Wahre Geschichten und Wunder der Azusa Street - Tommy Welchel - E-Book

Wahre Geschichten und Wunder der Azusa Street E-Book

Tommy Welchel

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Beschreibung

Die Apostelgeschichte hat niemals aufgehört … doch fragen wir uns heute: „Wo sind all seine Wunder, von denen uns unsere Väter erzählt haben?“ (Richter 6,19). Diese Frage beantwortet der Bestsellerautor Tommy Welchel. Er besuchte in den 1960er-Jahren die Leute, die als Jugendliche wesentlich an einer der größten geistlichen Erweckungen beteiligt waren – der Azusa-Street-Erweckung. Sie erzählten ihm aus erster Hand, welche außergewöhnlichen Wunder und Heilungen sie damals erlebten, wenn sie für Menschen beteten. Erst vor wenigen Jahren gab Gott dem Autor die Erlaubnis, diese Geschichten in Buchform zu veröffentlichen. Inzwischen werden sie auf der ganzen Welt erzählt und die Folgen sind immer noch erstaunlich: Wunderbare Heilungen, übernatürliche Phänomene und Lösungen für das Unmögliche. Wenn Sie die Wundergeschichten lesen, die Gott während dieser großartigen Ausgießung seines Geistes vollbracht hat, wird Ihr Glaube gestärkt und Sie werden • andere ermutigen, dass unser Gott heute immer noch heilt, • an das Übernatürliche in Ihrem eigenen Leben glauben, • übernatürliche Durchbrüche für Menschen, die eine Berührung von Gott brauchen, freisetzen. Bereiten Sie sich darauf vor, eine frische Ausgießung des Heiligen Geistes zu erleben – jetzt!

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Seitenzahl: 272

Veröffentlichungsjahr: 2017

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Tommy Welchel und Michelle P. Griffith

Wahre Geschichten und Wunder der Azusa Street

Eine der größten Erweckungen der Geschichte, die heute wieder aktuell ist

GloryWorld-Medien

 

 

1. Auflage 2017

© Copyright 2013 Tommy Welchel und Michelle P. Griffith

Originally published in English under the title „True Stories of the Miracles of Azusa Street and Beyond“ by Destiny Image, 167 Walnut Bottom Rd., Shippensburg PA 17257-0310, USA.

All rights reserved.

© der deutschen Ausgabe 2017 GloryWorld-Medien, Xanten, Germany, www.gloryworld.de

Alle Rechte vorbehalten

Bibelzitate sind, falls nicht anders gekennzeichnet, der Elberfelder Bibel, Revidierte Fassung von 1985, entnommen. Weitere Bibelübersetzung: SLT: Schlachter 2000.

Das Buch folgt den Regeln der Deutschen Rechtschreibreform. Die Bibelzitate wurden diesen Rechtschreibregeln angepasst.

Übersetzung: Andreas und Dorothea Schulz

Lektorat/Satz: Manfred Mayer

Umschlaggestaltung: Dorothea Schulz, www.zoe-art-design.com

Fotos: Flower Pentecostal Heritage Center

ISBN (pdf): 978-3-95578-422-5

ISBN (Druck): 978-3-95578-322-8

 

 

Stimmen zum Buch

Nichts, und ich meine wirklich nichts, begeistert mich mehr als Zeugnisse über eine Ausgießung des Heiligen Geistes. Ein perfektes Beispiel hierfür ist das Buch „Wahre Geschichten und Wunder der Azusa Street“. Solche Geschichten setzen mein Herz für das „Mehr“ in Brand, welches wir sowohl in der Bibel als auch in der Kirchengeschichte finden.

Bekannt als das letzte lebende Verbindungsglied zur Azusa-Street-Erweckung, hatte Tommy die große Ehre zu den Füßen derer zu sitzen und denen zuzuhören, die diese Ausgießung aus erster Hand miterlebt haben. Die in diesem Buch beschriebenen Wunder, die Gott in seiner Güte gegeben hat, sind einfach atemberaubend.

Lass dich in deinem Glauben ermutigen und herausfordern, wenn du nun die Geschichten über eine Erweckung liest, die Auswirkungen bis heute hat. Lass dir jedoch vor allem einen Hunger nach „mehr“ in deinem eigenen Leben schenken.

Bill Johnson, Pastor, Bethel Church, Redding CA

Es hat nicht lange gedauert, bis ich von diesem Buch und seiner großartigen Geschichte begeistert war. Ich bin sicher, dass es auch dich inspirieren wird. Es kann wieder passieren, sogar in noch gewaltigerer Weise, da die Zeit knapp ist. Lasst uns im Glauben eine frische Ausgießung des Heiligen Geistes erwarten.

Gloria Copeland, Kenneth Copeland Ministries

Es ist kein Zufall, dass das Buch, das du in deinen Händen hältst, in der jetzigen Zeit geschrieben und veröffentlicht wurde. William Seymour, der große Erweckungspionier und Vater der Azusa-Street-Bewegung, und Maria Woodworth-Etter, die mächtige Heilungsevangelistin, prophezeiten im Jahr 1909, nach 100 Jahren werde eine Erweckung vom Himmel kommen, die um ein Vielfaches mächtiger und einflussreicher sein würde, als die der Azusa Street. Die 100 Jahre sind inzwischen vorbei. Es ist Zeit! Könnte dieses Buch ein Wegbereiter für die prophezeite himmlische Invasion sein? Lies noch einmal die Geschichten der Azusa Street, die immer noch weitergehen, und werde ein Werkzeug in dieser nächsten himmlischen Invasion.

