Von harten Hunden und hyperaktiven Affen - Nello Gaspardo - E-Book

Von harten Hunden und hyperaktiven Affen E-Book

Nello Gaspardo

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  • Herausgeber: UVK
  • Kategorie: Ratgeber
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2017
Beschreibung

Jeder Mensch ist einzigartig! Das ist fraglos richtig. Dessen ungeachtet finden Sie bei Ihren Mitmenschen wiederkehrende Charaktereigenschaften, mit denen Sie im Beruf und im Alltag umgehen müssen. Denken Sie nur an den harten Hund aus der Chefetage, den cleveren Fuchs aus dem Controlling oder den zappeligen, aber vor Ideen sprühenden, Affen aus der Marketingabteilung. Der Kommunikations- und Verhandlungsexperte Nello Gaspardo skizziert neun solcher Typen anhand von Tierbildern. Er zeigt deren Stärken und Schwächen auf und verrät Ihnen pointiert, was Sie im Umgang mit diesen Menschen unbedingt wissen sollten und wie Sie mit diesen Typen richtig kommunizieren. Das Buch ist ein unverzichtbarer Ratgeber für alle, die im Beruf und im Alltag gemeinsam mit anderen Menschen schnell und harmonisch Ziele erreichen möchten.

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Seitenzahl: 173

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Dr. Nello Gaspardo

war 23 Jahre als Professor für Rhetorik, Internationale Verhandlungsführung und Leadership an der ESB Business School, Reutlingen University, und an diversen internationalen Universitäten und Unternehmen tätig.

„Es geht nicht darum, etwas Neues zu sehen, sondern bei dem, was man sieht, etwas Neues zu denken.“

Arthur Schopenhauer

Für meine Frau und meine Tochter

Liebe Leserin, lieber Leser!

Privat und insbesondere beruflich werden Sie bei mannigfaltigen Anlässen bestimmt mit unterschiedlichen Menschentypen konfrontiert. Sie haben sicherlich bemerkt, dass die Charaktereigenschaften Ihrer Ansprechpartner in einem stressigen Kontext noch ausgeprägter erscheinen als sonst. Während Sie hinsichtlich der Kommunikation mit manchen Eigenarten Ihres Gegenübers keinerlei Schwierigkeiten haben, stellen wiederum andere Charakteristika doch mehr oder minder starke Herausforderungen für Sie persönlich dar. Sind diese aus Ihrer Sicht schwierigen Ansprechpartner für Sie wichtig, ist eine Optimierung der zwischenmenschlichen Kommunikation notwendig.

Weil Menschen grundsätzlich verschieden sind, ist konsequenterweise die Anwendung einer menschen- und situationsadäquaten Herangehensweise empfehlenswert. Eine auf Empathie (Einfühlungsvermögen) gestützte Annäherung ist ein geeignetes Hilfsmittel für eine gute zwischenmenschliche Relation.

Diese Lektüre soll Ihnen praktische Instrumente an die Hand geben, die Sie im differenzierten Umgang mit Menschentypen und in unterschiedlichen Situationen anwenden können; mit dem Ziel, die kommunikative Beziehung mit diesen für Sie essenziellen Gesprächspartnern zu optimieren. Weil die Beschreibung unterschiedlicher Charakterzüge etwas abstrakt ist, werden neun bekannte Tiere, die metaphorisch für bestimmte Menschentypen stehen, vorgestellt und ausführlich behandelt. Denn Bilder erleichtern sowohl das Verständnis als auch dessen Einprägung ins Gedächtnis. Der Tiervergleich hat also lediglich metaphorischen Charakter, der zur Illustration des Sachverhalts beiträgt.

Während des Lesens werden Sie sich fragen, welcher Tiertyp Sie selbst eigentlich sind. Allerdings ist es noch wichtiger zu wissen, welcher Tiertyp oder welche Tiertypen für Sie persönlich die größten Herausforderungen (Probleme) in einem gegebenen Kontext darstellen. Im Buch werden Sie wertvolle und praktikable Tipps für die Optimierung der Kommunikation und Zusammenarbeit, speziell mit fordernden Menschen, finden.

