Young Money Guide - Henning Jauernig - E-Book
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Young Money Guide E-Book

Henning Jauernig

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Beschreibung

Der Spiegel Bestseller-Autor, der Millionen begeistert: Geld ganz einfach

Mit seinem Blog »Young Money« erreicht Henning Jauernig auf SPIEGEL ONLINE seit 2017 ein Millionenpublikum: So unterhaltsam und leicht verständlich wie kein anderer erklärt der 28-Jährige alles, was junge Menschen zum Thema Geld wissen müssen. Denn mit Bausparvertrag, Steuererklärung und Altersvorsorge fühlen sich viele überfordert – oder haben einfach keine Lust, sich darum zu kümmern. Jauernig macht endlich Schluss mit dem schlechten Gewissen und zeigt unter anderem, welches Vermögen auf den wartet, der auf seinen täglichen Coffee to go verzichtet. In diesem Buch beantwortet er die drängendsten Fragen seiner Leser – damit mehr Zeit bleibt für das, was wirklich wichtig ist.

Themen im Young Money Guide

Geld im Alltag: Haushaltsbuch, Sparen bei Alltagsgewohnheiten, mit Spartipps für Faule

Konto & Kredit: Gutes Girokonto finden, Notgroschen für schlechte Tage, günstige Kredite finden

Geld anlegen & investieren: In Aktien investieren, monatlich sparen und anlegen, Geld nachhaltig anlegen kannst

Geld verwalten & beschützen: Börsencrash, Geldanlage-Roboter, Aktien im Realitätscheck, Gold und Immobilien

Rente & Versicherungen: Gesetzliche Rente, Ersparnisse für die Rente, Riester-Rente, betriebliche Altersvorsorge (bAV), zusätzliche Geldgeschenke vom Arbeitgeber, Versicherungen für junge Menschen

Bauen & Wohnen: Kaufen oder Mieten, für den Hauskauf sparen, Immobilienkauf,

Geld & Liebe: Umgang mit Geld in der Partnerschaft, Ehevertrag

Steuern: Steuererklärung: Wie man Steuern sparen kann

Finanzielle Unabhängigkeit

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 240

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Henning Jauernig, Jahrgang 1991, ist seit seiner Kindheit von der Börse fasziniert. Die erste Aktie kaufte er kurz nach seinem Abitur, die ersten Fonds folgten wenig später. Seitdem löchern ihn Familie und Freunde mit Finanzfragen. Nach Stationen bei FAZ und Handelsblatt kam er 2016 als Redakteur ins Wirtschaftsressort von SPIEGELONLINE. Sein Blog Young Money erreicht dort ein Millionenpublikum.

Besuchen Sie uns auf www.penguin-verlag.de und Facebook.

Henning Jauernig

Young Money Guide

Richtig mit Geld umgehen und mehr vom Leben haben

Ein Teil der Texte dieses Buchs ist erstmals auf dem Blog Young Money bei spiegel.de erschienen. Sie wurden für diese Ausgabe durchgesehen und aktualisiert.Der Inhalt dieses E-Books ist urheberrechtlich geschützt und enthält technische Sicherungsmaßnahmen gegen unbefugte Nutzung. Die Entfernung dieser Sicherung sowie die Nutzung durch unbefugte Verarbeitung, Vervielfältigung, Verbreitung oder öffentliche Zugänglichmachung, insbesondere in elektronischer Form, ist untersagt und kann straf- und zivilrechtliche Sanktionen nach sich ziehen.Sollte diese Publikation Links auf Webseiten Dritter enthalten, so übernehmen wir für deren Inhalte keine Haftung, da wir uns diese nicht zu eigen machen, sondern lediglich auf deren Stand zum Zeitpunkt der Erstveröffentlichung verweisen.Copyright © 2020 by Penguin Verlagin der Verlagsgruppe Random House GmbH, Neumarkter Straße 28, 81673 München,und SPIEGELONLINE GmbH, Hamburg, Ericusspitze 1, 20457 HamburgUmschlag: Hafen Werbeagentur, HamburgUmschlagmotiv: Christian KerberGrafiken: Katja Braun © DERSPIEGELRedaktion: Birthe VogelmannSatz: Vornehm Mediengestaltung GmbH, MünchenISBN978-3-641-25392-9V002www.penguin-verlag.de

