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Nichts treibt uns Menschen so sehr an, wie die Suche nach Liebe. Dennoch scheitern wir genau daran immer wieder. Gerade, wenn wir denken, wir hätten die Liebe endlich gefunden, platzt die Seifenblase und wir müssen von vorne anfangen. So ging es auch der Autorin. Endlich schien alles zu passen, doch als die gemeinsame Zukunft sicher schien, ließ ihre große Liebe sie sitzen. Aber was sich zunächst wie der größte Liebeskummer ihres Lebens anfühlte, entpuppte sich im Nachhinein als ein unerwartetes Geschenk, das ihr gezeigt hat, was Liebe überhaupt bedeutet. Manchmal müssen wir großen Schmerz erleben, um endlich zu erkennen, dass Liebe bedingungslos ist und immer bei der Selbstliebe anfängt. Wer diese Chance zu Wachstum mitten im Verlust erkennen kann, zu dem werden Liebe und Glück zurückkehren.
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Seitenzahl: 92
Veröffentlichungsjahr: 2021
Über dieses Buch
Nichts treibt uns Menschen so sehr an, wie die Suche nach Liebe. Dennoch scheitern wir genau daran immer wieder. Gerade, wenn wir denken, wir hätten die Liebe endlich gefunden, platzt die Seifenblase und wir müssen von vorne anfangen.
So ging es auch der Autorin. Endlich schien alles zu passen, doch als die gemeinsame Zukunft sicher schien, ließ ihre große Liebe sie sitzen. Aber was sich zunächst wie der größte Liebeskummer ihres Lebens anfühlte, entpuppte sich im Nachhinein als ein unerwartetes Geschenk, das ihr gezeigt hat, was Liebe überhaupt bedeutet.
Manchmal müssen wir großen Schmerz erleben, um endlich zu erkennen, dass Liebe bedingungslos ist und immer bei der Selbstliebe anfängt. Wer diese Chance zu Wachstum mitten im Verlust erkennen kann, zu dem werden Liebe und Glück zurückkehren.
Über die Autorin
Dr. Sandra Boggel wurde am 28. November 1974 in Düsseldorf geboren. Nach dem Studium der Anglistik und Psychologie und anschließender Promotion in Köln, arbeitete sie als Onlineredakteurin, Projekt- und Vertriebsleiterin in Berlin und Köln. Die in diesem Buch beschriebene Begegnung brachte sie dazu, ihr bisheriges Leben infrage zu stellen und ihren Traum umzusetzen, als Coach und Autorin zu arbeiten. 2021 gründete sie ihr spirituelles Coaching-Programm „Erwachen mit Panther“.
Dr. Sandra Boggel
Wege zur Liebe
Alles beginnt in dir
© 2021 Dr. Sandra Boggel
Umschlag, Illustration: Sarah Fink
Lektorat: tredition GmbH
Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg
ISBN
Paperback
978-3-347-20057-9
Hardcover
978-3-347-20058-6
E-Book
978-3-347-20059-3
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Inhaltsverzeichnis
Wie alles begann
Wo Liebe ist, ist auch Schmerz
Vollkommen unvollkommen
Seelenverwandtschaften
Liebe verurteilt nicht
Die Befreiung aus der Opferrolle
Wie im Außen, so im Innen
Alles beginnt in dir
Ich liebe dich, ich danke dir, verzeih‘ mir
Wo Vergebung wirklich anfängt
Liebe bedingungslos
Selbstliebe lässt frei
Danke, liebes Spiegelbild
Literatur
Wie alles begann
Du musst immer wieder dein Herz brechen, bis es sich öffnet.
Rumi
Warum passiert das immer mir? Diese Frage haben sich die meisten Menschen irgendwann schon einmal gestellt. Dann bemerken sie, dass sich bestimmte Dinge wiederholen und man hier oder da in einer Abwärtsspirale festzustecken scheint. Egal ob es um eine Pechsträhne beim Sport geht, um nervige Chefs oder um ein schlechtes Händchen in der Liebe. Manche Bereiche unseres Lebens laufen bestens, doch in anderen endet es immer mit Verlust oder Enttäuschung.
Bei mir war es schon lange das Thema Liebe, das nicht funktionierte. Während andere um mich herum heirateten und Kinder bekamen, schienen meine Dates und Beziehungen verflucht. Und obwohl ich schon als Teenager überzeugt war, dass es für mich nur eine große Liebe im Leben geben und ich mit ihm eine Handvoll Kinder haben würde, zogen sich gescheiterte Beziehungen durch mein Leben wie ein knallroter Faden. Von der großen Liebe gab es zwar immer wieder Spuren, aber nichts Bleibendes.
