Wie Sie einen Atomangriff überleben - Lars Konarek - E-Book

Wie Sie einen Atomangriff überleben E-Book

Lars Konarek

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Beschreibung

Ja, Sie können ihn überleben!

Viele Jahre lang schien es undenkbar, dass Deutschland einmal mit atomaren Waffen angegriffen werden könnte. Durch den Krieg in der Ukraine hat sich die Lage völlig verändert. Wenn sich dieser Konflikt in einen offenen Krieg zwischen Russland und den USA ausweitet, ist der Einsatz von Atombomben durchaus möglich. Als Hauptsitz der US-Streitkräfte in Europa wäre Deutschland ein potenzielles Ziel solcher Angriffe.

Vonseiten der Behörden gibt es keine Anleitung. Weder das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe noch die Ministerien informieren oder geben Handlungsanweisungen für den Fall der Fälle. Auch aktuelle Literatur werden Sie vergeblich suchen.

Genau deshalb hat Lars Konarek diesen Ratgeber erstellt. Für das Buch recherchierte der Bestsellerautor monatelang. Konarek wertete kaum noch erhältliche Fachliteratur aus den 1950er- bis 1980er-Jahren aus, die er teilweise unter abenteuerlichen Bedingungen erstanden hat. Er sprach mit Waffenexperten und Soldaten der Bundeswehr und studierte annähernd 100 zutiefst erschütternde Augenzeugenberichte aus Hiroshima und Nagasaki. Lars Konarek bringt in das Buch aber auch seine langjährigen Erfahrungen als professioneller Survivaltrainer ein.

Eine wahre Fundgrube an wertvollen Empfehlungen, Ratschlägen und Expertentipps

  • Welche Regionen in Deutschland Ziel eines Angriffs sein werden - und wann Sie über einen Umzug nachdenken sollten
  • Welche Wirkungen Atombomben genau haben
  • Welche Folgen zu erwarten sind
  • Welche Vorräte Sie wie anlegen sollten
  • Welche Ausrüstungsgegenstände und Medikamente überlebenswichtig sind
  • Wie Sie Ihr Haus sicherer machen und einen Schutzraum errichten
  • Wie Sie im Ernstfall schnell und richtig reagieren - das wird von entscheidender Bedeutung sein!

Das Fazit des Autors: Sollte es zu Atomangriffen auf Deutschland kommen, werden diese die Schrecken konventioneller Kriege bei Weitem übertreffen. Aber: Man kann diese Katastrophe überleben. Das zeigen die Ereignisse von Hiroshima und Nagasaki. Wenn Sie die Ratschläge dieses Buches beherzigen, erhöhen Sie Ihre Überlebenschancen deutlich.

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Der Inhalt dieses Buches wurde vom Autor und Verlag nach bestem Wissen überprüft. Eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden. Weder der Verlag noch der Autor übernehmen eine Verantwortung für inhaltliche und sachliche Fehler. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

1. Auflage Mai 2023

Copyright © 2023 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg

Alle Rechte vorbehalten

Lektorat: Christina Neuhaus Covergestaltung, Satz und Layout: Nicole Lechner

ISBN E-Book 978-3-86445-942-9 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-10 Fax: (07472) 98 06-11

Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Einleitung

© stock.adobe.com: Sergey Nivens

Einleitung

Vor über 125 Jahren entdeckte der französische Physiker Henri Becquerel das Phänomen der Radioaktivität. Am 24. Februar 1896 stellte er seine Erkenntnisse darüber in Frankreichs Hauptstadt Paris vor und ebnete Forschern der Zukunft damit den Weg für die Kernenergie.

commons.wikimedia.org: Paul_Nadar

Henri Becquerel entdeckte 1896 die Radioaktivität

Dass darauf die verheerendsten Waffen der Menschheit, die Kernwaffen, aufbauen sollten, hätte der Physiker sicher nicht in seinen kühnsten Träumen erwartet. Wie so häufig wurde friedliche Technologie für militärische Zwecke missbraucht. Zweimal wurde die Atombombe in Japan direkt als Kriegswaffe mit fatalen Folgen eingesetzt. Ständig wurde ihre tödliche Wirkung verbessert, und in den darauffolgenden Jahrzehnten folgten durch verschiedene Staaten etliche Versuche zur Steigerung der Zerstörungskraft.

