Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen - Gerhard Maier - E-Book

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen E-Book

Gerhard Maier

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Beschreibung

"Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen!" - dieser Einladung ist Gerhard Maier sein Leben lang gefolgt. In seinem Buch zur Jahreslosung teilt er seine persönlichen Erfahrungen und zeigt, wie eine Antwort auf Jesu Einladung aussehen kann. Dabei erfährt man mehr darüber, wer Jesus als Mensch war und was ihn ausgemacht hat. Über allem steht seine bedingungslose Liebe zu uns Menschen, die bis zum Tod am Kreuz reicht. Das zeigt: Jesu Einladung, zu ihm zu kommen, gilt jederzeit und bedingungslos. Wir müssen sie nur annehmen.

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Gerhard Maier

Wer zu mir kommt, den werde ich nicht abweisen

Das Buch zurJahreslosung 2022

SCM R.Brockhaus ist ein Imprint der SCM Verlagsgruppe, die zur Stiftung Christliche Medien gehört, einer gemeinnützigen Stiftung, die sich für die Förderung und Verbreitung christlicher Bücher, Zeitschriften, Filme und Musik einsetzt.

ISBN 978-3-417-27018-1 (E-Book)

ISBN 978-3-417-00005-4 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book: CPI books GmbH, Leck

© 2021 SCM R.Brockhaus in der SCM Verlagsgruppe GmbH

Max-Eyth-Str. 41 · 71088 Holzgerlingen

Internet: www.scm-brockhaus.de · E-Mail: [email protected]

Soweit nicht anders angegeben, sind die Bibelverse folgender Ausgabe entnommen:

Lutherbibel, revidiert 2017, © 2016 Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart.

Weiter wurden verwendet:

Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift,

© 2016 Katholische Bibelanstalt, Stuttgart. (EU)

Elberfelder Bibel 2006, © 2006 by SCM R.Brockhaus

in der SCM Verlagsgruppe GmbH Witten/Holzgerlingen. (ELB)

Umschlaggestaltung: Miriam Gamper-Bruhl, Agentur 3Kreativ, Essen

Autorenfoto: © unbekannt

Satz: τ-leχιs, Heidelberg

Druck und Bindung: GGP Media GmbH, Pößneck

Inhalt

Über den Autor

Einführung

Losung? Kein gewöhnlicher Name

Vielen Losungen bin ich begegnet

Was mich besonders bewegte

Aber es sind doch nur Worte …

Von Gott geschenkte Worte

Missverständnisse

Wer spricht hier?

Jesus hat tatsächlich gelebt und gepredigt

Wichtige Stationen seines Lebens vor der Kreuzigung

Jesu öffentliches Wirken bis zur Situation von Johannes 6

Was verspricht Jesus?

Ein kleiner Stolperstein

Ein riesiger Horizont

Was heißt: »Wer zu mir kommt«?

Doch was bremst uns, zu Jesus zu kommen?

Was bedeutet »zu mir«?

Jesu Versprechen

Unsere Antwort ist gefragt

Woher wissen wir, dass das stimmt, was in den Evangelien steht?

Mission bei den frühen Christen

Ein Blick zurück: Welche Antworten bekam Jesus auf seine Einladung?

Welche Konsequenzen beobachte ich in meiner Umgebung?

Welche Konsequenzen ziehe ich selbst?

Unterwegs mit Jesus

Anmerkungen

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Über den Autor

Prof Dr. Gerhard Maier (Jg. 1937) war Rektor des Albrecht-Bengel-Hauses in Tübingen, Prälat in Ulm und von 2001 bis 2005 Landesbischof der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Gemeinsam mit seiner Frau lebt er in Tübingen.

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

Einführung

Losung? Kein gewöhnlicher Name

Als ich das erste Mal so ein kleines Buch mit dem Titel »Losungen« in die Hand nahm, kam mir dieser Titel seltsam vor. »Losungen«: Passt so etwas überhaupt zu Christen? Ist für uns nicht der Plan Gottes maßgeblich? Aber »Losungen«? Das erinnerte mich fast an ein Würfelspiel. Und später erlebte ich heiße Diskussionen um Christen, die angeblich mit geschlossenen Augen so oft in die Bibel hineingriffen, bis sie auf ein Wort stießen, das ihnen zusagte.

Aber in allem Ernst: Wie geht man mit den Losungen, die die Herrnhuter Brüdergemeine herausgibt, richtig um? Und erst recht: Wie geht man mit der Jahreslosung um? Darauf müssen wir später noch einmal zurückkommen.

Vielen Losungen bin ich begegnet

Manche Erinnerungen gehen über Jahrzehnte zurück. Beim Militär war eine Losung vor allem bei Nachtübungen wichtig. Wusste man sie nicht mehr, dann gab es Verwirrung, Zeitverlust, Ärger. Filme arbeiten gerne mit geheimen Losungen, deren Verlust im schlimmsten Fall sogar ein gewaltsames Ende bedeuten kann.

