Von den Fremden hier und dort - Gerhard Polt - E-Book

Von den Fremden hier und dort E-Book

Gerhard Polt

0,0
4,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Die neue, 10-bändige Werkausgabe versammelt Gerhard Polts wichtigste Texte, das heißt alle Geschichten, Stücke, Monologe und Dialoge, aus der Anfangszeit in Zusammenarbeit mit Hanns Christian Müller bis heute. Ergänzt wird die Sammlung durch bisher unveröffentlichtes Material.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 143

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



INHALT

» Über den Autor

» Über das Buch

» Buch lesen

» Impressum

» Weitere eBooks von Gerhard Polt

ÜBER DEN AUTOR

Gerhard Polt, geboren am 7. Mai 1942 in München, studierte in Göteborg und München Skandinavistik. Seit 1975 brilliert er als Kabarettist, Schauspieler, Poet und Philosoph auf deutschen und internationalen Bühnen. 2001 wurde er mit dem Bayerischen Staatspreis für Literatur (»Jean-Paul-Preis«) ausgezeichnet. Sein gesamtes Werk erscheint bei Kein & Aber.

ÜBER DAS BUCH

Bibliothek Gerhard Polt Werke in zehn Bänden und ein Begleitbuch

I Von Heimat und Geschichte

II Vom Geben und Nehmen

III Vom Auf- und Absteigen

IV Von den Fremden hier und dort

V Von Brot und Spielen

VI Von den letzten Dingen

VII Von Banden und Bindungen

VIII Von Haus und Hof

IX Von Festen und Feiern

X Vom Kindsein

Begleitbuch: Paralipomena

Die Werkausgabe versammelt Gerhard Polts wichtigste Texte, das heißt alle Geschichten, Stücke, Monologe und Dialoge, aus der Anfangszeit in Zusammenarbeit mit Hanns Christian Müller bis heute. Das Begleitbuch bietet Überraschendes zu Gerhard Polt sowie ein komplettes Register seiner Werke.

