Wie deine Sehnsucht grünt - Paul Weismantel - E-Book

Wie deine Sehnsucht grünt E-Book

Paul Weismantel

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Beschreibung

Bei einem Spaziergang im Wald schärfen sich unsere Sinne und wir nehmen das Leben um uns herum intensiv war. Genau dies bewirken auch die neuen Segensgebete von Paul Weismantel bei uns Lesern: Sie machen uns aufmerksam auf das Hier und Jetzt, auf Tages- und Jahreszeiten, auf unsere Freude und Trauer, auf Zweifel und Gewissheit – besonders auf die Gegenwart Gottes in allen Dingen. Diese Sammlung von Gebeten für jeden Anlass zeigt uns, wie sehr sich unser Glaubensleben im Wald widerspiegelt: "Es wächst der Segen des Himmels auf Erden, vielfältig, großartig, wunderbar."

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Seitenzahl: 59

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Paul Weismantel

Wie deine Sehnsucht grünt Segensgebete

Bildnachweis:

Titelbild: © istock.com, Jeja

S. 12/13: © unsplash.com, Mohamad Zaheri

S. 28/29: © unsplash.com, Melanie Hughes

S. 42/43: © shutterstock.com, Sergieiev

S. 58/59: © shutterstock.com, ArtmannWitte

S. 76/77: © unsplash.com, Letti Schm

S. 90/91: © unsplash.com, Aleksandr Eremin

S. 100/101: © unsplash.com, Samuel Zeller

S. 114/115: © unsplash.com, Akira Hojo

S. 126/127: © unsplash.com, Luca Upper

S. 140/141: © unsplash.com, Kyran Aldworth

S. 160/161: © unsplash.com, Fischer-twins

S. 176/177: © unsplash.com, Eberhard Grossgasteiger

1. Auflage 2019

Ein camino-Buch aus der

© Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH, Stuttgart 2019

Alle Rechte vorbehalten

Für die Texte der Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift,

vollständig durchgesehene und überarbeitete Ausgabe

© Katholisches Bibelstalt GmbH, Stuttgart 2019

Alle Rechte vorbehalten

Gestaltung und Satz: Finken & Bumiller, Stuttgart

Hersteller gemäß ProdSG:

Druck und Bindung: Finidr s.r.o.,

Lípová 1965, 737 01 Ceský Těšín, Czech Republic

Verlag: Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH,

Silberburgstraße 121, 70176 Stuttgart

www.caminobuch.de

ISBN 978-3-96157-115-4

Auch als E-Book unter ISBN 978-3-96157-970-9 erhältlich.

Inhalt

Ein Wort zuvor – alles in allem

1. Alltägliches und Gewöhnliches

2. Festliches

3. Zeitliches

4. Entbehrtes und Ersehntes

5. Verborgenes und Entdecktes

6. Wunderbares

7. Geahntes

8. Geschwächtes und Geschätztes

9. Irdisches und Himmlisches

10. Gewachsenes

11. Gereiftes

12. Segensreich(es)

Der Autor

Ein Wort zuvor – alles in allem

Die neue Wortschöpfung „Waldbaden“ hat großes Interesse und Echo ausgelöst. Mittlerweile gibt es Anleitungen und Kurse darüber, wie man sich diese besondere Badeart vorzustellen hat. Ganzheitlich, mit allen Sinnen sollen Menschen eintauchen in die Welt des Waldes: in seinen Duft und Wohlgeruch, in seine Geräusche, Stimme und Klänge, in sein Wesen und Wirken, in seine Grünkraft und Heilkraft. Manche prominente Leute lieben das Bad in der Menge; Waldbaden will Menschen auf den Geschmack bringen, den Wald als einen bevorzugten Raum in Gottes Schöpfung zu entdecken und zu schätzen.

Saftige Wiesen und Wälder können einem in den Sinn kommen, wenn man sich den Titel dieses Buches zu Gemüte führt. Dabei geht es nicht um Wiesenwanderungen oder Waldspaziergänge, sondern um Wege und Orte, wo die Sehnsucht grünt und blüht, wächst und Frucht bringt. Angelehnt und leicht abgewandelt an einen Liedruf, den ich gerne singe, lade ich ein, sich mit seinen Worten und Bildern einzustimmen: „Wo die Sehnsucht grünt, blüht das Leben auf. Hoffnung wächst, die trägt, Träume werden wahr, denn wo Sehnsucht grünt, da wohnt Gott, wo Sehnsucht wacht, da wohnt Gott.“

Buchstabierend beten und betend buchstabieren wollen die Texte einladen und Räume eröffnen, um sich geistesgegenwärtig dem Geheimnis Gottes zu nähern oder sich dessen innezuwerden oder es in sich wirken zu lassen.

„Alles beginnt mit der Sehnsucht.“ So bekennt die Poetin und Prophetin Nelly Sachs.

„Die Sehnsucht ist unser Bestes.“ So betont die heilige Kirchenlehrerin Katharina von Siena.

„Atmest du in Sehnsucht?“ So fragt Jesus, der Auferstandene.

