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Es wird anhand der Schriften des Neuen Testamentes der längerwierige prozeßhafte Weg eines Menschen vom Sünder bis hin zum vollkommenen Heiligen gemäß der Lehre Jesu und Seiner Apostel beschrieben. Das schließt notwendig die wahre Nachfolge Jesu in Selbstverleugnung ein, welche bei den Aposteln den Überwindungsprozeß des alten, natürlichen, sündigen, dem Fleisch verplichteten Menschen in der Kraft des Heiligen Geistes bedeutet. Nur so kann er frei werden aus der Macht der Sünde, des Todes und des diese Welt beherrschenden Satans, und den neuen, heiligen, nicht mehr dem Fleisch und der Sünde verpflichteten Menschen verwirklichen, in welchem Christus Gestalt angenommen hat. Durch die Verbreitung dieses urchristlichen Überwindungs-Paradigmas sollen Menschen zu wahrer Nachfolge Jesu ohne Verkürzungen des schmalen Weges und ohne die mit dem bisherigen über eintausendfünfhundert Jahre vorherrschenden Herr erbarme Dich-Paradigma der katholischen Kirche verbundenen Täuschungen über ihren wahren geistlichen Stand angeregt werden.
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Seitenzahl: 75
Veröffentlichungsjahr: 2018
Vom Werden des neuen, heiligen Menschen in Christus
von T. Diakonos
(c) 2018 T. Diakonos
Email: [email protected]
Verlag und Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN 978-3-7469-6700-4 (Paperback)
ISBN 978-3-7469-6701-1 (Hardcover)
ISBN 978-3-7469-6702-8 (e-Book)
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Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:
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"Wir sind nicht mehr dem Fleisch verpflichtet, Brüder, daß wir nach dem Fleisch leben müßten. Wenn ihr nach dem Fleisch lebt, müßt ihr sterben; wenn ihr aber durch den Geist die Taten des Leibes tötet, werdet ihr leben.“
"Jeder, der in Ihm bleibt, sündigt nicht. Jeder, der sündigt, hat Ihn nicht gesehen und hat Ihn nicht erkannt.“
Es ist christlicher Heroismus, und wahrlich, man sieht ihn wohl selten genug, daß man es wagt, ganz man selbst zu werden, ein einzelner Mensch, dieser bestimmte einzelne Mensch, einsam Gott gegenüber, einsam in dieser ungeheuren Anstrengung und dieser ungeheuren Verantwortlichkeit.
Meinem Bruder
Vorwort
Die vorliegende kleine Schrift stellt den mühseligen und trübsalreichen geistlichen Reifungsprozeß des Urchristentums zum Gerechten, dann weiter zum Heiligen und schließlich zum vollendeten Heiligen dar. Sie richtet sich damit an alle dem Christentum zugewandten Menschen der Gegenwart und der Zukunft, um ihnen die Erkenntnis ihres wahren geistlichen Standes und Fortschrittes und folglich auch dessen, woran es ihnen noch mangelt, zu ermöglichen.
Die Zielrichtung der Schrift ist daher nicht missionarisch, sondern in geistlichem Sinne aufklärerisch, um als Anleitung zum Ausgang aus der diesbezüglich selbstverschuldeten Unmündigkeit durch das Wagnis des Glaubens (credere aude!) zu dienen. Für ihr gründlicheres Verständnis ist allerdings die Gabe des Heiligen Geistes erforderlich. Der Apostel St. Paulus schrieb an die Korinther:
“Wir aber haben nicht den Geist der Welt empfangen, sondern den Geist, der aus Gott ist, um das zu erkennen, was uns von Gott aus Gnaden geschenkt worden ist. Und davon reden wir auch, nicht mit Worten, wie menschliche Weisheit sie lehrt, sondern mit solchen, wie der Geist sie lehrt, indem wir geistgewirkten Inhalt mit geistgewirkter Sprache verbinden. Der seelische (natürliche) Mensch aber nimmt nichts an, was vom Geiste Gottes kommt, denn es gilt ihm als Torheit, und er ist nicht imstande, es zu verstehen, weil es geistlich beurteilt werden muß. Der Geistesmensch dagegen beurteilt alles zutreffend, während er selbst von niemand zutreffend beurteilt wird.“
Daraus wird ersichtlich, daß jeder wahre Christ ein Geistlicher ist und derjenige, der sich ohne diese Eigenschaft Christ nennt, nach ihr streben sollte. Möge auch bei einigen von den inzwischen auch im immer noch christlich genannten Abendland sich weitgehend in der Überzahl befindenden Heiden durch die Lektüre dieser Schrift das Interesse am Urchristentum geweckt werden.
