wesentlich LEBEN - Joseph Sochocki - E-Book

wesentlich LEBEN E-Book

Joseph Sochocki

0,0
8,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Wie es gelingen kann, inmitten einer Fülle von Wünschen und Anforderungen zur Wesentlichkeit des Lebens vorzudringen - davon handelt dieses Buch.

Das E-Book wesentlich LEBEN wird angeboten von tredition und wurde mit folgenden Begriffen kategorisiert:
Glaube, Lebensphilosophie, Inspiration

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 248

Veröffentlichungsjahr: 2021

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Joseph Sochocki     Anne Verena Enseroth

wesentlich LEBEN

Betrachtungen Begegnungen Inspirationen

© 2021 Joseph Sochocki & Anne Verena Enseroth

Umschlaggestaltung: tredition GmbH, Hamburg

Bildernachweis:

Titelbild und alle Innenbilder: Google/frei zu nutzende Bilder

Verlag & Druck: tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg

ISBN Taschenbuch: 978-3-347-22686-9

ISBN Hardcover 978-3-347-22687-6

ISBN e-Book: 978-3-347-22688-3

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und der Autoren unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Bibliographische Information der Deutschen Nationalbibliothek: Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliographie; detaillierte bibliographische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

INHALT

Einleitung

Leben spüren – Glück erfahren

Ich will leben

Sehnsucht nach Glück

Leben – Annäherung an ein Geheimnis

Wertvolle Ziele

Achtsam leben

Stilles Wasser

Handeln

Liebe

Man ist, was man isst

Hauptsache gesund

Korinthenkacker

Gerechtigkeit und Frieden

Vertrauen

Danken

Arbeit

Zeit zum Leben

Genießen können

Sympathie

Sich ändern

Älter werden

Konflikte vertragen – Krisen bewältigen

Zeiten, die mir nicht gefallen

Prüfungen

Auf-Bruch in der Krise

Entscheiden

Gelassenheit

Auf den Körper hören

Gutes Maß

Hiobsbotschaft

Abgrundtief

Angst hat einen Sinn

Seelische Verletzungen

Depressive Schattenseiten

Ein Psalm – Hilferuf in Not

Trauern und Klagen

Corona-Krise

Zukunftssicher

Gott erfassen – Bibel verstehen

Religion

Ringparabel

Gott – das Geheimnis offenbart sich

Gott der HERR

Abba – unser Vater

Paulus und der unbekannte Gott

Wort Gottes

Die Bibel – eine Story, die Geschichte schreibt

Strafdenken in der Bibel

Biblische Gerechtigkeit

Bibel und Weltgericht

Bibel und Naturwissenschaft

Jerusalem

Glauben wagen – Zuversicht gewinnen

Verlorenes Paradies

Glauben

Einklang

Mit dem Herzen sehen

Gegen-Teile

Geboren für die Ewigkeit

Freier Wille

Gebet

Verschwendung für Gott

Segen

Ganz bei Trost sein

Neuer Geschmack des Lebens

Glauben und zweifeln

Kreation erkennen – Schöpfung bewahren

Im Anfang

Adam

Eva

Garten Eden

Lebensaufgabe

Mensch und Tier

Versuchung zum Bösen

Anvertraute Schöpfung

Schöpfung bewahren

Jesus von Nazareth – Jesus der Christus

Jesus und die Attraktivität des christlichen Glaubens

Lebensbedingungen zur Zeit Jesu

Jesu Gottesbild

Jesus und das Reich Gottes

Jüdische Strömungen, denen Jesus begegnet

Jesus – Freund der Fresser, Säufer und Sünder

Jesus und Frauen

Jesus heilt – Therapeutische Seelsorge

Jesusboot – Jesus wirkt Wunder

Im Mitmenschen Jesus begegnen

Jesus – Weg, Wahrheit, Leben

Jesu Kreuzigung und Auferweckung

Jesus der Erlöser

Jesus – Versöhnung und Hoffnung

Jesus – Gottes rechte Hand und Sohn

Taufe und Abendmahl

Gott – Vater, Sohn und Heiliger Geist

Einheit der Christen

Menschen begegnen – Erfahrungen machen

Jessica und Bruno – gut in Beziehungen

Cappuccino auf Portofino

Leinen los! – Käpt‘n Cook

Mit Kain verwandt

Schubladen-Glaube

Totenstille aufgebrochen

Untergang der Estonia und die Warum-Frage

Begegnung und Dialog

Das Wunder von Jericho

Yusuf, Ariel und der Nahost-Konflikt

Atheist

Benno, der Optimist

Bleibende Erinnerungen

Internet- und Literaturhinweise

Einleitung

Wesentlich

Wer möchte nicht wesentlich sein? Wer wünscht sich nicht, etwas Besonderes zu sein? Etwas Bedeutsames. Wertvolles. Und wesentlich leben – das möchte wohl jeder. Wie aber kann dies gelingen in unserer Zeit? Heutzutage tun sich für uns unendlich viele Freiheiten auf. Wir bewegen uns innerhalb von grenzenlosen Beliebigkeiten. Nehmen Privilegien und Anrechte in Anspruch. Gleichzeitig wollen zahllose Launen und Trends uns manipulieren. Zerren an uns. Willkür und Unverbindlichkeit kommen uns in die Quere. Was bei alledem bleibt, ist der tiefe Wunsch nach einem Leben, das stimmig ist und echt. Die Sehnsucht nach dem, was das Leben ausmacht und für uns ausschlaggebend ist. Das Bedürfnis nach Wesentlichkeit.

