab. Es lief alles an ihr vorbei. Sie hatte den Eindruck, einen Film zu sehen.

Daniela hörte den Pfarrer reden und verstand nicht, was er sagte. Dann hörte sie die Erde auf den Sarg poltern, und der Pfarrer drückte ihr die kleine Schaufel in die Hand. Mechanisch drückte sie damit in den Erdhügel und ließ die braunen Krumen in die Grube fallen. Sie trat zur Seite, um den Trauergästen Gelegenheit zum Abschied zu geben.

Daniela spürte, wie man ihr die Hand reichte, irgendetwas murmelte und heimlich aufatmend den bedrückenden Ort verließ.

Dann war auch das vorbei. Daniela warf noch einen scheuen Blick in das Grab und wandte sich ab. Amella war noch an ihrer Seite, als sie den breiten Kiesweg zum Ausgang ging. Es gab keinen Leichenschmaus, das konnte sie einfach nicht ausstehen. Jetzt aber schleppte Amella sie in eine kleine Kneipe.

»Komm, trink das! Das wird dir guttun«, meinte sie und schob der Freundin das Cognacglas zu.

Der Schnaps brannte in ihrer Kehle.

»Danke«, würgte Daniela nach einer Weile des Schweigens hervor. »Du bist wirklich lieb. Du kannst mich jetzt ruhig allein lassen, Amella. Du musst doch auch an die Arbeit zurück.«

»Nein, ich bleibe bei dir. Man hat es mir erlaubt.«

Daniela konnte sich nicht erinnern, je in dieser Kneipe gewesen zu sein. Dabei war die Stadt nicht allzu groß. Mit zittrigen Händen suchte sie nach ihren Zigaretten. Fand sie natürlich nicht. Amella reichte ihr eine und zündete sie auch an. Der Rauch füllte ihre Lungen. Merkwürdig, sie hatte das Gefühl, jetzt nicht mehr zu fallen. So ein winziges Ding war doch tatsächlich in der Lage, sie festzuhalten. Sie klammerte sich an eine Zigarette! Verrückt, aber es stimmte!

Plötzlich kam ihr ein Gedanke.

»Weißt du eigentlich, dass Zigaretten Haltestangen sind?«

»Ja, ich weiß.«

»Verrückt, ehrlich, verdammt verrückt! Dann klammerte man sich wohl nur aus Angst an diese verrückten Dinger, was?«

»So ist es.«

Sie blickte die Freundin an.

»Ach, ja, du rauchst ja nicht mehr. Ich habe es doch total vergessen! Prost!«

Daniela schluckte den Schnaps wie Wasser und lächelte den Wirt zaghaft an. Dieser schien richtig erleichtert zu sein, dass sie nicht mehr sauertöpfisch in der Ecke saß.

Hat wohl Angst, dass ich Stunk mache, dachte sie und spürte dann plötzlich wieder den dicken Kloß in ihrer Kehle. Der Schmerz brannte wie Feuer in ihrer Seele.

»Geht es jetzt wieder?«, fragte Amella und bestellte zwei Kännchen Kaffee.

»Mir ist es noch nie so gut gegangen wie jetzt«, fauchte sie die Freundin an.

Amella war ihr nicht böse. Aber dann sagte sie doch ein wenig verwundert: »Ich wusste gar nicht, dass du so sehr an deiner Mutter gehangen hast. Ich habe immer das Gegenteil angenommen. Ihr wart euch doch nicht so grün. Stimmt es nicht?«

Daniela sah die Freundin an und schluckte.

»Du glaubst also, ich habe Theater gemacht?«

»Nein. Wozu solltest du denn auch? Da waren nur die Nachbarn und die Kolleginnen von dir und dann der Pfarrer. Warum solltest du Theater spielen?«

Daniela spürte den Kloß in der Kehle. Sie musste ihn hinunterspülen, sonst würde sie noch daran ersticken. Der Kaffee tat ihr gut.

»Nein, ich habe mich nicht gut mit ihr verstanden. Ich habe begriffen, wie dumm und sinnlos man leben kann, wenn man nichts begreift. Verstehst du mich?«

Amella hatte Mühe sie zu verstehen.

»Das Leben«, sagte Daniela kurz auflachend. »Verdammtes Leben! Da krebsen wir dahin und raffen und glauben, alles zu packen, und dann schwupp, ist es vorbei. Einfach vorbei! Da kommt doch dieser verfluchte Knochenmann und macht mit der großen Schere schnipp und der Lebensfaden ist durch. Aus! Vorbei! Weg! Einfach alles vergessen, tot und leer!«

»Du hast also Angst vor dem Sterben?«

»Angst?« Daniela horchte in sich hinein. »Verdammt und zugenäht, Amella, kannst du mir mal sagen, warum wir auf dieser buckligen Welt sind?«

»Um was zu lernen«, gab diese ruhig zurück.

Die Freundin starrte sie an.

»Zu lernen? Und was hat meine Mutter gelernt? Sie war ...« Daniela konnte nicht weiterreden.

