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»Wenn man von frühester Kindheit, wie ich, in das mystische Heiligtum unserer Religion eingeführt ist...« W. A. Mozart Über Valentinus: Der Autor und Mystiker Valentinus war lange Jahre Musiker, Inhaber eines Musikgeschäfts und arbeitete im traditionsreichsten Musikhaus für klassische Musik in Salzburg. Als Mystiker teilt er seine Erfahrung und sein Wissen seit über dreißig Jahren auf Retreats, Vorträgen, Videos und in seinen Büchern.
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Seitenzahl: 72
Veröffentlichungsjahr: 2021
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Für Dich
DIE ILLUMINATEN UND DAS EDLE ZIEL
Das 18. Jahrhundert
Die Geheimbünde
Adam Weishaupt
Der Orden
Johann Wolfgang von Goethe
Die Erleuchteten
Der Priestergrad
Die Selbsterkenntnis
Die Wahrheit
Der Schlüssel
Das Denken
Die Einheit
Die innere Vollkommenheit
Das wirkliche Ich-Seins
Das Symbol
Adolph Freiherr Knigge
Aigen in Salzburg
Fürsterzbischof Coloredo
Ignaz Edler von Born
Aloys Blumauer
Der Götterhain
Die Illuminatengrotte
Die Sphinx
Das Dunkel der Seele
Die Spinne
Die Sinnbilder
Der Traum
Der Tempel
WOLFGANG AMADEUS MOZART
Die Musik
Der Mensch
Der Mystiker
Otto von Gemmingen
Das Siegel von Salomon
Der Brief
Der Götterhain
Basil von Amann
Grotta
Die Zauberflöte
Der Tempel der Weisheit
Eine kleine Deutung
Emanuel Schikaneder
Isis
Das Licht
Das herrlichste Glück
Literaturverzeichnis
Bildquellen
Valentinus
Ein Jahrhundert der Kunst und des Schönen. Ein Jahrhundert, in welchem die Ära der Aufklärung seinen Höhepunkt erreicht. In Österreich sprach man vom philosophischen Zeitalter. Die Pforte zu neuem selbstständigen Denken wurde geöffnet. Viele Menschen befreiten ihren Geist von altüberlieferten Aberglauben und Dogmen aller Art. Fesseln, welche den Fortschritt der Menschheit banden, wurden gelöst. Gott wurde aus dem für ihn von Menschen gebauten finsteren Kerker befreit. Sein entwürdigendes Dasein als stiller Alleswisser mit fertigem Drehbuch für die Menschen aufgehoben. Gott wurde für jeden Menschen wieder zur Möglichkeit, eins mit ihm zu sein und Großes zu vollbringen.
Große Denker, versuchten durch ihre provokanten Ideen, alte starre Strukturen aufzubrechen. Es war ihnen wichtig, dass Menschen den Mut finden, die Kraft des eigenen Denkens zur Entwicklung und Entfaltung des „Projekt Leben“ einzusetzen. Erst dadurch, so ihre Auffassung, ist es dem Menschen möglich, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.
Der Weltzweck ist kein anderer, als die höchst mögliche Entwicklung und Glückseligkeit aller endlichen Kräfte. Nur das »Wirkliche« ist möglich und alles »Mögliche« ist wirklich.
Adam WeishauptUeber die Lehre von den Gründen und Ursachen aller Dinge 1794
Verschiedenste Geheimbünde florierten im 18. Jahrhundert. Menschen trafen sich dort, um nach dem Sinn und der Wahrheit im Leben zu forschen. Die bekanntesten Geheimbünde waren die Freimaurer, Rosenkreuzer und Illuminaten. Der erste größere Rosenkreuzer Orden, verlor fast gänzlich seine ursprüngliche Absicht. Die alchemistischen Schriften wurden für bare Münze genommen. So wurde mit abstrusen alchemistischen Experimenten versucht, Blei in Gold zu verwandeln. In Wirklichkeit meinten die Alchemisten mit dieser Transformation die Veredlung der menschlichen Seele.
Die mit ihren eigenen Gedankenformen identifizierte Seele (Blei) durchschaut durch fortschreitende Reflexion diesen Irrtum und wird zu einer wahrhaft sich Selbst bewussten Seele (Gold).
Nichts besser ist auf Erden, als die schöne Edle Liebe, damit wir Gott gleich werden, sodass keins das andere trübe.
Christiani RosencreutzChymische Hochzeit 1459
Alchemistische Praktiken, in welchen versucht wurde, Metalle zu veredeln, demzufolge mehr den Schein statt das Sein zu kultivieren, waren einem Freigeist wie Adam Weishaupt ein Dorn im Auge. Adam Weishaupt strebte nach der Vervollkommnung des Menschen. Um dies zu verwirklichen und dem ganzen eine äußere Struktur zu verleihen, spielte er zunächst mit dem Gedanken, eine Schule der Menschheit zu gründen. Letzten Endes reiften seine Überlegungen zur Gründung eines Geheimordens, dessen Absicht bis in die heutige Zeit nur von wenigen Menschen verstanden wurde.
Adam Weishaupt. 1748 – 1830
Die Absicht dieser Verbindung ist es, mit vereinigten Kräften daran zu arbeiten, dass jedes Mitglied unserer Schule so viel von einer wahren, der menschlichen Natur und Bestimmung gemäßen Glückseligkeit erlangen möge, als es Zeit, Ort und andere Umstände erlauben und zweitens, das ganze menschliche Geschlecht an dieser Glückseligkeit Teil nehmen zu lassen.
Die Glückseligkeit, die wir suchen, besteht also nicht in der so gepriesenen Ruhe und Gleichgültigkeit des Weisen: sondern in einem tröstlichen Genusse aller Gaben Gottes, mit ununterbrochener Bestrebung, so viel Gutes in und außer uns zu wirken, dass die Zahl unserer angenehmen Empfindungen stets mit neuen Gegenständen der Freude und des Vergnügens vermehrt werde, bis wir zur völligen Veredlung unserer Natur in die Ewigkeit hinüber schreiten.
Adam WeishauptSchule der Menschheit
1776 war es soweit. Adam Weishaupt gründete einen Geheimorden, der bis in die Gegenwart die Fantasie der Menschen beflügelt. Den Orden der Illuminaten.
Adolph Freiherr von Knigge und Johann Joachim Christoph Bode waren begeistert von dessen Idealen. Knigge und Bode überzeugten einflussreiche und berühmte Persönlichkeiten zum Beitritt. Letzterer brachte Johann Wolfgang von Goethe in den Orden. Schon bald dehnte sich der Einfluss des neuen Ordens bis auf die höchsten regierenden Kreise aus. Das rief unter anderem den besagten Rosenkreuzer Orden auf den Plan. Die Führer des Rosenkreuzer Ordens, welche ihre Macht dahin bröckeln sahen, leiteten nunmehr alles in die Wege, mit lügnerischen und bizarrsten Denunziationen den Illuminaten ein Ende zu setzen. Dies bereitete den Boden zur Entstehung der bis heute existierenden Verschwörungstheorien. Einer dieser Verschwörungstheorien erzählt von berühmten und reichen Persönlichkeiten. Persönlichkeiten, deren angebliches Ziel es ist, Macht über Menschen und in weiterer Folge die Weltherrschaft zu erringen. Es wurde dabei außer acht gelassen, dass ein solches Streben zur bloßen Befriedigung billiger Machtgelüste im völligen Gegensatz zum eigentlichen Hauptziel der Illuminaten steht: »Die Herrschaft von Menschen über Menschen überflüssig zu machen«.
Wenn Einheit die Seele eines jeden moralischen Körpers ist, so muss in jeder geheimen Verbindung, in keiner mehr als in dieser, alles vermieden, alles entfernt werden, was Menschen teilt, trennt, den Geist der Uneinigkeit unter sie verbreitet.
Adam WeishauptDas verbesserte System der Illuminaten mit allen seinen Einrichtungen und Graden. 1787
Johann Wolfgang von Goethe. 1749 - 1832
1780 wurde Goethe in den Bund der Freimaurer aufgenommen. Drei Jahre später trat Goethe als 33 Jähriger dem Illuminatenorden bei. Goethe war begeistert von den edlen Zielen der Illuminaten rund um Adam Weishaupt.
Bis in die heutige Zeit hält sich das Gerücht, dass Goethe in den Illuminatenorden eigens eingeschleust wurde, um den Orden zu denunzieren, doch dann könnte man genau so gut behaupten, sein »Faust« ist nur ein Witz.
Ein jeder sieht, was er im Herzen trägt
Johann Wolfgang von GoetheFaust
Der Name selbst, den ihr Gründer dieser Gesellschaft gab, passt so gar nicht zu Menschen, deren armer und nicht selbstbewusster Geist nur um die Erfüllung primitiver Machtgelüste und das anhäufen materieller Dinge kreist. Der Name Illuminaten bedeutet auf Deutsch die Erleuchteten. Menschen, deren Meister die Gier ist, sind eines mit Bestimmtheit nicht: Erleuchtet.
So wird also heute noch fleißig verschwört und nicht selbstständig nachgedacht, viel nachgeplappert und nicht nachgelesen. Denn nur die allerwenigsten unter den Verschwörungs-Athleten hatten und haben nur eine Seite aus den tiefgründigen, den menschlichen Geist illuminierenden Büchern von Adam Weishaupt je gelesen. Damals wie heute hat sich daran wenig geändert. Die grundlegenden Ziele der Illuminaten, waren den Herrschenden der Zeit nicht unbedingt angenehm. Es war somit nicht weiter verwunderlich, dass die Ideen der Illuminaten bei den mächtigsten der Kirche und Politik schnell eine noch schlimmere Bedrohung darstellten als die Pest.
Diese Faktoren waren verantwortlich für das Verbot des Illuminatenordens im Jahre 1785, nur wenige Jahre nach dessen Gründung in Ingolstadt.
Wahre Aufklärung und Sittlichkeit will andere ihrer Mitmenschen so wenig zur Maschine machen, dass sie vielmehr die Ursache wird, dass sie, die vorher Maschinen waren, nun aus eigner Kraft wirken.
Der Betrug der Aberglaube der Despotismus, diese wollen Maschinen, diese sind es, welche eben diese Vorspieglungen erfinden, um gute Fürsten in der Abhängigkeit zu erhalten und gegen alles Gute misstrauisch zu machen, waffnen und zu empören.
Adam WeishauptNachtrag zur Rechtfertigung meiner Absichten 1787
Im folgenden Einweihungsritual zum Priestergrad werden die edlen Ziele der Illuminaten deutlich. Der Ritter (Anwärter zum Priestergrad) hat die Wahl. Entweder für den Schein der Dinge oder dem Sein des Lebens.
Zunächst betritt der Kandidat ein prächtig erleuchtetes kostbar rot tapeziertes Zimmer. Vorne sieht man einen Thron unter einem Himmel. Vor dem Thron steht ein Tisch. Auf ihm liegen eine Krone, ein Zepter, ein Schwert, Gold, Kostbarkeiten und Fesseln. Zu Füßen des Tisches liegen auf einem roten Kissen die priesterlichen