Zehnmal glücklicher - Owen O' Kane - E-Book
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Zehnmal glücklicher E-Book

Owen O'Kane

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Beschreibung

Willst du glücklicher werden? Nicht nur ein bisschen, sondern richtig glücklich?

Egal ob auf der Arbeit, im Privaten, in Beziehungs- oder in Geldfragen: Unsere Leben sind voll von Stress, Selbstzweifeln und Ängsten. Wir machen uns endlos Gedanken, werden von Sorgen über alles mögliche zermürbt und wissen oft nicht, wie und was wir loslassen können.

Dass wir uns aber von diesen Belastungen befreien können, geht – und in seinem neuen Buch Zehnmal glücklicher erklärt Owen O'Kane anhand der zehn größten Problemfelder, wie man das anpacken kann. Auf verständliche Weise zeigt Owen, wie man neue, gesündere Perspektiven auf seine Probleme schaffen, dadurch schädliche Verhaltensmuster ablegen und zu einem glücklicherem Leben finden kann.

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

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Seitenzahl: 235

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Auch von Owen O’Kane:

Der kleine Alltagsentschleuniger

© 2023 by Südwest Verlag, einem Unternehmen der Penguin Random House Verlagsgruppe GmbH, Neumarkter Straße 28, 81637 München

Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohne Zustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Dies gilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmung und für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen.

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Hinweis: Die Ratschläge/Informationen in diesem Buch sind von Autor und Verlag sorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nicht übernommen werden. Eine Haftung des Autors beziehungsweise des Verlags und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ist ausgeschlossen.

Gender Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wird an manchen Stellen

auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers

(m/w/d) verzichtet. Sämtliche Personenbezeichnungen und personenbezogenen

Hauptwörter gelten gleichermaßen für alle Geschlechter. Die verkürzte Sprachform

beinhaltet also keine Wertung, sondern hat lediglich redaktionelle Gründe.

Projektleitung: Philipp Christ

Übersetzung: Antje Seidel (trans texas publishing services GmbH), Köln

Lektorat: Christina Kuhn, Köln

Korrektorat: Katharina Pöhls, Köln

Umschlaggestaltung: Vera Schlachter (Veruschkamia Grafik & Illustration) unter Verwendung eines Bildmotivs von © shutterstock / s_oleg

Satz und E-Book Produktion: Satzwerk Huber, Germering

Herstellung: Timo Wenda

ISBN 978-3-641-30397-6V001

www.suedwest-verlag.de

Dieses Buch ist all meinen Klient:innen gewidmet, die ihre Geschichte mit mir geteilt und mich ausgewählt haben, sie auf ihrem Weg zu einem glücklicheren Leben zu begleiten.

ÜBER DEN AUTOR

Owen O’Kane ist Arzt und Psychotherapeut und war als ärztlicher Leiter für psychische Gesundheit im staatlichen Gesundheitsdienst des Vereinigten Königreichs (NHS) tätig. Sein erstes Buch Der kleine Alltagsentschleuniger war ein Bestseller des Sunday Times Verlags. Owen O’Kane lebt in London, wuchs aber während der Unruhen in Belfast auf – für ihn eine hervorragende Voraussetzung für seine heutige Arbeit. Er verbrachte viele Jahre mit unheilbar kranken Menschen, was seine Arbeit stark beeinflusst hat. Neben seiner Tätigkeit als Autor leitet Owen O’Kane eine private Therapiepraxis, hält Vorträge und veröffentlicht Beiträge zum Thema geistige Gesundheit. Er ist ein großer Hundeliebhaber.

INHALT

Einführung

1. Blick nicht zurück – du gehst in die andere Richtung

2. Schlag’s dir aus dem Kopf

3. Keine Reue

4. Die Sorgenfalle

5. Die Hölle, das sind die anderen

6. Gewohnheiten ablegen

7. Selbstverantwortung statt Schuldzuweisung

8. Vergleiche hinken

9. Ein Leben im Drama

10. Leben im Jetzt

Nachwort: Es ist der Mühe wert

Weitere Hilfsangebote

Danksagung

EINFÜHRUNG

Bist du manchmal unzufrieden mit deinem Leben und hast das Gefühl, dass du eigentlich viel glücklicher sein könntest? Ich denke, das ist durchaus möglich – vorausgesetzt, du bist bereit, dich von Dingen in deinem Leben zu lösen, die dich daran hindern.

Diese Überzeugung, die auf 25 Jahren Erfahrung im Bereich der physischen und psychischen Gesundheit basiert, hatte mich dazu bewogen, das Buch Der kleine Alltagsentschleuniger zu schreiben. Was auch immer deine Geschichte ist, ich glaube, dass du glücklicher als jetzt sein kannst, ob doppelt so glücklich oder zehnmal glücklicher!

Bei meiner therapeutischen Arbeit begegnen mir Tag für Tag Menschen voller Leid, vielleicht hat auch dir das Leben bereits übel mitgespielt. Aber hast du schon einmal darüber nachgedacht, dass du selbst unbewusst mehr zu deinem Leid beiträgst, als dir guttut? Ich bin fest davon überzeugt, dass genau das einer der Hauptgründe dafür ist, warum Menschen in ihrem Leben nicht zurechtkommen. Jeder Mensch hat es selbst in der Hand, sein Leben zu ändern.

Ich möchte von Anfang an ehrlich sein: Du wirst auf deiner Suche nach dem Glück hier keine schnelle Lösung und keinen Ansatz finden, der auf Hoffen, Wünschen und Affirmationen basiert. Diese Art von Mensch oder Therapeut bin ich nicht. Meine Bestimmung ist es, Menschen dabei zu unterstützen, ein glücklicheres, erfüllteres Leben zu führen, indem ich ihnen ein Verständnis dafür beibringe, warum sie sich quälen und wie sie stattdessen weiterkommen können.

Allein das Lesen dieses Buches wird dein Leben nicht verändern, aber die Umsetzung der Ratschläge wird es. Das kann ich dir versprechen.

ÜBER MICH

Wenn ich schon Ratschläge für ein glücklicheres Leben erteile, sollte ich auch meine eigene Geschichte erzählen.

Ich bin Psychotherapeut und in verschiedenen Therapieformen ausgebildet, die bei der Bewältigung von Alltagsproblemen und beim Umgang mit Emotionen und psychischen Störungen helfen. Ich habe ein Medizinstudium absolviert und bin ausgebildeter Psychotherapeut mit über 25 Jahren praktischer Erfahrung im Gesundheitsbereich. Während dieser Zeit arbeitete ich einige Jahre in der Palliativpflege und war ärztlicher Leiter im staatlichen Gesundheitsdienst für psychische Gesundheit in London.

Ich bin auch Autor. In meinem ersten Buch Der kleine Alltagsentschleuniger ging es mir darum, Ruhe in den Alltag zu bringen. In diesem neuen Buch beschäftige ich mich mit dem Thema Glück, denn seien wir ehrlich: Wer möchte nicht glücklicher sein?

Außerhalb meines Berufslebens weiß ich, wie es ist, sich zu behaupten. Genau das hat mich an meinem Job gereizt. Ich bin kein Mensch, der in einer Blase aus ständiger Glückseligkeit und Gemeinplätzen lebt. Das könnte man niemand anderem zumuten.

Ich wuchs während des Nordirlandkonflikts in Belfast in einer normalen Arbeiterfamilie auf. Es war eine sehr traumatische Erfahrung für mich, da ich die meiste Zeit meiner prägenden Jahre in einem Kriegsgebiet verbrachte.

In meiner Jugend wurde ich häufig gemobbt, und ich hatte das Gefühl, nicht dazuzugehören – was damit zusammenhing, dass ich mich aufgrund meiner Sexualität anders fühlte, wie ich im Nachhinein herausfinden sollte. In den 1970er-, 1980er- und 1990er-Jahren war es wirklich kein Zuckerschlecken, irisch, katholisch und schwul zu sein. Es war wie eine »dreifache Bedrohung«. Auf der anderen Seite habe ich auch viel Liebe empfangen, was mich aufrecht hielt.

Mit Anfang 20 verließ ich Irland und zog nach London, wo ich meinen Partner Mark kennenlernte; heute leben wir zusammen mit unserer Hündin Kate. Im Laufe der Jahre habe ich mich beruflich weiterentwickelt, die Welt bereist und hart daran gearbeitet, eine schwierige Vergangenheit in eine Lernerfahrung zu verwandeln. Ich musste viele Dinge verlernen und vieles loslassen. Ich lebe nach dem Prinzip, das Beste aus meinem Leben zu machen. Auch glaube ich, dass Glück wichtig ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass es mir nicht leichtgefallen ist, ein glückliches Leben zu führen. In diesem Buch spreche ich als Fachmann – und als jemand, der diesen Weg selbst gegangen ist.

GLÜCK

Wenn ich über Glück spreche, möchte ich nicht erklären, was Glück für jede:n Einzelne:n bedeutet. Ich denke, niemand kann das. Jeder Mensch entscheidet für sich, wie ein glücklicheres Leben aussieht, ob sie oder er sich zufriedener, freier, entspannter, leichter oder authentischer fühlen möchte. Eine Eigenschaft mag schon ausreichen.

Ich bin am glücklichsten, wenn ich mit mir selbst und den Menschen in meinem Leben im Einklang bin. Das ist nicht immer selbstverständlich. Manchmal kann dieser Zustand verloren gehen, aber praktischerweise kenne ich Wege zurück, die ich mit dir teilen möchte. Dir den Weg zurück zu deinem Glück zeigen – was auch immer das für dich bedeutet. Doch es erfordert Anstrengung, Engagement und die Bereitschaft, Dinge loszulassen, die hinderlich sind. Das alles werde ich dir erklären.

SO BENUTZT DU DIESES BUCH

Bei der Planung dieses Buches dachte ich über eine Struktur nach, die für alle verständlich ist. Als ich eines Tages mit meinem Hund spazieren ging, hatte ich eine Eingebung. Um ehrlich zu sein, war ich gerade dabei, das Hundehäufchen wegzumachen, als mir die Frage in den Sinn kam: Womit haben die meisten deiner Klient:innen zu kämpfen? Damit war der Grundstein für dieses Buch gelegt.

Wir alle werden zu einem bestimmten Zeitpunkt von drei Systemen gesteuert:

Bedrohung: Angst, Furcht, Schutzmechanismen, vorsichtiges Verhalten, Vermeidung Antrieb: Leistung, Ablenkung, Schnelllebigkeit, Medikamente oder Drogen zum DurchhaltenBeruhigung:Selbstberuhigungsstrategien, die uns helfen, das Leben zu meistern (z. B. Meditation, Auszeit, Selbstmitgefühl, sanfte Stimme)

Fast jeder Mensch, den ich therapeutisch behandelt habe, möchte ein wenig glücklicher sein. Die meisten werden von Bedrohungs- und Antriebssystemen beherrscht, die nicht im Gleichgewicht sind, und nur wenige Menschen können sich selbst entspannen. Nahezu alle meine Klient:innen haben ähnliche Themen, auch wenn sie mit sehr unterschiedlichen Geschichten zu mir kommen. Direkt oder indirekt hängen sie stets mit aktivierten Bedrohungs- und Antriebssystemen zusammen.

Ich habe die zehn wichtigsten Themen ermittelt:

Festhalten an der VergangenheitDer VerstandBedauernSorgeAndere MenschenSelbstschädigendes VerhaltenSchuldzuweisungVergleich Der Hang zu DramenDie Zukunft

Als Verhaltensmuster tragen diese Themen maßgeblich dazu bei, dass du dich unglücklich fühlst. Ich bin der Meinung, dass bei jedem Verhaltensmuster, mit dem du dich beschäftigst, für dich die Möglichkeit besteht, glücklicher zu werden. Dies gelingt dir, indem du dein Beruhigungssystem aktivierst und Bewältigungsstrategien anwendest, die ich dir beibringe.

Dabei durchläufst du einen vierstufigen Prozess, in dem jeder Bereich unter den folgenden Gesichtspunkten betrachtet wird:

Warum kämpfst du, und welche psychologischen Prozesse liegen zugrunde?Vorschläge für das weitere Vorgehen.Welches Commitment ist erforderlich?Wie du dadurch zu mehr Lebensqualität und Glück in deinem Leben findest.

Die einzigen Voraussetzungen dafür sind ein offener Geist und ein wenig Zeit, um über meine Vorschläge nachzudenken. In einem Notizbuch, das wie ein Tagebuch oder Journal verwendet wird, kannst du deine Gedanken aufschreiben und Fortschritte festhalten.

Ich bin fest davon überzeugt, dass du so zu Erkenntnissen kommst, die dir helfen, dein Leben und dein zukünftiges Glück zu gestalten.

EIN PAAR PRAKTISCHE HINWEISE

Die Namen und einige andere Merkmale der im Buch erwähnten Klient:innen, Geschichten oder von Fallbeispielen habe ich geändert und Details ergänzt. Dies dient dem Schutz der Persönlichkeit und dem Respekt vor dem Schicksal der betroffenen Menschen. Ähnlichkeiten sind rein zufällig.

Ich hoffe, dass dieses Buch eine große Unterstützung für dich ist, doch ich bitte dich, dir unbedingt professionelle Hilfe zu suchen, wenn du nicht weiterweißt. Dieses Buch ist keine Therapie an sich, sondern bietet Hilfswerkzeuge, um Probleme zu bewältigen und in Bereiche vorzudringen, in denen du feststeckst. Am Ende des Buches findest du eine Liste von Hilfsorganisationen.

Doch jetzt beginnen wir zunächst mit dem ersten Kapitel deiner Reise zu einem glücklicheren Leben.

KAPITEL

1

BLICK NICHT ZURÜCK – DU GEHST IN DIE ANDERE RICHTUNG

Es war die vierte Woche eines zwölfwöchigen Gruppenkurses für zehn Klient:innen mit starken Depressionen. Ich war frischgebackener Therapeut am Anfang meiner Karriere. Ich hatte den Stuhlkreis schön aufgestellt, eine Duftkerze brannte, und ich trug sogar meine Therapeutenstrickjacke. Was konnte da schon schiefgehen? Kurzum – alles! Die Gruppe war wütend, frustriert und enttäuscht – und ich ebenso. Ich saß fest, und sie saßen fest. Der einzige Trost in diesem Raum war der Duft der Lavendel-Ingwer-Kerze.

Plötzlich erklärte eine der Teilnehmerinnen, Angela, eine kürzlich geschiedene Mutter von zwei kleinen Kindern: »Therapie ist Blödsinn, wir sitzen nur rum und jammern.« Die Gruppe applaudierte begeistert, und da war er auf einmal, mein Therapeuten-Geistesblitz.

Intuitiv forderte ich alle Gruppenmitglieder auf, sich hinzustellen. Eigentlich war ich mir nicht ganz sicher, was ich mit ihnen machen wollte, aber mir war klar, dass ich etwas tun musste. Mir blieb nicht viel Zeit zum Überlegen, und ich wusste, dass der Ententanz oder eine Gruppenumarmung in diesem Fall nicht ausreichen würde. Du kannst mir glauben, dass zehn wütende, deprimierte Klient:innen kein einfaches Publikum sind, und ich fühlte mich wie in der Höhle des Löwen.

Doch dann geschah etwas ganz Magisches. Als die Gruppe aufstand, wurde es plötzlich still, und eine Stimmung von Neugierde lag in der Luft. Ich tat, was jede:r Therapeut:in tun würde, und kommentierte den Stimmungsumschwung. Bald darauf sagte Angela: »Nun, zumindest tun wir jetzt etwas, um aus diesem Schlamassel rauszukommen.« Es war das Tun, das die Tür zu neuen Möglichkeiten öffnete.

Mein Gehirn ratterte. Mir wurde klar, dass die einzigen Hilfsmittel im Raum ein Fenster mit einem schönen Ausblick auf Bäume und eine ihm gegenüberliegende dunkle, unregelmäßige Wand waren. Ich beschloss, diese gegensätzlichen Ausblicke als Werkzeuge zu nutzen. Das Fenster würde für eine hoffnungsvollere Zukunft stehen und die dunkle Wand für all die Schwierigkeiten in der Vergangenheit, die zur Depression beitrugen.

Ich bat die Gruppe, sich in einer Reihe aufzustellen, und erklärte ihnen, was das Fenster und die Wand darstellen sollten. Dann bat ich die Mitglieder, sich in die Richtung des Elements zu stellen, auf das sie sich in der Therapie konzentrieren möchten. Nahezu synchron drehten sich alle zum Fenster. Als sie auf die Bäume schauten, war es ganz still, und ein spürbares Gefühl von Ruhe kam in den Raum.

Dann fragte ich sie, worauf sie in ihrem Alltag meistens ihre Aufmerksamkeit richteten. Wiederum wendeten sich alle ohne Zögern völlig synchron um und schauten auf die Wand. Während sie auf die Wand starrten, sagte niemand ein Wort. Nach einem Moment der Stille stellte ich eine einfache Frage: »Was, meint ihr, könnte das Problem sein, wenn ihr so viel Zeit mit der Wand verbringt?«

Diesmal kam die Antwort von John, einem 24-Jährigen, der nur selten etwas sagte.

Johns Karriere als Profisportler war nach einem Unfall mit schweren Verletzungen abrupt geendet. Er hatte jegliche Hoffnung aufgegeben und kämpfte darum, etwas aus seinem Leben zu machen. Leise sagte er: »Wenn ich weiter auf diese Wand starre, kehre ich der Zukunft den Rücken zu.«

Erstaunlicherweise drehten sich in diesem Moment alle unabgesprochen und unaufgefordert zum Fenster zurück, die einen langsam, die anderen mit etwas Widerstand, wiederum andere mit mehr Bedacht. Dies sollte in den verbleibenden Wochen den Mittelpunkt unserer Therapie bilden.

Wir waren uns alle einig, dass die dunkle Wand immer da sein würde, doch anstatt sie zu ignorieren oder zu verleugnen, wollten alle aus den dunklen Erfahrungen der Vergangenheit lernen, um sich zu entwickeln.

Die Arbeit mit dieser Gruppe veränderte meine Tätigkeit als Therapeut. Schon früh in meiner Therapeutenlaufbahn wurde mir bewusst, dass das Festhalten an der Vergangenheit hinderlich ist. Mir fiel besonders auf, dass meine Klient:innen entweder in der Vergangenheit gefangen waren oder das Gefühl hatten, unsinnigen Regeln folgen zu müssen, die sie sich nach einem unangenehmen Erlebnis in der Vergangenheit zum Selbstschutz auferlegt hatten. Als sie begannen, sich von dem zu lösen, was keinen Zweck mehr erfüllte, lichteten sich die Symptome der Depression wie ein Nebel, und das Glück tauchte aus einem Ort großer Dunkelheit auf. Die Mitglieder der Gruppe begannen sich zu erholen, als sie Schritt für Schritt die Vergangenheit auf sich beruhen ließen.

Voller Demut betrachtete ich das Privileg, an diesem Heilungsprozess teilzunehmen. Woche für Woche hellte sich die Stimmung im Raum auf, es wurde mehr gelacht, und bei der letzten Sitzung brachten alle in der Gruppe einen Gegenstand mit, der sie an den Prozess erinnern sollte. Am meisten beeindruckte mich eine Frau, Jean, die ein leeres weißes Blatt Papier mitbrachte. Sie hielt es hoch und sagte: »Ich habe das heute mitgebracht, weil ich die Chance habe, eine neue, hoffnungsvollere Geschichte zu schreiben.«

Plötzlich ertönte ein Jubel in der Gruppe, ein paar Tränen flossen, und es herrschte eine spürbare Aufbruchsstimmung im Raum. Eine völlig andere Atmosphäre als zwölf Wochen zuvor. Die Strickjacke und die Duftkerze habe ich übrigens weggeworfen.

Es hat seinen Grund, dass sich das erste Kapitel dieses Buches mit der Vergangenheit beschäftigt. Jede:r Leser:in dieses Buches wird »Dinge« von früher mit sich tragen, die das heutige Leben beeinflussen. Das kann häusliche Gewalt sein, Mobbing in der Kindheit, Armut, Not, Missbrauch, Ablehnung, Enttäuschungen, Misserfolge oder Dinge, die nicht geklappt haben. Die Liste ist endlos, und die Auswirkungen sind es auch. Es sind jedoch nicht nur die Ereignisse, die Probleme verursachen; es sind auch die Regeln und Glaubenssätze, die wir in unserer Vergangenheit zur Unterstützung entwickelt haben und die uns mitunter festsetzen. Für manche kann das wie ein Leben in einer Zwangsjacke sein, mit wenig mentaler Flexibilität. Darauf komme ich später zurück.

Umgekehrt kommt fast jede:r meiner Klient:innen mit dem Gefühl zur Therapie, in der Vergangenheit festzuhängen. Oft haben sie keine Vorstellung, wie sie sich davon befreien können. Vor vielen Jahren, im Alter von 22 Jahren, besuchte ich zum ersten Mal eine Therapie. Ich dachte, ich bräuchte Hilfe bei meinen Sorgen, und sagte der Therapeutin, dass ich ansonsten »ziemlich gut klarkommen würde«. Junge, war ich überrascht! Ich begann zu erforschen, welche Auswirkungen meine Vergangenheit auf mich hatte, und erkannte, warum ich vor Angst wie gelähmt war. Die Therapie war für mich eine Befreiung. Ironischerweise war meine Therapeutin eine Nonne und eine wirklich erstaunliche Frau. Ich befürchtete damals, dass sie mich verurteilen würde oder die falsche Person für mich sein könnte. Diese Angst legte sich, als sie sagte: »Du hast eine ziemlich besch… Zeit hinter dir und verdienst mehr. Lass uns das Zeug wegpacken, das du nicht brauchst. Ich denke, es ist an der Zeit für dich zu strahlen.« Das habe ich nie vergessen.

Zurück zur Vergangenheit: Ich möchte nicht dafür plädieren, dass du schwierige Dinge von früher einfach aus deinem Gedächtnis löschst und so tust, als ob es sie nie gegeben hätte. Das hilft nicht. Meine Erfahrung ist, dass dadurch alles sogar noch schlimmer wird. Aber ich glaube, dass du dich mit deiner Vergangenheit arrangieren und lernen kannnst, sie zu bewältigen. Sei ein:e Sieger:in und kein Opfer. Du kannst aufblühen, anstatt einzugehen. Das ist deine Entscheidung. Deine Vergangenheit kann eine Lehrerin, eine Motivatorin, ein Einflussfaktor und ein Teil deines Erfolgs sein. Aber du musst auch zulassen, dass sie das tut.

Mir ist wichtig, dass ich von Anfang an ehrlich zu dir bin. Es gibt kein Patentrezept, die Vergangenheit hinter sich zu lassen. Es geht nicht darum, ein Mantra zu wiederholen, und schon sind alle Probleme gelöst. Ich wünschte, es wäre so einfach. Ich glaube, wenn du dich nicht mit deiner Vergangenheit auseinandersetzt, ist dein zukünftiges Glück gefährdet. Deshalb habe ich einen vierstufigen Prozess entwickelt, der dir hilft, deinen Weg zu gehen.

Anhand dieses Prozesses zeige ich dir, wie du loslassen kannst, was dich zurückhält. Die vier Schritte sind:

Verstehen, warum man feststecktErkennen, wie du vorankommen kannstErkennen, wie dies dein Leben glücklicher machtCommitment für notwendige Veränderungen

Es ist klar, dass du keinen einzigen Satz dieses Buches mehr lesen wirst, wenn du nicht etwas davon hast. Ich verspreche dir, dass du vieles mitnehmen kannst, was dein Leben verändert. Dieses Buch bietet nicht nur Verständnis. Es bietet dir Anleitung und Einsicht, wie du dich von Dingen lösen kannst, die deinem Leben und deinem Glück im Weg stehen. Die Vergangenheit ist ein guter Ausgangspunkt.

WARUM DU FESTSTECKST

Ich möchte mit typischen Aussagen über deine Vergangenheit beginnen. Da dies wichtig ist, nimm dir ein wenig Zeit, um genauer über diese Sätze nachzudenken, und überlege, ob davon welche auf dich zutreffen:

Ich habe oft kritische, verurteilende oder abwertende Gedanken über mich selbst. Ich bin streng zu mir selbst.Ich vermeide es, Risiken einzugehen.Ich mache mir viele Sorgen.Ich finde es schwer, mich selbst zu mögen.Ich halte meine Gefühle mit Alkohol, Drogen, Shopping, Glücksspiel oder Sex im Griff.Ich denke oft über die Vergangenheit nach.Ich fühle mich schlapp und unmotiviert.Ich fühle mich festgefahren.Ich meide Menschen, Orte oder neue Situationen.Ich werde schnell wütend.Ich befürchte, dass ich erlernte negative Muster wiederhole.Ich vergleiche mein Leben mit dem anderer. Ich erwarte Anerkennung und Sicherheit von anderen. Ich bin unzufrieden mit meinem Leben.Ich bin manchmal überfordert.

Wenn bei der ein oder anderen Aussage eine Glocke bei dir klingelt, dann herzlich willkommen in der Menschheit. Alle oben genannten Punkte sind wahrscheinlich eng mit Erlebnissen oder Erkenntnissen aus deiner Vergangenheit verknüpft, sodass dieses Kapitel interessant für dich sein wird.

Die meisten Menschen haben mit irgendetwas zu kämpfen, aber sie teilen es eher nicht auf Facebook, Instagram oder Snapchat. Ich möchte dich ermutigen, beim Lesen dieses Buches immer vor Augen zu haben, dass du dich in bester Gesellschaft befindest, denn viele Leser:innen (und der Autor) kennen deinen Kampf nur zu gut – ganz nach dem Motto: »Wir sitzen alle im selben Boot.« Ich biete dir hier Ruder, eine Schwimmweste und Leuchten an, damit du deinen Weg findest.

Das Problem mit der Vergangenheit ist, dass sie die Ursache für manche schwierige Verhaltensweisen oder wenig hilfreiche Muster bildet, die du in deinem Leben entwickelt hast. Die meisten negativen Gedanken und Gefühle, die wir erleben – Angst, Depression, Wut, Sucht oder Ausweglosigkeit –, hängen mit früheren Erfahrungen zusammen. Es ist die Vergangenheit, die die aktuellen negativen Muster füttert. Meiner Erfahrung nach haben die meisten Menschen mit diesen beiden Bereichen ihrer Vergangenheit zu kämpfen:

Nutzlose Regeln oder Glaubenssätze, die du erlernt oder weitergegeben bekommen hastNegative oder traumatische Erfahrungen

Ich werde diese Themen getrennt behandeln, da sie gleichermaßen Aufmerksamkeit erfordern.

REGELN UND GLAUBENSSÄTZE

Regeln fürs Leben können sehrhilfreich sein, leider bewirken sie oft das Gegenteil, vor allem, wenn sie starr sind oder dich eher belasten. Ich möchte ein persönliches Beispiel anführen. Als irischer Katholik wurde mir beigebracht, immer ein guter Mensch zu sein (mit der Drohung, in die Hölle zu kommen, wenn ich es nicht bin). An diese Regel hatte ich mich zu halten. Die positive Auswirkung davon ist, dass ich versuche, ein anständiges Leben zu führen. Die Kehrseite davon ist, dass ich gelernt habe, zu mir selbst unnötig streng zu sein. Deshalb habe ich manchmal unnötige Schuldgefühle, und ich habe daran gearbeitet, diese Regel zu verlernen. Wenn ich einen Vortrag halte, scherze ich manchmal, dass früher mein persönliches Mantra lautete: »Wenn es sich gut anfühlt, muss es schlecht sein.«

Als Kinder sind wir nicht in der Lage zu wissen, dass wir etwas loslassen können und schon gar nicht, was das sein könnte. Wir übernehmen Regeln und Überzeugungen oder Glaubenssätze von unserer Familie, unserer Kultur oder Religion. Aber das macht sie weder richtig noch gesund.

Ich schlage vor, dass du kurz innehältst und über Regeln und Glaubenssätze nachdenkst, die du beispielsweise in der Kindheit von deiner Familie übernommen hast und die sich negativ auf dein Leben auswirken. Natürlich sind nicht alle Regeln schlecht, einige können durchaus nützlich sein. Konzentriere dich hier auf die Lebensregeln, die du als Einschränkung empfindest. Meist enthalten sie ein »sollte« oder »muss«. Weiter hinten in diesem Kapitel untersuchen wir dann, wie du diese Einflüsse aus deiner Vergangenheit loslassen kannst.

Beispiele für unhaltbare Regeln, die ich täglich während meiner Therapiearbeit höre, sind:

Ich muss perfekt sein.Ich darf nicht versagen.Ich darf niemanden enttäuschen.Ich sollte besser sein.Ich darf nichts falsch machen.Ich muss die/der Beste sein.Ich sollte immer erfolgreich sein.Ich muss ein guter Mensch sein.

Diese Glaubenssätze beeinflussen nicht nur dein Leben. Was du von dir erwartest, erwartest du auch von anderen Menschen um dich herum. Wenn du zum Beispiel der Meinung bist, dass du perfekt sein solltest, dann hast du diese unrealistische Vorstellung auch von allen anderen Menschen. Das ist für die Partner:innen von Perfektionist:innen nicht sehr lustig.

Nimm dir einen Moment Zeit, um Regeln oder Glaubenssätze, die dir das Leben manchmal schwer machen, in deinem Journal zu notieren. Am einfachsten ist es, wenn du dir zunächst die Bereiche ansiehst, die für dich problematisch sind. Dann kannst du herausfinden, inwiefern Regeln diese Bereiche beeinflussen. Entscheide anschließend, welche dieser Regeln einen positiven Zweck in deinem Leben erfüllen und welche nicht. Nimm dir Zeit dafür und wundere dich nicht, wenn es dich sehr berührt und dir die Tränen kommen. Das ist völlig normal.

NEGATIVE ODER TRAUMATISCHE ERFAHRUNGEN

Bei diesen Erfahrungen handelt es sich um Erlebnisse, über die du keine Kontrolle hattest und die zu Verletzungen oder Schäden in deinem jetzigen Leben geführt haben. Du allein kennst diese Erlebnisse. In der Regel tauchen sie regelmäßig in deinen Gedanken auf, beeinträchtigen dein Glück, mindern dein Selbstwertgefühl und hinterlassen ein Gefühl der Ohnmacht. Von diesen Ereignissen aus der Vergangenheit ist am häufigsten die Rede:

Missbrauch jeglicher Art (emotional, körperlich, sexuell)GewaltArmut MangelFamilienkonfliktSüchteMobbingKultureller KonfliktNotlage

Die Liste ist endlos, und auch hierbei möchte ich dich ermutigen, zunächst alle negativen oder traumatischen Erfahrungen zu notieren, die du loslassen möchtest. Pauschal kann man sagen, dass du Ereignisse, die mehr oder weniger häufig in deinem Kopf umherschwirren, nicht losgelassen hast. Sie bereiten dir Kummer und beeinträchtigen dein Leben im Glück. In der Therapie würden wir sagen, dass das Ereignis noch nicht verarbeitet wurde.

WIE DU VORANKOMMST

UNHALTBARE REGELN UND GLAUBENSSÄTZE

Zu Beginn dieses Kapitels hast du bereits Regeln oder Glaubenssätze aus früheren Erfahrungen aufgelistet, die dir wenig hilfreich sind. Lass uns zu deinen Aufzeichnungen zurückkehren und sie hinterfragen.

Bringen mir diese Regeln etwas? Kann ich sie stets einhalten?

Wenn die Antwort Nein lautet, dann ist es an der Zeit, die Regeln zu überdenken und flexibler zu gestalten. Wie ich bereits erwähnt habe, sind nicht alle Regeln oder Glaubenssätze unnütz, aber wenn sie zu starr sind, liegt genau darin das Problem.

Ich habe kürzlich mit einem Klienten gearbeitet, der sehr strenge Regeln und Glaubenssätze im Hinblick darauf hatte, was es heißt, ein »guter Mensch« zu sein. Eines Tages in einer Therapiesitzung lachte er, als ich betonte, dass es Mutter Teresa schwergefallen wäre, nach manchen seiner Regeln zu leben. Er arbeitete als Vollzeit-Pflegekraft, half fünf Tage pro Woche ehrenamtlich in einer Suppenküche und sang im Kirchenchor.

Er glaubte, dass er den Menschen immer helfen müsse und dass sie an erster Stelle stünden. Ansonsten wäre er ein schlechter Mensch. Es überrascht nicht, dass er erschöpft, frustriert und unerfüllt in die Therapie kam. Er war überzeugt, dass er ständig Gutes tun müsse, um ein guter Mensch zu sein. Das ließ sich nicht aufrechterhalten. Letztendlich durfte er lernen, dass er auch dann gut genug war, wenn er nicht all diesen Aktivitäten nachging.

Wenn du dir deine Regeln von zuvor ansiehst, möchte ich dich ermutigen, die möglicherweise »strengeren« Regeln lockerer zu fassen. Zum Beispiel könnte die Regel Ich muss perfekt sein zu Ich muss nicht immer perfekt sein werden. Die Regel Ich darf niemanden enttäuschen könnte zu Manchmal ist es in Ordnung, Nein zu sagen werden. Wenn es dir hilft, schreib deine neuen, freieren Regeln in dein Tagebuch, damit du sie immer nachschlagen kannst.

Sei dir bewusst, dass diese Arbeit Zeit und Geduld erfordert. Du verdrahtest dein Gehirn neu, um anders zu reagieren. Manchmal wirst du scheitern und in die vermeintliche Sicherheit des Vertrauten zurückkehren wollen, doch konzentriere dich auf die neue Flexibilität und Freiheit, die das Neuformulieren der Regeln letztendlich mit sich bringt.

Du erlaubst dir selbst, die Regeln aus deiner Vergangenheit umzuschreiben und die neuen Regeln zu benutzen. Du lebst nicht mehr nach den überkommenen, erlernten Mustern, weil sie für dich einfach nicht (mehr) funktionieren.

Es ist wichtig, darauf zu achten, dass du die übernommenen Regeln deiner Vergangenheit würdigst, weil sie dir einst geholfen haben. Du brauchst sie aber jetzt nicht mehr gutheißen.

Es ist schwer, nach unbequemen Regeln zu leben. Das ist fast so, als würde man in Schuhen mit der falschen Größe durchs Leben gehen. Es ist unbequem und manchmal sogar schmerzhaft. Jetzt hast du die Möglichkeit, eine bequemere Passform zu wählen. Glaub mir, ich habe viele Jahre damit verbracht, Nagelstiefel in Größe 40 zu tragen, obwohl mir Halbschuhe in Größe 42 viel besser gepasst hätten.

NEGATIVE ODER TRAUMATISCHE ERFAHRUNGEN

Negative oder traumatische Erfahrungen werden dir immer im Weg stehen, wenn sie nicht aufgearbeitet wurden. Ich bin zuversichtlich, dass einige meiner Vorschläge dir helfen werden, um weiterzukommen. Ich rate dir, schon lange bestehende, tief liegende Probleme aus der Vergangenheit möglicherweise an eine:n Therapeut:in heranzutragen, damit du die Ereignisse besser verarbeiten und in der Vergangenheit lassen kannst. Für manche Menschen ist eine Therapie durchaus sinnvoll. Dabei gibt es kein Richtig oder Falsch. Sei dir einfach nur bewusst, dass du verschiedene Möglichkeiten hast, um diesen Bereich unserer gemeinsamen Arbeit anzugehen. Wenn du merkst, dass du dir nicht selbst helfen kannst, solltest du dir unbedingt professionelle Unterstützung suchen.

Mein Ansatz, um eine schwierige Erfahrung oder ein Ereignis aus der Vergangenheit zu verarbeiten, basiert auf fünf Schlüsselfragen zu diesem Ereignis, die du dir im Hier und Jetzt stellst:

Nachdenken. Hat es irgendeinen Nutzen, an diesem Schmerz aus der Vergangenheit festzuhalten? Selbstvorwürfe. War es deine Schuld, dass dieses schmerzhafte Ereignis oder dieser Umstand eingetreten ist? Eigenerwartungen. Kannst du akzeptieren, dass dir zum Zeitpunkt des Ereignisses das richtige Mindset fehlte, um es zu verarbeiten? Selbstbezichtigung. Hast du dir dieses Ereignis oder diese Erfahrung, die sich letztlich negativ auf dein Leben ausgewirkt hat, selbst herbeigewünscht? Achtsames Gewahrsein. Kannst du akzeptieren, dass das eigentliche Ereignis schon vorbei ist und du jetzt in Sicherheit bist?

In den meisten Fällen wird die Antwort auf diese Fragen wahrscheinlich Nein lauten. Wie viele Fragen du auch mit Nein beantworten magst, das Hauptziel ist, die Selbstvorwürfe oder Selbstbezichtigungen, die diese Erfahrungen begleiten können, sein zu lassen.