Wer bist du, Elena? - Amy Taylor - E-Book

Wer bist du, Elena? E-Book

Amy Taylor

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Beschreibung

Jenny Behnisch, die Leiterin der gleichnamigen Klinik, kann einfach nicht mehr. Sie weiß, dass nur einer berufen ist, die Klinik in Zukunft mit seinem umfassenden, exzellenten Wissen zu lenken: Dr. Daniel Norden! So kommt eine neue große Herausforderung auf den sympathischen, begnadeten Mediziner zu. Das Gute an dieser neuen Entwicklung: Dr. Nordens eigene, bestens etablierte Praxis kann ab sofort Sohn Dr. Danny Norden in Eigenregie weiterführen. Die Familie Norden startet in eine neue Epoche! Jakob Köhler verabschiedete sich wie jeden Morgen mit einem flüchtigen Kuss auf die Stirn von seiner Ehefrau Elena. Später – sehr viel später – glaubte sie sich daran zu erinnern, dass er sie dabei ein paar Sekunden länger als sonst im Arm gehalten hatte und sie bereute es – später - zutiefst, ihm nicht noch einmal tief in die Augen geschaut zu haben und ihn nicht gefragt zu haben, wie es ihm gehe. Ein paar zärtliche Worte, eine liebevolle Geste … es wäre möglich gewesen ... stattdessen ließ sie sich nicht bei ihrer Morgenroutine stören. »Tschüss«, sagte sie nahezu abwesend zu ihm und wartete, bis er sie losließ, damit sie sich weiter schminken konnte. Sie hörte die Haustüre ins Schloss fallen. Kurz darauf heulte der Motor des nagelneuen Porsche auf. Sie musste sich beeilen, wenn sie zum Frühstücksdate mit ihrer besten Freundin Monika pünktlich sein sollte. In Gedanken war sie schon bei dem Café, das vor zwei Wochen in der Münchner Innenstadt eröffnet hatte und mit einem fantastischen Frühstücksbuffet Werbung machte. In allen wichtigen Regionalzeitungen standen Berichte über die neue Location und Elena hoffte, dass sich auch heute Reporter im Café Stiller Winkel einfinden würden. Vielleicht schaffte sie es zusammen mit ihrer Freundin sogar aufs Titelblatt des Anzeigenblattes, das an den Wochenenden kostenlos in allen Briefkästen der Stadt zu finden war. »Hallo! Guten Morgen Frau Köhler.« Die fröhliche Stimme ihrer Haushaltshilfe Gisela drang in ihr Ohr. Sie hatte einen Schlüssel und war, wie jeden Morgen, pünktlich zu ihrem Arbeitsbeginn um acht Uhr erschienen. »Guten Morgen, Gisela«, rief Elena, ohne sich zu bemühen, ihrer treuen Hilfe in die Augen zu schauen. »Sie wissen genau, was zu tun ist, ich bin in Eile, eigentlich bin ich schon gar nicht mehr da.« »Kein Problem Frau Köhler, ich weiß Bescheid.«

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Chefarzt Dr. Norden – 1241 –

Wer bist du, Elena?

