Selbstverteidigung im Straßenkampf - Lars Konarek - E-Book

Selbstverteidigung im Straßenkampf E-Book

Lars Konarek

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Beschreibung

Wie Sie den Angriff eines Straßenschlägers erfolgreich abwehren

Es passiert jeden Tag und es kann jeden von uns unerwartet und unvorbereitet treffen. Obwohl die gesundheitlichen Folgen häufig erheblich sind, ist es trotzdem ein Tabuthema: die Schlägerei auf offener Straße.

Es genügt, zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein, ein schiefer Blick oder ein unbedachtes Wort - und selbst friedliebende Bürger finden sich innerhalb von Sekunden in einem Straßenkampf wieder. In der Regel werden die Opfer dabei schwer verletzt. Aktuelle Fälle machen deutlich, dass die Konflikte immer wieder tödlich enden.

Lars Konarek, Selbstverteidigungsexperte und erfahrener Trainer von Polizei- und Militäreinheiten, erläutert Ihnen in diesem Ratgeber, wie Sie Schlägereien im Idealfall vermeiden, aber im Extremfall zu Ihren Gunsten entscheiden und innerhalb von Sekunden beenden - ohne einen Kampfsport erlernen zu müssen!

Hier erfahren Sie, wie Sie sich in einer Notwehrsituation effektiv und realistisch gegen Angreifer wehren können, welche Techniken in Stresssituationen wirklich funktionieren und welche Sie besser nicht anwenden sollten.

Von Lars Konarek lernen Sie auch alles zur Angstkontrolle, zur Kampfpsychologie und zu den einzelnen Phasen eines typischen Straßenkampfes. Thematisiert werden zudem die üblichen Fehler von Laien, die nicht selten tödliche Folgen haben.

Kompakt alles Wichtige rund um das Thema Straßenschlägerei:

  • Wie Sie Ärger im Vorfeld erkennen, wie das typische Opfer aussieht und wie Sie einen Straßenkampf vermeiden
  • Wie Sie Ihre Angst kontrollieren
  • Die wichtigsten Techniken, die auf der Straße wirklich funktionieren und auch in Stresssituationen abrufbar sind
  • Wie Sie einen Messerangriff abwehren
  • Welche Fehler Sie unbedingt vermeiden müssen
  • Wie Sie Alltagsgegenstände als Waffe einsetzen können
  • Welche Kampfsportarten sich im Straßenkampf bewährt haben und welche in der Regel versagen
  • Die schmutzigen Tricks und Techniken der Straßenschläger

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1. Auflage April 2017 Copyright © 2017 bei Kopp Verlag, Bertha-Benz-Straße 10, D-72108 Rottenburg Alle Rechte vorbehalten Lektorat: Helmut Kunkel Umschlaggestaltung: Koen Peleman Satz und Layout: Christine Ibele ISBN E-Book 978-3-86445-466-0 eBook-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck Die veröffentlichten Informationen wurden mit größter Sorgfalt von Verfasser und Verlag erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann jedoch nicht übernommen werden. Ebenso ist eine Haftung des Verfassers beziehungsweise des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- oder Vermögensschäden ausgeschlossen.

Gerne senden wir Ihnen unser Verlagsverzeichnis Kopp Verlag Bertha-Benz-Straße 10 D-72108 Rottenburg E-Mail: [email protected] Tel.: (07472) 98 06-0 Fax: (07472) 98 06-11Unser Buchprogramm finden Sie auch im Internet unter:www.kopp-verlag.de

Wichtige Informationen zum Buch

Dieses Buch zeigt Techniken zum Selbstschutz auf und geht immer von einer Selbstverteidigungssituation aus. Weder Autor noch Verlag haften für Schäden, die aus den genannten Techniken in diesem Buch entstehen könnten. Bitte beachten Sie, dass Sie immer im gesetzlichen Rahmen handeln sollten, im Sinne der Notwehr nach § 32 StGB.

Einleitung

In den letzten Jahren hat sich das Wesen von Straßenkämpfen insgesamt deutlich verändert, und zwar zum großen Nachteil der Opfer. Während es früher noch Anstand und Ehre gab, sind diese Werte bei den meisten Auseinandersetzungen in der Gegenwart nicht mehr vorhanden. Früher endeten die meisten Schlägereien damit, dass der Gegner auf dem Boden lag. Erziehung, Ehre und Respekt hemmten den Sieger weiterzukämpfen.

Heute sieht das Ganze anders aus, denn nicht nur den Medien kann man immer wieder die Tatsache entnehmen, dass sehr oft nachgetreten wird, auch wenn ein Beteiligter bereits am Boden liegt. Bedauerlicherweise geschieht dies dann nicht selten in Form von Kopftritten, die schwerste Kopfverletzungen und innere Blutungen im Schädel zur Folge haben können. In einer Art Blutrausch rasten die Aggressoren komplett aus und stampfen mit heftiger Gewalt von oben auf den Kopf ihres Opfers ein, bis dieses regungslos und blutüberströmt auf dem Asphalt liegt.