Vor dem Hintergrund des Ukrainekriegs, der globalen Spannungen sowie der nuklearen Dynamik in Asien ist der Einsatz einer Atombombe – zum Unverständnis aller Zeitgenossen mit gesundem Menschenverstand – wieder zu einem aktuellen Thema und einer Bedrohung geworden. Aus den Äußerungen mancher Politiker scheint man den Wunsch herauszuhören, diese auch wirklich einsetzen zu wollen. Solche Aussagen zeugen von größter Menschenverachtung und werden sich hoffentlich niemals bewahrheiten. Dennoch ist das größte Übel abermals in greifbare Nähe gerückt: die Gefahr des Einsatzes von Atomwaffen.

Vielleicht sind Sie in dem Glauben, dass uns in Deutschland Atomwaffenkonflikte nicht betreffen. Falls ja, möchte ich darauf hinweisen: Auch hierzulande sind einsatzbereite Atomwaffen der US-Armee, die von deutschen Kampfflugzeugen im Ernstfall auch abgeworfen werden, eingelagert. Zu einem der bekanntesten Standorte von US-Atomwaffen zählt der deutsche Luftwaffenstützpunkt »Fliegerhorst Büchel« in der Eifel. Und mit der »Ramstein Air Base« beherbergt Deutschland den wohl wichtigsten US-Militärstandort, genauer gesagt das Hauptquartier der United States Air Forces in Europa. Insofern ist Deutschland alles andere als ein uninteressantes Ziel für einen Angreifer, sofern es um einen Konflikt zwischen einem Aggressor und einen NATO-Partner geht – oder umgekehrt.

Was für ein Potenzial von Atomwaffen auf diesem Planeten vorhanden ist, sehen Sie in der kleinen Übersicht auf Seite 11. Das schwedische Friedensforschungsinstitut SIPRI (Stockholm International Peace Research Institute) hat in seinem Jahrbuch 2022 Zahlen über die Ausstattung von Atomsprengköpfen veröffentlicht. Demnach befinden sich rund 90 Prozent davon, Stand 2021, in den Händen Russlands und denen der Vereinigten Staaten.

Für die komplexe Materie Atomangriff gibt es für die Bürger der Bundesrepublik Deutschland keinerlei Handlungsanweisung oder einen Ratgeber, der erklärt, wie man für ein solches Szenario vorsorgt und wie man sich im Fall der Fälle verhält. Aus einem unbekannten Grund scheint man die Gefahr verdrängt zu haben – so wie bei der Abschaffung des Großteils der Sirenen, welche beim Ahrtal-Hochwasser 2021 möglicherweise das eine oder andere Menschenleben hätten retten können. Das Bundesamt für Bevölkerungsschutz bietet weder Hinweise noch Links auf seiner Webseite an, über die man sich informieren könnte. Es scheint so, als gäbe es keinerlei Bedrohung in dieser Richtung. Zwar geht man in Ratgebern auf Kernkraftunfälle ein – das Vorgehen bei Atomangriffen unterscheidet sich aber in einigen Bereichen grundlegend.

Leider hat die Regierung in den vergangenen Jahren diesbezüglich nichts in den Schutz der Bevölkerung investiert – auch nicht seit dem Beginn des Ukrainekriegs und dem Wiederauftreten von Spannungen zwischen Ost und West. Nachbarländer wie die Schweiz oder Österreich haben die Problematik erkannt und investieren deutlich mehr in den Zivilschutz, sprich: in die Absicherung der Bevölkerung. Der deutsche Staat hingegen lässt seine Bürger damit allein; das heißt, Sie müssen sich selbst kundig machen und für den Ernstfall vorsorgen.

© Shutterstock.com: Budjak Studio

Quelle: SIPRI Yearbook 20221

Dieses Buch erhebt keinen Anspruch auf die Richtigkeit aller beschriebenen Techniken und Handlungsanweisungen. Es ist jedoch praxisorientiert gestaltet und aus Sicht eines Überlebenstrainers verfasst. Ich habe versucht, das komplexe Thema Atomangriff auf ein leichtes Verständnis herunterzubrechen. Nicht immer mögen alle Angaben zu 100 Prozent der physikalischen Korrektheit entsprechen; sollten Sie vom Fach sein, sehen Sie es mir bitte nach. Für mich war es wichtiger sicherzustellen, dass der Leser mit dem Inhalt des Buches umgehen kann, statt mit Tabellen, Fachbegriffen oder Wissen jeglicher Art zu protzen, das dem normalen Bürger nur wenig nützt. Der Einfachheit halber werde ich in diesem Buch immer nur von der »Atombombe« sprechen.

