Zivilcourage - Petra Paulsen - E-Book

Zivilcourage E-Book

Petra Paulsen

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Beschreibung

Mit diesem Buch landet die SPIEGEL-Bestseller-Autorin Petra Paulsen erneut einen Volltreffer. Fundiert belegt sie die Gründung mächtiger Elitenetzwerke, die die westlichen Demokratien bis heute beeinflussen. Hierzu gehören der Council on Foreign Relations (CFR), die Bilderberger, die Atlantik-Brücke e.V. und viele mehr. Ebenso beleuchtet sie auch die Interessengruppen, die am Aufbau des Dritten Reiches maßgeblich beteiligt waren. Durch dieses einzigartige Buch soll der Leser ermutigt werden, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, das Denken in politischen Lagern abzulegen und mutig aus der Schweigespirale auszubrechen.

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PETRA PAULSEN

ZIVILCOURAGE

Frieden und Freiheit für alle

Hinweis

Die Autorin erhebt keinen Anspruch auf Absolutheit für den Inhalt, da dieser lediglich ihre subjektive Betrachtungsweise wiedergibt.

Sie übernimmt keinerlei Haftung für Schäden, die durch falsche Schlussfolgerungen jeglicher Art entstehen könnten. Die in dem Buch weitergegebenen Informationen beruhen auf einer intensiven Recherche. Trotz dieser Bemühung können Fehler auftreten. Die Autorin schließt Haftungsansprüche jeglicher Art aus.

Die Autorin nutzt mit diesem Buch ihren Grundrechteschutz entsprechend Artikel 5 GG Absatz 1 Satz 1 und 2, sich frei zu äußern.

Alle Links in diesem Buch wurden zuletzt im September 2019 geprüft.

Sollten Sie, liebe Leserin und lieber Leser, Fehler entdecken, würden wir uns freuen, wenn Sie uns dies unter [email protected] mitteilen, damit wir es in der nächsten Auflage beheben können.

Alle Rechte vorbehalten

© Macht-steuert-Wissen Verlag, Mühlenbecker Land, 2019

1. Auflage

ISBN: 978-3-945780-78-7

Weitere Informationen zum Buch finden Sie unter: www.macht-steuert-wissen.de

Coverlayout: Macht-steuert-Wissen Verlag

Coverfoto: Inga Sommer

E-Book-Herstellung: Zeilenwert GmbH 2019

Besuchen Sie uns im Internet unter: www.macht-steuert-wissen.de

Bibliografische Informationen der Deutschen Nationalbibliothek

Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie.

MSW – Macht steuert Wissen ist eine beim Deutschen Patent- und Markenamt eingetragene und geschützte Marke.

Dein Weg beginnt da,

wo Du aufhörst, anderen zu folgen.“

Verfasser unbekannt

„Wie viel sie auch flattern und flunkern,

wie viel sie auch gaukeln und junkern,

doch siegt das ewige Recht.“

Ernst Moritz Arndt,

deutscher Schriftsteller, Historiker, Freiheitskämpfer

und Abgeordneter der Frankfurter Nationalversammlung.

(1769–1860)

Allen Menschen, die freiheitsliebend sind, sich des selbstständigen Denkens nicht berauben lassen und im Rahmen ihrer Möglichkeiten die Welt zu einem besseren, gerechteren und zu einem friedlicheren Ort machen wollen.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Danksagungsvorwort

Einleitung

Im Reich der Verschwörungen

Die Welt der WELT

Geheime Machenschaften

Zum Wohle der Menschheit

Hamburg-Amerika-Connection

Elitäre Clubs

Geheimniskrämereien

Die schlauen Jungs

Unter den Augen der Eule

Antidemokraten

Geheimwaffen der CIA

Gehirnwäsche

Zwischen gestern und heute

Hamburger Nachkriegsjunge

Ostpreußisches Flüchtlingsmädchen

Unter deutschen Dächern

Frieden in Armut

An der Nadel

Risiken und Nebenwirkungen

Versorgungslage

Schadstoffalarm

Ahoi Mobilität

Bescheidene Verhältnisse

Militarisierung

Scheidungskinder

Verblödungs-TV

Kinderjahre

Gender-Wahn-Sinn

Geschichtsunterricht

Kriegsmachenschaften

Märchen und Sagen

Schweigen verboten

Politisch (in)korrekt

Geschäftsmodell Mensch

Big Brother und die Kohle

Mal gewinnt man, mal verliert man

Kinder, Kinder

Sicherheit geht vor

Immer auf die Kleinen

Solidarität

Öko-Ersatzreligion

Weltuntergangsstimmung

Heimat- und Nächstenliebe

Gottes schöne Natur

Ein Mensch wie jeder andere

Das Leben in historischen Zeiten

Nichts ist mehr so wie früher

Erinnerungen an den Herbst 2015

Der erste Schritt

Eine schwere Geburt

Brief an die Kanzlerin

Post aus Berlin

Einladung vom ZDF

Es ist geschafft

Hetz- und Stimmungsmache-TV

Hallo Schlafschafe

BAMF-Skandal

Schamesröte

Augen öffnen

Hallo Deutschland

Noch mal Post an Merkel

Lachnummer Bundeswehr

Von wegen Land der Dichter und Denker

Servus Kanzler Kurz

Innen wie außen

In Sachen Bildung

Die vielen Gesichter des Krieges

Globalisierungselite

Entgrenzung

Geld regiert die Welt

Der Teufel und das Weihwasser

Aufklärung ist das A und O

Schlusswort

Dank

Anhang

Weitere Bücher

Anmerkungen

Danksagungsvorwort

Donnerstag, 4. April 2019, Claus Kleber im ZDF-heute-journal. Mit sehr ernster Miene verkündet er folgende Botschaft: „Guten Abend! Zu Wasser und in der Luft sind heute Nacht amerikanische, deutsche und andere europäische Verbündete unterwegs nach Estland, um die russischen Verbände zurückzuschlagen, die sich dort ähnlich wie vor einigen Jahren auf der Krim festgesetzt haben.“1 Diese Meldung ganz am Anfang der Sendung dürfte so manchem Zuschauer das Blut in den Adern gefrieren lassen haben. Sie wurde nach einer klitzekleinen Kunstpause von Kleber selbst, dem gefühlten ZDF-Urgestein mit 600.000 Euro Jahresgehalt und Mitglied der Atlantik-Brücke, als eine Vision, als eine fiktive Nachricht enttarnt.23 Was aber sollte das? Sollte dies ein verspäteter, wenn auch verdammt schlechter Aprilscherz im öffentlich-rechtlichen Fernsehen sein oder Werbung für das 70-jährige Bestehen der NATO, dem einstigen Verteidigungsbündnis der USA und ihrer Vasallen? Sollten wir gar auf einen bevorstehenden Krieg mit Russland in naher Zukunft eingestimmt werden? Wie dem auch sei, eine Frage bleibt: Darf man sich solch rhetorischer, stilistischer und kriegstreiberischer Methoden im zwangsgebührenfinanzierten Fernsehen bedienen?

Seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges leben wir in Deutschland schon mehr als 70 Jahre zumindest gefühlt in Friedenszeiten. Wir schreiben das Jahr 2019: Weltweite Terroranschläge, Attentate und Kriegseinsätze der NATO in jüngster Vergangenheit, die ohne UN-Mandate und unter dem Deckmantel eines humanitären Einsatzes geführt werden, nehmen wir mittlerweile kaum noch wahr. Allenfalls entlocken sie uns ein stummes, ratloses Achselzucken. Den wachsenden Antisemitismus in Europa verzeichnen wohl die meisten Menschen als Randnotiz. Was kann man als Einzelner schon dagegen tun? Andererseits gehen Menschen in Deutschland gegen Fahrverbote, mordende Asylbewerber und Wohnungsnot auf die Straße, während weltweit von Hamburg bis nach Sidney, von Finnland bis nach Südafrika Hunderttausende Schüler freitags die Schule aufgrund von Klimawandeldemos schwänzen. Im benachbarten Frankreich wird mit äußerster Brutalität gegen die wochenlang stattfindenden Gelbwesten-Demonstrationen vorgegangen, die mancherorts sogar verboten werden, während am Montag in der Karwoche 2019 das Dach von Notre-Dame in Paris in Flammen aufgeht. Am Ostersonntag fallen – nach einigem Hin und Her bezüglich der Opferzahl – 253 Christen mehreren islamistischen Anschlägen in Sri Lanka zum Opfer. Einen Monat zuvor werden 50 Muslime Opfer eines rechtsextremen Einzeltäters in Neuseeland. Wiederum einen Monat früher erheben sich Teile des Volkes in Venezuela gegen den sozialistischen Präsidenten Maduro. Im Sommer gehen in Hongkong über eine Million Menschen gegen die befürchtete Aushöhlung des Rechtssystems durch China auf die Straße. So erfahren wir es zumindest aus den TV-Nachrichtensendungen und der Mainstreampresse.

Während wir in deutschen Medien über Zwangsenteignungen und sozialistische Planwirtschaft lesen, wird die deutsche Autoindustrie mit 200 km/h gegen die Wand gefahren. In postdemokratischen Zeiten von scheinbar gottgegebener Massenmigration, einer zunehmend infantilisierten sowie gespaltenen westlichen Gesellschaft mag so manch einem nur noch die Flucht ins Privatleben helfen. Wo ständig von Fake News, Verschwörungstheorien, Hassreden, Trump-Bashing nebst gleichzeitiger Putin-Dämonisierung sowie einer seitens Politik und Medien prophezeiten Klimakatastrophe apokalyptischen Ausmaßes insbesondere in Deutschland die Rede ist, möchte man sich an manchen Tagen nur noch die Bettdecke über den Kopf ziehen, um nichts mehr hören und sehen zu müssen. Leider bringt dies einen aber nicht wirklich weiter. In Untätigkeit und Lethargie zu verfallen und darauf zu warten, dass andere etwas tun und auf die Beine stellen, kann auf Dauer auch keine Lösung sein.

In turbulenten Zeiten wie diesen, wo mittlerweile die ganze Welt kopfzustehen, durchzudrehen und in Unordnung geraten zu sein scheint, möchte ich den Text ebenfalls auf den Kopf stellen. Ich werde mit dem beginnen, was normalerweise am Ende eines Buches steht: mit einer Danksagung in Form eines Vorwortes. Verrückt, oder? In so einer ver-rückten Welt – der Bindestrich an dieser Stelle wurde nicht etwa versehentlich gesetzt oder gar beim Lektorat übersehen –, in der wir mittlerweile leben, tut es einfach mal gut, nicht dem Mainstream zu folgen, und Dinge anders als gewöhnlich zu machen. Dies kann für einen selbst wie ein persönlicher Befreiungsschlag sein.

Daher beginne ich mein zweites Buch mit einer Danksagung an alle, die mit dazu beigetragen haben, dass das erste: „Deutschland außer Rand und Band – Zwischen Werteverfall, politischer (In)Correctness und illegaler Migration“ binnen nicht einmal drei Wochen nach Veröffentlichung zu Beginn des Jahres 2018 auf der SPIEGEL-Bestsellerliste landete. Mit diesem Erfolg hatte ich niemals gerechnet. Natürlich hat mich dies glücklich und auch ein klein wenig stolz gemacht. Von Berufs wegen bin ich schließlich Lehrerin und eben nicht Schriftstellerin, Journalistin oder Ähnliches, doch vielleicht hat ja gerade dieser Unterschied für diesen Erfolg gesorgt. Nicht umsonst ist beispielsweise auch das 2015 erschienene Buch „Deutschland im Blaulicht: Notruf einer Polizistin“ der Bochumer Polizistin Tania Kambouri, die täglich ihren Dienst auf Deutschlands Straßen verrichtet, so erfolgreich gewesen.

Als Allererstes geht ein großes Dankeschön an Herrn Gerrit Bartels vom TAGESSPIEGEL, von dem ich mit seiner „Rezension“ in die rechte Ecke gestellt wurde.4 Kritik an der Migrationspolitik zu üben bzw. die Hintergründe zu beleuchten, reicht heute schon aus, einen Menschen gesellschaftlich ins Abseits zu drängen. Können Sie sich erklären, warum jemand als rechts gilt, wenn er sich für die Einhaltung der Rechtsstaatlichkeit, den Frieden innerhalb Deutschlands und in der Welt ausspricht? Ich kann es beim besten Willen nicht, zumal wir doch die im Grundgesetz verbriefte Meinungsfreiheit haben. Darüber hinaus ist die freie Meinungsäußerung in Artikel 19 der UN-Menschenrechtscharta verankert, weswegen auch staatliche Zensur verboten ist. Durch seinen Artikel über ein Buch, was er möglicherweise gar nicht (komplett) gelesen hat, hat Herr Bartels wahrscheinlich sogar ungewollt Werbung für dieses gemacht. Daher gehen an dieser Stelle ein dickes Bussi und ganz viel Liebe an den Journalisten vom liberal eingestuften TAGESSPIEGEL, dessen Motto „rerum cognoscere causa“ – die Ursachen der Dinge erkennen – lautet. Im Gegensatz zu den meisten Journalisten belege ich sämtliche Aussagen und Zitate immer mit den entsprechenden Quellen. So auch in diesem Buch. Auch dieses Mal habe ich in erster Linie auf Artikel aus den Mainstreammedien zurückgegriffen, um dann weiter zu recherchieren. Schon heute bin ich gespannt, was Herr Bartels oder auch andere Journalisten mir demnächst an Attributen zuschreiben werden.

Ganz besonderer Dank geht natürlich an alle Käufer meines Erstlingswerks sowie an die Freien Medien, Blogs, Verlage und Wochenzeitungen, die mein Buch beworben haben. Ehrlicherweise muss ich sagen: Ohne diese Werbung wäre es wohl nie ein Bestseller geworden. Dabei bilden die Freien Medien ein überaus wichtiges Gegengewicht zu den sogenannten Leitmedien. Die Freien Medien geraten aber zunehmend aufgrund ihrer oftmals anderen Sicht der Dinge, ihrem aufklärerischen Blick hinter die Kulissen und der Benennung unbequemer Wahrheiten unter Druck. An dieser Stelle sei an die EU-Urheberrechtsreform, die damit verbundenen Uploadfilter und das bereits 2017 im Hauruckverfahren installierte Netzwerkdurchsetzungsgesetz (NetzDG) nebst Shadow banning erinnert. Ebenso sei hier auf die Rolle der Freien Medien im Zusammenhang mit dem Journalisten Billy Six und dessen Inhaftierung in Venezuela hingewiesen. Es waren die Freien Medien, die überhaupt über dessen Einzelhaft berichteten, womit sie einen großen Beitrag zu seiner Freilassung geleistet haben dürften.

Die Freien Medien und Blogs sind entgegen der Mainstreampresse immer gerne bereit, Artikel und offene Briefe von Andersdenkenden und kritischen Geistern wie mir und vielen anderen zu publizieren. Dass diese möglicherweise auch auf Internetseiten landen, denen man sein Einverständnis zur Veröffentlichung nicht gegeben hat, ist leider die Kehrseite im Copy-and-paste-Zeitalter. Den Kommentarspalten der Freien Medien, aber auch hinsichtlich der Interviews bei SchrangTV-Talk und BewusstTV konnte ich den vielen positiven Reaktionen entnehmen, dass ich vielen Menschen mit meinen Artikeln und meinem Buch aus der Seele zu sprechen scheine. In Zeiten der zunehmenden Künstlichen Intelligenz bedarf es durchaus vieler kluger Köpfe mit kritischer Intelligenz, wobei eine gute Portion gesunder Menschenverstand schon ausreichen dürfte.

Ebenso habe ich mich über die vielen Briefe und E-Mails gefreut, die mich seither erreicht haben. So waren neben den Zuschriften aus ganz Deutschland auch viele aus Österreich und der Schweiz dabei, aber selbst aus Finnland, Thailand sowie Nicaragua haben mir Menschen geschrieben, die Deutschland schon vor einigen Jahren verlassen haben. Auch von einem Briten inmitten des Brexit-Ping-Pongs, der ein großer Fan von Deutschland und Österreich ist, habe ich eine sehr nette Mail bekommen. Wenngleich ich jede Leserzuschrift gelesen habe, war es mir leider irgendwann nicht mehr möglich, jedes einzelne Schreiben persönlich zu beantworten. Liebe Leserinnen und Leser, die mein Erstlingswerk kennen, mir geschrieben haben und keine Antwort erhalten haben sollten: Ich bitte, mir dies nachzusehen! Schließlich bin ich „im richtigen Leben“ in erster Linie eine berufstätige Mutter. Naturgemäß hat auch mein Tag nur 24 Stunden, die meist gut ausgefüllt sind mit dem ganz normalen Wahnsinn des Alltags- und Berufslebens.

Interessanterweise waren es viele Berufskollegen aus ganz Deutschland, die sich bei mir meldeten. Noch beruflich aktive, aber auch pensionierte Lehrer haben mir beispielsweise ihren Unmut über die Tragik des deutschen Bildungssystems kundgetan. So mancher besorgte Pädagoge, Eltern mit bald, noch oder nicht mehr schulpflichtigen Kindern, aber auch kinderlose Bürger fragen sich zunehmend, wohin die Reise des einstigen Landes der Dichter und Denker zukünftig gehen wird. Ebenso haben sich auch etliche Polizisten bei mir gemeldet, die als Sicherheitskräfte immer mehr gefordert sind und oft am Rand ihrer Belastbarkeit stehen.

Natürlich war auch meine Freude über die vielen positiven und ausführlichen Rezensionen bei Amazon und Audible groß, anhand derer ich gemerkt habe, dass ich mit meinem Buch als Person aus der Mitte der Gesellschaft – ich bekenne mich zur freiheitlich-demokratischen Grundordnung dieses Landes und bin noch nie mit dem Gesetz in Konflikt geraten – mit meinen Sorgen und Ängsten nicht alleine bin. Viele Menschen haben darin immer wieder meinen Mut erwähnt, so ein Buch zu schreiben, und mir ihren Respekt gezollt. Allein ein Blick auf die Rezensionen bei Amazon hierzu genügt. Ist es nicht traurig, in einem ach so freien Land wie Deutschland als mutig bezeichnet zu werden, wenn man Missstände benennt und diese mit Fakten und Quellen untermauert? So ist „Deutschland außer Rand und Band“ nicht etwa ein Buch mit sieben Siegeln, sondern eines mit 760 Quellenangaben. Sollte die im Grundgesetz verbriefte freie Meinungsäußerung aber nicht eine Selbstverständlichkeit in einem demokratischen Land sein, als das Deutschland vornehmlich seitens Politik und Medien gepriesen wird?

Nein, ich bin keine Heldin. Menschen, die mich kennen, sagen über mich, ich sei eine echte Powerfrau. So kann ich Steinwälle bauen, Gartenteiche ausheben, Blumenbeete anlegen oder 1.000 Meter Raufaser an die Wand bringen. Ich selbst sehe mich vielmehr als ein Mensch, der seine Heimat liebt und der sich für alle Menschen dieser Welt Frieden wünscht. Mutig finde ich persönlich Menschen, die in der Öffentlichkeit an vorderster Front für den Erhalt des Rechts- und Sozialstaats kämpfen, gegen die illegale Migration aufbegehren, sich gegen eine Scheindemokratie aussprechen, ihren Finger in die mittlerweile vielen offenen Wunden der Bundesrepublik Deutschland legen und Kritik am politischen Islam, den es aus Sicht vieler Ex-Muslime gar nicht gibt, da es für sie nur den einen Islam gibt, unter Todesdrohungen üben. Diese Menschen sind neben vielen anderen für mich persönlich die wahren Helden der Gegenwart. Dabei kenne und schätze ich selbst viele säkulare Muslime und Juden, die mit großer Sorge die momentane Entwicklung in Deutschland und Europa beobachten.

Ein Erlebnis der besonderen Art hatte ich Anfang Juni 2019 auf dem Neuen Hambacher Fest, auf welches ich im Jahr 2018 durch eine wunderbare Rede von dem im Libanon geborenen Filmregisseur Imad Karim aufmerksam geworden war, der Deutschland als die Heimat seiner Werte bezeichnet. Ich bin dort zusammen mit ein paar Freunden aus Ost- und Westdeutschland hingefahren, um mir all die schlimmen Besucher dieser Veranstaltung – es gab einen Patriotenmarsch nebst einem Kongress für Frieden und Sicherheit in Europa – einmal näher anzusehen. Doch auf wen sind wir dort getroffen? Auf viele politisch interessierte Menschen, allesamt friedlich, aber alles Menschen, die sich kein X mehr für ein U vormachen lassen. Das Verrückte für mich persönlich war, dass ich ungefähr zwanzig Mal angesprochen wurde, ob ich nicht die Autorin von „Deutschland außer Rand und Band“ sei. Das führte dazu, dass ich irgendwann von meinen Freunden damit aufgezogen wurde. So sprachen mir völlig fremde Menschen ihren Dank und ihre Hochachtung für meinen Mut aus, viele drückten mir die Hand. Ich war auf das alles gar nicht vorbereitet und tatsächlich ein wenig überrumpelt von der Situation. Erfreut war ich darüber, dass mir Prof. Dr. Max Otte (CDU), der Initiator dieser Veranstaltung, erzählte, dass er im Besitz des von mir verfassten Buches sei. Ebenso hat mich die Freude des von mir außerordentlich geschätzten Daniele Ganser, der bei dieser Veranstaltung als Gastredner auftrat, über ein von mir für ihn signiertes Exemplar beglückt. Bedauerlicherweise konnte Willy Wimmer (CDU), ehemaliger Staatssekretär des Verteidigungsministeriums unter Helmut Kohl, aus privaten Gründen nicht als Referent an dieser Veranstaltung teilnehmen.

Neben all der Begeisterung über mein Buch gab es für mich auch Grund zum Schmunzeln. So in dem Fall, als man mir in einem YouTube-Kommentar „mehr Eier in der Hose als so mancher Mann“ diagnostizierte, was nun einmal von Geburt an in der Natur der Frau liegt, wenn Sie verstehen, was ich meine. Manche Kommentatoren wünschten sich mich als Justizministerin oder gar als Kanzlerin, während mich irgendjemand auch mal als das schlechte Gewissen von Angela Merkel und der Bundesregierung bezeichnete. Haben diese Menschen denn tatsächlich ein Gewissen oder laufen sie nicht vielmehr ihren politischen Ideologien und den guten Diäten hinterher? Nein, ich bin nicht für die Parteipolitik gemacht, da ich auch weiterhin aufrecht durchs Leben gehen und mich nicht verbiegen lassen möchte. Ich selbst bezeichne mich gerne als „Außerparlamentarische-ein-Frauen-Opposition“ (APEFO) – überparteilich, mit beiden Beinen auf dem Grundgesetz stehend, kritisch denkend und nur meinem Gewissen, jedoch keinem Fraktionsdruck verpflichtet. Dabei leiste ich meine Oppositionsarbeit nicht laut im Parlament oder auf der Straße, sondern eher leise vom Schreibtisch aus. Außerdem liebe ich mein Privatleben und habe keinerlei narzisstische Anwandlungen wie so viele Politiker.5 Im Gegensatz zu vielen von ihnen habe ist jede Menge Empathie für meine Mitmenschen, denn ich habe meine eigenen Wurzeln nie vergessen.

Ein ums andere Mal wurde die Bitte an mich herangetragen, weiter am Ball zu bleiben und meine Stimme – aus Sicht vieler scheinbar eine Stimme der Vernunft – weiter zu erheben. Diesem Wunsch habe ich versucht nachzukommen, indem ich mich immer wieder mal in den Freien Medien zu Wort gemeldet habe, sei es in schriftlicher Form oder durch eine Interviewzusage. An dieser Stelle allen Leserinnen und Lesern von „Deutschland außer Rand und Band“ noch einmal ein großes Dankeschön von ganzem Herzen!

Einleitung

Mit meinem Erstlingswerk wollte ich den Menschen ein wenig die Augen über den Ist-Zustand in Deutschland öffnen. Voraussetzung dafür kann aber nur sein, dass man dies überhaupt zulässt. Schließlich kann durch belegte Fakten in Form von Daten, Zahlen und Ähnlichem in einer so geballten Form wie in einem Buch das bisherige Weltbild, welches uns durch Politik und Medien vermittelt wird, erheblich ins Wanken geraten. Schon die Nascherei vom Baum der Erkenntnis hatte in der Bibel bekanntlich zur Vertreibung aus dem Paradies geführt. Selbst wenn ich nur einigen Menschen die Augen ein wenig geöffnet haben sollte, hat es sich gelohnt. Nein, damit ist nicht der finanzielle Lohn gemeint. Schließlich verdienen insbesondere Amazon und das Finanzamt am geistigen Eigentum anderer kräftig mit. Von dem Buchverkauf habe ich bislang noch nicht einen einzigen Cent ausgegeben. So bin ich noch immer am Überlegen, was ich wirklich Sinnvolles mit diesem Geld anfange. Mein Herzenswunsch wäre es, irgendwann ein Hospiz für Kinder eröffnen zu können, mit denen es das Leben nicht so gut gemeint hat, denn das Leben ist leider oft nicht fair. So würde ich gerne ein bisschen Glück, von dem ich rückblickend ganz viel in meinem bisherigen Leben hatte, an sterbenskranke Kinder und deren Familien in ihrer letzten gemeinsamen Zeit weitergeben wollen.

Reich zu werden ist aber auch nicht mein Interesse gewesen, sondern lediglich ein wenig Aufklärung über die derzeitige Situation in Deutschland und wie es dazu kommen konnte. Ich persönlich möchte gar nicht zur High Society dieser Welt gehören, denn ich stelle mir das Leben der Schönen, Mächtigen und Reichen keinesfalls rosig, sondern ganz schön anstrengend vor. Außerdem zähle ich mit einer A13-Besoldung und einem ebenfalls erwerbstätigen Ehemann zur bürgerlichen Mittelschicht, leide derzeit also noch keine finanzielle Not. Diese Mittelschicht ist allerdings als Bindeglied der Gesellschaft zunehmend vom „Aussterben“ bedroht, was für den gesellschaftlichen Zusammenhalt natürlich negativ, wenn nicht sogar gefährlich ist.

Das Schreiben selbst ist für mich vielmehr eine Form von Zivilcourage, zugleich aber auch eine Form der Schreibtherapie, um mit diesem ganzen Wahnsinn, der in Deutschland und weltweit gerade geschieht, besser umgehen zu können. So werden regierungskritische oder Bundeskanzlerin Angela Merkel widersprechende Stimmen zunehmend verächtlich und mundtot gemacht. Dies kann mittlerweile nicht nur zur gesellschaftlichen Ausgrenzung, sondern sogar zum Verlust des Arbeitsplatzes führen. Aus zahlreichen Gesprächen bzw. Schriftwechseln mit Menschen ganz unterschiedlicher Herkunft konnte und kann ich immer wieder entnehmen, dass sich viele mit einem unguten Gefühl bezüglich der Zukunft dieses Landes plagen. Manchem gelingt es, diese Sorgen erfolgreich auszublenden und sich durch Shoppen, Netflixen, Workaholismus und dergleichen erfolgreich abzulenken oder eine Art Schutzmechanismus zu entwickeln, während andere ihre negativen Gefühle einfach nicht mehr unterdrücken können. Und ja, es gibt auch diese Sorte Mensch, die meint, es sei doch wirklich alles bestens: Das Geld ist pünktlich auf dem Konto, der Strom kommt aus der Steckdose und drei Urlaube im Jahr sind locker drin. Das Leben kann so schön und einfach sein – ist es aber für viele Menschen in Deutschland und weltweit nicht, denn: Fairplay und Fairtrade kennen wir zwar aus Sport und Handel, Fairness seitens Politik und Wirtschaft gegenüber vielen Menschen in allen Teilen der Erde jedoch nicht.

Da ich wiederholt gefragt wurde, wann denn mein nächstes Buch erscheinen würde – ich hatte ja nicht einmal vor, überhaupt ein einziges Buch zu schreiben –, kam mir irgendwann die Idee, wie dieses zweite Buch aussehen könnte. Schließlich geht es in rasendem Tempo voran mit dem gesellschaftlichen Zerfall und mit nicht mehr nachvollziehbaren Entscheidungen seitens der Politik in Deutschland, in der Europäischen Union, aber auch in entlegenen Ländern der Erde. Dies bemerken zumindest die Menschen, die mit offenen Augen und Ohren durchs Leben gehen und all ihre Sinne beisammenhaben. Insbesondere war mir ähnlich wie bei „Deutschland außer Rand und Band“ schnell klar, was für einen Titel es tragen sollte, auch wenn dieser im Falle des neuen Buches nicht wie beim ersten einer Eingebung gleichkam. Natürlich hätte ich es der Einfachheit halber „Die ganze Welt ist außer Rand und Band“ nennen können. Doch ich wollte dem zweiten Buchprojekt einen positiveren, einen Mut machenden Titel geben. Ein paar Überlegungen und einige angestrengte graue Zellen unter dem mittlerweile immer schneller ergrauenden Haar aufgrund biochemischer Alterungsprozesse und gesellschaftspolitischer Entwicklungen waren deshalb schon damit verbunden. Irgendwann aber war es dann so weit und der Titel stand fest.

Wie aber fängt man ein neues Buch an, das von Zivilcourage, von Frieden und Freiheit handeln soll? Ich habe lange hin und her überlegt. Mittel- und Schlussteil waren schon so gut wie geschrieben, hingegen wollte mir keine rechte Idee für den Anfang in den Sinn kommen. Doch dann bin ich am 7. Juli 2019 zufällig auf einen Artikel in der WELT aus dem Jahr 2014 gestoßen. Dieser sollte mir als Aufhänger für den Buchanfang dienen. Ich lade Sie nun also herzlich ein, sich mit mir auf eine Zeitreise zu begeben. Ich werde Sie mit auf die Spuren der Vergangenheit nehmen, um in der Gegenwart zu landen. Ich verspreche Ihnen: Wir werden auf so manche Persönlichkeit aus Politik, Medien und Hollywood treffen. Außerdem werden Sie Ella-Marie Arndt und ihre Familie kennenlernen. Und vielleicht, ja vielleicht verstehen Sie nach dieser Lektüre, warum es wichtig ist, Zivilcourage zu zeigen und seinen Mund aufzumachen. Doch seien Sie gewarnt: Auch in diesem Buch wird Ihnen so manches Negative, so mancher Irrsinn nicht erspart bleiben.

Das Allerwichtigste aber ist, dass Sie die angesprochenen Inhalte selber recherchieren und vertiefen, denn dieses Buch ist ein Mitmach-Buch. Viele Themen werde ich nur anreißen, da die Fülle der Inhalte zu einem mehrbändigen Werk führen würde. So bin ich eine Art Stichwortgeberin, die Sie nicht davon entbinden möchte, selber zu denken, die Punkte miteinander zu verknüpfen und Ihre eigenen Schlüsse zu ziehen. Doch halt! Ich warne Sie lieber noch ein zweites Mal: Wenn Sie erst einmal anfangen, sich in den Kaninchenbau hineinzubegeben, wird Ihr bisheriges Weltbild in sich zusammenstürzen, denn sie werden auf äußerst unschöne Dinge stoßen.

Im Reich der Verschwörungen

Die Welt der WELT

Mit dem Titel „Geheime Mächte steuern die Welt. Echt? Wahnsinn!“ beginnt der in der Einleitung erwähnte WELT-Artikel von Torsten Krauel. Darin ist die Rede von Verschwörungstheorien, den Bilderbergern, den Globalisten, von Manipulationen u. a. des Goldpreises einer geheimen Weltregierung wie auch von dem früheren US-Präsidenten George Bush. Die Rede ist auch von Heiko Schrang, dem Mann von Schrang-TV, bei dem schon mehrfach die politisch äußerst kritische Kabarettistin Lisa Fitz zu Gast war, die sich so gar nicht verbiegen lässt.6 Mittlerweile bin ich selbst einige Male in dessen Sendung gewesen. O mein Gott, was hatte ich als verbeamtete Lehrerin nur getan? Worauf hatte ich mich denn da bloß eingelassen? Schließlich wird dieser ominöse Herr Schrang in der WELT mit folgenden Worten zitiert: „Mit ihrer Weltleitwährung Dollar musste jedes Land der Welt im internationalen Zahlungsverkehr sich Rohstoffe bezahlen lassen, und die FED konnte dafür ohne Ende bunte Papierdollar drucken. Gegen die Länder, die in der Vergangenheit nicht an diesem Spiel teilhaben wollten, sondern ihre Rohstoffe für andere Währungen weggaben, wurde ein Krieg inszeniert (Irak, Afghanistan etc.).“ Mit dieser Aussage wird Herr Schrang, der in diesem Artikel als deutscher Wahrheitssucher betitelt wird, in dem Qualitätsmedium aus dem Hause Springer am 5. Dezember 2014 zitiert. Herr Krauel behauptet in seinem Artikel darüber hinaus, Verschwörungstheoretiker – damit ist dann sicherlich auch Herr Schrang gemeint – seien einsame Menschen.7 Woher aber nimmt er dieses Wissen? Kennt er die von ihm in seinem Text erwähnten Personen etwa persönlich? Belegt er seine Aussagen mit Quellen? Ganz vergessen scheint der WELT-Chefkommentator auch zu haben, dass es Menschen gibt, die lesen und im Internet recherchieren können. Die meisten sind sogar in der Lage, selbstständig Quellen zu überprüfen. Nicht zu vergessen die Menschen, die auch heute noch Bücher lesen, denn Lesen bildet ungemein.

Ist es im Jahr 2019 nicht so, dass sich viele Begriffe wie Verschwörungstheoretiker, Rechtspopulisten oder Nazis durch deren inflationären Gebrauch abgenutzt haben? Ich selbst habe mich bis zum Jahr 2015 als eher unpolitischer Mensch in keinerlei Form mit Verschwörungen beschäftigt, doch dann setzte die vermeintliche Flüchtlingskrise ein, die schließlich nicht einfach so vom Himmel gefallen ist. Und – Herr Krauel würde jetzt bestimmt enttäuscht sein – das Vorurteil des einsamen Menschen trifft für mich nicht zu. Sorry, aber dieses Ressentiment kann ich leider nicht bedienen. Vielmehr kenne ich persönlich viele Menschen, die sich zunehmend mit dem Blick hinter die Kulissen der politischen Bühne beschäftigen. Was für mich tatsächlich zutrifft: Ich bin in der Lage, sinnentnehmend zu lesen. Was also wäre, wenn selbst hinter dem Begriff der Verschwörungstheorie eine Verschwörung stecken würde?

Schon 2009 war im FOCUS, also ebenfalls in der Mainstreampresse, ein Artikel erschienen, der sich mit den Amerikanern beschäftigte, von denen manche der Überzeugung seien, „dass hinter der offiziellen Politik eine ‚geheime Regierung‘ ihr Land kontrolliert.“8 Weiter wurde die Frage aufgeworfen: „Steckt hinter jedem Geschehen ein größerer Plan?“ Besonders empfänglich für Verschwörungstheorien seien demnach politische Extremisten, religiöse Fundamentalisten sowie Esoteriker. Kurze Anmerkung meinerseits: Auch zu diesen Gruppen gehöre ich definitiv nicht. Weiter liest man in dem Artikel: „Ihnen gemein ist eine gewisse Paranoia und die Weigerung, an Zufälle zu glauben.“ Unterdessen wird dem früheren US-Präsidenten und Hochgradfreimaurer Franklin D. Roosevelt (1882–1945), dessen halbes Kabinett aus Freimaurern bestanden haben soll, folgender Satz zugeschrieben: „In der Politik geschieht nichts zufällig. Wenn etwas geschieht, kann man sicher sein, dass es auch auf diese Weise geplant war.“9 Roosevelt selbst war ein machtbewusster wie auch ein trick- und fintenreicher Präsident, der im Jahr 1940 einen der verlogensten Wahlkämpfe der Geschichte Amerikas führte. So zog er noch „im Herbst 1940 im Wahlkampf durchs Land und beschwor seine Landsleute, er werde den Teufel tun und sich in den Krieg zerren lassen: ‚Ich habe es schon einmal gesagt, und ich werde es wieder sagen: Eure Jungs werden nicht in irgendwelche fremden Kriege geschickt werden‘.“10 Rund ein Jahr später erklärte Roosevelt den Japanern den Krieg. Ebenso stand Roosevelt unter dem Druck der Briten und ließ einen Plan für einen Angriff gegen Deutschland vorbereiten, der am 4. Dezember 1941 in der Chicago Tribune mit der sensationellen Schlagzeile „F.D.R.s Kriegspläne“ in aller Ausführlichkeit veröffentlicht wurde. Viele Amerikaner lehnten diesen Krieg jedoch strikt ab. Sie waren der Meinung, der Präsident habe sie belogen, würde die eigenen Männer in den Krieg und das Land in die Pleite treiben.11

Na, sind Sie jetzt ein wenig angefixt? Dann schauen wir mal, was die freie Enzyklopädie von Wikipedia zum Thema Verschwörungstheorien sagt: „Als Verschwörungstheorie wird im weitesten Sinne der Versuch bezeichnet, einen Zustand, ein Ereignis oder eine Entwicklung durch eine Verschwörung zu erklären, also durch das zielgerichtete Wirken einer meist kleinen Gruppe von Akteuren zu einem meist illegalen oder illegitimen Zweck.“12 Auf dieser Internetseite ist alles an Verschwörungen zu finden, was das Herz begehrt. Angefangen vom 11. September 2001, über die Juden und den Holocaust bis hin zum Mord an J. F. Kennedy. So darf selbst der untote Elvis Presley nicht fehlen, aber auch der Philosoph Karl Popper mit seinem Werk „Die offene Gesellschaft und ihre Feinde“ ist dort zu finden. Interessanterweise fehlen die Theorien über die flache Erde und über Außerirdische, die mit Verschwörungen gerne in Verbindung gebracht werden. Wissen Sie was, wir schauen uns einfach mal ein paar vermeintliche Verschwörungen und geheimnisumwitterte Organisationen etwas genauer an.

Geheime Machenschaften

Noch heute beschäftigen sich Menschen mit dem Untergang der Titanic im Jahr 1912, die zur Flotte der britischen Reederei White-Star-Line gehörte, unter dem äußerst erfahrenen Kapitän Edward J. Smith manövriert wurde und als unsinkbar galt. Immer noch kommen neue Erkenntnisse wie z. B. ein Feuer als eigentliche Ursache hinzu.13 Daneben ranken sich verschiedene (Verschwörungs-)Theorien wie ein Versicherungsbetrug mit der baugleichen Olympic um dieses Schiff, die es gelegentlich bis in die Mainstreammedien schaffen. So wie beispielsweise am 17. Mai 1995 und zwar interessanterweise in der WELT im Zusammenhang mit dem Buch „Das Rätsel der Titanic“. Die Titanic gehörte dem US-amerikanischen Finanzmagnaten, Reeder und Unternehmer John Pierpont (J. P.) Morgan. Dieser ging nicht wie geplant an Bord zur Jungfernfahrt, da er krank gewesen sei. Jedoch soll er nur wenige Tage später mit seiner Geliebten in Frankreich gesehen worden sein – und zwar kerngesund. Doch nicht nur er ging nicht an Bord. Auch seine Kunstsammlung schaffte es nicht wie geplant an Deck und hängt heute noch im New Yorker Museum für Modern Art.14 So entging J. P. Morgan zwar der Kollision des Luxusliners mit einem Eisberg, starb aber nur ein Jahr später auf dem europäischen Festland in Rom.

Morgan galt damals als einflussreichster Privatbankier seiner Zeit. Er soll „Gerüchte über den Bankrott einer großen New Yorker Bank verbreitet und somit die Panik von 1907 ausgelöst haben, die dann auch andere Banken betraf.“15 Teilhaber seines Bankhauses war beispielsweise Nelson Aldrich, Senator von Rhode Island, Vorsitzender der nationalen Währungskommission und Schwiegersohn von John D. Rockefeller junior, einem dem reichsten Männer der Welt. Dessen Vater John D. Rockefeller senior war Mitbegründer einer Erdölraffinerie, aus der im Jahr 1870 die berühmte Standard Oil Company hervorging.16 Durch das Geschäft mit dem schwarzen Gold wurde dieser zum ersten Milliardär der Weltgeschichte. Aldrich selbst verkehrte u. a. mit Paul Warburg aus der Hamburger Bankendynastie, der nach Amerika emigrierte und dort zusammen mit seinem Bruder Felix an die Wall Street in New York ging.17 Mit Paul Warburg und anderen ebenfalls sehr (einfluss-)reichen Männern, nämlich Frank Vanderlip (Präsident der National City Bank of New York, Vertreter von William Rockefeller und der Investmentbank Kuhn, Loeb & Company), Henry Davison (Teilhaber von J. P. Morgan), Charles Norton (Präsident der First National Bank of New York) und Benjamin Strong von J. P. Morgan Bankers Trust traf er sich bereits im Jahr 1910 heimlich auf Jekyll Island vor der Küste eines kleinen Fischerdorfes im nordamerikanischen Bundesstaat Georgia, wie man am 17. Juli 2014 im FOCUS lesen konnte.18 Dieser Artikel erschien bereits knapp fünf Monate vor besagtem WELT-Artikel von Torsten Krauel und enthält jede Menge Zündstoff, da er sich mit Rothschild & Co. sowie dem Finanzwesen befasst. Offiziell wurde jedenfalls die Entenjagd als Grund für dieses geheime zehntägige Treffen angegeben, doch hatte es einen ganz anderen Grund. Diesen möchten Sie jetzt sicherlich gerne wissen, nicht wahr?

Paul Warburg, dessen frühester bekannter Vorfahre laut Wikipedia der aus Venedig stammende Geld- und Pfandleiher Anselmo Asher Levi Del Banco (1480–1532) ist, entwickelte zusammen mit den bereits erwähnten Herren Aldrich, Vanderlip, Davison und Strong im Clubhaus des elitären Jekyll-Island-Clubs, der Aldrichs Schwiegervater John D. Rockefeller und J. P. Morgan gehörte, einen Plan.19 Dieser wurde später als Aldrich-Plan bezeichnet und sollte das Geldsystem für immer revolutionieren.20 Während das klammheimliche Treffen dieser sehr einflussreichen Herren, die es von Berufs wegen mit jeder Menge Zaster zu tun hatten, bis in die 1930er-Jahre geheim blieb, wurde nur drei Jahre später als Folge des Aldrich-Plans die US-Zentralbank am 23. Dezember 1913 unter vorheriger Zustimmung des Kongresses und Senates gegründet.21

Erfüllt deren Gründung hiermit nicht alle Kriterien einer Verschwörungstheorie, ist sozusagen das Paradebeispiel einer solchen? Ist diese nicht sogar als hohe Kunst der Verschwörung zu bezeichnen? Das Besondere daran war schließlich, dass sie sogar von staatlicher Seite legitimiert wurde. Die US-amerikanische Notenbank läuft auch unter der Firmierung Federal Reserve, kurz Fed genannt. Paul Warburg selbst, einer der Hauptinitiatoren und treibenden Kräfte zur Gründung der Fed, wurde Mitglied des ersten Aufsichtsrates der amerikanischen Zentralbank, die über den US-Dollar herrscht. Schon Mayer Amschel Bauer, später umbenannt in Rothschild (1744–1812), einer der Vorfahren der gleichnamigen Bankendynastie, so der FOCUS, hat einmal gesagt: „Gebt mir die Kontrolle über die Währung einer Nation, dann ist es für mich gleichgültig, wer die Gesetze macht.“ Lesen Sie diesen Satz bitte gerne noch ein zweites oder drittes Mal und lassen Sie ihn einfach auf sich wirken.

Woodrow Wilson, der damalige US-Präsident, der den Federal Reserve Act unterzeichnete, soll sich dies nie verziehen haben. Er war der Meinung, sein Land betrogen zu haben, obgleich oder gerade weil das Unternehmen Fed durch sowohl den Kongress als auch den Senat demokratisch legitimiert wurde. Dazu muss man Folgendes wissen: „Als 1914 in Europa der Erste Weltkrieg ausbrach, verlangte die überwältigende Mehrheit der amerikanischen Bevölkerung vom Weißen Haus, sich aus dem Kriegsgeschehen herauszuhalten. Die Politik griff die Stimmung zunächst auf und erklärte die USA für neutral.“22 Dass die Geschichte einen anderen Verlauf unter Führung dieses US-Präsidenten genommen hat, ist allgemein bekannt. Auf die Entscheidung von Roosevelt über Krieg und Frieden entgegen dem Wunsche des amerikanischen Volkes im Zweiten Weltkrieg wurde bereits hingewiesen. Einem ihrer Amtsvorgänger, Thomas Jefferson (1743–1826), dem 3. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Amerika, wird häufig das folgende Zitat in den Mund gelegt. Nachweisliche Belege für diese Worte, natürlich in englischer Sprache, ließen sich nicht eindeutig finden, dennoch sollen sie an dieser Stelle erwähnt werden: „Ich denke, dass Bankinstitute gefährlicher als stehende Armeen sind. […] Wenn die amerikanische Bevölkerung es zulässt, dass private Banken ihre Währung herausgeben, dann werden die Banken und Konzerne, die so entstehen werden, das Volk seines gesamtes Besitzes berauben, bis eines Tages ihre Kinder obdachlos auf dem Kontinent aufwachen, den ihre Väter einst eroberten.“23 Halten Sie auch an dieser Stelle gerne noch einmal einen Moment inne und denken Sie über diese Worte in Ruhe nach.

Zum Wohle der Menschheit

Das Jahr 1913 betreffend muss allerdings noch etwas ebenfalls sehr Wichtiges erwähnt werden. Denn damals wurde nicht nur die Kreatur von Jekyll Island in Form der Fed geschaffen, wie übrigens das 2008 erschienene gleichnamige Buch von G. Edward Griffin mit weit über 600 sehr lesenswerten Seiten heißt. Im Frühjahr anno 1913 hatte es nämlich ein weiteres Ereignis mit dem Zweck gegeben, das Wohl der Menschheit und zwar auf der ganzen Welt zu fördern. Gemeinsam gründeten der alte und der junge John D. Rockefeller, deren Vater bzw. Großvater der Hausierer und Quacksalber William Rockefeller war, in New York City die Rockefeller Foundation. Diese arbeitet bis heute in Bereichen wie z. B. Gesundheit, Erziehung, Geburtenkontrolle, Frieden und Konflikte.24 Und, hat´s geklappt? Denken Sie nur mal an den weltweiten Kampf gegen den Terror und all die Kriege nach dem 11. September 2001. Wie sieht es mit der Geburtenkontrolle in Afrika aus? Für welche verheerenden Zustände diese und andere Stiftungen durch ihr Bevölkerungsexperiment in Asien gesorgt haben, wo heute fast 200 Millionen Frauen fehlen, dokumentiert ein investigativer Film des deutsch-französischen Senders Arte mit dem Titel „Bloß keine Tochter!“ aus dem Jahr 2018.25 Dieser zeigt auf, wie einflussreiche Männer in den USA sich zusammengeschlossen haben, um in anderen, in ärmeren Regionen der Erde die Bevölkerung zu reduzieren, indem weibliche Föten gezielt abgetrieben werden. Und nur mal so: In den USA müssen sich gerade der Pharmagigant Bristol-Myers Squibb, die Johns Hopkins University und die Rockefeller Foundation vor Gericht wegen Menschenversuchen in Guatemala in den 1940er- und 1950er-Jahren verantworten, die erst 2010 von der Professorin Susan Reverby aufgedeckt wurden. Man hatte Soldaten, Menschen mit psychischen Erkrankungen und Prostituierte ohne ihr Wissen mit Syphilis infiziert.26 Doch damit nicht genug, denn diese Stiftung unterstützte auch das Kaiser-Wilhelm-Institut für Anthropologie, menschliche Erblehre und Eugenik in Berlin-Dahlem. Hierbei wurden dem Institut in der Zeit von 1932 bis 1935 großzügige Finanzspritzen für die Zwillingsforschung durch die Rockefeller-Stiftung verabreicht. Das Institut selbst war in die Verbrechen des Naziregimes verstrickt. Die Wissenschaftler des Instituts griffen in ihren anthropologischen Untersuchungen auf Menschen zurück, denen das Recht über den eigenen Körper abgesprochen wurde – etwa KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene und Minderjährige. Anfang 1943 arbeitete Josef Mengele, der in Frankfurt am Main bei Verschuer promoviert hatte, am Institut mit. Während seiner Tätigkeit als Lagerarzt im Konzentrationslager Auschwitz sendete Mengele Blutproben und Leichenteile zur Untersuchung nach Dahlem.27 Otmar Freiherr von Verschuer selbst, ein international anerkannter Zwillingsforscher, war einer der führenden Rassenhygieniker der NS-Zeit und übernahm 1942 die Leitung des Institutes, wobei die Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft, deren Nachfolgerin die Max-Planck-Gesellschaft ist, allein mehr als 20 Nobelpreisträger hervorbrachte. Das Institut, das den Namen des letzten Kaisers von Deutschland trug, bestand aus schmucken Laborvillen, von denen viele im schönen Berliner Stadtteil Dahlem lagen.28

Diverse Stiftungen und Organisationen gehen auf die Rockefellers zurück. So auch die 1991 gegründete allgemeinnützige Rockefeller Philanthropy Advisors, deren Vorgeschichte wiederum auf Rockefeller senior hinweist, der schon 1891 begann, seine philanthropische Ader professionell zu managen „als wäre es ein Geschäft“.29 Hört sich das nicht irgendwie nach Geldverdienen an? Diese Organisation gehört mittlerweile zu den größten, den Globus umspannenden philanthropischen Service-Organisationen, die laut ihrer Homepage Folgendes erkannt hat: „Während unserer langjährigen Tätigkeit in humanitären Notfällen wurde uns zunehmend die Bereitschaft der privaten Geber bewusst, einen positiven Beitrag zur humanitären Hilfe und Entwicklungshilfe zu leisten.“30, 31 Ja, Philanthropen und private Spendengelder sind tatsächlich eine feine Sache, doch selbst die durch Papst Johannes Paul II. quasi im Eilverfahren seliggesprochene Mutter Teresa war laut einer Studie keine Heilige, sondern soll eine fragwürdige und teils unmenschliche Seite gehabt haben. So hat sie Millionen an Spendengeldern von großzügigen Spendern eingesammelt und auf geheimen Konten aufbewahrt, sodass sie nie in den Armenhäusern angekommen sind.32 Dem alten Patriarchen Rockefeller jedenfalls soll schon damals die Sittenlosigkeit in den damaligen Ölstädten mit Alkohol, Prostitution und Glücksspiel ein Graus gewesen sein.33 Unterdessen erklärte 1970 Gouverneur Nelson Rockefeller, Sohn von J. D. Rockefeller und Bruder von David Rockefeller, der Rauschgiftsucht den Krieg. Dies endete jedoch mit einem Pyrrhussieg, wobei Hasch knapp wurde und im Preis anzog, während Heroin gleichzeitig billiger wurde.34 Der Drogenhandel ist schließlich ein sehr einträgliches Geschäft und laut UN-Drogenbericht, der sich auf das Jahr 2017 bezieht, ist weltweit die Zahl der Drogenkonsumenten seit 2009 um 30 Prozent gestiegen.35 Afghanistan ist dabei der größte Drogenexporteur der Welt.36 Also das Land, in dem nach dem 11. September 2001 die USA und deren westliche Gefolgschaft den Kampf gegen den Terror begann. Dem alten Rockefeller, dessen Vater wie bereits erwähnt ein Quacksalber war, also jemand, der ohne die notwendige Qualifikation und Befugnis die Heilkunde mit zum Teil dubiosen Mitteln und Methoden ausübte, war nahegelegt worden, eine Forschungseinrichtung zu gründen und Männern mit Ideen, Vorstellungskraft und Mut die Mittel zu geben, um wissenschaftliche Forschung über Infektionskrankheiten zu betreiben. Gesagt, getan, gründete er kurzerhand 1901 das Rockefeller Institute for Medical Research.37 Dies ist deshalb so erwähnenswert, als dass für die Herstellung von Medikamenten das schwarze Gold, also Erdöl, der Grundstoff ist.38

Bereits seit den 1960er-Jahren bestehen enge Verbindungen zwischen den Bankendynastien der Rockefellers und der Rothschilds. Diese beiden, über die monetäre Kohle herrschenden Häuser warfen ihren Zaster sozusagen auf einen Haufen, indem sich die Investmentgesellschaft des Lord Jacob Rothschild mit 37 Prozent an der Finanzgruppe des Rockefeller-Clans seit 2012, also nach der Finanz- oder besser gesagt nach der Bankenkrise von 2008 beteiligte.39 Während die alten Rockefellers mit der Standard Oil Company, dem ersten multinationalen Konzern, und dessen Nachfolge-Unternehmen Exxon über Jahrzehnte milliardenweise US-Dollar scheffelten, sind ihre Nachfahren grün geworden. Also nicht wirklich grün natürlich, sondern im Sinne von umweltfreundlich und ökologisch. Ob die das aus reiner Liebe zur Natur machen? Oder ist damit möglicherweise jede Menge Geld zu verdienen? Die Rockefellers sollen ein Gesamtvermögen laut Forbes von 11 Milliarden US-Dollar haben. Dabei kommt auf jeden heute noch lebenden Rockefeller des rund 200 Mitglieder umfassenden Clans ein Privatvermögen von schätzungsweise „nur noch“ 50 Millionen US-Dollar, wie die FAZ am 25. Mai 2016 schrieb. Ob tatsächlich sämtliche Immobilien, Kunstgegenstände, Firmenbeteiligungen usw. in die Schätzungen mit eingerechnet wurden? Mit welchem Spruch würden Kinder und Jugendliche, von denen in Deutschland fast 2 Millionen auf Hartz IV angewiesen sind, diese fast schon ärmlichen Verhältnisse der Vielfachmillionäre kommentieren?40 Wahrscheinlich mit „LOL“, „Voll krass, ey!“ oder „Oooh – eine Tüte Mitleid!“

Hamburg-Amerika-Connection

Einer der vermeintlichen Entenjäger auf Jekyll Island war bekanntlich der in Hamburg geborene und nach Amerika ausgewanderte Paul Warburg, der dort 1895 die Tochter Nina von Salomon Loeb, dem Mitbegründer und Inhaber des New Yorker Bankhauses Kuhn, Loeb & Co., heiratete.41 Der gemeinsame Sohn James wurde nach seinem Studium an der Harvard-Universität u. a. Mitglied der Denkfabrik Council on Foreign Relations, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Bank der Manhattan Company und während dieser Zeit der Finanzberater von Präsident Roosevelt. Darüber hinaus half er nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Organisation der Gesellschaft zur Verhütung des Dritten Weltkriegs zwecks Unterstützung des Morgenthau-Plans.42

Machen wir nun einen Sprung über den großen Teich aus den Vereinigten Staaten von Amerika in die schöne Freie und Hansestadt Hamburg. Dort sitzt seit 2014 Max M. Warburg, Enkel von Max Warburg und Großneffe von Paul Warburg, im Aufsichtsrat der Hamburger Privatbank M.M. Warburg & Co. in der Innenstadt der Metropole an der Elbe.43 Hundert Jahre zuvor hatte sich sein weltweit vernetzter Großvater, damals als „König von Hamburg“ bezeichnet, mit Kaiser Wilhelm II., den er auch in Finanzangelegenheiten beriet, zum Lunch getroffen. Sein Ziel war es, den Kaiser von einem Präventivkrieg gegen Russland in der bereits 1914 herrschenden Vorkriegsstimmung abzuhalten.44, 45 Einen Weltkrieg und vierzehn Jahre später hatten sämtliche Teilhaber dieses Bankhauses insgesamt 87 Mandate in Aufsichtsräten inne.46 Max Warburg selbst, der Ende August 1938 in die USA emigrierte und durch den Novemberpogrom nach Deutschland nicht wieder zurückkam, saß u. a. von 1926 bis ca. 1935 im Aufsichtsrat der 1925 gegründeten IG Farben, an der die Hamburger Bankiersdynastie selbst große Aktienpakete besaß.47, 48 Sein Bruder Paul saß unterdessen im Vorstand der amerikanischen IG Farben, eine der IG Farben vollständig gehörende US-Tochterfirma.49 Die IG Farben war ein Zusammenschluss von acht deutschen Unternehmen wie beispielsweise Bayer, BASF, Hoechst und Cassella. Dabei war diese Interessengemeinschaft auf ihrem Höhepunkt das größte Unternehmen in Europa und das größte Chemie- und Pharmaunternehmen der Welt, dessen Abwicklungsverfahren rund 60 Jahre dauerte und mit der Löschung im Handelsregister im Jahr 2012 endete.50

In einem äußerst lesenswerten Artikel in der ZEIT vom 6. September 2017 ist die Rede davon, dass man in Verbindung mit dem Hamburger Bankhaus, welches zur Warburg-Gruppe mit u. a. Kommanditgesellschaften gehört, inmitten der Hansestadt von einer globalen Dynastie sprechen könne. Diese einst als seriös hanseatisch geltende Privatbank ist jedoch in der Neuzeit mit Cum-Ex-Geschäften und auch hinsichtlich roter Zahlen aus dem Jahr 2015 in die Schlagzeilen geraten.51 Bei den Cum-Ex-Geschäften täuschten Banken, Börsenhändler wie auch Aktienfonds trickreich die Finanzämter und ließen sich die auf Dividendenerlöse fällige, einmal gezahlte Kapitalertragsteuer gleich mehrmals erstatten. Im Herbst 2018 war die Rede von einem Schaden in Höhe von insgesamt 330 Millionen Euro.52 Das Privatbankhaus, dem vorgeworfen wird, 146 Millionen Euro beim Fiskus abgegriffen zu haben, hat zwischenzeitlich selbst Klage mit Datum vom 21. Dezember 2018 gegen die Deutsche Bank eingereicht. Diese soll bei den Aktiengeschäften in der Rolle des Dienstleisters agiert haben, weswegen man gegen sie nunmehr die gesamte Steuerlast geltend macht und darüber hinaus auch noch den Schaden, der durch die Vorwürfe gegenüber dem Hamburger Bankinstitut entstanden ist.53 Das Ergebnis des größten deutschen Steuerskandals ist also noch offen. Und nur nebenbei sei erwähnt, dass auf schwere Steuerhinterziehung bis zu zehn Jahren Haft stehen.

Der 1990 verstorbene Vater von Max M. Warburg und Neffe von Paul Warburg, Eric Warburg, machte eine Lehre als Bankkaufmann. Darüber hinaus sammelte er u. a. im Bankhaus N. M. Rothschild & Sons in London seine Erfahrungen und gründete 1938 die New Yorker Investmentbank Warburg Pincus. 1952 wurde von ihm, dem späteren Bundeskanzler Helmut Schmidt (SPD) und anderen in Hamburg die Atlantik-Brücke, ein politisches Netzwerk und privates Politikberatungsinstitut, ins Leben gerufen. Die Atlantik-Brücke e. V. unter dem ehemaligen Vorstandsvorsitzenden Friedrich Merz (CDU) und seinem Nachfolger seit 2019, Sigmar Gabriel (SPD), mit Kai Diekmann von der BILD-Zeitung aus dem Hause Springer im Vorstand, hat viele Mitglieder aus Politik, Wirtschaft und Finanzen, aber auch aus dem Staatsfunk und den Meinungsmachermedien. Hierzu gehören beispielsweise Angela Merkel (CDU), Christian Lindner (FDP), Martin Winterkorn (ehemaliger VW-Manager), der eingangs erwähnte Claus Kleber vom ZDF-heute-journal, SPIEGEL-Redakteur Jan Fleischhauer und Max M. Warburg von M. M. Warburg & Co.54

Dieser Think Tank hat heute seinen Sitz unter der Berliner Adresse Am Kupfergraben 7, während Angela Merkel zusammen mit ihrem Mann Joachim Sauer privat in einem gelb gestrichenen Altbau Am Kupfergraben mit der Hausnummer 6 residiert.55 Der Ehemann der Kanzlerin, der nur selten in der Öffentlichkeit zu sehen ist, sitzt im Kuratorium der Friede-Springer-Stiftung. Für seine Tätigkeit in der Stiftung erhält Herr Sauer jährlich 10.000 Euro.56 Frau Springer ist die Witwe des 1985 verstorbenen Atlantik-Brücken-Mitgliedes und Medienmoguls Axel Springer aus Hamburg. Dass sich Frau Merkel zu einem Pläuschchen bei einer Tasse Kaffee mit den beiden Medienladys Friede Springer und Liz Mohn im Kanzleramt trifft, ist längst kein Geheimnis mehr. Nicht umsonst spricht so manch einer von diesem weiblichen Dreiergespann als Triumfeminat. Verweilen wir noch einen kurzen Moment in Berlin.

Gegenüber der Straße Am Kupfergraben liegt die Museumsinsel mit dem Pergamon- sowie dem Bode-Museum, das neben Skulpturen und dem Münzkabinett byzantinische Kunst beherbergt. In der zuerst erwähnten Kunstsammlung befindet sich der Pergamonaltar, der um 200 v. Chr. in der kleinasiatischen Stadt Pergamon erbaut wurde und schon in der Bibel Erwähnung findet. Die renommierte amerikanische Bibelforscherin Adela Collins stellte 2006 die sensationelle These „Der Teufel wohnt in Berlin“ auf, worüber die BILD berichtete. In der Offenbarung des Johannes im Neuen Testament, übrigens der einzige Teil der Bibel, der einen Blick in die Zukunft gibt, ist mit dem „Thron“ der Sitz des Satans gemeint und dieser ist der Pergamonaltar. Auf dessen Fries ist der Kampf zwischen Zivilisation und Barbarei dargestellt.57 Da soll noch mal einer sagen, in Berlin sei nicht der Teufel los! Übrigens haben Wachleute des Pergamonmuseums über mehrere Jahre hinweg vom Dach aus mit einer Überwachungskamera in das Wohnzimmer der Eheleute Merkel-Sauer gefilmt, was ein knappes halbes Jahr nach Amtsantritt von Angela Merkel an die Öffentlichkeit kam. Die Kanzlerin selbst wollte die Sache jedoch nicht an die große Glocke hängen.58 Spontan könnte einem in diesem Zusammenhang glatt die NSA-Abhöraffäre – „Ausspähen unter Freunden, das geht gar nicht“ laut Frau Merkel – und der damit verbundene Untersuchungsausschuss in den Sinn kommen.59 Letzte Zeugin in dieser äußerst unschönen Abhöraffäre war nebenbei bemerkt die Bundeskanzlerin selbst. „‘Mein Name ist Angela Dorothea Kasner‘, sagt die Frau im Zeugenstuhl. Im Saal gucken sich viele verblüfft an: Das ist doch ihr Mädchenname? Nach der Pause stellt sie das Missverständnis klar: ‘Mein Name ist Angela Dorothea Merkel.‘ Wenigstens das kann man also ab jetzt als endgültig gesichert betrachten in dieser komplexen Affäre“.60 So war es in einem Artikel im TAGESSPIEGEL vom 12. Februar 2017 zu lesen. Diesen hätte man auch kurz und schmerzlos unter „Mein Name ist Hase, ich weiß von nichts“ zusammenfassen können. Nun aber wieder fix zurück in die etwas weiter zurückliegende politische Vergangenheit.

Eric Warburg war 1952 nicht nur Mitbegründer der Atlantik-Brücke in Hamburg, sondern zusammen mit dem amerikanischen Juristen John J. McCloy, der u. a. in Verbindung mit den Diktatoren Mussolini und Hitler zwecks Vergabe umfangreicher Kredite stand, auch Mitbegründer des American Council on Germany in New York. Dies ist eine Schwesterorganisation der Atlantik-Brücke, die auch eng mit dem zuvor bereits erwähnten Council on Foreign Relations (CFR) verbunden ist, der u. a. von Paul Warburg bereits im Jahr 1921 ins Leben gerufen worden war.61 Der CFR ist eine private US-amerikanische Denkfabrik mit 4.500 Mitgliedern, deren Fokus auf außenpolitische Themen gerichtet ist.62 Eric Warburgs politischer Einfluss war damals so groß, dass beispielsweise nach dem Zweiten Weltkrieg Hamburg und Schleswig-Holstein nicht unter sowjetische Besatzung fielen, wie es ursprünglich von der US-Regierung geplant war. Dabei soll er dem Kreml im damals sowjetischen Moskau zutiefst misstraut haben.63Könnte nicht aber der Grund für seine Einflussnahme einfach darin zu sehen sein, dass Hamburg, wo ohnehin das Bankhaus Warburg stand, einen Seehafen hatte und Schleswig-Holstein strategisch wichtig durch den Nord-Ostsee-Kanal war? Im Rahmen der Arisierung durch die Nazis wurde auch die Hamburger Bankendynastie enteignet, die dadurch unter anderem große Aktienpakete von AEG und IG Farben verlor, wofür sie später entschädigt wurde, während man nach dem Mauerfall auch auf Entschädigungen im Osten hoffte.64 Doch gucken wir uns ein wenig in Hamburg um, das ja bekannt für sein Leben auf der Reeperbahn nachts um halb eins ist. Nein, ich muss Sie enttäuschen. Hier geht es nicht um die Szene der vielen Nacht-, Party- und Sexclubs auf St. Pauli. Vielmehr geht es um die Treffen der feinen Gesellschaft hinter verschlossenen Türen.

Elitäre Clubs

Im Jahr 2007 titelte der SPIEGEL einen Artikel mit „Global City Hamburg – Die heimliche Macht der Clubs“. In Hamburg, dem „Tor zur Welt“ an Alster und Elbe, gibt es beispielsweise den Übersee-Club. Dies ist ein exklusiver Ort für Gentlemen, der auf Initiative von Max Warburg 1922 gegründet wurde. Des Weiteren gibt es den Hafen-Klub e.V., der heute als der führende Wirtschaftsclub in der Hansestadt gilt. Der Banker Warburg konnte damals an der Gründungsversammlung des Übersee-Clubs am 27. Juni 1922 aus Sorge um seine Sicherheit nicht teilnehmen. Drei Tage zuvor war der liberale Reichsaußenministers Walther Rathenau, dessen Vater der Firmengründer von AEG war, durch einen Komplott des rechtsextremen Geheimbundes Consul ermordet worden. Zu diesem Schluss kommt der Historiker Martin Sobrow, für den Rathenaus Ermordung ein Teil einer terroristischen Eskalationsstrategie gewesen sei mit dem Zweck, einen Bürgerkrieg zu entfesseln.65 Man befürchtete, dass auch das Leben Warburgs in Gefahr sei, der mit Rathenau freundschaftlich bekannt war.66 Aus diesem Grund fuhren sämtliche Teilhaber der M.M. Warburg & Co. ab Sommer 1922 aus Angst, selbst Ziel eines Attentates zu werden, nur noch mit vergitterten Scheiben und unter Begleitung von Polizeieskorten zur Arbeit.67 An dieser Stelle sei daran erinnert, dass das Attentat auf den österreichisch-ungarischen Thronfolger Franz Ferdinand nebst seiner Gemahlin in Sarajevo durch Gavrilo Princip als Auslöser des Ersten Weltkriegs gilt. Dieser gehörte der Untergrundorganisation Mlada Bosna an, welche mit offiziellen Stellen Serbiens in Kontakt gestanden haben soll.68

Eines ist all diesen Clubs gemeinsam: Sie bleiben der Öffentlichkeit gegenüber verschlossen. Hier gilt auch heute noch die britische Regel: „Ein Club ist ein Gebäude, in dem sich auch ein Minister ungestört betrinken kann.“ An diesen Orten treffen sich jedenfalls die wahren Drahtzieher der Stadt, wo sie unter sich sind.69 Und da die Hamburger ohnehin als eher wortkarg und etwas unterkühlt gelten, kommt es ihnen nur zugute, nicht in der Öffentlichkeit über ihre Treffen reden zu müssen. Hinterzimmerpolitik ist sicherlich keine Erfindung der Neuzeit. Sie findet sowohl in der vergleichsweise kleinen Metropole Hamburg, die immerhin Kaufmanns-, Handels- und Medienstadt mit einem Seehafen ist, als auch in der ganz großen, also der Weltpolitik statt.

Ein weiterer elitärer Club der Hansestadt ist der sich unpolitisch gebende, für internationale und vornehmlich deutsch-britische Beziehungen eintretende Anglo-German-Club, zu dessen Gründungsmitgliedern 1948 u. a. Bürgermeister Max Brauer und die Verleger Axel Cäsar Springer, John Jahr und Ernst Rowohlt zählten.70 Springer selbst lernte zunächst das Drucker- und Setzerhandwerk in der Buchdruckerei Hammerich & Lesser seines Vaters Hinrich Springer. Danach war er von 1931 bis 1933 Volontär bei der Bergedorfer Zeitung und arbeitete ab 1934 bei den Altonaer Nachrichten/Hamburger Neueste Zeitung als Redakteur, Chef vom Dienst und stellvertretender Redakteur im Unternehmen seines Vaters. Während sich Springer nach dem Zweiten Weltkrieg als großer Israel- und Judenfreund erwies, war seine Haltung gegenüber den Juden – seine erste Frau war eine getaufte Jüdin – während der NS-Zeit keinesfalls makellos. So soll er in den Jahren, in denen er für die Altonaer Nachrichten tätig war, für antisemitische Propaganda mitverantwortlich gewesen sein. Dieses dunkle Kapitel im Leben des Zeitungskönigs, der wegen seiner Bauchspeicheldrüse nicht an die Front berufen wurde, sich selbst als Messias gesehen und unter schizophrenen Schüben gelitten haben soll, wollte sein verlegerischer Konkurrent Rudolf Augstein 1979 öffentlich machen.71, 72 Springer höchstpersönlich soll interveniert haben, wodurch ein Artikel über ihn im SPIEGEL verhindert wurde.

Ein Club neueren Datums und der etwas anderen Art ist der Ende der 1960er-Jahre gegründete Club of Rome. Dieser hat jedoch nichts mit der Stadt am Tiber, zu der sprichwörtlich alle Wege führen, Italien oder dem Vatikan zu tun. „Der CLUB OF ROME ist ein gemeinwohlorientierter und gemeinnütziger Zusammenschluss von Experten verschiedener Disziplinen aus mehr als 30 Ländern. Er setzt sich für die nachhaltige Zukunft der Menschheit ein, und studiert dafür die großen Megatrends. Der CLUB OF ROME wurde 1968 gegründet und genießt seit 1972 durch die Veröffentlichung des Berichts ‚Die Grenzen des Wachstums‘ internationale Anerkennung.“ So steht es zumindest auf dessen Internetseite.73 Dummerweise oder vielmehr zum Glück sind die vielen Schreckensszenarien dieses Berichts nicht eingetreten. In einem äußerst lesenswerten Artikel des Journalisten und Autors Bruno Bandulet vom 2. September 2008 liest man: „[…] Und doch war die Publikation ‚Die Grenzen des Wachstums‘ nichts anderes als ‚unverantwortlicher Unfug‘, wie der Yale-Professor Henry C. Wallich schon am 13. März 1972 in einem Artikel für das US-Magazin ‚Newsweek‘ erkannte. Wenn Meadows und seine Kollegen Recht gehabt hätten, wären die wichtigsten Rohstoffreserven schon längst erschöpft. Gold sollte laut Meadows nur noch bis 1979 reichen, Silber bis 1983, Öl bis 1990 und Erdgas bis 1992. Jeder Geologe mit ein bisschen Erfahrung, jeder Unternehmer aus der Rohstoffbranche hätte dem Club of Rome sagen können, dass das alles grausam falsch war. […]“74 Gott sei Dank dreht sich auch heute noch die Erde und noch immer geht jeden Morgen auf diesem wunderschönen Planeten die Sonne wieder auf. Macht mal sutsche und bitte keine Panik auf der Titanic! Doch wer waren die Gründer dieses Clubs?

Auf Kosten des aus Turin stammenden Fiat-Chefs Giovanni Agnelli junior, der mehr als ein Viertel der Unternehmen an der Börse in Mailand kontrollierte, wurde dieser Think Tank von dem Industriellen Aurelio Peccei initiiert und nach einem ersten Treffen im April 1968 in der Accademia die Lincei in Rom gegründet.75, 76 Peccei war damals Mitglied der Firmenleitung bei Fiat und Olivetti und hatte Fiat erfolgreich als Top-Manager in Lateinamerika aufgebaut.77, 78 Das nächste Treffen wurde mit Unterstützung der Rockefeller Foundation im italienischen Bellagio vorbereitet, wie auf der französischen Seite bei Wikipedia zu lesen ist.79 Im Jahr 2000 ging das Rockefeller Center in New York über den Ladentisch, an dem laut New York Times zuvor auch David Rockefeller, der ehemalige Chef der Chase Manhattan Bank, die Goldman Sachs Group, die italienische Agnelli-Familie (Fiat) und der Nachlass des griechischen Reeders Stavros Niarchos beteiligt waren.80 Verbindungen zwischen David Rockefeller und Giovanni Agnelli, der oft als der mächtigste Mann Italiens bezeichnet wurde und dessen Vater zusammen mit sieben Bankern, Großbürgern und Adligen im Jahr 1899 die „Fabbrica Italiana Automobili Torino“ gründete, gab es aber auch durch das International Advisory Committee (IAC) sowie die Chase Manhattan Bank.81 Das IAC selbst ist das Spitzengremium, bestehend aus 14 vom Generaldirektor der im November 1945 in London gegründeten UNESCO in persönlicher Eigenschaft ernannten Mitgliedern, welches für die Beratung der UNESCO bei der Planung und Durchführung des gesamten Programms zuständig ist.82 Dabei ist die UNESCO wiederum die Organisation der Vereinten Nationen für Erziehung, Wissenschaft und Kultur.

Aktives und erstes weibliches Clubmitglied seit 1999 ist übrigens „Lady Bertelsmann“ Liz Mohn von der Bertelsmann SE & Co KGaA, eines der weltweit größten Medienunternehmen inklusive der RTL Group (RTL, Vox) und dem Gruner + Jahr Verlag (Geo, Stern, Brigitte).83, 84 Nicht vergessen werden darf natürlich die Bertelsmann-Stiftung, die nach eigener Aussage ihre Bestimmung darin sieht, „‘Reformprozesse‘ anzustoßen und mit den ‚Prinzipien unternehmerischen Handelns‘ eine ‚zukunftsfähige Gesellschaft‘ aufzubauen.“85 Wiederholt wurde deren Einfluss auf Politik und Gesellschaft kritisiert.86 So hatte sie als Meinungsmacherin der Politik Angela Merkel als Bundeskanzlerin vorgeschlagen, die bekanntlich eine gebürtige Hamburgerin ist und hinter dem Eisernen Vorhang während des Kalten Krieges in der Deutschen Demokratischen Republik lebte, während der Hamburger Helmut Schmidt von 1974 bis 1982 Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland, der sogenannten Bonner Republik, war.

Geheimniskrämereien

Helmut Schmidt, geboren im Hamburger Stadtteil Barmbek, starb im November 2015 im gesegneten Alter von 96 Jahren in seinem Reihenhaus in Hamburg-Langenhorn. Schmidt war nach seiner politischen Karriere Herausgeber der Wochenzeitung DIE ZEIT wie auch später der Ex-Staatsminister Michael Naumann (SPD), der seit seiner Studentenzeit mit Marie Warburg, Tochter von Eric Warburg, befreundet gewesen und seit 2005 mit dieser in zweiter Ehe verheiratet ist.87 Nur wenige Monate vor seinem Tod wurde der Ex-Bundeskanzler von der Großloge der Alten und Angenommenen Maurer mit dem Gustav-Stresemann-Preis geehrt. Durch diese Ehrung sollte die Lebensleistung von Helmut Schmidt gewürdigt werden.88 Der Mann mit der Mütze, Modell „Elblotse“, – sollten Sie auch noch den Kopfumfang wissen wollen: 58 Zentimeter – feierte bereits im Jahr 2000 zusammen mit 500 Freimaurern aus dem In- und Ausland den 200. Geburtstag der Hamburger Logen, wo er selbst eine flammende Rede hielt, in der er die Logenbrüder ermahnte, nach dem Motto „Tue Gutes und rede darüber“ zu handeln, statt sich in Schweigen zu hüllen.89, 90 Was Schmidt wohl nicht wusste: Es gibt mittlerweile über 20 Frauenlogen in Deutschland wie zum Beispiel das Märkische Mosaik und die Frauen-Großloge von Deutschland, die ihren Sitz in Potsdam bzw. Berlin haben. Diese Frauenlogen werden jedoch seitens der männlichen Steinmetze nur selten anerkannt.91 Hoppla, wo bleibt denn da die Gleichberechtigung? Die älteste Freimaurerloge soll 1599 in Schottland gegründet worden sein. Aus ihr und drei weiteren Logen ging 1717 die erste Großloge Englands hervor.92 Hamburg selbst, wo die erste deutsche Loge 1737 gegründet wurde, gilt bis heute als Hauptstadt dieses Männerbundes in Deutschland. Es ist kein Geheimbund, sondern vielmehr eine verschwiegene Gesellschaft, die sich mit der Königlichen Kunst befasst, Tempelarbeit verrichtet und einfach gute Menschen besser machen möchte. Goethe, Mozart – hier sei auf den Text seiner Oper „Die Zauberflöte“ verwiesen – und Tucholsky waren Freimaurer, wobei es bei den alten Kathedralenbauern unterschiedliche Strömungen gibt. So sagte Jean Rhein, ein Freimaurer aus Luxemburg, im Jahr 2004: „Tatsächlich gibt es mehrere Strömung in der Freimaurerei. Eine Strömung ist explizit religiös, eine andere Strömung, die etwas breiter ist, beinhaltet protestantische Positionen. Eine Strömung erwähnt die absolute Gewissensfreiheit in den Mittelpunkt ihrer Wirkungsweise, ihrer Herangehensweise. Es stimmt, das es diese unterschiedlichen Strömungen gibt, die zum Teil Kontakt untereinander pflegen, zum Teil aber auch sich jeden Kontakt untereinander verwehren.“93 Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit, Toleranz und Humanität gelten dabei als die fünf Grundideale der Freimaurer.

Hätten Sie es gewusst? Auch Axel Springer, dessen BILD-Redaktion in Hannover 1977 durch einen mehrmonatigen Undercover-Einsatz des Enthüllungsjournalisten Günter Wallraff als professionelle Fälscherwerkstatt in dessen Bestseller „Der Aufmacher“ bezeichnet wurde, gehörte dieser Vereinigung an.94, 95 Bereits 1958 wurde Springer in die Hamburger Loge „Die Brückenbauer“ aufgenommen, die als eine Art Think Tank gegründet wurde, was in der deutschen Freimaurerschaft ziemlich einzigartig ist.96 Damit war er in bester Gesellschaft. Auch Winston Churchill (Studholme Lodge No 1591) und Richard Nikolaus Coudenhove-Kalergi (Wiener Loge Humanitas), von denen später noch zu lesen sein wird, gehörten diesem verschwiegenen Männerverein von Winkel, Lot und Zirkel an.97, 98 Wie viele Freimaurer es weltweit gibt, möchten Sie jetzt gerne wissen? Bei Wikipedia ist hierzu Folgendes zu lesen: „Die Zahl der Freimaurer weltweit, soweit veröffentlicht, divergiert je nach Quelle stark. So nennt der SWR (Anmerkung: Südwestrundfunk) für das Jahr 2012 weltweit etwa fünf Millionen Mitglieder der Freimaurerei in allen ihren Ausprägungsformen, davon drei Millionen in den USA. Für Deutschland liegen die Angaben zwischen 14.000 (2012) und 15.500 Mitglieder (2015). Die Zeitschrift der deutschen Forschungsloge „Quatuor Coronati“ geht von weltweit lediglich 2,6 Millionen Freimaurern aus.“99 Andernfalls wird von geschätzten 6,8 Millionen Logenbrüdern ausgegangen.100 Konkrete Zahlen sehen natürlich anders aus, doch so ist das halt unter verschwiegenen Brüdern, die einander an bestimmten, geheimen Symbolen und Ritualen erkennen und vorgeblich für Toleranz und Menschlichkeit stehen.101