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Die Natur lädt uns seit Urzeiten ein, den Jahreskreis mit allen Sinnen zu leben. Wachsen, Erblühen, Reifen, Vergehen: das ist der Kreis dem wir entstammen und den wir jedes Jahr aufs Neue mitspüren. Lausche mit diesem Buch dem Klang deiner Seele einen Schlag tiefer. Genieße den Zauber der Blütenküche und lass dich von Geschichten rund um die traditionellen Feste inspirieren. Kräuter und Blüten verwandeln deine Feiertagsmenüs zu zauberhaften Köstlichkeiten. Werden alte Traditionen durch die Forschung entkräftet? Nützliche Angaben und moderne Erkenntnisse findest du hier ebenfalls. Mythologie und Wissenschaft verschmelzen im Tanz der Zeiten. In diesem Buch findest du: Eine mythologische Einleitung zu den Jahreskreisfesten, Extra Teil zu den Raunächten, Rezepte mit saisonalen Blüten und Wildkräutern, Vegane Alternativen, Wissen rund um Pflanzenstoffe, Blütezeitentabelle.
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Seitenzahl: 78
Veröffentlichungsjahr: 2023
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Die Natur lädt uns seit Urzeiten ein, den Jahreskreis mit allen Sinnen zu leben. Wachsen, Erblühen, Reifen, Vergehen: Das ist der Kreis dem wir entstammen und den wir jedes Jahr aufs Neue mitspüren. Lausche mit diesem Buch dem Klang deiner Seele einen Schlag tiefer. Genieße den Zauber der Blütenküche und lass dich von Geschichten rund um die traditionellen Feste inspirieren. Kräuter und Blüten verwandeln deine Feiertagsmenüs zu zauberhaften Köstlichkeiten. Manch alte Tradition wird durch die Forschung nicht entkräftet. Nützliche Angaben und moderne Erkenntnisse findest du hier ebenfalls.
Mythologie und Wissenschaft verschmelzen im Tanz der Zeiten.
Wildkräuter und Blüten fanden früh den Weg in meine Töpfe und Tiegel. Seit den 1980er Jahren beschäftige ich mich mit heimischen Pflanzen und Phytotherapie. Besonders beim Backen schätze ich essbare Blüten mit ihren dekorativen Farben und Formen. Hochschulkurse in Pharmazie und Biologie und eine Prüfung bei der IHK über freiverkäufliche Arzneimittel runden meinen Wissensschatz ab, den ich aus Liebe zur Pflanzenwelt ständig erweitere. Komm mit mir auf eine bunte Reise auf neuen alten Pfaden und genieße die traditionellen Feste im schmackhaften Blütengewand.
In der heutigen Coaching-Landschaft begegnen mir immer wieder Herangehensweisen, die es seit Jahrhunderten in anderen Gewändern gibt. Für mich sind diese alten Riten Vertraute, die oft ganzheitlicher wirken als ihre modernen Verwandten. Als systemisch-lösungsfokussierte Coachin, Soziologin und Philosophin nehme ich Leib und Geist als verwobene Einheit wahr. So, wie wir Teil der Natur in ihrer Gesamtheit sind. In Heilungs-und Selbstverwirklichungsprozessen ist es unser Ziel, Materielles und Geistiges zu verbinden. Nähern wir uns mit diesem Buch gemeinsam unseren lebendigen Wurzeln.
Wir alle tragen die Verantwortung für uns und unsere Umwelt. Bitte gehe mit den Informationen in diesem Buch dementsprechend um. Rezepte, Inhalte und Angaben wurden nach dem aktuellen Wissensstand der Autorin sorgfältig recherchiert und verfasst, erfolgen aber ohne Gewähr.
Wir weisen darauf hin, dass jeder Mensch unterschiedlich auf Nahrungsmittel, Pflanzenstoffe, ätherische Öle etc. reagiert. Diese Stoffe können Allergien, Unverträglichkeiten und andere Nebenwirkungen auslösen. Bei Beschwerden ist eine ärztliche Abklärung unumgänglich.
Die Herausgeberinnen haften nicht für eventuelle Nachteile oder Schäden, die aus den gegebenen Anregungen resultieren. Auch bei den pflanzenheilkundlichen Informationen gilt: Suche immer eine Ärztin oder einen Arzt auf, wenn du anhaltende Beschwerden hast.
Besonders bei Vorerkrankungen, Medikamenteneinnahme, in Schwangerschaft und Stillzeit ist eine ärztliche Beratung bereits im Vorhinein einzuholen. Die geschilderten Überlieferungen in diesem Buch ersetzen keine ärztliche Diagnose oder Therapie.
Vermeide Überdosierungen und verwende in jedem Fall nur Pflanzen, die du zweifelsfrei bestimmen kannst. Wenn dir die notwendige Expertise fehlt, bemühe immer den Handel oder eine Fachkraft.
Beim Umgang mit Kerzen und/oder Räucherwerk achte auf größtmögliche Sicherheit. Sorge für eine ausreichende Lüftung, inhaliere den Rauch nicht.
Da Räucherwerk wie Räuchergefäße heiß werden, besteht Brandund Verbrennungsgefahr! Räucherwerk, im besonderen Räucherkohlen, können lange Zeit nachbrennen bzw. nachglühen und dürfen während der gesamten Verwendungs- und Nachglühzeit nicht unbeaufsichtigt bleiben. Kinder und Tiere sind von Räucherwerk fernzuhalten.
Vorwort
Warum it Blüten kochen
Was Naturspiritualität & Jahreskreis für mich bedeuten
1 Yule
Was blüht im Winter?
Zum Fest ein Brot
Curry-Ringelblumen-Körnerbrot
Schneeheideblüten in Honig auf Rosen-/Walnusscreme
2 In vielen Traditionen begründet: Die Raunächte
1. Raunacht: Altes darf gehen
Über das Loslassen
2. Raunacht: Stille spüren & lauschen
3. Raunacht: Öffne dein Herz
4. Raunacht: Vertraue
5. Raunacht: Sorge für dich
6. Raunacht: Ängsten stellen
7. Raunacht: Ziele finden
8. Raunacht: die Herausforderung annehmen
9. Raunacht: Friede im Herzen
10. Raunacht: Verbindung spüren
11. Raunacht: Dankbarkeit
12. Raunacht: Aufbruch
3 Imbolc
Buchweizentarte mit Mohnsamen & Schneeheideblüten
Über die Birke
Eine Kerze für gutes Gelingen
4 Ostara und die Grüne Neune
Gründonnerstag, was die Gelehrten raten
Gundermann
Blüten kandieren für eine festliche Tafel
Grüne Suppe mit Gänseblümchen & Löwenzahnblüten
Bärlauch-Pfannen-Kartoffeln mit Blüten-kräuterquark
Was genau ist eigentlich Quark?
Veilchensahne auf Gundermanns-Schoko-Muffins
5 Beltane
Die Maibowle zur Walpurgisnacht
Goldrute
Buchweizen
Fühlst du Freiheit?
Flieder-Frischkäse-Torte
Buchweizensalat mit Goldrute & Stiefmütterchen oder Veilchen & Weissdornblüten
6 Litha
Johanniskraut
Rosenessig
Blüten-Salat mit Erdbeeren und Rosenvinaigrette
Goldrübchen mit oder ohne Speck und Salbeiblüten
Rosen-Limetten-Sorbet mit Lindenblütensirup
Blütenwein
7 Lughnasadh
Maria und ihr Gras
Blüten-Brötchen
Gefüllte Zucchiniblüten
Malven-Chutney
8 Mabon
Berge und Hügelkuppen
Die Rose
Bartnelken-Tagetes-Apfelkuchen mit Walnüssen
Segen und Fluch des Unsichtbaren
9 Samhain
St. Martin war ein guter Mann?
Kräuterblüten-Kekse mit Salz
Quittenkompott mit Borretschblüten
Artemisia
10 Was ist der keltische Jahreskreis?
11 Namensliste der acht Feste im Jahreskreis
12 Blütezeiten
Für dich Wenn wir auch nicht am selben Feuer tanzen, so tanzen wir doch durch das Feuer geeint.
Hinter den Wurzeln alter Bäume wohnen kleine Wesen. Netze, die mit Tröpfchen gespickt im Abendlicht glitzern, verstecken die Eingänge zu ihren Höhlen. Als Kind war ich überzeugt davon und wartete am Fuß der sanften Riesen, um einen Blick auf die Feen und Zwerge zu erhaschen.
Wenn du eine Blume wärst, welche wäre das?
»Artemisia vulgaris.« Diese Antwort erschien meinem Lehrer beim Kennenlernspiel in der fünften Klasse untypisch. Ich erklärte ihm:
»Der Beifuß ist ein altes Frauenheilmittel. Sein botanischer Name ist von der Göttin Artemis abgeleitet, Diana ist ihre Entsprechung in der römischen Mythologie und nach ihr bin ich benannt. Ist doch logisch.«
Wie kommt ein Kind auf diese Antwort?
Ich bin eine Kräuterfrau in zweiter Generation. Bereits meine Mutter entdeckte, dass Phytotherapie und Kräuterpädagogik ihr Leben bereichern. Sie arbeitete als Ernährungsberaterin und gab Wildkräuterkurse, um das Wissen über unsere
Pflanzenwelt lebendig zu halten und weiterzugeben. In mir hatte sie von Beginn an eine aufmerksame Zuhörerin. In jungen Jahren studierte ich mehrere Semester Pharmazie, Chemie und Biologie.
Besonders interessierten mich die sekundären Pflanzenstoffe. Welche Kraft haben die Teilchen, die altbekannten Heilmitteln zugrunde liegen?
Und dann ist da noch die Seele der Pflanzen, richtig? Nicht selten kommt die moderne Wissenschaft zu der Erkenntnis, dass ein Kraut mehr ist als eine Kombination seiner Inhaltsstoffe. Die Gabe der synthetisierten Wirkstoffe, die für moderne Arzneimittel gewonnen werden, kann die Pflanze nicht ersetzen.
Zum Leben gehört viel mehr als das Fassbare. Und ist es nicht gerade das Unfassbare, welches uns mit Kinderaugen über unsere Welt staunen lässt und zu den größten Entdeckungen und Entwicklungen führt?
Nehmen wir diese Erkenntnis und verbinden uns mit den Wundern der Natur.
Wir sind eines davon.
Akelei, Margerite und Schafgarbe zählen vermutlich zu den ältesten Blühpflanzen in germanischen Gärten. Auch wenn früher der Gedanke an die Heilkraft ausschlaggebend gewesen sein wird, haben sich die Menschen gewiss schon immer an ihren Blüten, den Farben, dem Duft erfreut.
Die wunderschönen Insektenbetörer sind für mich Ausdruck der Seele unserer Pflanzen. Die Inhaltsstoffe genauso wertvoll wie aus anderen Pflanzenteilen und der Geschmack ebenso berauschend wie ihr Duft. Natürlich kommt auch der Ausdruck »Das Auge isst mit« nicht von ungefähr und Fast Food ist nicht zuletzt deshalb ungesund, weil wir es blind hinunterschlingen. Wir schätzen unsere Nahrung eher, wenn sie appetitlich drapiert ist. Wenn bereits der erste Eindruck von der Gaumenfreude kündet, die uns erwartet.
Laut und inmitten der Sitzreihen am Tag ihrer Erstkommunion gab ich mit neun Jahren dem Onkel meiner besten Freundin in der Kirche kund:
»Ich bin Heidin«.
In der heutigen Zeit ist der Begriff des Heidentums und der Hexen bis in die sozialen Netzwerke vorgedrungen. Für manch eine*n ist das ein neuer Lifestyle, derweil verdrehen andere die Augen und fühlen sich dadurch verlacht. Es gab und gibt eine Fülle verschiedener Strömungen und Auffassungen zu diesem Thema. In jedem Jahrhundert gab es ein Aufleben einzelner Elemente oder ganzer Glaubenszweige.
Manche sind so bedeutend und groß, dass dort Initiationen innerhalb der Gemeinschaft stattfinden, andere Hexen fliegen frei und leben ihre Überzeugungen allein für sich.
Wenn ich im Folgenden das Wort »wir« benutze, schließe ich jede*n ein, der den Jahreskreis mit seinen acht Festen feiert. Dazu gehören auch viele Christliche. Für mich ist dabei die Zugehörigkeit an eine Religionsgemeinschaft oder Glaubensrichtung unwichtig.
Die Verbindung zur Natur, zur Gemeinschaft und eine wohltuende Beziehung zu uns selbst stehen bei mir im Vordergrund. Für mich bedeutet Neopaganismus oder Naturspiritualität vor allem den Wunsch und das Streben nach gesunden Wurzeln.
Wir: Pflanzen, Tiere, Menschen sind verbunden. Nur ein respektvolles Miteinander kann Grundlage für eine dauerhafte Existenz auf der Erde sein. Das hängt nicht zwangsläufigmit Religion zusammen. Auch die Philosophie und der gesunde Menschenverstand können Ausgangspunkt einer solchen Betrachtung sein.
Ausgerechnet durch das Christentum, das, wie so viele Religionen, mit Gewalt die fremden Götter bekämpfte und eine ungesunde Hierarchie in unser Bewusstsein gerückt hat, sind einige alte Riten, von denen manche bis in die Steinzeit zurückreichen, lebendig geblieben. Alles hat seine zwei Seiten.
Die acht Jahreskreisfeste, über die ich in diesem Buch spreche, beziehen sich auf den neuheidnischen Kalender und bei den Datumsangaben auf den astronomischen Sonnenstand.
Die alten Kulturen, vorwiegend nenne ich den Bezug zu keltischen und germanischen, kannten diese Daten vielleicht, aber die Feste fielen nicht immer auf den genauen Tag.
Einige Gemeinschaften feier(te)n zu den Vollmonden. Jede mit eigenen Bräuchen. Doch ihre Gemeinsamkeiten zu den jeweiligen Zeiten sind zu auffällig, um Zufall zu sein.