Lou Engle, Co-Founder und Präsident von TheCall

Zeugnisse stecken voller Kraft. Tommy Welchel hat viele der außerordentlichen Wunder der Azusa-Street-Erweckung festgehalten. Unsere Generation wird das aufgreifen, was durch diese große Bewegung des Geistes Gottes entfacht wurde und aus den Seiten dieses Buches herausscheint.

Sid Roth, Fernsehmoderator, It's Supernatural!

Im Lauf meines Lebens habe ich gelernt, dass Gott immer seine Zeugen hat. Tommy Welchel ist ein Zeuge der Herrlichkeit der Azusa Street. Er wurde zu einem Träger dieser Salbung, da er die Zeugnisse der Azusa Street in sich aufgenommen hat. In „Wahre Geschichten und Wunder der Azusa Street“ haben Tommy und Michelle diese Salbung in Kombination mit der heutigen Salbung eingefangen, damit sie in Gottes glorreichem Finale jedem Einzelnen von uns zur Verfügung steht. Der Herr möge euch, Tommy und Michelle, dafür segnen, dass ihr dem Herrn gehorcht und diese so wichtigen Informationen für eine Zeit wie diese zusammengestellt habt.

Billye Brim, Billye Brim Ministries

Es ist mir eine große Freude, das Buch „Wahre Geschichten und Wunder der Azusa Street“ empfehlen zu dürfen. Schon immer war ich ein Fan der Erweckungsgeschichte und wurde durch das Lesen dieser Geschichten gesegnet. Ich will immer noch „mehr“ erleben, und auch die Geschichten in diesem Buch haben mich in dieser Richtung inspiriert. Sie stellen ein Kapitel in unserem heutigen geistlichen Erbe dar. Die Berichte über Heilungen, die wir hier sehen, sind Vorboten dessen, was Gott heute in der Welt tut, und die Bewegungen, die schon da sind, sind die Früchte hungriger Menschen. Dieser Hunger wird durch die Geschichten über das, was Gott bereits getan hat, erzeugt und führt zu der Frage: Warum nicht auch hier? Warum nicht jetzt? Die Geschichten in diesem Buch sind keine Ausnahme!

Wenn du nun dieses Buch liest, bitte Gott darum, deinen Hunger zu mehren und dein Verlangen, selbst zu erleben, wie er heute in Kraft auf der Erde wirkt, zu stärken.

Randy Clark, Global Awakening

In einer gängigen jüdischen Redensart heißt es: „Was die Vorfahren getan haben, ist ein Zeichen für die Kinder.“ Die Zeugnisse und Geschichten vergangener Generationen sind so bedeutend für uns, da sie wie eine Vorschau dessen sind, was Gott in der Zukunft noch tun wird. Aus diesem Grund ist dieses Buch eines der zeitgemäßesten und spannendsten Bücher, das mir seit langem in die Hände gefallen ist. Was der Herr in den Tagen von William Seymour und Azusa getan hat, soll uns an das erinnern, was er in einem noch viel größeren Maß in unserer Zeit tun möchte. Durch die Kraft des Zeugnisses werden diese Geschichten deinen Glauben für das Unvorstellbare mehren und das Übernatürliche in deinem Leben freisetzen. Möge Gottes Atem darüber wehen, um Erweckung zu entfachen.

Rabbi Jason Sobel, Gründer von FUSION Global, Geistlicher Leiter der Ascend Malibu Fellowship

 

Inhalt

Vorwort

Prolog

Einleitung

1 Code 4

2 Die Entstehung der Azusa Street

3 Ein freudiger Lärm

4 So eifernd wie Zachhäus

5 Wie die Mutter, so der Sohn

6 Was ist schon ein Name?

7 Geht hinaus in alle Welt

8 Geblendet durch das Licht

9 Der Gott der kleinen Dinge

10 Guter und treuer Diener

11 Ein liebliches, liebliches Lied

12 Farbenblind

13 Beine, um darauf zu stehen

14 Was Gott zusammengefügt hat

15 Lasst die Kinder zu mir kommen

16 Die wahre Geschichte, die unter einer Bank stattfand

17 Nach Azusa: Wunder in Pisgah

18 Manna von heute: Aktuelle Wunder

Nachwort von Michelle P. Griffith: Azusa Street – eine Inspiration, kein Ort

 

An die Jungen

(und das Kind Gottes in jedem von uns)

 

 

 

 

Ihr seid niemals zu jung (oder zu alt), um in das Königreich Gottes einzutreten und sein Werk zu tun.

In diesen Geschichten kommen die jungen Leute zu Wort, die damals in der Azusa Street mitgewirkt haben. Diese Teenager opferten ihre Freizeit nach der Schule, um bei Azusa Zeugnis zu geben und Wunder zu tun. Durch sie wurden nicht nur Hunderte Menschen geheilt, sondern sie gründeten auch einige der bedeutsamsten christlichen Werke und Gemeindebewegungen unserer Zeit.

Bist du noch jung? Oder schon alt? Gott möchte dich gebrauchen. Hier und jetzt. Mach dich bereit!

 

 

 

 

 

Dank

Eine Zeit zum Pflanzen und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen.

Prediger 3,2

 

 

Tommy ist ein Geschichtenerzähler. Ein Geschichtenerzähler kann nicht einfach in ein Aufnahmegerät sprechen, ohne dass ihm jemand gegenübersitzt.

