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Nils Horn

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Beschreibung

 Wir erleben weltweit eine Zeitenwende. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat die bisherige Friedensordnung der Welt nachhaltig zerstört. Die Staaten der Welt rüsten auf. Die Zeit der Abrüstung ist vorbei. Es gilt wieder das Recht des Stärkeren.  Als ob die Gefahr eines weltweiten Atomkrieges nicht bedrohlich genug wäre, haben die großen Staaten der Welt gleichzeitig eine Klimakatastrophe ausgelöst, die langfristig die Menschheit auszurotten droht. Zum Dritten erleben wir eine weltweite Wirtschaftskrise. Der globale Kapitalismus kommt an seine Grenzen. Wir verbrauchen mehr Ressourcen als die Erde zu bieten hat. Die Welt zerfällt immer mehr in arme und reiche Staaten. Einige wenige Reiche leben in großem Luxus und die Mehrheit der Menschen werden von Hunger, Krankheit, Krieg, Kriminalität und extremer Ausbeutung geplagt.  Politisch gesehen gibt es immer mehr Diktaturen mit totaler Überwachung der Bevölkerung, Geheimpolizei, Folter und Verletzung der Menschenrechte.  Was können wir tun, um eine bessere Welt zu erschaffen? Es gibt Lösungen. Das Wissen für eine glückliche Welt ist da. Wir müssen es nur umsetzen. Die Welt könnte ein Paradies sein.  Dazu brauchen wir viele Weltretter. Wir brauchen Menschen und Organisationen, die sich für die Rettung der Welt engagieren. Das Buch möchte Mut machen sich für eine bessere Welt zu engagieren. Es ist wichtig, dass wir dabei mit Klugheit vorgehen, damit wir letztlich siegen.  

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Nils Horn

Weltretter Grundwissen

Globalisierung, Welthunger, Klimakatastrophe, Reichtumsverteilung, Weltfrieden, neue Weltordnung

Möge es eine glückliche Welt geben. Möge es eine Welt der Liebe, des Friedens und des Glücks geben. BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Inhalt

Zeitenwende

Der Ukraine Krieg 

China als neue Weltmacht

Den Krieg abschaffen

Die Klimakatastophe

Umweltzerstörung

Die Hungerkatastrophe 

Globaler Kapitalismus

Die Reichen werden immer reicher

Interview mit Jean Ziegler

Alternativer Nobelpreis

Berühmte Weltretter

Vandana Shiva

Tara Stella Deetjen

Amritanandamayi

Rettet Afrika

Armut in Indien

Eine psychisch kranke Welt

Wachsende Kriminalität

Zeitbombe Fettleibigkeit

Drogenpolitik

Deutschland und die Welt

Die Zukunft der Welt

Eine bessere Welt ist möglich 

Eine Welt des Friedens, der Liebe und des Glücks

Prinzip der Selbstversorgung

Weltsozialforum

Weltparlament der Religionen

Wie retten wir die Welt?

Weltretter und Frustration

Weltretterprojekte

Der Autor

Zeitenwende

Wir erleben weltweit eine Zeitenwende. Der Krieg Russlands gegen die Ukraine hat die bisherige Friedensordnung der Welt nachhaltig beeinträchtigt. Die Staaten der Welt rüsten auf. Die Zeit der Abrüstung ist vorbei. Es gilt wieder das Recht des Stärkeren. Und jeder Staat möchte der Stärkere sein. Es geht eine Welle des Nationalismus um die Welt. Politiker gewinnen mit nationalistischen Parolen ihre Wahlen. Das verstärkt langfristig die Kriegsgefahr. 

Hinzu kommt der drohende Konflikt zwischen China und den USA. Vordergründig geht es um Taiwan. China möchte Taiwan erobern wie sich Russland die Ukraine einverleiben möchte. Tiefergründig geht es China um die kommunistische Weltherrschaft. Geschickt baut China seinen wirtschaftlichen Einfluss auf die Welt aus, indem es westliche Unternehmen aufkauft und viele Staaten der Welt wirtschaftlich von sich abhängig macht. Gleichzeitig verstärkt China massiv seine Armee, um in einem Krieg mit den USA siegen zu können. Experten schätzen, dass in etwa fünf bis zehn Jahren China gleichstark wie die USA und die westlichen Bündnissysteme ist. Da China ein Bündnispartner von Russland ist, droht ein Weltkrieg des Ostens gegen den Westen. 

Dieser Krieg kann in einen Atomkrieg zwischen den Supermächten ausarten. Bereits jetzt drohte der russische Präsident Putin der Nato mit einem Atomkrieg. Auch Atomkriege können klein beginnen und dann unberechenbar ausarten. Sie können auch durch technisches oder menschliches Versagen ausgelöst werden. Der einzige Schutz vor einem Atomkrieg ist die weltweite Abrüstung. Und im Moment erleben wir eher eine Aufrüstung. 

Als ob die Gefahr eines weltweiten Atomkrieges nicht bedrohlich genug wäre, haben die großen Staaten der Welt gleichzeitig eine Klimakatastrophe ausgelöst, die langfristig die Menschheit auszurotten droht. Getrieben durch den Egoismus der Einzelnen und durch einen verfehlten Konsumwahn wird durch die Schadstoffe die Erdatmosphäre zerstört. Es treten bereits jetzt weltweit große Dürren, Feuersbrünste und Stürme auf. Der Meerespiegel steigt an und bedroht kleine Inselstaaten mit dem Untergang. Langfristig werden so weltweit Hungersnöte und große Fluchtbewegungen entstehen. 

Zum Dritten erleben wir eine weltweite Wirtschaftskrise. Der globale Kapitalismus kommt an seine Grenzen. Wir verbrauchen mehr Ressourcen als die Erde zu bieten hat. Die Welt zerfällt immer mehr in arme und reiche Staaten. Einige wenige Reiche leben in großem Luxus und die Mehrheit der Menschen werden von Hunger, Krankheit, Krieg, Kriminalität und extremer Ausbeutung geplagt.

Politisch gesehen gibt es immer mehr Diktaturen mit totaler Überwachung der Bevölkerung, Geheimpolizei, Folter und Verletzung der Menschenrechte. Die Demokratien der Welt werden innerlich von zunehmenden Konflikten, politischem Streit und einer Zerstörung des harmonischen Miteinanders bedroht. Das wird exemplarisch an dem Streit der Demokraten und der Republikaner in den USA deutlich. Aber auch in Europa sind die rechtsnationalistischen Parteien auf dem Vormarsch. 

Was können wir tun? Wenn die Welt nicht untergehen soll, müssen wir die Zeitenwende stoppen. Wir müssen daraus eine Zeitenwende zum Frieden, zur Liebe und ins allgemeine Glück machen. Wir dürfen nicht den Egoismus der Einzelnen und der Staaten in den Mittelpunkt der Menschheit stellen, sondern positive Werte wie Liebe, Frieden und Glück. Die Grundlage dafür gibt es bereits mit der Charta der Vereinten Nationen. Aber das reicht offensichtlich nicht aus. Die Weltgemeinschaft muss auf der Basis von Frieden, Menschenrechten und Demokratie neu organisiert werden. 

Dazu brauchen wir viele Weltretter. Wir brauchen Menschen und Organisationen, die sich für die Rettung der Welt engagieren. Solche Menschen und Organisationen gibt es bereits viele. Wir fangen nicht bei Null an. Aber wir haben den Kipppunkt ins Glück noch nicht erreicht. Die große Frage der heutigen Zeit ist es, wie wir eine Besserung zum Guten erreichen können. 

Für mich ist die Antwort ganz einfach. Jeder tut das, was er kann. Dabei sollten wir aber mit Weisheit vorgehen. Weisheit ist es, wenn die guten Menschen harmonisch zusammenwirken und sich nicht gegenseitig zerstreiten. Weisheit ist es gut für sich selbst zu sorgen, wenn man genug Kraft für das soziale Engagement haben will. Weisheit ist es auch, mit der Wissenschaft zusammenzuarbeiten und nicht gegen die wissenschaftliche Vernunft zu verstoßen. 

Die Wissenschaft sagt uns bereits, wie wir die Klimakatastrophe aufhalten können. Die Wissenschaft sagt uns bereits, wie wir eine glückliche Welt schaffen können. Die Wissenschaft sagt uns bereits, wie wir Hunger und Krieg auf der Welt verhindern können. Die Wissenschaft zeigt uns den Weg in eine bessere Zukunft.

Die Glücksforschung hat erkannt, dass das innere Glück der Menschen wichtiger ist als der äußere Konsum. Das ist bei den meisten Menschen noch nicht wirklich angekommen. Fortschrittliche Wirtschaftswissenschaftler haben Modelle für ein umweltverträgliches und gerechtes Miteinander entwickelt. Hier gibt es von Seiten der großen Konzerne noch erheblichen Widerstand.

Wir sollten eine Weltkultur aufbauen, in der positive Werte wie Liebe, Frieden, Demokratie, soziales Miteinander und Wahrheit gefördert werden. Es gibt viele gute Vorschläge für eine bessere Welt. Vieles finden wir in diesem Buch. Möge die Debatte über eine bessere Welt beginnen. Möge die Welt gerettet und die Menschheit in ein glückliches Zeitalter wachsen. 

 

 

Zeitenwende | DGAP

Am 27. Februar 2022, nur wenige Tage nach der russischen Invasion in der Ukraine, hat Bundeskanzler Olaf Scholz in seiner Regierungserklärung eine radikale Neuausrichtung der deutschen Sicherheits- und Außenpolitik angekündigt – im Rahmen der sogenannten Zeitenwende. Bereits umgesetzte sowie anvisierte Maßnahmen demonstrieren eine beachtliche Kehrtwende in der Verteidigungs-, Wirtschafts- und Energiepolitik. Dennoch mangelt es zurzeit noch an einer übergreifenden Strategie mit klaren Zielen und konkreten Lösungsansätzen.

 

Reden zur Zeitenwende (bundesregierung.de)

Der 24. Februar 2022 markiert eine Zeitenwende in der Geschichte unseres Kontinents. Mit dem Überfall auf die Ukraine hat der russische Präsident Putin kaltblütig einen Angriffskrieg vom Zaun gebrochen – aus einem einzigen Grund: Die Freiheit der Ukrainerinnen und Ukrainer stellt sein eigenes Unterdrückungsregime infrage. Das ist menschenverachtend. Das ist völkerrechtswidrig. Das ist durch nichts und niemanden zu rechtfertigen. Die schrecklichen Bilder aus Kiew, Charkiw, Odessa und Mariupol zeigen die ganze Skrupellosigkeit Putins. Die himmelschreiende Ungerechtigkeit, der Schmerz der Ukrainerinnen und Ukrainer, sie gehen uns allen sehr nahe.

 

Regierungserklärung von Bundeskanzler Olaf Scholz am 27. Februar 2022

"Ich weiß genau, welche Fragen sich die Bürgerinnen und Bürger in diesen Tagen abends am Küchentisch stellen, welche Sorgen sie umtreiben angesichts der furchtbaren Nachrichten aus dem Krieg. Viele von uns haben noch die Erzählungen unserer Eltern oder Großeltern im Ohr vom Krieg, und für die Jüngeren ist es kaum fassbar: Krieg in Europa. Viele von ihnen verleihen ihrem Entsetzen Ausdruck – überall im Land, auch hier in Berlin. Wir erleben eine Zeitenwende. Und das bedeutet: Die Welt danach ist nicht mehr dieselbe wie die Welt davor.

Im Kern geht es um die Frage, ob Macht das Recht brechen darf, ob wir es Putin gestatten, die Uhren zurückzudrehen in die Zeit der Großmächte des 19. Jahrhunderts, oder ob wir die Kraft aufbringen, Kriegstreibern wie Putin Grenzen zu setzen. Das setzt eigene Stärke voraus. Ja, wir wollen und wir werden unsere Freiheit, unsere Demokratie und unseren Wohlstand sichern.

Mit dem Überfall auf die Ukraine will Putin nicht nur ein unabhängiges Land von der Weltkarte tilgen. Er zertrümmert die europäische Sicherheitsordnung, wie sie seit der Schlussakte von Helsinki fast ein halbes Jahrhundert Bestand hatte. Er stellt sich auch ins Abseits der gesamten internationalen Staatengemeinschaft.

Weltweit haben unsere Botschaften in den vergangenen Tagen gemeinsam mit Frankreich dafür geworben, die russische Aggression im Sicherheitsrat der Vereinten Nationen als das zu benennen, was sie ist: ein infamer Völkerrechtsbruch. Wenn man sich das Ergebnis der Sicherheitsratssitzung in New York anschaut, durchaus mit Erfolg. Die Beratungen haben gezeigt: Wir stehen keineswegs allein in unserem „Wir erleben eine Zeitenwende.“ ... Wir nehmen die Herausforderung an, vor die die Zeit uns gestellt hat – nüchtern und entschlossen."

 

 

Der Ukraine Krieg

 

Der Ukraine-Krieg hat die Welt völlig verändert. Bemühten sich die Nationen der Welt nach dem Zweiten Weltkrieg um ein friedliches Zusammenleben der Völker und um militärische Abrüstung, insbesondere nach dem Fall der Mauer 1989, so hat sich im Jahre 2022 die Situation in Richtung Konfrontation der großen militärischen Blöcke Nato (USA) und China/Russland verändert. Nach anfänglichen Erfolgen der Russen wendete sich Ende des Jahres das Blatt. Die Ukrainer konnten einen Teil ihres Staatsgebietes zurückerobern, insbesondere die strategisch wichtige Stadt Cherson. Damit ist die wirtschaftliche Zerstörung der Ukraine durch eine russische Besetzung der ganzen Schwarzmeerküste bis Odessa abgewendet. Allerdings hat sich jetzt die Front verfestigt. Trotz hoher Verluste kommen beide Seiten nicht mehr voran. Es wird aber einige Zeit dauern, bis es zu einem Waffenstillstand und Verhandlungen kommt.

Die Welt nach dem Krieg wird nicht mehr dieselbe wie vor dem Krieg sein. Die Nato wird Russland und auch China immer misstrauen und sich durch militärische Aufrüstung und wirtschaftliche Abschottung ausreichend zu schützen versuchen. Letztlich werden sich die großen Diktaturen und die demokratischen Staaten der Welt relativ gleichstark gegenüberstehen. Für Weltretter kommt es darauf an trotzdem den Weltfrieden zu bewahren, die Staaten zu einer militärischen Abrüstung zu bewegen und langfristig ein positives Miteinander der unterschiedlichen Systeme zu erreichen. Möglich ist es aber auch, dass ein System langfristig das andere besiegt und die Alleinherrschaft über die Welt erlangt, möglicherweise mit vielen kleinen Vasallenstaaten. Wenn es schlecht läuft, geht die Welt in einem globalen Atomkrieg unter. 

 

Wikipedia: "Der Ukraine-Krieg begann Ende Februar 2014 in Form eines regionalen bewaffneten Konflikts auf der ukrainischen Halbinsel Krim. Im Anschluss an die völkerrechtswidrige Annexion der Krim folgten weitere Eskalationen durch Russland insbesondere mit dem Aufbau prorussischer bewaffneter Milizen im ostukrainischen Donbass, die dort gemeinsam mit regulären russischen Truppen gegen die ukrainischen Streitkräfte und Freiwilligenmilizen kämpften. Die mit internationaler Hilfe zustande gekommenen Minsker Abkommen von September 2014 und Februar 2015 sahen für den Krieg in der Ostukraine einen dauerhaften Waffenstillstand vor; tatsächlich erreicht wurde bestenfalls eine Stabilisierung des lokalen Konflikts mit fortlaufenden Provokationen durch die russisch-separatistische Seite.

Nach einem relativen Abflauen baute Russland ab Sommer 2021 massiv Truppen an der ukrainischen Grenze auf, bestritt aber Angriffspläne. Ab dem 24. Februar 2022 folgte ein groß angelegter Angriff durch die russische Armee aus mehreren Richtungen mit dem Ziel, die ukrainische Regierung zu stürzen und durch ein prorussisches Regime zu ersetzen. Die russischen Truppen zogen sich nach unerwarteten schweren Verlusten ab Ende März 2022 aus dem Norden und Nordwesten der Ukraine zurück, um ihre Offensive ausschließlich auf den Osten des Landes zu konzentrieren. Nach ihrem Rückzug wurden in den zuvor besetzten Gebieten Beweise für schwere Kriegsverbrechen der russischen Truppen gegen Zivilisten entdeckt. Die russische Offensive kam im Sommer 2022 kaum voran, und ab Ende August ging die Ukrainische Armee im Osten und im Süden zu einer Gegenoffensive über, die erhebliche Geländegewinne erzielte, woraufhin Präsident Wladimir Putin im September 2022 eine Mobilmachung Russlands verfügte und Russland große Teile der Süd- und Ostukraine annektierte. Somit wurde eine von Russland kontrollierte Landverbindung zwischen dem russischen Festland und der 2014 annektierten Krim geschaffen.

Anfang November mussten sich die russischen Truppen vom Westufer des Dnepr zurückziehen und die seit März besetzte Stadt Cherson aufgeben. Beim Abzug der russischen Truppen offenbarten sich in den befreiten Städten Muster kriegsverbrecherischer Misshandlungen, Vergewaltigungen, Folter und Hinrichtungen von Zivilisten. Die Invasion der Ukraine wurde im März 2022 von der Generalversammlung der Vereinten Nationen mit großer Mehrheit verurteilt. Viele Staaten verhängten umfangreiche Wirtschaftssanktionen gegen Russland und leisteten der Ukraine humanitäre und militärische Hilfe. Proteste gegen den Krieg führten in Russland zu Festnahmen und einer verstärkten Zensur in russischen Medien. Dazu gehört auch das Verbot der Verwendung der Begriffe „Invasion“ und „Krieg“ im Zusammenhang mit dem Konflikt.

Ideologische Grundlage der „putinistischen“ Politik Russlands ist das Ziel einer „Wiederherstellung“ der Russischen Welt. Als Gegner werden dabei die USA betrachtet, die die NATO und die EU angeblich vollständig kontrollieren und als Herrschaftsinstrument benutzen würden. Putin hat bereits den Russisch-Ukrainischen Krieg – den er 2014 begonnen hatte – damit begründet, die NATO-Osterweiterung seit 1997 habe „russische Sicherheitsinteressen“ missachtet. Am 1. Dezember 2021 forderte er die NATO erneut auf, sich nicht mehr nach Osten zu erweitern. In konkreten, verbindlichen Vereinbarungen müsse sie „die Stationierung von bedrohlichen Waffensystemen in unmittelbarer Nähe des Gebiets der Russischen Föderation ausschließen“. Seiner Meinung nach habe die NATO sich nicht an frühere, mündliche Versprechen gehalten, dass die NATO sich nicht in Richtung Russland ausdehnt. Mittelfristig müsse die NATO-Erweiterung östlich der Oder rückgängig gemacht werden, da sie eine Bedrohung für Russland darstelle.

Der russische Generalmajor Rustam Minnekajew erklärte am 22. April, dass Russland in der zweiten Phase des Krieges den Donbass im Osten sowie den kompletten Süden der Ukraine bis nach Transnistrien in der Republik Moldau einnehmen wolle. Damit wäre die Ukraine komplett vom Schwarzen Meer getrennt. Minnekajew erklärte zudem, dass nicht nur in der Ukraine, sondern auch in der Republik Moldau die russischsprachige Bevölkerung unterdrückt werde. Im Juli 2022 bekräftigte der russische Außenminister Lawrow, dass die gewählte ukrainische Regierung gestürzt werden und weitere Gebiete außerhalb des Donbass erobert werden sollten.

UN-Generalsekretär António Guterres nannte den Krieg „eine der größten Herausforderungen für die internationale Ordnung und die globale Friedensarchitektur“ seit dem Zweiten Weltkrieg. Der deutsche Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier sah ein Scheitern im bisherigen „Ansatz, Russland in eine gemeinsame Sicherheitsarchitektur einzubinden“. Insbesondere europäische Länder revidierten teils jahrzehntelange sicherheitspolitische Überzeugungen. Die Europäische Union griff das Konzept der EU-Eingreiftruppe wieder auf, Deutschland priorisierte im Rahmen der NATO-Mitgliedschaft Rüstungsausgaben und neutrale Staaten stellten ihren Status infrage. Auch Länder außerhalb Europas wie Japan oder Australien forderten gemeinsame Anstrengungen und zeigten Bereitschaft, sich daran zu beteiligen. Laut dem Historiker Andreas Rödder zerstört Putin die „regelbasierte internationale Ordnung, die auf der Herrschaft des Rechts statt auf dem Recht des Stärkeren beruht“. Die Nichtbeachtung des humanitären Völkerrechts verursachte humanitäre Katastrophen und löste die größte Fluchtbewegung in Europa seit dem Zweiten Weltkrieg aus. Stand Oktober 2022 leben mindestens 14,5 Millionen Menschen als Geflüchtete an einem anderen Ort, mehr als die Hälfte davon im Ausland. Russlands Ukraine-Krieg hat mit zunehmender Dauer immer stärkere globale Folgen – darunter Hunger und Destabilisierung.

Schon im Frühjahr hatten ukrainische Einheiten über selbstzerstörerische Eigenheiten der russischen Streitkräfte berichtet; die Russen griffen an „wie 1941“ – geradeaus, ohne zu manövrieren, sie hätten aber „viele Leute“. Das Magazin Republik kommentierte, Putins Traum sei die Wiederkehr von Stalins Roter Armee und nun sei er wahr geworden – „dieselbe alles zerstörende Artillerie- und Panzerwalze, dieselbe diktatorische Kommandostruktur, dieselbe Gleichgültigkeit gegenüber Verlusten, egal ob an Menschen oder Material, dieselbe Grausamkeit, egal ob gegen Zivilisten oder die eigenen Soldaten“. Die eigenen Soldaten seien kaum mehr wert als „ein Sack Fleisch“. Alexander Sytin, ein kremltreuer Politikwissenschaftler, sagte gleichzeitig, der kollektive Westen und die Ukraine „verstehen es absolut nicht, dass es für Russland keine nicht hinnehmbaren Verluste gibt. Es gibt sie einfach nicht! Deswegen kann der Krieg beliebig lange fortgeführt werden."

