Wer liebt mich und wenn nicht, warum? - Mara Andeck - E-Book

Wer liebt mich und wenn nicht, warum? E-Book

Mara Andeck

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Beschreibung

»Jep. Ich geh in die Wildnis. Ich kämpfe dort gegen Naturgewalten und entwickele Instinkte wie ein Wildtier. Ich bin stark, wild und frei und ich sehe umwerfend dabei aus. Und er ist auch da! Tarzan und Jane waren gestern. Jetzt gibt es Lilia und Tom. Yeah!«

Nach dem Fiasko mit Jakob weiß Lilia inzwischen genau: Sandkastenfreund Tom ist der Richtige! Den aber hat Lilia mit ihrem Balzverhalten vergrault. Aber Lilia wäre nicht Lilia, wenn sie so schnell aufgeben würde. Sie beschließt, Tom zurückzuerobern und auf wissenschaftliche Erkenntnisse künftig ganz zu verzichten. Ab sofort will sie sich nur noch von ihrem Herzen leiten lassen. Als Tom sich für ein Praktikum in der Wildnis bewirbt, schließt Lilia sich an. Dort aber gibt es mehr Natur, als ihr lieb ist. Und dann ist das noch Vicky, Lilias alte Rivalin, die in freier Wildbahn Raubtierqualitäten entwickelt ...

Band 2 von Lilias Tagebuch

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Seitenzahl: 241

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Inhalt

Cover

Über die Autorin

Titel

Impressum

Widmung

Donnerstag, 2. Juni

Freitag, 3. Juni

Immer noch Freitag, 3. Juni

Samstag, 4. Juni

Sonntag, 5. Juni

Montag, 6. Juni

Dienstag, 7. Juni

Mittwoch, 8. Juni

Donnerstag, 9. Juni

Freitag, 10. Juni

Samstag, 11. Juni

Sonntag, 12. Juni

Montag, 13. Juni

Dienstag, 14. Juni

Mittwoch, 15. Juni

Donnerstag, 16. Juni

Freitag, 17. Juni

Samstag, 18. Juni

Sonntag, 19. Juni

Danke

Über die Autorin

Mara Andeck wurde 1967 geboren. Sie hat Journalismus und Biologie studiert, volontierte beim WDR und arbeitet heute als Wissenschaftsjournalistin. Sie lebt mit ihrem Mann, zwei Töchtern und einem Hund in einem kleinen Dorf bei Stuttgart. Wen küss ich und wenn ja, wie viele? ist ihr erstes Jugendbuch, in dem sie die Erfahrung mit Teenagern, ihre Begeisterung für Biologie und ihren Spaß an guten und lustigen Geschichten zusammenbringt. Die Autorin schreibt bereits an der Fortsetzung.

MARA ANDECK

Wer liebt michund wenn nicht,warum?

Lilias Tagebuch

Vollständige eBook-Ausgabedes in der Bastei Lübbe AG erschienenen Werkes

Copyright © 2023 by Bastei Lübbe AG, Schanzenstraße 6 − 20, 51063 Köln

Vervielfältigungen dieses Werkes für das Text- und Data-Mining bleiben vorbehalten.

Überarbeitete Neuausgabe

Umschlaggestaltung: Kristin Pang, München unter Verwendung von Motiven © shutterstock.com (Freud | art of line); AdobeStock (littleWhale | Good Studio)

Vignetten: Gisela Kullowatz

eBook-Erstellung: Jilzov Digital Publishing, Düsseldorf

ISBN 978-3-8387-4600-5

Sie finden uns im Internet unter: one-verlag.de

Bitte beachten Sie auch luebbe.de

 

Für Nani und Fine

Donnerstag, 2. Juni

»Hinfallen. Aufstehen. Krönchen richten. Weitergehen.« Das steht auf dem Brillenputztuch, das Rosalie mir heute geschenkt hat. Ich habe keine Brille. Ich habe nicht mal ein Krönchen. Trotzdem habe ich mich über das Geschenk meines Schwesterchens echt gefreut.

22.00 Uhr  Das Tuch gehört eigentlich Rosalie. Sie hat es zum fünften Geburtstag bekommen, für ihre Schielbrille. »So machen es Prinzessinnen, wenn in ihrem Leben mal was nicht klappt«, hat Mama gesagt, als Rosalie das Geschenk auspackte und die Aufschrift entzifferte.

»Das ist ein Brillentuch für Prinzessinnen«, kam bei der Rosine an, und sie hütet das Tuch seitdem wie einen Schatz.

Heute lag es nun in selbst bemaltes Geschenkpapier gewickelt auf meinem Bett, daneben fand ich einen Brief. »Liebe Lilia!«, schrieb Rosalie in ihrer Erstklässlerschrift.

