Wie christlich ist das heutige Christentum? - Tariro Yvonne Mutseyekwa - E-Book

Wie christlich ist das heutige Christentum? E-Book

Tariro Yvonne Mutseyekwa

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Beschreibung

Heutzutage ist die Beschreibung "CHRISTLICH" ein ungeschützter Begriff, hinter dem sich oftmals etwas anderes verbirgt. Mittlerweile leben wir in einer Welt, in der alles "verchristlicht" wird, was nicht niet- und nagelfest ist. Daher ist die kritische Beleuchtung des heutigen Christentums ein gutes Hilfsmittel, um den Lügen der Kirche auf die Spur zu kommen. Denn im Umlauf befinden sich etliche Mogelpackungen, die einen christlichen Inhalt vortäuschen. Die Christen der heutigen Zeit müssen sich fragen, ob das Brimborium um Ostern und Weihnachten biblisch vertretbar ist. Christen müssen die großen Feste des Kirchenjahres auf Herz und Nieren prüfen, bevor sie Ja und Amen sagen. Sie sollen sich ihre eigene Meinung bilden, indem sie sich selbstständig mit ihrer Bibel befassen. Inzwischen ist es zum massentauglichen Trend geworden, die eigenen Denkaufgaben an Dritte zu übergeben. Aber damit das wahre Christentum seine Reinheit und Unverfälschtheit beibehalten kann, ist eine bewusste Umkehr zu den Grundsätzen der Bibel unausweichlich.

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Seitenzahl: 165

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Tariro Yvonne Mutseyekwa

Wie CHRISTLICH ist das heutige Christentum?

2018 Tariro Yvonne Mutseyekwa

Verlag und Druck: tredition GmbH, Hamburg

ISBN

Paperback:

978-3-7469-5081-5

Hardcover:

978-3-7469-5082-2

e-Book:

978-3-7469-5083-9

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.

Die Autorin:

Tariro Yvonne Mutseyekwa wurde im Jahr 1983 in Harare geboren. Im Stadtteil Kambuzuma wuchs sie auf. Mit ca. 6 Jahren zog sie mit ihrer Familie nach Kadoma, wo sie die Jameson High School besuchte. Sie bewarb sich für ein Schüler-Austauschprogramm und wurde aus einer Vielzahl von Bewerbern ausgewählt. Daraufhin kam sie als 17-jähriges Mädchen alleine nach Deutschland, um als Austauschschülerin des Brackweder Gymnasiums, ihr Heimatland Simbabwe zu vertreten.

Dank der liebevollen Hilfsbereitschaft der Deutschen konnte sie nach dem Austauschjahr dauerhaft in Deutschland bleiben. Diesen Menschen ist sie bis heute zutiefst dankbar. Im Jahr 2004 absolvierte Tariro das Abitur und erreichte damit ihr Ziel, Bildungsinländer zu sein. Da ein Medizinstudium nicht möglich war, absolvierte sie im Jahr 2009 ein Bachelorstudium in den Fächern Biologie und Psychologie. 2012 konnte sie ihr Masterstudium (Systembiologie) erfolgreich abschließen.

Ende 2016 entbrannte ihre kreative Leidenschaft für das Schreiben, weshalb sie sich dazu entschloss, ein Buch zu schreiben. Als sie nach Deutschland kam, konnte sie kein Wort Deutsch. Mittlerweile liebt sie die deutsche Sprache mehr als ihre Muttersprache.

Inhalt:

1. Der Modernismus

1.1. Der spukende Zeitgeist

1.2. Das Zeitgeist-Gefängnis

1.3. Der Umweltfaktor

1.4. Der Besinnung beraubt

2. Bei Bewusstsein

2.1. Du bist, was du isst

2.2. Aber das Leben bleibt kurz

3. Moderne Zeitfresser und Beziehungskiller

3.1. Soziale Netzwerke

3.2. Der schöne Schein trügt

3.3. Mediale Mitteilungsbedürftigkeit

3.4. Zeit verballern

4. Warum tun wir das, was wir tun?

4.1. Mensch, du Gewohnheitstier

4.2. Mensch, du Nachahmungstäter

4.3. Mensch, du Herdentier

4.4. Mensch, du bist kein Kind von Traurigkeit

5. Den Zauber der Zeit durchbrechen

5.1. Fragt, was das Zeug (ent-)hält!

5.2. Raus aus den alten Mustern

5.3. Die Liebe zur Wahrheit

6. Der Wahrheit auf der Spur

6.1. Das Buch der Bücher

6.2. Die ersten Christen

6.3. Sünde bleibt Sünde

6.4. Kein Gottesdienst ohne Bibeltreue

6.5. Gottgefällige Opfergaben

7. Um Gottes willen

7.1. Israel, die treulose Ehefrau

8. Vorbildliche Vorfahren

8.1. Glaubensgehorsam

8.2. Gott (er-)fand deutliche Worte

8.3. Gehör schenken

9. Gott bleibt derselbe!

9.1. Das Wort hat Einheitsgröße

9.2. Die Rechabiter

10. Beratungsresistenz

10.1. Immer dasselbe

10.2. Rebellion gegen das Elternhaus

10.3. Alle wussten Bescheid

11. ANTI-INRI

11.1. Das Aber hat Hochkonjunktur

11.2. „Ey, du Opfer. Kein Bedarf Alter“

12. Das Gesetz Gottes

12.1. Das Gesetz der Liebe

12.2. Verko(r)kste Logik der Anarchie

13. Wer lesen kann ist klar im Vorteil

13.1. Der Wolf trägt Schafspelz!

13.2. Wake up and smell the coffee!

13.3. Mensch, lass dich nicht zum Narren halten

14. Ist das Verführungskunst oder kann das weg?

14.1. Der Löwe von Juda

14.2. Gethsemane Reloaded

15. Das gefälschte Christentum des Antichristen

15.1. Irren ist menschlich!

15.2. Schaumschlägerei der Scharlatane

15.3. Der falsche Fünfziger

16. Satansbraten in Gottes Küche

16.1. Gesegnetes Abendmahl?

16.2. Der Judaskuss

16.3. Showdown der Gegensätze

17. Bühne frei für den Heiligen Geist

17.1. The Holy G.

17.2. Die Kunst der geistlichen Kriegsführung

17.3. Das Echtheitssiegel

17.4. Der wahre Stellvertreter Christi auf Erden

18. Christlich bedeutet biblisch

18.1. Das Osterfest aus biblischer Sicht

18.2. Passahmahl und Fest der ungesäuerten Brote

19. Das Zeichen des Messias

19.1. Man muss kein Mathe-Genie sein

19.2. Die Uhren der Kirche ticken anders

19.3. Die Vertuschung der Verleugnung Christi

19.4. Verleugnung hoch

20. Der Tradition nicht verpflichtet

20.1. Der Renegade

20.2. Gegen den Strom

21. Diskriminierung des Sabbatgebotes

21.1. Wir sind keine Sonntagskinder

21.2. Nach getaner Arbeit ist gut ruhen

21.3. Der Tag der Auferstehung Christi

22. Entheiligung des biblischen Sabbats

22.1. Der Sabbat ist nicht jüdisch!

23. Gebote sind heilig, gerecht und gut (Römer 7:12)

23.1. Mensch, sündige nicht mehr (Johannes 8:11)

23.2. Wenn Kinder Grenzen austesten

24. In die Falle getappt

24.1. Der Drache verführt alle ( Offenbarung 12:9)

24.2. Gipfel der Unverschämtheit

24.3. Erkenne die (Psycho-)Taktik des Antichristen

24.4. Kenne deinen HERRN und seine Feste

25. Happy Birthday Jesus???

25.1. Das Ende naht

26. Fazit

26.1. Zurück zur Bibel!

26.2. Denn es steht geschrieben:

26.3. Man muss nicht die Feste feiern, wie sie fallen

26.4. Es kommt, wie es kommen muss

26.5. Die geistliche Auferweckung Israels

27. Jahwe Nissi

Vorwort:

Ich komme im Namen des JAHWE ZEBAOTH, des Heiligen Gottes Israels.

Im Namen meines Herrn Jesus Christus. Amen!

