Wie viel mehr hast du geliebt? - Nina Herzberg - E-Book

Wie viel mehr hast du geliebt? E-Book

Nina Herzberg

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Beschreibung

Was ist Heilung? Warum entstehen Krankheiten und warum müssen bestimmte Menschen Schmerzen ertragen und andere nicht? In diesem Buch spricht Nina Herzberg medial mit ihrem verstorbenen Vater und beleuchtet die großen Fragen unserer Inkarnation zu Heilung, Krankheit, Trauma und innerem Frieden. Die Autorin selbst hat sehr viele eigene konfuse Schmerzzustände, Krankheiten sowie traumatische Erlebnisse innerhalb eines Zeitraums von 30 Jahren heilen können. Durch den bewussten Entschluss, tief in ihre eigene Seele einzutauchen, sich alte Traumata anzuschauen und mithilfe ihres Bewusstseins Heilung in ihre eigenen Themen zu bringen, konnte sie ihr Leben spürbar verbessern. Neben einem sehr interessanten Blick der geistigen Welt auf das Thema Heilung und auf die Frage, was diese darunter versteht, spricht Nina Herzberg mit ihrem Vater auch über Leid und Schmerzen. Auch kommt der Sinn des Lebens für jeden Einzelnen zur Sprache. Durch die liebevollen Dialoge baut Nina eine Brücke zwischen dieser menschlichen, dualen Welt und der geistigen Welt der Seelen. Ein veränderter Blickwinkel und tiefes Verstehen können Heilung und Frieden bei jedem Menschen ermöglichen. Im Buch enthalten ist ein kostenloser Download der geführten Meditation "Heilung mit dem inneren Kind".

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Nina Herzberg

Wie viel mehr hast du geliebt?

Dialoge mit der geistigen Welt zu Heilung und Lebenssinn

Inhaltsverzeichnis

Prolog
Warum ein Buch über Heilung
Die Farben der Seele
Der geheime Plan
Die Schwingungsfrequenz der Heilung
Alles ist Energie
Schwingung und Energie
Ella oder die Suche nach sich selbst
Der kleine Tod
Bewusstsein und Erschaffen
Bipolar – wenn die Seele keine Balance findet
Vollständig fühlen
Der Wert des Schmerzes
Leiden
Meine Sicht zu Schmerzen
Krankheit
Meine Sicht auf Schicksal und Unfälle
Der Wert des Symptoms
Schattenthemen
Schattenthemen aus meiner Sicht
Energetische Bedeutung eines Traumas
Schmerzliche Erfahrungen als Lernfeld
Angst – ein spannendes Lernfeld
Angst erkennen und abgeben
Sucht versus Ehrlichkeit
Eifersucht und zwischenmenschliche Themen
Partnerschaft als Spiegel
Wut als Transformationsenergie
Krise als Geschenk
Corona als Verstärker
Spiegel und Resonanz
Handeln, wenn man etwas erkannt hat
Sinn und Sinnfindung
Lebensplan und Sinn
Klimawandel
Irrsinn der Welt – Abgrenzung?
Wie viele Seelen gibt es?
Zukunft
Lebensplan und Erfüllung
Humor und Seele
Heilung – heil sein
Innere Anteile
Warum überhaupt Selbstheilung?
Verschiedene Heilungsstufen
Heilung als Prozessarbeit
Selbstheilungsprozess
Frequenzmuster – Energieblockaden
Heilung – Ablenkung vom Wesentlichen?
Mitten im Prozess
Aufgeben ist nie eine Option
Genieße den Moment
Höherer Blickwinkel
Weitergeben von Themen
Familienmuster und übernommene Themen
Heilungsschwingung
Zeit und Heilung
Sinn des Leidens dieser Inkarnation
Sinn des Leidens dieser Inkarnation – Teil 2
Meine persönliche Meinung zu Wiedergeburt
Der Wert des Lebens
Hilfe aus der geistigen Welt für Alltag und Krankheit
Heilungswege
Ende des Leidens
Epilog
Anhang
Kostenloser Download:
Als CD bzw. Download bestellbar:
Meditation: Heilung mit dem inneren Kind
Meditation: Heilung mit der geistigen Welt
Über die Autorin
Weitere Produkte von Nina Herzberg:

Copyright

Wichtiger Hinweis

Die Autorin dieses Buches gibt weder medizinische Ratschläge noch empfiehlt sie den Gebrauch irgendwelcher Techniken zur Behandlung physischer oder psychischer Probleme. Ihre Absicht ist lediglich, generelle Informationen zur Verfügung zu stellen, um Sie bei Ihrer Suche nach geistigem und emotionalem Wohlbefinden zu unterstützen. Jede Anwendung dieser Informationen geschieht auf eigene Verantwortung.

Die Informationen des Buches sind nach bestem Wissen und Gewissen dargestellt. Sowohl die Autorin als auch der Verlag übernehmen dennoch keinerlei Haftung für Schäden irgendwelcher Art, die direkt oder indirekt aus der Anwendung der Angaben in diesem Buch entstehen.

Bei möglichen unterschiedlichen Schreibweisen wurde die von der Duden-Redaktion empfohlene Schreibvariante verwendet.

eBook

(1. Auflage Printversion Juli 2023)

Erstauflage: © EchnAton Verlag Diana Schulz e.K.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – 
auch teilweise – nur mit Genehmigung des 
Verlages wiedergegeben werden.
Gesamtherstellung: Diana Schulz
Cover- und Autorenfoto: © Farideh Diehl
Lektorat: Ruth Kalmund
ISBN (Printversion): 978-3-96442-057-2
ISBN (E-Book): 978-3-96442-058-9
www.echnaton-verlag.de
In Liebe für meine Kinder
An alle Suchenden:
Werdet zu Fühlenden,
Findenden, Wissenden!
Für euch und für die Menschen,
die folgen werden ...

Prolog

Ich: Hallo Papa, was soll ich schreiben?
Papa: Du weißt doch, was unser Talent ist: die Menschen mit unseren Dialogen zu inspirieren. Worüber hast du am meisten in diesem Jahr mit mir gesprochen?
Ich: Über meine Heilung. Mein spiritueller Weg, mich selbst zu finden und alte Themen zu heilen.
Papa: Dann schreib doch darüber. Ich werde dir helfen.
Ich: Papa, was ist Heilung aus Sicht der geistigen Welt?
Papa: Heilung ist definitiv nicht Symptomfreiheit aus unserer Sicht. Heilung ist, Verstehen und Erkennen, was uns krank gemacht hat und vor allem innerer Frieden.
Ich: Wie kommt man dahin?
Papa: Da gibt es viele Wege, aber kein Weg führt daran vorbei, nach innen zu gehen und sich selbst zu begegnen. Wie man das macht, dazu gibt es verschiedene Pfade und Möglichkeiten. Manche finden Zugang zu sich selbst über die Natur, manche über Meditation und andere benötigen Hilfe durch Coaches oder Pflanzenmedizin. Du hast viele Wege ausprobiert und jeder einzelne Weg hat dich immer einzelne Teile entdecken und verstehen lassen. Es gab nichts, was falsch war. Manches hat nur mehr geholfen als anderes. Aber alles war wichtig. Es gibt keine Rückschritte, wenn man einmal losgelaufen ist. Jeder Schritt ist immer ein Schritt vorwärts.
Ich: Aber warum das Ganze überhaupt? Es ist so viel Arbeit und am Ende stirbt man ja eh und ist dann wieder in der geistigen Welt als Seele heil.
Papa: Weil der Weg schon kostbar ist. Weil jeder Schritt der Selbstentdeckung, der Selbstheilung einen fühlen lässt, wie wundervoll das Leben ist. Und ist das nicht der Sinn, warum wir dieses Leben gewählt haben – mit all seinem Leid und allen Aufgaben? Wir möchten uns lebendig fühlen, weil wir keinen Stillstand möchten, weil wir alle einen inneren Motor haben und auch, weil wir all diese Erfahrungen als Imprägnierungen mit auf die andere Seite nehmen.
Ich: Papa, hast du denn viele dieser Imprägnierungen mitnehmen können?
Papa: Ja, auch wenn ich nicht wie du so viele Seminare, Selbstentwicklungskurse und Selbstheilungsmethoden besucht und gelernt habe, und viele Dinge in mir nicht sehen konnte oder wollte, habe ich mich doch immer wieder von neuem kennengelernt und weiterentwickelt. Ich tat das mehr über das, was ich im außen machte, als dass, was ich im Inneren verstand. Aber auch diese Wege, die ich ging, hatten etwas mit Selbsterfahrung und Heilung zu tun.
Ich: Aber Papa, du warst mit dir selbst nicht wirklich im Reinen und hast die alten Themen nie heilen können, oder?
Papa: Nicht so, wie du es machst, aber ich war zum Schluss auch im Reinen mit mir, daher bin ich zuletzt auch sehr schnell gestorben. Ich habe nur niemandem an meinem inneren Prozess teilhaben lassen, da mir vieles selbst auch nicht bewusst war.
Ich: Was ist dann der Unterschied, ob ich unbewusst oder bewusst heile?
Papa: Wir alle bestehen aus Bewusstsein und wenn ich bewusst den Entschluss treffe, in die Tiefen meiner Seele zu tauchen, um mich auch mit den unangenehmen Teilen auseinanderzusetzen, hat das eine viel größere Kraft. Die Energie folgt immer dem, worauf wir unser Bewusstsein lenken. Daher ist es wichtig darüber zu lesen, wie wir mit Hilfe unseres Bewusstseins Heilung in unsere Themen bringen können.