»Ich scheng dir ein Gescheng, weil du traurich bist. Steg es in die Hosentasche, dann wird es besser.«

Jep. Das habe ich getan, und jetzt bin ich wirklich nicht mehr »traurich«. Wenigstens fast nicht mehr. Wie auch, bei so einer Schwester.

Ja, ich war bescheuert. Ja, ich habe die Sache mit Tom vergeigt. Nein, das ist mir kein bisschen egal. Aber jetzt ist Schluss mit »traurich«, jetzt reiße ich mich zusammen, der Rosine zuliebe. Ich will ein Vorbild sein. Sie soll sich später von so was auch nicht unterkriegen lassen.

Aufstehen. Das nicht vorhandene Krönchen richten. Weitergehen. Mit einem Brillentuch für Prinzessinnen in der Tasche. Das ist ab jetzt mein Motto.

02.06., 22.30 Uhr

Sprachnachricht von Tom Barker an Felix von Winning

Hey Mister X,

so, erst die gute Nachricht: Du hast drei Wochen Kur überstanden.

Die schlechte: Drei weitere hast du noch vor dir. Wenn du mich fragst, ist das definitiv zu lang. Du musst da raus!

Stell dich doch einfach mal wieder nachts auf den Flur und gib deine selbst geschriebenen Songs zum Besten. So wie in der Siebten im Schullandheim, vielleicht rufen sie dann wieder deine Eltern an, damit die dich abholen.

Und wenn du das nicht für dich tust, dann tu es für mich. Ich brauch dich! Genauer: Ich brauche gerade dringend Ablenkung von Lilia, ich will nicht mehr über sie nachdenken, und du bist dafür einfach die optimale Gesellschaft. In deiner Gegenwart kann kein Mensch denken.

Ey, das ist keine Kritik, das ist ein Kompliment. Ehrlich, ich will, dass du da rauskommst. Dein kaputtes Bein kriegen wir hier auch wieder hin. Ich schieb dich auch eigenhändig mit dem Rollstuhl zur Krankengymnastik, ich schwör’s.

Also, zeig dich von deiner schlechtesten Seite, damit die dich loswerden wollen!

Freitag, 3. Juni

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse: Gestresste Frösche riechen anders als entspannte Frösche. Heuschrecken fürchten sich, wenn sie »Star Wars« sehen. Männer haben öfter Fusseln im Bauchnabel als Frauen. Und: Bauchnabelfusseln bestehen aus Körperhaaren, Kleidungsfasern und abgestorbenen Hautzellen. Sie sind meistens blaugrau.

11.30 Uhr  Brrr. Wer erforscht denn so was?

Habe eben diesen Artikel in einer Zeitschrift gelesen und kann es nicht fassen. Wer kommt auf die Idee, Frösche zu stressen und dann an ihnen zu riechen? Und wer sammelt Bauchnabelfusseln, um sie unter dem Mikroskop zu untersuchen? Mal ganz abgesehen von der kranken Idee, Heuschrecken vor den Fernseher zu setzen. Gruselig!

Sehe Forschung und Wissenschaft plötzlich mit anderen Augen. Blaugraue Fusseln auch.

11.45 Uhr  Mathe ist heute ausgefallen und wir hatten nach der dritten Stunde frei. Auf dem Heimweg habe ich mir diese merkwürdige Wissenschaftszeitschrift gekauft und bin gleich nach Hause geradelt, um sie zu lesen. Ich wollte ja aufstehen und weitergehen. Und Ablenkung ist dafür immer gut. Lernen, lernen, lernen, eine wissenschaftliche Karriere ansteuern. Irgendwie so mach ich jetzt weiter.

Aber das ist ja so was von heiß heute! Fühlt sich an, als wäre alle Flüssigkeit aus meinem Kopf verdampft und mein Gehirn im ausgetrockneten Schädel auf Olivengröße verschrumpelt. Mir reicht’s jetzt mit Wissenschaft. Ich glaub, ich geh mit Maiken ins Freibad.

11.50 Uhr  Obwohl – Freibad … Das bedeutet braun gebrannte Jungs mit nacktem Oberkörper, das heißt Balzen, das heißt Flirten und das wollte ich ja nicht mehr. Dafür bin ich nicht geschaffen, das gibt nichts als Ärger. Habe ich gerade erst erlebt, muss ich nicht noch mal haben.

11.54 Uhr  Andererseits ist es wirklich heiß heute.

12.20 Uhr  Bin stolz auf mich, denn ich habe einen Kompromiss gefunden. Bin zwar jetzt im Freibad, aber das Wissenschaftsmagazin ist mit dabei. Werde in regelmäßigen Abständen ins Wasser springen und zwischendurch die Nase tief in mein Heft versenken. So komme ich gar nicht erst auf dumme Gedanken mit Jungs und so.

