Wem gehört das Sterben? - J Mittelstra - E-Book

Wem gehört das Sterben? E-Book

J Mittelstra

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Beschreibung

Es gibt Dinge, die sich auch in einer verwissenschaftlichen Welt dem wissenschaftlichen Zugriff entziehen. Dazu gehört auch das Sterben.Der Vortrag geht Fragen der Endlichkeit und unterschiedlichen Gestalten des Lebens, zu denen auch das Alter gehört, nach und befasst sich mit dem, was dem Menschen verfügbar, und dem, was dem Menschen unverfügbar ist.Anschließend wird versucht, die Frage, wem das Sterben gehört, zu beantworten.

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Seitenzahl: 33

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Das Wissen dieser Welt aus den Hörsälen der Universitäten.

Fachbereich

PHILOSOPHIE/WISSENSCHAFTSTHEORIE

Wem gehört das Sterben?

Von Prof. Dr. Jürgen Mittelstraß

Wem gehört das Sterben?

Es gibt Dinge, die sich auch in einer verwissenschaftlichten Welt dem wissenschaftlichen Zugriff entziehen. Nicht, weil die Wissenschaft noch nicht so weit ist, um mit Einsichten und Resultaten aufzuwarten, sondern weil es sich um Dinge handelt, die existentieller Natur sind, d.h., die den Menschen in allen seinen Wahrnehmungen, Erfahrungen und Selbstverständnissen betreffen, die da sind und da bleiben, ganz gleich, was die Wissenschaft kann und was sie zu erklären vermag, und ganz gleich, wohin uns unser Verstand, auch der alltägliche, führt. Zu diesen Dingen, von denen die Wissenschaft schweigt, sich zumindest von nur beschränkter disziplinärer Erklärungskraft erweist, und bei denen der Verstand, der sich in einer verwissenschaftlichten Welt wiedererkennt, an seine Grenzen stößt, gehören das Leben – in seiner vollen, nicht nur biologischen Bedeutung –, der Tod und das Sterben. Auch wenn wir wissenschaftlich noch so viel über das Leben und das Sterben wissen, bleibt das Leben doch als das gelebte Leben und bleibt das Sterben als das gelebte Sterben, das individuelle, nicht das allgemeine Leben und das individuelle, nicht das allgemeine Sterben. Und auch wenn wir wissenschaftlich noch so viel über den Tod wissen, bleibt er im Leben doch das Unbegreifliche – weil der Tod Widerspruch des Lebens ist und doch zu ihm gehört, und weil auch das Sterben zum Leben gehört und sich in diesem der Widerspruch, um den Preis des Lebens, aufzulösen beginnt.