Amella legte den Arm um die Schultern der Freundin.

»Du bist jetzt verletzt, verzweifelt, und du hast auch Angst. Die Nähe des Todes erschreckt. Jetzt ist alles vorbei. Du wirst es wieder vergessen.«

»Vergessen?« Jetzt flossen endlich die Tränen. »Vergessen? Amella, ich will nicht vergessen. Versteh’ das doch! Man kann nichts mehr gutmachen. Man kann nicht mehr reden. Man kann gar nichts mehr! Sie ist einfach weg. Amella, ich bin so unglücklich.«

»Ja, ja, ich weiß wie du fühlst. Du wirst dich schon wieder fangen.«

Auch sie versteht mich nicht, dachte das Mädchen verzweifelt. Ich will mehr wissen. Dieses Unbekannte flößt mir Angst ein. Ich muss einfach herausfinden, wozu das Leben da ist.

Sie sah auf ihre Uhr.

»Ich geh heim. Danke für deine Worte und deine Zuwendung. Du bist wirklich eine liebe Freundin.«

»Danke. Kann ich dich jetzt wirklich allein lassen? Soll ich nicht mitkommen?«

»Nein, nein, lass mich nur! Du kannst mich vor dem Haus absetzen, und dann gehe ich allein.«

Amella zahlte die Rechnung, brachte die Freundin heim und fragte noch einmal, ob sie nicht mitkommen solle. Doch Daniela war schon ausgestiegen. Amella blickte ihr nach. Sie war schon ein komisches Geschöpf. Alle Mädchen im Büro verstanden sie so schwer. Sie war immer schon ein seltsames Mädchen gewesen. Amella biss sich auf die Lippen.

»Jetzt denke ich auch schon wie die anderen. Dabei braucht sie Hilfe. Ich spüre es doch. Da gibt es etwas in ihrem Leben, das ihr Angst einflößt, schreckliche Angst. Wenn ich ihr doch nur helfen könnte. Warum öffnet sie sich mir nicht?«

Dann war die Freundin im Haus verschwunden.

2

Daniela hatte zuerst furchtbare Angst gehabt, die Wohnung zu betreten. Würde nicht alles sie an die tote Mutter erinnern? Dann war es doch leichter, als sie gedacht hatte. Der Duft ihres Parfüms war noch sehr stark vorhanden. Daniela dachte an Bücher, die sie mal gelesen hatte. Vielleicht war die Mutter noch immer zugegen?

Daniela betrank sich und schlief dann tief und fest ein. Als sie endlich zu sich kam, hatte sie eine Nacht und einen Tag verschlafen. Der Schmerz brannte noch immer in ihrer Brust. Sie blickte in den Spiegel und fühlte sich nicht mehr in der Lage, allein zu sein. Sie brauchte Menschen um sich. Sie wollte einfach nicht mehr denken.

Wenig später verließ sie die kleine Wohnung. Oben läutete das Telefon. Sie hörte es im Treppenhaus und dachte: Ist mir egal! Ich brauche jetzt irgendetwas, um mich zu betäuben. So zog sie los. Es war wirklich nicht ihre Art, aber jetzt war alles anders in ihrem Herzen. Sie war auch nicht mehr schüchtern oder gehemmt. Was sie vor einer Woche nicht geschafft hatte, das packte sie jetzt spielend. Sie betrat einfach eine Kneipe. Allein in eine fremde Kneipe gehen - vor ein paar Tagen hätte sie es nicht über sich gebracht. Jetzt ging sie ganz lässig und cool hinein und setzte sich in eine Ecke. Es war eine billige Kneipe. Männer in Arbeitskleidung hockten um die Theke und würfelten. Sie wunderten sich ein wenig über die fremde Frau. Ihre blonden Haare hingen ihr wirr um den Kopf. Sie hatte sich nicht viel Mühe gemacht, ihr Aussehen zu verändern.

Als der Wirt kam, dachte Daniela, sie scheinen sich überall zu gleichen. Sie haben alle einen verschlagenen Ausdruck und sind mürrisch.

»Du machst doch keinen Stunk?«

»Bringen Sie mir einen Schnaps!«

Er blickte sie kurz an und sah, dass sie keine Trinkerin war.

»Na schön!«

Daniela fühlte sich noch mutiger, als sie ein wenig betäubt war. Sie zahlte und zog dann weiter. Sie kannte diese Art von Kneipen gar nicht. Sie merkte auch nicht, dass sie langsam in eine Gegend abdriftete, wo man als Frau eigentlich nichts zu suchen hatte. Sie merkte auch nicht, dass man langsam auf sie aufmerksam wurde. Dann landete sie in einer sehr netten kleinen Bar. Es war schon gegen Morgen. Sie wollte nicht heim und blieb an dem kleinen Tisch sitzen. Ein Mann kam zu ihr - sah sie kurz an.