12.23 Uhr  Au weia.Wenn ich mich hier so umsehe, frage ich mich, ob es klug war, herzukommen. Tom, Jakob, Florian, Dana, alle sind da. Kein Wunder, bei der Hitze. Aber jetzt ist es zu spät. Ich ignoriere die einfach. Augen fest aufs Tagebuch richten und durch!

12.26 Uhr  Auf dem Handtuch neben mir liegt Maiken und döst in der Sonne. Sieht sehr entspannt aus. Kein bisschen gestresst. Oder täuscht das? Ich wollte gerade an ihr schnuppern, um festzustellen, ob sie gechillt riecht, aber da hat sie mich angeknurrt. Sie sei kein Frosch, sagte sie, und ich solle sie nicht stören!

12.28 Uhr  Pffff. Stören? Wobei denn? Mal ehrlich: Maiken ist faul. Eigentlich wollte sie genau wie ich ihr Leben ändern. Sie wollte es der Musik widmen und in jeder freien Minute komponieren. Aber das tut sie nicht. Liegt einfach nur so da und behauptet, sie würde meditieren. Summt nicht mal eine kleine Melodie vor sich hin. Maiken lässt sich ein bisschen gehen, finde ich. Ich bin da anders. Zum Glück. Ich halte mich an gute Vorsätze!

12.36 Uhr  Hmmm. Sieht schon gemütlich aus, wie sie da liegt.

12.42 Uhr  Hm. Hm. Hm.

12.43 Uhr  Pah! Daran darf ich nicht mal denken. Zurück zu meiner Zeitschrift: Wissenschaftler haben herausgefunden, warum amerikanische Männer häufiger von umstürzenden Getränkeautomaten erschlagen werden als amerikanische Frauen. Das liegt daran, dass Männer öfter an den Getränkeautomaten rütteln. Wenn man die Dinger nämlich in Schräglage bringt, kommt manchmal ein Gratisgetränk heraus, und Männer sind da total scharf drauf. Das weckt ihren Jagdinstinkt.

Tssss, was es alles gibt. Aber muss ich das wirklich wissen?

12.47 Uhr  Nö, muss ich nicht. Wissenschaft ist schon wichtig, weil sie Klarheit ins Denken bringt, aber ich erforsche doch lieber mein eigenes Leben. Ich könnte zum Beispiel untersuchen, wie ich in diese bescheuerte Situation hier geraten bin und vor allem, wie ich wieder rauskomme. Das bringt wenigstens irgendwen weiter. Nämlich mich.

(Anmerkung 1: Wissenschaftliche Arbeiten haben immer Anmerkungen. Am besten ich gewöhne mir das jetzt auch mal an. Deswegen hier die Frage: Sollten sich Forschende selbst zum Objekt ihrer Studien machen? Bin unschlüssig. Aber warum eigentlich nicht! Ich wette, der Typ mit den Bauchnabelfusseln hat auch seine eigenen Flusen mikroskopiert. Muss mich eben ganz nüchtern und emotionslos beobachten. Bin schließlich Profi.)

12.59 Uhr  Wenn man sich selbst erforschen will, gelten die gleichen Regeln wie für jede andere Forschung. Erst muss man den Ist-Zustand erheben. Dann formuliert man eine Theorie, die diesen Zustand – rein theoretisch – erklären könnte. Und anschließend macht man Experimente und stellt fest, ob die Theorie stimmt. Danach weiß man entweder, warum die Welt ist, wie sie ist, oder man braucht eine neue Theorie.

Okay. Also los.

1. Zustandsanalyse von Lilia K. (16) am Freitag, 3. Juni

Objektiv betrachtet liegt die Testperson im rosa Bikini in der Sonne, schreibt in ihr Tagebuch und futtert Gummibärchen. Ein außenstehender Betrachter könnte daraus schließen, dass es ihr bestens geht.

Gut eingeweihte Kreise wissen aber: Gerade in diesem Moment beherrschen mehrere Störfaktoren die Gedanken von Lilia K.

a) Einer davon ist Maiken, ihre Freundin, die neben ihr auf einem rotgetupften Handtuch liegt und sich tot stellt. Maiken tut zwar so, als wäre alles okay, und Lilia K. spielt mit, aber beide wissen genau: Nur ein paar Meter weiter links liegen Dana (16) und Florian (18) im Schatten einer Kastanie und halten Händchen. Im Klartext: Maiken sieht gerade durch die halbgeschlossenen Augenlider dabei zu, wie das Objekt ihrer Begierde, also Florian K. (Anmerkung 2: gleichzeitig der Bruder der Testperson Lilia K.) und eine ihrer Freundinnen (Anmerkung 3: zugleich auch eine der besten Freundinnen von Lilia K.) auf Wolke sieben schweben.

Da! Jetzt küssen sich die beiden. Maiken seufzt und presst die Augenlider zusammen. Lilia K. hatte also recht und sie ahnt: Sie muss in der nächsten Zeit den Kontakt zu ihrem Bruder und zu ihrer geliebten Freundin Dana auf ein Minimum reduzieren, um Maiken in dieser schwierigen Phase nicht allein zu lassen.