Warum ein Buch über Heilung

Das Thema Selbstheilung beschäftigt mich seit meinem dreizehnten Lebensjahr, als meine psychosomatischen Probleme begannen.
Meine Taten und Gefühle verstand ich nicht mehr und ich verliebte mich damals in einen 42-jährigen Lehrer, der seine Machtposition missbrauchte. Ich spürte immer den Drang, Dinge zu klauen, obwohl ich alles hatte, was ich wollte, hasste meinen Körper und fing an, mein Essen und mein Gewicht zu kontrollieren. Auch fing ich heimlich an zu rauchen und Alkohol zu trinken, obwohl es mir nicht schmeckte, schrieb todtraurige Gedichte und hatte das Gefühl, als ob mich ein grauer Schleier aus Schwere und Traurigkeit umhüllte.
In den darauffolgenden 30 Jahren bis heute habe ich unzählige Bücher verschlungen, Therapien gemacht, Selbstheilungsseminare besucht, Ausbildungen gemacht, Techniken selbst entwickelt, um das, was ich in meiner Kindheit erlebt habe und das, was an Folgetrauma noch entstanden ist, zu verstehen und zu heilen.
Damit du ein Gefühl dafür bekommst, wovon ich spreche, ganz kurz meine Trauma-Geschichte:
Ich wurde 1980 geboren. Meine Mutter war Hausfrau und kümmerte sich mit all ihrer Liebe um mich und später um meine Schwester. Mein Vater arbeitete viel und war selten zu Hause. Meine Eltern hatten keine glückliche Beziehung. Meine Mutter war sehr unsicher, litt an Depressionen und hatte ihre gewaltvolle Kindheit nie verarbeitet. Mein Vater war ein Macher und hatte narzisstische Züge; er brauchte das Gefühl, gebraucht zu werden, war aber ein sehr liebevoller Vater.
Als ich 5 Jahre alt war, und später nochmals als Siebenjährige, verbrachte ich jeweils eine Woche allein bei meinen Großeltern. Mein Opa war Alkoholiker und sadistisch. Er missbrauchte mich während meines ersten Besuches und erstickte mich mit einem Kissen. Dieses Nahtoderlebnis habe ich in meinem ersten Buch und in mehreren Videos beschrieben.
Dieser erste Besuch hinterließ bei mir ein großes Problem hinsichtlich des Vertrauens in Menschen, Ängste vor dunklen Kellern und Spinnen und mehrere Dissoziationsprozesse, in denen ich meinen Körper nicht mehr spüren konnte. Der Missbrauch beim zweiten Besuch mit 7 Jahren fand gemeinsam mit zwei seiner Freunde in einer Gartenhütte statt, in der ich stundenlang eingesperrt und misshandelt wurde. Bei diesem Erlebnis war nicht die Todesangst das Traumatisierende, sondern die Selbstverständlichkeit der Gewalt der drei Männer, die Brutalität der Vergewaltigungen und ihr perfides Verhalten.
Der Auslöser eines Traumas kann vielfältig sein: Drohungen, nicht darüber reden zu dürfen, Demütigung, Ausgelacht werden, körperliche und sexuelle Gewalt. Die Folge – und somit das Trauma – zeigt sich als Angst und durch die Abspaltung bestimmter Seelenanteile, um nicht verrückt zu werden. Es gibt viele verschiedene Ebenen, auf denen ein Trauma stattfindet. Und weil ich so viele Ebenen des Traumas erlebt habe, kenne ich auch viele Möglichkeiten, Trauma auf den verschiedenen Ebenen zu heilen. Ich habe 30 Jahre lang Stück für Stück, Zwiebelschicht für Zwiebelschicht, Heilung in mein Leben gebracht, wovon ich dir in diesem Buch berichten möchte.