Wir möchten unserer „Zuhörerschaft“ dafür danken, dass sie allein dadurch, dass sie bereit waren, anwesend zu sein, eine Salbung freisetzten, die Tommy dabei half, sich an die in diesem Buch erzählten Geschichten zu erinnern und zu erzählen. Dazu gehören Parish John, Cathy Sandahl, Barbra Chaffee, Carita Boshoff, David Kelly sowie Randy und Ana Carranza.

Unser Dank geht auch an Colleen Ferraro, die viele Stunden damit verbrachte, sich immer wieder die Aufnahmen anzuhören, um sie mit großer Fingerfertigkeit niederzuschreiben.

Nicht zuletzt möchte Tommy besonders seiner Frau Marlene, mit der er seit 48 Jahren verheiratet ist, für ihre harte Arbeit und die stetige Unterstützung für dieses Buch danken.

Michelle möchte ihrem Mann Marc dafür danken, dass er sie ermutigt hat, an diesem Projekt mitzuarbeiten, und dass er immer ihre Träume unterstützt. Ihr Dank geht auch an Conner, Victoria und Camryn, ihre Kinder, die weniger von ihrer Mutter hatten, damit sie sich in dieses Buch investieren konnte.

Michelles Dank geht ebenso an ihre Mutter und ihren Vater, Frances und Richard Palmieri, die sie bereits in ihrer Kindheit mit der Erkenntnis Gottes gesegnet haben.

Tommy und Michelle möchten allen danken, die in dieses Buch investiert haben, sodass viele die Früchte ernten können.

 

 

Vorwort

Gott ist der große Geschichtenerzähler, und durch Zeugnisse werden seine großartigen Geschichten am Leben erhalten. Nicht nur das, sondern Gottes Geschichten sind von Natur aus generationsübergreifend. Die Geschichten der Vergangenheit werden zu den Geschichten der Gegenwart.

Was Sie gleich lesen werden, ist Gottes großartige Geschichte der Azusa Street, die war und ist und kommen wird. Tommy Welchel lebt in den Geschichten der Azusa Street, und durch ihn gehen sie auch weiter. Sie werden nicht nur weitererzählt, sondern in diesen aufregenden Zeiten auch ganz praktisch umgesetzt.

Ich selbst wurde 1984 in das großartige Geschehen der Azusa Street mit hineingerissen. Ich las die Geschichte des Fürbitters Frank Bartleman, wie er 1905 fastete und betete und über sehr bewegende Dinge berichtete, die dann zum Ausbruch dessen, was wir die Azusa-Street-Erweckung nennen, führte. Seine Geschichten setzten mich in Brand.

Mose hatte einen brennenden Busch. Ich hingegen begegnete Gott in einem feurigen Buch und hörte, wie mein Name gerufen wurde. Als ich das Buch las, fand ich mich selbst auf denselben Straßen wieder, auf denen Bartleman im kalifornischen Pasadena unterwegs gewesen war. Ich war auf eine uralte Quelle und auf einen herrlichen Weg unserer Vorväter gestoßen. Bartlemans Verheißungen wurden zu meinen eigenen. Ich möchte gerne beten, wie dieser Mann es getan hat. Ich möchte nicht nur über Erweckungen lesen, sondern heute darin leben. Ich möchte, dass meine Kinder sie sehen.

Eines Nachts, im Jahr 1984, schrie ich zu Gott: „Gib mir den Mantel von Frank Bartleman.“ Am darauffolgenden Morgen kam ein Freund zu mir und sagte: „Lou, ich habe heute Nacht von dir geträumt. In diesem Traum sah ich ein großes schwarzes Buch. Auf dem Cover stand ‚Erweckung, von Frank Bartleman‘.“ Mein Freund öffnete das Buch und sah auf einer der Innenseite ein Bild von Frank Bartleman. Dann sagte er: „Sein Gesicht verwandelte sich in deines.“ Mein ganzes Wesen explodierte angesichts dieser Verheißung. Ich fand meinen Namen in den Geschichten der Azusa Street und wusste, dass seine Verheißungen auch meine sind.

Von 1994 bis 1998 erlebten wir eine Erweckung in Pasadena. Aus dieser entstand die Bewegung „TheCall“, wo hunderttausende Menschen zusammenkamen, um für die nächste Ausgießung zu beten und zu fasten. In diesem Traum ging es nicht nur um mich allein, sondern um eine ganze Generation, die sich erheben würde, um Frank Bartlemans Mantel zu tragen und die vielleicht größte Erweckung hervorzubringen, die Amerika und die ganze Welt jemals gesehen hat.

Während jener Tage in Pasadena ging ich nach Pisgah, wo Tommy Welchel lebte, und hörte dort direkt von der Quelle einige dieser Geschichten und sah die Herrlichkeit der Feuerzungen.

Der ursprüngliche Ruf dieses Ortes, wo die Flamme der Azusa Street loderte, zog meinen Geist an. Ich war auch in Sunderland in England, wo die Flamme ebenfalls loderte und auf dem Haupt von Smith Wigglesworth gelandet war.An jedem Ort, an dem die Feuerflamme niederkam, wurden Gottes Geschichten geschrieben und werden heute Enkeln von William Seymour, C.H. Mason, T.A. Barrett, Smith Wigglesworth, Frank Bartleman usw. von Neuem erzählt.

