Wer singt, betet doppelt - Rosemarie Stampa - E-Book

Wer singt, betet doppelt E-Book

Rosemarie Stampa

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Beschreibung

Rosemarie Stampa Analytische Psychotherapeutin für Kinder und Jugendliche, Atem- und Körpertherapeutin für Erwachsene, 20 Jahre Lehrbeauftragte an einer Fachhochschule für Sozialarbeit in München.

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„Das älteste, echteste und schönste Organ der Musik, das Organ, dem die Musik – ihr Dasein verdankt, ist die menschliche Stimme.“

Richard Wagner

„Sprich, und du bist mein Mitmensch. Singe, und wir sind Brüder und Schwestern.“

Theodor Gottlieb von Hippel

„Man sollte alle Tage wenigstens ein kleines Lied hören, ein gutes Gedicht lesen, ein treffliches Gemälde sehen und, wenn es möglich zu machen wäre, einige vernünftige Worte sprechen.“

Johann Wolfgang von Goethe

Ein kleines Lied, wie geht's nur an, dass man so lieb es haben kann? Was liegt darin? Erzähle! Es liegt darin ein wenig Klang, ein wenig Wohllaut und Gesang und eine ganze Seele.

Marie von Ebner-Eschenbach

Zueignung

Ich widme diese Broschüre meinem lieben Bruder Wolfgang, mit dem ich über Jahre viel und gern gesungen habe.

Uns beiden war es eine große Freude zu singen. Wir haben unsere Lebensfreude und in den Chorälen unseren Dank an den Schöpfer ausdrücken können.

Soli Deo Gloria

Das Singen der Choräle, besonders in leeren Kirchen, war für uns ein „kleiner Gottesdienst“ und hat uns sehr erfreut und dankbar werden lassen.

Rosemarie Stampa

Unser Leben vor Gott ein großer Gesang.

Rainer Maria Rilke

Vorwort

Singen macht uns lebendig. Wir können beim Singen Freude und Leid, Ärger und Enttäuschung ausdrücken.

Ich schlage Ihnen vor es auszuprobieren: Singen Sie, sei es in der Badewanne oder in fröhlicher Runde mit Freunden oder im Gottesdienst zur Ehre Gottes!

Jeder Gesang macht etwas mit unserer Seele. Durch die Atmung beim Singen kann er uns auch „gesünder“ machen. Versuchen Sie es doch einmal! Sie werden eine Wirkung spüren. Beim Singen der Geistlichen Lieder und Kanons können wir unsere Seele öffnen. Die aussage-kräftigen Texte gelangen dann direkt in unser Innerstes, so dass der Verstand nicht stören kann.

Das Singen der Choräle ermöglicht eine tiefe Hingabe zu Gott, zu unseren Mitmenschen und zu uns selbst.

Die wunderbaren Texte sind dann wie eine Predigt. Vielleicht können wir dadurch die Liebe zu Gott, zu unseren Mitmenschen und zu uns selbst spüren, erleben und zulassen im Sinne von Augustinus: „Bis orat qui cantat.“ „Wer singt, betet doppelt.“ Mich berühren, erfreuen und erfüllen die hier aufgeführten Liedtexte zutiefst.

Rosemarie Stampa

Kraft und Gesang ist mir der Herr. Er hat mir geholfen.

2. Mose 15,2

Inhaltsverzeichnis

1. Nun danket alle Gott

2. Danket, danket dem Herrn

3. Grosser Gott, wir loben dich

4. Ich singe dir mit Herz und Mund

5. Lobt froh den Herrn

6. Lobe den Herrn, den mächtigen König

7. Was Gott tut, das ist wohlgetan

8. Hevenu Shalom Alechem

9. Müde bin ich, geh zur Ruh

10. Die güldene Sonne

11. Weißt du, wieviel Sternlein stehen?

12. Weil ich Jesu Schäflein bin

13. Vor deinen Thron tret ich hiermit

14. Nun ruhen alle Wälder

15. Geh aus mein Herz

16. Dona nobis pacem

17. Ick heff mol en Hamborger Veermaster sehn

18. Abend ward bald kommt die Nacht

19. Der Mond ist aufgegangen

20. Herr bleibe bei uns

21. Befiehl du deine Wege

Das ist ein köstlich Ding, dem Herrn danken und lobsingen deinem Namen, du Höchster, des Morgens deine Gnade und des Nachts deine Wahrheit verkündigen.

Psalm 92,23

Das Inhaltsverzeichnis ist etwas ungewohnt. – Mein Bruder Wolfgang und ich haben nicht nach einem bestimmten Plan oder nach dem Gesangbuch gesungen. –

Wir haben gesungen, so wie uns die Lieder eingefallen sind. Da gab es ein „Seemannslied“, vielleicht eine kleine Erinnerung daran, wann und wo wir es gesungen haben. Und danach gab es z. B. einen Kanon oder ein religiöses Lied. Ganz „kunterbunt“ – Deshalb möchte ich auch zur Erinnerung an unsere „Liederabende“ die Zusammenstellung so aufschreiben, wie wir die Lieder gesungen haben. Bei den Seemannsliedern, wir sind in Kiel aufgewachsen und zur Schule gegangen, schwingt auch viel an Kindheitserinnerungen und Fröhlichkeit mit. Bitte stören Sie sich nicht an der Zusammenstellung! – In den Kirchen haben wir natürlich keine Shantys gesungen.

