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Weihnachten ist das Fest der Lieder und der Poesie. Ist es nicht auch eine Zeit der Erinnerungen und der Träume? Die Geschichten und die Gedichte dieses Buches erzählen einfühlsam von der Sehnsucht Marias, den Träumen Josefs und dem Mut der Hirten. Die Autoren entdecken aber auch komische Seiten an den Protagonisten der Weihnachtsgeschichte: verschlafene Hirten, vergessliche Engel, Streit zwischen Ochs und Esel an der Krippe. Gekonnt und hintersinnig werden so Glaube und Humor verbunden. Ein Weihnachtsbuch zum Schmunzeln und Nach-Denken.
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Seitenzahl: 50
Veröffentlichungsjahr: 2025
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Martin Reutter / Karl-Heinz Röhlin
Besinnlich, heiter und poetisch
Mit Beträgen von Richard Riess und Klaus Schamberger
Verlag Friedrich Pustet Regensburg
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.dnb.de abrufbar.
© 2025 Verlag Friedrich Pustet, Regensburg
Gutenbergstraße 8, 93051 Regensburg
Tel. +49 (0)941 / 920220, [email protected]
ISBN 978-3-7917-3604-4
Umschlaggestaltung: Martin Veicht
Umschlagbild: pixabay
Satz: Vollnhals Fotosatz, Neustadt a. d. Donau
Druck und Bindung: Friedrich Pustet, Regensburg
Printed in Germany 2025
Diese Publikation ist auch als eBook erhältlich: eISBN 978-3-7917-6273-9 (epub)
Unser gesamtes Programm finden Sie unter
www.verlag-pustet.de
Vorwort
Weihnachten - besinnlich
Gottes Engel weichen nie
Maria, Vorbild im Glauben
Josefs Träume
Das Kind in der Krippe
Gute Hirten
Herodes, der grausame Herrscher
Dem Stern der Sehnsucht folgen
O du fröhliche?
Weihnachten - poetisch
Engel des Lichts
Die Weisen
Flockentanz
Weihnachten eines Witwers
Die Krippe und das Osterläuten
Hirtennacht
KrippenGott
Den oder die Peter einladen …
Weihnachtsbotschaft
Augustus und Maria
Klopfzeichen
Zeit wird's
Wo ist die offene Herzenstür?
Adventstour
Engelslicht in aller Nacht
Der Weihnachtsbaum
Mein Weihnachtsbaum
Überall
LOBET und die Welt wird bunter
Nacht-Stille
Weihnachten - heiter
Brief ans Christkind
Ochs und Esel
Der Weihnachtsstern
Das schwarze Schaf
Wer zu spät kommt …
Dich schickt der Himmel
Der Engel am Telefon
Geschenkte Tage
Weihnachten im Oktober?
Mut macht Mut
Schutzengel gesucht
Auch eine schöne Bescherung
Die schwarze Weihnachtskugel
Epilog: Wünsche aus der Weihnachtskrippe
„Jauchzet, frohlocket, auf, preiset die Tage, rühmet, was heute der Höchste getan!“ Jedes Jahr, in der Advents- und Weihnachtszeit hören Tausende von Menschen in Deutschland diese Worte. Die große Resonanz überrascht nicht, denn es handelt sich um den Beginn des Weihnachtsoratoriums von Johann Sebastian Bach. Hören wir diese wunderbare Musik in einer gotischen Kathedrale oder in einer weihnachtlich geschmückten Barockkirche, dann verbindet sich die Musik mit der Architektur und dem Kirchenraum zu einem Gesamtkunstwerk.
Nicht nur Oratorien, auch Geschichten gehören zur Weihnachtszeit, besonders die Weihnachtsgeschichte, wie sie der Evangelist Lukas erzählt. Ich erinnere mich an einen Weihnachtsgottesdienst, in dem diese Geschichte nicht gelesen wurde. Viele haben sie vermisst. Die Musik, Gedichte, Geschichten und der Christbaum bilden einen vertrauten Rahmen. Gerade in unserer Zeit brauchen wir vertraute Rituale und Phasen der Entschleunigung.
In diesem Buch begegnen Sie dem Kind in der Krippe, Maria, Josef, den Hirten und auch anderen vertrauten Figuren. Die Gedichte im zweiten Teil zeigen die poetische Seite von Weihnachten.
