Wieder in der Beziehungsscheiße!? - Dipl.Psych. Sonja Tolevski - E-Book

Wieder in der Beziehungsscheiße!? E-Book

Dipl.Psych. Sonja Tolevski

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Beschreibung

Eine Beziehung ist etwas sehr Seltsames. Die meisten wollen eine Liebes-Beziehung, weil sie der Meinung sind, dass es ihr Leben bereichern könnte. Dann haben sie schließlich eine und schon nach ein paar Wochen hört man sie über die Beziehung klagen.

Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt, aber wie lange glänzt eine Beziehung überhaupt?

Wir verbringen unglaublich viel Zeit mit der Beziehung. Fast möchte ich behaupten, dass wir mehr Zeit mit ihr im Kopf verbringen als im richtigen Leben. Auf einen Tag gerechnet verbringen wir vielleicht 4 oder 5 Stunden mit unserem Liebsten, am Wochenende sicherlich mehr. ABER... wie viele Stunden am Tag wälzen wir ihn durch den Kopf?

Es sind einzig und allein wir selbst, die wir uns unsere Probleme erschaffen. Es sind nicht immer nur die anderen, auch wenn es sich besser anhört und auch besser für das eigene Image ist.

Dieses Buch soll zur Klärung von Beziehungssituationen und Liebeskummer dienen. Wie viel von dem ganzen Mist, den wir tagtäglich erleben, verursachen wir selbst? Welche Meinungen, Empfindungen, Wahrheiten oder eben auch Unwahrheiten haben wir in uns, die genau diese Schwierigkeiten nach sich ziehen?

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Veröffentlichungsjahr: 2019

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Dipl.Psych. Sonja Tolevski

Wieder in der Beziehungsscheiße!?

was frau dagegen unternehmen kann

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Immer wieder Beziehung

Eine Beziehung ist etwas sehr Seltsames. Die meisten wollen eine Liebes-Beziehung, weil sie der Meinung sind, dass es ihr Leben bereichern könnte. Dann haben sie schließlich eine und schon nach ein paar Wochen hört man sie über die Beziehung klagen.

Natürlich ist nicht alles Gold, was glänzt, aber wie lange glänzt eine Beziehung überhaupt?

Wir verbringen unglaublich viel Zeit mit der Beziehung. Fast möchte ich behaupten, dass wir mehr Zeit mit ihr im Kopf verbringen als im richtigen Leben. Auf einen Tag gerechnet verbringen wir vielleicht 4 oder 5 Stunden mit unserem Liebsten, am Wochenende sicherlich mehr. ABER... wie viele Stunden am Tag wälzen wir ihn durch den Kopf?

Dieses durch den Kopf wälzen ist tatsächlich eher eine weibliche Angelegenheit. Männer nehmen Situationen anders wahr, zumindest haben sie mehr Training darin, sich umzudrehen und einfach in einem anderen Thema zu sein – während Frau nachdenkt! Nicht nur, dass sie tagefüllend nachdenkt, nein, sie nimmt es auch noch mit in den Schlaf. Mitunter wälzt sie sich schlaflos im Bett und – hat sie die Gelegenheit – schaut neben sich und sieht da einen friedlich schlummernden Mann liegen. Probleme? Kann schon sein, aber alles zu seiner Zeit!

Es sind einzig und allein wir selbst, die wir uns unsere Probleme erschaffen. Es sind nicht immer nur die anderen, auch wenn es sich besser anhört und auch besser für das eigene Image ist.

Wie viel Glück könnten wir leben, wenn die anderen mal aufhören würden, uns so zu nerven, uns zu missachten, gemein zu sein, ignorant, ausbeutend und „über Leichen gehend“? Dann wäre doch die Welt – beziehungsweise unsere kleine Welt – in Ordnung. Natürlich ist es so, dass eine kleine Welt in Ordnung sein soll. Wenn jede kleine Welt in Ordnung ist, dann kann auch die große Welt, der gesamte Globus, durchatmen. Das möchte ich überhaupt nicht abstreiten. Jeder auf dieser Welt hätte es verdient, endlich in Ruhe sein Glück zu genießen. Nur leider zeigt sich die Realität anders. Nun soll dies nicht ein Buch zur Errettung der Welt werden, sondern zur Klärung von Beziehungssituationen. Wie viel von dem ganzen Mist, den wir tagtäglich erleben, verursachen wir selbst? Welche Meinungen, Empfindungen, Wahrheiten oder eben auch Unwahrheiten haben wir in uns, die genau diese Schwierigkeiten nach sich ziehen?