Und dort, wo man diese Geschichten hört, wird der gleiche Geist der Azusa Street lebendig. Das letzte Kapitel wurde noch nicht geschrieben. Alles in mir schreit danach, ein Teil dieser Geschichte zu sein. Heute sitze ich in einem kleinen Café in Pasadena und habe die Ehre, ein Vorwort zu einem Buch zu schreiben, das über der ganzen Welt brennen und dafür sorgen wird, dass die Azusa Street immer wieder neu auflebt.

Vor neun Jahren verließ ich Pasadena, um auf eine Gebets- und Erweckungsreise durch Amerika und die Welt zu gehen. Aber dann wurde ich unumwunden nach Pasadena, dem früheren Gebetsrevier Bartlemans, zurückgebracht, und ich kann sagen, dass die Flamme wieder in mir lebt, genauso wie bei Tommy Welchel.

Es ist kein Zufall, dass das Buch, das Sie in Händen halten, in der heutigen Zeit geschrieben und veröffentlicht wurde. William Seymour, der großartige Erweckungspionier und Vater der Azusa-Street-Bewegung und ebenso Maria Woodworth-Etter, eine mächtige Heilungsevangelistin, prophezeiten im Jahr 1909, dass nach hundert Jahren eine Erweckung vom Himmel kommen würde, die um vieles mächtiger und einflussreicher sein würde, als die der Azusa Street. Diese hundert Jahre sind inzwischen vergangen! Die Zeit ist da!

Könnte dieses Buch vielleicht der Katalysator für die prophezeite himmlische Invasion sein?

Mein Gebet ist, dass diese Geschichten, welche hier von einem Augenzeugen berichtet werden, der sie selbst erlebte und immer noch darin lebt und sie immer wieder erzählt, zu einer Feuerflamme werden, welche brennende Büsche über die ganze Welt zu den 7000 unerreichten Völkern sendet, welche das Königreich noch erleben müssen, bevor Jesus wiederkommt. Lasst uns mit der Salbung nicht verschwenderisch umgehen, indem wir nur eine fröhliche Party erleben wollen. Lasst uns die Kraft der Feuerflamme aus dem Grund ergreifen, aus dem sie zuerst an Pfingsten im Obergemach ausgegossen wurde: „Aber Ihr werdet Kraft empfangen, wenn der Heilige Geist auf euch gekommen ist, und ihr werdet Zeugen sein, sowohl in Jerusalem als auch in ganz Judäa und Samaria und bis an die Enden der Erde.“

Vielleicht bin ich ja gerade für diese Zeit nach Los Angeles zurückgekehrt, um mich mit weiteren Tausenden, die hier leben oder hierherkommen, Bartlemans Gebetsseufzern hinzugeben, um in der heutigen Zeit die feurige Flamme zu gebären, wie er es zu seiner Zeit getan hat.

Dieses Buch dokumentiert es ganz klar: Es ist mehr als nur eine gute Geschichte, es ist eine Einladung zu Gottes letztem Kapitel. Wird Ihr Name in Gottes himmlischem Protokoll zu finden sein? Die Handlung der Geschichte geht weiter. Werden Sie für eine Zeit wie diese ein Akteur auf der Bühne der Geschichte sein?

Lou Engle, Mitbegründer und Vorsitzender von „The Call“

 

Prolog

von Michelle P. Griffith

„Heilt Kranke, weckt Tote auf. Treibt Dämonen aus.“

Matthäus 10,8a

Die Azusa Street und die Schechina-Herrlichkeit

Wenn Sie dieses Buch lesen, werden Sie höchstwahrscheinlich schon mit der Azusa-Street-Erweckung vertraut sein. Aber für die, die es noch nicht sind: Die Azusa Street Nr. 312 in Los Angeles in Kalifornien war zwischen April 1906 und November 1909 Gottes irdische Adresse. Was meine ich damit?

In den ersten Jahren des zwanzigsten Jahrhunderts nahm die Herrlichkeit des Herrn in dieser ehemaligen Lagerhalle und den zugehörigen Stallungen Wohnung und setzte dreieinhalb Jahre lang vierundzwanzig Stunden täglich und sieben Tage die Woche schöpferische Heilungswunder frei. Fehlende Gliedmaßen wuchsen da, wo keine gewesen waren, Augäpfel füllten leere Augenhöhlen, Krebsgeschwüre fielen ab und Menschen wurde wiederhergestellt, als die Schechina-Herrlichkeit das Gebäude füllte.

Einigen wird der Begriff Schechina wohl fremd sein. Gemäß der rabbinischen Lehre bedeutet das Wort: „Hier zeltet Gott.“ Das Wort selbst taucht in der Bibel nicht direkt auf, jedoch können wir die Schechina-Herrlichkeit dort finden. Im 2. Buch Mose wird eine „Wolke“ beschrieben, wie z. B. in 2. Mose 13,21 „Der Herr aber zog vor ihnen (den Israeliten) her, bei Tag in einer Wolkensäule“ …

Später in 2. Mose 24,15-17 heißt es: „… bedeckte die Wolke den Berg. Und die Herrlichkeit des Herrn ließ sich auf dem Berg Sinai nieder.“ In 2. Chronik 5,13-14, als Salomons Tempel eingeweiht wurde, heißt es: „Da wurde das Haus des Herrn mit einer Wolke erfüllt. Denn die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das Haus Gottes.“

Dieselbe Herrlichkeitswolke wohnte während der Erweckung dreieinhalb Jahre lang Tag und Nacht im Gebäude der Azusa-Street-Mission und war selbst noch um das Gebäude herum zu spüren. An manchen Abenden konnte man sogar Flammen sehen, die vom Dach der Mission in den Himmel schossen und auf Flammen trafen, die vom Himmel auf die Mission herabkamen. Auch dies ist die Schechina-Herrlichkeit, die z. B. in 2. Mose 24,17 beschrieben wird: „Das Aussehen der Herrlichkeit des Herrn aber war … wie ein verzehrendes Feuer auf dem Gipfel des Berges (Sinai).“

Manche jüdischen Lehrer glauben, dass die feurigen Flammen Seraphim-Engel sind, was übersetzt „Die Brennenden“ bedeutet. Die Flammen über der Azusa Street waren feurige Engel, die vom Himmel kamen, um Wunder zu bringen, und wieder zurück in den Himmel gingen, um noch mehr Wunder zu holen.