Das Buch soll keine wissenschaftliche Abhandlung sein, sondern eine nützliche Lektüre für jedermann. Es wurde für die Leser konzipiert, die an einer guten interpersonellen Kommunikation vor allem im Berufsleben interessiert sind.

Ich wünsche Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.

Ihr Nello Gaspardo

Inhalt

Liebe Leserin, lieber Leser!

Die Idee

Warum ein solcher Buchtitel?

Ziele und Mittel

Quellenanalyse und Positionierung

Tägliche, spontane interpersonelle Kommunikation

Warum Tiermetaphern?

Die prädominanten Eigenschaften der Tiertypen im Überblick

Die unterschiedlichen Menschentypen

Menschentyp »Hund« – impulsiver Arbeiter

Was Sie vorab über Hunde wissen sollten!

Körpersprache des Hundes

Männliches vs. weibliches Verhalten

Umgang mit dem Menschentyp Hund

Darauf sollten Sie bei Hunden achten!

Menschentyp »Pferd« – besonnener Denker

Was Sie vorab über Pferde wissen sollten!

Körpersprache des Pferdes

Männliches vs. weibliches Verhalten

Umgang mit dem Menschentyp Pferd

Darauf sollten Sie bei Pferden achten!

Menschentyp »Affe« – zappliger Ideengeber

Was Sie vorab über Affen wissen sollten!

Körpersprache des Affen

Männliches vs. weibliches Verhalten

Umgang mit dem Menschentyp Affe

Darauf sollten Sie bei Affen achten!

Menschentyp »Breitmaulfrosch« – redseliger Kumpeltyp

Was Sie vorab über Breitmaulfrösche wissen wollten!

Körpersprache des Breitmaulfrosches

Männliches vs. weibliches Verhalten

Umgang mit dem Menschentyp Breitmaulfrosch

Exkurs 1

| Umgang mit der Kombination Breitmaulfrosch-Affe

Exkurs 2

| Besserwisser und redseliger Affe-Breitmaulfrosch bei einem Arztbesuch

Darauf sollten Sie bei Breitmaulfröschen achten!

Menschentyp »Lämmchen« – schüchterne Teamplayer

Was Sie vorab über Lämmchen wissen sollten!

Körpersprache des Lämmchens

Männliches vs. weibliches Verhalten

Umgang mit dem Menschentyp Lämmchen

Umgang mit zwei unterschiedlichen Menschentypen (Lämmchen und Hund)

Exkurs 3

| Möglicher Verlauf einer Geschäftsverhandlung zwischen Makler, Lämmchen und Hund

Darauf sollten Sie bei Lämmchen achten!

Menschentyp »Igel« – mürrischer Leistungserbringer

Was Sie vorab über Igel wissen sollten!

Körpersprache des Igels

Männliches vs. weibliches Verhalten

Umgang mit dem Menschentyp Igel

Exkurs 4

| Zwei Igel-Menschentypen als Führungskräfte

Darauf sollten Sie bei Igeln achten!

Menschentyp »Nilpferd« – träger Pflichterfüller

Was Sie vorab über Nilpferde wissen sollten!

Körpersprache des Nilpferdes

Männliches vs. weibliches Verhalten

Umgang mit dem Menschentyp Nilpferd

Exkurs 5

| Referat halten vor müden Zuhörern (Nilpferden)

Darauf sollten Sie bei Nilpferden achten!

Menschentyp »Giraffe« – divenhafter Kompetenzträger

Was Sie vorab über Giraffen wissen sollten!

Körpersprache der Giraffe

Männliches vs. weibliches Verhalten

Umgang mit dem Menschentyp Giraffe

Exkurs 6

| Vertikale Kommunikation und Zusammenarbeit in einer Klinik

Darauf sollten Sie bei Giraffen achten!

Menschentyp »Fuchs« – cleverer Stratege

Was Sie vorab über Füchse wissen sollten!