Als professioneller Survivaltrainer beschäftigte ich mich schon seit fast zwei Jahrzehnten mit dem Überleben in der Natur sowie in Krisen- und Katastrophenfällen, wobei der letztgenannte Themenkomplex mein für mich gewähltes Fachgebiet ist, auf das ich mich spezialisiert habe. Es ist mein Beruf und meine Berufung, Menschen in Kursen fit zu machen, sodass sie angemessen auf verschiedenste Szenarien reagieren und diese überleben können. Das können Unfälle in der Wildnis sein, Naturkatastrophen, Kriege, soziale Unruhen und vieles mehr. Hierfür vermittle ich wichtige Fähigkeiten sowie teilweise vergessenes Wissen, das den Teilnehmern helfen kann, in solchen Situationen zu bestehen. Dazu kommen meine eigenen Erfahrungswerte, welche ich durch hartnäckiges Ausprobieren und während diverser von den Medien begleiteten Selbstexperimenten sowie Ausrüstungstests über die Jahre gesammelt habe. Mittlerweile habe ich mehr als sieben Bücher zum Thema Überleben und Selbstschutz verfasst.

Hinweis

Bitte bedenken Sie: Ein Atomangriff kann unverhofft erfolgen, entweder mit oder ohne Vorwarnung und ohne einen für uns nachvollziehbaren Grund!

Es gibt leider keine aktuelle Literatur auf dem Markt, die sich sachlich und umfassend mit dem Thema Atomangriff befasst. In der Vergangenheit hat der eine oder andere Autor sich daran versucht; die meisten Werke beschränken sich aber immer nur auf spezielle Nischen innerhalb dieses Themenkomplexes. Das hat mich motiviert, und ich habe lange an dem Konzept für diesen Ratgeber gearbeitet. Dazu habe ich monatelange Recherchen durchgeführt und eine Menge Literatur verschlungen. Unter anderem habe ich die letzten im Handel oder Antiquariat erhältlichen Exemplare an Fachliteratur zum Thema Atomangriff und Radioaktivität aus den 50er- bis 80er-Jahren erstanden, teils unter abenteuerlichen Bedingungen. Hinzu kamen Expertengespräche mit fachkundigem Personal der Bundeswehr, Kontakte zu anderen Armeen und Menschen, die im Kalten Krieg als Funktionspersonal für den Fall der Fälle tätig waren. Zudem habe ich annähernd 100 markerschütternde Berichte von Augenzeugen und Helfern studiert, welche die Abwürfe der Atombomben über Hiroshima und Nagasaki miterlebt haben.

Dieses Buch soll in erster Linie als Ratgeber für den Angriff mit Interkontinentalraketen dienen, die über lange Distanz einen Sprengkopf transportieren und im Ziel detonieren lassen können. Selbstverständlich lassen sich manche Anweisungen aber auch nach dem Einsatz von sogenannten schmutzigen Bomben oder bei Unfällen in kerntechnischen Anlagen umsetzen.

Ich habe mich bemüht, Ihnen ein leicht verständliches Werk mit auf den Weg zu geben, in dem ich sachliche Handlungsmöglichkeiten aufzeige, mit denen Sie im Falle eines Atomangriffs arbeiten können. Mit diesem Wissen können Sie Ihre Überlebenschancen steigern!

Hoffen wir, dass es niemals dazu kommen wird und dass die Atommächte eines Tages mit der vollständigen Abrüstung beginnen, damit es ein für alle Mal zur Abschaffung dieser grausamen Waffen kommt.

© Lars Konarek

Ich wünsche Ihnen alles Gute.

Ihr Lars Konarek

© Shutterstock.com: inv.amin baktash

1: Zerstörungseffekte einer Atombombenexplosion

Zerstörungseffekte einer Atombombenexplosion

Traurigerweise vereint die Atombombe in ihrer gesamten Wirkung mehrere verheerend tödliche Eigenschaften, und keine andere Waffe ist in der schädigenden Wirkung auf den Mensch und die Umwelt so nachhaltig wie sie. Die im Folgenden aufgeführten Abschnitte zeigen Ihnen auf, was diese Waffe so gefährlich macht. Es gibt zwei Arten des Einsatzes von Atombomben: Entweder erfolgt die Detonation in der Luft oder auf dem Boden. Das spielt wegen der unterschiedlichen Entwicklung des Fallouts eine Rolle, der sich bei einer Zündung in großer Höhe deutlich geringer ausbreitet als bei einer Bodendetonation. Das Wissen um die Art der Detonation ist für das Verhalten der Menschen wichtig, wenn es darum geht, Leib und Leben zu schützen. Was Fallout ist, erfahren Sie auf den nächsten Seiten. Bis auf den Fallout verhalten sich alle anderen Eigenschaften bei Luft- und Bodendetonation von Atombomben adäquat zueinander.