Man hört immer wieder von Polizisten, dass dann auch noch mit dem Smartphone »Erinnerungsfotos« vom Opfer geschossen werden, ähnlich wie es manche Jäger nach der Großwildjagd tun. Ich selbst bin schon in dieser Situation gewesen, als zwei professionelle Kämpfer gegen meinen Kopf traten und mir hinterher nach dem Leben trachteten. Daher weiß ich, wovon ich schreibe.

Zu allem Übel schrecken die Täter oft auch vor Strafverfolgung nicht zurück, denn mittlerweile werden diese Gewaltverbrechen viel zu lasch geahndet. Die ständige Überlastung der Polizeibehörden, Staatsanwaltschaften und Gerichte bringt dann mit den oft erst nach vielen Monaten oder sogar Jahren beginnenden Prozessen das Fass zum Überlaufen. Gerade jugendliche Straftäter begehen dann wegen des Fehlens unmittelbar folgender Sanktionen immer wieder neue Straftaten, bevor sie überhaupt zum ersten Prozess erscheinen müssen. Nicht selten werden sie bei Gewaltverbrechen in ihrem Wahnsinn bestärkt, da oft keine ausreichenden Konsequenzen folgen. Die Problematik liegt sicherlich auch im zu geringen Strafmaß. Ein gebrochener Kiefer stellt eine einfache Körperverletzung dar, sofern hierfür keine Waffe eingesetzt wurde. In § 223 Abs. 1 StGB heißt es hierzu:

»Wer eine andere Person körperlich mißhandelt oder an der Gesundheit schädigt, wird mit Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder mit Geldstrafe bestraft.«

Der Richter bestimmt die Strafe unter anderem nach dem Vorleben des Delinquenten. So bleibt es bei einem nicht Vorbestraften häufig bei einer bloßen Geldstrafe. Aber auch eine Haftstrafe, die zur Bewährung ausgesetzt wird, wird von Tätern aus bestimmten Herkunftsländern nicht selten als Freispruch interpretiert.

Die von den Gesamtumständen abhängigen finanziellen Folgen sind ebenfalls überschaubar. So ist ein doppelter Kieferbruch schon für 3000 Euro »zu haben«. Die Opfer jedoch müssen oft eine Vielzahl belastender Operationen durchmachen, verbringen ihr weiteres Leben mit Schmerzen und können vielleicht nie wieder richtig zubeißen. Ein Teufelskreis also, der sich auch in den nächsten Jahren nicht bessern wird.

Die Frage, warum Konflikte inzwischen dermaßen ausarten, kann ich nicht präzise beantworten. Sicherlich liegt aber ein Grund dafür in der allgemeinen Verrohung der Gesellschaft, im Werteverfall und leider nicht selten in der Herkunft der Aggressoren. Häufig handelt es sich bei den Tätern nicht um Deutsche, sondern um Personen mit Migrationshintergrund. Und gerade in solchen Kreisen spielen ein krankhaftes, in der Kultur verankertes Ehrgefühl und der Gruppenzwang häufig in Gewalttaten mit ein.

Das soll uns Deutsche jetzt nicht als Unschuldskultur darstellen, aber es ist eben in unserem Kulturkreis nicht üblich, dass wir als Gang durch die Städte ziehen und hilflose Menschen berauben und verprügeln. Auch ist es bei uns nicht gang und gäbe, wie in Köln zur Silvesternacht 2015 in einer Gruppe von Wilden arme wehrlose Frauen zu befummeln, weil wir sie als vermeintliches Freiwild ansehen. Generell müssen wir uns alle in der Gesellschaft an der eigenen Nase packen, um unsere Kinder und Jugendlichen auf den rechten Pfad zu führen. Aber das ist eine andere Baustelle, die nicht Thema dieses Buches sein sollte.

Vielleicht möchten Sie nach dem Lesen dieses Buches Ihre Selbstverteidigungsskills in einer Kampfkunstschule aufwerten oder sind auf der Suche nach der für Sie geeigneten Selbstverteidigung. Für diejenigen, die seit Jahren eifrig Selbstverteidigung trainieren, und jene, die es in Zukunft vorhaben: Bitte lesen Sie diesen Abschnitt erst einmal im Gesamten durch, bevor Sie Schnappatmung bekommen! Mit den folgenden Sätzen möchte ich die Kampfkünste nicht abwerten, aber hier besteht dringender Informationsbedarf. Schauen Sie bei der Suche nach einer geeigneten Kampfkunst genau hin! Viele Kampfkünste und Kampfsportarten werden den harten Anforderungen der Straße nicht gerecht, da sich die Konflikte in ihrem Ablauf und in der Härte deutlich verändert haben. Da Kämpfe auf der Straße keine Regeln haben und es dort im Gegensatz zum Training keine schützenden Matten auf dem Boden gibt, besteht nur derjenige den Kampf, der darin geschult ist, mit allen Mitteln, die es in der näheren Umgebung gibt, zu kämpfen. Bedenken Sie bitte auch: Das Risiko, dass Sie selbst bei einem Straßenkampf verletzt werden, ist äußerst hoch. Das Thema »effektive Selbstverteidigung« muss daher bei den meisten Kampfkünsten komplett neu angegangen und konzeptioniert werden. Sie sind besser dran, wenn Sie sich hybride Systeme suchen, die speziell auf Nahkampf beziehungsweise Straßenkampf spezialisiert sind. Nur so ein System taugt dafür, dass Sie auf der Straße bestehen.