»In zehn Bänden die ganze Welt.« Elke Heidenreich

»Ich sage heute ein eindeutiges Ja zum Nein zu Europa!«

Gerhard Polt

INHALTSVERZEICHNIS

Menschenfresser

Die Aussteiger

Der Individualist

Der Kaiserschmarren

Der internationale Feinschmecker

Olé

Der Europäer

Apropos Afrika

Benefiz

Der Bürgermeister von Moskau

Ein Ostblockplayboy

Anlässlich der Grenzen

Alles über den Russen

Care Gino

Mr. Anybody

Concentration-Camp-Song

Die souveräne Persönlichkeit

Das Dritte-Welt-Essen

Eine Spendenaktion

Der spanische Lebensretter

Convertibilität

Stille Hilfe

Europa und Bier

Das Interview

Herr Tschabobo

Alles über Jugoslawien

Campingfreuden

Im Urlaub

Touristikinformation

Italien

Vom Boden essen

Die Kulturreise

Der Stau

Alles über Spanien

Der Überfall

Schweden

Alles über Frankreich

Bahli, Balli – Bali

Alles über Griechenland

Die Weltreise

MENSCHENFRESSER

Wir haben gesagt, Mariele, Mariele, du konntest ja letztes Jahr nicht mit uns mitkommen, weil du warst ja verhindert, du hast ja deinen Pilz ghabt, und auerdem hast du den Fhrerschein gmacht, gell. Du hast ja den Fhrerschein gmacht und hast dazu dreiundneunzig Stunden gebraucht, ich mein, du hast jetzt den Fhrerschein, ham mir gsagt, Mariele, aber es du warst verhindert, du konntest nicht mit uns mitfliegen, auerdem sind wir ja letztes Jahr nur auf die Virgin Islands gefahren, des war wegen diesem Benefizessen, dieses Wohlttigkeitsessen, das war dieses Lobster-Festival h, h, zugunsten der Tiramisu-Geschdigten. Und wir haben gesagt, Mariele, dafr kannst du dieses Jahr mit uns mitfliegen, wenn wir diesen Gastronomie-Adventure-Trip machen. h, der Gastronomie-Adventure-Trip wurde von der Zeitschrift hm nicht essen&trinken, auch nicht Der Feinschmecker, sondern wurde von Le Gourmeur veranstaltet der Le Gourmeur. Und die haben des organisiert, und wir sind dann, an dem Donnerstag, wo es so saukalt war, da sind wir dann vom Franz-Josef-Strau-Airport weggeflogen, nonstop, direkt ber Singapur, dann nach Sydney, weil Sydney war unser Headquarter. Und wir sind dann, jetzt warten Sie, des war dann, ich komm immer mit der Zeit durcheinander, weil da war dieser Jetlag; der Vati hat auch gesagt, Jetlag, na, des httens ja in den Prospekt reinschreiben knnen, dass da ein Jetlag is, net, weil mir ham ja den Tag bezahlt, aber mir ham ihn nicht gekriegt, net, so ein Jetlag, das ist ungefhr so was wie h ein Disagio bei der Bank, net, das Geld sieht man auch nicht mehr. Na ja, und dann war der erste Gastronomie-Adventure-Trip, der stand unter dem Motto h, Essen, h Wir fliegen zu den Aborigines: Essen wie vor zehntausend Jahren. Wir haben halt gedacht, na ja, des is halt ein h das ist halt ein Motto, wir haben ja nicht gewusst, dass die wirklich wie vor zehntausend Jahren fressen, net; und ich muss auch sagen, was sich diese Aborigines ausgedacht haben, also das ist mit essen hat das nichts zu tun, gell. Des ist auch kein Abenteuer, sondern ein Skandal. Da ham sie dem Vati zum Beispiel ham die serviert a so hm h, hm, so, so Insektenrouladen, nicht, und dann so Termitenravioli also, grauenhaft, net. Der Vati hat sich wirklich berwunden, dass er berhaupt es zu sich nimmt, net. Und wie er des wollte, da kommt der Brgermeister, oder was er ist, von diesen Aborigines, und spuckt dem Vati auf diese Ravioli drauf, net. Der Vati hat gleich den Guide kommen lassen, hat gsagt, Sie, der Kerl, der speit auf meine Ravioli drauf. Dann sagt der Guide, na ja, des is bei denen eine alte Tradition, das bedeutet bei denen guten Appetit. Und dann hat der Vati gsagt, ja, sagn Sie dem amal, ob er nicht wei, dass die zehntausend Jahre jetzt vorber sind, net also frchterlich! Und der Vati hat sich wirklich, also berwunden! Es war so ungustis, gell? So ungustis! Und trotzdem, der Vati beit rein, nein, also staubtrocken. Der Vati htt beinah einen Hustenanfall bekommen, gell also so trocken. Der Vati hat gesagt, also, ein Gugelhopf ist ein feuchter Schwamm dagegen, net grauenhaft. Und dann ham sie ihm eine Sauce gebracht, eine Pfefferminzsauce, und dann sagt der Vati, na ja, was heit Pfefferminzsauce! Muss ich zwanzigtausend Kilometer fliegen, dass ich eine Pfefferminzsauce bekomme? Oder, damit Sie sichs vorstellen knnen, was die noch serviert ham: Dann ham sie einen Heuschreck serviert ein Heuschreck, so gro wie ein Dackel. Aber den Heuschreck selber, den verzehren sie nicht, net, sie essen nur seine Exkremente, net, auf deutsch: den Scheidreck. Also, hren Sie auf! Wir ham drei Kreuze gemacht, wie wir endlich wieder im Headquarter waren. Aber dann, beim Le Gourmeur, ham sie sich dann schon angestrengt, sie ham gewusst, jetzt mssen sie sich ins Zeug legen, und im Mainland haben wir dann bekommen, jetzt warten Sie, wir ham gegessen, ein das war sehr gut, point, also das Fleisch war point, hm, einen Carpaccio, ein Fleisch vom Koalabren. Nur dann ham sie wieder eine Pfefferminzsauce draufgeschttet. Die tun auf alles Pfefferminzsaucen drauf. Wissen Sie, weil diese Australier haben das schwere Erbe der englischen Kche angetreten. Oder wir ham