Wanderführer Berlin: ein Erlebnisführer für den Wald in und um Berlin. - Tassilo Wengel - E-Book

Wanderführer Berlin: ein Erlebnisführer für den Wald in und um Berlin. E-Book

Tassilo Wengel

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Beschreibung

31 Wanderungen und Spaziergänge im Berliner Grün, mit detaillierten Infos zu Flora und Fauna am Weg. Umfangreiche Tourenbeschreibungen, Piktogramme und Karten: Die perfekte Tourensammlung, um den Wald vor der Haustür neu zu entdecken. Feinstaub und Smog, Ihnen stinkt es gewaltig in Berlin? Doch für lange Ausflüge aufs Land oder ans Meer haben Sie weder Zeit noch Geld? Dann besuchen Sie doch einfach den Wald direkt vor Ihrer Haustür! Langweilig? Alles schon gesehen? Ganz sicher nicht, das beweist Ihnen dieser Waldwanderführer. Touren, die abseits der bekannten Wege zu plätschernden Bächen, bemoosten Stämmen und allerlei Kleingetier führen, lassen Sie die Natur mit allen Sinnen erleben. Gute Luft garantiert!

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Wegweiser im Klosterwald bei Chorin, TOUR 9

Tassilo Wengel

Waldpfade

BERLIN

In 31 Touren den »Dschungel vorder Haustüre« mit allen Sinnen erleben

Exklusiv für Sie als Leser:

MIT GPS-DATEN ZUM DOWNLOAD

unter: gps.bruckmann.de

Inhalt

Vorwort

Berlin und die Mark Brandenburg

DIE TOUREN

Touren im Nordwesten Berlins

1Im Briesetal3 Std.

Eine reizvolle Flusslandschaft

2Am Wutzsee bei Lindow2:15 Std.

Vogelgezwitscher und Badefreuden

3Tornowsee und Kalksee4 Std.

Auf Fontanes Spuren

4Rast am Wittwesee4 Std.

Stille in unberührter Natur genießen

5Am Roofensee bei Menz2:30 Std.

Wälder und Moore

6Um den Stechlinsee4:15 Std.

Wo schon Dichter wandelten

Touren im Nordosten Berlins

7Um den Grimnitzsee3:30 Std.

Es locken Wälder und Badestellen

8Durch die Üderheide3:45 Std.

Zwischen Eichhorst und Altenhof

9Rund um das Kloster Chorin2:30 Std.

Im Auf und Ab zur Schönen Aussicht

10Im Naturpark Barnim3:15 Std.

Durch dichten Wald am Wasser entlang

11Zum Liepnitzsee3:30 Std.

Sagenumwobene Drei Heilige Pfühle

12Zum Stolzenhagener See3:30 Std.

Kühle Erfrischungen am laufenden Meter

13Im Biesenthaler Becken3:30 Std.

Im Quellgebiet der Finow

14Am Nonnenfließ bei Spechthausen3:30 Std.

Spuren der Eiszeit

15Im Gamengrund3 Std.

Idyllische Rast am See

Touren im Südosten Berlins

16Blumenthaler Wald- und Seengebiet3:45 Std.

Wald- und Wasserbaden

17Zum Fängersee bei Strausberg2:45 Std.

Wo einst die Mühlen klapperten

18Von Buckow zum Krugberg3:00 Std.

Libellen-Eldorado im schönen Stobbertal

19In den Rauener Bergen2:30 Std.

Berühmte Steine

20Von Prieros in die Dubrow3:30 Std.

Auf dem Fontane-Wanderweg

21Um Königs Wusterhausen1:45 Std.

Spaziergang im kaiserlichen Forst

22Rund um den Möllensee2 Std.

Im Grünheider Seengebiet

23Von Erkner zum Kranichsberg3:15 Std.

Im schönen Löcknitztal

24Schmöckwitzer Werder4:15 Std.

Badefreuden auf einer waldreichen Insel

25In der Dahlewitzer Heide3:30 Std.

Vom Moor-Naturpfad zum Badestrand

Touren im Berliner Stadtgebiet

26Über die Müggelberge2:30 Std.

Weite Rundsicht übers Land

27Zu den Karower Teichen3:15 Std.

Wo der Pirol flötet

28Zum Grunewaldturm3:30 Std.

Traumhafte Aussichten übers Havelland

29Vom Grunewaldsee zum Schlachtensee3:15 Std.

Wo sich die Seen wie Perlen aneinanderreihen

30Im Spandauer Forst2:30 Std.