Einige Titel der „Seemannslieder“ möchte ich gerne anführen.

„Wir lieben die Stürme.“

„Alle, die mit uns auf Kaperfahrt fahren.“

„Ick heff mol en Hamborger Veermaster sehn.“

Fortsetzung auf Seite 17

Da singt mir der Wind das ewige Lied. (beim Gang über den Friedhof in Keitum/Sylt)

Erika Richter (Mutter der Autorin)

Fortsetzung von Seite 15

Da wir Beide das Meer als Heimat erlebt haben, sind mir diese Lieder sehr nahe und sehr wichtig. –

Zwischendurch fielen uns auch Gedichte vom Meer ein, die wir dann gleich auswendig aufgesagt haben. – „John Maynard“ von Theodor Fontane oder Nis Randers von Otto Ernst.

Ich wünsche Ihnen viel Freude beim Durchblättern und vielleicht auch beim Mitsingen.

Rosemarie Stampa

Otto Ernst Nis Randers

Krachen und Heulen und berstende Nacht, Dunkel und Flammen in rasender Jagd – Ein Schrei durch die Brandung!

Und brennt der Himmel, so sieht man’s gut. Ein Wrack auf der Sandbank! Noch wiegt es die Flut; Gleich holt sich’s der Abgrund.

Nis Randers lugt – und ohne Hast Spricht er: „Da hängt noch ein Mann im Mast; Wir müssen ihn holen.“

Da fasst ihn die Mutter: „Du steigst mir nicht ein! Dich will ich behalten, du bliebst mir allein, Ich will’s, deine Mutter!“

Dein Vater ging unter und Momme, mein Sohn; Drei Jahre verschollen ist Uwe schon, Mein Uwe, mein Uwe!“

Nis tritt auf die Brücke. Die Mutter ihm nach!

Er weist nach dem Wrack und spricht gemach: „Und seine Mutter?“

Nun springt er ins Boot und mit ihm noch sechs: Hohes, hartes Friesengewächs; Schon sausen die Ruder.

Boot oben, Boot unten, ein Höllentanz! Nun muss es zerschmettern …! Nein, es blieb ganz! … Wie lange? Wie lange?

Mit feurigen Geißeln peitscht das Meer Die menschenfressenden Rosse daher; Sie schnauben und schäumen.

Wie hechelnde Hast sie zusammenzwingt! Eins auf den Nacken des anderen springt Mit stampfenden Hufen!

Drei Wetter zusammen! Nun brennt die Welt! Was da? – Ein Boot, das landwärts hält – Sie sind es! Sie kommen!

Und Auge und Ohr ins Dunkel gespannt … Still – ruft da nicht einer? – Er schreit’s durch die Hand: „Sagt Mutter, ’s ist Uwe!“

Gott achtet mich, wenn ich arbeite; aber er liebt mich, wenn ich singe.

Rabindranath Tagore

Nun danket alle Gott

Nun danket alle Gott mit Herzen, Mund und Händen, der große Dinge tut an uns und allen Enden, der uns von Mutterleib und Kindesbeinen an unzählig viel zu gut bis hierher hat getan.

Der ewigreiche Gott woll uns bei unserm Leben ein immer fröhlich Herz und edlen Frieden geben und uns in seiner Gnad erhalten fort und fort und uns aus aller Not erlösen hier und dort.

Lob, Ehr und Preis sei Gott dem Vater und dem Sohne und Gott dem Heilgen Geist im höchsten Himmelsthrone, ihm, dem dreiein’gen Gott, wie es im Anfang war und ist und bleiben wird so jetzt und immerdar.

Text und Musik: Martin Rinckart um 1630

Ich liege und schlafe ganz mit Frieden; denn allein du, Herr, hilfst mir, dass ich sicher wohne.

Psalm 4,9

Danket, danket dem Herrn

Danket, danket dem Herrn, denn er ist sehr freundlich, seine Güt und Wahrheit währet ewiglich.

Kanon nach Psalm 106,1

Gott wohnt, wo man ihn einlässt.

Jüdische Lebensweisheit

Großer Gott, wir loben dich

Großer Gott, wir loben dich, Herr, wir preisen deine Stärke. Vor dir neigt die Erde sich und bewundert deine Werke. Wie du warst vor aller Zeit, so bleibst du in Ewigkeit.

Alles, was dich preisen kann, Cherubim und Seraphinen, stimmen dir ein Loblied an, alle Engel, die dir dienen, rufen dir stets ohne Ruh: „Heilig, heilig, heilig!“ zu.

Sieh dein Volk in Gnaden an. Hilf uns, segne, Herr, dein Erbe; leit es auf der rechten Bahn, dass der Feind es nicht verderbe. Führe es durch diese Zeit, nimm es auf in Ewigkeit.

Herr, erbarm, erbarme dich! Auf uns komme, Herr, dein Segen! Deine Güte zeige sich Allen der Verheißung wegen. Auf dich hoffen wir allein; Lass uns nicht verloren sein!

Von Ignaz Franz, 1768