 

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/ukraine-invasion-tag-273-die-vierte-phase-des-krieges/ar-AA14t91f?ocid=msedgdhp&pc=U531&cvid=c4511cd5d86f40728e8f36c1652ae5fc

"Nach dem Fall von Cherson hat in der Ukraine die vierte Phase des Krieges begonnen. Nach dem Kampf um Kiew, den Höllenkämpfen im Donbass und den erfolgreichen ukrainischen Offensiven in Cherson und Charkiw ordnen sich die Kräfteverhältnisse neu. Da die Frontlinie nun einige hundert Kilometer kürzer ist, kann Russland seine verbliebenen Kräfte nun deutlich dichter aufstellen. Schnelle und tiefe Durchbrüche, wie in Charkiw im Spätsommer, werden dadurch unwahrscheinlicher. Angriffe der Ukrainer werden gleichzeitig aufwendiger und wahrscheinlich verlustreicher, weil sie gegen eine größere Anzahl an russischen Soldaten vorgehen müssen. Dazu tragen auch Zehntausende Rekruten bei, die Moskau seit Beginn der Teilmobilisierung an die Front geschickt hat. Ein weiterer Einflussfaktor: Moskaus Truppen errichten an vielen Abschnitten der verbliebenen Front Verteidigungsstellungen. Die genannten Punkte würden dafür sprechen, dass die vierte Phase dieses Krieges von einem langsamen und deshalb langwierigen Abnutzungskampf geprägt ist, an dessen Ende es Russland vielleicht tatsächlich schafft, die Front einzufrieren. Das Ziel der Regierung in Kiew, das ganze Land zu befreien, wäre vereitelt."

 

https://www.msn.com/de-de/nachrichten/politik/der-krieg-in-der-ukraine-wird-mit-einer-verhandlungsl%C3%B6sung-zu-ende-gehen/ar-AA14Kxvv?ocid=msedgntp&cvid=e4c651307e7c4a7e913d34d630a7bec5

"Im Ukraine-Krieg wird es nach Meinung des früheren US-Viersternegenerals und einstigen CIA-Chefs David Petraeus keinen militärischen Sieger geben. Der Krieg werde mit einer Verhandlungslösung enden, sagte Petraeus dem „Tagesspiegel“. Aktuell seien allerdings weder der russische Präsident Wladimir Putin noch der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj bereit, Verhandlungen aufzunehmen. Putin glaubt demnach laut Petraeus „immer noch, dass Russland länger leiden kann als die Ukrainer, Europäer und Amerikaner“. Petraeus geht zudem davon aus, dass Putin eines Besseren belehrt werden wird. Das werde aber Zeit brauchen. „Irgendwann“ allerdings würden die russischen Kosten für den Krieg in der Ukraine untragbar sein, so wie es beim Einsatz der sowjetischen Armee in Afghanistan gewesen sei. Die Ukrainer würden sich Wiederaufbauhilfen und verlässliche Sicherheitsgarantien sichern. Dann würden die USA, die EU, Großbritannien und andere Länder mit der Ukraine und Russland an einer Lösung arbeiten. Bis dahin sollten die USA, die Nato und die westlichen Verbündeten alles tun, um die Ukraine in die Lage zu versetzen, ihr Land zu befreien, ihr Volk und ihre Infrastruktur zu verteidigen und Putins Erkenntnisgewinn zu beschleunigen, dass der russische Einsatz in der Ukraine nicht durchzuhalten sei."

China als neue Weltmacht

 

AUF DEM WEG ZUR WELTMACHT: Als China rot wurde - 100 Jahre Kommunistische Partei | HD Doku - YouTube

Proteste in China - Wie umgehen mit Peking? - ZDFmediathek

 

China ist eine kommunistische Parteidiktatur. Letztlich bestimmt der Parteiführer und Staatspräsident Xi Jinping. Er hat die Opposition in der Partei entmachtet und damit das von Lenin entwickelte Prinzip des demokratischen Zentralismus abgeschafft. Die Demokratie ist weg und es bleibt nur noch der Zentralismus. Xi Jinping gilt aufgrund seiner autokratischen Machtfülle, die vor ihm nur Mao Zedong erreichte, sowie der Konzentration mehrerer Ämter in seiner Hand als einer der mächtigsten Politiker der Welt. 2018 ließ er die Amtszeitbegrenzung des Präsidenten aufheben, was ihm eine Amtsführung auf Lebenszeit ermöglicht. Er hat die Reform- und Öffnungspolitik seiner Vorgänger wie Hu Jintao zurückgefahren und verfolgt eine stärkere nationalistisch-sozialistische Ideologisierung, wie auch eine aggressive Außen- und Innenpolitik – etwa durch eine stärkere digitale Überwachung der Bevölkerung, ein repressives Vorgehen gegen Minderheiten wie die Uiguren, die Niederschlagung der Demokratie in Hongkong, sowie die angekündigte, nötigenfalls militärische Annexion Taiwans.

Es gibt keine Menschenrechte in China. Alle Menschen werden total überwacht, eingesperrt, gefoltert und getötet. Jede freie Meinungsäußerung wird zensiert. In Xinjiang für die muslimischen Uiguren und in Tibet für die tibetischen Buddhisten gibt es Konzentrationslager ähnlich wie beim Faschismus in Deutschland. 

China hat seine Strategie völlig geändert. Von der Abschottung zur weltweiten Expansion. Das Ziel ist es die Weltmacht Nr.1 zu werden, die Welt zu beherrschen und nach dem Vorbild des chinesischen Kommunismus zu prägen. Das bedeutet wirtschaftliche Ausbeutung der Welt, Abbau der Menschenrechte, Abbau der Demokratie und die Schaffung von Vasallenstaaten. Die Chinesen versuchen in alle Staaten der Welt einzudringen und sie  politisch in eine Abhängigkeit von China zu bringen.  

Was bedeutet das für Deutschland und für Europa? Nur ein starkes Europa kann sich gegen die Interessen der Weltmächte USA, China und Russland behaupten. Europa muss eine ausreichende Eigenständigkeit gegenüber China entwickeln. Darum bemüht sich die deutsche Regierung derzeit.  

Das ursprüngliche Ziel des Kommunismus war emanzipatorisch. Das Ziel war eine freie und demokratische Gesellschaft, in der jeder sich selbst verwirklichen kann. Das Ziel des chinesischen Kommunismus ist äußerer Wohlstand auf der Grundlage der Leistungsideologie und der totalen Unterdrückung des Individuums. Letztlich findet hier eine ähnliche Entwicklung wie im Westen statt, nur dass statt einiger reicher Kapitalisten in China eine reiche Parteielite entstanden ist, die mit einige reichen Wirtschaftsbossen verbunden ist. Die Masse der Bevölkerung leidet unter wirtschaftlichen, sozialem und psychischem Elend. 

Wir laufen in die falsche Richtung. Das gilt so wohl für das chinesische als auch für das amerikanische Modell. Wobei ich noch lieber in den USA als in China leben würde. Wir müssen uns wirtschaftlich ausreichend gegen China abgrenzen. Vor allem aber müssen wir uns philosophisch abgrenzen. Wir setzen der Unweisheit des totalen Konsums den Weg der Weisheit und der Liebe entgegen. Im Moment entscheidet sich, wie die Welt in 1000 Jahren aussehen wird. 

Wenn wir genau hinsehen, hat sowohl das kapitalistische als auch das kommunistische Modell seine Schwächen. Ideal wäre eine Kombination aus den Stärken beider Systeme und eine Überwindung der Schwächen. In den USA gibt es eine zu große Schicht aus Armen, Obdachlosen, Kriminellen und Drogenabhängigen und zu viel Reichtum bei einigen wenigen Menschen. Dafür gibt es Demokratie, Meinungsfreihung und eine Achtung der Menschenrechte. In China gibt es eine langfristige Planung der gesellschaftlichen Entwicklung und ein Bemühen um eine gleichmäßige Reichtumsverteilung, keine Obdachlosigkeit, keine Kriminalität und keine Drogenprobleme. Im günstigsten Fall entwickeln sich beide Systeme aufeinander zu und lernen positiv voneinander. Das wäre ein Weg in eine bessere Welt. 

 

Wikipedia: "Die Volksrepublik China hat die Menschenrechte zwar im Jahr 2004, 55 Jahre nach ihrer Staatsgründung, mit dem Zusatz „Der Staat respektiert und gewährleistet die Menschenrechte“ in ihre Verfassung aufgenommen (Artikel 33/3) und auch formell, nicht zuletzt aufgrund des internationalen Drucks, die wichtigsten Menschenrechtskonventionen der Vereinten Nationen ratifiziert. In der Realität werden diese jedoch nach wie vor systematisch missachtet. Menschenrechtsorganisationen wie Amnesty International und Human Rights Watch sowie der UN-Menschenrechtsrat und auch chinesische Intellektuelle und Oppositionelle (z. B. in der Charta 08) werfen dem Regime die Verletzung grundlegendster Menschenrechte vor. Spätestens seit dem Massaker vom 4. Juni 1989 auf dem Tian’anmen-Platz steht die Menschenrechtsfrage permanent im Vordergrund der europäischen Chinapolitik. Vom Jahr 2000 an erhielt der UN-Sonderberichterstatter über Folter 314 Berichte über Folterfälle mit mehr als 1160 Betroffenen. Zwei Drittel der Opfer waren Falun-Gong-Anhänger, 11 % Uiguren, 8 % Prostituierte, 6 % Tibeter, 5 % Menschenrechtler, 2 % politische Dissidenten und 2 % andere (HIV/AIDS-Infizierte und aktive Mitglieder religiöser Gruppen). Opfer berichteten, sie seien mit Knüppeln geschlagen sowie mit Elektroschocks und brennenden Zigaretten misshandelt worden. Wenn sie das Bewusstsein verloren, sei Wasser aus Eimern über sie geschüttet worden, um sie wieder zu wecken. Die Verhörenden hätten auf die Finger von männlichen Gefangenen getreten. Weibliche Gefangene seien entkleidet und sexuell missbraucht worden. Eine Mutter musste mit anhören, wie ihr Sohn im Nachbarraum gefoltert wurde, während sie selbst ebenfalls gefoltert wurde.