Immer an der Kuhlake entlang

31Im Tegeler Forst1:45 Std.

Sechserbrücke und Strandbad

Bruckmanns Tourenfinder

PS:

Register

Impressum

Wutzsee mit Klosterruine, TOUR 2

Vers am Fontanehaus in Neuglobsow, TOUR 6

Die Boltenmühle ist ein beliebtes Ausflugsziel. TOUR 3

Am Wanderweg in Lobetal, TOUR 13

Wanderweg am Nonnenfließ, TOUR 14

Am Liesenkreuz lässt es sich gut rasten. TOUR 14

Wegweiser in Lanke, TOUR 11

Blick über den Flakensee in Woltersdorf, TOUR 23

Wanderwegweiser im Grunewald, TOUR 29

Die Drei Heiligen Pfühle, TOUR 11

Auch im Herbst ist eine Wanderung am Eisenbudersee reizvoll. TOUR 10

Vorwort

Berlin ist mit seiner Umgebung kein klassisches Wandergebiet, bietet aber mit dichten Wäldern und zahlreichen Seen ein Eldorado für Wanderer und ausgezeichnete Bedingungen zur Erholung. Von Wäldern umgeben, zwischen denen Seen große und kleine Wasserflächen bilden, von Havel und Spree mit zahlreichen Nebenarmen durchzogen, vereint die Stadt mit ihrer Umgebung Natur und Kultur auf engstem Raum.

Wegweiser in Neuglobsow, TOUR 6

Wer sich in der Mark Brandenburg auf den Weg macht, die Schönheit der Landschaft als Wanderer zu erkunden, wird von der Vielfalt überrascht sein. Diese »Streusandbüchse«, wie die Landschaft um Berlin genannt wird, hat mehr zu bieten als Kiefernwälder auf kargem Sandboden. Dichte Buchenwälder laden ebenso zum Wandern ein wie artenreiche Mischwälder. Dazwischen dehnen sich Äcker und Wiesen, stellenweise gibt es auch Erhebungen mit Aussichtspunkten, wo sich ein Überblick über die dichten Wälder bietet.

Wandern in Brandenburg heißt auch, Natur pur zu genießen, zu der gelb blühende Rapsfelder vor blauem Himmel, rote Mohnfelder und blühende Obstbäume gehören. Zahlreiche verschlungene Pfade führen durch Wälder, wo der Wanderer noch einsam ist und an manchem schönen Rastplatz die Stille der Natur genießen kann. Nicht selten laden glasklare Seen zum Sonnen und Baden ein oder animieren gar zu einer Schifffahrt.

Bereichert wird die Region durch eine Fülle an Kulturdenkmälern, die von bedeutsamen Klosteranlagen wie Chorin oder Lehnin, altehrwürdigen Stadtmauern, unzähligen Dorfkirchen bis zu schön restaurieren Schlössern, Herrenhäusern und romantischen Parkanlagen reichen. Schließlich sorgen reizvolle märkische Dörfer mit ihren Einkehrmöglichkeiten für das leibliche Wohl beim Wandern.

Ideale Ausgangspunkte für Wanderungen sind S-Bahnhöfe, denn die Streckenführung der S-Bahn reicht bis weit ins Berliner Umland hinein, das sich auf diese Art bequem erschließen lässt. Auch mit Regionalbahn und Regionalexpress sind viele Ausgangspunkte bequem erreichbar.

Viel Freude beim Erkunden wünscht IhnenTassilo Wengel

Berlin und die Mark Brandenburg

Die malerische Lage der Stadt inmitten einer reich mit Naturschönheiten gesegneten Landschaft ist am besten beim Landeanflug auf Berlin zu erkennen: Über 3000 Seen sowie kleinere Gewässer drücken der märkischen Landschaft ihren Stempel auf. Sie wurde wesentlich durch die letzte Eiszeit vor ca. 20 000 Jahren geprägt, als von Skandinavien gewaltige Gletschermassen nach Mitteleuropa vordrangen. Sie brachten ein Gemenge aus Steinen, Sand, Ton und Kalk mit und lagerten einen Teil davon als Grundmoräne ab. Gleichzeitig schoben sie das Material vor sich her und nahmen beim Überschreiten von Felsenlandschaften Steine auf. Als die Eismassen schließlich schmolzen, blieben die Geschiebe als Endmoränen liegen, zahlreiche Seen entstanden, Flüsse und Bäche suchten sich ihren Lauf. Wo sich die Schmelzwassermassen sammelten, formten sich Urstromtäler, die heute von Dahme, Havel und Spree durchflossen werden. Mit ihren zahlreichen Nebenarmen bilden sie ein Netz von Wasserstraßen, das mit großen und kleinen Seen verbunden ist. Nach dem Abschmelzen des Eises blieben auch besonders große und schwere Steine aus Granit, Gneisgranit und Biogranit liegen, die als Findlinge in der Landschaft verstreut sind.

