Wenn Erwachsene beten, klingt das langweilig - Daniel Böcking - E-Book

Wenn Erwachsene beten, klingt das langweilig E-Book

Daniel Böcking

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Beschreibung

Der BILD-Redakteur und erfolgreiche Autor Daniel Böcking beschreibt in seinem neuen Buch auf humorvolle und unterhaltsame Art die Gespräche mit seinen Kindern über Glauben, Gott und die Welt. Wenn Daniel Böcking Zeit mit seinen Kindern verbringt, geht es immer wieder um den Glauben an Gott. Das Gebet vor dem Essen und vor dem Schlafengehen ist ebenso Routine wie der sonntägliche Besuch im Gottesdienst. Dabei kommt es immer wieder zu spannenden Gesprächen, wenn die Kinder nach "Adam und Edelheim" fragen und darüber nachdenken: "Warum tut Jesus Christoph nichts gegen das Leid?". Daniel Böcking bemüht sich um passende Antworten. Kindgerecht, sympathisch, manchmal ungeplant lustig, aber immer ehrlich. Ein echtes Lesevergnügen mit vielen ungewöhnlichen Impulsen, nicht nur für Eltern, die mit ihren Kindern über Glauben reden wollen.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 82

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daniel böcking

wenn erwachsene beten, klingt daslangweilig!

Ein Papa spricht mit seinen Kindern über Glauben

Daniel Böcking (Jg. 1977) arbeitet seit über 20 Jahren in verschiedenen Positionen bei BILD, u.a. als Stellvertreter des Chefredakteurs. Er ist verheiratet, hat 4 Kinder und lebt mit seiner Familie in der Nähe von Berlin. Das vorliegende Buch basiert auf einer Kolumne, die Böcking seit 2017 für das Medienmagazin PRO schreibt. Die Texte sind chronologisch sortiert und wurden über einen Zeitraum von ca. fünf Jahren verfasst.

Die Bibeltexte sind folgenden Übersetzungen entnommen:

Neue Genfer Übersetzung – Neues Testament und Psalmen; © 2011 Genfer Bibelgesellschaft

Wiedergegeben mit freundlicher Genehmigung. Alle Rechte vorbehalten.

Hoffnung für alle®, © 1983, 1996, 2002, 2015 by Biblica, Inc.®. Verwendet mit freundlicher Genehmigung des Herausgebers Fontis.

Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

© 2024 Brunnen Verlag GmbH, Gießen

Lektorat: Stefan Loß

Umschlagfoto: Privat

Umschlaggestaltung: Jonathan Maul, Brunnen Verlag GmbH

Satz: Brunnen Verlag GmbH

ISBN Buch 978-3-7655-3611-3

ISBN E-Book 978-3-7655-7847-2

www.brunnen-verlag.de

Ich widme dieses Buch der Dankbarkeit, die sonst oft zu kurz (und erst auf der letzten Seite) kommt. Danke an Sie, liebe Leserinnen und Leser. Danke, meine geliebte Familie. Danke, Jesus, dass der Weg mit dir ein Abenteuer ist mit Happy-End-Garantie.

Daniel Böcking im Januar 2024

inhalt

„Warum tut Jesus Christoph nichts gegen das Leid?“

„Auf in die Kirche!“ – „Nee, lieber ins Schwimmbad.“

Jesus würde allen Kindern Kuchen kaufen

Soll ich Jesus wirklich mehr lieben als meine Kinder?

Drei kleine Klimaakti-Christen

Süßes oder Süßes?

„Lasst die Kinder zu mir kommen – auch wenn sie keinen Bock haben!“

Liebe Christen, ihr seid spitze!

Kirche ist wie Vereinsheim – und sie fehlt uns

Schöne Gedanken, schöne Gefühle, schöner Urlaub

Geschenke von einem unbekannten Freund

Kinderlachen im Lockdown

Ließ Gott die Dinos nur ein paar Stunden leben?

Wie viel Mut tut gut?

Das Null-Bock-Gebet

Vielleicht kann Freude Glauben wecken

Ein Wochenende im Tennisplatz-Wohnwagen

Wenn ich mich wie ein Christen-Kleinkind fühle

„Wenn Erwachsene beten, klingt das langweilig!“

Warum macht Gott nicht, dass der Krieg aufhört?

„Lieber Gott, wir hätten da noch ein paar Fragen.“

Landeier mit Respekt

Früher aufstehen für Jesus

„Hey, Gott, ich bin sauer auf dich!“

„Dafür haben wir keine Zeit!“

Was ändert sich, weil es Gott gibt?