Leben

Nichts ist wichtiger als Leben. Und nichts schwieriger. Das Leben kann unbegreiflich schön sein – und unfassbar schrecklich. Manchmal ist es eine Lust, zu leben. Ein anderes Mal eine Qual. Wir haben es nicht in der Hand, was uns erwartet. Und doch kann unser Leben unter unseren eigenen Händen glücken. Oder misslingen. Jeden Tag nähern wir uns – ob wir es wollen oder nicht, bewusst oder unbewusst – dem Geheimnis Leben an. Dabei sind es nicht so sehr die eindeutigen Tatsachen, die uns etwas von diesem Geheimnis offenbaren. Auch nicht die großen Extras. Es können zuweilen beschauliche Momente sein, die unsere Fantasie wecken. Betrachtungen in zurückgezogener Stille, die uns Wesentliches erkennen lassen. Neue Impulse geben. Es können aber auch Begegnungen mit Menschen sein. Auch sie eröffnen uns Spielraum für Entdeckungen. Schenken uns Andeutungen für gelingendes Leben. Skizzieren uns Umrisse, die wir im Laufe der Zeit zu unserem eigenen Bild vom Leben fortschreiben können – zu einem Bild, an dem sich der Weg unseres Lebens entschlüsseln lässt. Oft erst in der Rückschau.

Betrachtungen

Betrachtungen sind wie geöffnete Fenster. Durch ein offenes Fenster können wir hinausschauen in die Weite. Über die Freiheit staunen. Neue Horizonte erblicken. Bekanntes und Gewohntes hinter uns lassen. Oder es aus einer neuen Perspektive betrachten. Wir werden überrascht – ohne auf ein Ergebnis festgelegt zu sein. Wir lernen und verstehen im Betrachten.

In unserem Buch nehmen wir ganz unterschiedliche Landschaften des Lebens in den Blick – verschiedene Ebenen, auf denen unser Mensch-Sein sich abspielt. Die Betrachtungen laden dazu ein, dass wir uns auf sie einlassen und uns dann ein eigenes Bild machen. Unaufdringlich sich als Anregung verstehend, räumen sie uns die Freiheit ein, auch über sie hinwegzusehen, wenn sie uns nicht ansprechen. Wir selbst bestimmen die Blickrichtung.

Begegnungen

Begegnungen mit Menschen prägen uns. Sie setzen etwas in Bewegung, bringen uns weiter. Etwas vorher nicht Dagewesenes tritt in unser Leben – oder etwas Belastendes verschwindet. Begegnungen können bereichern, aber auch blockieren. Wenn wir merken, dass wir nicht weiterkommen, dürfen wir uns neu orientieren. Uns für eine andere Begegnung öffnen. Eine, die uns womöglich Ungeahntes vom Leben entdecken lässt. Uns weiterbringt.

Inspirationen

Die von uns in Worte gefassten Betrachtungen und Begegnungen wollen inspirieren. Sie möchten den Leser einladen und motivieren, sich mit dem auseinanderzusetzen, was das Leben wesentlich macht. Sie sind ein Angebot, sich auf die Suche zu begeben nach der Essenz gelingenden Lebens. Möge unser Buch zu einer persönlichen Fundgrube werden. Und zu einer Quelle, die auch die in uns steckenden ungelebten Anteile des Lebens erweckt. Damit alles und wahres Leben aus uns strömt.

Es gibt geheime Fenster im Haus unseres Lebens.Die Liebe vermag sie zu öffnen.

Wir widmen dieses Buch

unseren Kindern, Schwiegerkindern und Enkelkindern

sowie unseren Weggefährten und Freunden.

Löhnberg und Dillenburg, im Februar 2021

Joseph Sochocki und Anne Verena Enseroth

Leben spüren

Glück erfahren

Ich will leben

Ich will leben.

Das bedeutet:

Ich will entdecken, wer ich eigentlich bin.

Will mich finden.

Und mich annehmen.

Ich will leben.

Das bedeutet: Ich trete in Beziehungen ein.

Zu mir selbst.

Zu anderen Menschen.

Zu den Dingen der Schöpfung.

Zum Schöpfer. Zu Gott.

Ich will leben.

Das bedeutet:

Ich muss lernen, etwas zu wagen.

Risiken einzugehen.

Verantwortung zu übernehmen.

Ich will leben.

Das bedeutet: Ich muss selbst leben.

Mein Leben selbst wagen.

Es übernehmen.

Ich will leben.

Das bedeutet: Ich werde Fehler machen.