Körpersprache des Fuchses

Männliches vs. weibliches Verhalten

Umgang mit dem Menschentyp Fuchs

Umgang mit der Menschentypkombination Fuchs-Hund

Exkurs 7

| Umgang eines Professors mit Fuchs-Hund-Qualitäten mit Studierenden (vertikale Kommunikation)

Exkurs 8

| Umgang eines Professors mit Fuchs-Hund-Qualitäten mit Kollegen (horizontale Kommunikation)

Umgang mit der Menschentypkombination Hund-Fuchs

Umgang mit der Menschentypkombination Hund-Fuchs-Giraffe

Darauf sollten Sie bei Füchsen achten!

Resümee

Bemerkungen

Literatur

Hinweis

Die im Buch verwendeten Tiermotive sind aus Gründen der leichteren Lesbarkeit sowohl männlich als auch weiblich formuliert. Sie schließen allerdings das jeweils andere Geschlecht stets mit ein.

Die Idee

Auf die Idee, ein Buch über das Thema zum Umgang mit unterschiedlichen Menschentypen zu schreiben, brachten mich im Grunde die vielen Zuhörer, die an meinen zahlreichen Vorträgen, Workshops, Vorlesungen und Seminaren teilgenommen haben. Denn der Inhalt dieser Veranstaltungen stieß auf ein breites Interesse. Meine Zuhörer wollten und wollen nicht nur die Präsenz des Vortragenden, sondern auch ein Nachschlagewerk mit wertvollen praktischen Hinweisen für den Umgang mit unterschiedlichen Menschentypen und in unterschiedlichen Situationen des Berufslebens. So entschied ich mich, diese für ein breites Publikum konzipierte Lektüre zu verfassen, ohne mit dieser einen wissenschaftlichen Anspruch erheben zu wollen.

In meiner beruflichen Laufbahn als Professor und Seminarleiter für Kommunikation, Internationale Verhandlungsführung, Körpersprache, Konfliktmanagement und Leadership habe ich mich jahrelang mit der zwischenmenschlichen Kommunikation – wissenschaftlich und vor allem praktisch – intensiv befasst. Das ermöglicht mir, eine Lektüre zu konzipieren, die sich auf wissenschaftlich-empirische Kenntnisse sowie auf Erfahrungen des täglichen Lebens stützt. Die Fallbeispiele und anwendungsaffinen Tipps sind das Resultat einer 40-jährigen internationalen Lehrtätigkeit an diversen Hochschulen, Universitäten und in Unternehmen.

Warum ein solcher Buchtitel?

Das Wort Umgang impliziert eine Beziehung und eine irgendwie geartete persönliche Verbindung mit einer Person, wobei der Kontext eine zentrale Rolle spielt. Ein Gespräch zu einem bestimmten Thema kann differenzierte Konnotationen haben, je nachdem, mit welchem Menschen und in welcher Situation es geführt wird.

Der Umgang mit Menschen setzt die Entstehung einer interpersonellen Kommunikation voraus. In der Kommunikationswissenschaft wird dieser aus dem Lateinischen stammende Begriff communicare (mitteilen, teilen, teilnehmen) als Austausch von Botschaften oder Informationen zwischen Personen definiert. Als Informationskanäle werden die verbale, also die gesprochene Sprache, die nonverbale Sprache – d. h., die Körpersprache Mimik, Gestik, Blickkontakt und räumliche Distanz – und die Stimme (paraverbal) verwendet.

Wissen|paraverbale Kommunikation

Als paraverbale Kommunikation werden Botschaften bezeichnet, die gehört werden. Beispiele: Stimmlage (hoch, tief, tragend, zitternd), Lautstärke (angenehm, unangenehm laut, unangenehm leise), Betonung (wie einzelne Wörter betont werden), Sprechtempo (schnell, langsam), Sprachmelodie (eintönig, moduliert, singend).

Die Lektüre ist auf das WIE einer interpersonellen Kommunikation und Beziehung fokussiert, wobei die teilnehmenden Menschentypen, deren Absichten und der gegebene Kontext stets berücksichtig werden.

