Wien - Wo alles begann - Herbert W. Richard - E-Book

Wien - Wo alles begann E-Book

Herbert W. Richard

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Beschreibung

Bomben fallen auf Wien. Eine junge Wienerin pflegt einen verwundeten deutschen Soldaten im Lazarett. Sie verlieben sich ineinander und müssen vor der russischen Armee flüchten. Kann ihre große Liebe in diesen Kriegswirren Bestand haben? Ihre Flucht endet in einem kleinen deutschen Bauerndorf im Westerwald, in dem sie als Wienerin keine Akzeptanz findet. Gelingt es ihr, sich aus diesen engen Fesseln des dörflichen Lebens zu befreien oder endet alles im Chaos? Eine Geschichte, die das wahre Leben schrieb.

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Seitenzahl: 122

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Meine geliebte Mutter – die hübsche Wienerin

Inhaltsverzeichnis

Kapitel

Bis ans Ende der Tage.

Kapitel

Mein Vater der Gebirgsjäger.

Kapitel

Meine Mutter die hübsche Wienerin.

4 .Kapitel

Tage der Liebe und Leidenschaft.

Kapitel

Das Erbe des Weltkrieges und die Jahre danach.

Kapitel

Kinder geben dem Leben einen Sinn.

Kapitel

Die Zeit der Leiden und des Abschieds.

Kapitel

Lehrjahre sind keine Herrenjahre.

Kapitel

Eine neue Familie entsteht.

10 .Kapitel

Auf zu neuen Ufern!

Kapitel

Die Zeit unserer Kinder.

1. Kapitel

Bis ans Ende der Tage.

Als der Pfarrer anfing mit den Fürbitten, erreichte das Gewitter seinen Höhepunkt.

Blitze schlugen in den nahe gelegenen Fichtenwald ein und es goss in Strömen.

Der Geistliche zitterte und zeigte wenig Gottvertrauen. Meine Schwester Hanna war blass um die Nase und wäre am liebsten weggelaufen. Mein Schwager flüsterte mir ins Ohr: „Was wird euer Vater wohl verbrochen haben?“

Ich schaute ihn geistesabwesend an und murmelte: „Vergiss es, es ist das letzte was wir für ihn tun können.“

Alle, außer meine Mutter und ich, waren von diesen Naturgewalten beeindruckt.

„Mein Gott Papa, da hast du dir einen bombastischen Abgang von dieser Welt ausgesucht…oder war es Absprache mit dem über uns im Himmel?“

Meine Mutter, die sich bei mir, dem Ältesten ihrer Kinder, untergehakt hatte, blieb bei noch so großem Getöse und Donner völlig ruhig.

Sie war mit ihren Gedanken bei ihrem Ehemann, unserem Vater, dem sie ein Leben lang zur Seite gestanden hatte und das war nicht immer ein Zuckerschlecken.

Sie hatte sehr harte Jahre erlebt, aber sicher auch sehr schöne Zeiten und er war ihre große Liebe. Aber darauf werde ich später noch zurückkommen.

Als der Sarg sich langsam in die Gruft herabsenkte, musste ich an ihn, meinen

herzensguten Vater denken und daran wie er in den letzten Monaten gelitten hatte.

Er hatte einen unsäglichen Leidensweg hinter sich.

Erst die Bandscheibenvorfälle, von denen er sich gerade erholt hatte und dann der Schlaganfall mit halbseitiger Lähmung.

Die vielen Medikamente lösten seine Magenschleimhaut auf und produzierten Magengeschwüre.

Er, der immer aktiv war und alles Gemüse selbst anbaute, saß nun traurig in seinem Garten und konnte nichts mehr tun.

Zum ersten Mal sah ich meinen Vater so verzweifelt und hoffnungslos!

Er sah für sich keine Zukunft mehr und hatte sich aufgegeben.