Doch jede Pechsträhne hat einmal ein Ende. Und so änderte sich auch mein Liebesleben von einem Tag auf den anderen. Endlich passte alles, denn ich hatte tatsächlich den einen wiedergefunden. Ich war mit dem Mann zusammen, der mich schon vor Jahren dazu brachte, den überfälligen Schlussstrich unter meine damalige Partnerschaft zu ziehen, weil ich in einem winzigen Moment zwischen uns mehr gespürt hatte als in den ganzen Jahren davor.
Wie das Leben so spielt, war er damals bereits glücklich mit seiner späteren Frau liiert, und als wir uns Jahre danach wiedersahen, war ich diejenige in einer festen Beziehung. Doch nun, weitere drei Jahre später, hatte alles sein überfälliges Happy End gefunden, und es war noch viel besser als gedacht. Wir redeten schon nach wenigen Wochen übers Zusammenziehen, und er konnte es kaum erwarten, mich seiner Mutter und seinen Kindern vorzustellen. Wiederholt fragte er mich, ob das hier auch für immer sei. Er sprach es als Erstes aus: Ich liebe dich. Ich zögerte, es war so früh. Aber das gab sich schnell: Natürlich liebte ich diesen Mann, und zum ersten Mal in meinem Leben konnte ich die drei Worte aus vollem Herzen aussprechen – frei von Bedenken, Ängsten oder Vorbehalten.
Es war eine Achterbahnfahrt auf Wolke sieben. Ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal so verliebt gewesen war und gleichzeitig das Gefühl hatte, dieser Mensch würde mir niemals wehtun. Auch unsere Außenwelt reflektierte unser Glück. Noch nie haben mir so viele Menschen gesagt, wie glücklich und entspannt ich wirkte, und auch seine Freunde bestätigten ihm diesen Eindruck. Auf unseren gemeinsamen Fotos, im Spiegel und in seinem Gesicht konnte ich förmlich zusehen, wie unser inneres Glück immer mehr nach außen strahlte.
Natürlich gab es Menschen, die fanden, dass es zu schnell ginge. Aber wir hatten keine Zeit für Bedenken. Wir kannten uns immerhin schon unser halbes Leben, und es lief einfach: Freunde kennenlernen, Freibad mit den Kindern am Wochenende, gemeinsame Besuche im Möbelgeschäft, Kurztrips nach Holland mit jeder Menge Kibbeling, in den Sand gemalten Herzen und auf der Rückfahrt ein Quickie hinterm städtischen Hallenbad. Es war ein bisschen verrückt und einfach nur wunderschön.
Bis das Misstrauen und der Streit kamen – und das ungefähr genauso schnell, wie unsere Liebe sich entwickelt hatte. Erst war es nur ein kleines Missverständnis, es folgte ein größeres, und schon mischten sich auch noch andere Menschen ein. Plötzlich konnten wir nicht mehr miteinander reden, ohne dass ich mich sinnlos verteidigte oder er wütend aus dem Raum stürmte. Immer wieder versuchte ich die Situation zu klären, doch sobald ich die kritischen Themen auch nur anschnitt, wurde er ungehalten oder versuchte, mir das Wort abzuschneiden. Dieser eine Mensch, mit dem ich dachte über alles sprechen zu können, fuhr mir über den Mund, wie es noch nie jemand in meinem Leben getan hatte. Und nun, nach nur wenigen gemeinsamen Monaten und ein paar Tage vor dem geplanten Sommerurlaub, saß er auf meiner Couch, um mir zu sagen, dass er momentan lieber wieder allein sein möchte, weil das mit uns zu viel, zu stressig und zu früh sei. Ich werde nie vergessen, wie ich vor Kummer gelähmt auf der Couch saß und nicht begreifen konnte, dass derselbe Mann, der bis vor Kurzem nicht aufhören konnte zu sagen, wie glücklich er sei und dass er immer mit mir zusammen sein wollte, mir nun sagte, dass er seine Gefühle nicht mehr spüren konnte. Ich war fassungslos. Natürlich, die Streits waren heftig und unschön gewesen, aber ich hatte wirklich geglaubt, wir seien stärker. Ich weiß, dass er das auch einmal geglaubt hat – sonst hätte er mich kaum zwei Tage später angerufen und mich gebeten, ihm etwas Zeit und uns noch eine Chance zu lassen. Doch es war schon zu viel passiert, als dass unsere letzten Wiederbelebungsversuche noch funktioniert hätten.
In einem meiner Lieblingsfilme, dem Zweiteiler Before Sunrise und After Sunset, lernen sich die beiden Hauptdarsteller in Paris kennen und verbringen nur eine einzige Nacht miteinander. Sie verlieben sich und gehen am Ende doch getrennte Wege. Im zweiten Teil sehen sie sich wieder: Er ist verheiratet, sie nicht. Beide konnten nie aufhören, aneinander zu denken, doch sie ist diejenige, die allein ist und die ihm irgendwann unter Tränen sagt, dass das ihr Leben sei: Die Männer verliebten sich in sie und heirateten dann doch eine andere.
Ich hätte jedes ihrer Worte mitsprechen können, denn dieser Film war ein bisschen mein Leben. Und jetzt passierte es schon wieder. Jetzt, da ich endlich dachte, angekommen zu sein, stellte sich die ganze Verliebtheitsnummer wieder als heiße Luft heraus: Er machte dicht, verleugnete seine Gefühle und setzte zu allem Überfluss nur wenige Wochen nach der Trennung sein Beziehungsleben mit der nächsten Frau fort, während ich noch Monate in romantischer Schockstarre verharrte.
Ich gab alles, um meinen Kopf über Wasser zu halten und mein Leben weiterzuleben. Auf keinen Fall wollte ich reinfallen in dieses tiefe emotionale Loch, das sich plötzlich vor mir aufgetan hatte. Und dann, ganz unerwartet, gesellte sich nach und nach ein neues Gefühl hinzu. Tief in mir entstand die Überzeugung, dass diese Trennung ein Weckruf gewesen und irgendwo am Ende dieses dunklen Tunnels sehr viel Licht war. Ein Teil von mir versank im Schmerz, und der andere begann Schritt für Schritt das Leben wieder zu genießen – und das mit einem Gefühl, wie ich es noch nie erlebt hatte. Das Paradoxe an der Situation war, dass ich ihm trotz des ganzen Schmerzes unendlich dankbar war, in mein Leben getreten zu sein. Denn er hatte mir gezeigt, wie sich tiefe Liebe anfühlt – und mir deutlich gemacht, wie weit ich davon entfernt war, eine solche Liebe annehmen und leben zu können.
Plötzlich war mir klar, dass diese Begegnung einen tieferen Sinn für mein Leben haben sollte. Es gab im Außen keinen Trost dafür, ihn verloren zu haben – und so wendete ich mich immer mehr nach innen. Ich vertiefte mich in spirituelle Literatur und versuchte, meine aufgebrachten Gedanken in Meditation zu beruhigen. So stolz ich bisher auf meinen akademischen Verstand und meine rational-logische Sicht auf das Leben gewesen war, begann ich nun, auf Zeichen des Universums zu achten und meinen Verstand hintanzustellen. Ich, die ich innerlich die Augen verdrehte, wenn jemand mich nach meinem Sternzeichen fragte, glaubte plötzlich fest daran, dass da noch viel mehr hinter der sichtbaren Wirklichkeit war, als wir mit unserem Verstand begreifen können. Und ausgerechnet jetzt, wo ich einfach nur wütend und verletzt hätte sein können, begann ich langsam zu verstehen, was bedingungslose Liebe wirklich bedeutet.
Ich hatte mich zwar schon öfter in meinem Leben mit spirituellen Lehren beschäftigt, hatte Eckhart Tolle oder den Dalai Lama gelesen und praktizierte Yoga. Doch immer blieb ich skeptisch und hatte Probleme, zum Beispiel an ein Leben nach dem Tod oder an irgendetwas zu glauben, was unser Verstand oder die Wissenschaft nicht klar belegen konnten. Dass dies eine der Ursachen für eine im Verborgenen wachsende Verlustangst und meine schrumpfende Selbstliebe war, war mir dabei nicht bewusst.
Doch nun begann ich, vieles besser zu verstehen. Ich erkannte, was die Hauptperson meines Lieblingsfilms und ich gemeinsam hatten. Wir beide liebten uns selbst nicht und suchten deshalb immer im Außen nach jemandem, der das für uns übernahm. Anstatt uns erst einmal im Innen zu verändern, zogen wir stets die gleichen, zum Scheitern verurteilten Beziehungen an. Denn egal wie sehr mich sein Verhalten verletzt hatte: Er war nicht der Erste, der mich enttäuschte oder sitzen ließ, und wenn ich jetzt nicht etwas Entscheidendes an mir selbst änderte, würde auch meine nächste Beziehung wieder im Unglück enden. Ich, und nur ich, war die Konstante in dieser nicht endenden Folge von Beziehungen, die mich immer wieder enttäuschten. Ich blieb, während die anderen Akteure ausgetauscht wurden – schließlich war es mein Leben. Natürlich gehören immer zwei dazu, aber warum folgte ich immer ähnlichen Mustern?
Als ich mich traute, mir die Frage zu stellen, welche Anteile in mir bei anderen dieses Verhalten verursachten, änderte sich für mich alles. Denn ich verstand endlich, dass nichts in meinem Leben Zufall war, und dass ich auch meine scheiternden Beziehungen sehr gezielt zu mir gerufen hatte.