1. DER MODERNISMUS.

1.1. Der spukende Zeitgeist.

Damit wir bloß nicht selbständig denken, werden wir stets darauf getrimmt, das Denken anderen zu überlassen. Andauernd werden wir dazu dressiert, brave Schoßhunde unserer autoritären Gesellschaftsnormen zu sein. Den launenhaften Kommandos unserer gesellschaftlichen Normen sind Folge zu leisten. Die Anleitungen des flatterhaften Zeitgeistes sind ohne Weiteres zu befolgen. Man könnte meinen, dass der gesunde Menschenverstand verboten ist. Die Gehorsamsverweigerer werden von Millionen und Abermillionen von Augen schief angeguckt. Und die Normbrecher, Eigenbrötler und Individualisten unter uns, werden gemobbt und aus der Gruppe ausgeschlossen. Aber was genau verbirgt sich hinter dem umherirrenden Zeitgeist, dem wir den Staub von den Füßen lecken müssen? Denn seit dem Hirntod des Menschen hält er die Massen in seinem Bann gefangen, um mit eiserner Hand regieren zu können. Viele trauen sich nicht, abseits ausgetretener Pfade zu denken.

Viele nehmen den einfachen Weg ohne Gegenwind und klammern sich an jene Ideologien, Weltanschauungen und Traditionen, die sich als gängig und erstrebenswert etabliert haben. Sie klammern sich an den Zeitgeist, um gesellschaftlich anerkennungswürdige Leistungen darbieten zu können. Viele brauchen einen Klaps auf die Schulter.

Der Zeitgeist beglückt die unzähligen „Follower“ gängiger Konventionen mit einem ekstatischen Gefühl der Zugehörigkeit und der Verbundenheit mit dem großen Ganzen. Wer en vogue ist, wird zum beneidenswerten Blickfang oder zum liebenswerten „Influencer“ mit hohem Ansehen. Wer kann dazu schon NEIN sagen, angesichts der brutal oberflächlichen Erwartungshaltungen unserer modernen Gesellschaft? Der Konformitätsdruck, der von Anfang an auf unseren Schultern lastet, ist barbarisch. Denn bereits im Mutterleib, lange bevor man das Tageslicht erblickt, wird von jedem Individuum erwartet, dass es sich der geltenden Normalität anpasst.

Die soziale Welt des Menschen verfügt über ein solches „Homogenisierungssystem“, bei dem der übermächtige Einfluss von überliefertem Gedankengut kaum wegzudenken ist. Wer dem notorischen Zeitgeist unter den Rock schaut, findet nichts als lauter Menschengebote, die unser Dasein und Miteinander nach herrschender Meinung regeln. Daher muss das Individuum, von Kindesbeinen an, von allen Seiten weichgeklopft werden. Damit es seinen Freigeist aufgibt und zum ergebenen Sklaven der herrschenden Grundeinstellung seines Umfelds wird. Denn durch den Gehorsam seiner Sklaven bleibt der Zeitgeist am Leben, und zwar in Form eines einflussreichen Sklavenhalters. Wer sich nicht gefügig machen lässt, muss mit scharfem Gegenwind rechnen. Wer alternative Wege abseits der ausgetretenen Pfade beschreitet, braucht ein dickes Fell. Wer aber am Tropf des Zeitgeistes hängt, um gewissen Gruppenstandards zu entsprechen, hat seine Ruhe.

1.2. Das Zeitgeist-Gefängnis.

In unserer rasant rotierenden Welt wird der achtsame Beobachter feststellen, dass zombieähnliches Schlafwandeln bereits gang und gäbe ist. Der Angepasstheit oder Bequemlichkeit halber wird das eigene Denkvermögen gerne langfristig beurlaubt und durch fremdes Gedankengut ersetzt. Es ist ein riskantes Vorgehen, bei dem man ohne kritisches Hinterfragen, das intellektuelle Eigentum anderer zu eigen macht. Das ganze Leben des Individuums wird nach den Lebenskonzepten anderer ausgerichtet. Die Nachteile dieser Lebensmethodik liegen jedoch auf der Hand. Zum einen beraubt man sich selbst der persönlichen und individuellen Entscheidungsfreiheit. Zum anderen werden fremde Identitäten wie Masken übergezogen, auch wenn die Echtheit des wahren Selbst dadurch verschleiert wird. Ohne aufklärendesHintergrundwissen werden die von fremden Menschen konzipierten und überlieferten Überzeugungen blauäugig übernommen.