In Johannes 1,51 sagt Jesus: „Wahrlich, wahrlich ich sage euch: Ihr werdet den Himmel geöffnet sehen und die Engel Gottes auf- und niedersteigen auf den Sohn des Menschen.“ Was für ein wunderschönes Bild, welches der HERR von sich selber malt – die himmlische Autobahn zwischen Erde und Paradies. Es ist nicht verwunderlich, dass, wenn das „brennende Dach“ die Nacht über der Azusa Street erleuchtete, sich die kreativen Heilungswunder intensivierten, wie z. B. dass Gliedmaßen im Namen Jesu von Nazareth herauswuchsen.

Diese Schechina-Herrlichkeit Gottes und diese feurigen Engel bringen sichtbar zum Ausdruck, was der Vater auf dem Herzen hat: „… wie im Himmel so auch auf Erden“ (Mt 6,10), oder wie es Bill Johnson beschreibt: „Wenn der Himmel in die Erde eindringt.“

Was dieses Buch so einzigartig gegenüber anderen Büchern macht, ist, dass hier berichtet wird, wie die Kinder und Jugendlichen die Azusa-Street-Erweckung erlebt haben. Es ist keine dogmatische oder historische Betrachtung, sondern eine Nahaufnahme der persönlichen Erfahrungen von jungen Menschen, die dort waren. Bevor diese Geschichten erzählt wurden, wusste keiner, wie die täglichen Treffen durch Gott geleitet wurden. Diese Kinder spielten in der Herrlichkeitswolke, welche die Atmosphäre erfüllte, sogar Verstecken.

Diese Zusammenstellung persönlicher Begegnungen offenbart den Herzschlag dieser Erweckung. Während die Kinder sich am Herrn erfreuten, gab er ihnen das Verlangen ihres Herzens (siehe Ps. 37,4).

Die Erweckung, die dreieinhalb Jahre lang anhielt – genauso lange, wie Jesus auf der Erde diente –, prägte den Rest ihres Lebens. Fast sechzig Jahre später erzählten die damaligen Jugendlichen der Azusa einem jungen Mann namens Tommy Welchel von dieser kostbaren und privilegierten Zeit. Er hörte ihren Geschichten zu und bewahrte sie in seinen Gedanken und seinem Herzen, bis Gott ihm erlaubte, diese in einem Buch festzuhalten.

Verwoben in die beliebten Originalerzählungen, befinden sich neue Geschichten von der Azusa Street und geben dem Erstleser eine nahtlose Offenbarung über die mächtige Bewegung Gottes, während der mit diesem Thema bereits vertraute Leser ganz neu das Herz des Vaters entdeckt, wie es sich über der Azusa Street ausgegossen hat. Auch finden sich frische, ineinandergreifende Details, welche in die Aufzeichnungen über diese "Heiligen" eingefädelt wurden.

Dieses Buch offenbart, wie Gott diese bereitwilligen, durch Azusa geprägten Gefäße, inklusive Tommy, im weiteren Verlauf ihres Lebens gebraucht hat.

Das Buch berichtet auch, wie diese „Heiligen“ in Pisgah, jenem Ort, an dem viele von ihnen ihren Lebensabend in Gemeinschaft verbrachten, auch weiterhin Kranke heilten und sogar Tote auferweckten. Tommy lässt uns auch an den Wundern, die Gott durch ihn gewirkt hat, während er in den 60er Jahren mit ihnen in Pisgah wohnte, teilhaben.

Der Himmel dringt heute wieder in die Erde ein. Tommy wird immer wieder Zeuge von Wundern aller Art, wenn er einfach nur diese gesegneten Geschichten des vorigen Jahrhunderts erzählt. Die Prophetie von vor hundert Jahren ist wahrhaftig im Gange.

Es gab nur eine Sache, welche die Heiligen der Azusa-Street-Erweckung traurig machte: der Verlust der Herrlichkeit. Ihre gemeinsame Hoffnung war es, diese noch einmal erleben zu dürfen.

Und dies sind nun ihre Geschichten, wie sie sie einem jungen Mann erzählten, der zu ihren Füßen saß und genau zuhörte.

Mündliche Überlieferung

In einer Kultur, die sich auf das geschriebene Wort verlässt, sind wir häufig skeptisch gegenüber Geschichten, die durch mündliche Überlieferung weitergegeben worden sind. Die Geschichten in diesem Buch wurden Tommy Welchel erzählt, der selber ein Geschichtenerzähler ist. Um jeden Zweifel an der Richtigkeit dieser Geschichten zu zerstreuen, ist es wichtig, diese glaubwürdige und legitime Art der Kommunikation zu verstehen, die viele alte Kulturen praktizierten.