Das Ziel sollte stets sein, dem Straßenkampf möglichst aus dem Weg zu gehen und im Falle einer Konfrontation erst einmal auf deeskalierende Maßnahmen zu setzen. Als Grundsatz gilt hier: Ein vermiedener Kampf ist ein gewonnener Kampf. Ist eine Deeskalation nicht mehr machbar, sollten Sie sich so teuer verkaufen wie nur möglich. Nur wenn Sie mit aller Härte kämpfen, können Sie Ihren Gegner besiegen! Und die moralischen Bedenken, die Sie vielleicht bei der Gegenwehr haben, können Sie in einer realen Selbstverteidigungssituation getrost ausblenden. Wehren Sie sich, es ist Ihr gutes Recht! Halten Sie sich dabei immer im Rahmen des geltenden Notwehrgesetzes. Seien sie kein Opfer! Auch wenn Sie eine Frau sind, sollten Sie das beherzigen: Es ist statistisch erwiesen, dass Frauen bei Vergewaltigungsversuchen die Täter in einem Großteil der Fälle von der Vergewaltigung abhalten konnten, wenn Sie sich mit aller Härte gewehrt haben. Sie müssen aber dazu die Bestie in sich entfachen, egal bei welchem Konflikt!

Dieses Buch soll Möglichkeiten zur effektiven Gegenwehr aufzeigen und spricht bewusst auch Tabus an. Das kommt bei Ihnen bisweilen vielleicht etwas grenzwertig an. Da es aber auf der Straße keine Regeln und keine Etikette gibt, müssen die heftigen Methoden erwähnt werden, um Ihre Überlebenschancen zu steigern. Nehmen Sie es mir daher bitte nicht übel, wenn die eine oder andere unkonventionelle und scheinbar ehrlose Technik in diesem Buch aufgeführt wird. Ich bin kein Freund von Gewalt und meide sämtliche Konfrontationen. Aber manchmal gibt es keinen anderen Weg, und dann müssen wir kämpfen. Schließlich wollen wir alle nur eins, um gesund und am Leben zu bleiben: siegen, und das ist unser gutes Recht!

Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen dieses Buches.

Ihr

Kapitel 1: Kampfmythen

Wo lebt denn das friedsame Geschöpf, das seines Lebens sich nicht mit allen Lebenskräften wehrt?

Friedrich Schiller

Es gibt Dinge, die bekommt man einfach nicht aus den Köpfen der Menschen heraus. So verhält es sich mit gravierenden Irrtümern und Missverständnissen über Kampftechniken, Verletzungen oder unsinnigen Annahmen, die irgendeiner blühenden Fantasie entsprungen oder aufgrund von mangelndem Wissen über medizinische oder anatomische Kenntnisse entstanden sind. Jeder von Ihnen hat bestimmt schon mal einen der folgenden Punkte aus »Männergesprächen« vernehmen können. Vielleicht sind Sie auch in die Falle getappt, von einem »fachkundigen« Kämpfer oder im schlimmsten Falle von Ihrem Selbstverteidigungstrainer mit einem dieser Mythen konfrontiert worden zu sein.

Ich kann es Ihnen nicht verübeln, denn in jungen Jahren habe auch ich an den einen oder anderen Blödsinn geglaubt, und ich kenne einige Ausbilder, die weiterhin fleißig solchen Unfug verbreiten. Viele Mythen lassen sich eigentlich schon durch einfaches Nachdenken als solche erkennen, vorausgesetzt, man befasst sich mit ihnen.

Fakt ist, dass die in den Mythen beschriebenen Techniken und Verhaltensweisen auf der Straße zu Ihrem Tod führen könnten, wenn Sie davon ausgehen, dass sie auch nur ansatzweise funktionieren sollten. Sie müssen daher bei Kämpfen die von mir aufgezählten Punkte unbedingt beherzigen, sei es Ihrer Gesundheit wegen oder einfach nur, weil Ihnen Ihr eigenes Leben etwas wert ist.

Mit der Faust ins Gesicht schlagen

Einer der größten Fehler, die Sie bei einem Kampf machen können, ist der, mit der geschlossenen Faust, wie es Boxer mit Handschuhen tun, in das Gesicht des Gegners zu boxen. Zwar ist dieser Schlag zweifelsfrei nicht uneffektiv, aber zu verletzungsträchtig für den Anwender. Leider wird diese Art des Schlagens noch in vielen Kampfschulen gelehrt, was Sie als Verteidiger bei der Anwendung in größte Lebensgefahr bringen könnte. Hierzu muss man wissen: Die Hand besteht anatomisch gesehen aus 27 teilweise sehr filigranen Einzelknochen. Sie ist daher ein sehr komplex aufgebautes Tast- und Greiforgan, das bei falschem Einsatz äußerst empfindlich reagiert. Anders gesagt:

Bricht ein einzelner Knochen in Ihrer Hand, können Sie damit nicht mehr wirksam weiterkämpfen!

Es ist Ihnen dann nicht mehr möglich, zu greifen oder den Gegner wegzuschieben, geschweige denn weiter mit der verletzten Hand zu schlagen. Diese Tatsache konnte ich bei vielen realen Kämpfen auf der Straße beobachten, was fast immer mit einer Niederlage der Person endete, die eine Handverletzung dieser Art erlitten hatte.

Die Hand besteht aus 27 teilweise sehr empfindlichen Einzelknochen

Wenn Sie schon mal einen Boxkampf live oder im Fernsehen gesehen haben, können Sie das Ganze vielleicht besser nachvollziehen. Boxer stehen sich mit bandagierten Händen und mit dicken, ausgepolsterten Handschuhen gegenüber. Und das nicht ohne Grund, denn die Verletzungsgefahr wäre ohne diese Schutzmaßnahmen sehr hoch, und der Kampf wäre sicherlich nach wenigen Schlägen für einen der Kämpfer gelaufen.

Nicht nur die Handknochen sind gefährdet, sondern auch das Handgelenk. Wenn Sie mehrfach fest und ohne bandagierte Handgelenke auf einen harten Sandsack gerade Faustschläge ausführen, werden Sie zwangsläufig die Erfahrung mit einem verstauchten Handgelenk machen. Das Handgelenk wird nämlich dann irgendwann, wenn die Faust in einem ungünstigen Winkel auf den Boxsack auftrifft, umknicken. Auch in diesem Fall wäre es dann mit dem Weiterkämpfen für Sie gelaufen. Daher sollte man diese Art von Schlägen beim Straßenkampf unterlassen.

Wie man richtig schlägt, beschreibe ich in den nächsten Kapiteln.

Mit dem Spann treten

Der Fuß ist ähnlich komplex aufgebaut wie die Hände. In ihm befindet sich eine Vielzahl von Knochen, angeordnet in einem belastbaren, aber dennoch bei Tritten empfindlichen Apparat. Daher ergibt sich die gleiche Problematik wie bei geraden Faustschlägen, wenn man den Gegner beim Treten mit dem Spann des eigenen Fußes tritt und trifft. Das führt zu Brüchen oder schweren Verstauchungen, die ein Weiterkämpfen oder sogar eine notwendige Flucht unmöglich machen. Mit einem verstauchten Fuß können Sie nicht mehr treten oder weglaufen, ja nicht einmal mehr richtig stehen. Vermeiden Sie daher unbedingt Tritte mit dem Spann.

Die richtige Tritttechnik führe ich in Kapitel 8 auf.

Zum Solarplexus schlagen

Gefährliches Halbwissen, das sich seit Jahrzehnten immer noch hartnäckig in vielen Köpfen hält, ist die Vorstellung, gezielt auf den Solarplexus zu schlagen. Beim Solarplexus handelt es sich um ein Nervenfasergeflecht, das sich am Übergang vom Brustkorb zur Magengrube befindet. Schläge auf diesen Punkt verursachen mitunter gefährliche Nervenreizungen, die im schlimmsten Falle zum Tod führen können. Das ist fachlich gesehen nicht falsch, jedoch sieht das in der Praxis alles ganz anders aus. Effektive Schläge zum Solarplexus lassen sich im Ernstfall fast nie umsetzen! Versuchen Sie doch mal bei einer Spaßrangelei diesen Punkt beim Gegner vorsichtig zu treffen. Das wird Ihnen kaum gelingen. Stehen Sie einem aggressiven Gegner gegenüber, ist dieser stark angespannt und steht sicherlich nicht steif vor Ihnen, weswegen es sein kann, dass Schläge (falls Sie überhaupt treffen) an diesem Punkt verpuffen. Reichweitentechnisch gesehen können Schläge im Stand auf tiefere Regionen das Ziel oft nicht erreichen, und vor allem aus taktischen Gründen sind Schläge auf diese Region sowieso kaum sinnvoll, da es effektivere Stellen in anderen Bereichen des Körpers und vor allem am Kopf gibt, die zudem ein leichteres Ziel sind, weil man sie besser erreichen kann. Leider wird dieser Schwachsinn immer noch in zu vielen Kampfkünsten gelehrt.

Auf dem Boden kämpfen

Es gibt Kampfkünste, die sehr bodenkampflastig sind. Damit meine ich, dass viele Techniken, die diese Kampfkünste enthalten, auf dem Boden ausgeführt werden. Jedoch ist der Bodenkampf aus taktischen wie auch aus verletzungstechnischen Gründen auf der Straße immer zu vermeiden. Natürlich ist es gut, wenn Sie ein paar grundlegende Bodenkampftechniken beherrschen, da die meisten Kämpfe zwangsläufig für einen oder sogar beide Beteiligten auf dem Boden enden. Dennoch ist das Kämpfen auf dem Boden hochgefährlich, und noch schlimmer ist die Aktion, den Bodenkampf zu forcieren. Liegen Sie auf dem Boden und der Gegner steht vor Ihnen, sind Ihre Selbstverteidigungschancen um ein Vielfaches geringer. Tritte und Angriffe anderer Art sind für den Verteidiger viel schwerer abzuwehren, und auf dem Boden ist Ihre Mobilität stark eingeschränkt.

Tritte auf den Kopf oder ins Gesicht können lebensbedrohliche Verletzungen zur Folge haben

Haben Sie schon mal versucht, sich auf dem Asphalt mit Ihrer Straßenbekleidung schnell im Liegen um 180 Grad zu drehen, sodass Ihre Füße in die entgegengesetzte Richtung zeigen? Kommt die Tatsache hinzu, dass Sie sich gegen mehrere Gegner verteidigen müssen, besteht sogar die Möglichkeit, dass Sie in dieser Position nicht überleben. An eine Flucht ist schon gar nicht zu denken, da Sie es wahrscheinlich nicht wieder in den Stand schaffen, weil Sie der Gegner immer wieder niederstampft oder – tritt.

Sollten Sie zu Boden gehen, versuchen Sie bitte im eigenen Interesse, so schnell wie möglich wieder aufzustehen

Hebel sind effektive Techniken

Hebel haben in der Selbstverteidigung einen berechtigten Stellenwert. Bei Hebeln handelt es sich um Techniken, bei denen gezielt Gliedmaßen oder Gelenke entgegen dem normalen Bewegungsspielraum gebeugt, überdehnt oder verdreht werden. Auch ein Brechen von Gliedmaßen ist mit Hebeln möglich, da man auf diese Weise technisch gesehen auch kräftiger ausgebildete Extremitäten wie Arme, Beine und Füße des Gegners oft wirksam bekämpfen kann. Hebel gehören zu den meisten Kampfkünsten und sind häufig Schwerpunkttechniken, die jahrelang eingeübt werden.

So viel zur Theorie, die Praxis jedoch ist eine ganz andere, denn:

Hebeltechniken wie im Selbstverteidigungstraining schnell mal bei einer Schlägerei anzuwenden, funktioniert kaum

Der Grund dafür ist ganz einfach, denn der Gegner streckt einem nicht wie im Dojo einfach den Arm oder das Bein hin, damit man einen tollen Hebel anbringen kann. Er wehrt sich, wenn Sie das bei ihm versuchen.

Viele Polizeibeamte können ein Lied davon singen, wenn es um die Festnahme einer gewalttätigen Person geht. Oft werden, um die Person in den umgangssprachlich bekannten »Polizeigriff« oder in eine andere Fixierungsposition zu bringen, mehrere Beamte und eine gehörige Portion Gewalt benötigt. Bei schweren Kämpfen muss der Gegner nicht selten erst einmal in die Position geschlagen oder getreten werden, um einen Hebel überhaupt erst erfolgreich ansetzen zu können. In vielen Fällen ist man mit einfachen Schlägen oder Tritten besser beraten.

Nichtsdestoweniger sollten einige wenige, aber effektive und auf der Straße umsetzbare Hebel beherrscht werden, um die eigenen Selbstverteidigungsskills zu verbessern.

Ich trainiere seit 20 Jahren Kampfkunst, ich kann mich wehren

Wie oft habe ich diesen oder ähnliche Sätze in meinen Trainingskursen oder in Gesprächen mit anderen Personen hören können. Hierbei verwundert mich sogar heute noch, wie stark manche Personen an falscher Selbsteinschätzung oder einem überdimensional geratenen Ego leiden. Leider ist es so, dass viele Kampfkünste nicht praxistauglich sind und gegebenenfalls nur wenige Elemente beinhalten, die Sie auf der Straße auch anwenden können. Sicherlich gibt es hier große Unterschiede in den verschiedenen Stilen, oft fehlt es aber an straßenkampftauglichen Elementen.

Bitte beachten Sie, dass in sogenannten Dojos häufig barfuß und im Kampfanzug trainiert wird. Vor dem Training findet intensives Aufwärmen und Dehnen statt. Das können Sie auf der Straße vor einem Kampf nicht tun, und vor allem kann es Ihnen passieren, dass Sie nach einem langen und harten Arbeitstag müde sind und auf dem Nachhauseweg von ein paar gruseligen Gestalten abgepasst werden.

In Jeans und mit Straßenschuhen kämpft es sich anders als barfuß auf der Matte

Wer den schwarzen Gürtel hat, hat was drauf ...

Dass mit dem Fortschritt der erlernten Techniken den Kämpfern in Kampfkünsten Graduierungen in Form von farbigen Gürteln verliehen werden, dürfte Ihnen sicherlich bekannt sein. In vielen Kampfkünsten ist der schwarze Gürtel eine recht hohe Graduierung, die dem Trainierenden aufgrund seines Wissens und Könnens Anerkennung und Respekt zutragen soll. Doch ob diese Person auch »was drauf« hat, ist fraglich. Meiner Erfahrung nach ist dem leider oft nicht so.

Ich habe im Leben hervorragende Kämpfer mit hoher Graduierung getroffen, vor denen ich aus fachlicher Sicht und wegen Ihres Könnens großen Respekt habe. Zu häufig kommt es dennoch vor, dass hochgraduierte Personen eigentlich keine Kämpfer sind und sich nur durch Fleiß und Disziplin hochgearbeitet haben. Sie mögen Techniken und Ablauffolgen wie im Schlaf beherrschen, doch das macht noch keinen guten Kämpfer aus! Hartes Sparring und die notwendige Praxiserfahrung im Training fehlen leider in vielen Fällen. Und solche Personen bilden dann in »realistischer Selbstverteidigung« aus. Merken Sie was? Böse Zungen behaupten, dass mittlerweile Graduierungen auch im Internet erworben werden können, wenn man den richtigen Preis zahlt …

Ein Schlag von unten aufs Nasenbein tötet den Gegner

Dieser Punkt entspricht höchstens den Wunschvorstellungen unkundiger Ausbilder, die diese Technik immer wieder vermitteln. Es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass eine Person dabei sterben kann, wenn diese Technik mit Wucht ausgeführt wird. Das Nasenbein rutscht dabei angeblich ins Gehirn, was zu einem sofortigen Tod des Gegners führen soll. Dieser absolute Unfug hat schon so manchem Mediziner, mit dem ich mich darüber unterhalten habe, ein Schmunzeln ins Gesicht gezaubert. Medizinisch gesehen passiert überhaupt nichts Tragisches, wenn Sie bei Ihrem Gegenüber mit dem Handballen von unten in die Nase schlagen. Lediglich die Nase und der darin sitzende Knorpel brechen, mehr geschieht nicht. Ich wäre schon mehrfach gestorben, wenn der Mythos wahr wäre. Bei einem Käfigkampf in der Vergangenheit hat mir der Gegner in der Clinchposition (eine Art Kontrollgriff im Stand) mehrfach mit dem Knie von unten in die Nase getreten. Außer einem Krachen der berstenden Nasenknochen und des Knorpels, der dabei beschädigt wurde, was ich bis in die Ohren spürte und auch hörte, ist weiter nichts passiert. Hier gilt: abhaken und vergessen!

Mit gebrochener Nase kann man nicht mehr kämpfen

Auch hier verwundert mich immer wieder, wie tief verankert Falschwissen und manche Mythen sitzen. Fragen Sie doch mal einen Profiboxer, was er dazu meint. Auch ich habe mir auf der Straße schon mal eine gebrochene Nase geholt, was mich lediglich im Kampf einschränkte – aber nicht ausschaltete. Bricht die Nase, läuft das Blut in gefühlt unendlichen Mengen aus ihr hinaus. Es ist dann verdammt schwer, weiterhin tief durch die Nase zu atmen, da man dabei immer wieder Teile des Blutes mit hochzieht. Eine große Menge Blut läuft außerdem in den Mund, was die Psyche stark beeinträchtigen und somit auch die Kampfmotivation herabsetzen kann. Viel mehr passiert hierbei aber nicht, und man kann sich weiterhin effektiv verteidigen, wenn man den Willen dazu hat.

Wirksame Verteidigungstechniken gegen Messerangriffe

Nichts ist tödlicher als die irrige Annahme, man könne mir nichts, dir nichts einen Messerangriff abwehren, wie es uns etliche Hollywoodfilme oder Trainingskurse in Kampfkünsten vormachen. Das Messer als hochtödliche Waffe im Nahbereich birgt für den Verteidiger so viele Risiken, dass er sich bei einem Angriff mit hoher Wahrscheinlichkeit schwerste Verletzungen zuzieht. In meiner Trainingszeit bei der U. S. Army sind wir mit Farbmarkierungsmessern (Messer, auf denen vorn an der Spitze eine Farbkugel sitzt, die jeden Treffer mit Farbe am Gegenüber markiert) stundenlang mit ständig wechselnden Gegnern aufeinander losgegangen. Das Resultat war immer ein vom Markierungsmechanismus rot gefärbtes T-Shirt – bei allen Beteiligten.

