Werkbuch Diakonisches Lernen - Michael Fricke - E-Book

Werkbuch Diakonisches Lernen E-Book

Michael Fricke

4,8

Beschreibung

Das Werkbuch vereint Theorie- und Praxisteil, es liefert sowohl die didaktische und methodische Basis für diakonisches Lernen im Unterricht wie auch Beispiele für die konkrete Umsetzung in der Praxis. Dabei werden gelungene Projekte prototypisch vorgestellt und zugleich Muster, Hinweise zu rechtlichen Formalitäten und Tipps für die Organisation gegeben. EIn Geleitwort von Heinrich Bedford-Strohm eröffnet den Band, Elisabeth Bucks Hinführung zum Diakonischen Lernen aus Sicht des Bewegten Religionsunterrichts rundet ihn ab.Die wichtigsten Inhalte im Überblick:Darstellung des Dreischritts "Einstimmung – Aktion ­– Reflexion"Inhaltliche und methodische Vorschläge und Hilfestellungen für die UnterrichtgestaltungLernen in und außerhalb des KlassenzimmersHinweise zur "Rollenverteilung" (Lehrer, Schüler, Anleiter-Partner)Material (Crossmediale Kopier- und Arbeitsvorlagen, auch zum Download)Organisationsleitfaden für verschiedene Schulformen, Projekte, SeminareCheckliste aus der Sicht der sozialen EinrichtungMaterial und Links zur Berufs- und Studienorientierung

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Michael Fricke / Martin Dorner

WerkbuchDiakonisches Lernen

Mit einem Beitrag von Elisabeth Buckund einem Geleitwort von Heinrich Bedford-Strohm

Vandenhoeck & Ruprecht

Mit 31 Abbildungen

Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

ISBN 978-3-647-99692-9

Umschlagabbildung: Alexander Keller, FOTOGRAFIE, München

© 2015, Vandenhoeck & Ruprecht GmbH & Co. KG, Göttingen /Vandenhoeck & Ruprecht LLC, Bristol, CT, U.S.A.www.v-r.deAlle Rechte vorbehalten. Das Werk und seine Teile sind urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung in anderen als den gesetzlich zugelassenen Fällen bedarf der vorherigen schriftlichen Einwilligung des Verlages.Produced in Germany.

Satz: SchwabScantechnik, Göttingen

Inhalt

Geleitwort von Heinrich Bedford-Strohm

Vorwort

Teil 1: Worum es geht – Einführung in Diakonisches Lernen

1. Womit wir beginnen – erste Definition

2. Der Aufbau des »Diakonischen Lernens« – Kurzübersicht

3. »Diakonie ist …« – Fachwissenschaftliche Überlegungen

3.1 Facetten von Diakonie

3.2 Diakonie im Wandel

4. Didaktik des Diakonischen Lernens

4.1 Soziale Bildung: Klippen und Wege

4.2 Was können und brauchen Kinder und Jugendliche?

4.3 »Soziales Lernen kann man nicht an die Tafel malen« – Potenziale Diakonischen Lernens aus Lehrersicht

4.4 Vorgeschichte des Diakonischen Lernens

4.5 Begriff und Konzepte Diakonischen Lernens

4.6 Dimensionen des Diakonischen Lernens bei Schülern

Teil 2: Wie wir es machen können

5. »Durch die Schüler kommt Energie in unser Haus« – Chancen für die Diakonie aus praktischer Sicht

5.1 Warum lohnt es sich, zum Diakonischen Lernen anzuleiten?

5.2 Was bedeutet es, als diakonische Ansprechpartnerin Schülern und Lehrkräften die »Welt der Diakonie« aufzuschließen?

5.3 Welchen Gewinn haben Diakonie und Kirchengemeinden, wenn sie Schüler als ›temporäre Mitarbeiter‹ aufnehmen?

5.4 Was ist entscheidend, damit die Anwesenheit von Schülerinnen und Schülern niemand in der Einrichtung überfordert?

5.5 Wie gelingt der Kontakt zu Schulleitungen und Lehrkräften?

5.6 Was kostet das Engagement?

6. »Diakonie berühren« – Entwürfe für den (Religions-)Unterricht von Elisabeth Buck