Kleine Theologen

„Jesus, warum hast du Mücken erschaffen?“

„warum tut jesus christoph nichts gegen das leid?“

Unsere Kinder Elsa (7), Fritz (5) und Carl (3) reden und fragen viel über Gott. Das liegt weniger daran, dass wir sie auffallend christlich erziehen würden. Vielmehr daran, dass sie einfach gerne über alles reden – und noch lieber Fragen stellen. Während ich bei den meisten „weltlichen“ Themen durch gepflegtes Halbwissen glänzen oder mir schnell eine Antwort ergoogeln kann, sind Kindergespräche über den christlichen Glauben oft eine echte Herausforderung für mich. Aber eine, die Spaß macht und bei der ich selbst immer wieder jede Menge lernen kann. Auch deshalb bin ich dankbar, nun an dieser Stelle von solchen Gesprächen berichten zu können. Diese Kolumne hat nicht den Anspruch, ein pädagogischer Ratgeber zu sein oder gar erklären zu können, wie wir als Eltern den christlichen Glauben in die Herzen unserer Kinder pflanzen können. Dafür mache ich selbst viel zu viel falsch. Weder für meine Erziehungsmethoden noch für meinen theologischen Sachverstand würde ich mir ein „summa cum laude“ geben. Ohnehin halte ich es da lieber mit meiner Mutter, die immer sagte: „Ich erziehe nicht, ich versuche nur, Vorbild zu sein.“ Ich möchte unsere Kinder nicht zum Glauben „erziehen“ – aber ich freue mich, wenn sie in unserem Alltag erleben dürfen, wie großartig die christliche Gemeinschaft sein kann (z. B. im Kindergottesdienst), wie gut ein gemeinsames Gebet tun kann (jeden Abend) oder wie es sich anfühlt, sich vorbehaltlos geliebt zu fühlen (nicht nur von uns, den Eltern, sondern auch von Gott).

Ich gebe also fleißig mein Bestes und werde dafür immer wieder mit kleinen Momenten belohnt, in denen ich glaube zu verstehen, was Jesus meinte, als er davon sprach, Gottes Reich anzunehmen wie ein Kind (Lukas 18,17).

Ein Vater-Kind-Gespräch über den Glauben …

… kann urkomisch sein. So wie damals mit Fritz, als er noch drei Jahre alt war. Immer wieder sprach er da von einem Christoph, den ich einfach nicht zuordnen konnte. Bis Fritz entnervt seufzte: „PAPA! Jesus Christoph!“ Da fiel der Groschen, um wen es ging.

… kann herzerwärmend sein. Erst vor einigen Tagen lief im Autoradio „Nessaja – Ich wollte nie erwachsen sein!“, und ich rief vom Fahrersitz nach hinten zu Elsa: „Das wollte ich auch nie! Ich wäre gern für immer Kind geblieben.“ Ein Augenblick der Stille, in dem Elsa offenbar die ganze Weisheit einer Siebenjährigen hervorholte: „Aber, Papa, du bist doch ein Kind. Du wirst immer ein Kind sein!“ „Hö?“ „Weil Gott immer dein Vater ist und du immer sein Kind. Du kannst Erwachsener sein UND ein Kind!“ Danke dafür!

… kann heikel werden. Eine Zeit lang fragte Elsa jeden, der nicht schnell genug das Weite suchte: „Glaubst du an Gott?“ Eines Abends berichtete sie: „Die Frau heute hat gesagt, dass sie nicht an Gott glaubt, weil so viele böse Sachen passieren. Warum passieren so viele böse Sachen?“ Was antwortet man da? Hätte ich mit allem auftrumpfen sollen, was ich mir bislang dazu angelesen hatte? Mit Gottes unergründlichen Wegen? Mit gefallener Schöpfung? Mit einem kurzen Vorlese-Intermezzo aus dem Buch Hiob? Ich wusste wirklich nicht weiter und habe das Elsa gegenüber auch zugegeben: „Es gibt viele Menschen, die sich mit dieser Frage beschäftigt haben. Aber ich kann nicht behaupten, dass ich das alles abschließend verstanden hätte. Sieh es doch mal andersherum: Schau auf das Schöne, auf die Bäume, den Sonnenuntergang, das Lachen deiner Freunde, die Liebe, die du hoffentlich fühlst. All das zeigt mir, dass es Gott gibt. Und ich habe ihn schon so nah gespürt, dass ich fest an ihn glaube.“ Für den Moment war Elsas Wissensdurst damit gestillt – und am Abend sprach sie wieder zu Jesus wie zu einem Freund.