Dazu gehören zum Beispiel die Israeliten. Das „Schma Jisrael“ ist das zentrale Gebet im jüdischen Gebetsbuch. Dieses uralte Gebet finden wir in 5. Mose 6,4. Es beginnt im Hebräischen mit „Schma Jisrael …“ – „Höre, Israel! Der Herr ist unser Gott, der Herr allein!“ Es ist ein Befehl zu hören.

Die Bibel, sowohl das Alte als auch das Neue Testament, wurde aus mündlichen Überlieferungen abgeleitet. Die Fähigkeit lesen und schreiben zu können, war nur wenigen Reichen und Gebildeten vorbehalten. Die meisten Menschen lernten, indem sie zuhörten und auswendig lernten. Ganze Bücher des Alten Testaments wurden von den Juden auswendig gelernt, indem sie einfach zuhörten, wenn die Lehrer sie vorlasen. Mündliche Überlieferung bzw. Geschichtenerzählen ist ein wunderschönes, persönliches und intimes Mittel, um zu lernen. Man kann sich vorstellen, wie junge Menschen sich um ihre Lehrer oder die älteren Mitglieder der Familie versammeln.

Auch in der Kultur der Ureinwohner Amerikas wird mündliche Überlieferung praktiziert. Tommy Welchel ist mütterlicher- wie väterlicherseits zu mehr als einem Viertel Cherokee-Indianer. Die Cherokees haben in ihrem Stamm sogenannte „Hüter“. Diesen Hütern wurde die Stammesgeschichte weitergegeben, indem sie mit den Stammesältesten zusammensaßen und ihnen zuhörten. Tommy ist von beiden Seiten der Familie her ein solcher Hüter.

In jungen Jahren saß Tommy oft auf der Veranda des Krämerladens von Chickasha in Oklahoma, trank seine spezielle Cola und aß eine spezielle Art Bananenkuchen, während er den alten Männern zuhörte, die Geschichten aus einer Zeit erzählten, als Oklahoma noch lange kein Teil der Vereinigten Staaten war. Tommy war es aufgrund seiner kulturell geerbten Begabung ganz natürlich, später zu den Füßen der Heiligen der Azusa Street zu sitzen und ihren Geschichten zuzuhören. Gott hatte alles so geplant.

Eine göttliche Führung

Ja, Gott hatte sogar meinen Anteil in diese erstaunliche Reise eingeplant. Im Sommer 2008 prophezeite Melissa Cordell, eine strahlende junge Schülerin der „School of Supernatural Ministry“ in Bethel über mir. Sie hatte keine Ahnung, dass ich Schriftstellerin bin. Sie sah, wie um mich herum stapelweise Bücher auf einem Tisch lagen. Auf der anderen Seite des Tisches saß Gott, und diese Bücher waren das Ergebnis meiner Gespräche mit Gott.

Dieses Wort steckt seitdem an meiner Pinnwand und hat einen festen Platz in meinen Herzen. Zu jener Zeit wusste ich noch nicht, dass Gott mir im Sommer 2012 in Form von Tommy Welchel gegenübersitzen würde.

Wie ich Tommy kennenlernte, kann nur als von Gott geführt beschrieben werden. Ich möchte diesen Ausdruck keinesfalls überbetonen, doch wenn ihr – wie ich – immer öfter solche göttlichen Begegnungen erlebt, kann man es einfach nicht anders nennen.

Im Februar 2009 führten Randy Clark und Global Awakening eine Heilungskonferenz in der Gemeinde durch, die mein Mann und ich zu jener Zeit besuchten. Wir waren noch ganz in dieser geisterfüllten Gemeinde – die Folge dessen, dass ich das Buch von Bill Johnson „Und der Himmel bricht herein“ gelesen hatte. Da ich katholisch erzogen worden war und später Methodisten-, Nazarener-, und Calvary-Chapel-Gemeinden besucht hatte, veränderte Bills Buch meinen Glauben und infolgedessen auch mein gesamtes Leben.

Mein Ehemann Marc schloss sich mir auf diesem Weg des erweckten Glaubens an, und so begaben wir uns zusammen auf ein göttliches Abenteuer. Alles, was wir dabei entdeckten, begeisterte uns, und im September 2008 fanden wir eine Gemeinde, die unseren neuen Hunger stillte. Zum Zeitpunkt der Konferenz mit Randy Clark waren wir überwältigt, Gefäße der Kraft Gottes zu sein.

Eigentlich war es Marc, den Gott benutzte, um mich mit Tommy zusammenzubringen. In einer kurzen Pause der Konferenz schaute sich Mark die Büchertische etwas genauer an. Er nahm ein Buch in die Hand, welches Flammen auf dem Cover hatte und irgendetwas über die Azusa Street erwähnte.

Zu jenem Zeitpunkt kannten wir die Azusa Street nur als größere Durchfahrtsstraße in einem alten Stadtteil im San-Gabriel-Tal in Südkalifornien. Die Erweckung mit William Seymour und all den anderen kannten wir noch nicht. Marc blätterte nur schnell durch die Seiten und sah sich einige der Fotos an. Eines davon war ein Schwarz-weiß-Portrait von William und Jennie Seymour, doch wusste er nicht, wer sie waren, und hatte auch nicht die Zeit, es herauszufinden, da die nächste Veranstaltung anfing.

