Weiße Schweizer Schäferhunde einmal anders - Ketschau A. - E-Book

Weiße Schweizer Schäferhunde einmal anders E-Book

Ketschau A.

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Beschreibung

Der Weiße Schweizer Schäferhund ist ein liebenswertes Allroundtalent, das mit seinen Menschen durch dick und dünn geht. Er stammt von uralten Herdenhundeschlägen ab und wäre im letzten Jahrhundert beinahe ausgestorben, hätten sich nicht Freunde und Liebhaber gefunden, die sein Überleben sicherten. Das Buch stellt die Rasse in liebevollen S/W- und Farbzeichnungen vor. Außerdem erhält der Leser Informationen zu Geschichte, Wesen, Aussehen, Vereinen und Genetik.

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Die weiße Farbe des Weißen Schweizer Schäferhundes sticht jedem Betrachter sofort ins Auge. Weiß steht für Licht und Reinheit. Viele Menschen empfinden beim Anblick eines weißen Schäferhundes weniger Angst als vor seinen dunklen Artgenossen. Doch der Berger Blanc Suisse ist eindeutig ein Schäferhund! Weiße Herdenschutz- und Hütehunde wurden seit Jahrhunderten bevorzugt zum Bewachen und Hüten von Herden eingesetzt, weil man sie im Dunkel und Halbdunkel besser von möglicherweise angreifenden Wölfen oder Bären unterscheiden konnte. Ende des 19. Jahrhunderts sollen auch die Habsburger und Hohenzollern weiße Schäferhunde besessen und sogar gezüchtet haben, da sie vorzüglich zu den weißen Roben der Damen und auch zu den oftmals weißen Lipizzanerpferden (es gibt auch braune, schwarze und rotschimmelige Lipizzaner!) des Königshofes passten. Die Geschichte von Deutschem und Weißem Schweizer Schäferhunden ist eng verbunden. Urvater der Rasse und als erster im Zuchtbuch des 1899 gegründeten SV (Verein für Deutsche Schäferhunde) registrierte Schäferhund war der graue Rüde Hektor Linksrhein. Er wurde 1895 geboren und später in Horand von Grafrath umbenannt. Er gehörte Rittmeister Max von Stephanitz, der mit einigen weiteren Hundefreuden den SV gegründet hatte. Der Großvater von Horand, Greif, geboren 1879, war weiß. Der weiße Rüde Greif gehörte Friedrich Spaarwasser und wurde mit der grauen Hündin Lotte gekreuzt. Aus diesem Wurf stammte die – vermutlich ebenfalls graue – Lene. Lene wurde mit Kastor gekreuzt und warf 1895 den grauen Rüden Hektor Linkshein. Hektor Linksrhein wurde von Max von Stephanitz am 22. April 1899 auf einer Karlsruher Hundeausstellung gekauft. Noch am Tag der Hundeausstellung gründete Max von Stephanitz mit einigen Gleichgesinnten den Verein für Deutsche Schäferhunde (SV) und legte den Rassestandard fest, der bis heute kaum verändert wurde. Der graue Hektor wurde in Horand von Grafrath umbenannt. Er kam stark züchterisch zum Einsatz, und da er von seinem weißen Großvater Greif das weiße Gen geerbt hatte, waren auch viele von Horands Nachkommen weiß oder vererbten das weiße Gen an ihre Nachkommen. Der erste weiße Schäferhund, der im Zuchtbuch des SV registriert wurde (1926), war der 1913 geborene Rüde Berno von der Seewiese, ein direkter Nachkomme von Horand. Seine Wurfschwester Berna war ebenfalls weiß. Da Max von Stephanitz das Aussehen des Hundes nicht über seine Gebrauchstüchtigkeit stellte, waren weiße Schäferhunde lange in der Zucht geduldet. Erst nach und nach mit dem Auftreten genetischer Probleme in der Zucht wurde der weiße Schäferhund aus der Zucht verbannt und die weiße Farbe 1933 ganz aus dem Standard gestrichen. Fälschlicherweise hatte man die weiße Farbe für die verschiedensten Probleme wie Ausbleichen der Farbe, HD, Krankheitsanfälligkeit usw verantwortlich gemacht. Allerdings sind Weiße