Von Heimat und Geschichte - Gerhard Polt - E-Book

Von Heimat und Geschichte E-Book

Gerhard Polt

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Beschreibung

Die neue, 10-bändige Werkausgabe versammelt Gerhard Polts wichtigste Texte, das heißt alle Geschichten, Stücke, Monologe und Dialoge, aus der Anfangszeit in Zusammenarbeit mit Hanns Christian Müller bis heute. Ergänzt wird die Sammlung durch bisher unveröffentlichtes Material.

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Seitenzahl: 146

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INHALT

» Über den Autor

» Über das Buch

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» Inhaltsverzeichnis

» Impressum

» Weitere eBooks von Gerhard Polt

ÜBER DEN AUTOR

Gerhard Polt, geboren am 7. Mai 1942 in München, studierte in Göteborg und München Skandinavistik. Seit 1975 brilliert er als Kabarettist, Schauspieler, Poet und Philosoph auf deutschen und internationalen Bühnen. 2001 wurde er mit dem Bayerischen Staatspreis für Literatur (»Jean-Paul-Preis«) ausgezeichnet. Sein gesamtes Werk erscheint bei Kein & Aber.

ÜBER DAS BUCH

Bibliothek Gerhard Polt Werke in zehn Bänden und ein Begleitbuch

I Von Heimat und Geschichte

II Vom Geben und Nehmen

III Vom Auf- und Absteigen

IV Von den Fremden hier und dort

V Von Brot und Spielen

VI Von den letzten Dingen

VII Von Banden und Bindungen

VIII Von Haus und Hof

IX Von Festen und Feiern

X Vom Kindsein

Begleitbuch: Paralipomena

Die Werkausgabe versammelt Gerhard Polts wichtigste Texte, das heißt alle Geschichten, Stücke, Monologe und Dialoge, aus der Anfangszeit in Zusammenarbeit mit Hanns Christian Müller bis heute. Das Begleitbuch bietet Überraschendes zu Gerhard Polt sowie ein komplettes Register seiner Werke.

»In zehn Bänden die ganze Welt.« Elke Heidenreich

»Wir in Bayern sind doch eine Demokratie, wo kein Mensch gezwungen wird, eine Minderheit zu werden, jeder hat das Recht, sich zur Mehrheit zu bekennen und sich anständig zu benehmen, und wenn er das tut, dann braucht er auch kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn er in aller Ruhe einen Schweinsbraten isst und einige Bier dazu trinkt.«

Gerhard Polt

INHALTSVERZEICHNIS

Kleine Heimatkunde

Freiheit

Democracy

Toleranz

Bad Hausen

Historische Dimension

Ritter Gottfried vom Büffet

Rittersleit

Dieser Mozart

Homo Bavarikus

Folterkammerführung

Der Kaiser Nero

Pförtnerloge

Vom Kriege

1705

Der Weber Max

Mehr oder weniger

Der CSU-Sammler

Der Haruspex

Der Altstadtliebhaber

Ein Radiohörer

Statement

Das Gespenst des Pazifismus

Der NS-Sammler

Der Revolutionär

Gegendarstellung I

Dramaturgie des Wahnsinns

Veteran und Reservist

Unser Heinz!

Mpf

Kleines Dialektbrevier

Gegendarstellung II

Im Bauernmuseum

Der Ordensträger

Der Kormoran

Apokalypse Now

Tonis Tristesse

Der Konservator

Zeitzeichen

KLEINE HEIMATKUNDE

Die Heimat ist vorrangig ein Zuordnungsgefühl. Ein Beispiel: Der Mandi spricht nicht Chinesisch. Also, im Chinesischen ist er nicht daheim. Wer aber eine Heimat »gefunden hat«, gibt sie nur unter Druck und äußeren oder inneren Zwängen wieder auf. Ein paar Beispiele: Bei Auswanderern treffen meistens beide Gründe zu. Die Hugenotten entheimateten sich aus religiösen Gründen, der Indianer dagegen, mein Gott, der Indianer, der war halt mehr im Wege. Die Schlesier, die sind ja jetzt bei uns daheim. Wissen Sie, so Kriege bringen immer Heimatverschiebungen mit sich. Also, der Einheimische wird aufgrund zunehmender Katastrophen oder Kriege immer seltener, aber auch Neuheimaten werden gegründet wie jetzt der Alpenraum. Der Alpenraum, früher Heimat der Dinarier, der Kelten, der Römer, der Helvetier, der Alemannen, der Bajuwaren: jetzt die Heimat teutonischer Zahnärzte sowie von deren Steuerberatern und Rechtsbeiständen – aus der norddeutschen Tiefebene. Mobilität – als Heimatgefühl. Immer mehr Menschen, die diesen Trend erkennen, wollen ihre gemietete Heimat in ein Eigenheim umwandeln, deshalb ist der seelische Ausdruck modernen Heimatgefühls der Bausparvertrag.