Schuldig werden.

Bei Gott darf ich schuldig sein.

Er steht mir bei.

Sogar wenn ich vor einem „Aus“ stehe,

zeigt er mir Aus-Wege.

Wege, die ich weitergehen kann.

Oder Wege, auf denen ich neu anfangen kann.

Gott,

je nachdem, aus welcher Perspektive ich schaue,

nehme ich das Leben unterschiedlich wahr.

Mal scheint es eine Entdeckungsreise zu sein,

bei der ich Rückenwind habe.

Dann wieder ist es eine Herausforderung,

die Energie kostet.

Du mutest mir das Leben zu.

Ich soll es in seiner Vielfalt kennenlernen.

Ich bin zuversichtlich, denn:

Du traust mir das Leben auch zu.

Staunend sehe ich,

dass du mir einen geschützten Raum eröffnest,

in dem ich mich bewegen kann, dazulerne,

Neues begreife, mich ausprobiere.

In dem ich kühn etwas wagen,

vielleicht sogar riskieren kann.

Ich habe Erfolg und ich scheitere.

Ich tue meinen Mitmenschen gut

und ich werde schuldig an ihnen.

Leben ist nicht einfach.

Aber lohnend.

Ich bitte dich um den Mut, zu leben.

Sehnsucht nach Glück

Glücklich sein will jeder. Wir sehnen uns förmlich nach

Glückserfahrungen. Glück haben ist nicht das Gleiche wie glücklich sein. Glücklichsein hat mit erfülltem Leben zu tun.

Dazu hat Gott uns mit Begabungen ausgestattet.

Mit ihnen sollen wir Leben hervorbringen. Es entwickeln, fördern.

Alles, was erfülltes Leben hervorbringt, macht glücklich.

Der Kern des Glücks ist: bewusst ich zu sein.

Ich mache mir bewusst: Ich bin ich. Es ist gut so, wie ich bin.

Gott hat maßvoll Fähigkeiten in mich hineingelegt.

Ich habe Gestaltungsspielräume und Grenzen.

Meine Aufgabe ist es, mein Maß zu finden und auszuleben.

Entscheidend ist, dass ich das tue, was für mich stimmt.

Etwas, wofür ich Gott dankbar sein kann. Dann bin ich im Einklang – mit mir, mit Gott und mit den mich umgebenden Menschen.

Und ich erlebe mehr und mehr: Das ist wirkliches Glück.

Dann kann ich von mir sagen: Ich bin glücklich. Ich spüre das Leben.

Um ganz ich zu sein, muss ich erkennen, dass ich vor mir selbst nicht davonlaufen kann. In mir ist beides: das, wovor ich fliehe und das, wonach ich mich sehne. Das nehme ich überall hin mit.

Deshalb söhne ich mich mit mir selbst aus. Ich bejahe mich ganz bewusst. Ich erlaube mir, so sein zu dürfen, wie ich bin.

Ich weiß mich von Gott geliebt und angenommen.

Wir Menschen spüren in uns eine tiefe Sehnsucht – ein Sehnen, das über uns hinausweist.

Wir sind auf der Suche nach etwas Absolutem, Ewigem.

Damit erinnert Gott uns an ihn selbst. Er begegnet dieser Sehnsucht, indem er uns Liebe und Geborgenheit schenkt. Heimat.

Die tiefste Wahrheit meines Lebens ist: Wenn ich Gott bewusst in mir leben lasse, dann ist alles in mir. Alles, wonach ich mich sehne.

Himmlischer Vater,

die meisten Menschen sind auf der Suche nach Glück. Ich auch.

Ich suche nicht so sehr nach der kurzen emotionalen Erfahrung der überbordenden Freude, sondern nach einem auf Langfristigkeit hin angelegten Zustand tiefen inneren Glücklich-Seins.

Ich habe verstanden, dass es dazu Menschen braucht,

die auf mich antworten. Menschen, mit denen ich mich austausche, Menschen,

die mir ihre Freundschaft schenken, Menschen, die besondere Momente,

aber auch Alltagsbelanglosigkeiten mit mir teilen.

Ich danke dir, dass du dafür gesorgt hast,

dass es in meinem Leben solche Menschen gibt.

Doch du hast auch in mich selbst ein großes Entfaltungspotenzial für Glück hineingelegt.

Deine Idee von mir beinhaltet, dass ich den Reichtum an Begabungen entdecke

und in meinem Leben ausbreite, den du mir geschenkt hast.

In mir sind Schätze verborgen, die ich allein dir als meinem Schöpfer zu

verdanken habe, und die in dem Maß, in dem es mir gelingt, sie zu heben

und mit ihnen umzugehen, mein Leben reich und ausgefüllt machen.

Den Mangel halte ich auch dir hin und söhne mich so mit ihm aus.

Wie gut und befreiend ist es dann aber auch, dass – bei aller Verantwortung,

die ich habe, die Fülle meines Lebens auszuschöpfen –

ich den tiefsten Grund für mein Glück nicht selbst erzeugen muss.