Schweizer Schäferhunde aus guter Zucht und Haltung nicht krankheitsanfälliger als andere Hunderassen. Im Vergleich schneiden sie sogar sehr positiv ab. Weiße Schäferhunde wurden nicht mehr in der Zucht eingesetzt, fallende weiße Welpen auf der Stelle ermordet. Da sich die weiße Farbe rezessiv (untergeordnet) vererbt, war ein Eliminieren zu dieser Zeit nicht mehr möglich. Zwei weiße Schäferhunde können miteinander gekreuzt nur weiße Welpen zeugen. Hat ein farbiger Hund ein weißes Gen, wird das weiße Gen vom farbigen unterdrückt. Dieser Hund kann dann weiße Welpen zeugen, wenn er mit einem farbigen Weiß-Träger oder einem weißen Hund gekreuzt wird. Bekommt ein Welpe von jedem Elter je ein weißes Gen, ist er weiß. Deshalb sind Welpen von zwei weißen Schäferhunden immer weiß, aber bei zwei farbigen Schäferhunden können auch manchmal weiße Welpen dabei sein. Lange Zeit fielen weiße Welpen in der Zucht des Deutschen Schäferhunde, und gelegentlich fallen sie heute noch. Viele Jahre war es ziemlich still um die blütenweißen Hunde mit den dunklen Nasen und Augen in Deutschland und Europa. Man setzte keine weißen Schäferhunde mehr zur Zucht ein, weiße Welpen, die aus Verpaarungen farbiger Schäferhunde gelegentlich fielen, ließ man fast immer „verschwinden“, denn niemand gab gerne zu, dass er ein weißes Gen in der Linie hatte. Bald waren die weißen Deutschen Schäferhunde in Europa in Vergessenheit geraten, denn der SV als größter und mächtigster Rassehundezuchtverein der Welt setzte in Europa durch, dass die weiße Farbvariante des Deutschen Schäferhundes beinahe restlos (nur in England hat es immer weiße Schäferhunde gegeben) ausgemerzt wurde. Die Natur hielt sich aber „bedauerlicherweise“ nicht an diese neuen Vorschriften, und so fallen bis zum heutigen Tage in manchen Linien weiße Welpen. Der Großvater von Horand von Grafrath, Greif, war weiß. Fast alle heutigen Deutschen (und Weißen Schweizer) Schäferhunde sind irgendwie mit Horand verwandt. Ende des Ersten Weltkrieges boomte aufgrund von Filmen wie „Rintintin“ und dem Einsatz von Deutschen Schäferhunden als Melde- und Sanitätshunde die Schäferhundezucht. Viele Deutschen Schäferhunde kamen in die USA und nach Kanada und hatten die Weißen „im Gepäck“. Die weißen Schäferhunde werden nach wie vor gleichberechtigt neben den farbigen Deutschen Schäferhunden gezüchtet, obwohl inzwischen auch in den USA und Kanada die weiße Farbe aus dem Standard des Deutschen Schäferhundes gestrichen wurde. Die Liebhaber und Züchter des weißen Schäferhundes blieben davon jedoch unbeeindruckt. Es gibt in den USA und Kanada Vereine, die sich mit der Zucht sowohl von farbigen als auch von weißen Schäferhunden beschäftigen. Die meisten Züchter haben sich auf weiße oder farbige Schäferhunde spezialisiert, aber einige machen auch gemischte Würfe. Inzwischen gibt es auch in den USA und Kanada Tendenzen, den weißen Schäferhund als Rasse anzuerkennen. 1970 kam der weiße Schäferhundrüde Lobo White Burch zurück nach Europa, in die Schweiz. Die Schweizerin Agatha Burch hatte ihn aus den USA importiert und ließ ihn im Anhangsregister des Schweizer Hundestammbuchs eintragen. Lisbeth Mach, eine Freundin von Agatha Burch, importierte die weiße Schäferhündin Blinkbonny’s White Lilac. White Lilac und Lobo wurden verpaart, und 1973 fiel der Wurf der beiden unter dem Zwingernamen „Shangrila’s“. Es handelte sich um eine Hündin (Sweetygirl) sowie drei Rüden (Star, Silverboy und Sunking). Kurt Kron kaufte die Hündin Shangrila’s Sweetygirl und kreuzte sie mit dem dänischen weißen Schäferhundrüden Kokes Mahalo. Ein Sohn