Unveröffentlichter Roman

Amy Taylor

Jakob Köhler verabschiedete sich wie jeden Morgen mit einem flüchtigen Kuss auf die Stirn von seiner Ehefrau Elena. Später – sehr viel später – glaubte sie sich daran zu erinnern, dass er sie dabei ein paar Sekunden länger als sonst im Arm gehalten hatte und sie bereute es – später - zutiefst, ihm nicht noch einmal tief in die Augen geschaut zu haben und ihn nicht gefragt zu haben, wie es ihm gehe. Ein paar zärtliche Worte, eine liebevolle Geste … es wäre möglich gewesen ... stattdessen ließ sie sich nicht bei ihrer Morgenroutine stören. »Tschüss«, sagte sie nahezu abwesend zu ihm und wartete, bis er sie losließ, damit sie sich weiter schminken konnte. Sie hörte die Haustüre ins Schloss fallen. Kurz darauf heulte der Motor des nagelneuen Porsche auf. Sie musste sich beeilen, wenn sie zum Frühstücksdate mit ihrer besten Freundin Monika pünktlich sein sollte. In Gedanken war sie schon bei dem Café, das vor zwei Wochen in der Münchner Innenstadt eröffnet hatte und mit einem fantastischen Frühstücksbuffet Werbung machte. In allen wichtigen Regionalzeitungen standen Berichte über die neue Location und Elena hoffte, dass sich auch heute Reporter im Café Stiller Winkel einfinden würden. Vielleicht schaffte sie es zusammen mit ihrer Freundin sogar aufs Titelblatt des Anzeigenblattes, das an den Wochenenden kostenlos in allen Briefkästen der Stadt zu finden war.

»Hallo! Guten Morgen Frau Köhler.« Die fröhliche Stimme ihrer Haushaltshilfe Gisela drang in ihr Ohr. Sie hatte einen Schlüssel und war, wie jeden Morgen, pünktlich zu ihrem Arbeitsbeginn um acht Uhr erschienen.

»Guten Morgen, Gisela«, rief Elena, ohne sich zu bemühen, ihrer treuen Hilfe in die Augen zu schauen. »Sie wissen genau, was zu tun ist, ich bin in Eile, eigentlich bin ich schon gar nicht mehr da.«

»Kein Problem Frau Köhler, ich weiß Bescheid.« Das Klappern von Geschirr zeugte davon, dass Gisela bereits mit ihrer Arbeit begonnen hatte.

Elenas neues Designerkostüm hing schon außen an der Schranktür. Die dazu passenden Schuhe und selbstverständlich auch die passende Handtasche standen ebenfalls bereit. Schnell noch einen Hauch ihres kostspieligen Lieblingsduftes aufgetragen, ein letzter prüfender Blick in den Spiegel, das lange blonde Haar zurechtgezupft und sie war startklar.

Ihr Auto befand sich schon seit zwei Wochen in der Werkstatt, deshalb wurde sie von Monika abgeholt.

»Ist deine Rennsemmel immer noch nicht fertig?«, fragte Monika mit einem schnellen Seitenblick, als Elena zu ihr ins Auto stieg.

»Ja, es ist mir ein Rätsel. Jakob meint, die haben keine Leute dort und deshalb würde es so lange dauern. Ich frage mich, warum er den Alfa nicht längst woanders hingebracht hat. Er weiß doch, wie sehr ich auf ihn angewiesen bin.«

»Naja, wenn du ehrlich bist, könntest du überall dort hin, wo du hin willst, auch mit den Öffentlichen fahren, aber ich versteh schon … Madame fährt lieber mit dem feuerroten Flitzer vor.« Monika hatte bei ihren Worten gelacht und Elena war ihr nicht böse. Die beiden Frauen waren seit ihrer Schulzeit miteinander befreundet und hatten einiges, was sie verband. Eine dieser Gemeinsamkeiten war ein gut situiertes Elternhaus und die andere lag darin, dass sie sich beide wohlhabende und beruflich erfolgreiche Ehemänner gesucht hatten. Demzufolge mussten sie ihren Lebensunterhalt nicht selbst verdienen, sondern führten ein angenehmes und bisweilen luxuriöses Leben, ohne sich Sorgen machen zu müssen.

»Dann mal los«, schlug Elena gut gelaunt vor. »Ich habe wenig damenhaft einfach einen Bärenhunger.«

»Ich frage mich sowieso, wo du das alles hin isst«, antwortete Monika, dann startete sie ihren Wagen. »Manchmal beneide ich dich darum. Du kannst essen, was du willst und bleibst immer superschlank. Ich dagegen … naja, Schwamm drüber. Wie geht es eigentlich deinem Mann?«

»Gut, wie immer. Er ist vorhin ein bisschen später als sonst aus dem Haus und wir hätten uns beinahe ums Badezimmer gestritten. Wahrscheinlich hat er heute den ersten Termin etwas später.«

»Was heißt ›wahrscheinlich‹? Hast du ihn nicht gefragt?«, wollte Monika wissen. Sie steuerte ihren Wagen umsichtig durch den Verkehr.