Ein Mann der den grausamen Partisanenkrieg überstanden hatte und mit zäher Kraft alle Schwierigkeiten des Lebens gemeistert hatte, war am Ende seiner Kräfte.

Als dann eines Morgens um 6 Uhr in meiner Zweitwohnung das Telefon läutete und meine Frau mir erklärte, dass unser Vater eben verstorben war, da war ich darauf eigentlich schon gefasst.

Ich habe dann noch 2 Stunden auf der Bettkante gesessen und ließ meinen Tränen freien Lauf. Jetzt war er tot, der gütige Vater, der so viel für uns getan hatte.

Meine Mutter riss mich aus meinen Gedanken und ging einen Schritt nach vorn, in Richtung Grab und wir streuten ein paar Blumen auf den Sarg.

Pünktlich mit dem Ende der Beerdigung beruhigte sich das Wetter und blauer Himmel kam zum Vorschein.

Als alle Trauergäste gegangen waren blieben wir als Familie noch eine Zeit lang zusammen.

Heute wollte niemand über die Zukunft reden. Erstmal Ruhe finden und dann schauen wie es weitergeht, so hatten wir es mit unserer Mutter vereinbart.

Als wir uns von ihr verabschiedeten, saß sie völlig gedankenverloren in der Küche und machte einen hilflosen Eindruck.

Sie war jetzt ganz allein in dem Einfamilienhaus, das mein Vater mit eigenen Händen gebaut hatte und die Heimat der Familie geworden war.

Wir kamen überein, sie jeden Tag mindestens zweimal anzurufen und so oft wie möglich zu besuchen.

Uns war allerdings die Situation der Mutter, allein im Haus, ohne den Beistand des Vaters, der sie früher immer bei all ihren Dingen unterstützt hatte, etwas ungeheuerlich und bedenklich.

Wie wird sie das schaffen und die neue Situation meistern?

Eine Antwort war nur sehr schwierig zu finden und wir mussten abwarten.

Bei mir hatte der Tod meines Vaters etwas ausgelöst, was ich so nicht erwartet hätte.

Immer wenn ich mal etwas Freiraum beruflich hatte oder auf langen Flügen, rekonstruierte ich die vielen Gespräche, die ich als Heranwachsender mit ihm geführt hatte.

Weil ich mich schon sehr früh mit der Geschichte und Historie Deutschlands beschäftigte, fragte ich ihn eines Sonntagsmorgens: “Papa warst du eigentlich ein Nazi und hast du auch Menschen getötet?“

„Ein Nazi war ich nie, aber ich habe Menschen töten müssen!“ antwortete er sehr nachdenklich.

Dann begannen wir einen Dialog über viele Monate hinweg. Dafür bin ich ihm sehr dankbar gewesen.

Er hat mir Einblicke in die damalige Zeit und die Nazidiktatur aus seiner Sicht gegeben.

Er tat dies übrigens ohne jegliche Verherrlichung der Zeitgeschehnisse und fing nie Sätze an mit: „Damit hatte ich nichts zu tun, davon wusste ich nichts usw.“

Er blieb immer sachlich und brachte keine Parolen ins Spiel.

Eines machte er mir aber bei jedem Gespräch deutlich: „Nie wieder Krieg, der von deutschem Boden ausgeht und nimm nie eine Waffe in die Hand!“

Er war eigentlich unpolitisch, aber gegen die Aliierten hatte er eine Aversion entwickelt.

„Die haben unsere Städte mit ihren Bomben in Schutt und Asche gelegt und zehntausende unschuldige Menschen getötet. Das war grausam und pervers.“

Die Bombardierung von Dresden war für ihn völlig unnötig gewesen, da der Krieg zu dem Zeitpunkt nach seiner Meinung schon längst entschieden war.

Übrigens haben das Experten nach dem Krieg auch bestätigt. Hier haben die Siegermächte eine große Schuld auf sich geladen!

Aber nun zurück zu unserer Mutter, die nun völlig allein in dem Einfamilienhaus saß, indem früher soviel Leben herrschte.

