Erhalten Sie Zugang zu diesem und mehr als 300000 Büchern ab EUR 5,99 monatlich.
Wir befinden uns im Jahre 1990. Namibia, die ehemalige deutsche Kolonie, hat gerade ihre Selbstständigkeit erlangt und die Apartheid, also die Rassentrennung, wird von der schwarzen Bevölkerung nicht mehr akzeptiert. Die weiße Minderheit im Land, fast ausschließlich deutscher Abstammung, besitzt weit über die Hälfte der Landesfläche und betreibt dort ihre Farmen. Während sie im Wohlstand leben und vermögend sind, befindet sich die schwarze Bevölkerung teilweise in großer Armut. Die weißen Großgrundbesitzer stemmen sich mit aller Macht gegen die Abschaffung der Apartheid und wollen weiter die schwarze Bevölkerung als billige Arbeitskräfte ausnutzen und beherrschen. In dieser Zeit des Umbruchs, lebt Markus R. Weber mit seiner Frau Barbara auf der Farm Okatjeroo bei Otjiwarongo, ca zweihundert Kilometer nördlich von Windhoek. Seine Rinderfarm hat eine Fläche von 8000 Hektar und wird auch als Jagdfarm genutzt. Das Schicksal wirbelt das Leben auf der Farm komplett durcheinander. Barbara Weber wird hinterhältig ermordet. Die schwarze Hausangestellte Maria übernimmt die Rolle der Hausfrau und Mutter. Sie muss sich unter schwierigen Bedingungen Akzeptanz verschaffen und die Grenzen der Apartheid überwinden. Weitere schwere Schicksalsschläge drohen das Leben und die Zukunft der Farm zu zerstören. Eine neue Generation übernimmt die Verantwortung auf der Farm. Wird sie es schaffen? Quo vadis Okatjero.
Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:
Seitenzahl: 132
Veröffentlichungsjahr: 2023
Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:
Autor Herbert W. Richard
Er lebt im schönen Westerwald und schreibt aus Leidenschaft.
Seine Mutter war Wienerin und sein Großvater Schulrat in Wien. Von beiden hat er die Liebe zum Schreiben geerbt.
Dies ist bereits sein fünftes Buch, das veröffentlicht wurde. Als Manager im Exportgeschäft hat er viele Länder und Orte der Welt bereist und als Jäger hat er weltweit die Jagd ausgeübt, so ist er auch nach Namibia gekommen.
Dieses Land und seine Menschen haben ihn fasziniert und nicht mehr losgelassen.
Prolog
Geschichte Namibias
ZWEI JAHRE SPÄTER
Viele Jahre später
Wir befinden uns im Jahre 1990. Namibia, die ehemalige deutsche Kolonie, hat gerade ihre Selbstständigkeit erlangt und die Apartheid, also die Rassentrennung, wird von der schwarzen Bevölkerung nicht mehr akzeptiert. Die weiße Minderheit im Land, fast ausschließlich deutscher Abstammung, besitzt weit über die Hälfte der Landesfläche und betreibt dort ihre Farmen. Während sie im Wohlstand leben und vermögend sind, befindet sich die schwarze Bevölkerung teilweise in großer Armut. Die weißen Großgrundbesitzer stemmen sich mit aller Macht gegen die Abschaffung der Apartheid und wollen weiter die schwarze Bevölkerung als billige Arbeitskräfte ausnutzen und beherrschen.
In dieser Zeit des Umbruchs, lebt Markus R. Weber mit seiner Frau Barbara auf der Farm Okatjeroo bei Otjiwarongo, ca zweihundert Kilometer nördlich von Windhoek. Seine Rinderfarm hat eine Fläche von 8000 Hektar und wird auch als Jagdfarm genutzt. Das Schicksal wirbelt das Leben auf der Farm komplett durcheinander. Barbara Weber wird hinterhältig ermordet. Die schwarze Hausangestellte Maria übernimmt die Rolle der Hausfrau und Mutter. Sie muss sich unter schwierigen Bedingungen Akzeptanz verschaffen und die Grenzen der Apartheid überwinden. Weitere schwere Schicksalsschläge drohen das Leben und die Zukunft der Farm zu zerstören.
Eine neue Generation übernimmt die Verantwortung auf der Farm. Wird sie es schaffen?
Quo vadis Okatjero.
- Kurzfassung-
Bis zur Entdeckung durch die Europäer war das Land sehr dünn durch nomadisch lebende Völker der Damara und San besiedelt.