6.1 Voraussetzungen thematisieren

6.2 Die Perspektive thematisieren

6.3 Die Haltung thematisieren

6.4 Diakonisch handeln – sich stark machen für andere

6.5 Nachbetrachtung

7. Die Rolle der Lehrkraft beim Diakonischen Lernen

7.1 Vorbereitung

7.2 Unterricht im Klassenzimmer

7.3 Unterricht am Lernort

7.4 Weiterarbeit im Klassenzimmer

8. Beispiele guter Praxis

8.1 »Ich war der Oberkellner!« – Diakonischer Aktionstag mit Grundschülern bei einer diakonischen Tischgemeinschaft

8.2 »Wenn ich mal alt bin, dann wünsche ich mir, dass immer jemand da ist, der sich um mich kümmert!« – Diakonische Aktion mit Mittelschülern und Bewohnern eines Seniorenheims

8.3 »Das kann man nur durch Ausprobieren erleben!« Einwöchiges Sozialpraktikum/Diakonisches Praktikum mit Schülerinnen und Schülern der 10. Jahrgangsstufe am Gymnasium

8.4 »Geschichten gehen durch den Magen« – Diakonisches Projektseminar mit Schülerinnen und Schülern der gymnasialen Oberstufe und Bewohnern eines Seniorenheimes

Herzlicher Dank

Anhang

1. Literatur und Internetquellen

2. Sachregister

3. Übersicht O-Töne von Schülern, Lehrkräften und Anleitern

4. Informationsblatt der Lehrkraft für den diakonischen Lernort …

Autorinnen und Autoren

Geleitwort

Ganzheitliches Lernen bedeutet Lernen in Theorie und Praxis. Lernen geschieht dabei im Idealfall nicht nur kognitiv, sondern auch erfahrungsbasiert.

Im »Diakonischen Lernen« ist dieses Ideal verwirklicht.

Dafür braucht es keine speziell für diesen Bereich ausgestatteten eigenen Bildungseinrichtungen. »Diakonisches Lernen« kann an jeder Schule stattfinden. Die Schülerinnen und Schüler lernen im Schulunterricht die theoretischen Grundlagen, die sie in der Praxis dann vertiefen und umsetzen und durch die eigene konkrete Erfahrung verinnerlichen. Das Diakonische Lernen findet dabei auf verschiedenen Ebenen statt: »Wissen«, »Wahrnehmen«, »Handeln«, »Weiterdenken«, »Haltungen«, »Spiritualität« und »Identität«.

Diese Form des Lernens im Bereich der Diakonie geht weit über ein theoriebegleitetes Sozialpraktikum hinaus. Die Umsetzung kann ganz vielgestaltig sein. Sei es in wöchentlich wiederkehrenden Begegnungen von Schülern und Schülerinnen mit Mitarbeitenden und Menschen, die diakonisches Handeln in Anspruch nehmen, sei es durch einen Aktionstag, an dem Schüler und Diakonieangehörige gemeinsam arbeiten, oder in Form eines konkreten Praktikums, das zwei bis mehrere Wochen dauert.

Die persönlichen Erfahrungen, die Schülerinnen und Schüler im praktischen Teil des »Diakonischen Lernens« sammeln, lassen sie meist nicht unberührt. Die Begeisterung kann man allein an einem Statement wie diesem ablesen: »… wenn man’s mal durch hat, dann hat man’s im Herzen … Und ich empfehl’s halt, egal wem! Einfach mitmachen!« Auch Mitarbeitende in der Diakonie sehen das »Diakonische Lernen« äußerst positiv: »Durch die Schüler kommt Energie ins Haus.« Ebenso die Lehrkräfte an den Schulen, die die unvergleichlichen Vorteile und den Mehrwert, den »Diakonisches Lernen« mit sich bringt, wahrnehmen: »Soziales Lernen kann man nicht an die Tafel malen.«

»Diakonisches Lernen« ist somit ein Gewinn für Schülerinnen und Schüler, für die Lehrkräfte, für die Mitarbeitenden in diakonischen Einrichtungen sowie für die Personen, die in den Einrichtungen zuhause sind. Man kann also von einer win-win-win-win-Situation sprechen. Darum freue ich mich sehr, dass diese Form des ganzheitlichen Lernens im Diakonischen Lernen eine so gute praktische Umsetzung gefunden hat, seit geraumer Zeit in den unterschiedlichen Schulen eingeübt und praktiziert ist und nun über die vorliegende Publikation als konkretes Handbuch für alle Interessierten zugänglich ist.