Der »Kampfkunstprofi« meint jetzt sicherlich, dass die richtigen Abwehrtechniken gefehlt haben, hier liegt er aber eindeutig falsch. Selbst langjährig kampferfahrene Nahkampfausbilder (und glauben Sie mir, die Typen von der Militärbasis in Fort Benning, USA, können kämpfen!) haben das gleiche Problem. Das liegt daran, dass es fast unmöglich ist, gezielte und mehrfach ausgeführte Messerangriffe ohne Verletzungen abzuwehren. Wenn man da die Abwehrtechniken in manchen Schulen sieht, läuft es einem eiskalt den Rücken hinunter, wenn der sich bewegende Messerarm abgeblockt wird oder das Messer am Hals im Harakiri-Verfahren weggeschlagen wird.

In meinen Nahkampftrainingskursen gehen die Teilnehmer – Augen und Zähne geschützt – mit einer Nagelfeile aufeinander los, die etwa einen Zentimeter zwischen den Fingern herausragt. Ziel ist, ein Gefühl dafür zu bekommen, wie schnell man dabei eine Schnitt- oder Stichwunde erleidet. Da kommt man schnell von solchen unsinnigen Blocktechniken ab, wenn man danach an den Armen aussieht, als wäre man am Borderline-Syndrom erkrankt und würde sich täglich ritzen.

Die beste Verteidigungstechnik ist das Vermeiden von Messerkämpfen und die sofortige Flucht bei einem bevorstehenden Angriff

Pistolenträger lassen sich schnell entwaffnen

Das ist sicherlich nicht falsch in der Theorie oder unter kontrollierten Bedingungen beim Training in der Selbstverteidigungsschule. Aber entwaffnen Sie mal einen Schusswaffenträger im Ernstfall, da kommen ganz andere Faktoren auf Sie zu. Ich glaube, dass die meisten Bedrohungen mit einer Schusswaffe sowieso nur Drohposen sind oder ein Hilfsmittel für Raub, Überfall usw. Seien wir mal realistisch: Wie viele Überfälle finden täglich im deutschsprachigen Raum statt, bei denen der Täter anschließend sein Opfer anschießt oder erschießt? So etwas ist eine Seltenheit. In den USA sieht das freilich anders aus.

Mal davon abgesehen, dass die Entwaffnung von Schusswaffenträgern oft fachlich schlecht oder grenzwertig falsch mit Gummitrainingswaffen eingeübt wird, dürfen Sie nicht vergessen, dass eine solche Entwaffnung im Ernstfall immer gut überlegt werden sollte. Wenn man die Fallzahlen berücksichtigt, frage ich mich, ob es nicht sinnvoller wäre, dem Täter bei einem Überfall Smartphone und Geldbörse auszuhändigen, anstatt sich selbst und gegebenenfalls seine Begleitung mit wilden Entwaffnungstechniken in Lebensgefahr zu bringen.

Die meisten Kampfkunsttrainierenden und – lehrer sind nicht mit den technischen Problemen vertraut, die beim Entwaffnen eines Angreifers mit einer echten Schusswaffe auftreten können. So mag es sein, dass die Waffe temporär unbrauchbar wird und man sich dadurch in falscher Sicherheit wiegt. Im Falle einer Schusswaffenbedrohung sollte die Methode der Entwaffnung jedenfalls nur im äußersten Notfall angewendet werden, wenn der Täter über eine Tötungsabsicht verfügt oder einem andere Formen des Leids zufügen will. Die notwendigen Techniken dafür müssen mit realistischen Trainingswaffen aus Metall und funktionierender Mechanik eingeübt werden. Gummitrainingswaffen eignen sich nur zum Einstudieren für gewisse Abläufe.

Fallschule, um Stürze abzufedern

In den meisten Kampfsportarten und Kampfkünsten wird Fallschule gelehrt, um im Falle eines vom Gegner angebrachten Wurfes so auf dem Boden zu landen, dass man sich möglichst nicht verletzt. Hierbei üben die Trainierenden immer wieder den Fall zu Boden und das Weiterleiten der Fallenergie, damit sich die Kräfte, die beim Sturz entstehen, besser verteilen. Ein guter Ansatz, soll sich doch niemand im Training verletzen. Aber es fehlt eine wichtige Information, welche die Schüler vor schweren Verletzungen schützt: Wendet man eine dieser Kamikaze-Sturztechniken auf dem Asphalt an, sind schwere Prellungen und Brüche vorprogrammiert. Selbst der tollste Judoka kann keinen Sturz auf der harten Straße unbeschadet überstehen, führt er die Fallschule auch noch so toll aus. Daher gehört auch dieser Punkt in die Welt der Mythen, denn die Verletzungsfolgen sind beim Anwenden dieser Techniken viel zu hoch.