Später kamen die Nama und Hereros dazu, die sich gegenseitig bekämpften. Sehr viel später, im Jahre 1885, wurde Südwestafrika unter den - Schutz- des deutschen Reiches gestellt.
Ohne Rücksicht auf die Stammesgebiete wurden deutsche Siedler in das Land geholt und machten sich dort ansässig.
In der Folgezeit kam es immer wieder zu Überfällen auf die Siedler durch die Stämme des Landes.
Danach, im Jahre 1904, erhoben sich die Hereros gegen die deutschen Schutztruppen, der blutig niedergeschlagen wurde und mit der Schlacht am Waterberg endete. Sehr viele Menschen verloren dabei ihr Leben
Nach der Mandantschaft durch Südafrika wurde Namibia im Jahre 1990 in die Unabhängigkeit entlassen und Samuel Nujoma wurde erster Präsident des Landes.
Die Straße von Windhoek nach Otjiwarongo zieht sich wie ein staubiger Lindwurm durch die weite Landschaft des namibischen Farmlandes.
Markus R. Weber kämpft in seinem allradgetriebenen VW-Bus mit der Müdigkeit, als er einbiegt auf eine der schier endlosen Sandpfade, den -Phads-, wie sie hier genannt werden. Sie führen ihn zu seiner Farm im Nord-Westen von Namibia.
Nun schon in dritter Generation sind die Webers Eigentümer der Farm, die sein Urgroßvater, noch zu Zeiten von Kaiser Wilhelm I. erworben hatte.
Fast alle der Gründerfamilien kamen damals aus Deutschland, um aus der Enge der heimischen Scholle zu fliehen und einen neuen wirtschaftlichen Anfang im fernen Afrika zu finden. Mit Hilfe der deutschen Schutztruppe wurde die Einwanderung ermöglicht, die Kolonie begründet.
Grausame Metzeleien, wie die Vernichtung der Hereros, waren der Preis den die eingeborene Bevölkerung dafür zahlen musste.
Aber das ist lange her und heute hat das Volk von Namibia eine demokratische Regierung mit schwarzer Mehrheit gewählt
Das Leben für die weißen Farmer wurde indes in den letzten Jahren immer unsicherer und schwieriger.
Als Markus R. Weber im Lichtschein seines Autos, das auf den Weg springende schwarze Mädchen sah, glaubte er zunächst an einen Überfall. Im letzten Moment zog er den Wagen nach links und streifte das Mädchen noch an den Beinen, bevor er zum Stehen kam.
Als er das etwa sechszehn jährige schweratmende Mädchen aufhob, flüsterte sie: - Master ich will nicht mehr leben, lassen sie mich hier liegen. Mein Leben hat keinen Sinn mehr-
- Wo bist du zu Hause, wo ist deine Familie? - sagte Markus und schaute sie fragend an. - Ich bin ganz allein, habe alle Angehörigen verloren.- flüsterte sie mit schmerzverzerrtem Gesicht.
- Ich nehme dich mit auf meine Farm, da wirst du gepflegt und du kannst dich erholen! - und trug sie ins Auto.
Während der Fahrt sprachen sie beide kein Wort und als sie dann in die Farmzufahrt einbogen, dachte Markus an seine Frau Barbara. Würde sie das fremde Mädchen neben ihrem kleinen Sohn auf der Farm akzeptieren?
Im Farmhaus brannte Licht.
Barbara Weber hatte, wie ihr Mann es vermutete, zunächst Vorbehalte gegen dieses fremde Mädchen.
Würde sie sich in das Leben auf der Farm einfügen oder Unordnung und Probleme mit sich bringen?
Nach wenigen Wochen aber, hatte sie das schwarze Mädchen in ihr Herz geschlossen.
Sie wohnte in einem kleinen Blechhaus in der Siedlung der Farmbediensteten, nahe dem Pferch indem ein paar hundert Ziegen sich befanden.
Sie war auf den Namen Maria getauft worden, erklärte sie nach befragen durch Barbara, wollte gerne auf der Farm bleiben und sich dort nützlich machen.
Maria war außergewöhnlich hübsch und hatte mit ihren sechszehn Jahren einen Liebreiz der jeden Mann magisch anzog.
Markus R. Weber versammelte deshalb am nächsten Tag alle männlichen Bedienstete der Farm und erklärte ihnen, dass Maria unter seinem persönlichen Schutz stehe und sie sich entsprechend verhalten sollten. Die Burschen steckten darauf ihre Köpfe zusammen, murmelten unverständliche Sätze, grinsten etwas verlegen, und gelobten Gehorsam.
