Wandelt nicht die Welt, wandelt durch die Welt! - Rolf Friedrich Schuett - E-Book

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Rolf Friedrich Schuett

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Beschreibung

Es lebe der Elfenbeinturm : Sursum Vita contemplativa ! Dekonstruktive Essays, Satiren und Aphorismen. Inhalt: - Es lebe die Vita contemplativa ! - Wissen, Witz oder Weisheit? - Mut zur Feigheit, Lob der Eskapade - Eskapismus als Zeitgeistexorzissmus - Dogmatischer Zweifel am modernen modekritisch skeptischen Getue - Wer Blut vergießt, des Blut soll vergossen werden - Richtig gewichtiger Gay-Wichtelschrott - Rohe Schreinachten? - Mit alten Weinen gegen neues Weinen - Individuum, Sentenzen und die Welt - Der erste 'Neutöner' - Dekonstruierte Urteile über Urteile - Geschichte oder Geschichten schreiben - Religiöse Dichtungen

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INHALT

Es lebe die

Vita contemplativa

! Wissen, Witz oder Weisheit?

Mut zur Feigheit, Lob der Eskapade

Eskapismus als Zeitgeistexorzissmus

Dogmatischer Zweifel am modernen modekritisch skeptischen Getue

Vier Poeme

Individuum, Sentenzen und die Welt

Der erste „Neutöner“

Aus Briefen des alten

Theodor Fontane

Dekonstruierte Urteile über Urteilchen

Geschichte oder Geschichten schreiben

Zwei Poeme

Religiöse Dichtungen

Gesamtwerk in Gesamtausgabe

Für Elke

Es lebe die Vita contemplativa! Wissen, Witz oder Weisheit?Zitatsachen zu Theorie und Praxis

Lucius Annaeus Seneca

(um 4 v.Chr. bis 65 n. Chr.)

"Diejenigen allein leben in Muße, die ihre Zeit der Weisheit widmen, sie allein leben wahrhaft, denn sie nutzen nicht nur ihre eigene Lebenszeit gut, sondern sie machen sogar jedes andere Zeitalter zu dem ihrigen."

(Seneca: "Von der Kürze des Lebens")

"Nein, ich verweise dich auf die edlen Wissenschaften; zu ihnen muss jedermann sich flüchten; sie werden die Wunden heilen und alle Traurigkeit gänzlich verscheuchen." "Wer sich zu den Wissenschaften zurückzieht, der entgeht allem Lebensüberdruss und wird nicht aus Ekel am Tageslicht die Nacht herbeiwünschen. Man ist weder sich zur Last, noch anderen entbehrlich." (Seneca : "Von der Gemütsruhe") "Wenn du Muße haben willst für den Geist, so musst du arm sein oder dem Armen ähnlich. Deine Bemühungen darum können nicht erfolgreich sein ohne das Bemühen um Genügsamkeit, Genügsamkeit (autarkeia) jedoch ist freiwillige Armut." (Seneca : Brief an Lucilius 17,5)

"Belaste dich nicht mit viel Gepäck. Nichts von dem, was wir haben, ist notwendig. Kehren wir zurück zum Gesetz der Natur, und unser Reichtum liegt bereit. Was wir notwendig haben, ist umsonst und wohlfeil. Brot und Wasser verlangt die Natur. Daran ist niemand arm. Wer darauf seinen Bedarf einschränkt, mag mit Jupiter selbst wetteifern an Glückseligkeit." (epist. 25, 4) "Der kürzeste Weg zum Reichtum ist die Geringschätzung des Reichtums." (ep. 62,3)

Arthur Schopenhauer:

"Aphorismen zur Lebensweisheit", 1851

"Es gibt größere Ursache zu dem Glück, das aus uns selbst stammt, als aus dem, das aus den Dingen kommt." (Metrodorus)

"Denn was Einer für sich selbst ist, was ihn in die Einsamkeit begleitet und was Keiner ihm geben oder nehmen kann, ist offenbar für ihn wesentlicher als Alles, was er besitzen, oder auch was er in den Augen Anderer seyn mag. Ein geistreicher Mensch hat, in gänzlicher Einsamkeit, an seinen eigenen Gedanken und Phantasien vortreffliche Unterhaltung, während von einem Stumpfen die fortwährende Abwechselung von Gesellschaften, Schauspielen, Ausfahrten und Lustbarkeiten, die marternde Langeweile nicht abzuwehren vermag." (21 f.)

"Die Leere ihres Innern, das Fade ihres Bewußtseyns, die Armut ihres Geistes treibt sie zur Gesellschaft, die nun aber aus eben Solchen besteht; similis simili gaudet." (25)

"Sokrates sagte, beim Anblick zum Verkauf ausgelegter Luxusartikel: "wie Vieles gibt es doch, was ich nicht brauche." " (22)

"Menschen werden nicht durch Dinge erregt, sondern nur durch ihre Meinungen darüber." (Epiktet : Encheiridion)

"Der geistreiche Mensch wird vor Allem nach Schmerzlosigkeit, Ungehudeltseyn, Ruhe und Muße streben, folglich ein stilles, bescheidenes, aber möglichst unangefochtenes Leben suchen und demgemäß, nach einiger Bekanntschaft mit den sogenannten Menschen, die Zurückgezogenheit und, bei großem Geist, sogar die Einsamkeit wählen. Denn je mehr Einer an sich selbst hat, desto weniger bedarf er von außen und desto weniger auch können die Übrigen ihm seyn. Darum führt die Eminenz des Geistes zur Ungeselligkeit.“ (35 f.)

