Wingsurfen & Wingfoilen - Gordon H. Eckardt - E-Book

Wingsurfen & Wingfoilen E-Book

Gordon H. Eckardt

5,0

Beschreibung

Das Standardwerk zur neuen Trendsportart Das Wingsurfen, auch bekannt als Wingfoilen, hat sich im Wassersport als neue Sportart herausgebildet. Mit einem Surfbrett, optional einem Foil und einem Wing, ähnlich einem Kiteschirm, kombiniert der neue Boardsport Windsurfen und Kitesurfen miteinander. Gordon Eckardt, Bernd Matheis und Swen de Graaf teilen mit dem Wingen eine große Leidenschaft. Um auch andere zu begeistern, erstellten sie die Website wingpassion.de. Ihr allumfassendes Standardwerk ist daraus hervorgegangen und richtet sich sowohl an Einsteiger und Fortgeschrittene als auch an Surfschulen und deckt alle wichtigen Themen rund ums Wingfoilen ab: Von Material-, Revier- und Wetterkunde über Vorfahrtsregeln bis hin zu ersten Fahrversuchen, Manövern und Tricks. - Für Einsteiger und Fortgeschrittene - Das Standardwerk zum neuen Trendsport: Wingsurfen - Einfach erklärt, gut bebildert und mit Lernvideos untermauert - Von der deutschen Wing Foil Vereinigung zertifiziert Surfen, Foilen, Fliegen Verständliche Erklärungen, zahlreiche Bilder und hilfreiche Lernvideos machen dieses Buch zu einem unverzichtbaren Wegbegleiter für alle, die sich intensiv mit dieser neuen Sportart auseinandersetzen wollen.

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Seitenzahl: 266

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WINGSURFEN & FOILEN

VON DEN ANFÄNGEN BIS ZUMERSTEN SPRUNGMANÖVER

1. Auflage 2022

© Delius Klasing & Co. KG, Bielefeld

Folgende Ausgaben dieses Werkes sind verfügbar:

ISBN 978-3-667-12374-9 (Print)

ISBN 978-3-667-12415-9 (Epub)

Lektorat: Julia Schaak

Coverfoto: Frankie Bees mit Robby Naish als Rider

Backcover-Foto: Alexandra Eckardt

Innenteilfotos: Gordon Eckardt, Frithjof Blaasch (bulgenslag.de), Daniel Pankoke (danielpankoke.de), Kilian Rüthel (kilianruethel.de), Tobias Rieger, Mathias Müller (matzemueller.com)

Umschlaggestaltung: Felix Kempf, www.fx68.de

Layout: Josefine Graf

Lithografie: Mohn Media, Gütersloh

Datenkonvertierung E-Book: Bookwire – Gesellschaft zum Vertrieb digitaler Medien mbH

Die QR-Codes und Webcodes sind eine kostenlose Nebenleistung ohne Rechtsanspruch.

Das Zugriffsrecht auf diese Inhalte und deren Zurverfügungstellung kann zeitlich befristet sein.

Gendervermerk: In diesem Buch wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit das generische Maskulinum verwendet. Weibliche und andere Geschlechteridentitäten werden dabei ausdrücklich mitgemeint, soweit es für die Aussage erforderlich ist.

Alle in diesem Buch enthaltenen Angaben und Daten wurden von den Autoren nach bestem Wissen erstellt und von ihnen sowie vom Verlag mit der gebotenen Sorgfalt überprüft. Gleichwohl können wir keinerlei Gewähr oder Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der bereitgestellten Informationen übernehmen.

Alle Rechte vorbehalten! Ohne ausdrückliche Erlaubnis des Verlages darf das Werk weder komplett noch teilweise vervielfältigt oder an Dritte weitergegeben werden.

www.delius-klasing.de

Willkommen

Wingsurfen und Wingfoilen sind populär. Für uns ist es noch mehr, es ist eine Leidenschaft. Wir lieben diesen Sport, weil er eine großartige Herausforderung, zugleich aber gar nicht so schwer zu erlernen ist. Immer wieder werden wir am Strand angesprochen und gefragt: Was ist das eigentlich, was ihr da macht? Das sieht ja toll aus, ist das schwierig? Wo bekommt man das Material? Wie teuer ist das? Was braucht man für den Anfang? Geht das mit dem Wing auch einfach auf dem SUP-Board? usw. usw. Gern möchten wir diese und weitere Fragen beantworten, unsere Leidenschaft teilen und viele Interessierte für diesen großartigen, noch recht neuen Freizeitsport begeistern. Dafür gibt es dieses Buch und auch unsere Website wingpassion.de.

Wir haben eine Menge an Informationen zusammengetragen und versucht, diese so systematisch wie möglich und zugleich unterhaltsam aufzubereiten. Das Buch folgt einer gewissen Struktur: Wir beschreiben eine gute Vorbereitung auf den Sport, den Umgang mit dem Material sowie die grundlegenden Techniken und gehen auf die Naturelemente Wind und Wasser ein. Diese Inhalte bilden gemeinsam mit dem Thema Sicherheit den Anfang und die Grundlage (Kapitel I und II).

Danach geht’s aufs Wasser. Wir üben zunächst mit dem SUP-Board, um uns anschließend an die ersten Fahrten und Flüge mit dem Foil zu wagen (Kapitel III und IV).

Es folgen die Basismanöver und schließlich die Manöver für Fortgeschrittene (Kapitel V und VI).

Abschließend gehen wir kurz auf die Wettkampfdisziplinen ein. Eine detailliertere Kaufberatung sowie Hinweise für die Suche nach einem Wingfoil-Kurs schließen das Buch ab (Kapitel VII, VIII, IX). Alles wird in einer möglichst einfachen und für Einsteiger angenehmen Sprache erklärt. Viele Bilder, Grafiken und Übersichten unterstützen das Verstehen und Lernen. Darüber hinaus findest du zahlreiche Links zu interaktiven Elementen und Videos, die das Beschriebene in bewegten Bildern anschaulich machen. Einfach den QR-Code scannen oder den Webcode auf wingpassion.de/buch eingeben, und los geht’s!

Kreuz und quer lesen, vorwärts und rückwärts blättern, nachschlagen und Notizen machen ist ausdrücklich erwünscht. Die Kapitelmarkierungen, das Inhaltsverzeichnis sowie der Index und ein kleines Wingsurfer-Glossar unterstützen dich dabei. Ergänze alles nach Belieben! Nimm einen Stift und/oder Textmarker und mach das Buch zu deinem Begleiter und Werkzeug für eine steile Lernkurve im besten Wassersport der Welt!

Der Sport ist jung und wird sich weiter entwickeln. Über unsere Website und unsere Social Media Accounts kannst du problemlos am Ball oder besser „am Wing bleiben“. Über Feedback und Anregungen freuen wir uns sehr. Schick uns gern eine E-Mail an: [email protected].

Wir wünschen dir von Herzen viel Spaß und freuen uns über dein Feedback!

Gordon, Bernd & Swen

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Hier findest du interaktive Elemente zum Buch – inklusive Hinweisen zu Aktualisierungen. Probiere es gern gleich einmal aus! Gehe auf wingpassion.de und gib dort den Webcode ein, oder nutze den QR-Code mit deinem Smartphone.

Webcode: 0000

Inhalt

Welche Fähigkeiten brauche ich?

Die Vorteile des Wingsurfens gegenüber anderen Windwassersportarten

I.DIE VORBEREITUNG

Mein Wingfoil-Material

Unsere Empfehlung für ein Einsteigerset

Welche Wing-, Board- und Foilgröße soll ich wählen?

Sicherheitsmaterial und Kleidung

Aufbauen

Wo positioniere ich das Foil?

Abbauen

Pflegetipps für den Wing

Zur Historie des Wings

Wind- und Fahrtrichtung – wohin kann ich fahren?

Wahrer Wind versus scheinbarer Wind

Die Manöver beim Wingsurfen

Den Wind verstehen

Websites und Apps zur Information und Vorhersage der lokalen Windbedingungen

Windstärken und Windgeschwindigkeiten

Vorfahrtsregeln

Einen geeigneten Spot finden

Spotfinder im Internet und Spotfinder-Apps

Tipps und Regeln zur Sicherheit

II.DER EINSTIEG INS WINGEN

Trockenübungen – der ideale Einstieg

Grundlegende Wingtechniken üben

Skate-Wingen – Fahrdynamik und Manöver üben

III.WINGSURFEN MIT DEM SUP-BOARD

Ein geeignetes Board auswählen

Mit Board und Wing ins Wasser gehen

Auf das Board steigen und losfahren

Aufstehen

Steuern und Kurse fahren

Manöver üben

IV.WINGFOILEN

Ins Wasser gehen

Aus dem Wasser gehen

Aufstehen

Losfahren – Pumpen und Starten

Trockenübungen für das Foilen

Steuern und Lenken

Höhelaufen

Kreuzen

Den Wing beherrschen

Selbstrettung auf dem Wasser

V.DIE BASISMANÖVER BEIM WINGFOILEN

Wingfoil-Halse

Wingfoil-Wende

„What if I fall?“ – mein Weg zum Wingfoilen

VI.MANÖVER FÜR FORTGESCHRITTENE

Pump Jibe – die durchgepumpte Halse

Duck Jibe

360° Carve – Lee-Ride oder Fahren in Back

Jump – Sprung

180er oder Aerial Jibe

Waveriding

VII.WINGFOIL-DISZIPLINEN UND -WETTKÄMPFE

Surf-Freestyle

Surf-Race

Wettkampforganisation

VIII.MATERIAL- UND KAUFBERATUNG

Wings

Wingfoilen für Kids: das richtige Material

Wingfoilboards

Fußschlaufen

Foils

Physik des (Hydrofoil-)Fliegens

Tipps für den Kauf von gebrauchtem Material

IX.DER RICHTIGE WINGFOIL-KURS FÜR MICH

Persönliches Fähigkeitslevel und sinnvolle Kursinhalte

GLOSSAR UND WINGFOIL-LEXIKON

INDEX

Welche Fähigkeiten brauche ich?

Wingfoilen ist ein faszinierender Sport, und die meisten, die zum ersten Mal Wingfoiler auf dem Wasser sehen, sind beeindruckt.

Bei nahezu jeder Session werden wir von Passanten und interessierten Zuschauern angesprochen. Die erste Frage lautet dann meist: „Was ist das eigentlich, was ihr da macht?“ Und die zweite Frage: „Ist das schwierig?“

Unsere Antwort lautet dann meist: „Es ist einfacher, als es zunächst aussieht!“ Und das stimmt unserer Ansicht nach vollkommen. Dennoch ist es einigermaßen komplex zu erlernen, und es bedarf einer Reihe von Kenntnissen und Fähigkeiten, die miteinander kombiniert werden müssen.

Die Struktur dieses Buches orientiert sich an den erforderlichen Kenntnissen und Fähigkeiten.

Welche Fähigkeiten brauchst du, um Wingfoilen zu beherrschen?

Da sind zunächst die sehr grundlegenden Kenntnisse und Fähigkeiten, die mit dem Sport und dem Spaß daran vermeintlich wenig zu tun haben, aber elementare Voraussetzung dafür sind, dass wir den Spaß daran erhalten und unsere Erfolge wohlbehalten genießen können:

Wir benötigen Kenntnisse über das Material und den Umgang damit.

Wir müssen uns mit den Naturelementen Wasser und Wind auskennen.

Wir brauchen grundlegende Kenntnisse über die Fortbewegungsmöglichkeiten mithilfe des Windes.

Da wir häufig nicht allein auf dem Wasser sein werden, müssen wir Regeln für das Verhalten untereinander kennen.

Wir müssen wissen, wie wir mit den möglichen Gefahren des Sports umgehen und diese beherrschen können.

Neben den grundlegenden Kenntnissen brauchen wir natürlich Wissen und Fähigkeiten in Bezug auf die grundlegenden Techniken des Sports:

Wir sollten möglichst schnell möglichst sicher mit den drei Sportgeräten Wing, Board und Foil – einzeln und in Kombination – umgehen können.

Wir brauchen Techniken für das Aufstehen auf einem relativ kleinen Board, das bei Wind und Welle auf dem Wasser treibt.

Wir müssen die Energie des Windes übertragen und das Board zum Fahren bringen, um es dann zielgerichtet zu steuern.

Gelingt uns dies, müssen wir das Board und uns mithilfe des Foils, das nicht nur zufällig an die Form eines Flugzeuges erinnert, zum Fliegen bringen, in der Luft halten und schließlich kontrolliert landen können.

Hinzu kommt die kontrollierte Veränderung der Fahrt- oder Flugrichtung – das Steuern und Lenken –, die beherrscht werden will.

Schließlich geht es um die folgenden weiterführenden Techniken:

Wir brauchen die Fähigkeit zum Richtungswechsel, die uns durch das Beherrschen der Basismanöver Halse und Wende gegeben wird.

Wir wollen uns vermutlich auch weiterentwickeln und uns weiterführende, anspruchsvollere Manöver, wie zum Beispiel das Sprungmanöver im nebenstehenden Bild, aneignen.

Je nach mitgebrachten Vorkenntnissen und -erfahrungen muss jeder von uns mehr oder weniger viele Fähigkeiten neu erwerben. Dementsprechend wird dein individueller Lernprozess beim Wingfoilen schneller oder langsamer verlaufen.

Mit diesem Buch wollen wir diesen Prozess für dich so leicht und effektiv wie möglich gestalten. Die einzelnen Kapitel folgen in ihrer Struktur im Wesentlichen der vorstehenden Auflistung.

Gedacht ist dieses Buch aber als Lern-, Übungs- und Begleitbuch, das du nach deinen individuellen Bedürfnissen in Kombination mit deinen Vorerfahrungen und deinem Lernfortschritt aktiv nutzen solltest. Es ist also nicht erforderlich, von vorn nach hinten zu lesen. Springen, Blättern, Markieren und Nachschlagen sind ausdrücklich erwünscht!

Fortgeschrittene Sprungmanöver sehen toll aus und sind für viele Einsteiger sicher ein anspornendes Ziel.

Die Vorteile des Wingsurfens gegenüber anderen Windwassersportarten

Du bist noch unschlüssig, ob Wingsurfen oder Wingfoilen das Richtige für dich ist? Oder du bist begeistert, brauchst aber noch ein paar mehr oder weniger sachliche Argumente, um den Ein- oder Umstieg zum Wingsurfen zu rechtfertigen? Hier findest du ein paar aus unserer Sicht beachtliche Vorteile im Vergleich zu den anderen Windwassersportarten:

Material: wenig! Leicht!Kompakt! Überschaubar!

Für das Wingsurfen brauchst du vergleichsweise wenig Material: Ein kompaktes Board, ein Foil und natürlich ein Wing genügen durchaus – zumindest für den Anfang.

Natürlich kommt schnell mehr dazu. Mit fortschreitendem Können wollen die meisten eine breitere Auswahl an Winggrößen für unterschiedliche Windbedingungen. Außerdem kommt früher oder später der Wunsch nach schnelleren (kleineren) Flügeln und gegebenenfalls längeren Masten für das Foil auf.

Materialtransport: easy!

Der Transport des Materials ist vergleichsweise einfach – vor allem gegenüber dem Windsurfen ist weniger klein- und großteiliges Material zu transportieren. Das Board passt in jeden Kleinwagen oder Fahrradanhänger. Das Foil lässt sich komplett zerlegen und dann in einer größeren Aktentasche verstauen. Und der Wing findet in der Regel Platz in einer sehr kompakten Tasche. Auch längere Fußwege lassen sich damit durchaus bewältigen: Den Wing auf dem Rücken, das Foil in der einen und das Board in der anderen Hand. Auf geht’s!

Aufbau: simpel!

Auch der Aufbau des Materials ist deutlich einfacher als beim Windsurfen oder Kiten. Du brauchst nichts zu trimmen oder irgendwelche Leinen auszurollen. Einfach den Wing aus der Tasche nehmen und aufpumpen. Das Foil zusammenbauen und am Board befestigen. Das geht in wenigen Minuten. Fertig!

Einstieg: schnell!

Der Einstieg in den Sport ist vergleichsweise einfach. Jeder, der auf einem SUP-Board stehen kann, nimmt einfach den Wing dazu, und schon geht es los! Wichtig ist für den Anfang ein Board, das genügend Volumen hat. Die Faustregel für den Einstieg lautet: Eigengewicht plus mindestens 40 Liter. Erste Erfolge lassen sich dann tatsächlich schon in der ersten Session erzielen. Wer zudem Erfahrung aus anderen Windwassersportarten, vor allem dem Windsurfen, mitbringt, hat es in der Regel nach zehn Minuten raus. Und wer dann noch Foilerfahrung hat und sehr sportlich ist, schafft es mitunter sogar in der ersten Session aufs Foil.

Sicherheit: hoch!

Es gibt keine Leinen wie beim Kitesurfen, die sich irgendwo verheddern, kein fest verbundenes Trapez, das dich mit den Leinen aufs Land schleudern könnte, keinen Mast wie beim Windsurfen, der dir auf den Kopf schlagen könnte. Schleuderstürze sind quasi ausgeschlossen, ebenso die Gefahr, unter dem Segel eingeklemmt zu werden. Mit dem Wing dich oder andere zu verletzen ist fast unmöglich!

Etwas anders sieht es natürlich aus, wenn auch das Foil zum Einsatz kommt. Dieses ist naturgemäß sehr hart und scharfkantig. Mindestens seinetwegen solltest du einen Helm und eine Prallschutzweste tragen. Dass du zudem besondere Rücksicht auf andere nimmst, ist wohl selbstverständlich. Dennoch gilt auch hier, dass die Kontrolle des Foils im Vergleich zum Windsurf- oder Kitefoilen deutlich besser möglich ist. Damit ist das Wingsurffoilen auch vergleichsweise sicherer.

Einsatzbereich & Vielfalt: riesig!

Der Einsatzbereich des Wings auf dem Wasser und an Land ist äußerst vielfältig. An Land bringt er in Verbindung mit einem Skate- oder Mountainboard super Laune. Auf dem Wasser findet er viele Einsatzmöglichkeiten für SUP-Boarder, Wellenreiter und natürlich Wingfoiler. Mit dem SUP-Board bringt er einfach so Spaß oder hilft in die Wellen zu kommen, um diese abzureiten. Das gilt auch für das Foilboard, mit dem du zudem bei fast allen Windbedingungen auf Meer, Fluss und See viel Spaß haben kannst. Ab acht bis zehn Knoten Windgeschwindigkeit ist das Wingsurfen möglich, richtig Spaß macht es ab zwölf Knoten – und nach oben ist es (fast) offen!

I. DIE VORBEREITUNG

Mein Wingfoil-Material

Sicherheitsmaterial und Kleidung

Aufbauen

Abbauen

Wind- und Fahrtrichtung – wohin kann ich fahren?

Die Manöver beim Wingsurfen

Den Wind verstehen

Vorfahrtsregeln

Einen geeigneten Spot finden

Tipps und Regeln zur Sicherheit

Foto: Frithjof Blaasch

I. Die Vorbereitung

Du willst Wingsurfen und/oder Wingfoilen lernen. Es soll losgehen!

Wie so oft stehen am Anfang eine Menge grundlegender Fragen, die beantwortet werden sollten, bevor es mit dem eigentlichen Spaß und Sport losgehen kann:

Welches Material brauche ich?

Was gibt es beim Aufbau und Abbau zu beachten?

Wie funktioniert das mit dem Wind?

Wohin kann ich fahren, und welche Manöver gibt es?

Wer hat wann Vorfahrt?

Wo kann man (gut) Wingsurfen und -foilen?

Wie sicher oder gefährlich ist das Ganze?

Was sollte ich tun und beachten, damit weder ich noch das (teure) Material Schaden nehmen?

Bevor wir also gemeinsam mit dir aufs Wasser gehen, möchten wir in den nachfolgenden Unterkapiteln zunächst diese grundlegenden Fragen beantworten.

Foto: Frithjof Blaasch

Mein Wingfoil-Material

Was gehört zum Wingsurfen und Wingfoilen dazu? Welches Material brauche ich?

Na klar, wie der Name schon sagt, du brauchst einen Wing, ein Foil und dazwischen ein Board. So weit, so gut.

Was aber bedeutet das im Einzelnen, worauf solltest du achten, und worin liegen die Unterschiede?

Naish S26 Wingsurfer, Dark Blue, mit Schlaufen.

1. Der Wing

Natürlich brauchst du zunächst erst einmal einen Wing. Der Begriff stammt aus dem Englischen und bedeutet Flügel. Ein Wing ähnelt hinsichtlich seiner Bauform sowie der verwendeten Technologien und Materialien einem Kite. Die Handhabung und Steuerung – wenn man dann erst einmal auf dem Board steht – ähneln jedoch mehr dem Windsurfen. Die Aufgabe des Wings ist es, dem Fahrer gleichzeitig Auftrieb und Vortrieb zu geben. Anders als beim Windsurfen ist der Wing nicht fest mit dem Board verbunden. Stattdessen hat der Fahrer ihn direkt in der Hand. Damit er nicht verloren gehen kann, ist der Wing über eine Leash mit dem Fahrer verbunden. Diese wird bei den meisten Wings mitgeliefert. Zumeist wird sie am Handgelenk befestigt, mitunter aber auch an einem Bauchgurt oder an der Prallschutzweste.

Wings gibt es inzwischen von vielen Herstellern und in unterschiedlichen Größen. Der Aufbau und die Gestaltung des Wings weichen je nach Hersteller leicht voneinander ab. Grundsätzlich verfügen alle Wings über eine aufblasbare Fronttube – ähnlich einem Kite. Daneben besteht der größte Unterschied in der Art der Griffe, über welche die Steuerung durch den Fahrer erfolgt. Während die meisten Hersteller eine ebenfalls aufblasbare Mitteltube (Mittelstrut) mit angenähten Griffschlaufen anbieten, gibt es zum Beispiel von Duotone oder Vayu Varianten mit Boom (Baum). Hier wird beim aufgeblasenen Wing in der Mitte eine Stange eingehängt. Der wesentliche Vorteil besteht dann in der deutlich flexibleren Positionierung der Hände entlang dieser Stange. Nachteilig sind das sperrigere Packmaß durch den Boom sowie die etwas größere Gefahr von Beschädigungen am Board, wenn dieser darauf fällt. Als gute Kompromisslösung bieten einige Hersteller (zum Beispiel Cabrinha, Ensis, Takuma) inzwischen längere angenähte Griffe an, bei denen die Handposition zumindest in einem gewissen Rahmen flexibel verschoben werden kann, ohne beim Umgreifen loslassen zu müssen.

Vayu Wing mit unterbrochenem Boom.

Duotone CC6 Slick 21 mit durchgängigem Boom.

Die unterschiedlichen Formen haben einige Vor- und Nachteile. Diese sind nicht zuletzt abhängig vom Fähigkeitslevel und den individuellen Vorlieben des Fahrers. Die Größe der Wings wird in Quadratmeter angegeben. Die ersten Wings, wie zum Beispiel der Naish Wingsurfer aus dem Jahr 2019, wurden ausschließlich mit vier Quadratmetern angeboten. Inzwischen bieten nahezu alle Hersteller ein breites Spektrum zwischen zwei und neun Quadratmetern an. Je nach Windstärke kann dann entsprechend dem individuellen Körpergewicht und je nach Fähigkeitslevel die jeweils geeignete Größe ausgewählt werden – sofern man über eine Auswahl verfügt. Aber keine Angst, für den Start genügt ein Wing von fünf bis sechs Quadratmetern. Damit wird eine recht große Spanne hinsichtlich der erforderlichen Windstärke abgedeckt. Alle Anbieter haben einen solchen Wing im Programm. Eine super Allzweckwaffe für den Start ist zum Beispiel der 5.3 Wingsurfer von Naish. Ausführlichere Tipps findest du im Kapitel „Material- und Kaufberatung“.

2. Das Board und die Leash

Der zweite wichtige Bestandteil ist das Board. Für das einfache Wingsurfen und für den Anfang leistet ein SUP-Board (Stand-up-Paddle-Board) oder ein Windsurfboard hervorragende Dienste. Dabei solltest du auf genügend Volumen achten, sodass das Board dich problemlos trägt. Kippstabilität und Auftrieb sind die entscheidenden Faktoren, die zu Anfang einen schnellen Lernfortschritt ermöglichen.

Je nach deinem Gewicht, deiner Vorerfahrung im Wassersport und deinem Ehrgeiz sind Boards zwischen 90 und 200 Litern möglich. Es funktionieren sowohl aufblasbare Boards als auch Hardboards. Grundsätzlich gilt: Je mehr Volumen, desto leichter gelingen die ersten Versuche, weil man sich stärker auf die Handhabung des Wings konzentrieren kann.

Aufblasbares Crossover-SUP-Board von STX – dank Mittelfinne ist es auch fürs Wingsurfen geeignet.

Gleichzeitig bedeutet mehr Volumen aber auch höhere Trägheit, weniger Wendigkeit und mehr Windanfälligkeit. Das Höhelaufen, also das Halten der Position in Bezug auf den Startpunkt am Ufer, wird dann schnell zum Problem. Hilfreich sind hier Boards mit Mittelfinnen, wie sie auch beim Windsurfen (für Einsteiger) eingesetzt werden. Inzwischen gibt es auch gute aufblasbare Crossoverboards, die für SUP und Wind- oder Wingsurfen geeignet sind. Besonders gut ist es, wenn diese über eine (optionale) Mittelfinne verfügen. Dies reduziert die Abdrift gerade bei diesen eher windanfälligen Boards.

Spätestens wenn du Wingfoilen willst, brauchst du ein echtes Wingboard. Auch hier wächst das Angebot kontinuierlich. Fast alle Board-Hersteller aus dem Windsurf-, Kite- und SUP-Sektor bieten inzwischen spezielle Wingboards an. Diese sind für den Sport und die besonderen Bedingungen weitestgehend optimiert. Im Vergleich zum SUP- und Windsurfboard sind diese Boards deutlich kürzer und meist auch dicker gehalten. Vor allem sind die Kanten abgeschrägt, was insbesondere beim (ungewollten) Eintauchen äußerst hilfreich ist, da das Board dann schnell wieder an die Wasseroberfläche gleitet. Neben reinen Wingboards gibt es bei den Hardboards auch viele Crossoverboards, die eine Verwendung als SUP- oder Windsurfboard ermöglichen. Da diese Boards für alle diese Sportarten funktionieren sollen, sind jedoch Kompromisse hinsichtlich Größe, Gewicht und Form in Kauf zu nehmen.

Für schnelle Lernerfolge sind daher reine Wingboards zu empfehlen, die es inzwischen ebenfalls als aufblasbare Varianten gibt. Die Größe der Boards wird in Volumen (Liter) sowie bezüglich Länge und Breite meist in Fuß und Inch angegeben. Auch hier bieten die Hersteller inzwischen eine große Auswahl zwischen 30 und 150 Liter Volumen an. Eine Übersicht zu den unterschiedlichen Board-Formen und -herstellern findest du im Kapitel „Material- und Kaufberatung“.

Bestandteile deines Wingfoil-Materials – das Naish S26 Hover Wing Foil Board Carbon Ultra.

Aufblasbares Wingfoilboard von STX.

Für den Anfang ist je nach Gewicht und natürlich Vorerfahrung im Surfsport ein eher größeres Wingboard zu empfehlen. Die Faustregel für echte Einsteiger lautet: Eigengewicht in Kilogramm plus 40 ergibt das zu empfehlende Boardvolumen in Liter. Liegt dein Körpergewicht bei circa 80 Kilogramm, wäre ein Board mit 120 Liter Volumen perfekt.

Mehr Volumen bringt mehr Stabilität und Sicherheit. Weniger erfordert gegebenenfalls mehr Konzentration. Je mehr Vorerfahrung du im Wassersport hast, desto geringer darf die Differenz zwischen Körpergewicht und Boardvolumen sein. Unserer Erfahrung nach sind etwa 90 Prozent aller Einsteiger mit einem Board mit 120 Liter Volumen gut beraten. Wiegst du (deutlich) mehr als 90 Kilogramm, darf das Board gern auch 140 bis 150 Liter haben.

3. Das Foil

Das Foil, oder genauer Hydrofoil, ist das Gerät, das dich zum Fliegen bringt. Es sieht tatsächlich aus wie ein Flugzeug. Als Mischung aus Aluminium und Carbon besteht es aus einem Frontflügel und einem Heckflügel (Stabilizer). Verbunden sind beide Teile durch eine sogenannte Fuselage (Rumpf). An dieser ist ein Mast befestigt, der über eine Befestigungsplatte die Verbindung zum Board herstellt. Bei den Befestigungsplatten hat sich das sogenannte Doppel-US-System (doppelte US-Box) durchgesetzt. Es besteht aus zwei parallelen Schienen, die im hinteren Teil des Boards einlaminiert sind. Der Vorteil dieses Schienensystems besteht darin, dass die genaue Position des Foils unter dem Board verstellt und je nach Vorliebe des Fahrers angepasst werden kann. Die verschiedenen Größen von Frontflügel, Heckflügel, Fuselage und Mast sind für den Einsteiger zunächst recht verwirrend.

Naish S26 Hover Wing Foil Board Carbon Ultra.

Foto: Daniel Pankoke

Die Mastlängen variieren zwischen 35 und 100 Zentimetern. Die Längen und Flächen der Frontflügel liegen zwischen 60 und 110 Zentimetern bzw. 1.000 und 2.600 Quadratzentimetern. Auch bei der Fuselage werden von einzelnen Herstellern (zum Beispiel Fanatic) unterschiedliche Längen angeboten. Für den Einsteiger empfiehlt sich zunächst ein größerer Frontflügel ab 1.800 Quadratzentimetern und ein kürzerer Mast zwischen 60 und 75 Zentimetern.

Eine Übersicht zu den unterschiedlichen Foil-Arten und -Formen findest du im Kapitel „Material- und Kaufberatung“.

Naish S26 Jet High Aspect Foil.

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Markenübersicht zu Herstellern, Marken und Produkten.

Webcode: 1011

Unsere Empfehlung für ein Einsteigerset

Du bist durchschnittlich sportlich und willst mit dem Wingfoilen beginnen? Dann ist folgende Kombination eine, die für 90 Prozent aller Einsteiger funktioniert und zu schnellen Erfolgen führt. Eine differenziertere Empfehlung in Abhängigkeit von deinem Gewicht und deinem Fähigkeitslevel findest du auf der nebenstehenden Seite. Über den Web- und QR-Code kommst du zu unseren Kalkulatoren zur Berechnung der passenden Board-, Foil- und Winggröße.

Wing: Größe 5–6 Quadratmeter.

Foil: Frontflügel 2.000–2.500 Zentimeter.

Foto: Darrell Wong

Board: 120–140 Liter Volumen.

Foil: Mast 60–70 Zentimeter.

 

Welche Wing-, Board- und Foilgröße soll ich wählen?

Für die Größe des Wings ist neben deinem Gewicht vor allem die Intensität des Windes zu beachten. Reine Anfänger sollten im Zweifel lieber etwas überpowert starten und den Wing gegebenenfalls eine Nummer größer wählen.

Die Empfehlungen für Boards und Foils sind abhängig von deinem Gewicht und deinem Fähigkeitslevel.

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Hier findest du Kalkulatoren, die dir helfen, die für dich passende Board-, Foil- und Winggröße zu finden.

Webcode: 1012

Sicherheitsmaterial und Kleidung

Leash für den Wing

Wings sind konstruiert, um schnell und leicht zu fliegen. Das können sie gut, und nichts tun sie lieber. Wenn du sie also nicht bändigst, machen sie das auch gern ohne dich!

Für deinen Wing besteht daher die größte Gefahr eines ungewollten Materialverlustes – und zwar schon an Land. Die Wingleash ist deshalb eines der wichtigsten Sicherheitselemente beim Wingen. Sie sollte idealerweise am besten sofort nach dem Auspacken des Wings, spätestens aber direkt nach dem Aufpumpen angelegt werden. Ohne diese Sicherung würde der Wing, sobald du ihn (ungewollt) loslässt, sofort wegfliegen.

Meist sind Leashes im Lieferumfang der Herstellers enthalten. Dabei verfolgt mehr oder weniger jede Marke ihr eigenes Konzept. Die verschiedenen Varianten unterscheiden sich in Bezug auf Stil, Größe und Befestigungspunkt am Körper.

Hinsichtlich der Stilvarianten lassen sich gedrehte, sogenannte coiled leashes, von geraden, nicht gedrehten Leashes unterscheiden. Bei den nicht gedrehten Varianten verwenden einige Hersteller klassische Leashes, wie sie auch bei Surfboards zum Einsatz kommen. Diese sind jedoch ziemlich unelastisch und leiten ruckartige Züge direkt an den Befestigungspunkt an Wing und Fahrer ab. Außerdem besteht die Gefahr, dass sie sich leichter irgendwo verheddern. Jeder, der einmal bei einem Halse-Manöver die Leash plötzlich um den Hals hatte, weiß, was wir meinen. Funktionaler und sicherer – für Material und Fahrer! – sind daher elastische, dehnbare Leashes.

Die Größe, also die Länge der Leash sollte in etwa 90 Prozent der Länge der Mittelstrut entsprechen; bei den coiled leashes und den elastischen Leashes ist hier der ausgezogene Zustand gemeint.

Hinsichtlich der Befestigungspunkte am Körper lassen sich Handgelenk (Wristleash) und Hüfte unterscheiden. Im Fall der Hüftleash wird ein entsprechender Gürtel (Bauchgurt) benötigt. Alternativ kann auch eine Befestigung an der Prallschutz- bzw. Schwimmweste erfolgen, sofern eine solche getragen wird und über eine Befestigungsmöglichkeit verfügt.

Eine klare Empfehlung können wir hier nicht geben. Letztlich ist es eine Frage des individuellen Gefühls und der Vorliebe.

Leash für das Board (Boardleash)

Zwar nicht unbedingt an Land, auf jeden Fall aber im Wasser kann auch das Board abhanden kommen. Denk daran: Das Board ist deine stabilste Schwimmhilfe und daher deine wichtigste Absicherung auf dem Wasser. Auch der Wing kann eine gute Schwimmhilfe und Absicherung darstellen. Zugleich macht dieser es unter Umständen aber auch ziemlich schwierig, einem wegtreibenden Board hinterherzuschwimmen.

Das Board ist daher ebenso wie der Wing mithilfe einer geeigneten Boardleash gegen Wegtreiben zu sichern. Damit bleibt nicht nur das teure Material, sondern auch deine Lebensversicherung immer dicht bei dir.

Auch bei den Boardleashes gibt es verschiedene Varianten, die hinsichtlich Stil, Größe und Befestigungspunkt am Körper unterschieden werden können. Bei den Stilvarianten lassen sich gedrehte, sogenannte coiled leashes, von geraden, nicht gedrehten unterscheiden. Auch hier haben die gedrehten Leashes zwei wesentliche Vorteile: Erstens dämpfen sie einen heftigen Ruck besser ab; sie schonen damit Material und Fahrer. Zweitens verheddern sie sich nicht so leicht am Board, am Bein des Fahrers oder am Foil.

Verschiedene Board- und WingleashesStil: coiled (o.), gerade (u.).

Befestigung: Fußgelenk, obere Wade, Hüfte.

Die Größe, also die Länge der Boardleash sollte in etwa der Boardlänge entsprechen (bei den coiled leashes ist der ausgezogene Zustand gemeint). Bezüglich der Befestigungspunkte lassen sich bei den Boardleashes Fußgelenk, unterhalb des Knies an der Wade sowie Hüfte unterscheiden. Im Fall der Hüftleash wird ein entsprechender Gürtel benötigt, der über eine Schnellentsicherung verfügt. Letztere wird von einigen als großer Vorteil gesehen. Eine klare Empfehlung können wir auch hier nicht geben. Letztlich ist es eine Frage des individuellen Gefühls und der Vorliebe.

Helm

Dein Board und vor allem das Foil sind ziemlich harte und im zweiten Fall auch scharfkantige Gegenstände. Es ist daher mehr als ratsam, einen Helm zu tragen, um schweren Kopfverletzungen vorzubeugen. Nicht umsonst besteht bei allen Wettkämpfen, zum Beispiel der Global Wingfoil Association (GWA) oder der Deutschen Wing Foil Vereinigung (DWFV), unbedingte Helmpflicht.

Prolimit-Wassersporthelm.

Prallschutzweste

Beim Wingfoilen bewegst du dich bereits in normaler Fahrt bis zu einem Meter über der Wasseroberfläche, bei Sprungmanövern kann das noch erheblich mehr sein. Stürze auf das Wasser können dann schon sehr hart sein und haben so manchem schon die Luft genommen. Denk einmal an einen unglücklichen Bauchklatscher im Schwimmbad. Darüber hinaus sind Board und Foil auch für den Rest des Körpers im Ernstfall harte Gegner. Die Prallschutzweste dämpft den Aufprall ab und verhindert ernstere Verletzungen im Bereich des Oberkörpers.

Außerdem sorgt sie für zusätzlichen Auftrieb und macht das Schwimmen im Wasser oder das Aufs-Board-Steigen weniger anstrengend. Nicht zuletzt sorgt sie im Winter für einen zusätzlichen Wärmepuffer.

Vor allem für Kinder empfehlen wir darüber hinausgehend, unbedingt eine Regatta-Schwimmweste zu tragen. Auch Erwachsenen ist das natürlich nicht verboten.

Prolimit-Prallschutzweste.

Neoprenschuhe

Neoprenschuhe halten warm und schützen vor Verletzungen durch Muscheln, Glasscherben, Steine etc. oder auch dein Foil. Dieses Ding unter dem Board ist auch für erfahrene Wassersportler am Anfang sehr ungewohnt, und man kommt doch recht häufig damit in Berührung.

Im Winter gehören Neoprenschuhe in jedem Fall zur Basisausstattung, da sie vor Unterkühlung schützen. Aber auch im Sommer sind sie zu empfehlen. Neben dem Schutz vor Verletzungen geben sie zusätzlichen Halt und damit mehr Sicherheit auf dem Board. Zu empfehlen sind knöchelhohe Schuhe mit einer Stärke von fünf bis sechs Millimetern für den Winter und zwei bis drei Millimetern für den Sommer.

Prolimit-Neoprenschuhe.

Neoprenhandschuhe

In der kühleren Jahreszeit sind Handschuhe nicht wegzudenken. Schließlich befinden sich deine nassen Hände die gesamte Zeit, die du auf dem Wasser verbringst, im Wind. Die Körperwärme wird hier im wahrsten Sinne des Wortes fortlaufend weggeblasen. Die Folge sind heftig schmerzende Finger bereits nach kurzer Zeit.

Zu empfehlen sind in der Übergangszeit offene Fäustlinge, die an der Außenseite deiner Hände die kalte Luft abhalten, zugleich aber an der Innenseite ein direktes Greifgefühl erhalten. Wenn es dann kühler wird, müssen dickere und vollwertigere Handschuhe her, gern dicker als drei Millimeter. Zu empfehlen sind hier unbedingt Fingerhandschuhe, deren Finger vorgekrümmt sind. Ansonsten gibt es schnell schmerzende Unterarme, weil die Hände nicht nur den Wing festhalten, sondern zusätzlich gegen den Widerstand des Materials anarbeiten müssen.

Offene Fäustlinge.

Neoprenanzug (Wetsuit)

Last, not least gehört ein Neoprenanzug (Wetsuit) zur absoluten Basisausstattung – und zwar das gesamte Jahr über. Er schützt vor Aus- und Unterkühlung durch Nässe und Wind, die in ihrer Kombination die Temperatur auf der Haut sehr schnell sehr niedrig werden lassen. Darüber hinaus bietet der Anzug Schutz vor Sonnenbrand sowie nicht zuletzt vor Verletzungen durch Berührungen mit dem Foil. Schließlich schützt er gegen Scheuerwunden (zum Beispiel an Ellenbogen und Knien), die durch das häufige Aufsteigen auf das Board entstehen können.

Es lohnt sich, hier nicht zu sehr auf den Euro zu schauen. Qualitativ hochwertige Neos halten deutlich länger (die Nähte sind hier häufig das Problem), und die Investition zahlt sich erfahrungsgemäß längerfristig aus. Willst du nicht gleich in mehrere Anzüge für unterschiedliche Wetter- und Temperaturbedingungen investieren, ist ein „Universalanzug“ in der Dicke 5/4 oder 5/3 zu empfehlen. Den kann man fast das ganze Jahr über tragen.

XCEL-Handschuhe gekrümmt.

Kopfbedeckung

Ergänzend, sofern du einen Anzug ohne Haube hast, solltest du dir für die kalte Jahreszeit auch eine Mütze und/oder Haube aus Neopren besorgen. Im Sommer bietet der Helm meist ausreichenden Sonnenschutz. Ansonsten ist hier natürlich auch eine geeignete Mütze zu empfehlen.

XCEL-Neoprenhaube.

Prolimit Neopren Beanie.

Prolimit-Hut.

Ohrstöpsel

Schließlich empfehlen wir dir, wassersporttaugliche Ohrstöpsel (Earplugs) zu tragen.

Kaltes (Salz-)Wasser in den Ohren kann zu Ohrenentzündungen führen. Wenn das häufiger passiert, reagiert dein Körper eventuell mit einer Knochenbildung und Verengung rund um den Gehörgang. Das kann langfristig zu Schwerhörigkeit und sogar Taubheit führen. Man spricht dabei von einem „Surfer’s Ear“ oder auch einer Gehörgangsexostose.

Surfears-Ohrstöpsel mit Sicherungsbändern.

Aufbauen

Vor dem Start deiner ersten Wingfoil-Session ist zunächst das Material vorzubereiten. Unsere Aufmerksamkeit ist dabei auf die drei wesentlichen Bestandteile gerichtet:

1.Das Board (Leash und gegebenenfalls Fußschlaufen befestigen)

2.Das Foil (zusammenbauen, am Board positionieren und festschrauben)

3.Den Wing (Leash befestigen und aufpumpen)

Das Board vorbereiten

Um das Board für den Einsatz bereit zu machen, gilt es, zwei bis drei Dinge zu tun:

1.Die Leash befestigen. Das ist eigentlich ganz einfach. Alle Boards besitzen eine entsprechende Aufnahme für die Leash. Leider kommen die Boards regelmäßig ohne eine Leash. Ihr solltet euch also ergänzend eine kaufen. Zu empfehlen ist eine Leash, die mindestens so lang ist wie das Board. Vorteilhaft ist mitunter eine gedrehte (coiled) Leash, wie sie häufig für SUP-Boards angeboten wird. Diese ist im zusammengedrehten Zustand kürzer (sie stört deshalb weniger) und gibt bei Zug entsprechend nach. Auch hier gilt: Im ausgezogenen Zustand sollte die Länge der des Boards entsprechen. Achtet auch darauf, eine hochwertige Leash zu kaufen. Billige Leashes halten nur kurze Zeit. Wer hier spart, zahlt drauf!

Fertig aufgebaute Board-Foil-Kombination.

2.Gegebenenfalls Fußschlaufen anbauen. Fußschlaufen sind kein Muss. Anfänger wie Profis können gut mit oder ohne Fußschlaufen fahren. Vielfach ist es Gewohnheits- oder Geschmackssache. Notwendig werden die Fußschlaufen eigentlich erst, wenn du Sprünge oder andere Flugmanöver durchführen willst. Bis dahin können sie für Einsteiger aber auch sehr nützlich sein. Sie helfen beim Aufstehen und dabei, im Anschluss die optimale Position für den vorderen Fuß schnell zu finden, ohne nach unten auf das Board schauen zu müssen. Alternativ kann diese Funktion durch eine spürbare Markierung auf dem Board übernommen werden. Dann erübrigen sich die Fußschlaufen. Unsere Empfehlung an Einsteiger ist, ohne Fußschlaufen zu starten. So kannst du am ehesten ein Gefühl für die richtige, für dich optimale Fußposition entwickeln.

Anbau einer Fußschlaufe.

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