XXL-Leseprobe: Mama allein zu Haus - Barbara Becker - kostenlos E-Book

XXL-Leseprobe: Mama allein zu Haus E-Book

Barbara Becker

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Beschreibung

Von (Promi)-Müttern, Söhnen und Katastrophen: So komisch war Abschiedsschmerz noch nie. Noch vor Kurzem waren ihre Kinder kleine Jungs – und plötzlich verlassen sie als Männer das Haus. So wie den beiden Freundinnen Barbara und Christiane ergeht es vielen Frauen, deren Kinder flügge werden: Der Stolz auf die selbstständigen Kinder mischt sich mit bittersüßem Abschiedsschmerz. "Empty Nest Syndrom" nennen es die Psychologen – "Muttertier-Blues" sagen die Söhne und verdrehen liebevoll die Augen. Statt 24/7-Muttertier heißt es plötzlich "Mama allein zu Haus" und es stellt sich die Frage, warum man den Kühlschrank überhaupt noch füllen soll, wenn ihn keiner mehr leer futtert. Humorvoll und selbstironisch zeigen die beiden Freundinnen, wie es mit Hilfe ihrer "Sisterhood" gelingt, die neugewonnene Freiheit zu genießen. Jetzt die XXL-Leseprobe herunterladen und direkt reinlesen!

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Seitenzahl: 45

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Impressum

© eBook: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

© Printausgabe: 2021 GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, Postfach 860366, 81630 München

Gräfe und Unzer Edition ist eine eingetragene Marke der GRÄFE UND UNZER VERLAG GmbH, www.gu.de

Alle Rechte vorbehalten. Nachdruck, auch auszugsweise, sowie Verbreitung durch Bild, Funk, Fernsehen und Internet, durch fotomechanische Wiedergabe, Tonträger und Datenverarbeitungssysteme jeder Art nur mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

Projektleitung: Simone Kohl

Lektorat: Carina Heer

Covergestaltung: Martina Frank

eBook-Herstellung: Isabell Rid

ISBN 978-3-8338-8059-9

1. Auflage 2021

Bildnachweis

Fotos: Barbara Becker, Jens von Zoest

Syndication: www.seasons.agency

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Christiane | München

Er ist weg

Er liegt irgendwo an einem staubigen Straßengraben. Ich weiß es ganz genau. Wie konnte ich es nur erlauben, dass mein Kind ohne mich durch Südamerika fährt – mit einem Bus? Die sind in Brasilien doch nicht verkehrssicher. Und jetzt liegt er da. Geld weg, Handy geklaut und der teure neue Rucksack auch.

Er ruft bestimmt nach mir!

War das nicht seine Stimme?

Schweißgebadet wache ich auf und reiße das Schlafzimmerfenster auf. Ich atme tief durch und lasse die kalte Nachtluft ins Zimmer strömen, damit sich mein Herzschlag beruhigt. Mein Kind wollte sich Brasilien anschauen und Argentinien und was weiß ich noch alles – und das alles ohne familiären Rückhalt, nur mit einem Schulfreund. Das schafft er doch nicht, er war doch eben noch ein Schulkind! Und doch hat er es einfach getan, ist mit einem ganz breiten Grinsen im Gesicht nach Südamerika geflogen.

DIESE UNFASSBARE LIEBE

Zwanzig Jahre lang war ich seine erste Ansprechpartnerin, obwohl ich nach drei Monaten Babypause gleich wieder zurück in den Job bin. Ohne meine Schwester Moni wäre das nicht gegangen. Barbara hatte ihre Sisterhood aus Freundinnen, ich hatte meine echte Sister Moni.

Ganz die stolze Tante, hat sie Nicholas schon an seinem ersten Tag auf dieser Welt in den Armen gehalten, ihn mir am Anfang zum Stillen in die Redaktion gebracht und geduldig mit ihm auf Spielplätzen rumgesessen – für mich die absolute Albtraumbeschäftigung. Als er größer wurde, gingen wir beide zusammen ins Büro – ich in die Redaktion und er in die Burda-Bande, unseren Betriebskindergarten. Nachmittags holte Moni den Kleinen dann ab, wenn es bei mir mal wieder länger dauerte.

Nein, gar kein Problem, das noch schnell fertig zu schreiben – wirklich. »Mein Kind ist versorgt.« Das war mein Mantra über viele Jahre und ist es wohl für die meisten arbeitenden Mütter. Wollen Chefs das wirklich wissen, wie wir das hinkriegen? Die meisten nicht. Die wollen nur, dass die Mütter funktionieren und ihre Kinder irgendwie wegorganisiert sind. Zum Glück hatte ich Moni. Mehr Glück kann man eigentlich nicht haben als so eine Schwester. Ich weiß nicht, wie ich in meinem Vollzeitjob samt Wochenenddienst und Abendschichten anders hätte überleben können, denn komischerweise kam meinem Mann in solchen Situationen oft ein wichtiger Termin dazwischen. Die meisten arbeitenden Mütter sind perfekte Organisatoren, aber allein können wir es nicht schaffen. Da ging es mir wie Barbara, die ihren Freundinnenkokon in Miami um ihre Kinder und sich gewebt hatte.

Als Nicholas klein war, hörte ich schon manchmal von meinem Sohn: »Also die Mama von Luis ist immer zu Hause. Warum bist du eigentlich nicht immer hier?«

Ja, warum nicht? Weil ich meinen Job liebe und eine unzufriedene, weil unterbeschäftigte Mama auf Dauer keine glückliche Mama ist.

Das hat er schon ziemlich früh kapiert und ehrlich gesagt habe ich meinen Sohn und seine Kumpels auch gnadenlos damit eingelullt, dass ich regelmäßig Premierenkarten für die neuesten coolen Filme besorgt habe. Da war ich dann Supermom, auf die mein Sohn sichtlich stolz war. Man muss eben mit allen Tricks arbeiten!

Schon in der Grundschulzeit hatten Nicholas und ich zudem wegen meines Jobs ein Ritual entwickelt, das wir bis zum Abitur beibehalten haben. Wenn er mittags nach Hause kam, rief er als Erstes mich an – noch vor dem Mittagessen. Dann wurde besprochen, wie der Tag so gelaufen war, welcher Lehrer blöd und welche Note noch blöder war. Und was er noch vorhatte, bis ich nach Hause käme. Vielleicht funktioniert unsere Long-Distanz-Kommunikation deshalb heute so gut …

Wobei, jetzt, da ich so schweißgebadet am Fenster stehe, wüsste ich doch schon gern ein bisschen genauer, was mein Sohn gerade tut – oder welche schrägen Typen er möglicherweise gerade kennengelernt hat, denen er vielleicht blind vertraut.

Nur nicht darüber nachdenken …

Aber wie Barbara war und bin ich eben eine gnadenlose Mama Kontrolletti. Mama is watching you