Waldbegegnungen - Wolfgang Klapper - E-Book

Waldbegegnungen E-Book

Wolfgang Klapper

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Beschreibung

Zunächst erscheint uns Wald als Objekt der Zerstörung, aber auch als Ort der Magie und Vollkommenheit. Am Schluss entfährt zerstörter Umwelt unwirsch ein Aufruf zur Besinnung. Dazwischen entspannt sich breitgefächert eine Liebesidylle, die schließlich abklingt. Erlebnisse entfalten sich in strikten, aber variablen Schemen zu eingängigen Wortmelodien.

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Inhaltsverzeichnis

Waldbegegnungen

– Zwischen Waldsamen und Gewaldsamem –

Capriccio für Cello

– Facetten einer leidenschaftlichen Liebe –

Liebesregung aus der Ferne

Planetenwunder – wunder Planet

– ein Aufruf zur Besinnung –

Inhaltsverzeichnis:

Waldbegegnungen

Der Emporkömmling

Der letzte Baum

Baum mit Pfeil durchs Herz

Herbeigesehntes Eintreffen

Widerstand des kleinen Jungen

Draußen und drinnen

Im Walde

Wald ist brutal

:

Wassermangel

Das Eichhörnchen

Herbstliches Ahornblatt

Du bist der Baum

Waldfantasien

Pflanz Jungeichen!

An die Brandrodungsbefehlende

Die verborgene Quelle

Die Behüter des Hambacher Forsts

Dieser

eine

Kuss

Unterwegs im Bergischen Land

Deine aufbrausenden Gefühle

Der Förster

Urwaldelimierer

Königin meiner Träume

,

Zweige

Capriccio für Cello

Allegro furioso

Cello

Revolution

Gefühlsausbruch

Die Einsamkeitsvertreiberin

Ich brauche deine Küsse

Der Weg nach vorne

Lass Zärtlichkeit

Auf hinreißendem Grund

Zauber des Verliebtseins

Augenzwinkern

Berührungspunkte

Reigen

Unsichtbar

Führ mich

Gegenseitige Anziehungskraft

Umwälzung

Liebesunterkunft

Drang nach draußen

Rückversicherung

Ballast früherer Liebschaften

Folgen deines Reizes

Vom Flirt

Schön, dass…

.

Winterliche Träumerei

Larghetto grazioso

Geküsste Zeilen

Das ihr-Ausgeliefertsein

Die Verführerin

Diktat der Gefühle?

Neues Leben

Die Vulkanöse

Frühlingserwachen

Die kopfüber in der Blume steckende Frau

Die Verwunschene

Am Strand

Der gefundene Kieselstein

Gegenseitiges sich-Gehören, Entstehung von unserem Wir

Heilsame Umarmung

Befreiende Entkleidung

Die dem Meere Zugewandte

Schluchzer der Melancholie

Lied der Entspannung

Ratschlag

Berührungen

Hotel der Verliebten

Bedrohung

Der unsittliche Hochzeitskuss

Zusammengehörigkeitsgefühl

Die Farbe unserer Liebe

Allegretto impensierito

Ich schreibe

Vorkehrungen

Ich esse

In dir lebt, aus dir strebt

Vorbei an den Wachen

Im Stalle

Die Mondanbeterin

Wie wahr!

Im Weiher

Erstattungsforderung

Einschlafen und Erwachen

Dein Verdienst

Kalendereintrag

Naturmedizin

Nachts

Schwarzes Loch

Was willst du noch? – hast meine Liebe doch

Wolltest du nicht kommen?

Was biete ich dir nicht?

Desillusionierung

Novemberabschied

Ich starb

Jenseitigkeit unserer Liebe

Ausklang

Liebesregung aus der Ferne

Wolken der Trennung

Ich bin weit weg

Abscheulich

Lässt mich kauern

Wechselseitige Beteiligung

Sex-Appeal (29.09.2020

)

Impulsive Liebe

Küsschen als Frucht und aus Flucht

Männerschwarm

Aufhören?

Überwachungsvorsichtsmaßnahmen

Kein Dazwischen

Dein Herkules

Frühere Bewirtung

Die Giftmixerin

Frage des Seins

Bewundernswerte Stärke

Alltagsflüchte

Ich such nach dir

Bund der Liebenden

Die Trösterin

Kann es sein?

Versuche nur

Aufgeflattert

Planetenwunder – wunder Planet

Sommerliches Schweigen der Singvögel – Demut üben!

Mehr Nachhaltigkeit!

Wer hat den Erdball angezündet?

»Fracking«

Was half’s?

Abgesang auf die Schmetterling

Erdoase

Schwund

Auf Autobahnen jagend

Widersinnig

Trautes Feld

Vom Verschwinden des Kleinen Würfel-Dickkopffalters

Heidedammweg im September

Frage eines sorgenvoll in die Zukunft Blickenden

Die Brombeerfelder

Umkämpftes Biotop

Anwalt der Natur

Geliehene Zeit

Ein Stück Regenwald

Storchenschnabel-Bläuling

Scham eines Umweltbewußten

»Plant for the Planet«

Noahs Schelte

Auferstehung

Epilog: Steh auf, mein Herz

Waldbegegnungen

– Zwischen Waldsamen und Gewaldsamem –

Der Emporkömmling

Du, jahrhundertalte Buche,

Wisse, dass ich Buchensprössling,

Dir zu imponieren suche

Wetteifernd mit Wurzelschößling

Und eng stehenden Rivalen,

Die wild in die Höhe hetzen,

Einen umgestürzt zentralen

Urwaldriesen zu ersetzen.

Jetzt heißt es nach oben schießen,

Noch bevor die Nachbarstämme

Die entstandne Lücke schließen.

Zeitdruck bringt mich in die Klemme.

Auf die vertikale Achse

Die Auxine konzentrieren,

Dass ich sonnbegünstigt wachse!

Einer nur kann reüssieren.

Kann und will es kaum erwarten,

Deine Wurzeln zu berühren,

Um mit deinem Netzwerk zarten

Partneraustausch zu vollführen.

Werd ich erst in Wipfelspitzen

Angekommen sein, dann möchte

Ich dein breites Astwerk stützen,

Mit dem ich gemeinsam föchte

Wider Sturm und Parasiten.

Doch vor allem will ich deine

Zellen stärken: Lymphozythen,

Innres Mark, Immunbausteine,

Dadurch dass wir Lebensträume,

Wünsche, Sehnsüchte, Begierden

Teilen, wie schon: Lebensräume,

Dominanz und grüne Zierden.

Billige es, dass ich Frische

In und unter deine Krone

Als dein Angetrauter mische,

Ansehnliche Amazone!

Akzeptiere, dass ich neben

Deiner Macht nach Geltung strebe

Und dein eingespieltes Leben

Mit Begehrlichkeit belebe.

Der letzte Baum

– für zwei Stimmen –

Hier steht noch der obligate

Baum, ein einzelner, befremdlich.

In der Ferne prunken sämtlich

Menschgemachte Surrogate:

Türme, Hochhäuser und Kräne.

Liebste, er ist wohl der letzte

Seiner aussterbenden Sorte.

Fortschritt ist’s der ihn ersetzte!

Schenken wir ihm Dankesworte

Und zum Abschied eine Träne!

Schenken? Würdst wohl gern den Retter

Dieses Überbleibsels spielen?

Seine Ahnen dienten vielen

Bauten als Verschalungsbretter,

implizierten Sägespäne…

Sicher, du hast recht, was kümmert

Dies abstruse Gegenüber

Uns, aus dem man Bauholz zimmert?

Kümmern wir uns, Liebste, lieber

Um die eignen Zukunftspläne!

Baum mit Pfeil durchs Herz

Jetzt, wo meine Muskeln schwächeln

Und ich mich gebührlich schinde

Zu spazieren durch den Wald

Mach ich immer halt

Vor der gleichfalls alten Linde

Und mich überkommt ein Lächeln,

Wenn ich unsre Namen finde,

Die wir eingravierten, samt

Pfeil durchs Herz, gerammt

Vor Jahrzehnten in die Rinde.

Trotz Verwitterung noch taugen

Diese Kerben zum Beäugen,

Sprechen von Lust und Begehr,

Was sonst nirgends mehr

Faßbar Urkunden bezeugen.

Wie lebendig mir vor Augen

Steht, wie wir hier Liebe wagten,

Leidenschaftlich-ungestüm,

Schwärmerisch-intim,

Als uns Wörter Dienst versagten…

Wald, als ob er uns verstünde,

Ließ uns Liebende gewähren,

Und so wurd er mir sofort

Zum geschätzten Ort

Des zutiefst Familiären.

Baum, verzeih die Jugendsünde,

Dass ich dir spontan solch Narbe

Zufügte! Ich war verliebt.

Doch die Inschrift gibt

Meinem Sein ein Rest an Farbe.

Herbeigesehntes Eintreffen

– für zwei Stimmen–

Mit frenetischen Gefühlen

Repräsentierst du Wald,

Der im Blätterrausch und –wühlen

Deiner Forderung Gehalt

Gibt: »Wann wirst du endlich kommen?

Warum dauert es so lange?«

Deine Brüste, Tannenzapfen,

Reckst du mir geballt

Hin, dein Schnabel, vogelbeeren-

Rot wie lippenstiftbemalt

Flüstert: »Wo sind deine Stapfen?

Ist dein Eintreffen im Schwange?«

Aufgelöstes Haar, die Wange

Zudeckend, Gestalt

Dickichts, raunt: »Kannst du mich lehren?

Wann erfolgt dein Aufenthalt?

Ist dir unwohl oder bange?«

Und ich antworte beklommen:

»Was ist, wenn ich mich verfange?«

»Bin in dich verknallt.

Astwerkschenkel darfst du streicheln,

Sie sind noch so garstig kalt,

Komm mit Bucheckern und Eicheln.«

»Ja, ich komm, um dir zu frommen.«

Widerstand des kleinen Jungen

– für drei Stimmen –

»Dieser Baum ist unser, weiche!!

Unser Eigentumserwerb,

Das kannst du nicht leugnen.

Wir haben das Recht

Ihn uns anzueignen.«

»Nein, nur über meine Leiche!«

»Viehzüchter benötigen den Boden,

Möbelhersteller sein Holz.

Darum müssen wir den Baum,

so stolz Er auch dastehen mag, roden.

Jung, hau ab, verschwinde!«

»Mit mir kämpft das Dorfgesinde.«

»Das ist eine Motorsäge

Und jetzt hörst du wie sie sägt.

Spring zur Seite, dass der sterb-

Ende Baum dich nicht erschlägt!

Denn das wäre schlecht.«

»Ich umarme seine Rinde.«

Dieser Baum bringt bares Geld,

Ist er erst einmal gefällt.