Schön ist der Wanderweg entlang der Drei Pfühle. TOUR 11

Naturpark Barnim

Als gemeinsamer Naturpark von Berlin und Brandenburg erstreckt sich der Naturpark Barnim auf einer Fläche von 750 km2 zwischen dem Städtedreieck Oranienburg, Eberswalde und Bernau. 5 % der Naturparkfläche gehören zum Berliner Stadtgebiet mit der Schönower Heide, dem Bucher Forst und den Karower Teichen sowie dem romantischen Tegeler Fließtal. Wasser prägt das Gesicht vielerorts im Naturpark, kleine und große Seen sind in der Feldflur verstreut oder reihen sich wie Perlenketten aneinander. Zwischen Wandlitz und Oranienburg werden die Wasser des Rahmersees durch das waldreiche Briesetal in die Havel bei Birkenwerder geführt, die im Norden als Schnelle Havel von weiten Mooren und Feuchtwiesen gesäumt ist. Wälder und Moore bestimmen auch das Bild im Biesenthaler Becken, das von der Finow durchzogen wird.

Die wasserreiche Agrarlandschaft des Barnim ist der Lebensraum von Moor- und Wasserfrosch, von Knoblauchkröte und Kammmolch sowie der vom Aussterben bedrohten Rotbauchunke, dem Wappentier des Naturparks. Die zahlreichen Gewässer sind auch ideale Lebensräume für Fischotter, Elbebiber und Wasserspitzmaus. Von den seltenen Vogelarten trifft man gelegentlich auf Wasseramsel, Eisvogel und Gebirgsstelze. Selbst bedrohte Fische wie Steinbeißer und Bitterling kommen an den Fließgewässern vor, im Liepnitz- und Wandlitzsee wird noch die Kleine Maräne gefischt. An einigen Seen leben Fisch- und Seeadler, und in den Altholzbeständen am Ufer nisten wieder Schellenten. Kranich und Wachtelkönig brüten auf den Feuchtwiesen, und Störche finden hier ihre Nahrung.

Die Pflanzenwelt

Die verschiedenen Böden und das Mikroklima, aber auch die Geländeformen sowie die Feuchtigkeit sind der Grund für eine vielfältige und interessante Pflanzenwelt. Zahlreiche Naturparks und Biosphärenreservate wurden geschaffen, um die wertvolle Vegetation zu schützen, die auf schönen Wanderwegen erlebbar ist.

Wenn auch Kiefernwälder mit Blaubeeren, Preiselbeeren und Heidekraut dominieren, konnten doch viele wertvolle Lebensräume erhalten werden. Besonders auf Endmoränen haben sich Traubeneichenwälder mit Pfirsichblättrigen Glockenblumen, Gelbem Fingerhut und Berghartheu erhalten. Dort, wo der Boden kalkreich und wechselfeucht ist, findet man Laubwälder mit Winterlinde, Stieleiche, Hainbuche, Ulmen und Ahornarten, in denen eine reiche Frühlingsflora mit Buschwindröschen, Leberblümchen und Scharbockskraut vorhanden ist. Ist der Boden saurer, wachsen Wälder aus Stieleichen und Birkenwälder, mit Ebereschen durchmischt, in denen Adlerfarn, Sauerklee und Schattenblumen die Bodenvegetation bilden. Früher recht häufig, haben sich heute dank der Naturschützer, wenn auch leider nur an wenigen Stellen, die ökologisch wertvollen Pfeifengras-Wiesen mit Orchideen, Prachtnelken und Sibirischen Schwertlilien erhalten.

Auf den trockenen Endmoränen mit ihren vorgelagerten Sanderflächen wachsen vor allem Kiefernwälder mit Drahtschmiele, Land-Reitgras, Heidelbeeren, Preiselbeeren und Heidekraut, aber auch naturnahe Buchenwälder und Eichenmischwälder. Die waldfreien Flächen besiedeln Trockenrasen und Heideflächen mit Besenheide, Silbergras, Fieder-Zwenke, Wiesensalbei, Heidenelken, Ährige Teufelskralle und andere Trockenheit liebende Arten.

An den Wanderwegen durch die Waldlandschaft gibt es stellenweise auch Moore, in denen Sumpfporst, Rosmarinheide, Sonnentau und Wollgräser gedeihen. Nicht zu vergessen die zahlreichen Pflanzenarten der Gewässer, die Seen und Bäche besiedeln. Neben ausgedehnten Schilfröhrichtbeständen an den Seeufern gedeihen auch Igelkolben, Pfeilkraut, Wasserfeder, Krebsscheren, Froschbiss sowie reichlich Seerosen, die vor allem stille Waldseen bedecken oder an den Ufern der größeren Seen Lebensraum finden.

Ein Refugium für Tiere

Die streckenweise sehr dünn besiedelte brandenburgische Landschaft bietet zahlreichen Tierarten günstige Lebensbedingungen. In den Wäldern leben Rot- und Schwarzwild sowie zahlreiche Vogelarten wie Baumpieper, Haubenmeise, Heidelerche, Pirol, Waldschnepfe und Misteldrossel sowie fünf Spechtarten.

Wiesen oder Moore besiedeln wiederum andere Vögel wie Rebhuhn, Rohrammer, Kiebitz, Großer Brachvogel oder Wachtelkönig, und in den Niederungen der Wasserläufe haben Haubentaucher, Stock-, Krick- und Eiderenten sowie Sumpfhühner ihren Lebensraum. Manchmal lassen sich auch Seeadler, Graureiher und Kraniche beobachten.

Auf den sumpfigen Wiesen zwischen großen Seengebieten trifft man häufig Störche, denn zwischen der Prignitz und dem Spreewald brüten jährlich etwa 1300 Storchenpaare. Gelegentlich kann man auch den Schwarzstorch sehen, der als seltener Brutvogel in feuchten Laubwäldern lebt. Besonders selten ist die Großtrappe, von der es in Brandenburg einen Fundort gibt. Sie wird bis zu einem Meter hoch und gehört zu den vom Aussterben bedrohten Vögeln. Häufig begleiten den Wanderer dagegen in Brandenburg kreisende Greifvögel wie Mäusebussard, Sperber, Habicht und Wanderfalke. Seltener sind Schwarz- und Rotmilan, Wespenbussard oder Baumfalke zu sehen.

Auf der Märkischen Eiszeitstraße

Wer diese Region auf einer Erlebnisroute erkunden möchte, kann sich auf eine 340 km lange Reise entlang der Märkischen Eiszeitstraße begeben. Sie führt durch die Uckermark, den Barnim sowie den nördlichen Teil des Kreises Märkisch-Oderland. Dabei handelt es sich um eine Route mit zahlreichen Orten, die als Ausgangspunkte zum Entdecken, Erleben und Genießen von Naturfreunden, Geschichtswissenschaftlern und Denkmalskundlern empfohlen werden. Sie führt von Bernau durch das Biesenthaler Becken nach Groß Schönebeck und weiter zum Werbellinsee. Von hier geht es entlang dem Joachimsthaler Endmoränenbogen nach Templin, durchs Lychener Seengebiet nach Boizenburg und Prenzlau. Schließlich führt die Märkische Eiszeitstraße durch das Untere Odertal nach Schwedt und Angermünde. Über den Niederoderbruch sowie Bad Freienwalde erreicht sie das Eberswalder Urstromtal, wo sie über das Schiffshebewerk Niederfinow und Eberswalde zurück zum Ausgangspunkt nach Bernau leitet.

Wandert man zwischen den blütenreichen Wiesen, sieht man zahlreiche attraktive Schmetterlinge flattern. Admiral, Dukatenfalter, Schwalbenschwanz und Großer Fuchs gehören hier zu den bemerkenswertesten Arten. Besonders Wiesen und Trockenrasen beherbergen auch zahlreiche Käfer wie Moschusbock, Held-und Mulmbock, Nashornkäfer und Marienprachtkäfer. Eher wechselfeuchte Plätze mit ausreichend Wärme beherbergen Lurche und Kriechtiere, von denen der Laubfrosch sehr selten ist und der Seefrosch in den Flusstälern noch vorkommt. Wenn es Abend wird im Brandenburger Land, flattern oft fremdartig wirkendeUTiere umher: Fledermäuse, von denen hier 14 Arten bekannt sind und die in dieser Zeit vor allem Jagd auf Nachtfalter machen.

Schließlich ist Brandenburg mit seinem Wasserreichtum auch ein Eldorado für Angler, denn in den Gewässern leben über 30 Fischarten, vom Aal bis zum Hecht oder Stichling.

Romantisch ist der Weg über die Baumgartenbrücke am Wutzsee. TOUR 2

Anforderungen

Alle Touren können von geübten Wanderern mit durchschnittlicher Kondition problemlos begangen werden. Die genannten Gehzeiten entsprechen dem Zeitbedarf von Wanderern, die mit mittlerem Tempo unterwegs sind und dabei die Schönheiten der Landschaft genießen. Pausen und die Besichtigung der Naturwunder sind nicht mit eingerechnet. Die Schwierigkeitsgrade beziehen sich auf die Beschaffenheit des Geländes und der Wege/Pfade:

Leicht: Wanderungen auf guten, nur mäßig steilen Wegen und problemlos zu begehenden Pfadspuren

Mittel: Wanderungen mit steileren und felsigen Wegstrecken, die eine gewisse Trittsicherheit erfordern oder aufgrund ihrer Länge anspruchsvoller sind

Wanderwege und Ausgangspunkte

Die Vielfalt der Wanderwege reicht von Spazierwegen um kleine Seen bis zu langen, etappenweise zu erkundenden Wanderwegen. Markierungen und Ausschilderungen der Wege sind nicht immer zufriedenstellend, obwohl in den letzten Jahren alte, kaum lesbare Markierungen durch neue Zeichen ersetzt wurden. Ideale Ausgangspunkte für Wanderungen sind S-Bahnhöfe, denn die Streckenführung der S-Bahn reicht weit bis ins Berliner Umland, das sich auf diese Art bequem erschließen lässt. Auch die Anbindung des Umlandes an Berlin mit Regionalbahnen ist gut geeignet, Wanderungen in der Umgebung von Berlin zu planen.

Neben kürzeren, mit Namen versehenen Wanderwegen von regionaler Bedeutung gibt es eine Fülle überregionaler Wanderwege. Als beliebter Rundweg um Berlin gilt der 66-Seen-Weg, der auf einer Länge von 374 Kilometern durch abwechslungsreiche Landschaften führt. In 17 Tagesetappen aufgeteilt, lässt sich dieser Rundweg mit etwas Kondition und Ausdauer gut bewältigen.

Einige Gedanken zum Waldbaden

Waldbaden ist der erholsame Aufenthalt im Wald, bei dem die Sinne zur Erholung genutzt werden. In Japan wissenschaftlich erforscht und »Shirin Yoku« genannt, bedeutet Waldbaden den bewussten Aufenthalt im Wald, bei dem alle Sinne angesprochen und zur Gesundung genutzt werden. Man könnte sagen, dass der Wald gewissermaßen als Therapiezentrum fungiert, wenn man bei einer gemütlichen Wanderung die Natur ringsherum mit Augen, Ohren und Nase aufnimmt. Das Plätschern des Wassers der Waldbäche beruhigt und entspannt die Seele ebenso wie ein kühles Fußbad im Bach.

Auf dem Wanderweg im Tegeler Forst, TOUR 31

Frühling am Grimnitzsee, TOUR 7

Je nach Jahreszeit und Tageszeit bietet der Wald unterschiedlichen Genuss. Farben und Düfte wechseln, das Lichtspiel zeichnet immer andere Eindrücke, und zu bestimmten Zeiten sind sogar Tiere, die als scheue Waldbewohner kaum ins Blickfeld geraten, zu sehen. Ob es der Duft der Kiefern oder der zahlreichen Blüten ist, die Schönheit verschiedener Früchte oder die zufällige Begegnung mit einem Vogel – immer werden über angenehme Empfindungen unsere Sinne angesprochen.

Zum entspannten Wandern gehören auch Pausen zum Entspannen sowie gelegentliches Innehalten, um sich an Pflanzen am Wegrand zu erfreuen oder dem Ruf der Vögel zu lauschen. Ausruhen auf einem Baumstumpf, das Berühren der weichen Moose am Waldboden oder der Rinde, das Riechen an Blüten oder einfach nur die Sonne oder das Grün des Waldes an einem Rastplatz genießen – das ist die beste Erholung auf den Wanderungen!

1 Im Briesetal

Eine reizvolle Flusslandschaft

Das Briesetal ist seit jeher ein beliebtes Wanderziel. In diesem landschaftlichen Kleinod mit seiner reizvollen und vielgestaltigen Natur, wo feuchte Erlenwälder und trockene Mischwäldern beiderseits der Briese wachsen, lässt es sich fast zu jeder Jahreszeit gut wandern.