Mein Dank gilt denen, die das »Diakonische Lernen« mit viel eigenem Engagement haben Wirklichkeit werden lassen und damit zahlreichen Schülerinnen und Schülern diesen Bereich unserer Gesellschaft und unserer Kirche eröffnet und erfahrbar gemacht haben. Allen voran danke ich Pfarrer Martin Dorner und Prof. Dr. Michael Fricke, die dieses Thema maßgeblich vorangetrieben und im vorliegenden Buch nun dokumentiert haben. Ich wünsche allen Leserinnen und Lesern viel Freude bei der Beschäftigung mit dem »Diakonischen Lernen« sowie eigene inspirierende Erfahrungen mit diesem Thema.

Landesbischof Heinrich Bedford-Strohm

Vorwort

Das vorliegende »Werkbuch« hat zwei Gesichter. Es führt in die Grundlagen des Diakonischen Lernens ein (Teil 1: Worum es geht) und ist zugleich eine Anleitung zum Aktivwerden (Teil 2: Wie wir es machen können). Das Buch hat einen offenen Charakter, weil die Ergebnisse nicht feststehen, die daraus erwachsen. Oder, um mit dem Titelbild zu sprechen: Zwei Personen spielen Himmel und Hölle, aber wohin sie gehen und was sie möglicherweise nach dem Spiel machen, bleibt offen. Diakonisches Lernen hängt jeweils von dem konkreten Lernort und der konkreten Klasse ab – und ändert sein Aussehen immer wieder neu.

Wie kann man das Buch lesen? »Eilige« Leser und Leserinnen können mit dem zweiten Teil beginnen. Er ist aus sich heraus verständlich und enthält das Notwendige, um Diakonisches Lernen in der Praxis zu organisieren. Wenn man die Zusammenhänge besser begreifen und das Lernen an und mit »Diakonie« grundsätzlich verstehen will, liest man Teil 1.

Das Buch ist crossmedial angelegt. Im Buch weisen die Icons und darauf hin, dass Originaltöne von Schülern und Anleiterinnen aus diakonischen Einrichtungen sowie Vorlagen für Anschreiben, Informationslisten, Zertifikat und Namensschilder im Internet unter der Adresse www.v-r.de/Diakonisches_Lernen abrufbar sind. Exemplarisch finden sich einige Dokumente auch im Buch, etwa eine thematisch geordnete Übersicht der O-Töne der Interviewpartner, ein Informationsblatt der Lehrkraft für den Lernort und das Zertifikat »Diakonisches Lernen« (Anhang).

Das Werkbuch Diakonisches Lernen richtet sich an verschiedene Personengruppen. Als erstes sei der Bereich der Schule genannt:

– an Lehrkräfte und Referendare, die in ihrem Unterricht Diakonisches Lernen umsetzen möchten,

– an Schulleiter und -leiterinnen, die vor der Entscheidung stehen, Gruppen und Klassen am Diakonischen Lernen außerhalb des Klassenzimmers teilnehmen zu lassen,

– an Schüler und Schülerinnen der Oberstufe, die für ihre Aktionen, Referate oder Seminare rund um das Diakonisches Lernen Informationen suchen.

Zum anderen hat das Buch die Personen im Blick, die die sozial-diakonische Arbeit verkörpern:

– Hauptamtlich und ehrenamtlich Tätige in diakonischen Zentren und Gemeinden, die Schüler und Schülerinnen konkret in ihre Arbeit mithineinnehmen und sie begleiten,

– Leitende von diakonischen und sozialen Einrichtungen bzw. Verantwortliche von Projekten und Initiativen, die sich im Sinne der Sozialraumorientierung für die Kooperation mit Schulen interessieren.