Maria wusste von all dem nichts und schwebte, wie ein Schmetterling, auf der Farm herum.
Barbara hatte ihr dann nach Wochen der Prüfung, zeitweise die Obhut ihres acht jährigen Sohnes Volker anvertraut, eine für schwarze Bedienstete hohe Ehre.
Es zeigte sich sehr schnell, dass Maria eine äußerst glückliche Hand im Umgang mit dem Kind hatte, sodass sich bald ein herzliches Verhältnis zwischen den beiden entspann.
Das Leben auf der Farm plätscherte über die Wochen so dahin.
Eines Morgens kamen zwei fremde Männer auf die Farm. Der ältere der beiden, gab an einen Onkel von Maria zu sein und wolle sie dringend sprechen.
Das Gespräch, dass sie auf der Veranda führten, wurde immer heftiger und lauter.
- Nein, ich bleibe hier und komme nicht mit euch, ihr seid Sklavenhändler:-
Markus, der durch die Lautstärke des Gesprächs, aufmerksam wurde, eilte hinzu - Was geht hier vor? Maria was ist passiert? - wollte er wissen.
- Markus, diese Männer wollen mich mitnehmen und mich an einen fremden Mann verkaufen, es sind Menschenhändler, die mit Mädchen handeln! - antwortete Maria mit angsterfüllter Stimme.
Markus war bekannt, dass der Handel mit Mädchen in Afrika immer noch weit verbreitet war und das viele dieser jungen Frauen wie Sklavinnen behandelt wurden.
- Verlasst sofort die Farm und betretet nie wieder unseren Grund und Boden, sonst hetze ich die Hunde auf euch.- brüllte er die Männer an.
Als sie sich weigerten, ließ Markus den Vorarbeiter und mehrere Bedienstete kommen, die mit Gewalt die beiden Männer von der Farm entfernten.
Maria war völlig aufgelöst und Barbara versuchte sie zu beruhigen und Markus versicherte ihr, dass sie auf der Farm in Sicherheit sei.
Sie berichtete, dass in ihrer Großfamilie und in der Verwandtschaft immer wieder Mädchen an fremde Männer verkauft wurden. Der Onkel und andere Männer hätten damit ein gutes Geschäft betrieben. Nach wenigen Wochen hatte Maria die Angelegenheit vergessen .Ihr Verhältnis zu Markus und Barbara wurde dadurch noch enger, ohne sie wäre sie in der Sklaverei gelandet!
Der Sommer, der diesmal besonders heiß war, lähmte alle Aktivitäten und Markus musste aufgrund von Futtermangel, der immer auftrat wenn der Niederschlag über zwei oder drei Jahre ausblieb, einen Teil seines Viehbestandes weit unter Preis verkaufen.
Die Wildtiere, Antilopen und Warzenschweine, kamen mit der Trockenheit wesentlich besser zurecht und bildeten jetzt den eigentlichen Reichtum der Farm.
Nach Anbruch des Herbstes, der angenehme Temperaturen brachte, waren die ersten Jagdgäste aus Deutschland angekündigt, die Oryx-Antilopen und Kudus jagen wollten.
Für Barbara würde die Jagdsaison eine Menge Mehrarbeit mit sich bringen. Die Zimmer wurden mit den Bediensteten vorbereitet, Lebensmittelvorräte in Otjiwarongo eingekauft und das Gästehaus auf Hochglanz gebracht.
Die Jagdgäste waren aber auch für Markus und Barbara Weber eine willkommene Abwechslung in ihrem Farmleben, wo der nächste Nachbarfarmer dreißig Kilometer entfernt war.
Außerdem erfuhren sie so die neuesten Nachrichten aus Deutschland, der Heimat ihrer Vorfahren, der sie auch heute noch sehr verbunden waren.
Markus holte die deutschen Jäger in Windhoek ab und brachte sie, unterbrochen von einem gemeinsamen Mittagessen, auf die Farm.
Nach Einquartierung, kurzem Rundgang auf dem Farmgelände, wurden die beiden Jagdführer Franziskus und Joseph, den Jägern zugeteilt, für die Pirsch am nächsten Morgen.
Markus brachte sie mit seinem Allradbus, noch vor dem hell werden, ins Jagdgebiet. Als sie um die Mittagszeit zurückkehrten, hatte bereits jede Gruppe Jagderfolg. Jeweils ein starker Kudu-Bulle und eine Oryxantilope, mit ihren langen, spitzen Hörnern, die zu gefährlichen Waffen werden konnten, wurden mit dem Jeep geborgen und von den beiden Jagdführern abgehäutet und das Wildbret in große Stücke zerteilt. Die Aufbewahrung erfolgte in großen Tiefkühltruhen. Von diesem Wildbret lebten alle auf der Farm.