Einleitung
Das urchristliche Wissen um das Werden des neuen, heiligen Menschen in Christus fand in der Apostellehre des ersten Jahrhunderts als Fortsetzung der Lehre Jesu seinen bis zum Ende dieser Welt gültigen Niederschlag. Es bezeichnete einen längerwierigen geistlichen Reifungsprozeß:
Von der Bekehrung des natürlichen, fleischlich-seelisch und von der Sünde bestimmten Menschen zu Gott und dem erhöhten Christus, den Taufen mit Wasser und dem Heiligen Geist, über das Erreichen des Reiches Gottes und seiner Gerechtigkeit durch die aktive Nachfolge Jesu in Selbstverleugnung und vielerlei Trübsal bis hin zur vollkommenen Heiligung durch den Geist und damit zur Verwirklichung des neuen, geistlichheiligen Menschen in Christus. Die Bekehrung erfolgte durch das Hören der guten Botschaft vom nahe herbeigekommenen Reich Gottes und von Christus als dem Retter der Menschen aus der Herrschaft des Satans, aus der Macht der Sünde, aus dem verdorbenen Menschengeschlecht der gegenwärtigen bösen Weltzeit mit dem ihm an deren Ende drohenden Zornesgericht Gottes und der Gefahr des ewigen Todes. Die Gerechten und die Heiligen dagegen erfüllten die Voraussetzung für die Auferweckung durch Christus am jüngsten Tage. Die Lehre Jesu wurde für die Nachwelt in den Evangelien, die Lehre Seiner Apostel über den Prozeß der Heiligwerdung der Jünger in deren Briefen und der Apostelgeschichte des Neuen Testamentes niedergelegt.
Das Wissen um diesen geistlichen Reifungsprozeß ist in den dem Urchristentum folgenden beiden Jahrhunderten durch die allmähliche Abschwächung der gesunden Apostellehre und die zunehmende Dämpfung des Heiligen Geistes bei der aktiven innerlichen Nachfolge zur Heiligung, der Vernichtung des alten, sündigen Menschen, stetig gemindert worden. Mit der Einführung des Christentums als Staatsreligion im Römischen Reich (380 n. Chr.) wurde beides vollends unterdrückt, indem die Bekehrung und aktive Nachfolge der Christen zur Heiligung und Erlangung der herrlichen Freiheit der Kinder Gottes für die nun in die römische Kirche einströmenden Massen ersetzt wurde durch dogmatisch zu "Gnadenmitteln“ erhöhte Sakramente und damit verbundene eigene Lehrsätze. Diese sollten die dadurch in völlige Abhängigkeit von dieser Kirche gehaltenen Kirchenmitglieder angeblich in gleicher Weise des Heiles in Christus versichern wie die Heiligung des Urchristentums - der Empfang des Heiligen Geistes und der Gliedschaft am Leibe Christi wurde im völligen Widerspruch zum Neuen Testament bei der Wassertaufe auch im Säuglingsalter behauptet. So wurde auch das zum Gedächtnis eingesetzte Herrenmahl zu einer Wiederholung der Kreuzesopfers Christi, dem Meßopfer abgewandelt mit der Wiedereinführung des Altars, über dem immer prächtigere Kirchenbauten entstanden. Auf diese Weise wurde ein zunehmend bekehrungsloses sakramentales Ersatz-Christentum für die Massen geschaffen mit einer Parallelkirche zur Kirche Gottes, der staatlichen Amts- und Volkskirche, deren Mitglieder in Entsprechung zur jüdischen Beschneidung im Säuglingsalter durch die Wassertaufe rekrutiert wurden. Der Kelch wurde den Massen allerdings verweigert.