Im dritten Teil des Buches leuchtet die heitere Seite von Weihnachten auf. Es begegnen unter anderem vergessliche Engel, ein schwarzes Schaf und ein verschlafener Hirte. Die Botschaft „Euch ist der Heiland geboren“ lädt zum Feiern, Lachen und Nachdenken ein.
Herzlich danken wir Klaus Schamberger aus Nürnberg, dass er seinen „Brief ans Christkind“ für dieses Buch zur Verfügung stellte. Ebenso Richard Riess aus Erlangen für seine Gedichte „Engel des Lichts“ und „Die Weisen“.
Ein Hinweis noch für eilige Leserinnen und Leser:
Bitte lesen Sie das Buch langsam. Am besten beginnen Sie mit der Geschichte „Wer zu spät kommt …“. Die Langsamen werden nicht immer bestraft. Im Gegenteil – sie spüren oft mehr vom Leben.
Martin Reutter
Karl-Heinz Röhlin
In der Weihnachtszeit begegnen uns die Engel. Sie schweben als Leuchtreklame in Fußgängerzonen. Sie lächeln uns aus Schaufenstern entgegen. Offenkundig taugen Engel für die Werbung. Eine Versicherung verspricht: „Wenn ihr Schutzengel nicht auf Sie aufpasst, fangen wir Sie auf!“ Und die Polizei mahnt Raser auf einem Plakat: „Gib deinem Schutzengel eine Chance!“
Auch in der Weihnachtsgeschichte der Bibel begegnen uns Engel. Nachts erscheint den Hirten auf dem Feld einer. Er löst Furcht und Entsetzen aus. Deshalb seine Worte: „Fürchtet euch nicht! Siehe ich verkündige euch große Freude …“ Und dann folgt die frohe Botschaft: „Euch ist heute der Heiland geboren!“
In der Bibel sind Engel himmlische Wesen, Boten Gottes. Sie deuten die Geburt Jesu im Stall von Betlehem als Zeitenwende. Josef warnen sie vor König Herodes, und den Magiern aus dem Osten weisen sie den Weg. In den Engeln kommt Gott den Menschen ganz nah.
Ein Abendlied von Paul Gerhardt ist mir seit meiner Kindheit vertraut. Es gehörte zum Ritual vor dem Einschlafen. In der letzten Strophe heißt es: „Gott lass euch selig schlafen, stell euch die güldnen Waffen ums Bett und seiner Engel Schar.“ (EG 477,9) Ich erinnere mich an die sanfte Stimme meiner Mutter. Sie stärkte in mir die kindliche Zuversicht, dass mir nachts nichts geschehen kann, weil ja eine unsichtbare Schar von Engeln an meinem Bett wacht.
In einem Weihnachtsbrief aus dem Gefängnis an seine Verlobte Maria von Wedemeyer zitiert Dietrich Bonhoeffer ein altes Kinderlied, wo es von den Engeln heißt: „Zweie, die mich decken, Zweie, die mich wecken“. Dietrich Bonhoeffer berichtet seiner Verlobten: „Es ist, als ob die Seele in der Einsamkeit Organe ausbildet, die wir im Alltag kaum kennen. So habe ich mich noch keinen Augenblick allein und verlassen gefühlt … Es ist ein großes unsichtbares Reich, in dem man lebt und an dessen Realität man keine Zweifel hat.“ Und dann fügt D. Bonhoeffer diesem Brief ein Gedicht bei, das heute zu den bekanntesten Gesangbuchliedern gehört:
„Von guten Mächten wunderbar geborgen, erwarten wir getrost, was kommen mag. Gott ist mit uns am Abend und am Morgen und ganz gewiss an jedem neuen Tag.“ (EG 637) Bonhoeffer schreibt diese Zeilen kurz vor Weihnachten im Jahr 1944. Noch tobt der Zweite Weltkrieg. Bombenalarm versetzt die Gefangenen immer wieder in Angst und Schrecken.
Die tiefe Sehnsucht nach Frieden bewegte und bewegt die Menschen. Frieden nicht nur in Betlehem. Frieden in Gaza. Frieden in Tel Aviv. Frieden in Kiew. Beim Evangelisten Lukas singen die Engel zur Ehre Gottes. Sie singen vom Frieden auf Erden. In jedem Gottesdienst singen die Gläubigen über Konfessionsgrenzen hinweg: „Ehre sei Gott in der Höhe und auf Erden Fried, den Menschen ein Wohlgefallen.“