gegessen, das war ein Auflauf, ein hm Souffl an Flamingozungen, hats geheien. Flamingozungenauflauf an Bordeaux-Wein, nicht. Aber da war gerade diese Mururoa-Sache, diese Gaudi mit diesen Atomtests, Sie wissen schon. Und dann kommt der Guide daher und sagt, ob wir ausnahmsweise statt diesem Bordeaux vielleicht doch lieber einen Trollinger trinken. Und dann hat der Vati gesagt, na ja, also wenn wir damit dem Chirac eins auswischen, in Gottes Namen, trinken wir auch einen Trollinger dazu. Und dann kam diese Enttuschung, so eine Enttuschung, also, ich hab den Vati noch nie so enttuscht gesehen. Wissen Sie, aber es ist auch im Prospekt gestanden, es hat ja auch geheien, wir bekommen einen Tafelspitz vom Riesenwaran. Es ist ja ausdrcklich dringestanden, dann kommt der Guide daher im letzten Moment und sagt, den Riesenwaran knnen sie nicht mehr servieren, der letzte Waran ist vor drei Monaten ausgestorben, ein Zahnarztehepaar aus Ebersberg bei Mnchen hat den letzten gefressen. Also, Sie htten unsern Vati sehn sollen Der Vati war also, vollkommen desillusioniert. Er hat gesagt, warum mache ich die Reise, warum mach ich diese Reise, er sagt, einmal in meinem Leben htte ich halt so gern einmal etwas Ausgestorbenes probiert. Na ja, dann haben sie sich dafr entschuldigt und haben ersatzweise diese Eier serviert von diesen Sch h Riesenschildkrten, wissen Sie, und der Guide hat gesagt, er geht davon aus, h die sterben auch bald aus. Und dann haben sie sie serviert und haben wieder diese Pfefferminzsauce drauf. Na ja, also jetzt, kurze lange Rede, kurzer Sinn, und dann kam der Hhepunkt der Reise: Das Motto hat geheien Wir fliegen zu den Papalangi, das sind diese Man-Eater, wobei ich sagen muss, der Begriff Man-Eater ist missverstndlich, denn sie essen ja Frauen auch. Also, wir sind rbergeflogen mit Transfer und Propellermaschine, und dann eine Hitze, ich sag Ihnen, eine Hitze, brllende Hitze, Dreck, Schlamm, Mcken, Schnaken, Bremsen, nicht wahr, frchterlich, bis man zu diesen Man-Eatern kommt. Stundenlang sind wir mit dem Ranch Rover durch diesen Dreck, weil dieser Stamm ist ja erst vor einem Dreivierteljahr entdeckt worden, aber sie sind bereits h katholisch also den Papst kennen sie. Und einer von ihnen, der Medizinmann, hat sogar diesen Karl Moik, diesen h vom vom Musikantenstadl, hat er schon auf einem Bild dabeigehabt. Und h und ich muss auch sagen, diese Man-Eater, sie sind auch also herrlich in ihrem Benehmen, wie sie uns empfangen ham, mit einer Herzlichkeit und einer Natrlichkeit, mit einer Nonchalance haben sie uns begrt, und sie haben getrommelt sie trommeln ja so gerne, mit einer Inbrunst haben sie getrommelt, ham sie getrommelt, und hm und das Kufsteinlied und . Also diese Man-Eater! Und dann muss ich noch sagen, ja, als es dann so weit war, bevor wir zu Tisch gebeten wurden, h ist der Guide noch mal gekommen und hat uns gesagt, wer jetz dann kein Menschenfleisch nicht essen will, braucht es auch nicht zu essen, der kann ersatzhalber auch Maultaschen oder Spaghetti oder ein Tiroler Grstl bekommen, also keiner muss es essen. Nur unser Vati hat gesagt, kommt nicht in Frage, ich hab das Fleisch bezahlt, ich habs gebongt, und wir essen es auch. Und wie diese Man-Eater auch den Tisch gedeckt haben, das muss man gesehen haben. Also, und mit einem Geschmack, diese Man-Eater. Sie ham ein Dekor und auch kologisch, also, zum alles so schn hergerichtet, keinerlei Plastik, nur Porzellanteller, wunderbar gedeckt, der Tisch, also, man man muss zugeben und sehen, diese Man-Eater, sie sind auf der Hhe der Zeit, sie wissen, das Auge isst mit. Und dann, bevor wirklich serviert wurde, hat unser Vati, weil wissen Sie, unser Vati ist seit diesem Rinderwahn mit dieser BSE-Geschichte, ist unser Vati sehr hellhrig, alles, was Fleisch angeht. Und dann hat er den Guide kommen lassen, hat gesagt, bitte, sind Sie so nett und verraten Sie mir, woher kommt das Fleisch? Aber der Guide hat ihn gleich beruhigt und hat gesagt, nein, er garantiert, das Fleisch ist clean, also er gibt ein Zertifikat, sie legen eine Hand ins Feuer, also sie sind da also wir brauchen keinerlei Angst zu haben, das Fleisch ist vollkommen in Ordnung. Er sagt, das Fleisch kommt hchstens, er sagt, wenn diese Man-Eater einen erwischen, vielleicht einmal von den Boat people, dann kann es sein, dass er in den Topf kommt, oder in seltenen Fllen, aber wirklich nur sehr selten, wenn er berhaupt hergeht, dann vielleicht einmal ein Blauhelm, aber er sagt, wenn da ein Englnder dabei ist, dann lassen sie ihn sowieso wieder laufen. Also, ich sags ganz ehrlich, ich bruchte kein, h kein Menschenfleisch essen, und das Mariele hat auch gesagt, nein, also jeden Tag msste sie das wirklich nicht haben. Und wir hams auch nicht mitgenommen, weil sie hams uns als Suppe in Konservendosen noch verkaufen wollen, nicht? Also man muss es wirklich nicht immer essen, aber auf der andern Seite sag ich halt, mein Gott, man war einmal dabei, man hats einmal probiert, man kann halt doch einmal mitreden.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!