Auch werde ich immer wieder den Blickwinkel der geistigen Welt hinzuziehen, da wir zum einen unsere Ebene der Dualität und Bewertung als Mensch manchmal verlassen müssen, um einen höheren Zusammenhang zu verstehen, zum anderen weil mich die geistige Welt damals in den schlimmsten Momenten, die ich erlebt habe, gerettet hat.
Meine Beschwerden, die ich im Laufe meines Lebens hatte:
MagengeschwüreEssstörungenDepressionenAutoaggressionen (Selbstverletzung)AlkoholproblemHautkrankheitenChronische NebenhöhlenentzündungChronisches ErschöpfungssyndromFibromyalgieHerzrasen, HerzrhythmusstörungenPanikattackenChronische GelenkschmerzenArthrose in GelenkenKrämpfe und LähmungserscheinungenTremor/ZitternSchlafstörungenLuftnot, ErstickungsanfälleNahrungsmittelunverträglichkeitenReizdarmsyndromImmunschwäche
Das sind nur ein paar meiner Beschwerden, die ich meist eine längere Zeit hatte und wenn auch manche davon Symptomkomplexe waren, hatte jedes Symptom eine andere Aufgabe und einen anderen Hintergrund, auf den es mich aufmerksam machen wollte. Und erst, als ich es verstand, konnte das Symptom gehen.
Dieses Buch besteht aber nicht primär aus meiner persönlichen Heilungsgeschichte, sondern aus Dialogen, die ich in den letzten Jahren mit meinem verstorbenen Vater geführt habe. Mein Vater ist 2014 an Krebs gestorben und ich habe nach seinem Tod begonnen, mit ihm medial zu schreiben. Mithilfe einer Meditation gehe ich in einen leicht veränderten Bewusstseinszustand, verbinde mich mit der Seele meines Vaters und schreibe am Laptop mit ihm Dialoge. Die Sätze, die er mir telepathisch übermittelt, gehen immer durch meinen Filter, da ich nicht in einer Tieftrance bin, dennoch sind es Aspekte und Sätze, die ich, als Nina, so meist nicht denke. Zudem zeigt er mir andere Blickwinkel auf meine Themen und Probleme, wodurch ich viel gelernt und geheilt habe.
Durch dieses Buch möchte ich dich an unseren Dialogen teilhaben lassen. Vielleicht inspirieren oder berühren sie dich auch so wie mich. Vielleicht werden dich manche Dialoge auch verwirren, manche werden sich gegenseitig widersprechen oder Ansichten enthalten, die du befremdlich findest. Das ist in Ordnung. Bei der Kommunikation mit der geistigen Welt kann man manches nicht mit dem Verstand begreifen.
Wenn man sich einmal mit der Quantenphysik beschäftigt, die längst bewiesen hat, dass in Wirklichkeit weder Raum noch Zeit existieren, merkt man sehr schnell, dass man als Mensch mit seinem Denken an eine Grenze stößt. Manches werden wir nie zu 100 Prozent aufklären oder begreifen können.
Und auch diese Dialoge sind immer nur ein Eindruck, ein kleiner Versuch, sich komplexen Themen aus einem anderen Blickwinkel zu nähern. Sie haben keinen Anspruch auf Wahrheit oder Vollständigkeit. Sie wurden ohne Bewertung geschrieben und weitergegeben. Nimm dir einfach das heraus, was dich berührt und sich für dich – in diesem Moment – stimmig anfühlt.
Die geistige Welt versteht unsere Sorgen und Probleme, hat aber dennoch oft eine andere Sichtweise darauf, da die Seelen keinen Körper, keine Schmerzen oder Sorgen mehr haben. Sie können uns helfen, auch schon zu unseren Lebzeiten einen anderen Blickwinkel auf unser Leben einzunehmen. Ich wünsche dir viel Freude und wertvolle Erkenntnisse beim Lesen.
Deine Nina

