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"Weihnachtsgeschichten" versetzen in festliche Stimmung, regen zum Nachdenken an und sind einfach nett zu lesen. Über den tieferen Sinn jeder dieser vier Kurzgeschichten kann man im Familienkreis diskutieren, seine Meinung dazu äußern und sein Menschenbild ins rechte Licht rücken. Wann sonst – wenn nicht zur Weihnachtszeit – ist man offen für zu Herzen gehende Geschichten, die aus dem Leben gegriffen sind und jeweils eine gewisse Problematik widerspiegeln, die auf harmonische Art und Weise gelöst wird. "Weihnachtsgeschichten" sind nicht nur für Kinder und Jugendliche empfehlenswert, sondern auch für Erwachsene, denen Menschlichkeit und Herzenswärme ein Anliegen sind. Inhalt: "Tränen unterm Weihnachtsbaum" "Unerwarteter Besuch" "Der Bettler" "Besuch aus Afrika" "Ein ganz besonderer Heiliger Abend"
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Seitenzahl: 41
Anton Schaller
Weihnachtsgeschichten
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Inhaltsverzeichnis
Titel
Kapitel 1
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
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Impressum neobooks
Tränen unterm Weihnachtsbaum
Sternspritzer sprühten, Kerzen flackerten, leise Musik klang auf.
Gebannt starrte Bruno auf den reich geschmückten Christbaum, auf die vielen bunten Kugeln, die den Lichtschein reflektierten, und auf die kleinen Schokoladebrezeln, die von den Ästen herunterhingen.
Im Zimmer war es gemütlich warm. Holzscheite knackten im Ofen, Harzknoten lösten sich puffend im Feuer. Draußen tobte der Sturm, trieb riesige Schneemengen vor sich her und warf sie gegen die Fensterscheiben, in denen sich der beleuchtete Christbaum spiegelte. Richtige Weihnachtsromantik, wo einem warm ums Herz wurde.
Bruno konnte kaum erwarten, bis die Bescherung begann... Der Junge stürzte sich dann voller Freude auf seine Päckchen, die mit buntem Papier umwickelt waren. Ungeduldig zupfte Bruno die Verpackung zur Seite und hielt dann seine Geschenke in der Hand.
Die Eltern beobachteten gespannt die Reaktion ihres Sohnes und wunderten sich dann plötzlich, wieso das freudige Strahlen aus dem Gesicht des Jungen verschwunden war.
Bruno wirkte enttäuscht und traurig, seine Bewegungen erfolgten langsam, wie in Zeitlupe.
"Was ist denn los mit dir?" fragte der Vater, während er dabei war, sein eigenes Päckchen zu öffnen. "Du hast dir doch eine Soundmaschine gewünscht, oder nicht?"
Bruno drehte das Gerät verlegen in der Hand. Seine Augen schimmerten feucht. "Schon", brachte der Junge dann nach einigem Zögern hervor. "Aber das ist ja ein ganz einfacher Apparat mit zwei schwachen Lautsprechern. Und außerdem hat er keinen Anschluss für einen USB-Stick.
Bruno wischte sich verlegen eine Träne aus den Augenwinkeln.
"Was ist denn das für eine Undankbarkeit?", begehrte der Vater auf und stemmte die Fäuste in die Hüften.
"Beruhige dich doch!", versuchte die Mutter, beschwichtigend einzugreifen und strich Bruno sanft übers Haar, dem jetzt die Tränen so richtig daher schossen. Und an ihren Sohn gewandt, sagte sie tröstend: "Dafür hast du ja noch die vielen anderen Sachen bekommen. Schau, diese schöne Jeans zum Beispiel..."
"Ja, aber das ist keine bekannte Marke, wie ich sie mir gewünscht habe - und wie sie alle meine Freunde tragen", fügte der Junge mit einem Schluchzer hinzu."Eine Wrangler, eine Levis oder eine Diesel..."