Es gibt eine wertvolle Sammlung »Geflügelte Worte – Der Zitatenschatz des deutschen Volks«, deren erste Auflage schon 1864 erschien, verfasst von dem Oberlehrer Georg Büchmann. Heute sind darin über 3500 Zitate enthalten: Losungen quer durch die halbe Weltliteratur, Oberflächliches, Tiefgründiges und Erstaunliches. Die lässig-oberflächliche Losung »Freut euch des Lebens« wurde einst schon von dem Zürcher Johann Martin Usteri (1763–1827) gebraucht und ist heute Teil des alltäglichen Sprachschatzes. Daneben finden sich Losungen, die eher aus der Tiefe des Herzens kommen, aber mit der Bibel nichts zu tun haben. So ist zum Beispiel Gottfried Kellers Losung typisch schweizerisch: »Achte jedes Mannes Vaterland, aber das deinige liebe.« Manches ist schon seltsam. Ausgerechnet aus dem Schauspiel »Maria und Magdalena«, das am 19. Oktober 1872 in Wien aufgeführt wurde, stammt das geflügelte Wort: »Bei Zigarren darf man ja den Preis sagen.«

Eine ganze Ebene tiefer geht es bei manchen Losungen historischer Persönlichkeiten. Ulrich von Hutten (1488–1523), ein Vorkämpfer der Reformation, überschrieb seine späteren Lebensjahre mit dem Wahlspruch »Ich hab’s gewagt«. Berühmt geworden ist das lateinische Wort »Alea iacta est« (»Der Würfel ist gefallen«), das Cäsar im Jahre 49 vor Christus gebrauchte, als er den kleinen Fluss Rubicon überschritt und damit das Zeitalter der Cäsaren in Rom einleitete. Man könnte eine ganze Weltgeschichte im Spiegel von Losungen schreiben!

Was mich besonders bewegte

Persönlich bewegt haben mich solche Losungen, die etwas von der Verbindung mit Gott und Jesus aufleuchten lassen. Die Welt um uns her ist voller Gotteserfahrungen, und man sollte sich nicht täuschen lassen von dem Chor der atheistischen Stimmen, der überall überlaut aufklingt.

Beim 109. Jahresfest der Evangelischen Karmelmission in Schorndorf durfte ich Bruder Werner Hähnel die Hand drücken. Zusammen mit seiner Frau Traudl war er zu diesem Jahresfest aus dem sächsischen Vogtland gekommen. Selbst zu DDR-Zeiten war er aktiv für die Karmelmission tätig, leitete unter anderem die Briefmarkensammelstelle. Nun ist er am 21. Juli 2020 heimgegangen. Sein Lieblingslied lautete:

Jesus nur alleine sei mein Losungswort! Nein, von meinem Heiland geh ich nicht mehr fort!1

Welche Entschiedenheit, welches Vertrauen, welch tiefe und zugleich schlichte Lebenserfahrung steckt in diesem kurzen Satz: »Jesus nur alleine sei mein Losungswort!« von Johann Daniel Feddersen (1836–1902). Manchmal will es mir doch schwer aufs Herz fallen, wenn ich mich umschaue und zunächst niemand entdecke, der mit mir ein solches Losungswort teilen würde.

Im Januar 2021 erhielt ich von einem Freund einen spannenden Brief. Zuerst war ich verwirrt. Ausgerechnet dieser Freund fing auch noch mit Corona an, dem Thema, mit dem man uns seit einem Jahr fast totschlug! Ich las: »Was habe ich also in einem Pandemiejahr gemacht? Nun, letztlich nichts anderes als in jedem anderen Jahr, das von meinem König souverän regiert wird: Das Angesicht Gottes beständig suchen und aus seiner Gnade leben.« Und dann schaute ich endlich auf die Überschrift, die über dem ganzen Briefbogen stand: »Jesus ist Sieger!«. Das also war die Losung, die mein Freund dem gesamten Jahr 2020 geben wollte! Und von diesem Moment an bekamen alle vier Briefseiten, die er schickte, ein ganz anderes Profil und einen ganz anderen Zuschnitt. Ich verstand: Die Losung »Jesus ist Sieger!« verwandelte alles. Es könnte sein, dass auch unsere Jahreslosung 2022 alles, was in diesem Jahr geschieht, in einem anderen Licht erscheinen lässt.

Vieles, was in den Losungsbüchern der letzten Jahre stand, hakte sich ein, es wurde unversehens aus einer Tageslosung zu einer Art geistlichen Jahreslosung. So war es bei mir lange Zeit mit dem Lied von Benjamin Schmolck, dessen 3. Strophe sich immer wieder neu bewährte:

Unsre Wege wollen wir nur in Jesu Namen gehen. Geht uns dieser Leitstern für, so wird alles wohl bestehen und durch seinen Gnadenschein alles voller Segen sein.2

Der rote Leitfaden all dieser Losungen, die unser Leben prägen, scheint zu sein, dass wir es mit Jesus zu tun haben.

Solche Erlebnisse habe ich nicht nur bei mir beobachtet. Als Philippus, unser Ältester, um die 16 Jahre alt war, begleitete er mich zu einem Besuch bei dem alten Bruder Binder. Letzterer war bald 100 Jahre alt. Ganz hinfällig lag er in seinem Bett und sagte zunächst nichts. Dann schaute er mit einem Mal Philippus mit sehr wachen Augen an und sagte unvermittelt den 9. Vers aus dem 119. Psalm: »Wie wird ein junger Mann seinen Weg unsträflich gehen? Wenn er sich hält an dein Wort.« Philippus hat diese Szene bis heute nicht vergessen. Psalm 119,9 ist für ihn eine Lebenslosung geworden, die ihn immer wieder gestärkt hat.

Tief einschneidend in unserem Leben wurde Jesaja 52,12. Das war die Tageslosung, als wir uns zum ersten Mal auf den Weg nach Baiersbronn machten. In diesem Frühjahr 1968 hatte die Landeskirche darum gebeten, dass ich meine Assistentur am neutestamentlichen Lehrstuhl von Professor D. Michel in Tübingen nicht verlängern, sondern stattdessen in den Kirchendienst gehen sollte. Aber wohin? Damals durfte man als Vikar Wünsche äußern, hatte also eine Art beschränktes Wahlrecht. Dem Personalreferenten, zu dem ich ein gutes Verhältnis hatte, sagte ich: »Auf keinen Fall Schwarzwald.« Er bat mich jedoch dringend, wenigstens eine Stelle im Schwarzwald anzusehen, wo gerade große Not herrschte. Am Morgen, als wir in den Schwarzwald aufbrachen, lasen wir folgende Losung aus Jesaja 52,12: »Der HERR wird vor euch herziehen und der Gott Israels euren Zug beschließen.« Das traf. Große Not dort, wo wir hinfuhren? Und wenn der HERR wirklich vor uns herzog? Mussten wir da nicht zusagen? Als wir ankamen, war der Pfarrer weg in einer Kur. Die Wohnung war bescheiden für uns als fünfköpfige Familie, aber sauber. Alles war schon vorbereitet. Es war eine Riesenstelle mit circa 5000 Gemeindegliedern, die es zu versehen galt. Wir schauten uns die Gemeinde an, wir erinnerten uns an die Losung – wir sagten zu. Damit begann eine Segensgeschichte, die bis heute andauert.

Aber es sind doch nur Worte …

In Goethes »Faust« sinniert der Doktor Faust über den Anfang des Johannesevangeliums. Er stockt schon bei den ersten Worten: »Im Anfang war das Wort.« Darüber kommt er nicht hinweg. Sein Urteil lautet: »Ich kann das Wort so hoch unmöglich schätzen. Ich muss es anders übersetzen.« Und dann kommt eine Überlegung nach der anderen. »Im Anfang war der Sinn« – »Im Anfang war die Kraft« – Nein! Am Ende schreibt er: »Im Anfang war die That!«

Ich denke, wir alle können ihn nur allzu gut verstehen. »Es sind doch nur Worte«, wird den Predigern und Missionaren immer wieder vorgehalten. »Wortlose Diakonie« war in meiner Ausbildungszeit das angestrebte Ziel vieler Christen. Wir sollten uns jedoch daran erinnern, dass es eine Kraft des Wortes gibt, aus der eine ganze Schöpfung hervorgegangen ist. Am Anfang des Schöpfungsberichtes in der Bibel steht nicht ein Werkstatt-Bericht aus der Schöpfungs-Werkstatt Gottes, sondern ganz simpel – im Hebräischen nur zwei Worte! – ein Wort Gottes: »Und Gott sprach: Es werde Licht!« Die Folge: »Und es ward Licht« (1. Mose 1,3). Voller Staunen registriert später das Neue Testament: »Durch den Glauben erkennen wir, dass die Welt durch Gottes Wort geschaffen ist« (Hebräer 11,3).

Von Gott geschenkte Worte

Zu den unzähligen Wohltaten unseres Lebens gehören auch die Worte, die uns als Abendmahlsworte, Konfirmandensprüche, Morgengrüße, Gruß-Postkarten und so weiter begleiten. Man muss nicht über jedes dieser Worte eine Andacht schreiben oder krampfhaft nachsinnen. Manches darf auch einfach kommen und gehen. Doch es gibt Tröstungen und Ermahnungen, die uns auf dem Weg mit Jesus befestigen. In zweitausend Jahren Christentum sind hier Erfahrungen entstanden, auf die in abgewandelter Weise die letzten Worte des Johannes-Evangeliums zutreffen: »… so würde, meine ich, die Welt die Bücher nicht fassen, die zu schreiben wären« (Johannes 21,25).