Die Farben der Seele

Wir tragen alle den Schatz
der Erinnerung an unsere Vollkommenheit
tief in unserer Seele.

Der geheime Plan

Es war einmal ein kleines Mädchen. Es war sehr abenteuerlustig und mutig. Es kannte ein Land aus den Erzählungen seiner Oma, in dem es den Menschen sehr schlecht ging. Die Oma hatte erzählt, dass in diesem Land alle ganz traurig aussehen würden, dass alle Menschen grau gekleidet seien, mit gesenktem Kopf umherliefen und keiner lächelte.
Da schmiedete das kleine Mädchen einen Plan. Es wollte in dieses Land reisen, um den Menschen die Farben zu zeigen. Es sah an sich hinab und hatte ein Kleid in Regenbogenfarben an. Die Haare des Mädchens hatten hundert verschiedene Farben und selbst seine Haut schimmerte in tausend Tönen. So dachte das Mädchen: »Ich muss nur in dieses Land reisen und schon sehen die Menschen, dass die Welt und jede Seele aus Farben und Licht besteht und sind bestimmt wieder fröhlich.«
Gesagt, getan. Es machte sich auf den Weg in dieses entfernte Land. Es lief viele Tage und Nächte. Je näher es diesem Land kam, umso müder wurde das Mädchen. Es wusste, es durfte jetzt nicht aufgeben, aber jeder Schritt fiel schwerer und schwerer. Unter einem Baum am Wegrand wollte es sich nur ein wenig ausruhen, um dann gestärkt weiterzugehen. Es schlief kurz ein und als es erwachte, fühlte es sich noch müder.
Da erst fiel dem Mädchen auf, dass die Farben seines Kleides verblasst waren. Schnell stand es auf und lief weiter auf das Land zu. Es wusste nicht, was mit ihm geschieht, aber es kannte noch seine Mission, die es weiter trieb. Es musste doch den Menschen die Farben und die Fröhlichkeit bringen. Endlich im Land angekommen war das Mädchen unendlich erschöpft und müde. Alles um es herum war grau in grau. Und auch das Kleid des Mädchens, seine Haut und seine Haare waren grau. Es konnte sich plötzlich nicht mehr daran erinnern, warum es hier war.
Das Mädchen ging zu einem Haus, von dem es instinktiv wusste, dass es sein Zuhause war, traf andere Menschen, die es meinte, zu kennen und begann einen Alltag zu leben, von dem es merkte, dass es ihm schon seit Jahren nachging. Es wusste, dass es irgendeine Aufgabe hier hatte, konnte sich aber nicht mehr daran erinnern, welche das war. Die Mutter des Mädchens war krank, der Vater hatte Sorgen und es kümmerte sich, wann immer es konnte, um seinen kleinen Bruder.
An einem Tag, als es seiner Mutter noch schlechter als sonst ging, ging es mit seinem Bruder hinunter an den kleinen Bach hinter dem Haus. Das Mädchen hatte keine Kraft, ihm etwas zu erzählen und keine Lust, mit ihm zu spielen. Ganz tief in sich spürte es aber den Drang, etwas zu verändern. Traurig schaute es aufs Wasser des Baches und sah eine kleine Libelle, die über das Wasser auf das Mädchen zuflog. In ihren grauen Flügeln spiegelte sich das Wasser und für einen Moment nahm das Mädchen etwas wahr, das es völlig vergessen hatte. Die Farben des Regenbogens!
Es sah in der Libelle seine eigenen Farben vom Ort jenseits dieses Landes und erinnerte sich an den Plan, den es einst gehabt hatte. Das Mädchen erzählte seinem Bruder von den Farben der Kleider, der Haut, der Haare – den Farben der Seelen. Sein Bruder staunte und auch er erinnerte sich plötzlich, dass er davon schon einmal gewusst hatte.
Er sah an sich hinab und sah die Spiegelungen der Erinnerung der Farben an seinen Händen. Zusammen entwickelten sie an diesem Tag unten am Bach einen Plan, einen zweiten Plan. Sie würden nicht eher Ruhe geben, bis sie den Menschen von den Farben ihrer eigenen Seelen erzählt und Freude in diese Welt gebracht hatten.
Und so schlummert in jedem Mädchen und jedem Jungen in uns noch dieser geheime Plan der Farben des jenseitigen Landes und unser Versprechen, ihn in diese Welt zu bringen.

Die Schwingungsfrequenz der Heilung

Ich: Papa, was ist leicht an dem Thema Heilung? Was berührt von tiefstem Herzen aus? Was soll der Titel des Buches beinhalten? Was inspiriert?
Papa: Das, was du im Herzen trägst. Was ist Heilung für dich?
Ich: Freiheit, ich selbst zu sein. Die Kostbarkeit meiner eigenen Seele. Die Liebe zur Unendlichkeit. Getragen sein von meiner Anbindung an die geistige Welt. Das Gefühl heimzukommen, wenn ich mit dir schreibe, wenn ich meditiere. Ich spüre mich selbst und mein Leben über dich und den Kontakt zum Jenseits. Ich fühle mich getragen von euch und doch bei mir selbst. Ich fühle Frieden in mir. Frieden in mir, das ist, glaube ich, der Schlüsselbegriff. Freiheit und Frieden in mir und meinem Herzen.
Papa: Spürst du was?
Ich: Ja, mein Herz wird leicht, ich fühle mich ruhig und glücklich. Alle Beschwerden sind verschwunden.
Papa: Du bist jetzt auf der Schwingungsfrequenz deiner Heilung!
Ich: Ist diese Frequenz bei jedem Menschen dieselbe?
Papa: Die Frequenz ist dieselbe, aber der Weg dorthin ist individuell. Wenn du mit deinem Ego, deinem Wunsch, wie es eigentlich sein sollte, aus dem Weg gehst, machst du den Weg der Heilung frei. Dein Kopf und Wunschdenken blockieren die Heilung.
Ich: Wie gehe ich aus dem Weg?
Papa: Werde zum Beobachter, nicht zum Bewerter. Beobachte deine Gedanken, ohne dich damit direkt zu identifizieren. Beobachte deine Beschwerden, deine Gefühle, lasse sie kommen, sehe sie dir an, lasse sie da sein, sich mitteilen und lasse sie wieder gehen. Wie bei einem Film. Etwa so: »Ach spannend, da ist gerade eine Wut auf die Situation, die macht Beklemmung und Unruhe, jetzt fühle ich mich hilflos, spannend, jetzt lege ich mich aufs Bett und lasse das Gefühl in seiner ganzen Intensität zu und jetzt fließt es wieder aus meinem Körper heraus.«
Ich: Wie soll man das im Alltag umsetzen?
Papa: In dem man es in den ruhigen Momenten übt und dann zum Beispiel beim Einkaufen oder im Gespräch mit anderen abrufen und in Sekunden umsetzen kann.