»Nein, ich frage ihn nichts mehr, was die Firma betrifft. Er sagt immer, ich solle mir meinen hübschen Kopf nicht zerbrechen, fürs Geldverdienen sei er zuständig.«

»Naja, ich weiß ja nicht. Aber das müsst ihr wissen. Was ist denn dort vorne schon wieder los«, murmelte sie.

»Scheint ein Unfall zu sein. Alles da, was Blaulicht hat. Polizei, Notarzt … am besten fährst du hier gleich links, dann kannst du die Stelle umfahren.«

»Mach ich. Aber ich frage mich, wie es hier überhaupt zu einem Unfall kommen kann. Keine Kreuzung weit und breit. Wird wahrscheinlich wieder so ein Sonntagsfahrer gewesen sein.« Sie war bereits abgebogen und konzentrierte sich nun darauf, die nächste und übernächste Abbiegung zu nehmen, um wieder in die beabsichtigte Richtung fahren zu können. Die beiden Frauen vergaßen den Vorfall schnell und freuten sich auf einen gemütlichen Vormittag in dem Café, das vielleicht bald zu den angesagten Lokalen der Stadt gehören könnte.

*

Bei Chefarzt Dr. Norden und seiner Ehefrau Dr. Felicitas Norden verlief das gemeinsame Frühstück wie immer. Daniel las Zeitung und hörte gleichzeitig zu, was Fee, wie sie von ihm und Freunden genannt wurde, zu erzählen hatte. Manchmal überhörte er dabei wichtige Informationen, aber Fee wusste, wie sie seine Aufmerksamkeit auf sich ziehen konnte.

»Und dann habe ich zu den Kindern gesagt, sie sollen uns doch am Freitagabend alle miteinander besuchen. Ich mache Lasagne, wie immer. Oder du wirfst den Grill an? Was sagst du dazu?«

»Was? Grill? Wann?« Daniel ließ die Zeitung sinken, schaute in die tiefblauen Augen seiner geliebten Frau und wusste sofort, dass sie ihn auf den Arm genommen hatte.

Schelmisch strahlte sie ihn an und gab sich keine Mühe, ihren kleinen Triumph zu verbergen. »Keine Sorge«, beruhigte sie ihn. »So schön es immer ist, wenn alle da sind, aber in diesem Fall habe ich geflunkert. Ich wollte nur, dass du mir mal kurz zuhörst, denn …« Den restlichen Satz konnte sie nicht zu Ende bringen, weil das Telefon klingelte.

»So früh?«, murmelte Daniel.

»Ich geh schon«, meinte Fee. »Bestimmt ist es die Klinik.«

Wenige Minuten später kam sie zurück an den Frühstückstisch. Sie setzte sich nicht, sondern begann, den Tisch abzuräumen, nachdem sie einen letzten Schluck aus ihrer Kaffeetasse genommen hatte. »Ich habe richtig vermutet. Berger bittet dich, zu kommen. Jetzt gleich. Es gab einen schweren Verkehrsunfall.«

Daniel reagierte sofort. Ohne nachzufragen faltete er die Zeitung zusammen, trank seinen Kaffee aus, griff nach seiner Arzttasche und seiner Jacke. »Bist du fertig?«, fragte er überflüssigerweise, denn Fee stand bereits an der Haustür.