Eine Heimatvision zum Beispiel ist: 531 Quadratmeter in Lochham. Großprojekte – das sind Mülldeponien, Großflughäfen, Kernkraftwerke, Autobahnen, Teststrecken für Autofirmen – genießen außer Steuervergünstigungen eine absolute heimatliche Priorität. Wer nicht flexibel reagiert, stirbt aus. So der Steinadler. Im Alpenraum ist er beheimatet, aber ausgestorben. Wo Heimat aufgehört hat, Heimat zu sein, entsteht das Heimatmuseum oder das Reservat. Ergo: Die wichtigste Grundlage eines neuen Heimatgefühls ist die Mobilität, pars pro toto: der »Hamburger«, nicht zu verwechseln mit dem orthographisch gleichen Hamburger. Der Hamburger wohnt ja noch in Hamburg. Der »Hamburger« hingegen ist auf der ganzen Welt beheimatet, er ist faktisch ein »Weltburger«. Mahlzeit.

Apropos – die Heimat der Salmonellen ist nicht ausschließlich der Kartoffelsalat.

FREIHEIT

Herr Fasnacht im Smoking.

Irgendwie ist es schon fast traurig, dass solche Ideen ausgestorben sind. So Ideen wie das Christentum oder – ja sicher, auch der Kommunismus! Aber mei! Als Idee waren sie ja nicht schlecht – dass es den Armen besser gehen soll, und wenn nicht, dass sie dann in den Himmel kommen und die Reichen in die Hölle. – Ist ja verständlich, dass sie früher so Ideen hatten, es ist ihnen ja auch beschissen genug gegangen, und sie haben halt die Hoffnung gehabt, dass sie die Welt verändern können. Ihr Pech war nur, dass sie in der falschen Zeit gelebt haben.

Heute weiß man aber – Gleichmacherei und Sozialschwärmerei, das ist passé. Der einzige Gedanke von früher, der wirklich Bestand hat, das ist die Freiheit!

Nur die Freiheit ist der Garant für einen gewissen Wohlstand. Der Freiheitsraum, das ist der Raum zwischen Angebot und Nachfrage!

Schaun Sie, Rom, Griechenland waren hochwertige Kulturen, von denen kommt ja die Idee der Freiheit – allerdings, ohne niedrige Lohnkosten wäre das alles nicht möglich gewesen. Ohne Sklaven gäb’s heute keine Pyramiden.

Nur in der Freiheit behauptet sich der Mensch! Genau wie das Tier! Nur in der Freiheit, da gibt’s eine Entwicklung.

Wenn Sie ein Tier einsperren in einen Stall, dann wird’s fett, und wenn’s fett ist, dann wird’s geschlachtet!

Nichts gegen einen Stallhasen, aber Deutschland wird immer mehr so ein … Was will er denn, der Deutsche? Er will raus aus Deutschland! Auf die Kanaris oder an die Costa del Sol, sich dort eine Eigentumswohnung kaufen und würdig – unter Deutschen – ein Leben zu Ende führen.

Aber um sich das leisten zu können, brauchen wir billige Arbeitskräfte! Der Deutsche selbst ist zu teuer geworden, welcher Deutsche kann sich denn heute noch einen Deutschen leisten? Das kann er sich nicht mehr leisten! Wenn er aber im Schwimmingpool pflantschen will wie weiland der Römer, dann sage ich: Herein mit den Hottentotten, rein mit den Albanern, rein mit den Rumänen, das heißt, die vielleicht grad nicht, die faulen Schweine – aber Tschuwaschen, Chinesen …

Ein russischer Professor, der für DM 1,80 die Stunde meinem Kind Lateinnachhilfe gibt, meinen Garten umgräbt und als Chauffeur für mich nüchtern bleibt – ja, was wollen Sie denn noch mehr?!

Die Römer haben Kriege führen müssen, damit sie genügend Sklaven bekommen, und wir, wir kriegens so – einfach umsonst!