Ziele und Mittel

Das Hauptziel dieses Buches ist die optimale Gestaltung der interpersonellen Kommunikation, Zusammenarbeit, Führung von Mitarbeitern und die Verhandlung mit unternehmensexternen Personen, wie beispielsweise Kunden. Sender und Empfänger sollen dabei ihre Kommunikation in der Zusammenarbeit, Führung und in der Verhandlung verbessern: durch gezielte Beobachtung nonverbaler Elemente, durch aktives Zuhören, durch bewusste Wahrnehmung charakterlicher Eigenschaften des Gegenübers und durch die Anwendung adäquater Kommunikationsmittel in Abhängigkeit von einem bestimmten Unternehmenskontext.

Quellenanalyse und Positionierung

Eine gründliche Analyse der Quellen auf dem Gebiet verbaler und nonverbaler Kommunikation, Leadership und Verhandlungsführung wurde vom Verfasser durchgeführt. Wissenschaftlich-empirische Recherchen und profunde persönliche Erfahrung des Autors auf diesem Gebiet sind zudem ein tragendes Element dieser Lektüre.

Der Kommunikationswissenschaftler Paul Watzlawick erweitert den zwischenmenschlichen Kommunikationsprozess. Mit seinen fünf Axiomen1, die neben dem Inhalts- auch den Beziehungsaspekt inkludieren, liefert er kommunikationsspezifische Instrumente. Der Psychologe und Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun2 vertieft den von Watzlawick behandelten interpersonellen Kommunikationsprozess. Mit seinem Vier-Seiten-Modell (auch Vier-Ohren-Modell) beschreibt er die Bedeutung der Beziehungen zwischen den im Gespräch involvierten Menschen für die gegenseitige Verständigung.

Das aktive Zuhören, der bewusste Gebrauch von Empathie3 und die Einbeziehung der gegebenen Lage sind die Voraussetzungen für ein gutes und zielorientiertes Gespräch. Dieses Buch beschreibt, wie man mit Menschen, die nicht zuhören können oder wollen, kommunizieren soll und zusammenarbeiten kann.

Der Pantomime und Körperspracheexperte Samy Molcho4, die Wissenschaftler Desmond Morris5 und Michael Argyle6 gehen auch auf die Bedeutung nonverbaler Elemente ein. Die Quintessenz der Körpersprache besteht primär darin, bei der Face-to-Face-Kommunikation nonverbale Signale des Senders, also Mimik, Blickkontakt, Gestik und Körperhaltung, bewusst wahrzunehmen und situativ zu interpretieren.

Gute Beobachtung der Gegenseite und aktives Zuhören sind zwei essenzielle Komponenten bei der interpersonellen Kommunikation. Sowohl die nonverbale als auch die paraverbale Sprache werden in dieser Lektüre als adäquate Instrumente für die Herstellung einer empathischen Beziehung ausführlich dargestellt.

Ein dritter Bestandteil des Kommunikationsprozesses ist der Kontext, d. h., wo und mit welchen Absichten sich Sender und Empfänger treffen. Denn die Interpretation der gesendeten visuellen und auditiven Signale hängt von der spezifischen Situation ab. Eine Präsentation (Monolog) mit anschließender Diskussion vor Freunden ist ganz anders als vor Kollegen oder Chefs. Eine geschäftliche Verhandlung mit einem zufriedenen Kunden ist keineswegs gleich wie die mit einem unzufriedenen Kunden. Ein Gespräch zwischen einem Vorgesetzten und einem Untergebenen ist bekanntlich schwieriger als zwischen gut gelaunten und entspannten Kollegen.

Das Gebiet Leadership (Führung) wird u. a. von zwei US-amerikanischen Autoren behandelt: Der Psychologe Daniel Goleman7 setzt sich intensiv mit den Gefühlen der Menschen auseinander und der Wissenschaftler Stephen R. Covey8 beschreibt einige interessante Führungsstile. Diese und andere Werke über Leadership fokussieren den Schwerpunkt auf die Führung und weniger auf die Charakteristika der involvierten Menschen. Lediglich Goleman geht ausführlich auf die menschlichen Emotionen ein.