Das bist du. Meine Sehnsucht, die weder in mir selbst

noch in meinen Beziehungen zu anderen Menschen ganz gestillt wird,

kommt bei dir zur Ruhe, dem zärtlichen Grund allen Seins.

Leben – Annäherung an ein Geheimnis

Wir nehmen aus unserer Lebensumwelt Eindrücke wahr.

Diese verarbeiten wir im Gehirn. Daraus resultieren Denkprozesse,

die die Grundlage unseres Verhaltens und Handelns bilden.

Sie beeinflussen auch unsere Gefühle. Unser Gemüt.

Mit Hilfe unserer Sinnesorgane nehmen wir Sinneseindrücke auf.

Bewusst oder unbewusst. Und unterschiedlich intensiv.

Manche Eindrücke übersehen oder überhören wir.

Fühlen, riechen oder schmecken sie nicht.

Wir filtern aus der Flut unzähliger Sinneseindrücke das heraus, was uns gerade bedeutsam erscheint. Auf der einen Seite ist das hilfreich, damit wir uns auf das Wesentliche konzentrieren können. Auf der anderen Seite entgehen uns dadurch viele Reize.

Damit ist und bleibt unsere Wahrnehmung immer beschränkt – sie ist unsere ganz persönliche Wahrnehmung.

Das Gehirn verarbeitet unsere Sinneseindrücke und speichert sie als Erinnerungen ab. In unserem Gedächtnis.

Aus den Sinneseindrücken konstruieren wir unsere Wahrheit und Wirklichkeit. Das machen wir in Verbindung mit unseren Erinnerungen und Erfahrungen. Und vor dem Hintergrund unseres aktuellen Befindens – vor allem des seelischen.

Wir nehmen die Wirklichkeit so wahr, wie sie uns eben jetzt erscheint.

Sie wird immer zu unserer Wirklichkeit – immer zu unserer Welt.

Damit bleibt unsere Welt immer unser Stück von der Welt.

Unser Ausschnitt der Wirklichkeit.

Die Welt, wie sie uns erscheint, ist deshalb immer auch „Scheinwelt“. Unvollkommen und damit auch unwirklich.

Und doch ist diese subjektive Wirklichkeit – diese „Scheinwelt“ – der Ort, an dem Gott uns begegnet.

Innerhalb dieses Raumes nähern wir uns einem Geheimnis an, das mit Gott und der Welt zu tun hat. Einem Geheimnis, das weit über unseren Erfahrungshorizont hinausragt.

Und das doch in unserer subjektiven Wirklichkeit erfahrbar wird.

Diesem Geheimnis des Lebens können wir uns immer mehr annähern.

Können es entdecken und erfahren. Bei aller verbleibenden Unvollkommenheit können wir das wahre Leben entdecken.

Ein sinnerfülltes Leben, das dann auch ein gesegnetes Leben ist.

Finden können wir es bei und mit dem, der das Leben ist und davon gern an uns abgibt: Gott.

Guter Gott,

auf diese Erkenntnis können wir nicht verzichten: dass das, wovon wir

meinen, es sei die Wirklichkeit, immer nur ein Ausschnitt davon ist.

Dass unsere Welt immer auch eine von uns selbst konstruierte Welt ist.

Das macht uns demütig und bewahrt uns davor, dem anderen das Recht auf

seine ganz eigene Perspektive abzusprechen, auf ein Fühlen und Empfinden,

das sich von unserem eigenen unterscheidet.

Ich weiß nicht, was „das Leben“ ist. Es gibt Situationen, in denen ich das Gefühl habe, nah dran zu sein am echten Leben. Das können Momente sein, in denen alles passt, in denen ich Menschen, Beziehungen und Stimmungen als verstehbar und folgerichtig erlebe. Vielleicht auch Momente, die mich innerlich besonders berühren, Momente, in denen ich intensiv fühle.

Doch das, was wir das Leben nennen, entzieht sich mir immer wieder.

Wie du selbst, der Ursprung allen Lebens, mir in deiner Größe und Allmacht verborgen bleibst, so lässt sich auch das Leben von meiner begrenzten Wahrnehmung nicht umspannen. Doch ich bleibe neugierig, frage, suche, entdecke Neues. Die Fülle des Lebens ist bei dir.

Dass du mich daran in so reichem Maß teilhaben lässt, dafür danke ich dir.

Wertvolle Ziele

Ich habe heute eine Fülle von Lebensmöglichkeiten.

Deshalb ist meine ganz große Aufgabe:

Wichtiges von Unwichtigem zu unterscheiden.

Dazu muss ich nach innen gehen. In mich hineinhorchen.

Ich befrage mein Herz nach dem, was mir wertvoll ist.

Ich werde mir klar über meine persönlichen Werte.

Sie geben mir Halt und Orientierung.

An diesen Fragen kann ich entlanggehen:

Welche Spuren will ich in und mit meinem Leben legen?

Wenn ich einmal im Ruhestand auf mein Leben zurückblicken

werde – was möchte ich dann dort sehen? Was wäre mir wichtig?