Bei der Verfolgung und Umerziehung der Uiguren in China seit 2014 handelt es sich um das Vorgehen des chinesischen Staates gegen die ethnische und religiöse Minderheit der Uiguren und gegen andere turkstämmige und vorwiegend muslimische Minderheiten Xinjiangs unter Xi Jinping, das insbesondere seit Amtsantritt von Chen Quanguo als KPCh-Parteisekretär von Xinjiang verschärft wurde. Die Region Xinjiang wurde im 21. Jahrhundert in eine streng überwachte, assimilatorische Siedlerkolonie umgewandelt, deren Regierung von einer von Han-Chinesen dominierten Bürokratie übernommen wurde. Seit 2017 geht die chinesische Regierung unter Berufung auf die Notwendigkeit größerer innerer Sicherheit mit einer besonders tiefgreifenden und repressiven Strategie gegen Uiguren in Xinjiang vor, zu der unter anderem Masseninternierungen, umfassende Umerziehungsmaßnahmen und erhöhter Druck auf die uigurische Diaspora gehören. Die rapide Entwicklung der Xinjiang-Region als „Sicherheitsstaat“ konnte von Wissenschaftlern wie Adrian Zenz und anderen anhand von Satellitenaufnahmen und offiziellen chinesischen Websites nachverfolgt werden. Auf diese Weise konnte auch die Existenz der offiziell von China geheim gehaltenen Umerziehungslager nachgewiesen werden. Zur Kontrolle der Uiguren wurde in Xinjiang ein System von Zwangspaten eingeführt, bei dem meist Staatsbeamte in die Familien hineingehen. Zur Unterstützung des Militärs und der Polizei bei ihrer Kampagne kam es zur Mobilisierung von über einer Million chinesischer Zivilisten (meist Angehörige der Han-Ethnie), die sich in die Häuser der Uiguren und anderer muslimischer Minderheiten in der Region begaben und Programme zur Indoktrination und Überwachung durchführten. Sie präsentierten sich als eine Art „Paten“ (in der Landessprache eigentlich: „größere Brüder und Schwestern“) der Hausbewohner und konnten als solche die Entscheidung treffen, sie in die Lager zu schicken. Seit 2017 wurden nach Schätzungen der Experten Adrian Zenz und Rian Thum bis zu 1,5 Millionen vorwiegend Turkvolk-Minderheiten (vor allem Uiguren und Kasachen) in verschiedene Arten von politischen Umerziehungs-, Haft- und Ausbildungslagern verbracht,[83][2] womit 5 bis 10 Prozent der uigurischen Gesamtbevölkerung Chinas inhaftiert worden wären.Von politischer Seite ordneten verschiedene westliche Staaten im Jahr 2021 das Vorgehen des chinesischen Staates gegenüber den Uiguren Xinjiangs offiziell als „Genozid“ ein. Nach Auffassung der deutschen Bundesregierung zielen die Maßnahmen der chinesischen Politik auf die „Sinisierung“ der religiösen und kulturellen Identitäten der Minderheiten in Xinjiang und Tibet ab. Im März 2021 verhängten die USA, Großbritannien, Kanada und die Europäische Union miteinander koordiniert Sanktionen über ehemalige und amtierende chinesische Funktionäre aufgrund mutmaßlicher Menschenrechtsverstöße in Xinjiang. Die Vereinten Nationen riefen im August 2018 China dazu auf, die Masseninhaftierungen in den damals von China geleugneten Einrichtungen zu beenden. Die UNO-Menschenrechtskommissarin forderte eine gründliche und unabhängige Bewertung der Berichte über willkürliche Internierungen, Misshandlungen, sexuelle Gewalt und Zwangsarbeit in Xinjiang und gab Ende August 2022 die Veröffentlichung eines Berichts ihres Büros zur Menschenrechtslage in Xinjiang frei, der mögliche Verbrechen der chinesischen Führung gegen die Uiguren und andere ethnische Minderheiten einräumte und den Vorwurf „schwerer Menschenrechtsverletzungen“ in Xinjiang erhob, die dem Bericht zufolge Verbrechen gegen die Menschlichkeit darstellen könnten."

Nach der Machtübernahme der Kommunistischen Partei und Gründung der Volksrepublik China unter Führung von Mao Zedong im Oktober 1949 erwachte der Anspruch auf Tibet und dessen Anschluss an das chinesische „Mutterland“ erneut. Am 7. Oktober 1950 erreichte die Volksbefreiungsarmee den tibetischen Ort Qamdo, wo sie nur auf minimalen Widerstand der schlecht ausgerüsteten tibetischen Armee traf. Nach der Aufnahme von Verhandlungen mit China unterzeichneten Repräsentanten der tibetischen Regierung am 23. Mai 1951 unter politischem Druck in Peking das 17-Punkte-Abkommen, ohne jedoch die Vollmacht durch ihre Regierung hierfür zu besitzen. In dem Abkommen wurde die Integration Tibets in China festgelegt, wobei Tibet neben der regionalen Autonomie und Religionsfreiheit auch eine Garantie zugesichert wurde, dass das existierende politische System in Tibet unverändert bleibt. Wenige Tage darauf brach die Volksbefreiungsarmee in Richtung Zentraltibet auf und errichtete in Lhasa binnen weniger Monate eine starke Militärpräsenz, die zahlenmäßig fast der Bevölkerungszahl entsprach. 1955 kam es zu einem spontanen Aufstand, der blutig niedergeschlagen wurde. Tibet war schwer von der Kulturrevolution betroffen, die roten Garden zerstörten in der Zeit von 1966 bis 1969 mehrere tausend Klöster und andere Kulturdenkmäler. Fast alle Kultur- und Religionsinstitutionen Tibets wurden vernichtet. Die Lage in Tibet ist weiterhin sehr angespannt. Zu Unruhen in Lhasa kam es zwischen 1987 und 1989, was zur Ausrufung des Ausnahmezustandes durch die Behörden führte, später folgten die Unruhen in Tibet 2008 sowie Selbstverbrennungen von Tibetern 2012. Die chinesische Polizei- und Militärpräsenz in Tibet ist enorm, die Bevölkerung steht unter ständiger Kontrolle und wird stark unterdrückt. Es ist streng verboten, den aktuellen Dalai Lama nur zu erwähnen oder gar Bilder von ihm zu verbreiten. Menschenrechtsorganisationen beklagen des Weiteren die fehlende Religions- und Pressefreiheit, die strenge Geburtenkontrolle, außergerichtliche Hinrichtungen und Verschwindenlassen."

 

https://www.swp-berlin.org/publikation/strategische-rivalitaet-zwischen-usa-und-china

"Die Rivalität zwischen den USA und China ist im Laufe der vergangenen zwei Jahre zu einem Leit­paradigma der internationalen Beziehungen gewor­den. Es prägt strategische Debatten, aber auch reale politische, militärische und wirtschaftliche Dynamiken, und dies dürfte für einige Zeit so bleiben. Das bedeutet nicht, dass die Konkurrenz zwischen Washington und Peking oder gar die Großmachtrivalität allgemein alle anderen internationalen Problem- und Konfliktlagen bestimmen. Wohl aber bildet diese Rivalität immer häufiger den Rahmen, durch den verschiedenste Akteure bedeutende Ereignisse und Entwicklungen betrachten. Zumindest für die USA gilt, dass die strategische Rivalität mit China das seit 2001 vorherrschende Paradigma »Kampf gegen den Terrorismus« ersetzt hat. In den offiziellen Strategiedokumenten der US-Regierung firmiert China seit 2017 als »long-term strategic competitor«. Die Nato spricht in ihrer Londoner Erklärung vom Dezember 2019 erstmals von den Herausforderungen (allerdings auch von den Chancen), die sich aus dem Gewicht und der internationalen Politik Chinas ergeben. Chinas politische Elite ist – wohl zu Recht – überzeugt, dass die USA zumindest die Ausdehnung chinesischen Einflusses eindämmen wollen.