»Darf man Platz nehmen?«

»Warum nicht?«

Er bestellte ihr einen Drink, und sie kamen ins Gespräch. Es war belangloses Zeug, was sie redeten. Aber sie begriffen sehr sehr schnell, dass sie beide einsam waren. Als dann der Barkeeper sagte: »Wir müssen jetzt schließen«, erhoben sie sich und blickten sich kurz an.

»Wollen Sie mitkommen?«, fragte Daniela.

Der Mann öffnete den Mund, als wolle er etwas sagen, doch dann zögerte er und nickte. Gleichgültig ging sie an seiner Seite weiter. Sie schämte sich auch nicht, dass ihre kleine Wohnung nicht aufgeräumt war.

»Dort ist das Schlafzimmer!«

Sie ging ins Bad. Sie musste sich übergeben, weil sie zu viel getrunken hatte. Der Rausch machte sie gleichgültig. Sie musste nicht mehr denken.

Der Mann lag in ihrem Bett, als sie ins Schlafzimmer kam. Lässig ließ sie die Kleidung fallen und stand wenig später nackt im Zimmer. Er ließ sie nicht aus den Augen. Dann streckte er die Arme nach ihr aus. Der Mann schluchzte fast, als sie sich zu ihm legte.

»Ja, ja, ist schon gut«, sagte sie mütterlich und strich ihm über die Haare. »Nicht traurig sein. Ich bin ja bei dir. Komm schon! Sei jetzt fröhlich!«

Wie ein Ertrinkender klammerte er sich an Daniela. Sie war schon vieles gewöhnt. Hatte schon eine Menge Freunde gehabt. Doch was sie jetzt erlebte, war so total anders, dass sie fast nüchtern wurde. Staunend dachte sie nur, so etwas gibt es auch? Solche Männer existieren tatsächlich? So zärtlich, so liebevoll, so verstehend! Er gibt mir Liebe, wie ich sie noch nie erlebt habe. Sie ist wie eine Wolke. Ich spüre mich. Ich bin endlich Frau, ich bin endlich ein Wesen aus Fleisch und Blut.

Er sorgte dafür, dass sie nicht schwanger wurde. Ein Mann hat dafür Sorge zu tragen, dachte sie noch und lächelte. Sie zog ihn in ihre Arme, spürte seinen zitternden Körper. Wie sehr verlangte er nach ihr. Wie sehr liebte er sie. Wie spürte sie seine Zärtlichkeit!

Dann schliefen sie beide ein.

Daniela lächelte im Traum. So sehr hatte sie dieses gemeinsame Leben genossen.

Der Mann erwachte vor ihr. Er stützte sich auf seinen rechten Arm und betrachtete sehr lange das Gesicht der Frau an seiner Seite. Er wagte sich nicht zu rühren, um diesen Zauber des Augenblicks nicht zu zerstören. Er spürte etwas in seinem Herzen aufgehen. Es war so schön, so wundervoll!

Daniela erwachte und sah ihn an. Sie brauchte ein paar Minuten, um sich wieder zu erinnern. Dann lachte sie leise auf und schmiegte sich an ihn.

»Ich kenne noch nicht mal deinen Namen«, sagte sie lachend. »Du musst mich wirklich für verrückt halten, nicht wahr? Oder noch schlimmer. Für käuflich?! Ist es nicht so?«

»Nein, das bist du ganz und gar nicht. Dafür habe ich einen Blick.«

»Ach, dann kennst du dich mit solchen Mädchen aus?«

Daniela fühlte plötzlich Eifersucht in sich aufglimmen. Verdammt, dachte sie ärgerlich. Da verbringt man mal eine hübsche Nacht und schon will man wieder so etwas wie besitzen. Und wenn man etwas besitzt, wird es einem eines Tages wieder genommen. Nein, ich will nie mehr wirklich besitzen wollen. Dann muss ich auch nicht mehr so leiden.

»Nenn mich einfach Luc«, sagte der Mann an ihrer Seite.

»Bist du Franzose?«

»Nein, meine Mutter wollte immer nach Frankreich ziehen. Aber dann hat sie nur ihre Ferien dort verbracht und mir einen französischen Namen gegeben. So zerrinnen Träume in Wirklichkeiten«, meinte er ein wenig sarkastisch.

»Ja, so ist es manchmal«, bestätigte Daniela und erhob sich. Sie hatte plötzlich das Gefühl, sich vor dem Fremden schämen zu müssen. Sie wickelte sich in ihren Morgenmantel und blickte auf den Kalender. Es war Sonntag. Sie hatte viel Zeit und wollte ihn nicht so schnell fortlassen.

»Was ist, du bist plötzlich so komisch.«

»Ach nichts! Ich gehe jetzt ins Bad, und dann will ich mal sehen, ob ich uns ein Frühstück zaubern kann.«

»Wir können auch essen gehen.«

»Um diese Zeit? Du bist verrückt!«

»Komm nur mit!«

Wenig später saßen sie in einem Frühstückscafé. Daniela war erstaunt. Seit gestern lernte sie ihre Stadt von einer ganz anderen Seite kennen.