Ich frage mich auch: Gibt es Menschen, die ich als Vorbilder ansehe?

Was gefällt mir an ihnen?

Nach welchen Werten leben diese Menschen? Welche Ziele haben sie?

Andere Fragen können lauten: Was bereitet mir Freude?

Was beschert mit Zufriedenheit? Was neue Kraft?

Was beflügelt mich? Wobei vergesse ich die Zeit?

Im Streben nach wertvollen Zielen finde ich zu einem erfüllten Leben.

Und – es zeigt mir die Richtung. Es ist wie beim Segeln:

Wenn ich weiß, wohin ich segeln will, setze ich die Segel entsprechend. Der römische Philosoph Seneca (etwa 1–65 n. Chr.)

bringt es auf den Punkt: „Wer nicht weiß, wohin er segeln will,

für den ist kein Wind der richtige.“

Deshalb frage ich mich auch:

Welche Aufgaben und Verantwortungen wurden mir aufgenötigt,

die meinen eigenen Wünschen nicht – mehr – entsprechen?

Ich beherzige auch ein Wort aus dem Neuen Testament der Bibel.

Es steht im ersten Johannesbrief: „Die Welt vergeht und ihre ganze Lust und Gier. Wer aber tut, was Gott will, wird ewig leben.“ Das ewige Leben ist ein wertvolles Leben. Es beginnt im Hier und Jetzt.

Himmlischer Vater,

ich komme mir manchmal vor wie ein Blatt im Wind,

ziellos hin- und hergetrieben.

So viele Möglichkeiten, die ich erwäge, so viele Chancen,

von denen ich keine ungenutzt verstreichen lassen möchte,

so viele Pflichten und so viele Erwartungen von außen.

Das, wovon die Gesellschaft oder meine Umgebung meint, ich müsse es tun,

das empfinde ich häufig als nicht zu mir passend.

Und mit dem, was ich gern tun würde,

stoße ich in meiner Umgebung auf Unverständnis.

Da darf und sollte ich lernen, mir eigene Ziele und Wünsche zuzugestehen.

Mehr noch: erst einmal herauszufinden, was ich möchte, was zu mir passt,

welche Werte ich aus tiefstem Herzen bejahe.

Dies zu entdecken, gehört zu meiner Lebensaufgabe.

Danke, dass du mir den Freiraum eröffnest, den ich brauche,

um mit mir selbst in Kontakt zu kommen.

Danke auch, dass ich Menschen kenne,

deren Lebensstil anziehend und nachahmenswert ist.

Danke, dass du mir Leitlinien zeigst, an denen ich mich orientieren kann.

Ich bitte dich herzlich, dass es mir gelingen möge,

Ziele für mein Leben zu formulieren, auf die zuzugehen sich lohnt.

Dass ich meine eigenen Bedürfnisse in Einklang bringe

mit den Erwartungen meiner Mitmenschen.

Sei du meine Orientierung und mein Begleiter, an dessen guten Gedanken

über mein Leben ich mich immer wieder neu ausrichten kann.

Achtsam leben

Gott der Schöpfer – wir die Erschöpften.

Welch ein Unterschied. Welch ein Gefälle.

Achtsam zu leben stellt eine geistliche Alternative dar. Das heißt:

Ich stelle dem Gefühl der Erschöpfung Achtsamkeit gegenüber.

Ich gehe achtsam mit mir selbst um.

Und dann: mit meinen Mit-Menschen.

Schließlich auch mit den Dingen der Schöpfung Gottes.

Das Leben geschieht hier und in diesem Augenblick.

Deshalb: auch mal für einen Augenblick innehalten.

Bewusst und achtsam wahrnehmen, was gerade ist.

Was ich sehe und denke. Was ich fühle und rieche.

Was ich schmecke. Inwieweit ich angespannt bin. Oder ruhig

und ausgeglichen. Welche Geräusche ich um mich herum höre.

Wenn ich achtsam lebe, nehme ich die einzelnen Dinge

bewusster wahr. Und: Ich verrichte sie bewusster.

In solchen Augenblicken spüre ich das wahre Leben.

Das Hamsterrad der Getriebenheit bleibt für einen Moment stehen.

Achtsam zu leben will eingeübt werden. Ich übe, indem ich

beispielsweise wahrnehme, wie das Wasser über meine Hände fließt.

Ich achte auf meine Arme und Hände.

Was sehe ich? Was fühle ich? Was höre und was rieche ich?

Ein weiser Mann wird gefragt, was er mache, dass er so ausgeglichen und zufrieden sei. Seine Antwort: „Wenn ich stehe, dann stehe ich!

Wenn ich gehe, dann gehe ich! Wenn ich spreche, dann spreche ich!“

Da fällt ihm der Fragende ins Wort: „Das tue ich doch auch!

Was machst du denn noch darüber hinaus?“ Darauf der Weise: „Wenn ich stehe, dann stehe ich! Wenn ich gehe, dann gehe ich!“

Der Fragesteller erneut: „Aber das tue ich doch auch!“

Der Weise antwortet ihm: „Nein, das tust du nicht!