»Natürlich, es kann losgehen. Es ist gar nicht mal so schlecht, wenn wir früher als sonst losfahren, denn auf meinem Schreibtisch liegt auch einiges, das dringend meine Aufmerksamkeit braucht.« Als Leiterin der Pädiatrie in derselben Klinik, in der ihr Mann Daniel Chefarzt war, hatte sie stets viel zu tun und so kam es ihr ganz gelegen, vor ihrem eigentlichen Dienstbeginn vielleicht noch ein paar Patientenakten durcharbeiten zu können.

»Hat Berger noch etwas gesagt, was wichtig ist?«, wollte Daniel wissen, während er die kürzeste Fahrstrecke zur Behnisch-Klinik nahm.

»Es scheint nur einen Verletzten zu geben, über einen Unfallgegner ist nichts bekannt. Berger hat was von einem Aufprall an einer Hauswand gesagt. Es handelt sich wohl um einen Mann, der nicht ansprechbar ist. Mehr hat ihm die Leitstelle nicht gesagt, als der Patient angekündigt wurde«, berichtete Fee.

»Ich verstehe nur nicht, warum Berger mich braucht«, überlegte Daniel.

»Da hast du recht, das ist seltsam. Aber ich nehme an, dass viel Betrieb ist in der Notaufnahme und jede Hand gebraucht wird«, meinte Fee.

»Wir sind gleich da, dann werde ich erfahren, was los ist.«

Kurze Zeit später stand er dem Leiter der Notaufnahme, Dr. Erik Berger im Flur der Notaufnahme gegenüber und ließ sich einen Lagebericht geben.

»Der Patient hatte Glück im Unglück«, fasste Berger zusammen. »Der Wagen prallte frontal gegen eine Hauswand. Wahrscheinlich ungebremst. Den Porsche hat es zusammengefaltet wie ein Blatt Papier. Normalerweise hätte der Fahrer den Aufprall nicht überlebt, denn … der Airbag ging nicht auf und unser Patient war vermutlich nicht angeschnallt.«

»Wieso ›vermutlich‹?«, hakte Daniel nach.

»So genau kann man es nicht sagen, Chef, ob der Gurt sich beim Aufprall gelöst hat, was ziemlich unwahrscheinlich ist, oder ob er erst gar nicht angelegt war. Kann uns auch egal sein, was letztendlich im Polizeibericht steht.«

»Welche Verletzungen hat der Patient?«, wollte Daniel wissen.

»Jakob Köhler, so steht es in seinen Papieren, ist 35 Jahre alt.«

Daniel blieb geduldig, auch wenn das nicht die Antwort auf seine Frage war.

»Er ist ohne Bewusstsein«, fuhr Berger fort, »vermutlich mehrere Knochenbrüche, Genaueres wird das MRT zeigen, das ich bereits angeordnet habe. Vermutlich hat er innere Blutungen davongetragen. Der Patient ist schon in der Warteschleife, ich habe ihn als Notfall angemeldet. Außerdem habe ich einen OP blocken lassen, denn wenn er nicht operiert werden müsste, würde ich mich schon sehr wundern. Es sei denn …« Er sprach den Satz nicht zu Ende, aber Daniel hatte auch so verstanden.

»Und ich soll operieren, oder warum haben Sie mich holen lassen?«

»Genau. Wenn es Ihnen möglich ist, Chef. Sie sehen ja, was hier los ist und in der Chirurgie ist sowieso der Teufel los, wie immer. Ich habe auf dem OP-Plan gesehen, dass Sie heute Vormittag nicht eingeteilt sind. Außerdem …«

»Ja?«

»Der Junge hat es verdient, den besten von uns zu bekommen.«

Daniel war erstaunt. So emotional kannte er den Leiter der Notaufnahme gar nicht. »Jeder Patient sollte die beste Versorgung bekommen, das haben wir uns in der Behnisch-Klinik auf die Fahne geschrieben, Berger. Was ist los?«

Erik Berger druckste herum. Es war ihm anzusehen, dass es ihm am liebsten gewesen wäre, wenn er durch den Notfallpiepser in seiner Jackentasche vom Flur in den nächsten Behandlungsraum geholt worden wäre. Aber der Piepser blieb stumm. »Naja … überlegen Sie mal, Chef … Porsche, Hauswand, kein Airbag, kein Gurt …«

»Sie meinen, dass es kein Unfall in dem Sinne war?« Daniel sprach aus, was er ohnehin schon geahnt hatte.