Ich selbst muss gestehen, dass ich einiges an Beziehungen in meinem Leben hinter mich gebracht habe. Bei näherem Hinsehen hatten sie auch alle einen ähnlichen Verlauf. Ich durchlief immer wieder die typischen Phasen. Es gab zwar auch ein paar Unterschiede, aber das Ergebnis war stets dasselbe: die Trennung! Warum?

 

Nicht-verliebte Beziehungen

Es gibt Beziehungen, die nicht mit unglaublicher Verliebtheit beginnen. Vielmehr kann es sein, dass zunächst nur das Angebot im Raum steht und du aufgrund deines angeborenen Spieltriebes darauf eingehst. Schließlich macht es ja auch Spaß, sich einem Flirt, einer Laune und vielleicht sogar Sex einfach mal hinzugeben. Der Mann, der sich für dich interessiert übernimmt die Leistungsfunktion und du darfst dich endlich zurücklehnen und das Gefühl haben, dass sich wirklich jemand um dich kümmern möchte und es ist sogar mehr, er macht den Anschein, dass er dich genauso toll findet, wie du bist! Er ist unter Umständen sogar Feuer und Flamme und du bist aufgrund dieser Sicherheit, total entspannt, nahezu lässig, ganz du selbst und nur eben nicht verliebt. Im Laufe der Zeit – sollte der Mann die ersten paar Wochen „überleben“, also soweit als tauglich befunden werden, dass er noch in deinem Dunstkreis verweilt – überkommen dich zwei Gefühlseindrücke, welche sowohl bewusst als auch unterbewusst laufen können:

1. Dieser Mann findet mich so toll und scheint mich wirklich und ehrlich zu lieben. Dann ist er es auch wert, von mir geliebt zu werden. Ich sollte es vielleicht in Erwägung ziehen, mich zu verlieben in dieses Exemplar von Mann. Endlich angekommen!

2. Ich bin in einer Beziehung mit einem Mann, in den ich null verliebt bin. Das fühlt sich nicht richtig an. Alles was ich über richtige Beziehungen weiß, ist, dass Liebe dazu gehört. Ich spüre aber nichts! Das bedeutet, ich bin anders als die anderen. Also ist entweder etwas falsch an mir oder an dieser Beziehung. Dann öffne ich mich lieber dem Gedanken, mich zu verlieben. Dann ist das, was ich hier erlebe, zumindest in einem geläufigen Rahmen.

Was dann kommt ist im Kapitel: „Verliebt, und nun?“ zu finden.

 

 

Verliebte Beziehungen

Sternenhimmel, Schmetterlinge im Bauch, Herzklopfen, Schwebezustand rund um die Uhr! Eine Romanze wie sie im Buche steht oder im Film oder im Märchen. Alles passt! Der Funken hat eingeschlagen und sich zu einem Dauerblitz geformt. Kopf und Körper sind in einer Dauerstimmung von Happiness. Der Traummann ist aufgetaucht und er hat das enorme Glück, dich als seine Traumprinzessin gefunden zu haben. Wunderbar!

Um Platon zu zitieren: „Liebe ist eine schwere Geisteskrankheit.“ Vielleicht von außen betrachtet – von innen ist es ganz anders. Ganze Hormoncocktails sausen durch die Blutbahn und vernebeln die Sinne. Wer sich noch an die letzte heftige Verliebtheit erinnern kann, weiß, dass es das pure Glück ist. Es fühlt sich an wie eine Droge, von der man nicht genug bekommen kann. Jede freie Minute denken wir an das Objekt der Begierde. Im Gehirn laufen allerdings auch genau diese Prozesse ab. Ähnliche Gehirnareale wie bei einer Sucht nach Alkohol oder anderen Opiaten sind aktiviert. Insgesamt sind wir durch den angestiegenen Adrenalin-Ausstoß aktiver, das Glückshormon Dopamin wird vermehrt ausgeschüttet und der Oxytocin-Spiegel steigt, was dazu führt, dass wir uns nur noch an unsere Liebe schmiegen wollen. Die Konzentration leidet unter Umständen durch den erhöhten Adrenalin-Ausstoß. Kurzum, wir sind aus dem Häuschen oder von Sinnen durch den Rausch der Sinne.

Und was läuft in unsere Gedankenwelt ab? Die Dauerschleife des geliebten Namens, Bilder und Eindrücke der letzten oder allerersten Begegnung, Wiederholungen der geführten Dialoge inklusive des Bettgeflüsters, und das schiere Glück, endlich den Deckel zum Topf gefunden zu haben. Zusätzlich haben wir das Bedürfnis, es in die Welt zu tragen, es hinaus zu schreien in welchem Glück wir sind. „Von was das Herz voll ist, quillt aus dem Mund.“

Ein entrückter, zauberhafter Zustand, welcher in jeder Minute ausgekostet werden sollte.

 

 

Verliebt, und nun?

In beiden oben beschriebenen Varianten sind wir nun im Status „verliebt“. Dieser Zustand ist auf der einen Seite wunderbar, auf der anderen Seite bringt er aber auch Nachteile mit sich. Du bist auf der Hut! Wie wir schon im vorhergehenden Abschnitt festgestellt haben, ist Verliebtsein wie eine Drogensucht. Wo Drogensucht vorherrscht, da ist auch die Angst vor dem Verlust der Droge. Tatsächlich ist der Zustand bei einer Trennung körperlich mit einem tatsächlichen Drogenentzug vergleichbar. Also ist es das höhere, unbewusste Ziel, die erwählte Droge am Laufen zu halten. Die Angst vor Liebeskummer lässt viele Paare von einer Trennung absehen, obwohl sie innerlich schon lange wissen, dass diese Beziehung keinen Sinn mehr hat. Doch wie so oft ist die Angst größer als die Unzufriedenheit mit dem gelebten Zustand. Eigentlich müsste ich an dieser Stelle eine Art Baum malen. Die Überschrift wäre „Du bist auf der Hut“ und die einzelnen Äste trügen den jeweiligen Titel des Vorgehens. Da gibt es viele Äste…und viele Verästelungen.

1. Du beobachtest deinen Schatz mit wachsamen Augen. Natürlich bist du unglaublich in ihn verliebt, aber… wie verliebt ist er in dich? Ein unfassbares Horrorszenario wäre doch, wenn du inmitten deiner Liebes-Drogensucht in eine Trennung gerätst, weil dein Liebling dich doch nicht so sehr liebt, wie du angenommen hattest. Dann ist schlagartig die Droge weg und du sitzt im tiefsten Keller dieser wahrnehmbaren Realität. Damit das alles nicht geschieht, muss die Droge kontrolliert werden. Folglich wäre es ideal, wenn er dich mehr liebt als du ihn. Das fühlt sich an, als ob die Drogenzufuhr gesichert werden kann. Du kannst dich entspannt deiner Verliebtheit widmen und jede Minute genießen.

2. Du beobachtest deinen Schatz mit eifersüchtigen Augen. Dein Objekt der Begierde soll auf keinen Fall von der Konkurrenz abgegriffen werden! Da musst du schon mal den Beobachtungsmodus verschärfen. Jede Zuckung seiner Augen wird genau wahrgenommen, ebenso die Dauer seiner Blickkontakte mit anderen Frauen, zusätzlich die Abfolge seines Blickes bei vorbeilaufenden Passantinnen. All das wird von dir genauestens verfolgt und wehe ihm, es unterläuft ihm ein kleiner Fehler, dann kann er schnell in Teufels Küche kommen. Schließlich bist du nicht in die Glückshormon-Welle gekommen, um deine Beute einfach wieder herzugeben.

3. Du fragst ihn immer wieder und bei jeder Gelegenheit: „Was denkst du?“. Alternativ gibt es auch die Frage am frühen Morgen oder auch mitten in der Nacht: „Von was hast du geträumt?“. Aus den Antworten erhoffst du dir ein Bild seines momentanen Gefühlszustands. Am allerliebsten wäre es dir, er würde die Frage wie erwartet beantworten: „An dich!“ oder „Von dir!“. Dann könntest du dir wieder sicher sein, dass nur du in seinem Kopf herumschwirrst. Die gute Botschaft hierbei ist, je älter du bist, umso weniger hast du Lust, diese Fragen zu stellen.

4. Wenn das alles nicht so zündet, dann bleibt noch die Möglichkeit des direkten Vorgehens. Du fragst einfach unverblümt: „Liebst du mich?“. Wenn er clever ist, dann lächelt er und sagt etwas wie: „Ja, natürlich“ oder nur „ja“. Allein aus der Tatsache heraus, dass er sehr wohl weiß, welche Antwort du erwartest. Eher ungünstig sind Gegenfragen wie: „Warum?“ oder „warum nicht?“. Alles ganz schön, aber in deinem tiefsten Inneren weißt auch du, dass du dieser Frage überhaupt nicht vertraust. Wer antwortet denn mit einem „Nein“? Jeder Mann ist sich im Klaren darüber, dass eine absolut ehrliche Antwort in Sekundenbruchteilen zu einem sehr, sehr großen Problem heranwachsen kann. Und du weißt das auch. Das bedeutet natürlich, dass du auch eine positive Antwort sofort in Frage stellst.

Es gibt in der Psychologie den Faktor der sozialen Erwünschtheit, welcher gern in psychologische Tests eingebaut wird. Neigt der Proband im Test dazu, die Fragen nach der Wirkung nach außen zu beantworten, ist der gesamte Wahrheitsgehalt des Tests hinfällig. Eine typische Frage hierfür wäre: „Benehmen Sie sich zu Hause beim Essen genauso wie in einem Restaurant?“. Ja oder nein? Kreuzt der Proband hier „Ja“ an, dann kann man davon ausgehen, dass er schlicht und ergreifend lügt, um im Test von seiner besten Seite gesehen zu werden. Damit sind die anderen Antworten im Test vermutlich unter demselben Aspekt angekreuzt worden und nicht aus seiner inneren Einstellung heraus.

5. Du stellst dich natürlich permanent im besten Licht dar. Er kann ruhig wissen, dass er mit der Königin der Nacht liiert ist. Er kann sein unglaubliches Glück ruhig richtig wahrnehmen. Du bist nämlich nicht irgendeine Frau, nein, du bist anders! Du hast Qualitäten und die werden nun etwas mehr unterstrichen. Zeitgleich versuchst du, deine Schwächen zu vertuschen. Meine persönliche Vermutung ist, dass aus diesem Zusammenhang die Mode des Permanent-Makeups entstanden ist. Unser Anblick soll doch einfach schön sein, sowohl am Abend als auch am nächsten Morgen. Ziel ist es, unseren Schatz einfach an uns fesseln, damit er gar nicht erst auf die Idee kommt, uns von der Droge „Verliebtheit“ abzuschneiden.

6. Die Steigerung der Königin der Nacht wäre der Modus „Königin und Bettler“. Damit machen wir ihm deutlich, dass er mit uns eigentlich den Hauptgewinn gemacht hat. Im Grunde stellt er viel weniger dar als du. Hier in diesem Spiel bist du die Hauptperson, welche sich unter ihrem Stand hergibt und dafür gewisse Ehrerbietung erwartet. Es ist ein Spiel mit einem gewissen Risiko, aber die Hoffnung, dass es funktioniert, ist groß. Je nach Ego des Mannes kann es tatsächlich auch eine ganze Weile funktionieren. Vielleicht springt er entsprechend auf diesen Zug auf und findet es ganz nett, sich mit dir zu zeigen, zu dekorieren oder auch anzugeben. Ebenso kann es aber sein, dass er es als unangenehm empfindet wie du dich darstellst und dann bist du ihn schneller los, als du dir das vorgestellt hast.

Diesen „Königin und Bettler“-Modus findet man manchmal auch in langjährigen Beziehungen, die oftmals verbal ausgetragen werden und sich im Kleinmachen des Anderen zeigen. Der Mann soll erst gar nicht auf die Idee kommen, dass er woanders auch nur eine einzige Chance hätte. Das Ziel ist es, das Selbstbewusstsein zu schmälern und damit Abhängigkeit zu schaffen. Selbstverständlich kann dieser Modus auch „König und Bettlerin“ heißen.