Inhalt

Vorwort

KAPITEL 1: Geld im Alltag

Warum jeder ein Haushaltsbuch führen sollte – und wie es funktioniert

Was Alltagsgewohnheiten auf Dauer kosten und warum sich Sparen lohnt – mit Spartipps für Faule

Warum Arbeitskraft so wichtig ist

So verstehst du endlich deine Gehaltsabrechnung

KAPITEL 2: Konto & Kredit

Wie du ein gutes Girokonto finden kannst – mit Checkliste für Faule

So sicherst du dir einen Notgroschen für schlechte Tage – mit Checkliste für Faule

Im Notfall: In fünf Schritten zum günstigen Kredit – mit Checkliste für Faule

KAPITEL 3: Geld anlegen & investieren

Warum wir alle in Aktien investieren sollten

Wie du Aktien für deinen Reichtum arbeiten lässt

Wie du 10.000, 50.000 und 100.000 Euro auf einmal anlegst

Wie du monatlich sparen und anlegen kannst – mit Checkliste für Faule

Wie du Geld nachhaltig anlegen kannst

KAPITEL 4:

Wie du am besten mit einem Börsencrash umgehst

Was taugen Geldanlage-Roboter?

Vorurteile gegen Aktien im Realitätscheck

Und was ist mit Gold und Immobilien?!

KAPITEL 5: Rente & Versicherungen

Wie funktioniert die gesetzliche Rente und reicht sie überhaupt?

Wie viel Geld du für die Rente zurücklegen solltest

So funktioniert die Riester-Rente

Warum eine betriebliche Altersvorsorge (bAV) sinnvoll ist

So sicherst du dir ein zusätzliches Geldgeschenk vom Arbeitgeber – mit Checkliste für Faule

Diese Versicherungen brauchen junge Menschen wirklich

KAPITEL 6: Bauen & Wohnen

Neun Tipps gegen teure Überraschungen bei der Miete

Kaufen oder Mieten – was ist besser?

Wie du für einen Hauskauf sparen kannst

Wie viel du für einen Immobilienkauf ausgeben kannst

So setzt du einen Immobilienkauf am besten um

KAPITEL 7: Geld & Liebe

Der richtige Umgang mit Geld in der Partnerschaft

Warum ein Ehevertrag sinnvoll sein kann

KAPITEL 8: Steuern

Warum eine Steuererklärung sinnvoll ist und wie du Steuern sparen kannst

So erstellst du am bequemsten eine Steuererklärung

KAPITEL 9: Der Traum von finanzieller Unabhängigkeit

So könnte der Ausstieg klappen

Glossar

Vorwort

»Ich weiß eigentlich gar nicht, was ich damals gekauft habe«, sagt Emily, die mir in einer Hamburger Bar bei einem Glas Wein gegenübersitzt. Die 29-jährige Eventmanagerin war vor ein paar Jahren bei einem Beratungsgespräch in einer Bank, weil sie sich endlich um das Thema Altersvorsorge kümmern wollte. »Und jetzt frage ich mich, ob ich all die Verträge überhaupt brauche, die ich damals abgeschlossen habe«, sagt sie und reicht mir einen Ordner mit ihren Finanzunterlagen über den Tisch. Wir kennen uns noch aus der Schule und hatten im Vorfeld vereinbart, dass ich mal einen Blick auf ihre Verträge werfe.

Nachdem ich mir die Unterlagen angeschaut habe, stelle ich fest, dass es Emily leider so ergangen ist wie den meisten meiner Freunde, die mich immer mal wieder um Rat fragen. Über die Jahre zahlte sie Hunderte Euro Provision an die Bank für Produkte, die sie gar nicht braucht, und ihr Erspartes ist immer noch nicht gewachsen.

»So wird das nichts mit der Altersvorsorge«, stelle ich fest.

Emily entgegnet: »Na ja, ich habe mich halt voll auf den Berater verlassen und wollte einfach meine Ruhe davon haben.«

So wie Emily geht es den meisten meiner Freunde. Das Thema Altersvorsorge und Geldanlage überfordert sie, und sie wissen oft nicht, wo sie anfangen sollen. Einige von ihnen haben deshalb bei einem Bankberater oder Versicherungsmakler eine Lebensversicherung oder ein Riester-Rentenprodukt gekauft. Oftmals verstehen sie gar nicht so richtig, was der jeweilige Vertrag genau beinhaltet, aber Hauptsache, sie haben erst einmal ein paar Jahre Ruhe. Die Unterlagen verschwinden dann ungelesen in irgendeinem Ordner. Andere wiederum würden sich am liebsten einfach gar nicht mit ihren Finanzen beschäftigen. Sie verdrängen das Thema vollständig.

Häufig haben junge Menschen die Verwaltung ihrer Finanzen jahrelang komplett ihren Eltern überlassen, fragen nicht nach und sind dann ratlos, wenn sie eigene Finanzentscheidungen treffen müssen. Die Vorbildung fehlt, weil das Thema in deutschen Schulen nicht auf dem Lehrplan steht. Viele starten ins Berufsleben oder, schlimmer noch, arbeiten seit Jahren und wissen nicht, wie sie fürs Alter vorsorgen sollen oder welche Versicherungen sie eigentlich brauchen.

Doch man kann meiner Generation keinen Vorwurf machen. Unsere Eltern und Großeltern haben uns vorgelebt, dass man über Geld am besten nicht spricht. In vielen Familien ist das ein Tabu. Tatsächlich zeigen Studien: Nirgendwo sonst auf der Welt wird so wenig über Geld gesprochen wie in Deutschland. Ein Informationsaustausch findet nicht statt, woher soll man also wissen, wie man sein Geld anlegt?

Ich kann gut verstehen, dass man sich nicht gerne mit Berufsunfähigkeitsversicherung, Rente und Aktienfonds auseinandersetzt. Es gibt sicher schönere Dinge im Leben, mit denen man seine wenige Freizeit verbringen kann. Ich glaube, dass diese Abneigung nur zum Teil dadurch begründet ist, dass die Produkte den Leuten zu komplex sind. Bei den meisten ist es doch so: Sie sind nicht zu doof, Aktien zu kaufen, sie interessieren sich bloß einfach nicht dafür.

Das liegt daran, dass die meisten sich sträuben, sich ganz konkret mit ihren Vorstellungen vom Leben zu beschäftigen. Denn wer sich um seine Finanzen kümmert, muss sich unangenehme Fragen stellen wie: Wer bin ich eigentlich? Was sind meine Ziele im Leben – und wie möchte ich sie erreichen? Will ich mal mit einer Familie in einem eigenen Haus wohnen oder lieber die Freiheiten eines Singles genießen?

Denn all diese großen Fragen des Lebens haben einen starken Einfluss auf unsere finanziellen Entscheidungen. Und da es ziemlich anstrengend sein kann, sich mit diesen fundamentalen Themen zu beschäftigen, verdrängen viele Menschen sie einfach.

Gerade meine Generation gilt als eine Gruppe von Leuten, die sich verdammt schwer damit tut, sich zu entscheiden. Wir gelten als die Maybes und Unentschlossenen. Es gibt so viele Möglichkeiten, sodass wir alle heillos überfordert sind. Es scheint, als hätten wir vergessen, wie man Entscheidungen trifft. Und dieses Lebensgefühl wirkt sich auch auf unsere Geldentscheidungen aus. Anstatt die Dinge in die Hand zu nehmen, verdrängen wir sie. Es wird schon irgendwie gut gehen, so die Hoffnung der meisten meiner Freunde.

Hinzu kommt: Oft fehlt uns im Alltag einfach die Zeit. Man hat schon genug mit Job und Privatleben um die Ohren, wie soll man sich da noch um seine Geldanlage kümmern?

Aber ich kann dich beruhigen, es ist nämlich ein Irrglaube, dass die Beschäftigung mit Finanzen & Co. so wahnsinnig viel Zeit frisst. Ein oder zwei Stunden pro Monat reichen völlig aus. Und wer einmal seine Geldangelegenheiten geregelt hat, muss erst einmal jahrelang nichts tun. Der Großteil läuft von allein.

Ich zum Beispiel mache einmal am Ende des Jahres einen Check und gucke, ob noch alles so wie geplant läuft – das war’s. Danach kann ich mich guten Gewissens um die wirklich wichtigen Dinge des Lebens kümmern: Familie, Freunde, Sport. Es lohnt sich also, seine Finanzen in den Griff zu kriegen. Denn wer richtig mit Geld umgeht, hat auf Dauer mehr von seinem Leben!

Außerdem müssen wir uns alle die Frage stellen, ob wir unsere Zeit im Alltag wirklich immer sinnvoll nutzen. Gerade Menschen meiner Generation hängen viel am Smartphone herum, aktualisieren ständig die Timelines verschiedener Social-Media-Kanäle, weil sie Angst haben, etwas zu verpassen. Aber wer das Smartphone zum Beispiel nur eine Stunde pro Woche weniger nutzt, kann diese Zeit darauf verwenden, sich mit seinen Finanzen zu beschäftigen. Es ist nur eine Frage der Prioritätensetzung.

Das Gute ist: Du hast die größte Hürde bereits genommen, weil du dieses Buch in die Hand genommen hast. Du hast also entschieden, dass du diese Dinge endlich angehen willst. Und von diesem Startpunkt aus geht alles seinen Gang: Wenn du dieses Buch gelesen hast, kannst du alle wichtigen Finanzentscheidungen selbst treffen und durchführen. Ich zeige dir in kurzen Schritt-für-Schritt-Anleitungen, wie alles funktioniert. In verschiedenen Kapiteln widmen wir uns gemeinsam den relevanten Fragen: Wie kann ich mein Geld richtig anlegen? Welche Versicherungen brauche ich überhaupt? Und wie mache ich meine Steuer?

Natürlich lässt uns die Finanzindustrie im Glauben, dass all diese Dinge wahnsinnig komplex sind und wir uns deshalb mit einem Bankberater oder Versicherungsmakler zusammensetzen sollten. Diese können uns dann nämlich hochkomplexe Produkte andrehen, mit denen vor allem die Bank Geld verdient.

So war das auch in meiner Familie. Mein Vater, langjähriger Berufsschullehrer und Herr über die familiären Finanzen, wusste zwar mit Geld umzugehen und sparte viel, er legte es aber immer nur so sicher wie möglich an. Aktien, so sagte er, seien doch nur etwas für Spekulanten. Doch über all die Jahre ließ er sich durch diese Haltung eine Menge Geld entgehen, denn die ach so sicheren Bausparverträge und Sparbücher, die ihm irgendwann mal ein Sparkassenberater aufgeschwatzt hatte, liefen schlecht. Über all die Jahre erzielte er mit seinem Ersparten nur eine mickrige Rendite, also eine nur sehr geringe Verzinsung seines eingesetzten Kapitals. Weil in dem Zeitraum gleichzeitig die Lebenshaltungskosten gestiegen waren, war unser Haushalt real sogar ärmer geworden.

Dann besprach ich mit meinem Vater, wie er einen Teil seines Geldes in Aktien auf der ganzen Welt investieren konnte. Wir stießen auf das Konzept der passiv verwalteten Indexfonds (Exchange-Traded Funds,ETFs), die einfach stumpf per Computerprogramm das Geld über viele Tausend Aktien auf der Welt streuen. Anfangs war er skeptisch, weil er es nicht für möglich hielt, dass die ganze Sache tatsächlich so einfach und kostengünstig war – er hatte es sich viel komplexer vorgestellt. Die Jahre danach warfen die Produkte eine ordentliche Rendite ab, inzwischen hat mein Vater regelrecht Spaß daran zu schauen, wie sich seine Aktien entwickeln.

Mit dieser Erfahrung rund um das Thema Geld bin ich mit meiner Familie nicht allein. Oftmals gelten Aktien als böse Zockerinstrumente. Die meisten Eltern haben schlechte Erfahrungen mit der Börse gemacht, klammern sich deshalb an ihr Erspartes und horten es auf Sparbüchern, die nur kümmerliche Renditen abwerfen. Wir Deutschen, so belegen es die Zahlen, sparen uns nicht reich, sondern arm. Wir vernichten unser Vermögen, anstatt es zu vermehren.

Ich beschloss deshalb, es in meinem Leben anders zu machen. Im Teenageralter kaufte ich meine erste eigene Aktie, weil ich die Idee spannend fand, mich mit meinem Taschengeld an den Gewinnen eines riesigen Konzerns beteiligen zu können. Anschließend las ich viele Finanzfachbücher, studierte Volkswirtschaftslehre und traf in meiner Arbeit als Wirtschaftsjournalist unzählige Vermögensverwalter, Investmentberater und Banker, die es zu einem großen Vermögen gebracht hatten. Mein Opa hatte mir etwas Geld vererbt, das ich fortan versuchte gewinnbringend anzulegen.

Dabei stellte ich fest: Es ist gar nicht so schwierig und komplex, sein Geld zu vermehren. Es ist ein Irrglaube, dass nur ein exklusiver Kreis von Menschen weiß, wie die ganze Sache mit den Finanzen funktioniert. Eine Krankenpflegerin verdient zwar viel weniger als eine Investmentbankerin, sie kann ihr Erspartes aber genauso gewinnbringend anlegen wie sie. Die Grundregeln der Geldanlage sind für alle Menschen dieselben. Wirklich jeder kann es schaffen, sein Geld vernünftig anzulegen!

Man braucht gar nicht besonders gut rechnen zu können, um das alles hinzukriegen. Auch ich war in der Schule in Mathematik immer eher schlecht und habe mich durch das Studium der Volkswirtschaftslehre mehr gequält, als dabei Spaß zu haben. Dennoch habe ich es hinbekommen, mir alles selbst beizubringen. Du kriegst das also auch hin!

Du musst dabei nicht den mühsamen Weg wie ich gehen und dich durch eine Vielzahl von trockenen Finanzbüchern ackern, denn das habe ich bereits für dich getan. Ich habe das Wichtigste zum Thema Finanzen in diesem Buch zusammengefasst und in einige zentrale Grundregeln übersetzt. Alles, was du zum Thema Geld wissen musst, steht in diesem Buch.

Falls du hier jedoch erfahren möchtest, wie du in drei Jahren zum Millionär wirst, muss ich dich leider enttäuschen: Ich habe keine geheime Formel zum Reichwerden entdeckt. Denn solch eine Formel gibt es einfach nicht. Jeder Anlageberater oder Börsenguru, der meint, diese gefunden zu haben, ist unseriös und will dir nur dein Geld aus der Tasche ziehen.

Mir geht es einfach darum, dir möglichst einfach zu zeigen, wie du langfristig ein solides Vermögen aufbauen kannst. Das braucht nun mal Zeit und geht nicht über Nacht. Dabei gilt: Es gibt nicht den einen Weg, der für jeden der richtige ist. Wir werden uns deshalb in diesem Buch verschiedene Lebenssituationen anschauen und daraus verschiedene Strategien für den Vermögensaufbau ableiten.

Also, lasst uns loslegen!

KAPITEL 1: Geld im Alltag

Warum jeder ein Haushaltsbuch führen sollte – und wie es funktioniert

Ein warmer Sommerabend in Hamburg, meine Freunde und ich sitzen zusammen am Elbstrand und lassen das Ende des Wochenendes ausklingen. Als Einzige in der Gruppe ist Anabell etwas schlecht drauf. Sie erzählt, dass sie den Winter in Südamerika verbringen will, dafür wollte sie sparen, doch so richtig geklappt habe ihr Vorhaben nicht. »Ich habe viel weniger für die Reise zusammen, als ich eigentlich vorhatte. Irgendwie ist an den Wochenenden das Geld für Partys draufgegangen«, erzählt die Psychologiestudentin. Mal wieder habe sie das Gefühl, mehr Geld auszugeben, als es eigentlich nötig sei.

Ich erzähle an diesem Grillabend meinen Freunden, dass ich ein Haushaltsbuch führe, weil es mir hilft, meine Ausgaben im Griff zu behalten. »Puh, das ist doch was für Spießer und Langweiler«, meint Anabell und guckt mich skeptisch an.

Diese Reaktion erhalte ich immer wieder, wenn ich Freunden und Bekannten von meinem Haushaltsbuch erzähle. Und ja, es klingt tatsächlich etwas spießig, eine Übersicht über seine Ausgaben und Einnahmen zu führen, aber diese Bestandsaufnahme ist nun mal die absolute Basis für einen langfristigen erfolgreichen Umgang mit Geld.

Bevor man sich damit beschäftigt, wie man seine Einkünfte gewinnbringend anlegt, sollte man sich zunächst mit allen Geldgeschäften auseinandersetzen, die man im Alltag tätigt. Das ist der erste Schritt auf dem Weg zum finanziellen Glück. Wer das gemacht hat, kann eine langfristige Strategie für den Vermögensaufbau verfolgen.

Davon abgesehen: Nur weil ich mir jeden Monat aufschreibe, wofür ich mein Geld ausgegeben habe, heißt das ja noch lange nicht, dass ich extrem geizig bin und auf jeden Cent achte. Im Gegenteil: Weil ich weiß, wie viel ich für welche Dinge im Monat zur Verfügung habe, kann ich im Alltag viel entspannter mit meinem Geld umgehen. Ehrlich gesagt gebe ich es sehr gerne aus, nur will ich am Ende des Monats wissen, wofür.

Später am Grillabend verabrede ich mit Anabell, dass sie einen Monat lang ein Haushaltsbuch führt und mir anschließend von ihren Erfahrungen erzählt. Denn gerade für Menschen, die sich ständig darüber wundern, dass sie zu wenig Geld haben, kann so eine Kostenaufstellung sehr wichtig sein. Es entlarvt überflüssige Ausgaben und hilft dabei, Sparpotenziale zu entdecken. Gegebenenfalls bleibt so am Ende des Monats mehr übrig. Das zu erkennen, tut jedem gut. Selbst relativ einkommensstarke Berufseinsteiger haben wegen steigender Mieten und höherer Lebenshaltungskosten das Gefühl, mit ihrem Geld nicht hinzukommen. Egal, ob man 5000Euro verdient oder 800 – ein Haushaltsbuch zu führen, ist für jeden sinnvoll.

Das Gute an einer solchen Kostenaufstellung: Du erkennst sofort deine Konsumgewohnheiten, ausgedrückt in Eurobeträgen. Oder weißt du auf Anhieb, wie viel Geld du im Monat für Restaurantbesuche oder den Imbiss zwischendurch ausgibst?

Den meisten Menschen ist es einfach zu lästig, solch ein Haushaltsbuch zu führen. Natürlich ist es unglaublich nervig, alle Kassenzettel zu sammeln und die Zahlenkolonnen in ein Buch oder in eine Excelliste zu übertragen. Aber keine Sorge, ich will dir weder ein neues Hobby noch einen Zweitjob verschaffen. Denn das Ganze geht inzwischen viel einfacher. Ich zum Beispiel versuche im Alltag fast nur noch mit meiner EC-Karte zu bezahlen. Bargeld nutze ich nur dort, wo es nicht anders geht. Denn dann sehe ich am Ende eines jeden Monats in meinem Online-Banking-Account, wofür ich mein Geld ausgegeben habe, denn dort sind alle Kartenabbuchungen aufgelistet. Einige Banken übertragen Buchungen vom Online-Banking-Konto inzwischen direkt in ein digitales Haushaltsbuch, sofern das der Kunde wünscht.

Ich addiere derzeit noch selbst die Posten und ordne sie in einer Exceltabelle Kategorien wie Miete, Versicherungen, Lebensmittel, Urlaub und Kleidung zu. So bekomme ich einen guten Überblick. Alle Ausgaben, für die ich Bargeld verwendet habe, fasse ich unter dem Punkt »Sonstige Bargeldausgaben« zusammen. Natürlich ist das nicht ganz genau, weil ich zum Beispiel Bargeld für ganz verschiedene Dinge ausgebe, etwa für Kneipenbesuche, Brötchen beim Bäcker oder eine Zeitschrift im Kiosk. Aber für einen groben Überblick reicht mir das völlig aus. Denn ein Haushaltsbuch kostet umso mehr Zeit, je mehr Kategorien es hat. Wer die täglichen Ausgaben noch nach Bäcker, Café und Kino aufteilt, muss tatsächlich jede Menge aufschreiben.

Wer es genauer haben will und noch weniger Zeit für die Aufstellung seiner Finanzen aufwenden möchte, kann auch eine App nutzen. Inzwischen gibt es unzählige Apps, die einem die Arbeit abnehmen. Beim Einkauf können Ausgaben direkt per Smartphone verbucht, vertaggt und gespeichert werden. Die Auswertung erfolgt dann automatisch in hübschen Tortengrafiken. Spaß macht das den meisten Leuten dann immer noch nicht, aber zumindest muss man dann nicht mehr mit Zettel und Stift herumhantieren. Man muss aber bei jeder Ausgabe kurz die App öffnen und den Betrag eingeben, den man gerade ausgegeben hat. Ich spare mir das, weil ich mich nur einmal am Ende eines jeden Monats in meinem Online-Banking-Account einlogge.

Einen anderen Weg gehen Apps wie Finanzguru, Mint und Finanzblick: Sie lassen sich automatisch mit deinem Bankkonto verknüpfen und listen übersichtlich auf, wofür du dein Geld ausgegeben hast, gut sortiert nach regelmäßigen und einmaligen Ausgaben. Das finde ich sehr hilfreich, weil man bis auf die Verknüpfung gar keine Arbeit mehr mit dem Haushaltsbuch hat. Die hilfreichen Apps machen sich beim Datensammeln künstliche Intelligenz zunutze und prognostizieren, welche Geldflüsse wann zu erwarten sind und wie lange das Geld auf dem Konto noch reichen wird.

Doch es gibt auch Nachteile beim Verwenden solcher Finanzapps. Manchmal sind sie kostenpflichtig, und Einsteiger müssen sich erst einmal in die Funktionsweise der App einfinden, das braucht etwas Zeit. Außerdem gibt es keine absolute Sicherheit, dass der Anbieter deine sensiblen Daten vertraulich behandelt.

Wichtig ist, für sich selbst herauszufinden, wie man im Alltag möglichst schnell einen Überblick über seine Finanzen bekommt. Ich erinnere mich an einen Kommilitonen von mir, der an der Kölner Uni in einer Mathevorlesung neben mir saß und damit beschäftigt war, die Exceltabelle seines Haushaltsbuchs zu programmieren. Was für ein übertriebener Aufwand, dachte ich mir, denn grundsätzlich gilt: Das Thema Finanzen sollte nicht unser ganzes Leben bestimmen. Im Gegenteil, wer möglichst effizient seine Finanzen im Blick hat, hat mehr Zeit für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Ähnlich ist es Anabell beim Führen eines Haushaltsbuchs ergangen: Sie sammelte alle Kassenzettel und übertrug die Zahlenkolonnen auf ihren PC. Auf Dauer sei ihr das viel zu nervig, erzählte sie mir hinterher am Telefon, als wir über ihre Erfahrungen sprachen. Dennoch habe sich das Experiment für sie gelohnt. »Ich war wirklich erschrocken, wie viel Geld ich für unnötige Dinge ausgebe«, sagte sie. Nun überlege sie, gewisse Ausgaben zu überdenken.

Anabell pflegt für eine Studentin einen relativ hohen Lebensstandard. In ihrer Freizeit geht sie gerne mit ihren Freunden in Restaurants oder Bars, für rund hundert Euro im Monat kauft sie neue Kleidungsstücke, auch für ihr Hobby Yoga gibt sie gerne Geld aus. Das Führen des Haushaltsbuchs habe ihr gezeigt, dass sie mit deutlich weniger Geld auskommen würde und mehr zurücklegen könnte. »Mir ist aufgefallen, dass ich viel zu viel Geld für Essen ausgebe, wenn ich unterwegs bin.«

Gerade die kleinen, unregelmäßigen Posten hätten sich zu erstaunlich hohen Beträgen summiert. Außerdem geht sie alle paar Tage bei Edeka einkaufen. Günstiger wäre es, zu einem preiswerteren Supermarkt zu gehen, der etwas weiter von ihrer Wohnung entfernt ist, und dort größere Mengen zu kaufen. »Es vergeht fast kein Tag im Monat, ohne Geld auszugeben – das finde ich schon krass«, stellt sie fest. Auch das Online-Shopping lasse sich deutlich einschränken.

Anabell hat nun vor, mehrere Monate lang ein Haushaltsbuch zu führen, und hofft so, mehr Geld für ihre Südamerikareise sparen zu können. Meistens reicht es völlig aus, nur eine gewisse Zeit Buch zu führen, um daraus die richtigen Schlüsse zu ziehen. Wir brauchen das gar nicht unser Leben lang zu machen. Wer einmal seine größten Posten analysiert hat, muss nicht mehr ständig jeden Euro, den er ausgibt, aufschreiben.

Gleichwohl ist es sinnvoll, wieder damit anzufangen, wenn sich in finanzieller Hinsicht etwas verändert. Das ist zum Beispiel der Fall, wenn man eine Teilzeitstelle annimmt und plötzlich mit weniger Geld auskommen muss. Oder umgekehrt, wenn etwa durch einen Jobwechsel das Gehalt steigt und man dadurch am Ende eines jeden Monats die Sparquote erhöhen kann.