Schließlich richtet sich das Buch an den Bereich der Aus- und Fortbildung und Hochschule:

– Studierende der Theologie, Religionspädagogik und Diakoniewissenschaften können es für ihre Studien, Referate und Seminararbeiten nutzen,

– Seminarlehrer bzw. Dozenten im Bereich in ihren Seminaren bzw. Weiterbildungen und Professoren an der Universität für die eigene Lehre.

Wir wünschen allen Leserinnen und Lesern interessante Entdeckungen, ein tieferes Verständnis der eigenen Praxis sowie Mut und Lust, Neues auszuprobieren.

Pfingsten 2015

Martin Dorner und Michael Fricke

Teil 1: Worum es geht – Einführung in Diakonisches Lernen

1. Womit wir beginnen – erste Definition

Diakonisches Lernen folgt einer einfachen Grundidee: Schüler und Schülerinnen wollen erleben, dass sie nützlich sind und gebraucht werden. Auf diese Weise weiten sie ihren Blick. Sie entdecken ganz natürlich, im Handeln, den Wert des Sozialen und gewinnen Zugang zu biblisch-christlichen Grundlagen sowie Anliegen und Formen von Diakonie. Diakonisches Lernen ist erlebnis- und wissensorientierte soziale Bildung in christlicher Perspektive.

Es gibt zwei Orte beim Diakonischen Lernen: Der Unterricht findet zunächst im Klassenzimmer statt und wird dann am außerschulischen Lernort fortgesetzt. Dort ist nicht mehr die Lehrkraft »Vermittlerin« von Wissen, vielmehr gibt der besondere Lernort mit den Begegnungen, die dort stattfinden, zu lernen auf. Anschließend wird das Lernen wieder ins Klassenzimmer zurückverlagert bzw. findet es bei wiederkehrenden Praxiselementen parallel im Klassenzimmer statt. Damit ist Diakonisches Lernen von seiner Struktur her dreischrittig.

Abb. 1: Die zwei Orte des Diakonischen Lernens

Die Ziele im Diakonischen Lernen sind der Erwerb von Wissen und von Erfahrungen mit diakonischem Handeln. Schülerinnen und Schüler nehmen in diesem Lernarrangement Anliegen und Ausprägungen von Diakonie auf kognitiver und affektiver Ebene wahr, sammeln eigene praktische Erfahrungen mit diakonischem Handeln bzw. erlernen Fähigkeiten des diakonischen Handelns und reflektieren diese im Hinblick auf ihre Person und darüber hinausgehende gesellschaftlichen Zusammenhänge. Sie vertiefen durch diese nun reflektierten Erfahrungen ihr Wissen und den Blick auf Diakonie sowie die mit ihr verbundenen biblisch-christlichen Traditionen und können zugleich ihre Haltungen, ihre Werturteile und ihre Persönlichkeit weiterentwickeln.

Diakonisches Lernen ist damit eine zirkulierende Bewegung zwischen Theorie und Praxis, zwischen Sehen, Urteilen und Handeln. Bildlich gesprochen: Diakonisches Lernen steht auf zwei Beinen. 1 Der Schwerpunkt kann sich je nach Zielsetzung und Situation von einem Bein zum anderen verlagern.

Das hier im Werkbuch entwickelte Verständnis von Diakonischem Lernen wird in Abschnitt 4.5 eingehend und im Gespräch mit anderen Konzeptionen Diakonischen Lernens dargelegt.

Abb. 2: Die zwei Beine des Diakonischen Lernens

1 Das Bild verwendet bereits Merkel 2009, 85.

2. Der Aufbau des »Diakonischen Lernens« – Kurzübersicht

Diakonisches Lernen beinhaltet, dass die Schüler und Schülerinnen »etwas« über und von Diakonie lernen. Aus Lehrersicht ist zunächst zu fragen, wie der »Gegenstand« beschaffen ist, das heißt, welche Facetten von Diakonie es gibt. Auch in Zeiten des kompetenzorientierten Unterrichts bleibt die fachliche Erschließung und Klärung der erste Schritt der Unterrichtsvorbereitung, da nur angesichts der Kenntnis der Inhalte die zu erwerbenden Kompetenzen sachgerecht formuliert werden können. Parallel dazu machen sich die gastgebenden sozialen und diakonischen Einrichtungen und Initiativen Gedanken darüber, aus welchen Gründen und mit welchen Zielen sie Schüler und Schülerinnen »hereinholen« und beteiligen möchten.