Die zwölf Kinder eines Jahres sind uns als die zwölf Monate namentlich bekannt. Jeder dieser Namen hat seine Geschichte und seine Bedeutung. In einem dieser Monate sind wir geboren; in einem begehen wir einen besonderen Gedenk- und Erinnerungstag oder Todestag eines lieben Menschen; in einem anderen feiern Eheleute ihren Hochzeitstag, Freunde ihren Kennenlerntag, Ordensleute ihren Profess-, Priester ihren Weihetag. In zwölf Kapitel gliedern sich die Gebetstexte dieses Buches – in den sich öffnenden und schließenden Kreisen des Lebens mit den wiederkehrenden und sich wiederholenden Gezeiten und Momenten der Sehnsucht. Doch in allem liegt Gottes reicher Segen.

Alles in allem

Hin und wieder möge sich

in einem Augenblick der Gnade

im Alltäglichen und Gewöhnlichen

der Himmel öffnen für das

Besondere und Göttliche.

Es möge uns geschenkt sein,

uns an viele geglückte Feste

zu erinnern im Freundes- und

Familienkreis, an denen die

Festtagsteufel frei hatten.

Wenn wir das Zeitliche

eines Tages segnen,

mögen wir versöhnt schauen

können auf den im Ertragen

verwandelten Liebeskummer.

Es möge uns einleuchten,

wie viel Entbehrtes und

Ersehntes uns hat wachsen

und reifen lassen, uns beten

gelehrt hat und zu harren.

Wenn dereinst die letzte Stunde

naht, mögen wir den Schöpfer

loben und preisen für die

verborgenen und entdeckten

Gnaden zu jeder Lebensjahreszeit.

Es möge uns immer wieder

locken und leiten, das Herrliche

und Wunderbare allüberall

wahrzunehmen und beim

Namen zu nennen.

Unser Schöpfer gewähre uns

die Gunst, in allem Geahnten

seine Spuren zu finden, um

darin seine Nähe und Treue

sichtbar zu erkennen.

Geschwächtes und Geschätztes

möge uns daran erinnern,

dass Gott uns in allem erwartet,

wenn wir nur geistesgegenwärtig

und empfänglich dafür sind.

In seiner allumfassenden Treue

lasse Gott uns immer wieder neu

erkennen, dass da, wo wir gerade

stehen, der Ort ist, wo der Himmel

die Erde berührt und küsst.

Durch alles hindurch, was uns an

Schönem und Schmerzlichem

widerfährt, was uns zugedacht

und zugemutet wird, schenke

Gott uns die Gnade, zu wachsen.

Zur Freundschaft hat uns Jesus

erwählt, damit wir nicht in der

Knechtschaft stecken bleiben,

sondern reiche Frucht bringen

für Zeit und Ewigkeit.

Vor allem, bei allem und in allem,

was wir anfangen oder beenden,

was uns stärkt oder schwächt,

was wir anpacken oder abgeben,

was uns glückt oder scheitert,

sei der Segen Gottes nahe und

wirksam, hilfreich und mächtig.

PAUL WEISMANTEL

1. Alltägliches und Gewöhnliches

In Gottes Namen

Jeder Neuanfang,

jeder Tagesanbruch,

jeder erste Schritt

sei gesegnet

mit Gottes Hilfe.

Jedes wahre Wort,

jeder frohe Gruß,

jede gute Idee

sei gesegnet

mit Gottes Weisheit.

Jede Zuneigung,

jeder Herzenswunsch,

jedes Hoffnungszeichen

sei gesegnet

mit Gottes Güte.

Jeder Augenblick,

jede Unterbrechung,

jeder Abschiedsschmerz

sei gesegnet

mit Gottes Ruhe.

Aller guten Dinge…

… sagt das Sprichwort,

seien drei, vielleicht sind

es aber manchmal auch

fünf oder acht oder elf.

Wenn ich mich an die

drei, fünf oder mehr

Momente erinnere,

in denen ich mir

geglückt bin.

Als ich beim

Spiel ganz und gar

bei und zugleich

völlig außer mir war.

Wenn ich mir drei

oder vier Bilder in den

Sinn kommen lasse, wo ich

im Staunen überwältigt war.

Als beim Schauen auf die

untergehende Sonne alle

Schwere von mir abfiel und

ich mich frei wie ein Vogel fühlte.

Wenn ich durch ein paar

tiefe Atemzüge wahrnehme,

wie es in mir atmet und mich

die Atemkraft durchströmt.

Als mir ein Klang so zu Ohren

drang, der mich mitten ins

Herz getroffen, mich zutiefst

gemeint, überwältigt und verwundert hat.

Wie wir leben

„Wir leben,

einzeln und frei wie ein Baum

und geschwisterlich wie ein Wald

ist unsere Sehnsucht“,

so sagt es ein östliches Sprichwort.

Gepflanzt

als Bäumchen

auf hartem, kargem,

steinigem Grund und Boden,

aber auch an Wasserquellen

und murmelnden Bächen,

wie es im ersten Psalm steht.

Gewachsen,

auch unter widrigen

Umständen,

gereift, auch bei

widrigen Winden und

Wettern, Sonne und Regen

in den Jahreszeiten des Lebens.

Wie wir leben, so können

wir auch beten. „Herr, wie ein

Baum, sei vor dir mein Leben,

Herr, wie ein Baum, sei vor dir

mein Gebet…“, so formuliert es

der vor kurzem verstorbene

Pfarrer Lothar Zenetti.

So besingt es die Gruppe

„Taktwechsel“ in einem

ihrer Lieder und lädt damit ein,

sich betend im Erdreich