»Möglich. Oder auch nicht. Jedenfalls wäre es doch jammerschade um einen jungen Kerl wie ihn.« Endlich ertönte das schrille Geräusch, auf das Berger gewartet hatte und das es ihm ermöglichte, sich schnell zu verdrücken. »Sie kümmern sich, Chef?«, rief er beim Weggehen und wartete die Antwort seines Chefarztes gar nicht erst ab. In der Behnisch-Klinik konnte man sich blind aufeinander verlassen, und auf den Chefarzt erst recht.

»Natürlich«, murmelte Daniel vor sich hin. »Ich kümmere mich. Wie immer.« Er seufzte tief und machte sich auf den Weg in sein Büro. Vorher gab er noch im Stationszimmer Bescheid, man möge ihn sofort benachrichtigen, wenn das MRT fertig war.

Seine fleißige Assistentin Katja Baumann saß schon an ihrem Schreibtisch im Vorzimmer zum Chefarztbüro. Es kam öfter vor, dass Dr. Daniel Norden früher als nötig seinen Dienst antrat. Deshalb wunderte sie sich nicht. Mit einem freundlichen »Guten Morgen« und einem herzlichen Lächeln auf den Lippen sprang sie auf, als er eintrat und machte sich an der Kaffeemaschine zu schaffen.

Als sie ihm wenig später seinen zweiten Kaffee an diesem Morgen an den Schreibtisch brachte, starrte er konzentriert auf den Bildschirm seines Computers und nahm kaum Notiz von ihr. Ein freundliches »Dankeschön« vergaß er trotzdem nicht.

›Jakob Köhler‹ hatte er in die Zeile des Suchprogramms eingegeben. Schnell merkte er, dass er seine Suche eingrenzen musste, denn alleine mit dem Namen zu suchen, hatte zu viele Ergebnisse gebracht. ›Jakob Köhler München‹ tippte er mit beiden Zeigefingern umständlich in die Tastatur.

»Köhler und Hübner Consulting, München«, las er laut vor.

»Haben Sie etwas gesagt, Chef?«, klang es aus dem Vorzimmer.

»Nein, Katja, zumindest nicht zu Ihnen«, rief er durch die offene Tür. »Ich denke nur laut.«

»Kann ich was helfen?«, kam zurück. Katja wusste, dass ihr Chef nicht gerade ein Spezialist in Sachen PC war. Am Operationstisch oder am Bett eines kranken Menschen und bei der Auswertung von wissenschaftlichen Publikationen war er unübertroffen, aber am Computer gab er kein besonders gutes Bild ab.

»Äh … nein … oder … wie komme ich auf einer Webseite ins Menü?«, rief er zurück.

»Sie brauchen nicht so zu schreien«, sagte Katja, die schon längst neben ihm stand. »Lassen Sie mich mal ran«, forderte sie ihn auf. Er rückte seinen Stuhl zur Seite und machte Platz. »Was wollen Sie denn wissen?«

»Diese Unternehmensberaterfirma Köhler und Hübner Consulting … kann man da irgendwie mehr über die beiden Inhaber erfahren?«, fragte er.

»Klar, über welchen von den beiden wollen Sie denn was nachlesen?«

»Köhler. Ich weiß aber nicht, ob er der Mann ist, den ich suche. Er müsste 35 Jahre alt sein, mehr weiß ich leider nicht.«

»Treffer!«, rief Katja nur Sekunden später. »Schauen Sie, Chef. Hier steht es schwarz auf weiß. Er ist Jahrgang 1987. Ein Foto ist auch dabei. Ist er das?«