An zeitlich nächster, aber sachlich gleichrangiger Stelle folgen die religionspädagogischen Überlegungen. Sie betreffen die Fragen, was Kinder und Jugendliche aus entwicklungspsychologischer Sicht können und was sie brauchen, wie sich soziales Lernen in der Schule ereignen kann, d. h. welche Klippen hier zu überwinden sind, auf welchen (Kompetenz-)Ebenen Schüler etwas lernen können, welcher Grundstruktur das Lernen folgt, welche Traditionen und Konzeptionen des Diakonischen Lernens es bereits gibt und wie die Rollen von Lehrkräften und Anleitern der diakonischen Lernorte aussehen.

Diakonisches Lernen lebt von gelungenen Beispielen und deren Verbreitung. Unsere Best Practice-Fälle aus Grundschule, Mittelschule und Gymnasium zeigen einerseits Lehrern und Schülern, wie man die Sache konkret angehen kann, welche Orte und Aktionen sich anbieten, welche Schritte der Organisation zu unternehmen und welche Kompetenzen zu erwerben sind. Die Beispiele ermutigen andererseits auch Einrichtungen und Initiativen der sozialdiakonischen Träger, sich für Schule und Schüler zu öffnen.

Unter diese Kategorie der anregenden Beispiele fällt auch die Beschreibung von Unterrichtswegen, die sich der affektiv-erlebnisbezogenen Annäherung an das Thema Diakonie und deren Reflexion widmen (siehe das von E. Buck verfasste Kapitel 6).

Unsere Grafik zum Diakonischen Lernen hat entsprechend diesen Überlegungen folgendes Aussehen:

Abb. 3: Übersicht zum Diakonischen Lernen

3. »Diakonie ist …« – Fachwissenschaftliche Überlegungen

3.1 Facetten von Diakonie

»Die Diakonie ist der soziale Dienst der evangelischen Kirchen«, so lautet die Selbstbeschreibung der Diakonie.2 Diesem Motto entspricht in gewisser Weise auch die erste Wahrnehmung von Diakonie in der Öffentlichkeit. Diakonie wird mit sozialem Handeln und der Kirche als Arbeitsgeber in Verbindung gebracht. Zuweilen ist auch bekannt, dass Diakonie im 19. Jahrhundert entstand. Nun ist dieser erste Blick nicht falsch, aber doch recht eng. Diakonie ist zwar eine sichtbare soziale Institution der Kirche, aber sie ist gleichzeitig mehr – eine große und vielfältige Welt. Sie hat mit den elementaren Aspekten des Menschseins zu tun, mit seinen Befindlichkeiten, Bedürfnissen und Beziehungen. Zu dieser Welt hat jeder Mensch durch seine eigenen Existenzfragen und -erfahrungen Zugang.

In diesem Kapitel wollen wir die Grundlagen und Erscheinungsformen von Diakonie darstellen und zugleich den Blick auf dieses »Mehr« ermöglichen.

Definition und biblische Grundlagen

Von ihrem Selbstverständnis ist Diakonie eine Grunddimension des Christseins3 und eine zentrale »Wesens- und Lebensäußerung«4 der christlichen Kirche. Das deutsche Lehnwort »Diakonie« leitet sich von der griechischen Wortfamilie diakon- ab und wird meist mit »dienen« bzw. »Dienst« übersetzt. Der Dienst versteht sich als Verpflichtung gegenüber der Liebe, die Jesus Christus gezeigt und gelebt hat.5

Als erste Orientierung ist die Bestimmung von Diakonie als Dienst zutreffend. Allerdings kann man fragen: Steht die griechische Wortfamilie in der Bibel wirklich immer für »dienen« bzw. »Dienst«? Und: Können wir das, was wir mit diesem Dienst meinen, allein von der Wortfamilie her ableiten?

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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