Lichtblitz, Feuerball und Hitzestrahlung

Detoniert eine Atombombe, sind die ersten Auswirkungen ein greller Lichtblitz und ein Feuerball. Der Lichtblitz dauert bis zu 20 Sekunden an. Je nachdem, wie lange man in den Lichtblitz schaut und wie weit man vom Zentrum der Detonation entfernt ist, kann er gemeinsam mit der ultravioletten Strahlung Verbrennungen der Augenlider, der Hornhaut oder von Binde- und Netzhaut verursachen. Beschreibungen von Atombombendetonationen in Hiroshima und Nagasaki berichten von temporärer Blindheit bis zum dauerhaften Verlust des Augenlichtes bei betroffenen Personen. Der Lichtblitz ist aufgrund seiner Größe und Intensität noch in weiter Entfernung sichtbar. So könnte dieser noch jenseits der Grenzen Hamburgs wahrgenommen werden, wenn in Berlin eine Atombombendetonation stattfinden würde. Für die süddeutschen Leser: Noch in München könnte man den Lichtblitz sehen, wäre Stuttgart das Ziel.

Die Hitzestrahlung mit einer Temperatur von mehreren Millionen Grad bewirkt über ein großes Gebiet schwerste thermische Schäden. Es kommt zu einem Temperaturanstieg, der in einem Umkreis alles verdampfen lässt. Sie haben richtig gelesen. Mensch und Material werden nicht zerstört, nicht verbrannt – sie verdampfen. Im Explosionszentrum schmelzen Eisen und die Oberflächen von Granitsteinen.

Zerstörungsgradien einer Atombombe

Was eine einzige Atombombe in einer Großstadt oder einem bestimmten Gebiet unmittelbar anrichten könnte, lässt sich mit wenigen Klicks mit der interaktiven Karte des am Stevens Institute of Technology ansässigen Historikers und Nuklearexperten Alex Wellerstein https://nuclearsecrecy.com/nukemap/ (Stand 02/2023) simulieren.

Hier können Sie sich nach Eingabe der Bombenstärke und des genauen Detonationsstandorts unter anderem die Direktstrahlung, die thermische Strahlung sowie den Radius der Druckwelle und weitere Folgen einer Detonation ansehen.

Um sich darüber klar zu werden, was die Hitze für Auswirkungen hat, folgendes Beispiel: Der Geologe Mario Wannier hat an einem Strand nahe Hiroshima zwischen den Sandkörnern kleine Glaskügelchen gefunden und untersuchen lassen. Diese bildeten sich aus den geschmolzenen Überresten, die durch die enorme Hitze bei der Explosion der Atombombe entstanden sind. Anders gesagt: Teile der Stadt sind in Glasform auf die Erde herabgerieselt wie Salz aus einem Streuer. 2

Dabei spielen für die Wirkung der Hitzestrahlung die lokalen Wetterbedingungen durchaus eine Rolle: So begünstigen tiefe Wolken oder schneebedecktes Gelände die Reflexion der Strahlung, was die Schäden mitunter noch gravierender ausfallen lässt. Die thermische Wirkung ist auch von der Topografie abhängig. So wäre die Wirkung in flachem Gelände stärker als in hügeligem Terrain, da dort die Bodenanhebungen die Hitzestrahlung abschirmen.

© Shutterstock.com: Benny Marty

Feuer können sich durch die Hitze schnell weiterverbreiten, und sind aufgrund der flächenmäßigen Ausdehnung nicht mehr bekämpfbar

Selbst in einiger Distanz wirkt die thermische Strahlung: Menschen, die sich in einigen Kilometern Entfernung von der Detonation im Freien aufhalten und Bekleidung mit Kunstfasern auf dem Körper tragen, würden bemerken, wie Nylon, Polyester und so weiter binnen Sekunden schmelzen. Schwere Verbrennungen wären die Folge, da sich die verflüssigte brennende Kunstfaser nicht schnell genug vom Körper entfernen lässt und sich infolgedessen in die Haut einbrennt.

