Wie man mit Rechenkünsten Schwiegereltern beeindruckt, Magier durchschaut und fiktive Länder erkundet - Andreas Ehrendorfer - E-Book

Wie man mit Rechenkünsten Schwiegereltern beeindruckt, Magier durchschaut und fiktive Länder erkundet E-Book

Andreas Ehrendorfer

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Beschreibung

Warum Mathematik lernen ... ... wenn man doch ohnehin einen Taschenrechner am Handy hat? Warum sich in der Schule mit endlosen Formeln und Rechnungen quälen? Es heißt doch nicht umsonst: Das werde ich später nie brauchen! Andreas Ehrendorfer belehrt Sie eines Besseren: In 17 Geschichten aus seinem Leben zeigt er, wie viel Spaß Mathe machen kann und wie häufig wir unser in der Schule erworbenes Wissen über Mathe im Alltag einsetzen (können, wenn wir wollen). Sie empfinden Qualen nach Zahlen, wollen aber trotzdem wissen, wie Magier auf der Bühne mit Zahlen jonglieren, wie wir durch Statistiken manipuliert werden können, oder einfach nur, wie viel Farbe Sie für das Ausmalen Ihrer Wohnung benötigen? Dann lassen auch Sie sich begeistern und denken Sie Mathe neu!

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Seitenzahl: 70

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Andreas Ehrendorfer

Wie man mit Rechenkünsten Schwiegereltern beeindruckt, Magier durchschaut und fiktive Länder erkundet

Inhaltsverzeichnis
Cover
Titel
Vorwort
Über die handelnden Personen
1. Wenn die Schwiegermutter nach der Farbe fragt
2. Gleich und gleich gesellt sich gern … ins Positive
3. Langeweile im Auto
4. Magie mit Zahlen
5. Traurige Verhältnisse
6. Von der Mathematik zum Kochbuch
7. Handychaos
8. Über Strecken und Geschwindigkeiten
9. Über Einheiten, Flächen und Volumina
10. Mehr aus der Welt der Magie
11. Rechnen: Outside the Box
12. Onlineshoppen und Prozentrechnen
13. Zinsen – ein habgieriges Monster
14. Mathematik – nicht für jedermann
15. Klingende Gläser
16. Über Computer und andere Zahlen
17. Schwimmbäder und fiktive Länder
Schlusswort
Anhang: Mathematik für Interessierte
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 11
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Impressum

Für meine Großeltern

Vorwort

Warum Mathematik?

Was für einen verqueren Grund könnte man haben, dieser Disziplin auch nur eine Chance zu geben, wo doch Menschen mit hohem akademischem Abschluss immer noch Albträume von ihrer Mathematik-Matura haben?

Ist Mathematik überhaupt noch zeitgemäß? Warum genügt es nicht, dass wir Taschenrechner-Apps auf dem Smartphone haben und ohnehin mit diversen Browsern alles Wissen abrufen können, das wir gerade brauchen?

Warum sollte sich jeder Mensch zumindest mit den Grundsätzen der Mathematik beschäftigen?

Warum ist die Mathematik eine Disziplin, auf die immer noch so viel Wert gelegt wird?

Wofür brauche ich das alles denn überhaupt jemals?

Kurz gesagt: Warum Mathematik?

Auf den folgenden Seiten werde ich nicht nur versuchen, diese Frage zu beantworten. Mit Anwendungsbeispielen aus der realen Welt möchte ich zusammen mit Ihnen und der Mathematik Lösungen für allerlei Probleme finden, die oft überraschend einfach sein können.

Lassen Sie sich für einige Stunden Ihres Lebens auf die Mathematik ein! Sehen Sie sie nicht als Gegner, sondern vielmehr als Helfer! Reichen Sie einem alten Feind die Hand, und Sie werden sehen, dass sich hinter einer Maske des Schreckens eigentlich nur einige Regeln und Konventionen verstecken.

Natürlich werden Sie, um etwas aus diesem Buch mitnehmen zu können, auch hin und wieder die ein oder andere graue Zelle anstrengen müssen. Sollten Sie sich aber bereit für ein neues Abenteuer fühlen, so setzen Sie sich bequem hin und lassen Sie uns eintauchen in eine spannende und faszinierende Welt!

Andreas Ehrendorfer

Über die handelnden Personen

Bevor wir beginnen, meine klugen Leserinnen und schönen Leser, möchte ich Ihnen zwei wichtige Personen in diesem Buch vorstellen.

Zum einen wäre da meine wunderbare Freundin Magda. Sie ist nur wenig älter als ich. Doch so wenig wir uns im Alter unterscheiden, so sehr unterscheiden wir uns bei unserer Einstellung zur Mathematik. Wo ich sage: „Wie interessant!“, zuckt sie mit den Schultern, ohne den Blick von ihrem Handy abzuwenden. Wenn ich ihr die Schönheit und Eleganz von Beispielen aufzeigen möchte, fragt sie nur: „Und wofür brauche ich das?“

Ich lernte Magda erst dadurch gut kennen, dass ich ihr Mathematik-Nachhilfelehrer in der achten Klasse AHS war und es mir gelang, sie erfolgreich durch die Klasse zu bugsieren und ihr ein Befriedigend auf ihre Matura zu beschaffen.

