Wie es einst war - Thomas Blubacher - E-Book

Wie es einst war E-Book

Thomas Blubacher

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Beschreibung

Ein jedes Ding hat seine Zeit. Vieles, was vor hundert Jahren den Alltag prägte, ist heute verschwunden und vergessen. Darunter findet sich manch Kurioses oder Entbehrliches, aber es gibt auch viel Schönes und Wissenswertes aufzustöbern: Gerätschaften, Artefakte, Berufe, Kenntnisse und Bräuche, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zum Leben auf dem Land oder in der Stadt gehörten: von Brausepulver, Kaffeemühle und Blechspielzeug über Paternoster, Taschenuhr und Weißwäsche hin zu Seelenwärmer und Sommerfrische sowie universal einsetzbaren Heilmitteln wie Brennnessel und Holunder. Was für unsere Urgroßeltern selbstverständlich war, unsere Großeltern noch kannten, heute aber selten geworden oder sogar in Vergessenheit geraten ist – hier wird in über 330 Artikeln daran erinnert.

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Herrliche Fundstücke aus einer anderen Zeit

Ein jedes Ding hat seine Zeit. Vieles, was vor hundert Jahren den Alltag prägte, ist heute selten geworden oder gar verschwunden. Darunter findet sich manch Kurioses oder Entbehrliches, aber es gibt auch viel Schönes und Wissenswertes aufzustöbern: Gerätschaften, Artefakte, Berufe, Kenntnisse und Bräuche, die in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts zum Leben auf dem Land oder in der Stadt gehörten – von Brausepulver, Kaffeemühle und Blechspielzeug über Paternoster, Taschenuhr und Weißwäsche hin zu Seelenwärmer und Sommerfrische sowie universal einsetzbaren Heilmitteln wie Brennnessel und Holunder.

Thomas Blubacher

Wie eseinst war

SCHÖNES UND

Die Zitate von Thomas Mann und Egon Erwin Kisch stammen aus:

Thomas Mann, Buddenbrooks. Verfall einer Familie. S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 1989. © S. Fischer Verlag, Berlin 1901.

Egon Erwin Kisch, Der rasende Reporter. In: Gesammelte Werke in Einzelausgaben. Band 6 © Aufbau Verlag GmbH & Co. KG, Berlin 1972.

eBook Insel Verlag Berlin 2013

Der vorliegende Text folgt der 1. Auflage der Ausgabe des insel taschenbuchs 4272.

© Insel Verlag Berlin 2013© Thomas Blubacher 2013

Alle Rechte vorbehalten, insbesondere das des öffentlichen Vortrags sowie der Übertragung durch Rundfunk und Fernsehen, auch einzelner Teile. Kein Teil des Werkes darf in irgendeiner Form (durch Fotografie, Mikrofilm oder andere Verfahren) ohne schriftliche Genehmigung des Verlages reproduziert oder unter Verwendung elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt oder verbreitet werden.

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Satz: Hümmer GmbH, Waldbüttelbrunn

Umschlaggestaltung: glanegger.com, München

Umschlagabbildungen: shutterstock

Vorwort

Aalsuppe

Wer glaubt, süßsaures Essen kenne man bei uns erst seit Verbreitung der China-Restaurants, hat wohl noch nie »Göösküül söötsuur«, also süßsaure Gänsekeule, Holsteiner Sauerfleisch oder eben eine echte Hamburger Aalsuppe gekostet, die spätestens seit dem 18. Jahrhundert bekannt und zumindest im Norden der Republik auch heute noch so beliebt ist wie zu Zeiten unserer Großeltern. In der Hansestadt bekommt das oft mit Mehl- oder Schwemmklößchen angereicherte Gericht aus Fleischbrühe, Aalfilet, Erbsen, Sellerie, »Aalkruut« (worunter man je nach Rezept ein Bündel aus Bohnenkraut, Dill, Estragon, Kerbel, Majoran, Petersilie, Salbei, Thymian oder anderen Kräutern versteht) durch in Zucker und Weißwein gekochte frische Birnen, Backpflaumen oder anderes Backobst eine spezielle süßsaure Note. In anderen Gegenden schmeckt die Aalsuppe hingegen eher säuerlich und wird folglich auch »Sur Supp« genannt. Kurioserweise ist der namensgebende fettreiche Fisch, der 2009 vom Verband Deutscher Sportfischer e. V. bereits zum zweiten Mal zum »Fisch des Jahres« gekürt wurde, in manchen Rezepten gar kein zwingender Bestandteil, an seiner Stelle finden auch Forellenfilets oder gar Speckstücke Verwendung. Und so hält sich sogar hartnäckig das Gerücht, Aalsuppe bestehe grundsätzlich aus allem (plattdeutsch: aal), aber nie aus Aal, obschon bereits Bartels 1831 in Hamburg erschienenes »auf vieljährige Erfahrung begründetes Kochbuch für den bürgerlichen Haushalt« mit dem schönen Titel Die allezeit fertige Hamburger Köchin für zwölf Portionen Aalsuppe mit drei Aalen rechnete.

Abakus

War der Abakus in Deutschland zu Beginn des 20. Jahrhunderts zumindest als Rechenhilfe für Kinder noch weit verbreitet, weiß ihn heute kaum mehr jemand zu benutzen. Im asiatischen Raum hingegen ist er noch immer gebräuchlich und der Umgang mit ihm fester Bestandteil des Schulunterrichts. Die Bezeichnung dieses schon vor drei Jahrtausenden bekannten mechanischen Rechenmittels stammt wohl aus dem Griechischen, wo ábax oder ábakos Tafel, Brett bedeutet, leitet sich vielleicht aber auch vom phönizischen Wort abak her, mit dem man zum Schreiben auf eine Fläche gestreuten Sand bezeichnete. Der römische Handabakus bestand aus einer Bronzeplatte mit Schlitzen, in denen kleine Nägel, claviculi, verschoben werden konnten. Wie schon beim russischen Stschoty handelt es sich bei dem bei uns gebräuchlichen Abakus gewöhnlich um einen Holzrahmen mit Stäben, auf denen durchbohrte Holzkugeln oder Glasperlen hin- und hergeschoben werden können. Durch ihre jeweilige Position stellen sie eine bestimmte Zahl dar. Möchte man nun eine weitere Zahl addieren oder subtrahieren, verschiebt man die entsprechenden Kugeln und kann anhand der neuen Kugelposition das Ergebnis schnell und einfach ablesen.

Adel

Nicht wenig Raum nahm bis zum Ende des Ersten Weltkriegs in den Benimmbüchern die Frage nach der korrekten Anrede adeliger Personen ein. Angehörige königlicher Häuser wurden mit »Königliche Hoheit«, souveräne Herzöge mit »Hoheit« angesprochen. Jene Mitglieder fürstlicher Familien, die nicht den → Titel »Durchlaucht« führen dürfen, seien als »Fürstliche Gnaden« anzusprechen, erklärt etwa Eustachius Graf Pilati in der 1907 erschienenen dritten Auflage seiner , rät aber, »da man besser thut, Jemandem lieber zu viel Ehre als zu wenig zu erweisen, und da sehr Wenige wissen, welchem Prin

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