Einige Stunden später lud Randy jeden dazu ein, für ein Gabenübertragungsgebet nach vorne zu kommen. Da Marc und ich begierig nach Gott waren, machten wir uns eifrig auf den Weg nach vorne. Während wir auf das Gebet warteten, fing Marc plötzlich an zu lachen. Das Lachen übertrug sich zunächst auf mich und dann auf alle, die um uns herumstanden. Wir wussten damals nicht, dass dies „Heiliges Lachen“ genannt wurde, fanden es später jedoch heraus.

Wenn Ihnen dieser Begriff fremd ist, müssen Sie wissen, dass dies einfach eine Berührung vom Heiligen Geist ist – wie z. B. auch Tränen, Frieden, Elektrizität oder die Schwere der Herrlichkeit. Es ist ein Lachen, das zwar durch uns kommt, aber von außen inspiriert wird.

Marc erzählte mir später, dass, als das Lachen anfing, ihm das Gesicht eines farbigen Mannes in den Sinn kam. Es war der Mann, der in dem Buch mit den Flammen auf dem Cover abgebildet war (William Seymour). Jedoch war das gedankliche Bild eine Nahaufnahme, nicht das Foto in der vollen Größe, wie es in dem Buch abgebildet war. Es war ein einzigartiges Erlebnis.

Durch eine Reihe von Ereignissen, die nur der Heilige Geist aufeinander abstimmen konnte, wurde uns Tommy Welchel, der Mann, der hinter dem Buch mit den Flammen stand, bei einem Treffen in unserem Haus vorgestellt. Das war am 15. April 2009. Dieses Datum stand für mich immer für den Steuertag. Seit diesem Jahr nannte ich ihn scherzhaft den Tommy-Tag.

Die nächsten drei Jahre blieben Tommy und ich in Kontakt. Als dann die Zeit für das neue Buch gekommen war, passte einfach alles zusammen. Als Tommy mir sagte, es würde sich im Geist richtig anfühlen, mit mir zusammenzuarbeiten, machte er mir damit ein großes Geschenk. Schon viele Jahre bin ich für verschiedene Medien als Autorin tätig und mein erstes Filmdrehbuch ist auch in Bearbeitung.

Wie in der prophetischen Vision beschrieben, nahm ich Position ein. Tommy und ich saßen uns am Tisch gegenüber.

Dieses Buch ist der Anfang des Buchstapels.

 

 

Einleitung

„Erziehe den Knaben seinem Weg gemäß; er wird nicht davon weichen, auch wenn er älter wird“ (Sprüche 22,6).

Meine Rolle in Gottes Plan

Mama konnte weder lesen noch schreiben. Sie war vollkommen ungebildet. Aber noch während ich mich in ihrem Leib befand, empfing sie den Heiligen Geist. Und schon da sprach Gott über mich zu ihr. Daraufhin schleppte Mama mich zu allen Erweckungs- und Zeltveranstaltungen. Ich spreche über William Branham, Jack Coe, A. A. Allen und Oral Roberts. Schon als Kleinkind brachte Mama mich zu ihnen. Ich wusste nicht, was da vor sich ging. Was mich anbetraf, kam es mir wie eine Strafe vor.

Als ich sie fragte, warum sie keinen der anderen 10 Geschwister mitnahm, antwortete sie mir: „Tommy! Der Heilige Geist sagte mir, dass du eines Tages ein Prediger sein wirst.“ Eines Tages … Zu all diesen Veranstaltungen nahm sie mich, weil sie wollte, dass ich unter die Salbung dieser Männer kam und eine Gabenübertragung von ihnen empfing. Ich hingegen nannte den Heiligen Geist einen „Schuft“, da er meiner Mutter immer verriet, wenn ich etwas Schlechtes im Sinn hatte.

Als ich Branham 1950 in Houston sah, war ich erst sieben Jahre alt. Ich sah diese Art Heiligenschein über seinem Kopf, der aussah, als würde er atmen. Ich war sehr froh darüber, ganz hinten zu sitzen, da ich mir vor Schreck fast in die Hosen machte. Ich kroch unter die Bank und hielt mich an den eisernen Stuhlbeinen fest. Diesem Mann wollte ich nicht zu nahekommen.

Mit 14 Jahren hörte ich auf, zu den Erweckungsveranstaltungen zu gehen. Ich kannte das Evangelium, wollte es zu dem Zeitpunkt jedoch noch nicht für mich. Als wir damals unsere Farm verloren, zerbrach für mich die Welt. Ich war an den Fluss, die Seen und die Bäume, die Pferde, Kühe, Schweine und Hühner gewöhnt. Als wir dann nach Chickasah, Oklahoma, eine „Großstadt“ mit 14.000 Einwohnern zogen und ich nur meinen Hund mitnehmen konnte, löste das in mir eine rebellische Phase aus.

Ich schlief in Straßengräben, auf Heuböden und in leerstehenden Häusern. Ich stahl für mein Essen. Es war ebenfalls ratsam, seine Kleidung über Nacht nicht auf der Wäscheleine hängen zu lassen, da sie sonst in meinen Besitz überging. Wenn sie mir passte, trug ich sie, wenn nicht, landete sie auf dem Müll. Ich hatte auch keine Angst mehr vor meiner Mutter. Wenn ich früher böse geworden war, hatte sie gesagt: „Alles klar. Ich werde deinen Vater sprechen.“ Ich wollte wirklich nicht, dass mein Vater mit mir sprach, da er einen Rasierriemen hatte, mit dem er mich blutig schlagen konnte, und er machte davon auch Gebrauch. Dieser Mann war gemein. Als ich vierzehn Jahre alt war, musste mein Vater wegen illegalem Verkauf von Whisky in McAlister ins Gefängnis.