Alles ist Energie

Jeder Gedanke, jedes Gefühl,
das ausgesendet wird,
ist Schwingung und bahnt sich
seinen Weg in die Verwirklichung.

Schwingung und Energie

Alles ist Energie. Wenn man sich ein wenig mit der Quantenphysik beschäftigt oder auch mit meiner beruflichen Herkunft des englischen Spiritualismus, weiß man, dass alles auf unserer Erde reine Energie ist. Auch die letzten Teilchen – die Atome – bestehen selbst wieder aus 90 Prozent reiner Energie. Also ist auch das, was wir als Materie bezeichnen, letzten Endes Schwingung und Energie. Das heißt, alles ist veränderbar. Es gibt viele tolle wissenschaftliche Bücher, in denen das genauer erklärt wird, daher möchte ich jetzt nicht weiter darauf eingehen. Mir ist wichtig, dass du weißt, dass Energie veränderbar ist, aber nicht auflösbar.
Papa: Wenn man gestorben ist, sieht man das erste Mal wirklich klar den Zusammenhang zwischen Gedanken, Gesagtem und den Auswirkungen auf diese Welt. Es ist wirklich faszinierend. Ein Satz, den jemand denkt, sieht – betrachtet aus der geistigen Welt – wie ein schimmernder Faden aus. Je öfters dieser Gedanke gedacht wird, umso stärker und intensiver wirkt dieser Faden. Der Faden ist auf der einen Seite mit dem Menschen verbunden und läuft auf der anderen Seite ins Universum. Je stärker dieser Faden ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass das andere Ende irgendwo andockt, hängenbleibt oder sich um etwas windet und dann zu sich zieht. Ich sehe diese Fäden als rot schimmernde Seile.
Ich: Das ist spannend. Und was ist mit den Gefühlen?
Papa: Die Gefühle sehe ich als blau-türkisfarbene Fäden. Auch diese laufen vom Menschen, aus dem Herz kommend, ins Universum. Je nach Stärke passiert auch dort dasselbe wie mit den Gedankenfäden. Am intensivsten zu beobachten ist es, wenn sich ein Gedankenfaden mit einem Gefühlsfaden zusammentut. Dann entsteht eine Art Spirale, wie eine Helix, und diese hat viel mehr Wirkung als ein Faden allein. Es sieht aus wie eine Art DNA-Struktur, die neues Leben erschafft.