Aber wir Deutschen müssen höllisch aufpassen, dass wir die Freiheit nicht verspielen. Alles wird reglementiert! Der Deutsche kugelt in den Schulen umanander, bis er dreißig Jahre alt ist, dann arbeitet er, wenn er Zeit hat, bis er fünfundvierzig ist, dann kriegt er schon seinen Herzinfarkt – so geht’s nicht!

Die Asiaten sind da viel freier. Da darf ein Kind schon mit sieben Jahren arbeiten, und zwar vierzehn Stunden, und wenn’s will, ohne Urlaub. Das verschafft den Asiaten Vorsprünge, die sind nicht aufzuholen. Aber bei uns – was ist denn da los? In Deutschland geht nichts mehr – nur noch Bürokratie – Staat –, und ein jeder mischt sich überall ein. Vor allem zum Beispiel diese Tierschützer – diese Tierschützer sind ganz wahnsinnig; bei denen ist sogar ein Silberfisch schon ein Haustier. Stellen Sie sich vor, Sie hätten daheim so einen Sklaven – und diese Tierschützer, das ist doch verrückt. Wenn der Sklave jetzt sagen wir einmal nicht pariert – und Sie geben ihm einmal einen Fußtritt, dass er spurt, dann haben Sie sofort diese Tierschützer am Hals – obwohl das die einen Dreck angeht –, und außerdem bin ich immer noch der Meinung, ein Sklave ist immer noch ein Mensch – und kein Viech –, das geht diese Tierschützer wirklich einen Scheißdreck an. Kein Wunder, wenn dann die Idee von der Freiheit flöten geht.

DEMOCRACY

Ladies and Gentlemen!

It is me a pleasure today to be here in Africa in your nice country of Tjurangrati. My dear Tjuranggrattlers: Before I start my speech now, please let me give you the kindest regards of our Ministerpresident Edmund Stoiber, of our Wirtschaftsminister, Verkehrminister Wiesheu, and – last, not least – of the emperor, Professor Dr. Dr. Franz Beckenbauer from Warstein Brewery.

Ladies and Gentlemen! The Hanns-Seidel-Stiftung in Wildbath Kreuth kindly asked me to teach you, to instruct you the most important form of government today: Democracy! Democracy … democracy, Ladies and Gentlemen – and this might especially interest you here in Africa –, democracy: What is it? Democracy, Ladies and Gentlemen, has a very old tradition in Bavaria. The roots go back … far, far back to a man called Plato. – Plato was an old Greek from Greece … The next one was an old Roman from Rome: Cicero. – Cicero, Ladies and Gentlemen, we correctly pronounce Cicero (Zizero), not Kikaroh (Kikarow). – But, Ladies and Gentlemen, pay attention now, because the most important of all – the third one – was our political genius from Bavaria: Dr. Mueller! Or, as we call him in Bavaria: »Ochsensepp«. – Ochsensepp from Bavaria, Ladies and Gentlemen, himself gave the idea of democracy a new power – a new vitality – by giving simple answers to very simple questions. A typical Ochsensepp-question – for an example – was the question: What do democrats actually want? Ya, what want the democrats?? The democrats, Ladies and Gentlemen, always want to have a majority, a solid majority – in Bavaria: absolute majority! Now, it is to us: How can we get such a majority? To have absolute majority, Ladies and Gentlemen, it is necessary to have your own press, your own newspaper – as we have in Bavaria, for instance, the Miesbacher Mercur – to tell the majority what the majority wants to know. Or, you need to have the radio-station of your own – as we have the Bayerischen Rundfunk – to tell the majority what the majority wants to hear. This is the best way to avoid unnecessary minorities.

Ladies and Gentlemen, the old Greeks and the old Romans in the old times, they sacrificed gold, silver, jewellery, wine, beer – and other drinks – to have a harmony with their gods in heaven. – To create a harmony among their people, the Bavarian politician presents a Freibeer to the folks … Ladies and Gentlemen, the idea of Freibeer in Bavaria is deeply religious: The more you drink, the more the ghost of democracy becomes visible. Ladies and Gentlemen, the Bavarian Verkehrsminister Dr. Wiesheu himself got the Bavarian Verdienstorden when he achieved one point 99 promille. Only a Verkehrsminister who can drink so much can be admired as a sovereign. A Verkehrsminister in Bavaria needs to have a good liver and a very good constitution – we say: a Bayerische Verfassung.

Ladies and Gentlemen, at the end of my speech, please, believe us: We in Bavaria, we do not see black for your future here in Africa, and we wish you by heart a happy democracy.

Bye-bye and – victory …

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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