Wenn du sitzt, stehst du schon! Wenn du stehst, dann läufst du schon!

Und wenn du läufst, dann bist du schon am Ziel!“

Mit achtsamem Leben gewinnen wir Tiefe und Erfüllung.

Wir leben aus göttlicher Quelle.

Mein Gott,

das Gefühl des Erschöpft-Seins ist mir vertraut.

Dann habe ich den Eindruck, dass mein Leben vor mir herläuft

und es mir nicht gelingt, es einzuholen.

Ich bin müde und frustriert.

Warum fehlt mir der Mut, einfach einmal innezuhalten?

Wenn ich der Logik meiner Getriebenheit folge,

bedeutet Innehalten Zeitverlust.

Eine innere Stimme meldet sich und weist mich darauf hin,

dass ich doch eigentlich weiterarbeiten sollte, etwas wegschaffen, etwas erledigen.

Dann darf ich mir die Erlaubnis geben, nicht hinzuhören.

Es ist sicher in deinem Sinn, wenn ich mich diesen falschen Antreibern

entgegenstelle, die mir suggerieren, dass ich nur dank meiner Leistung

und Erfolge wertvoll sei.

Im Gegenteil: Das Leben spüre ich am intensivsten

beim zweckfreien Völlig-im-Moment-Sein.

Ich höre, wie der Regen leise auf das Dachfenster tropft.

Die Tastatur unter meinen Fingern ist glatt und kühl.

Ich fühle mich entspannt und zufrieden.

Danke, dass ich diese Chance immer habe:

mich für einen Augenblick zu besinnen, auf das,

was gerade ist und so zu schöpfen aus einer Quelle des Lebens.

Stilles Wasser

Die Wüstenlandschaften der marokkanischen Sahara – sie gehören zu den schönsten der Welt.

Wir sind unterwegs in der Wüste Erg Chebbi.

Wie gut, dass wir genügend Wasser dabeihaben.

In der Wüste spürt man die Abhängigkeit vom Wasser.

In der Wüste, da suche ich – wie sonst nirgends – eine Wasserquelle.

In den Wüstenzeiten meines Lebens: Da trete ich nicht mehr auf der Stelle. Ich hetze auch nicht blindlings.

Ich suche den Weg, der mich geradewegs zu einer Oase führt.

So intensiv spüre ich den Durst nach wahrem Leben.

Hören – wirklich hören kann ich in der Wüste.

Den Wind. Den Sand. Beides höre ich hier in der Stille.

Wenn viele laute Worte mich betören,

wird jede leise Stimme untergehen.

Erst wenn ich schweige und höre, lerne ich zu verstehen, was die zarten und leisen Töne mir sagen wollen.

Meine seelische Seite ist wie ein See.

Ich stehe an seinem Rand und blicke auf seine Oberfläche.

Nur wenn die Wasseroberfläche ganz ruhig ist, ganz still, kann sie für mich zu einem Spiegel werden.

Ich stehe am Rand und sehe mich im Spiegel des Wassers.

Wenn Wind die Oberfläche aufwühlt, wenn Regen auf den See niederprasselt, dann kann der See niemals zu einem Spiegel für mich werden. Die Oberfläche muss still sein.

Dann kann ich mich klar und deutlich erkennen.

Ich erblicke mein Angesicht wie in einem Spiegel.

Dann sehe ich mich – in scharfen Konturen.

Bei allem, was wir tun: Wir brauchen immer wieder auch das Zur-Ruhe-Kommen, das Stille-Sein. Das Schweigen und das Hören. Wir können dann die leisen Töne in uns besser vernehmen.

Und die können wegweisend sein.

„Durch Stille-Sein und Hoffen würdet ihr stark sein“,

sagt uns im Alten Testament der Bibel ein Wort aus dem Buch Jesaja.

Ich stelle mir vor, mein Gott, dass ich an einem Bergsee stehe.

Gerade zieht ein Gewitter über den See hinweg.

Das Wasser bäumt sich auf unter dem peitschenden Wind.

Auch die Gräser am Ufer beugen sich unter seiner Kraft.

Aufgewirbelter Schlamm färbt das Wasser braun. Welch kraftvolles,

aber auch unruhiges Schauspiel. Chaos. Die Macht der Elemente.

Dann ist das Gewitter vorbei. Die schwarzen Wolken verschwinden, der Himmel zeigt sein schönstes Blau. Und langsam beruhigt sich der See.

Die Wogen glätten sich, Wellen flachen ab, laufen aus.

Nun liegt der See vor mir wie eine türkisblaue Perle. Still. Friedlich.

Ich trete vor, schaue hinein. Das Wasser ist glasklar.

Ich sehe in Ufernähe glattgeschliffene Kieselsteine unter der Oberfläche.

Ruhig und fest liegen sie da, von Wasser sanft umspült.

Daneben wilde Ranken in Grün.

Ich begreife: Seine wahre, unter der Oberfläche verborgene Schönheit

offenbart der See erst, wenn er still ist, spiegelblank.