Im schlimmsten aller denkbaren Fälle könnte der eine oder andere uralte Brauch, getarnte Ideologien, Glaubensbekenntnisse oder Hexensprüche beinhalten. Wer weiß das schon heutzutage? Erst bei genauerer Betrachtung entpuppt sich der fliegende Königs-Schmetterling als kriechende Spanner-Raupe. Es ist also einleuchtend, dass wer ohne gesundes Misstrauen den Augen eines Fremden vertraut, sich der Gefahr der Täuschung aussetzt. Um Irreführung zu vermeiden, sollte man tunlichst darauf bestehen, eine aufwändige Literaturrecherche zu betreiben.

Man sollte den Hintergründen der Entstehung und Entwicklung unserer alljährlichen Traditionen auf den Grund gehen. Wissbegierig sollte man ihre Entwicklungsgeschichten zurückverfolgen, bis man die historischen Fakten beisammenhat. Erst nach der Durchführung einer solchen Entdeckungsreise in die Vergangenheit, weiß man durch die gewonnenen Erkenntnisse, was tatsächlich Sache ist. Nach diesem Prozess der persönlichen Entscheidungsfindung kann man sich für oder gegen Tradition aussprechen.

Wer also nicht länger im Dunkeln umhertappen möchte, muss die fesselnde Komfortzone des Zeitgeist-Gefängnisses unverzüglich verlassen. Vorgefertigtes und allgemeingültiges Gedankengut lässt sich prima durch eine individualisierte Meinung ersetzen, die durch ein persönliches Bemühen um Wahrheit und Erkenntnis zustande kommt. Das Manna ist zwar vom Himmel gefallen, aber danach lag es auf dem Boden verstreut, um durch eigenes Tätigsein erlangt zu werden. Nichts, was vom Himmel fällt, landet direkt im Mund. Von nichts kommt halt nichts. Daher muss jeder aus seiner Komfortzone ausbrechen, um eigene Wege gehen zu können. Andernfalls bleibt man der Dauergast im Knast, der sich widerstandslos in einheitliche Häftlingskleidung hineinpressen lässt. Denn von der Einzelperson ausgehend, auf Basis der individuellen Maße, der persönlichen Erfahrung und Gefühlswelt, wird dort nicht maßgeschneidert. Wer ausreichend Platz für hauseigene Weltansichten und personalisierte Lebensentwürfe benötigt, muss einen Ausbruchsversuch wagen.

1.3. Der Umweltfaktor.

Wahrlich befreiend ist das Wissen um die Existenz einflussreicher Faktoren, die Menschen zu einer Haltung oder Handlung bewegen. Jeden Tag aufs Neue wird jede Facette des menschlichen Daseins, dem Einfluss unserer jeweiligen Umgebungen ausgesetzt. Als Gesellschaftsmitglied ist man wie ein Stück weichgeklopftes Rinderfilet, das man stundenlang in Marinade baden lässt. Infolgedessen büßt das Fleisch einiges an Eigengeschmack ein, da es die markante Note der Marinade auf sich abfärben lässt. Durch die hohe Aufnahmebereitschaft des geklopften Fleisches, kommt es zu einer beabsichtigten Verschmelzung beider Geschmackswelten. Der springende Punkt hierbei ist, dass die Marinade in höchstem Maße manipulativ wirkt, um die charakteristische Geschmacksnote des Einlegeguts zu prägen. Zermürbend dringt sie bis in die tiefsten Fasern ein, um dort die Reformagenda des Grillmeisters zu realisieren. Wer da wem seinen Stempel aufdrückt, ist kein philosophisch tiefgründiges Rätsel. Durch Weichklopfen setzt sich die Marinade kompromisslos durch.

Wenn wir nun diese nachvollziehbare Gesetzmäßigkeit der Kunst des Marinierens auf die Indoktrination der Massen übertragen, dann fallen etliche Parallelen auf. Rings um uns herum lauert der allgegenwärtige Zeitgeist und das Unwesen, welches er sang- und klanglos treibt. Auf den ersten Blick ist es nicht ersichtlich, dass unsere unverwechselbaren Eigenschaften, peu à peu, ihre Eigenartigkeit verlieren.

Infolge des Zeitgeist-Phänomens konnte eine flächendeckende „Homogenisierung“ der Massen vorangetrieben werden, da die Masse sich sehr anschmiegsam verhält. Das stolze Individuum ist zu einem Miezekätzchen mutiert, das gerne auf den Zug der Zeit springt und auf Kuschelkurs geht. Der Zauber der Moderne hat alle ihm zugänglichen Bereiche unseres Lebens durchdrungen, um dort seine volle Wirkung zu entfalten.