In diesem Buch werden die Beziehungen zwischen charakterlich unterschiedlichen Vorgesetzten und Untergebenen beschrieben, wobei die Optimierung – aus Sicht des abhängigen Mitarbeiters – durch praktische Tipps und hilfreiche Beispiele erfolgt.

Die kanadische Autorin Patricia Pitcher beschreibt in ihrem Buch „Das Führungsdrama“9 drei Typologien von Führungskräften: Künstler, Handwerker und Technokraten. Sie zeigt am authentischen Beispiel, wie die „Technokraten vernichteten, was die Künstler geschaffen und die Handwerker beschützt hatten.“ In ihrem Werk befasst sie sich mit den Eigenschaften von Führungskräften, die entweder selbst brillante Visionäre oder echte Ermächtigte sein müssen, welche die Mitarbeiter dazu bewegen, ihr Bestes zu geben.

Bei Pitcher hat lediglich die Figur des Handwerkers grobe Ähnlichkeit mit dem Typus, dem in den vorliegenden Ausführungen die Metapher des Pferdes zugeordnet ist. Denn sie fokussiert ihre Dissertationsarbeit auf die empathischen Fähigkeiten eines Leaders bei der Führung von drei Menschentypen.

Dieses Buch behandelt aber nicht drei, sondern neun Hauptmenschentypen und deren Beziehungen; und zwar auf drei Ebenen: horizontale Ebene, vertikale Ebene, Verhandlungsebene.

Es gibt eine Fülle interessanter Lehrbücher, die sich mit Verhandlungstechniken beschäftigen. Beispielsweise von Willem F. G. Mastenbroek10, Dozent für Unternehmenskultur und Kommunikation, und von den Harvard Wissenschaftlern R. Fisher, W. Ury und B. Patton11. Neben den klassischen Verhandlungsinstrumenten gehen die Autoren auf eine bestimmte Situation ein, ohne aber die persönlichen Eigenschaften der Kontrahenten zu analysieren.

Der Bereich Verhandlungsführung – gemeint ist hier die Beziehung zwischen firmeninternen und externen Menschen, primär Kunden – wird im vorliegenden Buch nicht beschreiben (also die klassischen Verhandlungstaktiken, -techniken und Vorgehensweisen). Der Schwerpunkt liegt vielmehr auf den Charaktereigenschaften der jeweils „unterschiedlichen“ Ansprechpartner in einem bestimmten Unternehmenskontext.

Die Publikation bündelt diese Kommunikationskomponenten, welche in der Fach- und Populärliteratur in dieser Form – Tiefe und Breite – so noch nicht behandelt wurden. Autoren und deren Werke werden erwähnt, jedoch nicht wortwörtlich zitiert.

Tägliche, spontane interpersonelle Kommunikation

Im täglichen Leben wenden die in den Kommunikationsprozess involvierten Menschen alle beschriebenen Kommunikationsinstrumente mehr oder weniger bewusst an. Je harmonischer und klarer der Meinungsaustausch erfolgt, desto entspannter und offener ist der Austausch von Informationen, Eindrücken und persönlichen Interpretationen der Dinge. Sender und Empfänger sind in diesem spezifischen Fall ehrlich und zeigen ein gutes gegenseitiges Vertrauen. Die nonverbalen, paraverbalen und verbalen Mittel sind kongruent. Sie unterliegen keiner besonderen Beobachtung. Sprecher und Zuhörer handeln natürlich und spontan. Sie stehen in perfekter Harmonie zueinander. Nach Schulz von Thun benutzen beide Gegenspieler das gleiche Ohr.