Ein guter Kämpfer übersteht den Kampf unbeschadet

Das ist etwas, was ich jedem Verteidiger wünsche. Aber in der Praxis kommt es meistens anders. Bei einem kleinen Gerangel oder einem richtig heftigen Kampf gehen beide Parteien selten ohne Blessuren nach Hause. Hierbei spielt es keine Rolle, ob Sie den schwarzen Gürtel in irgendeinem Judosport tragen oder eine durchschnittliche Person sind, die sich noch nie mit Kampfsport oder Kampfkünsten befasst hat. Daher sollten Sie sich immer überlegen, ob es die Sache wert ist, sich auf die Konfrontation einzulassen. Selbst wenn Sie der Gegner demütigt, Ihnen ins Gesicht spuckt, Sie vor anderen Menschen blamiert – es muss immer abgewogen werden, ob ein Eintritt ins Kampfgeschehen wirklich sinnvoll ist. Denn oft bleibt es nicht bei einem blauen Auge oder ein paar Schmerzen im Oberschenkel. Wenn Sie sich beim Kampf die Hand brechen, fallen Sie in Ihrem Job wochenlang aus; läuft es ganz dumm, können Sie diese ein Leben lang nicht mehr richtig bewegen. Daher ist die Frage immer: Ist es das wert?

Schläge kann man abwehren

Glauben Sie das wirklich? Dann sollten Sie Ihre Ansicht nochmals überdenken, denn die meisten Schläge lassen sich nicht abwehren. Gegen Boxschläge von vorn oder Haken von unten gibt es keine effektiven Blocktechniken, wie man sie zum Beispiel aus dem Kung Fu kennt.

Dort scheinen die Physik und das menschliche Reaktionsvermögen außer Kraft gesetzt zu werden; jedenfalls können Kung-Fu-Kämpfer anscheinend jeden Schlag abwehren und trainieren das auch fleißig. Wie kommt es aber, dass Kämpfer aus dieser Sparte bei Mixed-Martial-Arts-Veranstaltungen häufig schlecht abschneiden? Haben sie einen erfahrenen Gegner aus dem Boxsport oder aus dem Muay Thai vor sich, ist der Kampf ganz häufig binnen Sekunden gelaufen.

Das Gleiche passiert auf der Straße! Die dort ausgeführten Schläge sind nur selten mit Kung Fu abblockbar, und wenn, so gehört auch immer eine Portion Glück dazu. Oft schlagen die Aggressoren aus dem Nichts und unverhofft zu. Das ist dann der Volltreffer, der Sie ausknockt. Fakt ist, dass auch der Selbstverteidigungsprofi Schläge »fressen« muss; er muss also auch »einstecken« können.

Viele Kampfkunstschulen unterrichten sehr unrealistische Schlagabwehrtechniken, bei denen der Trainingsgegner immer vor einem steht und gerade zum Ziel schlägt. Dabei belässt er den Arm vorn und zieht ihn nicht wie ein Boxer oder ein Schläger wieder zurück. Das animiert dann die Ausbilder, realitätsfremde Verteidigungstechniken zu lehren, und der Schüler bekommt ein verzerrtes Realitätsbild.

Gegen den Typen habe ich keine Chance!

Wenn Sie so denken, haben Sie schon verloren. Ihre Psyche ist eingeknickt und es ist genau das eingetreten, was der Gegner sich wünscht: Sie sind das typische Opfer!

Natürlich gibt es immer Typen, gegen die man verliert. Irgendeiner ist schließlich immer besser. Aber sich das grundsätzlich einzureden ist vollkommen falsch. In der Realität kann man feststellen, dass Kämpfe manchmal durch Kleinigkeiten eine überraschende Wendung nehmen. Selbst ein furchterregender Aggressor könnte von Ihrer heftigen und gezielten Gegenwehr so getroffen werden, dass er ins Wanken kommt. Die meisten »Proleten«, die auf der Straße herumstressen, sind in Wirklichkeit keine Kämpfer. Lassen Sie sich niemals vom Aussehen Ihres Gegenübers einschüchtern, es sein denn, es steht jemand vor Ihnen, der Blumenkohlohren und eine plattgeschlagene Nase hat. Das ist dann tatsächlich ein Kämpfer! Aber die Chance, dass Sie an einen Profi geraten, dürfte, wenn Sie sich normal im Leben benehmen, äußerst gering sein. Überschätzen Sie sich jedoch nicht, denn auch ein kleiner, unscheinbarer Gegner könnte ein guter Kämpfer sein.