Nur – wie soll das gehen??? Sie kann den beiden ja keinen Grund nennen, das wäre nicht fair ihrer Freundin Maiken gegenüber. Boah, was für eine Sackgasse! Lilia K. fühlt sich gestresst. (Anmerkung 4: Riecht sie jetzt anders als in entspanntem Zustand? Das sollte in einer späteren Studie geklärt werden!)

b) Ein weiterer Störfaktor lagert in der Nähe des Volleyballfeldes auf der Freibadwiese. Obwohl Lilia K. den Blick auf ihr Tagebuch richtet, weiß sie genau, dass dort ihr Exfreund Jakob mit einer aus der Neunten knutscht.

Im Prinzip ist ihr das ja total egal. Sie hat schließlich mit Jakob Schluss gemacht. Sie! Er kann also küssen, wen er will. (Anmerkung 5: Das war allerdings erst vorgestern. Und das Mädchen, das er gerade küsst, hat er gestern noch nicht mal gekannt, wie ich von Dana weiß. Das ist total niveaulos und sagt viel über Jakob aus. Aber Lilia K. steht da drüber. Echt!)

Trotzdem. Ein bisschen leiden könnte dieser Flachpinsel schon, findet sie. Grummel. (Anmerkung 6: Man bemerkt hier einen gewissen Widerspruch in der Argumentationskette und tatsächlich ist Lilia K. in diesem Punkt gespalten. Man kann ihre Haltung wohl so zusammenfassen: Sie regt sich nicht wirklich über das Geknutsche auf, aber es nagt schon ein bisschen an ihr, dass sie anscheinend so leicht ersetzbar ist.)

c) So. Und jetzt kommen wir zum Hauptstörfaktor: Ein paar Meter weiter Richtung Nichtschwimmerbecken hat ein gewisser Tom B. sein Handtuch ausgebreitet. Allein der Anblick seiner braun gebrannten Arme treibt den Puls der Testperson in ungeahnte Höhe. Sie will in diese Arme sinken. Unbedingt. Daraus kann man schließen, dass sie diesem männlichen Wesen nicht gleichgültig gegenübersteht. Und man kann daraus weiter folgern, dass die Testperson sich selbst etwas vormacht, wenn sie behauptet, sich für männliche Wesen nicht mehr zu interessieren und ihr Leben einer wissenschaftlichen Karriere weihen zu wollen. (Anmerkung 7: Wer es seltsam findet, dass Lilia K. erst vor zwei Tagen die Beziehung zu Exfreund Jakob beendet hat und jetzt Herzrasen beim Anblick von Sandkastenfreund Tom verspürt, liegt richtig: Es ist seltsam. Das findet sogar die Testperson selbst.)

d) Und nun zu einer noch viel dringenderen Frage: Was ist mit den Gefühlen von Tom B.? Wie steht er zur Testperson?

Lilia K. weiß es nicht. Sie hat ihn zwar vor drei Tagen erst geküsst, und er hat die Augen zugemacht, zurückgeküsst und gar nicht mehr damit aufgehört. Aber danach ist er auf Distanz gegangen und hat um Bedenkzeit gebeten. (Anmerkung 8: Er findet das Verhalten der Testperson nämlich ebenfalls seltsam). Jetzt will er seine Gefühle ordnen, so hat er das zumindest der Testperson mitgeteilt.

Okay. Lilia K. hat dafür Verständnis. Aber was sie überhaupt nicht versteht, ist Folgendes: Warum verbringt Tom B. diese Bedenkzeit ausgerechnet im Freibad und dann auch noch in Begleitung von Vicky-Zicky, die einen Bikini trägt, so knapp, dass man dafür in manchen Ländern ins Gefängnis kommen würde? Lilia K. fragt sich: Kann Tom B. beim Anblick dieser Möchtegern-Barbie überhaupt nachdenken? Und weiter: Warum cremt er dieser Person gerade den Rücken ein? Ordnet das etwa seine Gefühle???

e) Und welches Spiel spielt Vicky? Sie wollte doch Jakob erobern. Aber als Lilia K. mit ihm Schluss gemacht hat, war er plötzlich überhaupt nicht mehr interessant für Vicky. Seitdem verfolgt sie Tom wie eine Katze ihre neueste Spielzeugmaus. Und er merkt es nicht! Oder merkt er es und findet es toll? Gaaah!!!!

Fazit: Lilia K. ist verliebt in Tom B., auch wenn sie es nie zugeben würde. Der aber nicht in sie. Und deswegen geht es Lilia K. gerade nicht so gut.

(Anmerkung 9: Ha! Man beachte die nüchterne, emotionslose Wortwahl bei diesem Fazit! Ich bin wirklich ein Profi!)

13.30 Uhr  So. Nach dieser knallharten, objektiven Analyse brauche ich jetzt eine Theorie. Sie muss die Frage beantworten: Wie ist die Testperson Lilia K. in diese Situation geraten? Warum liebt sie erst den einen, dann plötzlich den anderen und liegt zuletzt ganz ohne männliche Begleitung im Freibad und liest Wissenschaftsartikel über Bauchnabelfusseln? Ist sie wirklich für die Liebe nicht geschaffen, wie sie behauptet, weil es so schön theatralisch klingt? Oder gibt es noch andere Gründe?

13.38 Uhr  Ähm, tja, keine Ahnung.

13.40 Uhr  Muss mal Maiken fragen. Vielleicht hat die eine Idee.

13.45 Uhr  Boah, da hat aber jemand schlechte Laune!

Protokoll des Gesprächs zwischen Lilia K. und Maiken W.

Lilia: »Erde an Maiken, Erde an Maiken, bitte kommen!«

Maiken: »Was ’n los?«

Lilia: »Ich brauch dich! Für eine wissenschaftliche Studie!«

Maiken: »Oh, nee, BITTE nicht!«

Lilia: »Maikilein, jetzt reiß dich mal zusammen, es geht auch um dich.«

Maiken: »Noch schlimmer!«

Lilia: »Pass mal auf: Ich suche eine Theorie, die unsere Situation erklärt.«

Maiken: »Welche SITUATION bitte?«

Lilia: »Hmm, wie sage ich es am besten? Schau dich doch mal um. Da drüben liegen Dana und Flocke, da hinten Jakob mit seinem Crush, und rechts Vicky und Tom. Lauter Pärchen. So. Und jetzt wir hier. Weit und breit kein männliches Wesen. Dabei haben wir beide erst kürzlich nach streng wissenschaftlichen Kriterien um genau die Männchen gebalzt, die sich hier gerade mit anderen Weibchen abgeben. Was haben wir falsch gemacht?«

Maiken: »Das hast du doch eben selbst gesagt.«

Lilia: »Hä?«

Maiken: »Ist doch klar! Wenn es überhaupt einen Grund dafür gibt, dann kann es doch nur der sein, den du gerade genannt hast: Wir liegen hier ganz allein, weil wir nach rein wissenschaftlichen Kriterien gebalzt haben.«

Lilia: »Oh.«

Maiken: »Kapier’s doch endlich: Deine Balztheorie – die war voll daneben.«

Lilia: »Hmpf.«

Maiken: »So balzt man nicht. Nicht als Mensch. Man verstellt sich nicht, man verbiegt sich nicht, man verhält sich nicht nach irgendeiner Theorie, wenn man jemanden für sich gewinnen will. Im Gegenteil: Wenn man jemanden finden will, der wirklich zu einem passt, muss man sich genauso benehmen, wie man ist. Logisch, oder?«

Lilia: »Pfff.«

Maiken: »Guck mal, als du noch wie du warst, da mochte Tom dich, da hat er sich in dich verliebt. Aber kaum hast du ihm was vorgespielt, nach deinen wissenschaftlichen Kriterien, da war’s rum. Aus. Schluss. Vorbei.«

Lilia: »So hab ich das noch gar nicht betrachtet.«

Maiken: »Dann tu das mal.«

Lilia: »Ooookay.«

Maiken: »Und noch was, Lilia!«

Lilia: »Hm?«

Maiken: »Kann ich bitte so lange in Ruhe weitermeditieren? Geht das?« (Schließt die Augen, wendet sich ab.)

Lilia: »Nee, nee, nee, sooo nicht! Jetzt reden wir über dich. Wer austeilt, muss auch einstecken können. Was ist denn deiner Meinung nach bei dir falsch gelaufen? Du hast doch erst auf den letzten Metern nach meiner Theorie gebalzt, als die Sache längst entschieden war, da waren Dana und Florian schon zusammen, nur wussten wir das noch nicht. Aber davor – da warst du ganz du selbst. Und du hast Florian trotzdem nicht erobert. Ha! Das widerlegt deine Theorie.«

Maiken: »Quatsch! Das beweist sie. Florian und ich, wir passen eben nicht zusammen, so einfach ist das, und das hätte ich merken können, wenn ich mich nicht in diesen Schwachsinn reingesteigert hätte, dass man jeden Menschen gewinnen kann, wenn man nur die richtigen Tricks anwendet. Florian ist ein toller Typ, aber er hat eine Aura, die überhaupt nicht zu meiner passt. So, und jetzt will ich darüber nicht mehr reden. Jetzt will ich atmen und loslassen und meine Mitte finden. Und wenn du mich noch mal störst, bist du tot.«

Lilia: »Da hab ich aber Angst!«

Maiken: »Lil!!!«

Lilia: »Oooooooooooooommmmmmmmmm.«

Maiken: »Ich hatte dich gewarnt.«

Lilia: »Aua. Maiken!!! Lass das. Nicht an den Füßen. Nicht! An! Den! Füßen! Waaaaaah!!! Du bist gemein. Gut. Okay, ich hör auf, ich bin jetzt still, ich laaass dich ja in Ruuuhe, das ist nicht wiiii… echt, Maiken, das ist nicht wiiiiiiiiiitzig.«

Soweit das aus dem Gedächtnis erstellte Protokoll.