Als ich dann 17 wurde, lebte ich schon seit vierzehn Monaten auf der Straße und wurde von der Polizei wegen Einbruch gesucht. Die Bürger der Stadt hatten so ziemlich die Nase voll von meiner Gesetzlosigkeit und waren bereit, mich hinter Gitter zu bringen, und, wenn möglich, den Schlüssel wegzuschmeißen.

Ein langjähriger Freund namens Glen kam zu mir und sagte: „Tommy, die Polizei weiß, wer in die ganzen Häuser einbricht. Sie sagen: ‚Wir wollen Welchel! Wir werden ihn von der Straße holen.‘ Sie haben sogar einen Haftbefehl gegen dich und werden kommen, um dich zu holen.“

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Tommy lief vor dem Gesetz weg – direkt in die Arme Gottes. Die ungewöhnlichen Komplizen in Gottes Plan waren zwei Trickbetrüger – ein Mann namens Teddy und dessen Großmutter.

~~~~~~~~~~~~

Da die Dinge in Oklahoma zu schwierig waren, wollten Teddy und seine Großmutter zurück in ihre Heimat nach Venice Beach. Da ich einen guten Ruf als Dieb hatte, luden sie mich ein, mit ihnen zu kommen. Ich hätte irgendwo mit Ihnen dasitzen und mich mit Ihnen unterhalten können, und Sie hätten es nicht bemerkt, wenn ich die Sachen aus Ihrer Hosentasche in meine befördert hätte.

Eigentlich wollte ich nicht aus Oklahoma weggehen und nach Kalifornien umziehen, aber Glen erinnerte mich daran, dass ich entweder nach Kalifornien oder ins Gefängnis gehe. So ging ich zu Teddy und seiner Großmutter und fragte sie, ob ihr Angebot noch stehen würde. Sie antworteten: „Klar“! Ich sagte ihnen, dass wir früh am Morgen noch zwei große Kisten mit meiner gestohlenen Beute holen müssten. Am nächsten Morgen packten wir mein Zeug ein und machten uns auf den Weg nach Venice Beach.

Als wir dort ankamen, stritten Ted und ich uns wegen eines Mädchens. Ich verprügelte ihn, bekam das Mädchen jedoch nicht. Die Großmutter sagte: „Tommy, ich mag dich wirklich sehr, aber wenn ihr beide so miteinander streitet, kannst du nicht hierbleiben. Du hast ihn wirklich übel verletzt!“ So wurde ich also rausgeschmissen und verlor damit das Mädchen und auch den Ort, wo ich bleiben konnte.

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Mittellos, obdachlos und hungrig war Tommy ein weiterer Vagabund am Strand von Venice Beach. Sein Onkel Ed wohnte zwar in Bakersfield, Tommy hatte jedoch keine Ahnung, wo das lag oder wie er ihn erreichen konnte. Als er so am Stand saß, sich die kalifornische Sonne durch seine Zehen scheinen ließ und sich Gedanken machte, wie es weitergehen würde, wusste er noch nicht, dass sich sein Leben innerhalb von Minuten verändern würde.

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Da saß ich also, machte ein langes Gesicht und bemitleidete mich. Ich wusste nicht, wohin ich gehen sollte, noch was ich tun könnte. Da fielen mir zwei alte Damen auf, welche die Strandpromenade entlanggingen. Ich war mir sicher, sie hielten nach einer Person Ausschau, der sie Zeugnis geben konnten. Sie hatten diesen „Pfingstknoten“ auf ihrem Kopf. Je höher der Dutt saß, desto mehr war man von Herrlichkeit erfüllt. Ich hatte sie in all den Erweckungsveranstaltungen gesehen, zu denen meine Mutter mich mitgenommen hatte. Wenn diese Damen sich aufgrund einer Berührung des Heiligen Geistes zu schütteln anfingen, sagte ich mir immer: „Duck dich besser unter die Kirchenbank“ und ging vor den wie aus einem Maschinengewehr herumschießenden Haarnadeln in Deckung.

Diese beiden Damen kamen zu mir her und setzten sich, eine links und eine rechts von mir, und fingen an, sich mit mir zu unterhalten. Da ich hungrig war und eine betrügerische Einstellung hatte, entschied ich mich mitzuspielen, in der Hoffnung, von ihnen etwas Geld oder Essen zu bekommen. Eine der Damen war die Vermieterin des Apartments, in welchem Großmutter und Teddy wohnten. Die andere war klein und zierlich und wurde Schwester Goldie genannt.

Schwester Goldie redete fast ununterbrochen, während die Vermieterin nur dasaß und meine Hand hielt. Es fühle sich gut an. Sie erinnerten mich an meine beiden Großmütter. Sie erzählten über den Herrn und fragten mich, ob ich schon etwas über ihn wüsste. Ich sagte: „Klar.“ Als sie mich fragten, ob ich das Lebensübergabegebet sprechen möchte, dachte ich mir: „Mann, du bist hier und kennst keinen. Was sollst du sonst machen?“

Weil es Zeit zum Essen und ich total hungrig war, betete ich das Gebet den beiden Damen zuliebe. Zuerst meinte ich es nicht ernst, aber sobald ich das Gebet beendet hatte, fühlte es sich so an, als hätte jemand in mir einen Ofen angeschaltet und ich fing an zu weinen.