Danach wird es durch die Hitzestrahlung binnen Sekunden zu großflächigen und verheerenden Bränden kommen, da sich Materialien aufgrund der unvorstellbaren Temperaturen entzünden. Aufgrund der günstigen Bedingungen durch die Hitze können sich die Feuer schnell weiterverbreiten, und aufgrund der flächenmäßigen Ausdehnung sind sie nicht mehr bekämpfbar. Menschen und Tiere, die sich im totalen Zerstörungsradius befinden (dieser kann bis 10 Kilometer und mehr groß sein), verbrennen bei lebendigem Leibe. Je nach Jahreszeit und Witterung bewirkt dies dann Brände, die wochen- bis schlimmstenfalls monatelang anhalten, vorwiegend dann, wenn Waldgebiete betroffen sind.

In Talkesseln besteht die Wahrscheinlichkeit, dass sich Feuerstürme bilden. Darunter versteht man heftige bodennahe Luftbewegungen, die bei großen Flächenbränden mit starker Hitzeentwicklung entstehen. Es kommt zu regelrechten Orkanen mit zerstörerischer Wirkung. Feuerstürme können nicht gelöscht werden. Sie erlöschen erst, wenn alles entzündliche Material abgebrannt ist. Windstärken, der Grad der Luftfeuchtigkeit sowie das Wetter spielen für die Ausbreitung von Bränden eine große Rolle.

Angriffe, die an warmen Tagen erfolgen, hätten noch fatalere Folgen für die Bevölkerung. Das liegt daran, dass bei diesen Temperaturen leichtere Bekleidung getragen wird und daher große Teile der Haut exponiert sind, wie es beim Tragen von T-Shirts oder kurzen Hosen der Fall ist. Daher sind diese Hautpartien der Hitzestrahlung stärker ausgesetzt, als wenn sie mit Textilien bedeckt wären. Es lässt sich daher mit großem Bedauern feststellen, dass ein Angriff während eines Wochentages zur Hauptarbeitszeit im Sommer der Worst Case wäre, was die Häufigkeit und Schwere der Brandverletzungen anbetrifft.

Druckwellen

Atomexplosionen erzeugen in Sekundenbruchteilen unvorstellbar gewaltige Druckwellen, die sich nach allen Seiten ausbreiten. Diese entwickeln Geschwindigkeiten von mehreren hundert Kilometern pro Stunde. Je weiter sich die Druckwellen ausdehnen, desto mehr schwächen sie sich ab und verlieren an Wirkung.

Die Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki haben gezeigt, dass selbst massiv gebaute Gebäude, die sich im totalen Zerstörungsradius befinden, durch die Druckwelle dem Erdboden gleichgemacht werden. Liegen sie im mittleren Explosionsschadensradius, werden sie immerhin noch so stark beschädigt, dass sie mit hoher Wahrscheinlichkeit wegen des Einsturzrisikos nicht mehr bewohnbar sind. Menschen, die sich in Gebäuden innerhalb des schweren Explosionsradius befinden, werden schon aus diesem Grund keinerlei Überlebenschancen haben. Daher sind Gebiete mit hoher Bebauungsdichte immer mit einer hohen Opferzahl verbunden. Nicht in allen Fällen breitet sich die Druckwelle zwingend linear aus. In manchen Bereichen laufen aufgrund topografischer oder baulicher Gegebenheiten Ausläufer der Druckwelle zusammen und verstärken einander.

ommons.wikimedia.org: Daveahl

Hiroshima hat gezeigt: Alles was sich im Bereich des totalen Zerstörungsradius befindet, wird dem Erdboden gleichgemacht

Die Druckwelle führt auch dazu, dass Menschen, Fahrzeuge, Dachziegel, Trümmer, Steine oder Äste von Bäumen durch die Luft geschleudert werden. Personen, die sich in einem Bereich befinden, in dem die Hauswände der Druckwelle noch standhalten würden, könnten durch zerberstende Fensterscheiben verletzt oder getötet werden. Die herumfliegenden scharfkantigen Glassplitter sowie in die Fenster hineingeschleuderten Gegenstände sind tödliche Geschosse. Das betrifft auch Personen, die sich während der Druckwelle in Fahrzeugen aufhalten und vom zerberstenden Glas der Seitenscheiben verletzt werden. Noch im Radius von etwa 20 Kilometern können durch die Druckwelle Fensterscheiben gesprengt werden.

Auch Türen würden aus der Verankerung gerissen werden und könnten dabei Personen erschlagen. Splitterflug ist eine der größten Gefahren für die Menschen. Bitte bedenken Sie, dass Metallsplitter bis zu einem Kilometer weit fliegen können.

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Explosionsradius einer Atombombe und ihre Zerstörungskraft