Seit ich sie kenne, weiß ich, dass sich nicht alle Menschen so sehr für Mathematik interessieren, wie ich es tue.

Zum Zweiten wäre da mein Freund Lukas. Ich kenne ihn schon seit dem Kindergarten, und wir haben es irgendwie geschafft, nach wie vor Kontakt zu halten. Obwohl Mathematik nicht seine größte Stärke ist, kommen wir nach ein, zwei (und vielen weiteren) Gläsern Wein doch hin und wieder auf ein mathematisches Thema zu sprechen, wo ich ihn natürlich immer sofort begeistert davon überzeugen möchte, wie spannend doch alles ist.

Obwohl sie keine „Personen“ sind, möchte ich noch zwei weitere wichtige Figuren in diesem Buch vorstellen, nämlich unsere beiden Kater Burschi und Moppel. Sie liegen den lieben langen Tag herum, werden täglich 2-mal gefüttert, 500-mal gestreichelt, gehegt und gepflegt – mit anderen Worten: Katze müsste man sein. In jenen Momenten, in denen meine mathematischen Themen niemanden mehr interessieren, stellen sich die beiden als ausgezeichnete Zuhörer heraus …

Und nun, meine klugen Leserinnen und schönen Leser, stürzen Sie sich mit mir hinein in das Abenteuer Mathematik, reiten Sie mit mir auf den Wellen der Sinusfunktion, erklimmen Sie mit mir die Berge der unendlichen Reihen und folgen Sie mir in die Höhlen der mathematischen Undefinierbarkeit!

1. Wenn die Schwiegermutter nach der Farbe fragt

Sie ahnen gar nicht, meine klugen Leserinnen und schönen Leser, für welche Sachen man als Mathematikstudent herangezogen wird. Es ist noch gar nicht so lange her, da trat meine Schwiegermutter in spe an mich heran.

„Andi, du studierst doch Mathematik“, begann sie und ich befürchtete, dass hierbei nichts Gutes herauskommen konnte.

„Ja, vollkommen richtig“, antwortete ich und versteckte meine Unsicherheit hinter einem charmanten Lächeln.

„Ich möchte gerne die Küche neu ausmalen und wollte wissen, wie viel Farbe ich dafür brauche.“

Nach einem erleichterten Aufatmen fragte ich nach einem Lineal und begann mit Schulteraufwärmübungen, um frisch zur Tat schreiten zu können.

Falls Sie, meine klugen Leserinnen und schönen Leser, jetzt an Volumen und Oberflächenberechnung denken und dabei unkontrollierten Schüttelfrost bekommen, seien Sie unbesorgt – ich bin bei Ihnen und werde Sie sicher durch das Thema geleiten!

„Aber Andreas!“, werden Sie sich denken, „Es hat doch geheißen, wir machen das langsam – was soll das dann jetzt?“ Lassen Sie sich nicht beunruhigen, wir sind beinahe fertig!

Alles, was ich nun noch tun musste, war, die einzelnen Flächen der Rechtecke zu berechnen. Frohen Mutes schritt ich also zur Tat und maß Länge und Breite der ersten Wand. Dann der zweiten. Nachdem Wände meistens nicht aufeinander zulaufen (sie sind in der bösen mathematischen Fachsprache parallel zueinander), musste ich die Flächen der Wände drei und vier nicht berechnen, da sie denselben Flächeninhalt wie die ersten beiden Wände hatten. Ich maß zusätzlich die Fläche der Decke und zählte die Ergebnisse einfach (zu meiner Schande muss ich zugeben: mit einem Taschenrechner) zusammen.

Zur Sicherheit fragte ich meine Schwiegermutter in spe noch, ob sie auch den Boden ausmalen wolle. Da sie aber entschieden verneinte, beschloss ich, die Fläche der Decke nicht zu verdoppeln …

2. Gleich und gleich gesellt sich gern … ins Positive

Vor nicht allzu langer Zeit führte ich mit meinem Freund Lukas ein (für Außenstehende vielleicht nicht ganz so) spannendes Gespräch über unsere Haustiere. Natürlich kamen wir nach ein paar Gläschen Wein sehr schnell auch auf die Essgewohnheiten unserer Vierbeiner zu sprechen.

Sehen Sie, meine klugen Leserinnen und schönen Leser, Magda und ich haben uns stets bemüht unsere Kater Burschi und Moppel zwar mit viel Liebe, aber nicht mit allzu exquisitem Essen zu verwöhnen. Unsere Sorge: Die beiden würden sich an diesen luxuriösen Lebensstandard gewöhnen und sich nicht mehr dazu bequemen, eine preisgünstigere Mahlzeit zu sich zu nehmen.

Es kam aber natürlich wie es kommen musste: Nach unserem Umzug aßen die Beiden immer weniger bei uns und wir vermuteten, dass unsere Nachbarn wohl ein besseres Nahrungsangebot bereitstellten. Seither kaufen nun auch wir das Analogon zu einem drei Gänge Menü für unsere Feinschmecker – zu keinem geringen Preis. Lukas witzelte, dass wir uns wohl bald verschulden müssten, um die Restaurant – Verhältnisse aufrechterhalten zu können.

Überlegen Sie mit mir zusammen, wie eine Verschuldung mathematisch funktioniert: