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Als bei FBI-Agent Cooper Trace eine fortschreitende Gehirnerkrankung festgestellt wird, muss er diese geheim halten und in einem verzweifelten Wettlauf gegen die Zeit skrupellose Serienmörder jagen – bevor es zu spät ist. Als die Leichen eines neuen Mörders, umgeben von zersplitterten Spiegeln, entdeckt werden, steht Cooper unter Druck, die rätselhafte Handschrift des Täters rasch zu entschlüsseln – während er gleichzeitig mit seinem sich verändernden Geisteszustand ringt. ZERSCHMETTERTER VERSTAND (Ein Cooper Trace FBI-Thriller – Buch 1) ist der Auftakt einer neuen Reihe der Krimi- und Thrillerautorin Ella Swift. Die Cooper-Trace-Reihe ist eine packende und intensive Krimisaga, die einen vielschichtigen und innerlich zerrissenen Protagonisten in den Mittelpunkt stellt. Mit ihrer atemlosen Action, nervenaufreibenden Spannung, überraschenden Wendungen und dem rasanten Erzähltempo wird Sie diese Reihe bis in die frühen Morgenstunden fesseln. Fans von Robert Dugoni, Mary Burton und Rachel Caine werden dieser Reihe mit Sicherheit verfallen. Weitere Bände der Reihe sind bereits in Vorbereitung!
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Seitenzahl: 257
Veröffentlichungsjahr: 2025
ZERSCHMETTERTER VERSTAND
EIN COOPER-TRACE-FBI-THRILLER – BAND 1
Ella Swift
Ella Swift ist die Autorin der Krimireihe PEYTON RISK, die bereits fünf Bücher umfasst, und der neuen Krimireihe COOPER TRACE, die ebenfalls fünf Bücher umfasst.
Als begeisterte Leserin und lebenslange Liebhaberin des Krimi- und Thriller-Genres freut sich Ella über Ihre Nachricht. Besuchen Sieellaswiftauthor.com, um mehr zu erfahren und in Kontakt zu bleiben.
PROLOG
KAPITEL EINS
KAPITEL ZWEI
KAPITEL DREI
KAPITEL VIER
KAPITEL FÜNF
KAPITEL SECHS
KAPITEL SIEBEN
KAPITEL ACHT
KAPITEL NEUN
KAPITEL ZEHN
KAPITEL ELF
KAPITEL ZWÖLF
KAPITEL DREIZEHN
KAPITEL VIERZEHN
KAPITEL FÜNFZEHN
KAPITEL SECHZEHN
KAPITEL SIEBZEHN
KAPITEL ACHTZEHN
KAPITEL NEUNZEHN
KAPITEL ZWANZIG
KAPITEL EINUNDZWANZIG
KAPITEL ZWEIUNDZWANZIG
KAPITEL DREIUNDZWANZIG
KAPITEL VIERUNDZWANZIG
KAPITEL FÜNFUNDZWANZIG
"Wer ist denn ein braver Hund!"
Der Golden Retriever sprang aufgeregt auf Lily Alvarez zu und hüpfte vor Freude. Lily kraulte ihm die Ohren und säuselte: "Oh, du bist so ein braver Hund. Ja, genau du. Ja, du bist es."
Peaches hieß der Hund, und sie war ein Bündel grenzenloser Begeisterung und unerschöpflicher Energie. Sie stemmte ihre Pfoten auf Lilys Schultern und leckte ihr das Gesicht ab.
"Schon gut, schon gut", lachte Lily. "Du bekommst dein Futter noch früh genug, zusammen mit den anderen."
Lily öffnete die Hintertür, um Peaches zu den anderen Hunden in den Garten zu lassen. Die meisten Menschen sammelten irgendetwas; für Lily waren es Hunde. Ursprünglich wollte sie sich nur einen Hund zulegen, einen Gefährten, mit dem sie ihr Zuhause teilen konnte. Doch ein Besuch im Tierheim führte zum nächsten, und drei Jahre später hatte sie sechs Fellnasen und ein Ehrenamt an der Backe.
Ein leises Knirschen war zu hören, als jemand auf den Kies neben dem Haus trat. Lily stand an der Tür und lauschte, steckte den Kopf hinaus, um nachzusehen, ob jemand zu sehen war. Bernie, der große Bernhardiner, kam um die Ecke, und Lily atmete erleichtert auf. Nicht, dass sie etwas zu befürchten gehabt hätte.
Lily ließ die Tür einen Spalt offen und öffnete die Spülmaschine, obwohl das Lämpchen für den Trockengang noch leuchtete. Sechs metallene Hundenäpfe nahmen den Großteil des oberen Geschirrkorbs ein und waren noch zu heiß zum Anfassen. Lily ließ sie abkühlen und widmete sich ihren anderen Aufgaben. Da sie allein lebte, nahm der Haushalt nicht viel Zeit in Anspruch, und sie neigte nicht zu Unordnung. Sie nahm den Müllbeutel aus dem kleinen Eimer und stellte ihn neben die Tür, bevor sie einen neuen einsetzte. Dann schnappte sie sich den Staubwedel und ging ins Wohnzimmer.
Lily betrat den Raum und erstarrte zur Salzsäule.
Sie spürte seine Anwesenheit hinter sich in der Stille und hätte weglaufen sollen, doch stattdessen drehte sie sich langsam um, um ihn anzusehen.
Sie erkannte den Mann nicht, der in ihrem Haus stand. Er hatte ein fahles, steinernes Gesicht und glasige Augen. Er war größer als sie, und obwohl er nicht übermäßig muskulös wirkte, wusste sie instinktiv, dass er sie überwältigen konnte, wenn er wollte. Ihr Blick wanderte zu seinen Händen – sie waren leer, soweit sie erkennen konnte. Das Beängstigendste an ihm war die Art, wie er regungslos dastand und sie unverwandt anstarrte – nicht einmal mit den Wimpern zuckte er.
Es handelte sich nicht um eine verwirrte Person, die versehentlich in ihr Haus geraten war, oder um einen Einbrecher auf der Suche nach Wertsachen. Sie wusste aus seinem Blick, dass er ihretwegen gekommen war und dass er nichts Gutes im Schilde führte.
Flucht, Kampf oder Schockstarre.
Lily wollte weglaufen. Sie hätte sich sogar für den Kampf entschieden. Doch ihr Körper erstarrte, ihre Augen waren der einzige Teil von ihr, der sich noch bewegen konnte. Seine Reaktion spiegelte die ihre wider; er stand noch immer an der gleichen Stelle, an der sie ihn entdeckt hatte, als sie sich umdrehte. Sie wusste instinktiv, dass er sich bewegen würde, sobald sie sich rührte.
Lily suchte den Raum fieberhaft nach einer Waffe ab, um sich zu verteidigen. Ihr Blick fiel auf eine zweite Gestalt, und sie hätte fast aufgeschrien. Es war niemand anderes; es war derselbe Mann, der sich in dem großen Spiegel an ihrer Wand spiegelte. Als sie hineinblickte, starrte er sie direkt von der anderen Seite des Glases an. Sie sah ihn an, und auch er hatte sich wieder zu ihr umgedreht.
Die Angst übermannte sie schließlich, und Lily ergriff die Flucht.
Der Mann blieb stehen, als wüsste er, was kommen würde. Lily blieb mit dem Knöchel am Couchtisch hängen und stolperte. Sie streckte die Arme aus, fiel auf das Sofa und versuchte, sich hastig wieder aufzurappeln. Die weichen Kissen schienen sie zu umschlingen, als wollten sie sie in ihre Umarmung und in den Tod ziehen. Endlich schaffte sie es, wieder auf die Beine zu kommen und drehte sich um.
Lily schrie auf!
Der Mann stand vor ihr, in seiner Hand blitzte eine scharfe Klinge.
Lily schrie erneut, woraufhin einige Hunde im Garten zu bellen begannen, doch keiner von ihnen kam – sie witterten die Gefahr und hielten sich fern.
Sie bewegte sich, als wäre sie in eiskalten Sirup getaucht, der ihre Bewegungen verlangsamte.
Das Wohnzimmer wurde zu einem Kontrast aus Stille und durchdringendem Lärm. Lilys Schrei hallte in ihren Ohren wider und wurde von der Stille verschluckt. Alles schien durch die Anwesenheit des Mannes im Raum wie in Zeitlupe abzulaufen und gedämpft zu werden.
In ihrer Panik war Lily wie benebelt. Dann durchbrach ein weiteres durchdringendes Geräusch die Stille - ein lautes Krachen und Bersten, gefolgt von einem glockenartigen Klirren. Glassplitter regneten auf Lily herab und ritzten ihre Haut.
Die Gefahr umgab sie, als die Spiegelscherben zu Boden fielen und Fragmente ihres Selbst reflektierten. In diesem Augenblick, kurz vor ihrem drohenden Untergang, erblickte Lily eine eigenartige Schönheit. Sie war wie gebannt von den spiegelnden Klingen.
Ein explosionsartiger Schmerz durchzuckte ihren Hinterkopf. Sie fiel nach vorne, ihr Geist noch wach, doch ihr Körper versagte. Sie sah ihre Augen - dutzende Spiegelungen ihrer blassblauen Augen, die in den Scherben immer größer wurden, während sie zu Boden sank. Angst und Akzeptanz durchströmten sie gleichermaßen. Sie wollte nicht sterben, wusste aber, dass es unausweichlich war.
Ihr Körper prallte auf den Boden und rollte zur Seite. Lily konnte sehen, was vor ihr auf dem grauen Teppich ausgebreitet lag. Farben tanzten auf den verspiegelten Scherben, und dahinter standen seine schwarzen Schuhe. Der Mann trat vor, und Lily presste ihre Augen fest zusammen, jegliche Kraft war aus ihrem Körper gewichen.
"Der Arzt wird Sie gleich empfangen", sagte die Empfangsdame. "Bitte nehmen Sie doch Platz, Mr. Trace." Sie lächelte, als wären sie seit Kindertagen befreundet.
Cooper ließ sich nieder und vermied den Blickkontakt mit der einzigen anderen Person im Wartezimmer. Er hatte kein Problem mit Fremden; vielmehr störte es ihn, zu einem persönlichen Gespräch mit seinem Arzt zitiert zu werden, anstatt die Angelegenheit am Telefon zu klären. Er hatte keine Zeit, in einem Wartezimmer herumzusitzen, wenn es Fälle zu bearbeiten gab.
Seit über einem Jahrzehnt war er beim FBI und galt als einer der scharfsinnigsten Agenten der Behörde. Doch er ließ seine Gedanken nicht zu dem Fall schweifen, der ihm gerade Kopfzerbrechen bereitete. Oder besser gesagt, der ihm hinter den Schläfen pochte. Die Kopfschmerzen traten nicht allzu häufig auf, und normalerweise halfen ein paar Schmerztabletten. Er hatte keinen Grund für Tests gesehen, aber sein Arzt hatte darauf bestanden.
Tests lieferten Ergebnisse, und wenn diese nicht am Telefon mitgeteilt werden konnten, deutete das auf etwas Ernstes hin. Cooper weigerte sich, darüber nachzugrübeln, was mit seinem Körper nicht stimmte. Stattdessen ging er im Geiste die Beweise des ungelösten Falles durch, an dem er arbeitete. Vor fünf Jahren war eine Leiche am Ufer des Potomac River gefunden worden.
Washington D.C. war seit seinem Abschluss an der Akademie sein Zuhause. Vielleicht war das der Grund, warum ihn dieser Fall so fesselte - er spielte quasi vor seiner Haustür. Es war kein Fall, der durch bloßes Sichten der Beweise gelöst werden konnte; hier musste man in die Gedankenwelt des Mörders eintauchen. Cooper schloss die Augen und sah die Beweise vor sich ausgebreitet. Man musste sie als Gesamtbild des Täters betrachten - jedes Beweisstück konnte nur als Teil des großen Ganzen und nicht als isolierter Hinweis untersucht werden.
Seit fünf Jahren gab es keine Fortschritte, und Cooper wusste, dass die Chancen, den Mörder zu fassen, gering waren. Trotzdem half es ihm, den Fall aus verschiedenen Blickwinkeln zu betrachten, um seine Fähigkeiten zu schärfen.
"Mr. Trace?", rief die Empfangsdame. "Der Arzt kann Sie jetzt empfangen."
Cooper öffnete die Augen und blickte zur offenen Tür hinüber - wie der Eingang zu einer Höhle der Enttäuschung. Er nickte der Empfangsdame zu und machte sich auf, um sein Schicksal zu erfahren.
Dr. Gordon saß hinter seinem Schreibtisch. Er war Mitte sechzig, wirkte aber deutlich älter - er hatte eine Glatze, umrandet von einem Kranz aus dünnem, ordentlich gestutztem schwarzem Haar, trug eine runde Brille und hatte den nach unten gezogenen Mund eines Mannes, der den Großteil seines Lebens mit Stirnrunzeln verbracht hatte. Es gab zwar vom FBI bestellte Ärzte, aber Cooper mochte keinen von ihnen und zog Dr. Gordon vor, den ersten Arzt, den er nach seinem Umzug in die Stadt aufgesucht hatte.
"Cooper", sagte Dr. Gordon. Er deutete auf den Stuhl auf der anderen Seite des Schreibtisches. "Setzen Sie sich."
Dr. Gordon war kein Freund von Höflichkeitsfloskeln, was Cooper zu schätzen wusste. Der Arzt machte keinen Smalltalk, wenn Cooper ihn besuchte, und verschwendete auch nicht die Zeit der beiden.
"Schauen wir mal, was wir hier haben", fuhr Dr. Gordon fort und öffnete Coopers Akte. Alle Akten waren digitalisiert, aber der Arzt zog es vor, mit Ausdrucken zu arbeiten. "Cooper Trace, zweiundvierzig Jahre alt, männlich, bei guter Gesundheit, keine bekannten Krankheiten in der Familie und sechs Monate seit der letzten Untersuchung. Was machen die Kopfschmerzen?"
"Sind im Griff", antwortete Cooper. "Sie treten nicht allzu oft auf und verschwinden recht schnell wieder. Wenn nicht, helfen ein paar Tabletten."
"Hmm", brummte der Arzt. Er hielt die Akte hoch und las die Informationen weiter durch.
Cooper starrte auf die blassorangefarbene Mappe, auf der sein Name mit schwarzem Filzstift geschrieben stand, und fragte sich, welche Geheimnisse sie barg.
"Und die Kopfschmerzen kommen immer noch von Zeit zu Zeit?", fragte Dr. Gordon.
"Gelegentlich, aber sie sind nicht so schlimm. Hören Sie, Doc, können Sie nicht einfach zur Sache kommen? Was ist es denn? Krebs? Ein Tumor?"
"Nein, nichts dergleichen", sagte Dr. Gordon. Er blätterte durch die Berichte und legte einige Dokumente auf seinen Schreibtisch. "Erinnern Sie sich an die Tests, zu denen wir Sie geschickt haben?"
"Die Blutanalyse?", fragte Cooper.
Dr. Gordon schüttelte den Kopf. "Nein, die anderen Tests. Die mit dem Gedächtnis."
"Dafür hatte ich keine Zeit mehr, und ich verstehe immer noch nicht, warum ich sie überhaupt machen musste." Cooper fühlte sich unwohl, und eine vage Erinnerung drängte sich in sein Bewusstsein.
Der Arzt schloss die Akte, die er in der Hand hielt, und legte sie auf den Schreibtisch, während er die Dokumente studierte. "Wir haben darüber gesprochen, Cooper."
Die nagende Erinnerung formte sich plötzlich zu einem vollständigen Bild. Er erinnerte sich daran, wie Dr. Gordon über die Gedächtnistests gesprochen hatte, und er war damals genauso verärgert gewesen wie jetzt.
"Erinnern Sie sich daran, darüber gesprochen zu haben?", hakte Dr. Gordon nach.
"Ja, natürlich", sagte Cooper, sichtlich aus der Fassung gebracht. "Ich habe keine Zeit für solche Spielereien." Er dachte an den ungelösten Fall, an dem er arbeitete, und konnte sich jeden einzelnen Bericht bildlich vorstellen, ihn in seinem Kopf ordnen und analysieren. Auch an die Tests konnte er sich lebhaft erinnern - sie hatten nur eine Minute gedauert, weil sie belanglos waren.
"Brauchen Sie einen Moment?", fragte Dr. Gordon und nahm seine Brille ab.
"Mir geht es gut", erwiderte Cooper.
"Was wissen Sie über die früh einsetzende Alzheimer-Krankheit?", fragte der Arzt.
Cooper wusste, was auf ihn zukam, aber das Herumgerede von Dr. Gordon bereitete ihm Kopfzerbrechen. Er hätte es vorgezogen, wenn der Arzt ohne Umschweife zur Sache gekommen wäre.
"Ich ahne schon etwas. Wie ernst ist es?" fragte Cooper.
"Es handelt sich um das Lindof-Syndrom", erklärte Dr. Gordon. "Eine seltene, aber nicht völlig unbekannte Erkrankung. Als ich erhöhte Werte des Proteins Amyloid-beta in Ihrem Blut feststellte, zusammen mit Anzeichen von Entzündungen und oxidativem Stress, habe ich die Gedächtnistests angeordnet."
"Warum haben Sie mir das nicht gleich nach der Blutuntersuchung gesagt?" forderte Cooper zu wissen.
"Ich wollte Ihre Antworten nicht beeinflussen", gab der Arzt zu. "Ich kenne dich, Cooper. Du hättest das wie ein Rätsel behandelt. Ich wollte deine ehrlichen Antworten, und die habe ich bekommen."
Cooper spürte, wie Wut in ihm aufstieg. Er war verdammt gut in seinem Job, und seine Arbeit war nie in Frage gestellt worden. Wer war dieser Arzt, dass er ihm sagte, etwas stimme nicht mit ihm?
"Also was? Ich habe ein belangloses Gespräch vergessen und verliere jetzt den Verstand, oder wie? Gib mir die Tests noch einmal, und ich werde sie diesmal richtig machen", sagte Cooper aufgebracht.
Coopers Verstand war sein Ein und Alles, und er war immer noch messerscharf.
Er ist derjenige, der seinen Verstand verliert.
Dr. Gordon winkte beschwichtigend ab, als würde er ein kleines Kind beruhigen. "Schon gut, Cooper, schieß nicht auf den Überbringer der Nachricht. Deine Testergebnisse waren nicht schlecht, aber in Verbindung mit den Blutmarkern denke ich, dass sich die Krankheit in einem sehr frühen Stadium befindet. Die gute Nachricht ist, dass sich der Verlauf hinauszögern lässt."
"Hinauszögern?" spuckte Cooper aus. "Was soll das bringen?"
"Eine Menge, wenn du mir einfach zuhörst. Wir befinden uns hier in einem sehr frühen Stadium, und wenn du auf deine Ernährung achtest, Sport treibst und deinen Geist aktiv hältst, besteht die Chance, dass die Symptome bis zum Schluss mild bleiben."
"Bis zum Schluss?" hauchte Cooper.
Dr. Gordon schob seine Brille zurecht und setzte sich aufrechter hin, um Cooper direkt anzusehen. "Ich habe gehört, du seist der Beste, also halte ich dich nicht für einen Mann, der voreilige Schlüsse zieht. Das Ende ist noch lange nicht in Sicht, Cooper. Du bist kampffähig und wirst nicht so bald umfallen. Wenn du also auf meinen Rat hörst und auf dich achtest, brauchst du dir keine Sorgen zu machen, abgesehen von gelegentlichen Aussetzern und Kopfschmerzen."
Cooper fuhr sich mit der Hand übers Gesicht und lehnte sich im Stuhl zurück. Er blickte zur Decke hinauf, ließ seinen Blick über die gesprenkelte Farbe schweifen, fand aber keine auffälligen Muster. Er schaute wieder nach unten und fixierte den Arzt.
"Ich möchte wissen, was im schlimmsten Fall passieren wird", sagte er ruhig.
Dr. Gordon kratzte sich am Kinn. "Das Lindof-Syndrom lässt das Gedächtnis und die kognitiven Fähigkeiten schwinden. In den schlimmsten Fällen wissen die Patienten nicht mehr, wer sie sind, und sind nicht mehr in der Lage, grundlegende geistige Funktionen auszuführen. Die Kopfschmerzen werden schlimmer, entwickeln sich zu Migräne, und die körperlichen Funktionen lassen nach - die lähmenden Symptome können aus heiterem Himmel auftreten und genauso schnell wieder verschwinden, aber sie werden mit der Zeit schlimmer. Es ist kein schöner Anblick."
Coopers Körper zitterte. Er bewunderte Dr. Gordons Offenheit in allen anderen Situationen, aber jetzt verachtete er sie. Coopers Brillanz war seine Waffe, und er würde von seinem eigenen versagenden Körper entwaffnet werden.
"Cooper, du bist zweiundvierzig, nicht wahr? Ich spreche von Menschen, die weit über sechzig und siebzig sind. Es kann ein langsamer Prozess sein", erklärte Dr. Gordon. "Deine Symptome sind mild, und wenn du auf dich achtest, stehen die Chancen gut, dass das so bleibt."
"Es kann ein langsamer Prozess sein", wiederholte Cooper. "Das waren deine Worte. Das heißt, es kann auch schnell gehen, oder?"
"Ja, aber nur unter extremen Umständen. Nach allem, was ich bisher gesehen habe, Cooper, glaube ich nicht, dass du dir Sorgen machen musst."
"Wie schnell, Doc?" fragte Cooper. "Im schlimmsten Fall, wie schnell könnte es mich außer Gefecht setzen?"
Dr. Gordon nahm seine Brille ab und klappte sie zusammen. "Monate", antwortete er mit einem Seufzer. "Wenn du die Wahrheit wissen willst, es gab ein oder zwei Fälle, in denen es bei älteren Männern nach der Diagnose rapide bergab ging. Ich glaube nicht, dass das bei dir der Fall sein wird, Cooper. Du hast einen starken Geist. Sollten sich jedoch deine Symptome ändern, sei nicht stur. Ich möchte, dass du wiederkommst. Hast du das verstanden?"
"Ich schon", antwortete Cooper.
Mir ist klar, dass ich in ein paar Monaten vielleicht nur noch ein Gemüse bin.
Wenn er seine Schwester jemals finden wollte, musste er sich besser beeilen.
Cooper Trace duckte sich geschickt und wich nach links aus, als der Angreifer mit einem wuchtigen Schwinger auf ihn zustürmte. Die mächtige Faust sauste über seinen Kopf hinweg und zerzauste sein dichtes braunes Haar. Cooper ahnte den nächsten Schlag voraus und duckte sich in die entgegengesetzte Richtung, als ein peitschender linker Haken folgte. Blitzschnell sprang er zurück, als sein Gegner zum Aufwärtshaken ansetzte. Cooper sah, wie die riesige, rot gepolsterte Faust vor seinen Augen nach oben schnellte.
Cooper verlagerte sein Gewicht, indem er den linken Fuß vorsetzte und den rechten nach hinten stellte. So gewann er die nötige Beweglichkeit, um sich kraftvoll zu drehen und einen Gegenangriff zu starten - zunächst zwei rechte Jabs, gefolgt von einem linken Haken. Mit einem Sprung wechselte er die Position seiner Füße, stellte den rechten Fuß nach vorne und wiederholte die Schlagkombination. Diesmal kamen zwei linke Schläge vor dem rechten Haken, wobei jeder Treffer auf gepolstertes Leder klatschte.
"Okay, nicht schlecht", sagte Joe und schüttelte seine Arme aus. "Das Tempo kommt schon noch. Was ich gerne sehen würde, ist mehr Abwechslung. Jab, Jab ... Schlag. Oder: Jab... Jab... Schlag. Verstehst du?"
Cooper atmete schwer durch die Nase und nickte.
"Lass sie im Unklaren", fuhr Joe fort. "Wenn deine Schläge so vorhersehbar wie ein Uhrwerk sind, wird dein Gegner sie dir von den Lippen ablesen. Behalte ein inneres Timing, aber nutze es, um deinen eigenen Rhythmus zu finden, klar?"
Cooper nickte erneut.
"Ich würde dich trotzdem gerne mal in den Ring schicken." Joe schlug seine Boxhandschuhe aneinander. "Es gibt viele Kämpfe in der Ü40-Klasse, und du könntest es ziemlich weit bringen."
"Vielleicht", räumte Cooper ein.
Der Gedanke war verlockend - sich gegen einen echten Gegner im Ring zu messen -, aber vorerst reichten ihm das Sparring und das Training. Er musste seinen Körper in Form halten, und das Boxen verlieh ihm eine zusätzliche Fähigkeit, die er bei Bedarf einsetzen konnte. Seine Stärke lag in seiner Intelligenz, aber manchmal war es klug, auch körperliche Stärke zu nutzen.
Cooper hörte sein Handy in der Tasche klingeln, die er auf die Bank neben dem Boxring gelegt hatte.
Joe bemerkte Coopers Blick auf die Tasche. "Vergiss nicht, noch etwas Zeit am Sandsack zu verbringen, bevor du gehst, um deine Ausdauer zu verbessern. Die meisten Leute denken, dass Kraft einen Kampf entscheidet, aber du kannst auch gewinnen, ohne einen einzigen Schlag zu landen, wenn du deinen Gegner einfach überdauerst."
Cooper nickte und ging zu seiner Tasche. Er klemmte einen Handschuh unter den Arm und zog ihn aus. Sobald er durch die Seile war, streifte er auch den anderen ab. Das dumpfe Aufschlagen von Boxhandschuhen auf verschiedenen Polstern erfüllte den Raum, aber noch stärker war der Geruch von rohem Schweiß.
Er griff in die Tasche und holte sein Handy heraus.
"Trace", meldete er sich.
"Wo steckst du, Cooper?", fragte Sloane Turner, seine Partnerin. In ihrer Stimme lag eine gewisse Dringlichkeit.
Sie war nicht nur seine Partnerin, sondern auch seine beste Freundin. Es war nicht schwer, zum besten Freund zu werden, wenn ein Mann nur wenige Freunde hatte, aber selbst wenn sein sozialer Kreis größer wäre, würde sie ganz oben stehen.
"Ich bin in der Boxhalle. Was ist passiert?" Er konnte die leichte Veränderung in Sloanes Stimme hören, die ihm verriet, dass es einen Ort gab, an dem er sein musste.
"Es gab einen Mord", sagte Sloane. "Im Nordosten, in der Nähe der Universität."
"Hat es etwas mit der Uni zu tun?", fragte Cooper.
"Nein, das glauben wir nicht. Ihr Name war Lily Alvarez. Wir wissen noch nicht alles über sie, aber sie arbeitete ehrenamtlich im örtlichen Tierheim und so gut wie Vollzeit als Empfangsdame in einem Ingenieurbüro. Sie war zweiunddreißig Jahre alt. Sie wurde am Hinterkopf getroffen, aber das war nicht die Todesursache. Ihre Handgelenke wurden aufgeschnitten und sie ist verblutet. Es sieht so aus, als hätte es eine Art Auseinandersetzung gegeben, bevor sie überwältigt wurde - nach dem, was ich bisher gehört habe, ist das den örtlichen Ermittlern etwas unheimlich. Der Spiegel im Wohnzimmer war zerbrochen."
"Viel Blut", bemerkte Cooper. "Und Spiegelscherben, die alles reflektieren. Ja, ich verstehe, warum das den örtlichen Polizisten nicht behagt. Schick mir die Adresse, wir treffen uns dort. Wenn möglich, lass sie nichts mehr anfassen, bevor wir reingehen."
"Alles klar", antwortete Sloane.
Kaum hatte sie aufgelegt, kam eine längst vergessene Erinnerung in Cooper hoch.
"Was meinst du, Cooper?", fragte Alison.
Cooper stand neben seiner jüngeren Schwester und blickte in den Spiegel. Sie fragte nicht danach, wie sie aussah.
"Du schaffst das schon", antwortete Cooper. "Erinnerst du dich noch, wie nervös du an deinem ersten Tag im Kindergarten warst?"
"Ja, aber das hier ist die Mittelstufe", erinnerte Alison ihn.
"Das macht keinen Unterschied", sagte Cooper. "Alle Kinder im Kindergarten hatten an ihrem ersten Tag Angst, und alle Kinder in der Mittelstufe werden genauso aufgeregt sein wie du. Ich erinnere mich an meinen ersten Tag und wie verängstigt ich war."
"Du hattest Angst?", fragte Alison ungläubig.
"Allerdings", gab Cooper zu. "Und das ohne triftigen Grund. Genau wie du jetzt Angst hast. Außerdem ist Lizzy Jenson dieses Jahr in deiner Klasse, oder?"
Alison nickte. "Ja, stimmt."
"Na siehst du. Du hast schon eine Freundin, und du bist einer der tollsten Menschen, die ich kenne - selbst für eine kleine Schwester."
Cooper wurde abrupt in die Gegenwart zurückgeholt, sein Körper bebte. Die Erinnerung war weder bedeutsam noch besonders emotional, doch die Erwähnung von Spiegeln hatte sie heraufbeschworen. Er kämpfte um sein Gleichgewicht.
"Hey, das ist dir runtergefallen."
Cooper blickte auf und sah einen der Stammgäste des Fitnessstudios vor sich, der ihm sein Handy entgegenhielt.
Cooper nahm es entgegen. "Danke."
"Alles in Ordnung bei dir? Hast du einen Schlag abbekommen?", fragte der Stammgast besorgt.
"Mir geht's gut", knurrte Cooper und griff hastig nach seinem Telefon.
In Wahrheit ging es ihm alles andere als gut. Er hatte Mühe, das Zittern seines Körpers zu unterdrücken, und spürte, wie sich der Schmerz in seinen Geist bohrte. Cooper musste dringend die Sporthalle verlassen, konnte es aber nicht. Er ließ das Handy zurück in seine Tasche gleiten und taumelte an dem Mann vorbei zum Boxsack - ohne sich um seine Handschuhe zu kümmern, die er ohnehin nicht hätte anziehen können.
Am Sandsack angekommen, begann er wie wild darauf einzuschlagen. Er konnte nicht sagen, ob sein Körper noch zitterte, aber er spürte, wie die Kopfschmerzen sich verstärkten. Um keinen Preis würde er vor anderen Schwäche zeigen.
Links, rechts, links, rechts. Er achtete weder auf Technik noch auf Kraft, sondern nur darauf, den Sack zu treffen, Schlag um Schlag. In Gedanken sah er die Person oder Personen vor sich, die vor sechsundzwanzig Jahren seine Schwester entführt hatten - spurlos verschwunden. Er schlug härter zu und stellte sich die Entführer vor. Jahrzehnte der Frustration entluden sich an dem abgenutzten Sack, der mit Lumpen gefüllt und notdürftig mit Klebeband geflickt war. Er konnte nicht ewig so weitermachen, aber er musste das Zittern seines geschwächten Körpers überwinden.
Es war noch kein Versagen, aber es fühlte sich danach an. Die Kopfschmerzen traten nur selten auf, und das Zittern war neu und hielt nie lange an. Cooper wollte sichergehen, dass beides verschwand, und so hämmerte er weiter auf den Sack ein, während seine Kräfte langsam nachließen.
Dies war nicht der erste Fall dieser Art. Er konnte nicht mit Sicherheit sagen, ob es einen Zusammenhang gab, aber Sloanes Bemerkung über Spiegel traf zu. Zuvor war eine Frau ermordet worden, und ein zerschmetterter Spiegel war Teil des Tatorts gewesen. Ob die beiden Morde miteinander in Verbindung standen, würde sich erst zeigen, wenn er sich diesen Mord genauer ansah.
Cooper hielt inne, als er merkte, dass der Schmerz nachließ. Er hielt den Sack einen Moment fest und machte einen mentalen Körpercheck. Auch das Zittern war verschwunden. Cooper gönnte sich ein paar Sekunden zum Durchatmen - er war körperlich erschöpft. Langsam ging er zu seiner Tasche zurück und griff nach seiner Wasserflasche. Er verschluckte sich fast an der Flüssigkeit, so gierig nahm sein Körper sie auf.
Eigentlich hätte er duschen sollen, aber dafür blieb keine Zeit mehr. Falls diese neue Leiche auf das Konto eines Serienmörders ging, war Zeit von entscheidender Bedeutung. Cooper nahm sich dreißig Sekunden, um wieder in seinen Anzug zu schlüpfen und Deo aufzutragen, bevor er die Sporthalle verließ.
Ein Klicken des Schlüssels, und das Auto war entriegelt. Cooper öffnete den Kofferraum und warf seine Tasche hinein. Er knallte ihn zu und umrundete das Fahrzeug zügig, wobei er sich wieder stark und beweglich fühlte. Er tippte die Adresse ein, die Sloane ihm geschickt hatte, was die Karten-App öffnete und einen Standort markierte - er prägte sich die Route schnell ein.
Dann brauste er los. Während er zur Wohnung der Frau, dem Tatort, raste, kreisten seine Gedanken um den Spiegel. Es war zu ungewöhnlich, um kein Zusammenhang zu bestehen. Er würde es niemandem bestätigen, nicht einmal sich selbst, bis er sicher war, dass sie es mit einem Mehrfachmörder zu tun hatten. Doch sein Bauchgefühl sagte ihm alles, was er wissen musste.
Die Jagd auf einen Serienmörder hatte begonnen.
Das Haus von Lily Alvarez hätte sich kaum von den anderen in der Straße unterschieden, wäre da nicht das grelle gelbe Absperrband gewesen, das es umgab. Das und die zahlreichen Polizisten in Uniform und Zivil, die um das Gebäude herumliefen und ein und aus gingen.
Cooper zeigte seine Marke, als er sich dem Absperrband näherte, das einen Teil der Straße abriegelte. Der Beamte hob das Band an, damit er darunter durchfahren konnte. Er entdeckte Sloanes Wagen und parkte dahinter. Sloane unterhielt sich gerade mit einem Mann im Anzug, offensichtlich einem der ermittelnden Detectives. Als sie Coopers Wagen heranfahren sah, beendete sie das Gespräch und kam auf ihn zu.
Sloane war attraktiv, und das half ihr oft, schwierige Situationen zu meistern. Sie trug ihren üblichen Hosenanzug, der maßgeschneidert aussah, obwohl Cooper wusste, dass er es nicht war. Die Kleidung half ihr, sich in dem von Männern dominierten Beruf zu behaupten und gleichzeitig ihre Weiblichkeit zu betonen - sie wurde oft unterschätzt, aber nie ein zweites Mal von derselben Person. Ihr Haar war zu einem strengen Pferdeschwanz gebunden, ihre grünen Augen blickten durchdringend und wachsam.
"Was haben wir bis jetzt?", fragte Cooper, als er aus seinem Fahrzeug stieg.
"Sie haben die Spurensicherung vorerst abgezogen, wollen aber nicht mehr lange warten. Beamte durchsuchen die anderen Räume des Hauses nach Beweisen und den Hof nach Fußspuren, aber niemand hat das Wohnzimmer betreten, seit ich dich angerufen habe."
Cooper nickte und ging zu dem Detective, mit dem Sloane gesprochen hatte.
"Special Agent Cooper Trace", stellte er sich vor. "Ich weiß es zu schätzen, dass Sie den Tatort für uns unberührt gelassen haben. Wir werden nicht zu viel von Ihrer Zeit in Anspruch nehmen. Wir müssen sehen, wie er ihn verlassen hat."
"Detective Burton", erwiderte der Mann und stellte sich vor. Er deutete auf den Mann zu seiner Linken. "Und das ist Detective Lowe. Woher wissen Sie, dass es ein Mann war?"
"Das ist in solchen Fällen fast immer so. Viel Blut und ein zerbrochener Spiegel? Die Brutalität deutet auf einen Mann hin. Ich will keine voreiligen Schlüsse ziehen, also sehen wir uns das mal an."
Detective Burton, der größere und ältere der beiden, reichte ihm ein Paar Latexhandschuhe. Cooper hatte zwar selbst welche in seiner Tasche, nahm das Angebot aber aus Höflichkeit an und zog sie über, bevor er mit dem Detective den kurzen Weg zur offenen Haustür hinaufging.
Schon von außen konnte Cooper den Geruch von Blut wahrnehmen, der aus dem Inneren drang. Er wappnete sich - Cooper hatte schon unzählige Tatorte gesehen, aber es wurde nicht leichter, mit anzusehen, wie das Leben unschuldiger Menschen grundlos ausgelöscht wurde.
Kein Grund, der für den Normalbürger einen Sinn ergibt, aber ein Grund, der für den Mörder Sinn macht.
Detective Burton ging voran, bis sie zum Eingang des Wohnzimmers kamen. Dort trat er zurück, um Cooper und Sloane einzulassen.
Cooper machte einen Schritt in den Raum, gerade weit genug, um Sloane nicht den Weg zu versperren. Er stellte sich neben seine Partnerin und blickte auf Lily Alvarez hinab, die in der Mitte des Raumes lag.
"Der Couchtisch wurde verrückt", bemerkte Cooper. "Er wollte, dass wir die Leiche sofort sehen, wenn wir eintreten."
"Die Leiche wurde nicht bewegt", fügte Sloane hinzu. "Höchstens die Arme - keine Blutspuren auf dem Boden. Sie wurde an Ort und Stelle getötet und dann in Position gebracht."
Cooper nickte. Lilys Körper lag da, als ob sie sich ausruhen würde, nur die Augen waren offen. Sloane hatte Recht, was die Leiche betraf. Sie war getötet und genau an der Stelle abgelegt worden, an der sie jetzt lag, aber die Arme waren dicht an den Körper gedrückt worden - keine dramatische Kreuzigungsszene. Das Blut von ihren Handgelenken war in den Teppich gesickert und hatte sich etwas ausgebreitet. Um den Körper herum lagen Hunderte von Glasscherben.
Coopers Blick wanderte von der Leiche zu der leeren Stelle an der Wand, wo der Spiegel einst an dem hervorstehenden Nagel gehangen hatte. Er trat näher an die Leiche heran und ging neben ihr in die Hocke, ohne etwas zu berühren.