1.4. Der Besinnung beraubt.

Da wir weniger auf das Auslegen, sondern mehr auf das Ausleben traditioneller Werte dressiert sind, ist kritisches Hinterfragen umso dringender geboten. Die „naturbelassene“ Psyche des Menschen neigt dazu, alles Fremde zunächst einmal sehr kritisch zu beäugen. Das Fremde erscheint zunächst zwielichtig und fragwürdig. Ohne Vorwarnung kann es sogar dazu kommen, dass Fremdländisches von vornherein komplett abgelehnt wird. Sicherheitshalber, natürlich. Wenn aber die Neugier des Einheimischen, sein Misstrauen doch überwiegt, dann tastet er sich mit deutscher Vorsicht an den Fremden heran. Mit Einweghandschuhen gewappnet, tastet sich der Einheimische heran, bis er in der Lage ist, eine vorläufige Entwarnung zu erteilen. Bis es soweit ist, werden die notwendigen Vorsichtsmaßnahmen getroffen und dem fremden Ankömmling fachmännisch auf den Zahn gefühlt.

Mit deutscher Gründlichkeit wird bei einer weiteren Aufnahmeprüfung ermittelt, ob die Mentalität des Fremden mit den eigenen Werten kompatibel ist. Wenn diese Durchleuchtung ein hohes Integrationspotential ans Licht bringt, dann wird der Fremdling, der aus dem Ausland eingesickert ist, willkommen geheißen. Liegen seitens des Fremdlings unzureichende Integrationsfähigkeiten vor, dann wird mit deutscher Effizienz abgeschoben. Daher ist es äußerst verwunderlich, dass dieses gesunde Misstrauen, das eine vorsichtige Annäherung zur Folge hat, nur im direkten Umgang mit fremden Menschen zum Einsatz kommt. Denn traditionelles, spirituelles, kulturelles oder philosophisches Gedankengut aus dem Ausland wird nicht kritisch beäugt. Für viele ist der dunkelhäutige Fremdling aus Indien mehr als suspekt. Man bemüht sich darum, jeglichen physischen Kontakt zu ihm zu vermeiden. Sein Yoga aber, boomt. Dies liegt daran, dass die einheimische Gesellschaft, die unsichtbaren Ideologien des Ausländers gerne übernimmt.

Der sichtbare Ausländer an sich, ist aber kein gern gesehener Gast. Fremden Gedankengütern jedoch, werden erheblich mehr Toleranz und Akzeptanz entgegengebracht. Dies geschieht meistens ohne Hintergrundwissen und ohne kritisches Hinterfragen im Vorfeld. Denn das ständige Einsickern ausländischer Leitbilder beunruhigt nicht. Egal ob Ice-Bucket-Challenge oder entblößte Knöchel im eiskalten Winter. Hauptsache cool. Die Massen tun allerlei merkwürdige Dinge, weil sie gerade Mode sind. Die Selbstfindung bleibt auf der Strecke und die individualisierten Entscheidungen, die jeder bewusst treffen sollte, werden immer unbeliebter. Lieber lässt man sich von dem Zauber des Zeitgeistes zur benebelten Marionette des Zeitgeschehens machen.

Dieses blinde Vertrauen führt häufig zur Einschränkung oder Aussetzung der Anwendung des analytischen Denkvermögens. Der Zauber des Zeitgeschehens verführt das Individuum dazu, auf die Nüchternheit und Klarheit des eigenen Blickes zu verzichten.

2. BEI BEWUSSTSEIN.

2.1. Du bist, was du isst.

In vielen Bereichen des alltäglichen Lebens herrscht andauernd ein hoher Wissensbedarf, der kompromisslos befriedigt werden muss. Das Bedürfnis nach wahrheitsgetreuer Information muss befriedigt werden, um vertrauensvolle Beziehungen aufbauen zu können. Die Lebensmittelindustrie bietet das Paradebeispiel dafür, dass der Mensch dazu fähig ist, wachsam zu sein und gewisse Standards zu setzen. In seiner Rolle als Verbraucher oder Abnehmer von Produkten und Dienstleistungen, lässt er es sich nicht nehmen, ein prüfendes Auge auf seine Konsumgüter zu werfen. Zu Recht beharrt der Kunde auf seinem Recht, vom Hersteller ausreichend und wahrheitsgemäß über Produktherkunft, Nährwerte, Inhaltsstoffe, Herstellungsverfahren, Geschmacksverstärker, Konservierungsstoffe, Aromastoffe, Farbstoffe, Emulgatoren, Stoffe, die Allergien auslösen, Stoffe, die Unverträglichkeit auslösen, Antioxidantien, Verdickungsmittel und so weiter, informiert zu werden!