Schlafen konnte sie nun nur noch mit Hilfe von Schlaf-und Beruhigungsmitteln.

Stundenlang saß sie grübelnd im Wohnzimmer oder lag bis um die Mittagszeit im Bett. Sie wurde immer hilfloser und begann in ihrer Hilflosigkeit uns Kinder pausenlos anzurufen und mit immer neuen Problemen zu konfrontieren.

Dabei lag die Hauptlast bei meinen Schwestern und bei meiner Frau.

Ich selbst war durch den Beruf kaum greifbar und hörte erst am Abend oder Tage später von den täglichen Problemen.

Ihre Unfähigkeit allein zu leben wuchs täglich und war nicht mehr verantwortbar.

Zum Herausstellen der Mülltonnen, einkaufen, Arztbesuche mussten wir sie aufsuchen und unterstützen. In ihrer Verzweiflung und Hilflosigkeit begann sie einen regelrechten Telefonterror.

Wir waren jetzt gezwungen zu handeln und einen anderen Weg für sie suchen. Wir konnten sie in dieser Situation nicht mehr alleine lassen.

Nach langer Beratung im Kreis der Geschwister schlugen wir ihr vor, in ein Altersheim mit betreutem Wohnen überzusiedeln, in das sie auch Teile ihrer Wohnungseinrichtung mitnehmen konnte.

Wir hatten danach das Gefühl, dass sie darauf gewartet hatte und die Perspektive, ihre geliebte Büchersammlung mitnehmen zu können, beflügelte sie geradezu.

Meine Schwestern trafen alle Vereinbarungen mit dem Heim und ich organisierte den Umzug und sollte dann auf Wunsch der Geschwister den Verkauf des Elternhauses in die Hand nehmen.

Mit dem Erlös wollten wir ihr ein angenehmes Leben ermöglichen.

Als sie ausgezogen war, wurden die Reste der Einrichtung und alles was sich über viele Jahre dort angesammelt hatte, in Containern entsorgt.

Traurigkeit befiel mich, als ich sah wie zerbrechlich und vergänglich das Leben einer Familie ist und Dinge, die Jahrzehnte eine Bedeutung hatten, nun sehr schnell und endgültig bedeutungslos wurden und zum großen Teil in den Müll wanderten.

Alles zerfällt in Einzelteile, beginnt sich aufzulösen und wird scheinbar wertlos.

Meine Mutter aber lebte sich sehr schnell in die neue Situation ein.

Meine Schwestern, die in der Nähe lebten, besuchten sie regelmäßig im Altersheim und auch ich versuchte möglichst oft bei ihr vorbei zu schauen. Sie machte auf uns einen zufriedenen und ausgeglichenen Eindruck und nahm am Leben wieder teil.

Sie war wieder mobil, unternahm Sparziergänge und erfreute sich wieder des Lebens!

Nach einem halben Jahr hatte ich den Käufer gefunden, der bereit war aufgrund der schönen Lage des Hauses am grünen Ortsrand, soviel Geld dafür zu zahlen wie wir es geplant hatten.

Bei der Schlüsselübergabe blieb ich noch eine ganze Weile an meinem Elternhaus stehen und große Wehmut überkam mich.

Ich dachte an die schönen und glücklichen Stunden, die wir in unserer Familie dort in diesem Haus verbracht hatten.

Ich blickte noch mal hoch auf das Fenster, hinter dem sich mein Zimmer befand und indem ich mich als Heranwachsender so wohl gefühlt hatte.

„Adé Vergangenheit, adé Heimat und ja.. adé Papa!“

Es war auch eine Zäsur in meinem Leben; im Elternhaus lebten nun fremde Menschen!

Ein wenig tröstlich war das Gefühl eine richtige Entscheidung im Sinne der Mutter getroffen zu haben.