Ella oder die Suche nach sich selbst

Ella saß am Strand, es war schon Herbst, aber dennoch hatte die Sonne noch Kraft. Sie zog die graue Strickjacke aus und ließ die Sonne ihre Arme wärmen. Schon lange hatte sie keine menschlichen Berührungen mehr auf den Armen gespürt, daher sog sie die Wärme und die Berührung der Sonne förmlich in ihr Herz ein.
Sie war jetzt schon die dritte Woche hier am Meer, aber obwohl sie jeden Tag nur am Strand saß und nichts tat, ging die Zeit viel zu schnell vorbei. In ein paar Tagen musste sie wieder abreisen und ihr graute vor dem Tag. Denn dann musste sie auch Entscheidungen treffen, die ihre weitere Zukunft betrafen. Bisher hatte sie sich gescheut, wirklich über die kommende Zeit nachzudenken, aber sie wusste, heute war der Tag gekommen, um Resümee zu ziehen und zu überlegen, wie es mir ihr weitergehen sollte.
In den ersten Tagen hier stand sie manchmal am späten Abend noch vor den Wellen und überlegte, was wäre, wenn sie einfach hineinlaufen würde. Niemand würde es mitbekommen, niemand würde nach ihr suchen. Sie wäre die Schwere und die Last ihres Lebens mit einem Mal los. Doch irgendetwas hielt sie davon ab, es zu tun.
Jetzt, nach drei Wochen, war dieses Gefühl der Schwere und der Mutlosigkeit ein Stück verschwunden, ersetzt durch ein Gefühl der Leere und der Suche. Sie hatte noch immer keine Antwort auf die Fragen der Zukunft, aber eines war ihr inzwischen bewusst: Aufgeben und ihr Leben beenden, wollte sie noch nicht. Tief in ihr war noch ein Lebensfunke, der ihr Hoffnung gab, dass es doch noch einen Sinn machte, warum sie noch hier war und nicht bei dem Autounfall im letzten Jahr gestorben war.
Heute wollte sie eine Antwort auf die Fragen finden, die in den letzten Tagen immer dringender in ihr aufkamen. Sie stand auf und lief den immer gleichen Weg an den Dünen entlang. Sie zog ihre Schuhe aus, um den Sand und die Wärme auch an ihren Füßen zu spüren. Es war später Nachmittag und um diese Zeit waren die meisten Familien mit Kindern schon auf dem Weg zurück nach Hause. In einer Stunde würde die Sonne versunken sein und sobald sie weg war, würde es empfindlich kalt und windig werden. Das störte Ella aber nicht. Sie spürte ihren Körper seit dem Unfall nicht mehr. Manchmal stellte sie sich nachts in Unterwäsche nach draußen, solange bis ihr ganzer Körper nicht mehr aufhörte zu zittern, nur um überhaupt mal wieder etwas zu spüren. Aber heute war es anders.
Sie lief durch die Dünen und mit jedem Schritt, den sie machte, spürte sie ein Schieben an ihrem Rücken. Sie fühlte, dass sie nicht allein war. Dann sah sie einen kleinen Weg, der ihr in den letzten Tagen gar nicht aufgefallen war. Der Weg war versteckt in den Dünen und ging bergauf. Ohne nachzudenken, begann sie den Weg hinaufzugehen.
Irgendetwas zog sie magisch an. Sie wusste nicht mehr, wie viele Schritte sie schon gegangen war, aber plötzlich blieb sie stehen und setzte sich mitten in die Dünen in den Sand. Dieser Ort war voller Magie. In dem Dünengras, das sie umgab, funkelte und leuchtete es. Die Sonne war inzwischen untergegangen und sie sah sich umgeben von vielen hundert Glühwürmchen.
Sie legte sich auf den Rücken, sah hinauf zu den Sternen und beobachtete das Schauspiel aus den vielen tanzenden Lichtern um sie herum. Sie fühlte sich nicht mehr allein, nicht mehr einsam und auch ihre Traurigkeit wich purer Faszination. Sie spürte, sie war ihren Antworten ganz nah. So schloss sie die Augen und übergab sich und ihre Seele der Magie des Momentes. Sie sagte in Gedanken zum Universum: »Wenn es etwas gibt, was mir offenbart werden soll, bin ich bereit dafür.«
Das Universum sprach: »Das alles bist du. Es ist alles in dir und du darfst es jetzt leben. Behalte dieses Gefühl als das wahrhaftigste, was du je erlebt hast. Denn das alles bist du!«

Der kleine Tod

Ich: Papa, kannst du mir erklären, was genau Bewusstsein ist? Ich habe auf einem Retreat das Gefühl gehabt, dass ich mich als Ego, als Denken, völlig auflösen würde. Dass ich mich wie Nebel, als reines Bewusstsein im Raum ausbreite und es hat sofort Angst in mir ausgelöst, zu sterben. Und auch Angst, nicht mehr da zu sein, nichts mehr zu sein, wenn das Denken aufhört, mich völlig aufzulösen. Für mich war das eine schreckliche Erfahrung. Was sagst du dazu?