"Was Einer dem Anderen seyn kann, hat seine sehr engen Grenzen: am Ende bleibt doch Jeder allein, und da kommt es darauf an, wer jetzt allein sei." (39) "Anregung geben ihm die Werke der Natur und der Anblick des menschlichen Treibens, sodann die so verschiedenartigen Leistungen der Hochbegabten aller Zeiten und Länder, als welche eigentlich nur ihm genießbar, weil nur ihm ganz verständlich und fühlbar sind. Für ihn demnach haben Jene wirklich gelebt, an ihn haben sie sich eigentlich gewendet..." (45 f.)

"Das Glück gehört denen, die sich selbst genügen." (Aristoteles: Eth. Eudem. VII, 2) "Weisheit ist gut mit einem Erbgut, und hilft, daß Einer sich der Sonne freuen kann." (Kohelet 7,12)

"Muße ohne Wissenschaften ist der Tod und das Grab des lebenden Menschen." (Seneca : epistola ad Lucilium 82)

"Denn die freie Muße eines Jeden ist soviel wert, wie er selbst wert ist." (50)

"Videtur beatitudo in otio esse sita, sagt Aristoteles (Eth. Nic. X, 7)." (50) "Dem entspricht auch, daß Aristoteles (Eth. Nic. X, 7,8,9) das philosophische Leben für das glücklichste erklärt. Sogar gehört hierher, was er in der Politik (IV, 11) sagt: "seine Trefflichkeit, welcher Art sie auch sei, ungehindert üben zu können, ist das eigentliche Glück"." (50)

"Ball, Theater, Gesellschaft, Kartenspiel, Hasardspiel, Pferde, Weiber, Trinken, Reisen usw. Und doch reicht dies Alles gegen die Langeweile nicht aus, wo Mangel an geistigen Bedürfnissen die geistigen Genüsse unmöglich macht." (53)

"Als die oberste Regel aller Lebensweisheit sehe ich einen Satz an, den Aristoteles beiläufig ausgesprochen hat, in der Nikomachäischen Ethik (VII, 12): "Der Vernünftige geht auf Schmerzlosigkeit, nicht auf Genuß aus." " (131)

"Um nicht sehr unglücklich zu werden, ist das sicherste Mittel, daß man nicht verlange, sehr glücklich zu seyn." (136)

"Demgemäß wird die möglichste Einfachheit unserer Verhältnisse und sogar Einförmigkeit der Lebensweise, so lange sie nicht Langeweile erzeugt, beglücken; weil sie das Leben selbst, folglich auch die ihm wesentliche Last, am wenigsten spüren läßt : es fließt dahin, wie ein Bach, ohne Wellen und Strudel." (147)

"Ganz er selbst seyn darf Jeder nur, so lange er allein ist: wer also nicht die Einsamkeit liebt, der liebt auch nicht die Freiheit: denn nur wenn man allein ist, ist man frei. Zwang ist der unzertrennliche Gefährte jeder Gesellschaft, und jede fordert Opfer, die umso schwerer fallen, je bedeutender die eigene Individualität. Demgemäß wird Jeder in genauer Proportion zum Werte seines eigenen Selbst die Einsamkeit fliehen, ertragen, oder lieben. Denn in ihr fühlt der Jämmerliche seine ganze Jämmerlichkeit, der große Geist seine ganze Größe, kurz, Jeder sich als was er ist." (150 f.)

"Ein Hauptstudium der Jugend sollte seyn, die Einsamkeit ertragen zu lernen; weil sie eine Quelle des Glückes, der Gemütsruhe ist." (152) "Die Einsamkeit ist noth: doch sei nur nicht gemein; So kannst du überall in einer Wüste seyn." (Angelus Silesius)

"In diesem Sinne kann man Auch die Gesellschaft einem Feuer vergleichen, an welchem der Kluge sich in gehöriger Entfernung wärmt, nicht aber hineingreift, wie der Tor, der dann, nachdem er sich verbrannt hat, in die Kälte der Einsamkeit flieht und jammert, daß das Feuer brennt." (164)

"Es gibt drei Aristokratien: 1) die der Geburt und des Ranges, 2) die Geldaristokratie, 3) die geistige Aristokratie. Letztere ist eigentlich die vornehmste.“ (165)

"Alle Geister sind dem unsichtbar, der keinen hat." (186)

"Das Schicksal mischt die Karten, und wir spielen." (213)

"Alle Dinge sind herrlich zu sehn, aber schrecklich zu seyn." (226) "Man muß lange gelebt haben, um zu erkennen, wie kurz das Leben ist." (230) "Die Stunden des Knaben sind länger als die Tage des Alten." (236) "Was Einer "an sich selbst hat", kommt ihm nie mehr zugute als im Alter." (246)