In den USA wird China als revisionistische Macht betrachtet, die langfristig nach einer globalen Vormachtstellung strebt. Darüber besteht ein weitreichender Konsens zwischen Republikanern und Demokraten, zwischen Gesellschaft, Wirtschaft und Politik. Die amerikanische Kritik am chinesischen Handelsgebaren, an unfairen Wettbewerbsbedingungen in China oder an chinesischen Regelverstößen wird in Europa weitgehend geteilt. Der Handelskonflikt ist eng mit weltordnungspolitischen Fragen verbunden, die gerade auch aus europäischer Perspektive von vitaler Bedeutung sind. Sollte sich die strategische Rivalität zwischen USA und China zu einer dauerhaften globalen Konfliktkonstellation verfestigen, könnte dies eine Art De­globali­sierung in Gang setzen und zwei Ordnungen entstehen lassen: die eine von den USA dominiert, die andere von China. Spitzt sich der amerikanisch-chinesische Konflikt weiter zu und leistet der Bi­pola­risie­rung des internationalen Systems Vorschub, dürfte die Basis für einen globalen Multilateralismus schwin­den."

 

Arte: *Unter der Führung des übermächtigen Xi Jinping ist China auf dem Weg zur führenden Weltmacht des 21. Jahrhunderts. Welche Ziele verfolgt der geheimnisvolle Autokrat, der in seiner Jugend tief durch den Maoismus geprägt wurde? Was ist sein Antrieb? ARTE zeichnet den Aufstieg und die politischen Zukunftspläne des chinesischen Präsidenten nach. Nie zuvor in der Geschichte war China so erfolgreich und verfolgte so ehrgeizige Ziele. Und nie zuvor hat China das weltpolitische Gleichgewicht so sehr durcheinandergebracht. Größtenteils verantwortlich dafür ist der Staatspräsident der Volksrepublik Xi Jinping. Als Schlüsselperson der chinesischen Politik lenkt er das kommunistische Land seit 2013 mit nüchternem Pragmatismus und Kalkül.

 

Sein freundliches Auftreten darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass Xi Jinping zu allem bereit ist, um den Auftrag seiner Kommunistischen Partei zu erfüllen: China bis 2049, dem 100. Geburtstag der Volksrepublik, zur führenden Wirtschafts- und Militärmacht zu machen – zum Wohle der Chinesen und der Menschheit. 2017 wurde Xi Jinping nach umfangreichen politischen Säuberungen vom Nationalen Volkskongress zum „Präsidenten auf Lebenszeit“ ernannt. Sein Schlachtruf ist der „chinesische Traum“, eine neue Ideologie mit nationalistischen Tönen. Wer nicht spurt, landet im Gefängnis und muss öffentlich Abbitte leisten. Dazu soll ein neues elektronisches Überwachungssystem künftig zwischen guten und schlechten Bürgern unterscheiden.

 

Auf internationaler Bühne versucht Xi Jinping unter dem Deckmantel eines angeblich für alle Seiten vorteilhaften „Win-Win“ ein Gesellschaftsmodell zu etablieren, das für die westlichen Demokratien Grund zur Besorgnis gibt.

 

*Dokumentarfilm (F 2018, 75 Min)https://www.youtube.com/watch?v=o4BA_6RROJ8

 

 

https://www.tagesschau.de/wirtschaft/weltwirtschaft/wirtschaft-unabhaengiger-china-101.html

Stand: 01.12.2022 "Wirtschaftsminister Habeck will laut einem Medienbericht eine größere Unabhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China erreichen. Auch zu einer möglichen Annexion Taiwans durch China gibt es Überlegungen. Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) will laut einem Medienbericht eine größere Unabhängigkeit der deutschen Wirtschaft von China erreichen. Der Minister plane, deutschen Firmen mit starkem China-Geschäft neue Berichtspflichten aufzuerlegen und die politische Unterstützung für deutsch-chinesische Wirtschaftsprojekte herunterzufahren, berichtete das Nachrichtenportal "The Pioneer" unter Berufung auf ein Papier zur China-Strategie des Bundeswirtschaftsministeriums. Die Abhängigkeit Deutschlands habe in den vergangenen Jahren zugenommen, heißt es in dem Papier. "Während China seine Abhängigkeit verringert, nimmt die wirtschaftliche Bedeutung Chinas für die EU und Deutschland weiter zu. Die Beamten des Ministeriums rechnen dem Bericht zufolge mit einer Annexion Taiwans durch China spätestens 2027 im 100. Gründungsjahr der Volksbefreiungsarmee. Das Erpressungspotenzial Deutschlands sei angesichts der wirtschaftlichen Verflechtungen hoch. Das Ministerium schlägt laut dem Strategiepapier als Gegenmaßnahme unter anderem vor, den Fokus auf "alternative Zukunftsmärkte wie Asien-Pazifik, Lateinamerika und Afrika sowie eine Neufassung der Außenwirtschaftsförderung" zu legen. Deutsche Investitionen in chinesische Firmen sollten stärker geprüft werden und spätestens ab 2023 keine Entwicklungskredite mehr an China vergeben werden. Auf EU-Ebene müssten Freihandelsabkommen mit dem Asien-Pazifik-Raum vorangetrieben und eine eigene Verarbeitungs- und Veredelungskapazität in Europa aufgebaut werden, hieß es weiter."