Tourencharakter

Angenehme Streckenwanderung auf bequemen Wegen, vorwiegend im lichten Waldschatten

Ausgangspunkt

Bahnhof Zühlsdorf

Endpunkt

S-Bahnhof Borgsdorf

Anfahrt

Auto: A 10 bis Ausfahrt Mühlenbeck und Richtung Wensickendorf nach Zühlsdorf. Bus & Bahn: Von Berlin-Karow mit Regionalbahn RE27 bis Zühlsdorf; von Borgsdorf mit S1 zurück zum Ausgangspunkt

Gehzeiten

Bahnhof Zühlsdorf – Zühlsdorfer Mühle 0:45 Std. – Hubertusbrücke 1:45 Std. – Borgsdorf 3:00 Std.

Beste Jahreszeit

Frühjahr bis Herbst

Einkehr

Altes Forsthaus (geöffnet Sa/So/Feiertag 9–18 Uhr)

Karte

Kompass Wander- und Radtourenkarte 1:50 000, Nr. 743 Ruppiner Land

Informationen

Tourismusverband Fläming, Küstergasse 4, 14547 Beelitz, Tel. 033204/628 70, www.reiseregion-flaeming.de

Im Reich der Schwarzerlen Vom Bahnhof in Zühlsdorf gehen wir die Bahnhofstraße entlang, halten uns an einer mächtigen Eiche mit Bank links und folgen der Dorfstraße bis zur Ortsmitte. Kurz vor der Gaststätte Zum Lindenwirt biegen wir rechts in die Mühlenstraße ein und wandern durch Mischwald. Am Campingplatz Zühlsdorfer Mühle vorbei, kommen wir zur Zühlsdorfer Mühle. Die Gegend prägen sumpfige Wiesen und Mischwälder aus Kiefern und Buchen, aber auch Birken gehören dazu.

Wegweiser im Briesetal

Bei der Mühle biegen wir nach links und erreichen auf dem Brieseweg die Straße nach Wensickendorf. Sie wird überquert, und auf einem Forstweg (Markierung blauer Punkt) kommen wir zum Alten Forsthaus mit Imbiss. Geradeaus weitergehend (Markierung roter Querstrich), führt der Weg durch lichten Laubwald und nähert sich kurz vor der Straße Summt–Lehnitz der Briese.

Frühling im lichten Laubwald im Briesetal

Eisvogel und Biber Wir befinden uns im Briesewald, der seinen Namen durch die gemächlich dahinschlängelnde Briese erhalten hat. Lichter Laubwald umgibt uns auf unserem weiteren Weg. Am Ufer dominieren stellenweise Schwarzerlen, die einen Erlenbruchwald bilden. Sie lieben hohe Bodenfeuchtigkeit und finden am Brieseufer einen hervorragenden Lebensraum. Allerdings ragen stellenweise auch kahle Erlenstämme aus dem Wasser und vermitteln etwas Mystisches – ein beliebter Rastplatz für den Eisvogel, der in den steilen Ufern seine Höhlen baut.

Wer mit offenen Augen durch die Landschaft streift, kann stellenweise an Bäumen auch Fraßspuren des Bibers erkennen. Er ist hier wieder heimisch geworden und fühlt sich sichtlich wohl. Davon zeugen mehrere Biberfamilien. Durch die Biberstaudämme entstanden größere Wasserflächen zwischen den Erlen und anderen Gehölzen. Im Frühjahr beeindrucken Millionen von Sumpfdotterblüten, dazwischen ragen die gelben Blüten der Schwertlilien aus dem Wasser.

Bei der Waldschule im Briesetal

Rast an der Hubertusbrücke Wir gehen über einige Stufen aufwärts, überqueren die Straße und steigen drüben wieder auf einer Treppe zur Briese hinab. Nun wandern wir auf einem schönen Waldweg Richtung Hubertusbrücke. Am Wegrand begleiten uns über 100 Jahre alte Roteichen. Es handelt sich um eine nordamerikanische Eichenart, die gut an ihren Blattspitzen erkennbar ist. Wer im Herbst hier wandert, kann sich an der leuchtend roten Blattfärbung erfreuen.

Über diese Brücke gelangt man zur Waldschule.

Im Auenwald blühen Sumpfdotterblumen.

Bei der Hubertusbrücke