Treten während eines Kommunikationsprozesses jedoch sachliche oder beziehungsaffine Störungen auf, beginnen Gesprächspartner aufmerksamer zuzuhören und genauer auf die wahrnehmbaren nonverbalen Signale zu achten. Der Botschaftsempfänger analysiert den Inhalt (primär das Was) sowie die Mimik, Gestik und Stimme (primär das Wie) akkurater und gründlicher. Er vergleicht, ob ihm Inhalt und Verpackung (auditiv und visuell) konsistent oder inkonsistent erscheinen. Sobald ein Gesprächsteilnehmer verbale und nonverbale Botschaften als Widerspruch wahrnimmt und interpretiert, wird er spontan kritisch und, je nach Situation, sogar misstrauisch. Dies geschieht insbesondere beim Auftreten von Unsicherheiten, die auf Unkenntnisse, Ängste, Unbehagen oder auf Lügen zurückzuführen sind.

Abgesehen von gut trainierten Individuen mit einer starken Beherrschung ihrer Körpersprache, also Personen, die auch in den schwierigsten Situationen eine souveräne, sichere und überzeugende Haltung zeigen, senden die meisten Menschen in einer solch diffizilen Lage widersprüchliche auditive und visuelle Signale. Diese sind von einem aufmerksamen Kommunikationspartner durch kritische Beobachtung und aktives Zuhören leicht zu entschlüsseln. Neben diesen Einflussfaktoren, die beim Austausch von Botschaften allgemeine Gültigkeit haben, sind die charakter- und verhaltensbedingten Attribute wichtig. Daher spielen die im Folgenden ausführlich beschriebenen Typen, dargestellt in neun tierischen Metaphern, die Hauptrolle. Die Konzentration visueller und auditiver Mittel ermöglicht eine empathische verbale Annäherung.

sehen

hören

reden

Es geht nicht um bloßes Reden, sondern vielmehr um die gezielte Wahl einer passenden Terminologie.

Dadurch kann der Sprecher seine Vorgehensweise situativ adaptieren. Bereits vor der Rede muss der Referent Zweck und Absichten seines Vortrags definieren. Er kann mindestens drei wichtige Grundziele selektieren: informieren, sachlich überzeugen, emotional überzeugen:

informing

convincing

persuading

Wissen| informing, convincing, persuading

Will man jemanden informieren (informing, to inform), braucht man lediglich Informationen. Will man die Zuhörer überzeugen (convincing, to convince), braucht man konkrete Argumente, gefüllt mit Fakten, Daten, Zahlenmaterial, Beweisen, Pro und Kontra etc. Die rationale Argumentation steht hier im Mittelpunkt der Rede. Bei dem Überzeugungsprozess sind Kenntnisse über den Inhalt notwendig. Will man jedoch jemanden emotional überzeugen (persuading, to persuade), braucht man die sogenannte persuasive Kommunikation. Sie stützt sich auf Empathie, Emotionen und Charisma. Im Mittelpunkt steht vorwiegend die emotionale und weniger die sachliche Argumentation. Beim persuasiven Prozess sind Kenntnisse über die Zuhörer von größter Bedeutung. Dies ist der entscheidende Unterschied zwischen rationaler (Inhalt) und persuasiver (Mensch) Kommunikation.

Um diese Ziele zu erreichen, muss der Redner – der Mitarbeiter, die Führungskraft, der Verhandler – den Inhalt beherrschen (Hard Skills), aber auch Kenntnisse über den Zuhörer besitzen (Soft Skills). Je schwieriger (aus Sicht des Referenten) der Kontrahent ist, umso wichtiger ist die persuasive Überzeugung.

Nur die Orientierung am Menschen ermöglicht es, wichtige Erkenntnisse über den Ansprechpartner zu gewinnen.

Bei der interpersonellen Kommunikation sind mindestens zwei Partner involviert, deren Charakterattribute ähnlich, unterschiedlich oder völlig konträr sein können. Eine Reihe persönlicher Faktoren wie Sympathie und Antipathie sind bei zwischenmenschlichen Beziehungen von großer Wichtigkeit. Die hierarchischen Ebenen beeinflussen zweifelsohne die tägliche Kommunikation und Zusammenarbeit im Beruf. So ist die Ebene zwischen Freunden, Kollegen eine andere als die zwischen Untergebenen und Vorgesetzten. Auch die Verhandlungsposition von Käufer und Verkäufer ist von bestimmten Faktoren abhängig. Derjenige, der in der vermeintlich schwächeren Lage ist, muss sich zwangsläufig mehr anpassen als derjenige, der aus einer stärkeren Position heraus agiert.

Grundsätzlich tendiert der Mensch spontan dazu, seine verbale und nonverbale Sprache sowie sein Verhalten den persönlichen Merkmalen des Empfängers und dem gegebenen Anlass anzupassen.

In diesem Buch werden verschiedene Menschentypen anhand neun ausgewählter Tiermetaphern dargestellt. Sie repräsentieren Menschen, etwa Bekannte, Freunde und insbesondere Berufskollegen, Kunden, Lieferanten, Vorgesetzte oder Untergebene. Entscheidend ist die Bedeutung dieser Menschentypen für die involvierte Person. Wenn der Nachbar – subjektiv betrachtet – ein schwieriger Mensch ist, kann dies durchaus unangenehm sein. Solange er keinen nennenswerten Einfluss auf das berufliche und private Leben des Betroffenen ausübt, ist das Problem begrenzt. Ist jedoch der gleiche schwierige Menschentyp der Vorgesetzte, ein wichtiger Kunde oder eine beruflich oder privat bedeutsame Person, ist der Sachverhalt ein völlig anderer.

Beispiel!

Bei einem Seminar für Privatkundenberater hat ein Teilnehmer einen bestimmten Menschen-Tier-Typ als für ihn sehr unangenehmen und schwierigen Kunden dargestellt, auf den er gerne verzichten würde. Er meinte, er habe fünf solcher Typen als Private-Banking-Kunden, die er absolut nicht mag. Diese fünf Kunden machen aber 80 % seines Kundenportfolios aus. Verlöre er sie, wäre er arbeitslos. Er muss also diese ihm unangenehmen fünf Menschen-Tier-Typen akzeptieren und das Beste daraus machen. Daher muss er versuchen, die Person (schwierig, wichtiger Kunde) vom Inhalt völlig zu trennen. Das ist für diesen Privatkundenberater keine leichte Aufgabe.

Warum Tiermetaphern?

Eine Metapher ist ein bildhafter Ausdruck, der statt des wörtlich Gemeinten etwas bezeichnet, das ähnlich ist. Nach der Thesaurus-Definition ist eine Tiermetapher eine Sammlung von Ausdrücken (Adjektiven, Redewendungen, Sprichwörtern, Substantiven und Verben), die Bezeichnungen von Tieren und deren Ableitungen enthalten, sich jedoch hauptsächlich auf den Menschen, die Technik und die Gesellschaft beziehen. Der eigentliche Ausdruck wird durch etwas ersetzt, das deutlicher, anschaulicher oder sprachlich reicher sein soll, z. B. Baumkrone für „Spitze des Baumes“ oder „Der wortkarge Fußballspieler lässt seine Beine sprechen“. Beine können vieles, sprechen können sie gewiss nicht!

Teilweise füllen Metaphern auch semantische Lücken, die nur durch aufwendigere Umschreibungen zu schließen wären (z. B. Flaschenhals). In der Werbung sind Metaphern unverzichtbar, da sie insbesondere gute Gefühle transportieren, was hilfreich ist, um den Kunden zum Kauf anzuregen.

Grundsätzlich merkt sich der Leser einprägsame Bilder mit bekannten Motiven besser als lange und komplizierte Erklärungen.

Wichtiges zu den Tiermetaphern!

Die neun ausgewählten Tiere sind:

PferdHundAffeBreitmaulfroschLämmchenIgelNilpferdGiraffeFuchs

Mit der Darstellung dieser Tiermetaphern beabsichtigt der Autor keineswegs, manche Tiere als gut/sympathisch und manch andere als schlecht/unsympathisch zu titulieren. Es handelt sich hierbei um Tiermetaphern, die im allgemeinen Sprachjargon geläufig sind. Die ihnen zugeordneten Charakterzüge lassen sich mit bestimmten Verhaltensweisen von Menschen sehr gut assoziieren. Sie besitzen eine prägende Wirkung und bleiben im Kopf des Lesers fest verankert.

Die Beschreibung der einzelnen Tiermetaphern berücksichtigt das Verhalten eines Menschen (Menschentypen) und nicht dessen Ursache. Auch sind die singulären Charakteristika völlig unabhängig von den geistigen Fähigkeiten, von Bildung, Fachkenntnissen oder beruflicher Erfahrung. Ein anstrengender, hyperaktiver Affe muss nicht minder intelligent und fähig sein als ein schlauer Fuchs oder ein selbstbewusster Hund. Ein schüchternes Lämmchen mag seine Kenntnisse nicht so brillant vortragen wie eine rhetorisch versierte Giraffe. Aber je nach Situation kann seine notorische Zurückhaltung sogar sympathischer, angenehmer und vorteilhafter erscheinen als das Verhalten einer arroganten und hochnäsigen Giraffe.

Absolut betrachtet gibt es weder gute noch schlechte individuelle Besonderheiten. Wichtiger ist ihre situativ richtige Dosierung. Eine erfolgreiche Fußballmannschaft kann nicht nur aus filigranen und mimosenhaften Superstars bestehen. Sie braucht auch technisch weniger versierte Spieler, die dafür aber einen starken Gemeinschaftsgeist und eine Abräumer-Attitüde (z. B. resolute Hunde) besitzen. Ein gut funktionierendes Team besteht aus fachlich, aber auch charakterlich unterschiedlichen Menschentypen, welche sich gut ergänzen können. Die Stärke eines guten Teams ist die Heterogenität.

Das sollten Sie wissen!

Die gewählten Tiere und deren Verhaltensweisen (siehe Bild nächste Seite) werden absichtlich plakativ dargestellt. Das erleichtert das Verständnis des Lesers, auch wenn es in der Realität kaum Individuen geben dürfte, die tatsächlich der „Reinform“ eines Tiertypus entsprechen. Die Kombination (Mischung) einiger Tiertypen relativiert die zugespitzt formulierten und dargestellten Charakterzüge.

Die prädominanten Eigenschaften der Tiertypen im Überblick

Typus

Eigenschaften

Hund

|

dominant, impulsiv, zeigt Zähne, Antreiber

Pferd

|

akkurat, überlegt, sachlich, kooperativ

Affe

|

hyperaktiv, ungeduldig, sprunghaft, innovativ

Breitmaulfrosch

|

redselig, neugierig, hört selektiv zu, kontaktfreudig

Lämmchen

|

schüchtern, unscheinbar, redet kaum, hört aufmerksam zu

Igel

|

introvertiert, kritisch, misstrauisch, zuverlässig

Nilpferd

|

phlegmatisch, hört kaum zu, passiv, lässt sich nicht aus der Ruhe bringen

Giraffe

|

selbstbewusst, machtbesessen, arrogant, gebildet

Fuchs

|

schlau, hört gut zu, eloquent, fordert Menschen heraus

Die unterschiedlichen Menschentypen

Menschentyp »Hund« – impulsiver Arbeiter

prädominante Eigenschaften: dominant, impulsiv, zeigt Zähne, Antreiber

Was Sie vorab über Hunde wissen sollten!

Der Haushund (Canis lupus familiaris) ist ein Haustier, das als Heim- und Nutztier gehalten wird. Seine wilde Stammform ist der Wolf, dem er als Unterart zugeordnet wird. Wann die Domestizierung stattfand, ist umstritten; wissenschaftliche Schätzungen variieren zwischen 15.000 und 100.000 Jahren vor unserer Zeit.

Der Hund gehört zu den beliebtesten Haustieren schlechthin. Die folgenden Sprüche unterstreichen die Liebe des Menschen zu seinem Hund: