Was meint die Bibel eigentlich mit ... - Jörg Schwab - E-Book

Was meint die Bibel eigentlich mit ... E-Book

Jörg Schwab

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Beschreibung

PredigerInnen möchten eine klare, für alle Beteiligten nachvollziehbare Botschaft überbringen. Deshalb ist es wichtig, Übersetzungen der biblischen Begriffe aus ihrem ursprünglichen Bedeutungsumfeld in die heutige Sprache vorzunehmen. Dieses Buch dient in erster Linie als übersichtliches Nachschlagewerk bei der Erstellung von Predigten und bei der Vorbereitung von Bibelkreisen. Ausgewählte Bibelstellen werden im Kontext der sprachlichen Entwicklung betrachtet und analysiert. Bei jedem Begriff kann man gerne auf der gelegten Grundlage weiterdenken – Sie werden sogar dazu aufgefordert! Durch die intensive Beschäftigung mit den Begriffen wächst Ihr Wissen des Herzens und festigt Ihre liebevolle Beziehung zu Gott.

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Seitenzahl: 70

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Inhaltsverzeichnis

Impressum

Prolog

Kapitel 1 - Biblische Begriffe hinterfragen und besser verstehen

Glauben heißt nicht wissen? 7

Herrlichkeit ist synonym mit Schönheit? 9

Wahrheit ist das Gegenteil von Lüge? 13

Gerechtigkeit ist es, wenn alle gleich viel bekommen? 15

Demut ist Kriechertum? 18

Freude ist Freude? 21

Das Herz ist ein wichtiges Organ des Körpers und ein altes, aber gängiges Emoji für Liebe? 23

Die Seele ist die Gefühlswelt der Menschen? 25

Kraft misst man in Newton? 27

Gott muss man fürchten, er ist streng? 29

Weisheit hat etwas mit grauen Haaren zu tun? 31

Klugheit misst man mit dem IQ? 33

Wir werden von Gott immer mal begnadigt? 35

Geduld ist langweilig? 37

Gott loben, braucht er das wie ein Schüler? 39

Wiedergeburt geht nicht, sagt schon Nikodemus! 41

Gott will den Weltfrieden! 43

Sorge ist unchristlich! s. Bergpredigt … 45

Kirche biblisch betrachtet 47

Der Teufel ist stets zu fürchten? 49

Das Reich Gottes ist im Weltall nicht zu finden (34) 51

Von Ewigkeit zu Ewigkeit, paradox? 53

Kapitel 2 - Neue Übersetzungen wichtiger Bibelstellen

Gottes- und Nächstenliebe 55

Das Vater unser 57

Der Aaronitische Segen 59

Die Ich bin-Worte Jesu 62

Agapefeier nach den 7 Ich bin-Worten 66

Kapitel 3 - Namen in der Bibel

Epilog

Literatur

Impressum

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie­.

Detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://www.d-nb.de abrufbar.

Alle Rechte der Verbreitung, auch durch Film, Funk und Fern­sehen, fotomechanische Wiedergabe, Tonträger, elektronische Datenträger und ­auszugsweisen Nachdruck, sind vorbehalten.

© 2022 novum Verlag

ISBN Printausgabe: 978-3-948379-82-7

ISBN e-book: 978-3-948379-83-4

Lektorat: Mag. Eva Reisinger

Umschlagfoto: Mauro Pezzotta, Javier Cruz Acosta | Dreamstime.com

Umschlaggestaltung, Layout & Satz: novum Verlag

www.novumverlag.com

Prolog

PredigerInnen möchten eine klare, für alle Beteiligten nachvollziehbare Botschaft überbringen. Deshalb ist es ihnen immer wieder wichtig, Übersetzungen der biblischen Begriffe aus ihrem ursprünglichen Bedeutungsumfeld in die heutige Umgangssprache vorzunehmen. Diese Übertragung ist oft aufwändig. Dieses Buch möchte einige dieser Begriffsbestimmungen antizipieren.

Gelegentlich öffnet die Vertiefung in den biblischen Sinn der Worte dem/r BetrachterIn, sei es als PredigerIn, sei es als PredigthörerIn, eine neue, hoffentlich fundiertere Sichtweise Gottes zu einem Thema.

Ein Beispiel:

„Am Anfang war das Wort. Und das Wort war bei Gott“, Joh 1, 1. Stimmt. Am Anfang der Welt sprach Gott: „Es werde Licht!“, und es wurde Licht. Das wäre schnell abgehandelt. Man kann sich noch darüber auslassen, ob Gott sprechen konnte, und sich darüber wundern, welche Kraft dieses Wort hatte. Warum diese Worte das Johannes-Evangelium einleiten, liegt nicht auf der Hand.

FürWortsteht im griechischen Urtext: Logos. Das ist der Wortstamm des Begriffs Logik. Diese Erkenntnis leitet uns zu einem anderen Verständnis: Am Anfang war nichts sichtbar, erlebbar. Aber Gottes Logik, Gottes Plan, Gottes überirdische Intelligenz gab es schon. Aus der ist alles, was wir auf der Erde sehen und erleben können, geschaffen worden. In diesen überirdisch intelligenten Plan hinein erscheint Jesus. Das ist der Boden für ein aufbauendes Kerygma (Botschaft). Überspitzt kann man sagen: Gottes Intelligenz hat sich auf Jesus fokussiert.

Ein anderer Aspekt: Naturwissenschaftlicher Anspruch und biblische Botschaft sind oft nicht kongruent. Akademisch betrachtet wirkt es unsinnig, dass wenige Worte, von wem auch immer gesprochen, die ganze Erde erschaffen. Wenn man aber Logos mitLogikübersetzt, wird sofort deutlich, dass der Bibel ein anderes Denksystem zugrunde liegt. Nicht die Axiome der Naturwissenschaft greifen, sondern die Axiome der Intelligenz Gottes und auf dieser Ebene lohnt es sich weiterzudenken. So viel zum Beispiel(Logos):Wort, aber auchLogik, wissenschaftliches System.

Im Laufe der Jahrhunderte ist ein Bedeutungswandel von einigen Begriffen in der deutschen Sprache aufgetreten. Das wird auch angesprochen.

Die Rückbesinnung auf Wortbedeutungen zur Zeit der Apostel ermöglicht oft ein sinnvolleres Bibelverständnis und eröffnet Zusammenhänge. Dadurch erstellt sich ein kohärenteres inneres Bild von Gott, das man sich besser einprägen kann. Wenige Einzelwahrheiten können kurz memoriert werden, aber sie prägen sich nicht so ein.

(Sie kennen das: Wollen Sie sich eine Zahl merken, müssen Sie sich eine Person, einen Gegenstand merken, die/der eben diese Zahl repräsentiert. Dann vergessen Sie die Zahl nie. Gelingt das nicht, behalten Sie die Zahl nur eine kurze Zeit lang im Kopf.)

Die Methode hat 4 Teile:

Die einzelnen Begriffe werden zunächst in ihrer heutigen Bedeutung erfasst. Manchmal wird diese Bedeutung etwas ad absurdum geführt, wie im Inhaltsverzeichnis.

Dann wird anhand der hebräischen, griechischen, lateinischen, (mittelhoch)deutschen Wurzeln der Originalbedeutung nachgespürt.

Zum Dritten wird oft der Bedeutungsshift ein wenig nachvollzogen.

Letztlich werden ein paar Verse aus der Bibel neu übersetzt oder übertragen.

Das Vorgehen entspricht im weitesten Sinn einer naturwissenschaftlichen Aufarbeitung. Philosophisch geprägte Charaktere betrachten diese Methode evtl. mehr als Datensammlung und würden eine ausführlichere Darlegung erwarten. Auf eine solche epische Breite wurde aber bewusst verzichtet, weil das Buch in erster Linie als übersichtliches Nachschlagewerk bei der Erstellung von Predigten und Bibelstunden dienen soll.

Einige Kapitel sind bereits Gegenstand eines Hauskreisabends gewesen. Man kann bei jedem Begriff gern auf der gelegten Grundlage weiterdenken, man wird dazu sogar aufgefordert.

Kapitel 1 - Biblische Begriffe hinterfragen und besser verstehen

Glauben heißt nicht wissen?

Heutige Bedeutung

Ich glaube, morgen wird das Wetter besser. Das heißt: Mein Bauchgefühl sagt mir, dass sich das Wetter ändern könnte, aber das lässt sich nicht beweisen.

Ich glaube an Gott (Erfinder der Konjunktionan: Dr. Martin Luther (1), hingegen heißt es z. B. im Neugriechischen:ich glaube in Gott hinein) könnte analog heißen: Mein Bauchgefühl sagt mir, dass es Gott gibt, aber das lässt sich nicht beweisen.

Bedeutung in den Ursprachen

Elke Werner (2) entwickelt in ihrem Buch über die Jahreslosung 2020 erhellende Gedanken zum Thema Glauben aus den Ursprachen der Bibel.

Hebräisch:(he emin, bekannt von Amen) heißt glauben,aber auchich stehe dazu, so sei es, ich bin treu.Griechisch:(pisteuein)heißt glauben,aber auchvertrauen, sich jemandem anvertrauen, sich auf jemanden verlassen, von jemandem überzeugt sein.Latein: credere, kurz für cor dare heißtglauben,aber auchdas Herz geben, verschenken.

Ich glaube heißt vor diesem Bedeutungsumfeld: Ich vertraue mich Gott an, schenke ihm mein Herz und stehe dazu. Vertrauen wird zur Treue.(pistis) heißt nicht nurGlauben, sondern auchTreue.

Dem Bedeutungswandel nachspüren

Ich denke nicht, dass Dr. Martin Luther der Einfachheit halber mit „Glauben“ einen missverständlichen Terminus gewählt hat, um unsere Beziehung zu Gott zu beschreiben. Glauben hängt sprachlich mit Geloben zusammen. Ge ist dabei ein Zusammengehörigkeitspartikel (wie in Gebirge, Gewerke) und loben drückt im Germanischen und Slawischen (russ.Ljubov)Übereinstimmung, Liebeaus. Die ursprüngliche Bedeutung des Wortes Glauben drückt also eine zumindest mental innige Zusammengehörigkeit aus. Die hat Luther gemeint.

Den Shift zur modernen Bedeutung könnte man sich wie folgt herleiten: Wenn jemand an oder in Gott auf der emotionalen Ebene glaubt, ist das eine innere Überzeugung, die sich rational nicht beweisen lässt. Der außenstehende Betrachter setzt diese Überzeugung einem Bauchgefühl gleich.

Neue Übersetzungen

Mk 9, 23: Jesus:„Alles ist dem möglich, der mit vertraut!“, Vater: „Ich schenke dir mein Herz, hilf mir aus meinem Kleinglauben ()!“Jesus heilt das Kind und erfüllt a. die Bitte und stärkt b. das Vertrauen des Vaters hin zur Treue.Joh 3, 36:Wer sich auf den Sohn verlässt, der hat (ein gutes) Leben in allen Zeitaltern, aber wer sich dem Sohn nicht zum Kind macht (a-paithon), wird das Leben nicht sehen.Hebr 11, 1:Der Glaube in Zutrauen und Treue ist die Grundlage dafür, dass Dinge, die gehofft werden, in die Wirklichkeit überführt werden.

Herrlichkeit ist synonym mit Schönheit?

Heutige Bedeutung

Das Wetter ist heute richtig herrlich. Das heißt: Mir gefällt das Wetter. Es ist vielleicht anders als sonst, weil die Sonne scheint, weil es nicht zu warm oder zu kalt ist. Ich könnte auch sagen:„Heute ist richtig schönes Wetter!“

Bedeutung in den Ursprachen

Hebräisch(latfarat) heißtPracht, Bedeutung.(kavod) heißtAnwesenheit Gottes.Griechisch:(doxa) heißt nur in der NebenbedeutungHerrlichkeit, in derHauptbedeutungMeinung, Ansicht, Plan, Wirken mit Verstand, Bedeutung, WertesystemLatein: Gloria hat dieNebenbedeutungHerrlichkeit,in der HauptbedeutungaberRuhm, EhreundBedeutung.Deutsch: Herrlichkeit kommt nicht von Herr, sondern von „hehr“, wie hehre Ziele.

So betrachtet, könnte man heute das Wortstatt mitHerrlichkeiteher mitBedeutungoderRuhmins Deutsche übertragen.

Dem Bedeutungswandel nachspüren