13.57 Uhr  Gut. Nach einigem Grübeln halte ich es für möglich, dass Maiken recht haben könnte. Vermutlich befindet sich Lilia K. in der oben geschilderten Situation, weil sie ständig Theorien formuliert und anschließend versucht, danach zu leben.

Die Theorie für die aktuelle Studie über Lilia K. lautet also: Wenn Lilia K. aufhören würde, dauernd Theorien zu formulieren und stattdessen ganz sie selbst wäre, könnte sie Tom B. vielleicht zurückerobern.

Problem: Rein wissenschaftlich betrachtet sollte Lilia K. aufhören, alles rein wissenschaftlich zu betrachten. Wenn sie aber ihrer Theorie folgt, und aufhört, ständig eine Theorie zu verfolgen, dann folgt sie ja ihrer neuesten Theorie, hört also gar nicht damit auf, Theorien zu folgen.

14.15 Uhr  Mir wird das zu kompliziert. Ich geh schwimmen.

14.40 Uhr  Puh, kaltes Wasser klärt die Gedanken, jetzt weiß ich, was ich tun muss. Liebe oder Wissenschaft – vielleicht ist das gar nicht die Frage. Vielleicht geht ja beides.

Ich starte ein letztes Experiment. Ein allerletztes. Ich versuche noch ein einziges Mal, Tom mit Hilfe der Wissenschaft zurückzuerobern. Wenn Maiken aber recht hat und auch dieses wissenschaftliche Experiment nicht funktioniert, war’s das mit Wissenschaft, und zwar endgültig. Dann kümmere ich mich um meine Aura, meditiere und werde eins mit dem Universum. Ich schwöre es!

14.55 Uhr  Ha! Das ist es! Hier in meinem Heft steht was über ein »Brückenexperiment«, und das mache ich jetzt mit Tom! Stammt aus Kanada, wurde von Psychologen entwickelt und ging so: Schauplatz war ein Canyon in Kanada. Dort führte eine wackelige Hängebrücke über eine tiefe Schlucht. Und siebzig Meter weiter unten rauschte ein Fluss. Nervenkitzel!

Ganz in der Nähe, aber nicht in Sichtweite, führte außerdem eine stabile Holzbrücke über diese Schlucht.

Die Psychologen ließen nun über beide Brücken männliche Testpersonen gehen. Jeweils auf halbem Weg begegneten sie dort einer hübschen Mitarbeiterin mit einem Fragebogen. Die sollte die Jungs unter einem Vorwand in ein Gespräch verwickeln und anlächeln. Und was geschah? Die Hälfte der Typen, die dabei waren, die Wackelbrücke zu bezwingen, verliebte sich in die Frau. Auf der Holzbrücke verlor dagegen nur ein Achtel der Männer Herz und Verstand an das hübsche Mädchen!

So fanden die Psychologen heraus: Wenn man sowieso schon aufgeregt ist und Herzklopfen hat, verliebt man sich viel schneller, als wenn man cool und entspannt ist. Oder noch einfacher gesagt: Wenn du willst, dass sich jemand in dich verliebt, bring ihn ein bisschen in Gefahr und schenk ihm danach dein schönstes Lächeln.

15.07 Uhr  Tom! Da liegt er so friedlich, tippt auf seinem Handy rum und weiß nicht, was ihm blüht!

Tut mir leid, Junge, aber das muss jetzt sein. Eine Hängebrücke gibt es hier nicht, aber ein Zehnmeterbrett. Da kletterst du jetzt hoch, springst runter, und unten stehe ich und lächele. Du weißt es noch nicht, aber das tust du gleich, denn ich werde dich dazu bringen. Mit den Waffen einer Frau. Und wenn alles klappt, habe ich zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen: Maiken widerlegt und Tom zurückerobert.

15.09 Uhr  Ich verwette meine linke Pobacke, dass das klappt.

Absender: Tom+4915786087865Gesendet: 3. Juni, 14.56 Uhr

Jep, sie ist da. Mit Maiken.Liegt auf ihrem Handtuch und liest.

Absender: Felix+4917692347682Gesendet: 3. Juni, 14.58 Uhr

Geh hin und quatsch sie an,du Frauenversteher!!!

Absender: Tom+4915786087865Gesendet: 3. Juni, 15.00 Uhr

Spinnst du???

Absender: Felix+4917692347682Gesendet: 3. Juni, 15.03

Feigling! Übrigens:Grüß Maiken von mir!