„auf in die kirche!“ - „nee, lieber ins schwimmbad.“

Ich habe einen Traum von einem Sonntagmorgen: Wir sitzen entspannt am Frühstückstisch. Eines unserer Kinder (drei, fünf und sieben Jahre alt) fragt mit Marmeladen-Brötchen im Mund: „Was machen wir heute?“ Ich: „Gleich geht’s in den Gottesdienst.“ Schon recken sich sechs kurze Arme vor Freude nach oben, quietschender Jubel bricht aus, und alle hechten in ihre Klamotten, um schnell in die Gemeinde zu kommen … Die Realität sieht oft anders aus. Zwar stoße ich selten auf totale Ablehnung. Aber es gibt einfach so viele schöne andere Dinge, die man an einem freien Tag machen kann: „Ich will lieber ins Schwimmbad!“, „Wir waren lang nicht mehr auf Karls Erdbeerhof!“, „Aber vorher noch eine Folge ‚Paw Patrol‘ gucken …“

Das bringt mich regelmäßig in mindestens drei Konflikte:

1) Soll ich mich nun durchsetzen und die Kinder in den Gottesdienst „zwingen“, um eine Routine, ein Ritual zu etablieren (zu Ritualen rät schließlich fast jedes Erziehungsbuch)?

2) Ist es christliche Pflicht (auch für mich persönlich), jeden Sonntag in den Gottesdienst zu gehen?

3) Verpasse ich als Vater eine große Chance, die Kinder schon früh fest in einer Gemeinde zu verankern, wenn ich wieder nachgebe?

Mich hat das Jesus-Zitat in Markus 2,27 immer sehr angesprochen: „Der Sabbat ist um des Menschen willen gemacht und nicht der Mensch um des Sabbats willen.“ Das hat nicht direkt etwas mit meinem Gottesdienst-Dilemma zu tun – sagt mir aber, dass der Sonntag als unser Tag des Herrn keinem festgelegten Schema F zu folgen hat. Von Zwang und Pflicht zum Gottesdienstbesuch finde ich in der Bibel nichts. Der „Gottesdienst“ als Lebensinhalt ist ohnehin nicht an einen Ort oder an eine Zeit geknüpft. So ist es in meinen Augen an einem Sonntag auch ein Dienst an Gott, wenn ich ganz pragmatisch meiner Frau einen freien Tag gönnen kann, indem ich mit den Kindern einen Ausflug in die Natur mache, mit ihnen Zeit verbringe, spiele, ihnen die Zuwendung schenke, die im Job-Alltag oft zu kurz kommt.

Neulich habe ich unsere Älteste gefragt, wie für sie der perfekte Gottesdienst oder die perfekte Kinderzeit aussieht. Die knappe Antwort: „Schöne Lieder! Und spielen!“ Ende der Durchsage. Bibelgeschichten? „Joa …“ Gemeinsames Beten? „Manchmal etwas langweilig.“ Offenbar habe ich nicht euphorisch genug auf ihre Einlassungen reagiert, sodass sie prompt nachlegte: „Beschwer dich nicht, wenn ich mal nicht hingehen möchte. Gott will doch, dass wir glücklich sind. Er wird schon nicht beleidigt sein. ER IST GOTT!“ (Fehlte nur noch, dass sie augenrollend „Du Dummerchen“ anfügte …)

Die Vehemenz dieser Antworten hat mich beeindruckt: Vielleicht sollte ich mir nicht so einen Kopf um alles machen. Vielleicht ist es ganz okay, dass der Gottesdienst für die Kinder (noch) nicht so wichtig ist wie für mich. Dass sie gern hingehen, um zu singen und zu spielen – aber dass sie oft auch etwas anderes unternehmen wollen. Und vielleicht ist es ebenso in Ordnung, wenn ich ihren Wünschen auch mal nachgebe und wir im Spaßbad landen statt in der Kirche.

Für mich ist die Gemeinde (in meinem Fall das „Berlinprojekt“) zu einem Ort geworden, zu dem ich nicht gehen MUSS, sondern zu dem ich gehen DARF. Ich wünsche mir, dass unsere Kinder einmal mit derselben Vorfreude in „ihre“ Gemeinde kommen. Ich glaube nicht, dass ich dieses Ziel erreiche, wenn ich sie zu ihrem Glück zwinge. Aber ich werde sie weiterhin jeden Sonntag dazu einladen.

jesus würde allen kindern kuchen kaufen

vom wunder des gebens