Winnie und Gott - Gerry Dressler - E-Book

Winnie und Gott E-Book

Gerry Dressler

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Beschreibung

Was passiert, wenn ein freches Schaf Gott Fragen stellt? Winnie, das rotzfreche Schaf mit Zipfelmütze und grossem Herzen, stolpert mitten ins Abenteuer des Glaubens. Mit seiner ganz eigenen Mischung aus Humor, Neugier und Schafslogik stellt er die Fragen, die viele Menschen nur heimlich denken: Warum ist Gott manchmal still? Woher kommt das Leid? Und was passiert nach dem Tod? Gibt es Gott? Zwischen Lachanfällen, Wollknoten im Kopf und verblüffend klugen Einsichten nimmt Winnie seine Leser mit auf eine Reise voller Staunen, Zweifel und Hoffnung. Mal kindlich naiv, mal überraschend tiefgründig - aber immer ehrlich und berührend - jedoch nie belehrend oder predigend! Winnie und Gott ist kein trockenes Glaubensbuch, sondern eine Einladung, den Glauben mit offenen Augen und einem erweiterten Blickwinkel neu zu entdecken. Ein Buch für alle, die sich nach Antworten sehnen - und dabei auch sich selber entdecken können. Humorvoll, philosophisch und mitten aus dem Herzen eines Schafs geschrieben: Dieses Buch verbindet Leichtigkeit und Tiefe und zeigt, dass die grossen Fragen des Lebens auch mit Zipelmütze gestellt werden dürfen.

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Seitenzahl: 71

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Inhaltsverzeichnis

Vorwort

Gibt es Gott?

Hört mich Gott überhaupt?

Zweifel vs. Vertrauen

Warum passiert Leid, wenn es Gott gibt?

Gibt es Schicksal?

Warum schweigt Gott manchmal?

Warum passiert nicht das, wofür ich bete?

Kann man Gott überhaupt vertrauen?

Warum lässt mich Gott manchmal allein fühlen?

Warum habe ich manchmal Angst vor Gott?

Kann Gott wirklich vergeben – auch mir?

Warum ist es so schwer, mir selbst zu vergeben?

Warum glaube ich, nicht genug für Gott zu sein?

Warum vergleiche ich mich ständig mit anderen?

Wer hat eigentlich die Bibel geschrieben?

Wie erkenne ich, was Gott mit mir will?

Kann man mit Gott auch streiten?

Was passiert nach dem Tod?

Gibt es den Teufel?

Wird alles einmal gut?

Schlusswort

Vorwort – Warum ausgerechnet ich?

Manche kennen mich schon. Ich bin Winnie – das Schaf mit Zipfelmütze, grossem Bauch, noch grösserer Nase und einer Klappe, die meistens ein Stück zu weit offen ist. Ich habe schon so einiges geschrieben: freche Kindergeschichten, schafphilosophische Alltagsbetrachtungen, sogar einen Dating-Ratgeber (fragt nicht…).

Aber diesmal ist es anders.

Diesmal geht es um Glaubensfragen.

Und jetzt fragst du dich vielleicht:

Warum macht das ein Schaf – und nicht der Autor selbst?

Ganz einfach: Gerry, mein Erfinder, hätte dieses Buch auch aus seiner eigenen Sicht schreiben können. Aber mal ehrlich – wenn ein Mensch, den man nicht einmal kennt oder von dem man noch nie etwas gehört hat, anfängt zu dozieren, wirkt’s schnell schwer oder belehrend. Ich dagegen darf stolpern, Witze reissen, Schafuccino und nicht einfach nur Cappuccino trinken – und trotzdem die grossen Fragen stellen.

Hinter jedem meiner Sätze und Gedanken steckt natürlich Gerry. Aber er hat gemerkt: Winnie darf laut sagen, was er selbst manchmal nur denkt oder sich auch nicht getraut zu sagen.

Wenn du also lachst, den Kopf schüttelst oder nickst – dann hörst du eigentlich uns beide.

Bevor ich loslege, solltest du wissen, mit wem du es hier zu tun hast – falls du mich noch nicht kennst:

Ich, Winnie:

selbsternannter Chefanalytiker des Lebens. Wenn’s kompliziert wird, mache ich es einfach. Wenn’s einfach ist, mache ich’s kompliziert.

Möbi:

der Professor. Keiner weiss, wofür er eigentlich Professor ist, aber er redet so, dass du spätestens beim dritten Satz einschläfst. Und selbst wenn du wach bleibst, verstehst du höchstens 9,53 % – und die auch nur mit viel Kaffee.

Hilde:

meine bessere Hälfte. Warmherzig, praktisch, aber mit Füsschen, die schon mal Blumen zum Welken bringen.

Pfüddi:

unser Sohn. Immer mit Nuggi im Mund, grummelt mehr als er redet, aber meistens hat er recht.

So. Und warum jetzt ein Glaubens-Tagebuch?

Weil Onkel Heinrich, ein entfernter Verwandter von Hilde, gestorben ist. Ehrlich gesagt: keiner kannte ihn richtig – weil er es so wollte! Warum? Werden wir wohl nie erfahren. Aber als er starb, lag plötzlich sein ganzes Leben vor uns – in Form von Formularen, Testament, Erbschaft, Papierkram und einer Wohnung, die wir auflösen mussten. Und rate mal, wer das erledigen soll? Richtig. Hilde und ich!

Ich, der nicht mal all seine gefühlten 987 Passwörter für Internetzugänge im Griff hat.

Zwischen all dem Papier habe ich gemerkt: Es geht nicht nur darum, wer den veralteten Laptop erbt. Sondern darum, was eigentlich bleibt, wenn einer geht.

Und da kamen die Fragen:

Wo ist Schaf Heinrich jetzt?

Sieht er uns?

Gibt’s im Himmel WLAN? Und wenn ja, kennt er das Passwort?

Niemand in der Familie konnte wirklich helfen. Hilde und ich hatten niemanden zum Reden. Möbi redete sich in Fremdwörtern fest und Pfüddi ist zu klein. Also blieb nur sie und ich.

Darum schreibe ich jetzt Tagebuch, um zu verarbeiten. Also nicht über Todesbescheinigungen. Nicht über Formulare. Sondern über die grossen Fragen die sich stellen.

Und ich verspreche: Es wird ehrlich, es wird tief – aber es soll dich nicht runterziehen. Wenn’s bei mir ernst wird, schiebt sich fast automatisch wieder ein frecher Kommentar dazwischen. Denn mal ehrlich: Wer über den Himmel reden will, muss auf der Erde auch mal lachen können.

Ein fairer Hinweis vorweg:

Ich will dich nicht belehren, nicht runterziehen und schon gar nicht predigen! Aber ich werde auch nicht alles in Watte wickeln, nur damit sich niemand piekst. Dieses Tagebuch hält mir (und vielleicht auch dir) einen Spiegel hin. Manches darin fühlt sich warm an – manches kratzt. Nicht jede Sichtweise ist lustig, schön und toll, denn bei diesen Fragen gibt es mehr als nur den Geradeausblick! Und ganz ehrlich, ich habe gemerkt, dass ich beim Schreiben des Tagebuchs wirklich richtig sauer auf mich wurde, weil ich erkannt habe, dass ich Ober-Winnie auch immer wieder sehe, wie wenig ich weiss! Wenn ich denke das ist Schafsklar, dann merke ich zwei Sekunden später: von wegen! Und das ist nicht lustig, sondern macht mich richtig grummelig über mich selbst, denn auch ich möchte eigentlich nur „Klarheit“ haben und sehe, dass immer wieder ein Nebelschleier aufzieht.

Wenn du beim Lesen also die Stirn runzelst, vielleicht sauer wirst oder innerlich „Oh!“ sagst: gut.

Das ist oft der Moment, in dem etwas wach wird.

Ich verspreche drei Dinge:

1. Ich rede mit mir. Es sind meineFehler/Unsicherheiten/Fragen und Ansichten – ev. kannst du dich aber darin wiederfinden.

2. Ich lade dich ein, ich zwinge dich nicht. Du entscheidest, ob und was du mitnimmst.

3. Ich meine es gut! Ehrlichkeit tut manchmal weh, aber sie heilt besser als nette Floskeln.

Mein Wunsch: Dass du nach diesem Buch nicht sagst: „Joah, nett, ich mach weiter wie bisher.“

Sondern: „Okay, über eine „Sache“ habe ich eine zusätzliche Sichtweise! Egal wie klein oder gross, hauptsache echt.“

Wenn das passiert, hat sich das Ganze gelohnt – für dich, für mich, vielleicht sogar für den Himmel.

– Und noch was: Reden kann ich gut, meinen zumindest jene die mich kennen….ok, erwischt, ich denke auch so….. ABER nur weil ich es vielleicht gut sagen kann, heisst das noch lange nicht, dass das stimmen muss. Für dich ist nur das richtig, was du als richtig für DICH empfindest! – Sonst könnte ja jedes Schaf daherkommen und etwas brabbeln – abgesehen von mir natürlich! Das gilt übrigens in jedem Gebiet deines Lebens.

So. Genug geredet.

Hier kommt mein erster Tagebuch-Eintrag.

Tagebucheintrag 1

Gibt es Gott?

Liebes Tagebuch,

seit Onkel Heinrich gestorben ist, drängt sich eine alte Frage von mir wieder in den Vordergrund: Gibt es Gott?

Schon als kleines Lämmchen habe ich andere gefragt: ‚Gibt’s Gott?‘ – und die Antworten waren meistens Mist. Entweder so kompliziert, dass mein Schafhirn Einschlafmodus machte, oder so flach, dass ich dachte: ‚Danke, hilft null.‘ Also hab ich die Frage irgendwann zur Seite geschoben. Aber weg war sie nie. Sie blieb wie ein Krümel Karottenkeks zwischen den Zähnen – klein, aber ständig spürbar. Doch weggeschoben heisst nicht verschwunden. Sie blieb immer da – leise, im Hintergrund.

Und jetzt, mit dem Tod von Schaf Heinrich und lauter Formularen auf dem Tisch, ist sie plötzlich wieder laut. Denn wenn einer einfach geht – bleibt nicht nur Papierkram und eine leere Wohnung zurück. Es tauchen viele Fragen auf:

Wohin ist Schaf Heinrich gegangen?

Geht es ihm gut?

Ist er noch unter uns, obwohl wir ihn nicht sehen und hören können?

Ist mit dem letzten Schnauf alles endgültig vorbei, oder ist da mehr?

Und… die wichtigste Frage überhaupt: Gibt es Gott?

Die einen sagen: „Natürlich gibt es Gott – schau doch in die Natur!“

Dieser Planet war einmal ein glühend heisser Klumpen Stein. Und heute? Luft zum Atmen. Wasser, das fliesst. Tiere, die laufen. Menschen, die lachen, weinen, fühlen. Gefühle, die du nicht sehen, nicht wiegen, nicht messen kannst – und die doch alles im Leben bestimmen UND real sind! Ist das nicht Beweis genug?

Andere sagen: „Wenn ich Gott nicht messen, sehen oder anfassen kann, dann gibt es ihn nicht!“ Für sie ist alles nur Zufall, Chemie und Biologie.

Hm…..und mein kleines Schafhirn meint: Zufall? Chemie? Biologie? Yup….ist klar! Aus einer riesig grossen glühend heissen Kugel, wird nach dem erkalten ein blühend blauer Planet, welcher vor Vielfalt nur so strotzt! Wäre gleichbedeutend mit: Ich schliesse eine weisse Leinwand und alle möglichen Farben und Pinsel in einen Bunker, öffne diesen erst nach 1000 Jahren und finde dann statt einer leeren, zerflederten Leinwand und trockenen Farben einen Picasso! Yup….ist klar, passt aber nicht!