Immer noch Freitag, 3. Juni

Falls jemand meine linke Pobacke will – bitte.

Aber bevor ich mich nun von der Wissenschaft abwende, will ich noch ein letztes Forschungsergebnis ausprobieren. Eine britische Studie behauptet: Fluchen lindert den Schmerz. Okay. HAGELBLITZUNDDONNERKEIL!!! ICH HASSE VICKY! MÖGEN IHR ALLE ZÄHNE AUSFALLEN BIS AUF EINEN! DAMIT SIE NOCH ZAHNSCHMERZEN HABEN KANN, DIESE BRATZBIRNE!!!

20.00 Uhr  Jaaa, kurzfristig bringt das was. Aber es ist keine Dauerlösung, das sehe ich ein. Also gilt jetzt: Schluss mit der Wissenschaft.

20.02 Uhr  Die Sache mit dem Experiment war nix.

Erst fing ja alles ganz gut an. Ich merkte, wie Toms Blick mir folgte, als ich zum Sprungturm lief, ich habe es aus den Augenwinkeln gesehen. Ganz nach Plan kletterte ich also die Leiter hoch und wackelte dabei mit meinem rosa Bikini-Hintern. Ich wollte Toms Pulsschlag schon mal schrittweise in die Höhe treiben.

Auf der obersten Stufe zögerte ich kurz, als hätte mich der Mut verlassen, und ließ dabei unauffällig einen meiner Ohrringe in die Ritze zwischen Sprungbrett und Geländer rutschen. Dann gab ich mir einen Ruck, nahm die letzte Stufe, trabte nach vorn, machte einen letzten Schritt in die Luft und ließ mich todesmutig in die Tiefe fallen.

Um zu begreifen, was ich da im Dienste der Wissenschaft auf mich nahm, muss man wissen, dass dies mein erster Sprung vom Zehnmeterbrett war. Und zehn Meter – das ist ganz schön weit oben, man fällt also nach dem Absprung richtig lange runter.

Als ich ins Wasser platschte, tastete ich unauffällig nach, ob mein Bikini noch da war, wo er hingehörte. Alles okay. Ich tauchte prustend und schnaubend auf und schwamm zur Leiter. Aus dem Augenwinkel sah ich, wie Tom in meine Richtung blickte.

Ich humpelte zu meinem Platz zurück und sank stöhnend neben Maiken.

»Was ist denn mit dir los?«, fragte sie und sah von dem Meditationsbuch auf, in dem sie inzwischen las.

»Alles okay, das gehört nur zu meinem Experiment«, zischte ich ihr zu.

Maiken verdrehte die Augen. »Das ist ja wohl nicht wahr, oder? Du sollst den Quatsch doch lassen!«

»Ich schwöre: Das ist mein allerletzter Versuch! Wenn’s nicht klappt, kannst du mir dein Yogabuch leihen. Dann werde ich Yogurette, versprochen!«

Maiken schnaubte und vertiefte sich wieder in ihre Lektüre.

Ich richtete mich auf, damit Tom mich gut sehen konnte. Dann griff ich mir ans rechte Ohr. Da war nichts, das wusste ich natürlich, aber ich tat so, als würde ich jetzt erst bemerken, dass mein Strasshänger weg war. Hektisch tastete ich mein Handtuch ab, schlug mir theatralisch an die Stirn und starrte hoch zum Sprungturm. Was ich damit pantomimisch ausdrücken wollte, war: Oje, mein Ohrring, ich habe ihn verloren, bestimmt ist er da oben. Ich war richtig gut, aber als ich zu Tom hinüberspähte, sprach der mit Vicky und beachtete meine Show überhaupt nicht.

Weiter also zum letzten Akt meiner Inszenierung. Ich strich meine Haare glatt, erhob mich und hinkte zu Tom und Vicky. »Sorry, Leute, ich störe nicht gern, aber ich habe ein Problem.«

Tom sah auf. Puh! Er hat wirklich unglaublich dunkle Augen. Mokkaschokolade. Solche habe ich noch bei keinem Menschen gesehen. Hell ist an ihm nur sein Lächeln, aber in diesem Moment zeigte er es nicht. Er sah mich ernst und ruhig an. Gänsehaut!

»Dein Fuß?«, fragte er. Er hatte mich also doch beobachtet! Ich nickte. »Die alte Volleyballverletzung. Bin eben beim Sprung doof aufs Wasser geprallt. Nicht schlimm, aber ich kann damit nicht noch mal hoch auf den Turm und leider habe ich meinen Ohrring da oben verloren. Könntest du vielleicht …?«

Vicky verdrehte die Augen. »Bestimmt ist der im Becken. Geh doch mal auf Tauchgang, das geht auch mit Hinkebein.«

Ich schüttelte den Kopf. »Er muss da oben sein. Es hat geklirrt, als ich eben Anlauf genommen habe.«

»Du hast doch da hinten ’nen Bruder? Frag doch den.« Sie legte sich zurück auf ihr Handtuch, wölbte den Brustkorb und räkelte sich wie eine Katze in der Sonne.

»Oh, ja klar. Tom, wenn du das nicht machen willst, frage ich Florian.« Ich wandte mich ab und ging. Dieses Biest!

»Lilia, warte mal!« Das war Tom. »Ich hole ihn.«

Doch bevor er sich erheben konnte, war Vicky aufgesprungen. Sie rannte zum Sprungturm und kletterte wieselflink die Leiter hoch. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ich begriff, was sie vorhatte: Diese Schlange holte meinen Ohrring, nur um mir die Tour zu vermasseln! Nur, damit Tom nichts für mich tat.

Jetzt war sie oben, bückte sich und hob etwas auf. Sie schritt langsam das Sprungbrett entlang, stellte sich ganz vorn an die Spitze und hielt triumphierend einen winzigen Gegenstand in die Sonne. Meinen Ohrring.

Tom lachte, applaudierte und warf ihr eine Kusshand zu. Daraufhin poste Vicky wie ein Supermodel und warf ihre blonde Mähne schwungvoll zurück.

Das hätte sie lieber lassen sollen. Sie kippte ein bisschen zur Seite, verlor das Gleichgewicht, ruderte mit beiden Armen durch die Luft und versuchte, sich wieder zu fangen. Dabei rutschte ihr Fuß weg, sie fiel in die Tiefe und klatschte mit ihrer vollen Breitseite aufs Wasser. Dann ging sie unter.

»Aua«, sagte ich mechanisch. Ich war starr vor Schreck.

Tom nicht. Bevor ich noch den Mund zuhatte, war er aufgesprungen, zum Becken gerannt, mit einem Kopfsprung ins Wasser gesprungen und zu Vicky gekrault.

»Nichts passiert«, prustete sie, als sie auftauchte.

Sie lächelte und sank an seine Schulter. Und er hielt sie fest. Mit klopfendem Herzen, das war ja wohl ziemlich sicher. Shit!

Er. Hielt. Vicky. Fest.

In meinen Ohren rauschte es, und mir wurde schlecht. Aber das Leben zeigte kein Erbarmen, es ließ mir keine Atempause, sondern ging einfach weiter. Vicky kletterte aus dem Becken und ließ sich von Tom zu ihrem Handtuch führen. Im Vorbeigehen drückte sie mir meinen Ohrring in die Hand.

»Danke«, murmelte ich, dabei hätte ich am liebsten »Miststück« gesagt.

Ich schlurfte zu Maiken zurück, die immer noch ins Lesen vertieft war, und ließ mich neben sie fallen. Der Titel ihres Buches lautete »Mit Meditation zur Liebe«. Hintendrauf sah man den Autor, einen dürren, bärtigen Typ namens Kevuti Shiva, der aussah, als würde er im wahren Leben Manfred heißen.

Als Maiken mein Gesicht sah, drückte sie mir das Buch in die Hand. Und sie schickt mir auch noch einen Link zu einem Video von diesem Typ.

Schnüff. Neues Motto: Aufstehen, Krönchen richten, Meditieren.

22.17 Uhr  Na gut. Wissenschaft war gestern. Achtsamkeit und Erleuchtung, das ist die neue Lilia. Ab morgen nudele ich dieses Video so oft ab, bis ich dermaßen von innen heraus leuchte, dass Tom geblendet die Augen schließt, wenn er mich sieht. Dann kann er mich noch ein bisschen anhimmeln und irgendwann erhöre ich ihn in meiner Sanftmut und Güte.

03.06., 22.37 Uhr

Sprachnachricht von Tom Barker an Felix von Winning

Ey, pass mal auf! Ich hör mir ja gern Kritik an, kein Problem. Aber nicht von dir, okay? Zumindest nicht in dem Punkt. Ich weiß nämlich, in wen du verknallt bist, mir machst du nichts vor. Und du bist ja wohl auch nicht gerade ein Womanizer. Also, von dir lass ich mich nicht Feigling nennen.

Ich hab meine Gründe, Lilia nicht anzuquatschen, und das weißt du. Ich bin nicht zu schüchtern oder so. Und ich hab dir das auch schon x-mal erklärt.

Ja, ich bin total verknallt in sie. Aber irgendwas passt nicht.

Immer, wenn ich mit Lil spreche, fühlt sich das an, als hätte ich den Finger in eine Steckdose gesteckt. Flash, Stromschlag, das schon, aber hinterher bin ich auch immer total fertig.

Und wenn ich mit Vicky weg bin, fühl ich mich danach gut.

Jep. So ist das. Kein gutes Zeichen, oder? Ich weiß nicht, was ich daraus machen soll.