Dann zeigt er seine Fülle, seinen Reichtum.

Das ist ein schönes Bild für das innere Erleben eines Menschen.

Erst wenn Ruhe eingekehrt ist und das Chaos verschwunden,

nehme ich die Fülle wahr, die du in mich hineingelegt hast.

Schenke mir, gütiger Gott, doch immer wieder solche Augenblicke,

in denen ich mit mir vollends im Frieden bin.

Handeln

Meine Hände – sie „handeln“:

Sie nehmen und geben.

Sie berühren und streicheln,

sie greifen und stoßen.

Sie tun wohl und tun weh.

Sie heilen und verletzen.

Meine Hände: eine wunderbare Gabe.

Wie setze ich sie ein?

Ich handele mit meinen Händen.

Das, wovon ich lebe,

kommt in meinen Händen zum Ausdruck –

in meinem Handeln.

Mein Handeln:

Es ist ein Hantieren und Arbeiten.

Ein Vorgehen und Wirken,

ein Benehmen und Auftreten.

Ein Verhalten: Tun und Lassen.

Wenn ich Gott erfasse, mit ihm in meinem Leben rechne,

wenn ich sein Wort höre,

wenn ich seinen Geist in mir wirken lasse,

mich von Gott festhalten lasse

und mich an ihm festhalte,

werden meine Hände seine Hände,

wird mein Handeln sein Handeln.

Gott will heute handeln:

gerade auch durch meine Hände.

Mit meinen Händen. Wie das geht?

Das zeigt Jesus von Nazareth – in und mit seinem Handeln.

Danke für meine gesunden Hände, guter Gott.

Möge auch das Handeln, das ich mit ihnen vollführe,

gesund sein, förderlich für mich und andere.

Meine Hände sind gewöhnlich.

Mit Grazie und Schönheit können sie nicht aufwarten.

Müssen sie auch nicht. Wenn du mir meine Hände gegeben hast,

damit ich mit ihnen handele, dann ist ihr Aussehen zweitrangig.

Danke, dass ich mit meinen Händen Wäsche in die Waschmaschine stopfen und sie zum Trocknen aufhängen kann. Dass ich Gurken schnippeln und die Schulbrote meiner Mädchen damit belegen kann. Danke, dass ich einen Stift führen und meiner Freundin ein paar Zeilen schreiben kann.

Ich pflücke Blumen, forme Brote, stecke mir die Haare zusammen, streiche Handtücher glatt, wische Staub und mir hin und wieder eine Träne von der Wange, spiele Klavier, blättere Buchseiten um, decke meine Tochter beim Schlafengehen zu.

Danke, dass ich mit meinen Händen Lebendigkeit ausdrücken und Gutes für die Menschen in meiner Umgebung bewirken kann.

Wenn ich über meine Hände nachdenke, fällt mir auf, dass ich sie in letzter Zeit selten gefaltet habe.

Um mit dir ins Gespräch zu kommen, braucht es keine gefalteten Hände – aber sind sie nicht ein Ausdruck davon,

bewusst und intensiv in deiner Gegenwart sein zu wollen?

Welch großartige Chance liegt darin, sich deiner Nähe anzuvertrauen, um sich von dir ermutigen zu lassen.

Ich bitte dich: Stärke meine Hände im Gebet.

Liebe

Liebe ist heute ein abgegriffenes Wort. Schlager singen von ihr.

In der Werbung dreht sich Unzähliges um sie.

Und viele verbinden mit dem Wort Liebe die Vorstellung von prickelnder Erotik und leidenschaftlicher Sexualität.

Jeder Mensch sehnt sich im Grunde seines Herzens nach Liebe.

Er möchte lieben. Und geliebt werden.

Er verspürt eine Ur-Sehnsucht nach Liebe – nach ewiger Liebe.

Ewige Liebe ist alles umfassende und alles durchdringende Liebe.

Eine solche Liebe muss göttlich sein. Ja, denn: Gott ist die Liebe.

In der hebräischen Sprache des biblischen Alten Testaments gibt es nur eine Wortwurzel für verschiedene Arten von Liebe: „ahab“.

Sie wird gleichermaßen verwendet für: die Liebe Gottes, die Liebe zu Gott, die Liebe zum Mitmenschen, die Freundesliebe, die Liebe zwischen den Geschlechtern, die Sexualität und die Liebe zum Geld. Wenn es um Formen zwischenmenschlicher Liebe geht, spricht das Alte Testament auch von liebender Güte – auf Hebräisch „chesed“. Sie ist wesentlicher Bestandteil des Lebens.

Das griechische Neue Testament verwendet für Liebe zumeist den Begriff „agape“. Steht für die göttliche oder von Gott angeregte Liebe. Jesus von Nazareth weist auf die Frage, wie wir ewiges Leben fänden, auf das dreifache Liebesgebot hin: „Du sollst Gott, deinen Herrn, lieben von ganzem Herzen und deinen Nächsten wie dich selbst.“

Wir sollen also lieben: Gott, uns selbst, den Mitmenschen.