Die Jagdgäste saßen auf der großen Veranda, tranken Whisky, und erzählten von den Jagderlebnissen. Sie waren begeistert von der Natur und dem Wildreichtum.
- Wir haben noch nirgendwo auf der Welt eine so große Anzahl von Wildtieren beobachten können- berichteten sie überschwänglich.
- Man kann deshalb bei dieser großen Population, ohne Gewissensbisse die Jagd ausüben.- erklärten sie Markus
Sie diskutierten mit ihm die derzeitige politische Situation in Namibia und die Zukunft der weißen Farmer, die recht ungewiss war. - Hoffentlich ist unsere Sicherheit unter dieser Regierung auch in Zukunft gewährleistet. Wir müssen abwarten und mit der Regierung kooperieren, es geht nur in einem Miteinander.- erklärte er den deutschen Jägern.
An ihrem letzten Jagdtag, wurden noch zwei starke Warzenschwein-Keiler mit gewaltigen Hauern, erlegt.
Am späten Nachmittag fuhr Markus mit den Jagdgästen an den Rand der Savanne und sie setzten sich auf die Ladepritsche des Pickup um dort den Sonnenuntergang mit einem Glas Champagner zu begießen.
Der Himmel verfärbte sich feuerrot und die Sonne versank als roter Ball am Horizont. Die Stimmen der Tiere erklangen dabei wie in einem Konzert, das mit dem Untergang der Sonne schlagartig verstummte so, als ob jemand einen Schalter umgedreht habe. Alle waren sehr
ergriffen von diesem Schauspiel und würden Namibia nie vergessen.
Am späten Abend geschah dann etwas, dass Barbara und Markus Weber zunächst nicht bemerkten. Obwohl extra auf das Alkoholverbot der Bediensteten hingewiesen worden war, schenkten die Jäger den beiden schwarzen Jagdführern einige Flaschen Whisky nicht ahnend welche schlimmen Folgen dadurch sich entwickelten.
Franziskus und Joseph tranken über den ganzen Abend bis in die Nacht hinein. Als sie die zweite Flasche geleert hatten passierte es dann, was für das Leben auf der Farm ungeahnte, folgenschwere Schicksalsschläge hervorrufen sollte.
Sie drangen in die Hütte von Maria ein, vergewaltigten sie mehrmals abwechselnd und verlangten von ihr die abartigsten Praktiken des Geschlechtsverkehrs Die Peiniger ließen erst von dem geschundenen Mädchen erst ab, als sie alle Flaschen Whisky geleert hatten und volltrunken einschliefen.
Maria stahl sich dann heimlich aus der Hütte, lief am frühen Morgen ins Farmhaus und weckte dort durch lautes Klopfen und Klagen Markus und Barbara. Der Körper von Maria war überall von blauen Flecken übersät und ein Auge war fast ganz zugeschwollen. Sie zitterte am ganzen Körper und konnte sich nur mühsam auf den Beinen halten.
Barbara legte sie in das Gästezimmer der Farm. Dort weinte sie den ganzen Tag und stand völlig unter Schock.
Barbara blieb bei ihr und tröstete sie so gut wie es in dieser Situation möglich war. Markus telefonierte mit der Polizeistation in Otjiwarongo und am nächsten Morgen wurden beide Missetäter von der Polizei abgeholt. Die beiden Vergewaltiger stießen dabei wilde Flüche aus und drohten Markus mit blutiger Rache.
Joseph, der wildere der beiden, rief:- Wir kommen zurück, aber mit Waffen! -
Die Drohung hing von nun an wie ein Damoklesschwert über der Farm und erfüllte alle mit Unbehagen.
Maria erholte sich nur sehr langsam und es schien, dass sie diese Nacht der Vergewaltigung wohl nie mehr vergessen könne. Sie war von diesem Tag an nicht mehr das fröhliche, unbeschwerte Mädchen wie zuvor und über Nacht zu einer Frau geworden, die tiefe Narben in ihrer Seele trug.
Jedem männlichen Wesen ging sie aus dem Weg und sogar Markus spürte diese Veränderung im Umgang mit ihm.
Nur das Verhältnis zu dem kleinen Volker war ungetrübt und so herzlich wie zuvor.
Es waren nun einige Wochen vergangen und der Winter in Namibia begann. Eine Jahreszeit in der sich die Farmer in Windhoek trafen.
Tagungen und Empfänge wurden veranstaltet und überall wo Markus mit seiner Frau Barbara auftauchte, wurde diese bewundert. Eine so große und hübsche Frau, ausgestattet mit einem natürlichen, freundlichen Wesen, fand viele Bewunderer in der Gesellschaft.
Barbara blieb trotz all der vielen Aufmerksamkeiten zurückhaltend und den Bewunderern, die zum Teil auch unverhohlen Angebote machten, erteilte sie eine Abfuhr. Ihre ganze Liebe schenkte sie ihrem Mann und dem Sohn Volker, der prächtig gedieh. Barbara war froh und dankbar, dass Maria sich weiterhin dem Sohn liebevoll annahm. Die verhängnisvolle Nacht der Demütigung und Schmerzen, war jetzt fast ganz vergessen und auch ohne Folgen geblieben.
Auf der diesjährigen Farmerversammlung in Otjiwarongo erfuhr Markus, dass Fransziskus und Joseph inzwischen aus dem Gefängnis in Windhoek entlassen wurden, so dass er vor eventuellen Vergeltungsschlägen auf der Hut war.
Zwei Wochen später fuhr Barbara etwas später als üblich, von der sechzig Kilometer entfernten Farm ihrer Freundin los, obwohl ihr Markus geraten hatte die Dunkelheit für weitere Fahrten zu vermeiden.
Schon in Gedanken zu Hause, fuhr Barbara den schnurgeraden Sandphad entlang, als plötzlich im Lichtkegel des Geländewagens, ein querliegender Baum auftauchte, der die Fahrbahn versperrte.-Auch das noch! - dachte sie, nachdem sie ausgestiegen war und ein Seil an dem Baum befestigt hatte.
Das Messer, das von hinten ihren Leib durchbohrte, konnte sie nicht sehen, so überraschend war der Angriff gegen sie erfolgt.
Was sonst noch an diesem Abend geschah, auf diesem einsamen Verbindungsweg, wird wohl nie mehr ans Tageslicht kommen.
Nach dem Barbara Weber von ihrem Mann bei der Polizei als vermisst gemeldet wurde, fand man erst Tage später Leichenteile von ihr im Buschland. Hyänen hatten schon den Körper in Stücke gerissen und verschleppt.
Der Geländewagen tauchte Monate später in Sambia auf einem illegalen Automarkt auf und die Spur konnte von der Polizei nicht zurückverfolgt werden.
Auch die beiden Jagdführer, als Hauptverdächtige, verschwanden für immer irgendwo in Südafrika!
Für Markus Weber war von einem zum anderen Tag eine Welt zusammengestürzt. Er hatte seine überaus geliebte Frau und die Mutter seines Sohnes auf eine bestialische Art und Weise verloren.
Tagelang verkroch er sich im Farmhaus, kam dann wortlos mit einem Gewehr bewaffnet heraus, um dann tagelang mit dem Geländewagen das Farmland zu durchkreuzen um die Mörder seiner Frau zu finden.
Ergebnislos kehrte er dann, völlig abgemagert und verstört auf die Farm zurück.
Er sah um Jahre gealtert aus, mit seinen plötzlich ergrauten Haaren und seinen traurigen Augen, die tief in den Augenhöhlen lagen.
Niemanden ließ er an sich heran, außer Maria die für ihn und seinen Sohn sorgen durfte.
Schon früh am Morgen bereitete Maria das Frühstück vor und kochte das Essen für die beiden.
Gesprochen wurde dabei nur das Allernotwendigste. Barbara durfte nicht erwähnt werden und war als Thema absolut tabu.
Eine trostlose Stimmung hatte sich unter allen Bewohnern der Farm ausgebreitet und lag schwer in allen Köpfen.
Für Maria war es selbstverständlich, jetzt das zurückzugeben, was sie an Zuwendung und Fürsorge von dem Farmerehepaar erhalten hatte.
Dabei hatte sie all die Jahre dieses Paar ob ihres Glückes bewundert und Markus heimlich verehrt. Ihre Zuneigung hatte sie allerdings geschickt verborgen um das Miteinander in der Familie nicht zu stören.
- Guten Morgen, Master haben sie heute Nacht etwas besser geschlafen? - begann sie mit Markus ein zwangloses Gespräch. Er nickte nur und wandte sich mit versteinerter Miene, dem von Maria liebevoll hergerichteten, Frühstück zu.