Damit verlangt der Verbraucher die notwendige Transparenz, die ein solides und vertrauensvolles Verhältnis zum Hersteller ermöglicht. Beim Erwerb von Konsumgütern würde kein Kunde sich bewusst auf riskantes Terrain begeben, indem er die Katze im Sack kauft. Der durchschnittliche Kunde ist stets wachsam, da er unbedingt wissen muss, worauf er sich einlässt.

Denn die Irreführung durch Etikettenschwindel und Mogelpackungen ist in den meisten Wirtschaftsgebieten keine Seltenheit. Wenn es um die Ernährung des eigenen Körpers geht, wollen die Massen schon gerne wissen, ob tatsächlich das drinsteckt, was auf der Verpackung draufsteht. Der bewusste Verbraucher möchte also seine Entscheidungsfreiheit ausleben, und zwar nach seinen individuellen Bedürfnissen, Präferenzen und Überzeugungen. In dieser Hinsicht ist Transparenz von großer Bedeutung. Schließlich legt der Mensch nichts Geringeres als seine körperliche Gesundheit in die Hände wildfremder Menschen.

Der Verbraucher kann sich daher glücklich schätzen, wenn Inhaltsangaben nicht in die Irre führen, sondern seine Konsumgüter einigermaßen durchschaubar machen. Aus gesundheitlicher Sicht ist es nicht erstaunlich, dass Themen, die sich um körperliche Gesundheit und körperliches Wohlbefinden drehen, zunehmend Zustimmung finden. Inzwischen werden gesunde Ernährungsgewohnheiten penibel beachtet und als vorbildliche Lifestyle-Trends offen zur Schau gestellt. Der Leitspruch „Du bist, was du isst“ findet regen Zuspruch und der Trend geht hin zum bewussten Esser, der mehr verlangt als nur satt zu werden. Viele haben die Augen weit aufgemacht und die Zeichen der Zeit nicht nur erkannt, sondern der Erkenntnis Taten folgen lassen. Solche Konsumenten heben sich durch eine erfolgreiche Umstellung der persönlichen Einstellung und des Konsumverhaltens aus der Masse hervor. Mutig und kompromisslos nehmen sie die Verantwortung für das Wohlergehen des eigenen Körpers, der ihnen zweifellos lieb und teuer ist, in die eigene Hand.

Fest entschlossen widerstehen sie der Verführungskraft der Gemütlichkeit, sich in ausgelutschter Mainstream-Manier zu ernähren. Diese bewussten Esser bringen die notwendige Achtsamkeit und Disziplin auf, um ihr Konsumverhalten nach den eigenen Prinzipien leiten zu können. Diese „Unbeugsamen“ sind beim Essen stets auffallend wählerisch und qualitätsbewusst! Koste es, was es wolle! Alle Lebensmittel, die auf ihrer No-Go-Liste geschrieben stehen, bleiben für immer und ewig ein absolutes No-Go. Gehorsam werden alle Gebote der eigenen Ernährungsweise, die nichts anderes als eine bewusste Lebensweise darstellt, kompromisslos befolgt. Einen waschechten Veganer also, erkennt man daran, dass er die Gebote des Veganismus beherzigt und befolgt. Den waschechten Vegetarier erkennt man auch daran, dass er die Gebote des Vegetarismus beherzigt und befolgt.

2.2. Aber das Leben bleibt kurz.

Wenn also die Gesundheit des vergänglichen Leibes, von uns ein solch hoher Stellenwert zugeschrieben bekommt, dann darf die menschliche Seele nicht vernachlässigt werden. Dann spricht alles dafür, der bewussten und gesunden Ernährung der Seele, höchste Priorität einzuräumen. Eigentlich müsste man über die sieben Meere hinaus und bis ans Ende der Welt gehen wollen, um seine Seele gesund zu halten. Denn der Körper, unweigerlich gebrechlich und vergänglich wie er nun mal ist, wird trotz aller gesunden Speisen und Smoothies, zu Staub zerbröseln.

Und wenn die Zeit dafür gekommen ist, wird kein Salat der Welt dem Verwelken des Fleisches Einhalt gebieten können. Nicht einmal der eingefleischteste Vegetarier könnte seinen Leib vor dem Zerfall retten. Und selbst beim willensstarken Veganer sind irgendwann Hopfen und Malz verloren. Unvermeidlich wird die sterbliche Hülle zu Grabe getragen werden müssen. Zur Endstation der körperlichen Existenz, wo Fäulnis und Verwesung ortsüblich sind.

Zum Schluss wird jedermann doch noch zu einem heiß begehrten Topmodel, das auf der unterirdischen Final-Fleischbeschauung, den lechzenden Aasgeiern vorgeführt wird. Egal ob 90-60-90 oder 60-90-60, Waschbrettbauch oder Schwabbelarm, stinkreich oder bettelarm, Maden schmecken kaum den Unterschied heraus. Daraus lässt sich mühelos schlussfolgern, dass alle Mühen und Kosten im Endeffekt vergebens sind, wenn das Hauptaugenmerk auf Vergänglichkeiten gelegt wird. Je mehr der Mensch sich daran festklammert und dadurch ablenken lässt, desto größer ist die Gefahr, dass er dabei den Blick fürs Wesentliche verliert. Letztendlich bleiben alle Versuche fruchtlos, wenn sie darauf abzielen, Dinge zu konservieren, die zeitlich begrenzt sind. Die flüchtige Schönheit der Blüte lässt sich nicht in eine Konservendose einsperren. Wenn die Zeit gekommen ist, bleibt einem nichts anderes übrig, als flüchtige Vergänglichkeiten in Würde ziehen zu lassen. Darum empfiehlt es sich allemal, aus der Zeit, die einem gegeben ist, das Optimum an Lebensqualität herauszuschöpfen. Verlorene Zeit lässt sich nicht nachholen.

3. MODERNE ZEITFRESSER UND BEZIEHUNGSKILLER.

3.1. Soziale Netzwerke.

Mittlerweile wimmelt es nur so vor lauter Ablenkungsapparaten, die im Zeitalter des Internets kaum Raum und Zeit für echte Lebensqualität bieten. Sie sind unersättliche Zeitfresser, die einen verführerischen Charme ausstrahlen und die Massen um den Finger wickeln. Die Macher solcher Parallelwelten beliefern uns mit allerlei Applikationen, damit der Benutzer sich seine eigene, individualisierte Realität basteln kann. Manches Werkzeug dafür wird zwar als kostenlos angepriesen, aber in Wirklichkeit ist der Spaß sündhaft teuer. Der Preis für die Nutzung sozialer Medien ist ganz schön happig, vor allem hinsichtlich der kostbaren Zeit, die dabei flöten geht. Daher musste ein Köder her. Der berühmt-berüchtigte Lockruf >KOSTENLOS< lässt irreführenderweise vermuten, dass der Nutzer nichts zu verlieren hat, da ihm keine Banknoten oder Münzen aus der Tasche gezogen werden. Dieses Lockmittel funktioniert, indem es die Illusion erweckt, es gäbe etwas Unverzichtbares umsonst. Soziale Netzwerke sollen ein praktisches Geschenk an die Menschheit darstellen. Ein kostenloses Geschenk, aus bescheidener Gutherzigkeit und selbstloser Nächstenliebe. LOL.

In scheinbar wohltätiger Mission wird dem Nutzer eine selbstregulierbare Plattform geschenkt, auf der er seine Persönlichkeit „entfalten“ kann. Wer den Köder schluckt und der virtuellen Welt beitritt, sitzt in der Falle. Als Nutzer wird er ständig dazu angeregt, allerlei persönliche Nutzerdaten bereitzustellen. Wie eine Milchkuh lässt er sich ständig „melken“, ohne auch nur einen Pfennig Geld dafür zu verlangen. Bereitwillig stellt er seine Daten kostenlos zur Verfügung, woraus sich dann genügend Profit schlagen lässt. Diese Funktion des Nutzers ähnelt der Funktion der berühmten Lege-Gans, die zum alleinigen Vorteil des Bauers, goldene Eier legt. Je mehr Nutzer in den Stall des Bauers gelockt werden, damit sie dort ihre goldenen Eier in die Hände des Bauers legen, umso gigantischer ist sein Profit.