Der Apostel Paulus hebt die Liebe als die wichtigste Tugend hervor.

Er beschreibt sie im ersten Korintherbrief:

als Gabe Gottes und zugleich Auftrag an uns Menschen.

Der erste Johannesbrief bringt es auf den Punkt:

„Gott ist die Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.“

Liebe ist die Erfüllung unseres Lebens.

Sie ist alles, was unserem Leben eine Grundlage und ein Ziel gibt.

Vater im Himmel,

du bist Liebe. Was ich nicht fassen und manchmal auch nicht glauben kann, darf dennoch meine Zuversicht sein. So hat Jesus dich vorgestellt: wie einen Vater, der seine Kinder liebt, für sie sorgt und nur das Beste für sie will.

Wir Menschen brauchen nichts so sehr wie Liebe.

Wir sehnen uns danach, angenommen, bejaht und geliebt zu werden.

Manche haben das Glück, im Elternhaus diese Liebe zu erfahren.

Welch ein Segen für das ganze Leben, wenn Eltern ihren Kindern diese

Grundgeborgenheit vermitteln und sie spüren lassen, dass sie es wert sind, um ihrer selbst willen geliebt zu werden. Aber wie viele Menschen gibt es auch, die dies anders erlebt haben. An sie denke ich besonders.

Ich bitte für die, die sich ungeliebt fühlen und ihren Platz in der Welt nicht finden. Führe sie mit Menschen zusammen, die ihnen helfen, aus der Einsamkeit herauszukommen.

Dann könnten sie sich öffnen für deine Liebe.

Ich bitte für die, die statt Liebe Hass und Gewalt erfahren haben.

Wie schwer mag es ihnen fallen, diesen Schmerz zu überwinden und wieder Vertrauen zu fassen. Du bist der Gott der unbegrenzten Möglichkeiten und deshalb bitte ich dich, dass sie Heilung erfahren mögen.

Hilf bitte auch mir, in deiner Liebe zu leben. Nah bei dir zu bleiben.

Deine Liebe immer mehr als das tragfähige Fundament meines Lebens zu begreifen.

Man ist, was man isst

Ein altes Sprichwort mit so viel Wahrheit.

Es will sagen: Es liegt auch in meiner Hand, wie gesund ich mich fühle.

Die Dinge, die ich jeden Tag zu mir nehme,

beeinflussen mein Wohlbefinden.

Meine Ess- und Trinkgewohnheiten spiegeln meinen Lebensstil wider.

Eine ausgewogene Ernährung ist wichtig.

Ich nehme mir deshalb die Zeit für drei Hauptmahlzeiten – und vielleicht für zwei ganz kleine Zwischenmahlzeiten.

Ich esse bewusster. Genussvoll.

Achtsam. Dankbar.

Orientieren kann ich mich an der aid-Ernährungspyramide des Bildungszentrums für Ernährung.

Diese Ernährungspyramide bietet auf sechs Ebenen acht Lebensmittelgruppen Platz.

Diese kann ich mit meinen Lieblingslebensmitteln füllen.

Die Basis – auf der untersten Ebene – bilden die Getränke: Sechs handgroße Gläser, also mindestens 1,5 Liter pro Tag, sollten es sein.

Es folgen auf der zweiten und dritten Ebene Lebensmittel pflanzlicher Herkunft: Gemüse und Obst sowie Getreideprodukte.

Diese sollte ich häufig und reichlich verzehren.

Tierische Lebensmittel – Milch, Milchprodukte sowie Fleisch, Fisch,

Wurstwaren und Eier – sind auf der vierten Ebene platziert.

Hier ist maßvoller Genuss angeraten.

Sparsamkeit ist angesagt bei Ölen und Fetten auf Ebene fünf.

In der Pyramidenspitze finden sich Süßigkeiten, Snacks und Alkohol.

Sie akzeptiere ich, wenn die Lebensmittel aus der Basis

und dem Mittelfeld ausreichend in meinem Speiseplan vertreten sind.

Das Essen spielt auch bei der Therapie für Elia eine Rolle.

Das 1. Buch der Könige im Alten Testament der Bibel schildert sie.

Elia ist bei seinem Einsatz erfolglos. Deshalb vollkommen erschöpft.

Die Therapie für ihn ruht auf vier Säulen: Ruhe, Ernährung,

Bewegung und Seel-Sorge. Also zuerst ist Auszeit mit Schlaf angesagt.

Dann Essen und Trinken. Dann kommt das Wandern, das bei Elia als Therapeutikum eingesetzt wird. Schließlich Seel-Sorge – seine geistlich-seelische Aufrichtung. So gewinnt Elia neue Kraft.

Mein guter Gott,

das Thema sinnvolle Lebensgewohnheiten ist mein Thema.

Ich bekenne dir, dass ich meinem Körper in der Vergangenheit viel zugemutet habe.

Darüber bin ich traurig – auch weil ich die Folgen meines unkontrollierten Essens zu spüren bekomme.