Wozu leben? - Kerstin Oppermann - E-Book

Wozu leben? E-Book

Kerstin Oppermann

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Beschreibung

Umbrüche, Krisen, und Aufbrüche begleiten unser Leben. Gerade in diesen Zeiten beschäftigt uns die Frage nach dem Wozu. Antwort erhalten wir durch logotherapeutisch geführte Selbsterfahrungsarbeit. Wir erfahren, wie wir unser Leben aktiv und kreativ gestalten können. Dieses Buch von Kerstin Oppermann mit einem Beitrag von Elisabeth Lukas, beschreibt die Grundzüge von Logotherapie und Existenzanalyse und führt in die logotherapeutisch geführte Autobiografiearbeit ein. Mit ihrer Hilfe lassen sich die eigenen Ressourcen entdecken und Freiräume ausloten, um neue Sinnmöglichkeiten und Zukunftsperspektiven zu ergründen.

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Kerstin Oppermann,

geboren 1975, verheiratet, 3 Kinder, Dipl. Päd., Ausbildung in Logotherapie und Existenzanalyse (sinnzentrierte Psychotherapie), psychotherapeutische Heilpraktikerin, Dozentin für Sozialwissenschaften im Krankenpflegebereich, selbstständig beratend und therapeutisch tätig.

Kerstin Oppermann

Wozu Leben?

Logotherapeutische Selbsterfahrungund Biografiearbeit

mit einem Beitrag von

Elisabeth Lukas

Bibliografische Information der Deutschen NationalbibliothekDie Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

© 2010 Verlag der Ideen, Volkachwww.verlag-der-ideen.de

Zweite, durchgesehene Auflage

eISBN 978-3-942006-01-9

Covergestaltung, Titelfoto und Layout: Jonas Dinkhoff

Inhalt

Inhalt

Einleitung

I. Einführung in die Logotherapie

Grundformel

Entstehung

Die geistige Ebene

Die drei Säulen

Die Dimensionalontologie

II. Logotherapie und Selbsterfahrung(von Elisabeth Lukas)

Das Ich wird Ich am Du

Beachtung von Wesentlichem

Lebensschau

Die menschlichen Entscheidungen

Selbstgespräch ist Zwiegespräch

Ein praktisches Beispiel

Logotherapeutische Intervention

Begleitende Rolle der Gruppe

Fähigkeit zur Selbsttranszendenz

Heilsein statt Verletztsein

Modell für Autobiografie

III. Logotherapeutische Biografiearbeit

Extremsituationen

Personsein und Biografie

Einstieg in autobiografisches Arbeiten

Autobiografisches Arbeiten

Nachwort

Quellenangaben

Einleitung

»Wozu Leben?« ist eine provokante Frage, die uns aber vermutlich niemals loslassen wird. Uns quälen die menschlichen Herausforderungen, Krisen und Alltagsgeschichten so sehr, dass sich die Frage immer wieder wie ein Abgrund auftut, wozu sich leben lohnen sollte. Dieses Buch versucht, Antworten zu geben, warum Leben sinn- und wertvoll ist. Sinnfindung ist nicht einfach, nicht immer liegen die Aufgaben klar vor uns und nicht immer sind wir bereit, sie anzunehmen. Die Logotherapie hat jedoch gerade zu diesem im Menschen verankerten nihilistischen Gefühl ein Gegengewicht geschaffen. Sie zeigt dem Menschen Wege aus der Sinnlosigkeit.

Es sind aber nicht nur die Leid- und Schuldsituationen, die uns den Boden unter den Füßen wegziehen. Vor allem kann unsere Überflussgesellschaft die Sinnentleerung durch Übervorsorge und -fürsorge nicht aufhalten. Mehr denn je sorgen wir uns um unsere Psyche, gleichzeitig war sie wohl auch noch nie so krank. Je mehr wir darüber nachdenken, um so schwieriger scheint es zu sein, diese Frage zu beantworten.

Die Logotherapie kann helfen, Antworten zu finden. In diesem Buch werden Sie mit den Grundzügen der Logotherapie vertraut gemacht, die Sie als sinnzentrierte Psychotherapie kennenlernen. Für das zweite Kapitel, in dem es um »Logotherapie und Selbsterfahrung« geht, bedanke ich mich herzlich bei Frau Dr. phil. habil. Elisabeth Lukas. Daran schließt sich ein Überblick zur Methode der logotherapeutisch geführten Biografiearbeit an. Diese dient als Richtschnur, sich selbst zu erkennen, eigene Lebensthemen zu verstehen, Konflikte zu lösen, neue Chancen zu entdecken und schließlich die Zukunft zu gestalten.

I. Einführungin die Logotherapie

Grundformel

Viktor Frankl sah diese pathologischen Prozesse im Menschen ebenso, bezweifelte aber die völlige Auslieferung des Menschen an sich selbst. Dazu schränken beide Theorien den Menschen in seinem Sein ein: Freud im Bewusstsein und Adler im Verantwortlichsein. Für Frankl aber gilt die (anthropologische) Grundformel: »Mensch-sein bedeutet Bewusst-sein und Verantwortlichsein.«1

Entstehung

In der Auseinandersetzung mit der Psychotherapie – während seiner Jugendzeit schrieb Frankl Briefe an Freud und bekam von diesem Antworten – war er von der Psychoanalyse angetan bis er als knapp Zwanzigjähriger die Grenzen dieser Therapie erkannte und sich der Individualpsychologie zuwandte.

Doch auch hier spürte er, dass der Mensch mehr ist als ein von Minderwertigkeitskomplexen getriebenes Wesen. Für Frankl, der selbst immer auf der Suche nach dem Sinn und zeitweilig auch vom Nihilismus gepackt war, kam die Erkenntnis, dass es immer einen Sinn im Leben gibt und zwar in jeder konkreten Situation, den es zu erkennen und zu leben gilt.

Die geistige Ebene

Bei seiner Suche nach fundamentalen, heilen Seelenkräften stieß er auf die geistige Ebene des Menschen, die bisher von der Psychotherapie vernachlässigt wurde und die den Menschen zu mehr macht, als nur sein zu müssen. So sah Frankl in den Worten Goethes die vielleicht oberste Maxime jedweder Psychotherapie:

»Wenn wir die Menschen nehmen, wie sie sind, so machen wir sie schlechter. Wenn wir sie behandeln, als wären sie, was sie sein sollten, so bringen wir sie dahin, wohin sie zu bringen sind.«2

Für ihn bedeutete Geistigkeit aber nicht die Intelligenz oder das logische Denkvermögen, sondern Menschlichkeit, das heißt: Entscheidungsfreiheit, Verantwortlichkeit, Wertesensibilität, Liebesfähigkeit, personale Würde und der göttliche Funke im Menschen. Mit seiner Logotherapie versucht Frankl, diesen Funken immer wieder neu anzufachen, um Leid zu vermindern und Krisen bewältigen zu können.