Augustin unterschied denn auch noch die sichtbare von der unsichtbaren Kirche. Zwar war das Erlangen des Heiles hier in vornehmlicher Weise den Mönchen zugesagt, welche immerhin drei Entsagungsgelübde als Ersatz für die urchristliche Bekehrung ablegen mußten, aber den innerlichen Nachfolgeprozeß meinten durch äußerliche Werke wie leibliche Übungen und Ritualhandlungen ersetzen zu können. Die Herausragenden unter diesen wiederum sprach die katholische Kirche heilig, aber nach ihren eigenen Kriterien, nicht nach denen der Apostel, womit sie allerdings richtigerweise alle übrigen zu Nicht-Heiligen erklärte. So schuf diese Kirche ein vom Urchristentum verschiedenes eigenes Dreiklassensystem von Christen und behauptete, daß nur ihre Mitglieder, und zwar prinzipiell alle, das Heil in Christus erlangten, obwohl bei nahezu allen die urchristliche Verwirklichung des neuen, wahrhaft heiligen Menschen in Christus durch aktive innerliche Nachfolge in Kraft des Heiligen Geistes unterblieb.
Im Laufe der folgenden Jahrhunderte entwickelte sich in Rom das Papsttum mit seinem sich ständig steigernden auch weltlichen Machtanspruch, welcher letztlich um die erste nachchristliche Jahrtausendwende zur ersten Kirchenspaltung durch die Lossagung der griechisch-orthodoxen Kirche führte. Die zweite, ursprünglich unbeabsichtigte Spaltung trat im 16. Jahrhundert durch die Reformation Luthers ein, welche den Glauben als notwendig zur Erlangung der Gnaden-Gerechtigkeit Gottes wiederentdeckte. Der Glaube wurde jedoch hierbei nicht als mühsamer, trübsalreicher innerlicher Prozeß gesehen, sondern als eine vorgegebene Größe, mit welcher ein Mensch sich nur fest in Christus ergeben und frisch auf Ihn vertrauen sollte. Damit gelangte die Reformation unter dazu notwendiger Überbetonung der Gnade Gottes aber nur zu ihrer Lehre von der Rechtfertigung des Sünders, welche so keineswegs von der gesunden Apostellehre gedeckt war; denn Bekehrung und aktive innerliche Nachfolge auf Gegenseitigkeit unter vollem persönlichem Einsatz gerade der Gnade des Heiligen Geistes wurden zur Erlangung der Gerechtigkeit des Reiches Gottes zunehmend für entbehrlich gehalten. Da Luther zudem das völlige Abtöten des alten sündigen Menschen im Gegensatz zu den Aposteln nicht für möglich hielt, unterblieb die Verwirklichung des neuen heiligen Menschen in Christus. Von diesem seinem Scheitern bei der Abtötung des alten Adams ist denn auch seine Gnadenlehre ganz geprägt.
Auf diese Weise wurde im Grunde mit einer gewissen Korrektur in Richtung Innerlichkeit das passive, auf Empfangen und Hingebung beruhende, also weibliche, in der Sünderexistenz verharrrende Christenmodell der katholischen Kirche mit seiner völligen Abhängigkeit von Dogmen und Sakramenten, insbesondere aber rein vom Erbarmen des Herren, beibehalten. Zwar wurde das Meßopfer abgeschafft, dem Abendmahl jedoch Sündenvergebung zugesprochen und die Säuglingstaufe mit ihrer Falschlehre des Geistesampfangs beibehalten. Gleichwohl erhob man wiederum den Anspruch, das allein seligmachende wahre Christentum zu vertreten und ließ dem näherkommende Abweichler, welche aber immerhin die Grundlage für die späteren Freikirchen bildeten, gnadenlos über die Klinge springen.