Ich bin sehr sicher, mein Vater hätte es lieber gesehen, wenn einer der Kinder das Elternhaus übernommen hätte. Sein Denken bezog immer zuerst die Familie mit ein!

Immer wenn ich meine Mutter im Altenheim besuchte, dann stand sie mit einem strahlenden Blick in der Zimmertür und macht einen frohen, zufriedenen Eindruck.

Als Besucher hatte man den Eindruck das sie „Auf Urlaub“ hier ist und alle Sorgen, die sie früher niedergedrückt hatten, vergessen waren.

Diese tapfere Wienerin, die in einem kleinen Bauerndorf unter schwierigen Bedingungen, erst drei, dann später, als sie eigentlich mit dem Kapitel abgeschlossen hatte, noch mal ungewollt drei Kinder zur Welt brachte, von denen zwei behindert waren und eines das zehnte Lebensjahr nicht überlebte.

Bruder Peter lebt heute in einem Behindertenwohnheim und führt dort ein zufriedenes Leben.

All das musste sie verkraften und es höhlte ihre Substanz immer mehr aus. Ich konnte als Junge damals nur erahnen was sich in ihrer Seele abspielen musste.

Später aber mehr dazu.

Ich werde meiner Mutter ein eigenes Kapitel widmen und Einblicke in ihr Leben als Wienerin auf dem Lande geben.

Dabei wird einiges offenbar werden und es beschreibt den Weg eines geliebten Menschen, der über die Jahrzehnte immer mehr an Lebensfreude und Zuversicht verloren hat.

Am Ende der Tage durfte sie in ihrer letzten Lebensetappe noch einmal ein paar glückliche Stunden erleben.

Das war für uns Kinder sehr tröstlich und war mehr als gerecht für unsere geliebte Mutter, die in ihrem Leben sehr viel durchmachen und erleiden musste.

Es gibt sie also doch die Gerechtigkeit!

2. Kapitel

Mein Vater der Gebirgsjäger.

Mein Vater kam in einem kleinen Westerwälder Bauerndorf zur Welt und wuchs mit elf Geschwistern auf.

Damals, kurz nach dem 1. Weltkrieg, herrschte Armut und es gab kaum wirtschaftliche Perspektiven in Deutschland.

Deutschland lag wirtschaftlich am Boden und viele Familien hatten ihre Söhne im Krieg lassen müssen.

Die Großeltern konnten durch die vorhandene Landwirtschaft ihre Kinder recht und schlecht ernähren.

Der Großvater betrieb darüber hinaus eine kleine Kornmühle, die an einem kleinen Bachlauf stand.

Der kleine, aber zähe Mann musste das Korn bei seinen Kunden vom Speicher schleppen und nach dem Mahlen später wieder dort hin zurückbringen.

Eine schwere und schweißtreibende Arbeit, heute für uns unvorstellbar!

Der Lohn dafür war sehr karg und es blieb nicht viel übrig um Vorsorge zu treffen.

Natürlich musste damals jedes Mitglied der großen Familie einen Beitrag zum Lebensunterhalt leisten.

Die Kinder mussten auf dem Feld mithelfen. Kartoffeln ernten oder Heu auf den Wagen laden war eine sehr strapaziöse Arbeit.

Trotzdem erzählte mein Vater mit Stolz und auch Freude von der Arbeit auf dem Feld. Gemeinsam arbeiten, am offenen Feuer Kartoffel grillen und die von Oma gekochte Suppe auf dem Feld in trauter Familienrunde essen, davon schwärmte er.

„Mein Sohn, das war Familienzusammenhalt und einer war für den anderen da!“, das war sein Credo und er fügte hinzu:„ Ohne deine Familie hast du nur geringe Chancen und findest kein Glück, denke immer daran, auch in schwierigen Zeiten.“

Später wurde mir klar, das waren keine hohlen Sprüche, sondern er hat wirklich danach gelebt. Unsere Familie war sein Lebensinhalt und dem Familienglück hat er wirklich alles untergeordnet.

Dabei stellte er seine persönlichen Bedürfnisse zu Gunsten der Familie zurück. Er hatte als Junge in dieser großen Familie das große Privileg einen Beruf erlernen zu dürfen.

Er begann im Nachbarort, wo Bäcker, Schuster, Metzger waren und auch unsere Kirche stand, eine Bäckerlehre.

Er lernte mit Begeisterung diesen Beruf bis die sogenannte Bäckerkrankheit, ein Hautausschlag, ihn leider zur Aufgabe zwang.

Es folgte der Arbeitsdienst, zu dem die jungen Deutschen im 3. Reich herangezogen wurden. Er wurde im Raum Frankfurt beim Bau der Autobahn eingesetzt.

In meinen vielen Gesprächen, die ich als Heranwachsender und auch später mit meinem Vater führen durfte, kamen wir auch auf dieses Thema zu sprechen.

Er sah den Arbeitsdienst durchaus positiv und als Verdienst der Regierung des 3. Reiches an. “Ich wäre sonst arbeitslos gewesen und hätte wahrscheinlich mein Selbstwertgefühl eingebüßt. So aber hatte ich eine Aufgabe, die uns jungen Männern damals Freude bereitet hat.

Natürlich wurde auch Propaganda für Hitler und sein Regime gemacht. Ich kann für mich aber sagen: Ein Nazi wurde ich deshalb nicht.“

Mit 21 Jahren wurde er gemustert und aufgrund seiner sehr sportlichen und körperlichen Fähigkeiten zu den Gebirgsjägern, der sog. Edelweißdivision eingezogen nach Garmisch-Partenkirchen.

„Ja, ich war mächtig stolz in so einer Eliteeinheit dienen zu dürfen„, sagte er mir auf Nachfrage. „Wenn wir in unseren Uniformen, mit dem Edelweiß auf dem Ärmel, auftraten, dann waren alle von uns begeistert und wir hatten eine überragende Anerkennung im Volk.“

Dienen für die Gesellschaft und seine persönliche Dinge zurück zu stellen, waren damals selbstverständlich und eine Ehre für den Betroffenen.

„Hitler hat euch „seine Garde-Division“ genannt und sie war im Krieg an vielen Massakern beteiligt“, entgegnete ich ihm damals.

In solchen Situationen wurde er immer sehr traurig und ich sah, dass er auch ein paar verstohlene Tränen vergoss und er sehr aufgewühlt war.

„Es war ein mörderischer und überaus grausamer Krieg, vor allem damals im Partisanenkrieg in Montenegro.“

Auch bei solchen Gelegenheiten kam von ihm immer der Appell an mich: “Du mein Sohn wirst deshalb niemals eine Waffe in die Hand nehmen, egal wer auch immer dir das befehlen mag!“

Nach seinem Wehrdienst in Garmisch-Partenkirchen kam er im Frankreichfeldzug zum ersten Mal an die Front.

Im Januar 1940 wurde seine Truppe in die Eifel verlegt und am 10. Mai 1940 erfolgte der Einmarsch nach Luxemburg und dann nach Belgien.

„Das war ein Kinderspiel gegenüber dem was uns dann in Frankreich erwartete. Dort am Oise-Aisne-Kanal waren wir von Ende Mai bis Anfang Juni in einen mörderischen Stellungskrieg verwickelt.

Dort bekam ich den ersten Eindruck wie grausam der Krieg war“, erklärte mein Vater und er berichtete von dem Grabenkrieg, teilweise Mann gegen Mann.

Einige konnten diesem Druck nicht mehr standhalten und verloren die Nerven.

Er berichtete von einem jungen Kameraden, der den Atelleriebeschuss, der pausenlos erfolgte, nicht mehr ertragen konnte und mit seinem Sturmgewehr aus dem Schützengraben sprang und auf die gegnerische Stellung zulief.