Vor Jahrzehnten konnten meine Frau und ich noch das alte Korea erleben. In den alten Vierteln der Hauptstadt Holzroste, auf denen man ging, die alten Gastmähler, eine tiefe Bibelgläubigkeit, geboren aus dem hundertjährigen Leiden der christlichen Gemeinde. Am Ende meiner Vorlesungen an der Hapdong-Hochschule gaben mir die Studierenden das Wort aus 1. Korinther 15,58 mit: »Seid fest und unerschütterlich und nehmt immer zu in dem Werk des Herrn, denn ihr wisst, dass eure Arbeit nicht vergeblich ist in dem Herrn.« Wie oft hat mich dieses Wort in den nachfolgenden schweren Jahren gestärkt! Ich konnte fest davon ausgehen, dass Gottes Geist dafür gesorgt hatte, dass ich exakt dieses Wort bekam.

Solche Begleitworte treten manchmal in seltsamen Formen auf. Manchmal schlagen sie ein wie der Blitz. Manchmal wirken sie erst ganz langsam, wie ein wohldosiertes Medikament. Ich weiß nicht mehr, in welchem Jahr das war – sicher Jahrzehnte zurück –, da standen wir vor der kleinen Kirche in Ammelbruch bei Dinkelsbühl. Der Kunstführer enthielt einen Hinweis, dass es dort drin einen kunstgeschichtlich interessanten Gegenstand gab. Nun standen wir also vor der Eingangstür und bemerkten über dieser Eingangspforte ein Wort aus Jakobus 1,22: »Seid Täter des Worts und nicht Hörer allein.« »Siehst du«, sagte ich zu meiner Frau, »wenn sich ein Gottesdienstbesucher auf dem Heimweg noch einmal umdreht und zurückschaut, dann muss er diese Mahnung mitnehmen: Seid Täter des Worts!« »Das gilt auch für dich«, antwortete meine Frau. Was ich darauf entgegnete, weiß ich nicht mehr. Aber im Lauf vieler Jahre tauchten immer wieder die Kirche von Ammelbruch und das Wort aus Jakobus 1 in meinem Gedächtnis auf. Ein solcher Begleiter ist mehr wert als einige Millionen Euro.

Missverständnisse

Mehr als einmal habe ich es erlebt, dass Christen nach dem Lesen der Losung ganz geschlagen waren. Sie hatten ein Wort gelesen, das nach ihrer Meinung für den betreffenden Tag Unheil oder einen schweren Schicksalsschlag ankündigte, zum Beispiel Römer 8,28: »Wir wissen aber, dass denen, die Gott lieben, alle Dinge zum Besten dienen«, oder Jesaja 61,1-2: »Der HERR … hat mich gesandt … zu trösten alle Trauernden.« Es ist ja gut, wenn man die Losungen ganz persönlich nimmt. Aber unsere Losungen sind keine Orakel wie die heidnischen Orakel in Delphi oder die Sibyllengestalten, die im Chorgestühl des Ulmer Münsters abgebildet sind. Vielmehr lenken sie unsere Augen zu Gott hin, dem liebenden Vater, der alles wohl machen wird (Galater 4,6; Psalm 37,5). Gott kann uns durch solche Losungen sicherlich auch warnen. Aber wir sollten uns immer wieder daran erinnern, dass Gott sogar ein prophetisch angesagtes Unheil, wie das bei Hiskia (2. Könige 20,1-11) oder Jona (Jona 1 bis 4), wieder rückgängig machen kann.

Ein Missverständnis ist es auch, wenn man sich vornimmt, mal eben noch einen schnellen Blick ins Losungsbuch zu werfen. Schnell gelesen – schnell vergessen. Ich würde gegen das schnelle Vergessen eine Schreibausgabe der Losungen empfehlen. Dann tut es gut, auch an einem müden Abend noch mal ins Losungsbuch reinzuschauen und wenigstens eine kurze Anmerkung zur Tageslosung zu notieren.

Zu den Vorzügen des Losungsbuchs gehört es, dass es sehr geduldig ist. Wenn ich einige Tage oder sogar länger nicht reingeschaut habe, gibt es keine Verpflichtung, die übersprungenen Losungen noch mal aufzuschlagen und über jede gebührend nachzudenken. Gott begegnet mir mit jedem Tag neu.

Zu den unzähligen Wohltaten unseres Lebens gehören auch Bibelworte, die uns als Abendmahlsworte, Konfirmandensprüche, Morgengrüße oder Gruß-Postkarten begleiten.