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Ulrich und Sibylle Schrei zog es in die Welt hinaus. Fremde Länder und Kulturen übten einen unwiderstehlichen Reiz auf sie aus. 1982 haben sie sich mit ihrer selbst ausgebauten Segelyacht auf die Suche nach dem Paradies auf Erden gemacht. Sie haben nach Sinn und Erfüllung für ihr Leben gesucht, und sind nach sieben Jahren mit einem ganz besonderen Schatz zurückgekommen. Eine spannende Lektüre für Abenteurer und solche, die es in die Welt hinauszieht.
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Seitenzahl: 130
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Wir bedanken uns
Wie kam es dazu?
Spuren im Sand
Meereskontakt
Das Mittelmeer
Der Atlantik
Tobago
Die Karibik
Piraterie vor Kolumbien
Panama Kanal
Golfo Dulce, Costa Rica
Ullis Zusammenbruch
Sibylles Trauma
Der Pazifik
Papua New Guinea
Schicksalstage in Rabaul
Angekommen!
Hej Man!
Taufe
Die 840'ste Sprache?
Gemeindeleben in Rabaul
Mein „romantischer“ Antrag
Unsere Hochzeit
John
Männerbeziehungen
Segeln mit Jesus
Torres Strait
Gove, Nordaustralien
Cocos Keeling
„Now turn north“
Cochin, Südindien
Ziegelroter Mercedes
Richtung Aden
Livio - die Salbung
Rotes Meer
Scheunentore in den Dünen
Erschütterung
Der Suez Kanal
Begrüßung auf israelisch
Ankunft
Worte zum Abschluss
Über die Autoren
Weltkarte
Bei Patrice und Inge, Vulkanologe und Lehrerin, und Uschi, Redakteurin, die mit vielen Ideen zum Gelingen des Buches beigetragen haben. Wer wäre prädestinierter dafür gewesen, als diese Drei?
Wir lernten sie in Rabaul, Papua-Neuguinea kennen und schätzen.
Unser aller Leben wurde dort entscheidend verändert.
Bei Alf und Brunhild Hettler für die Anregung, dieses Buch zu schreiben.
Bei Andrea Anderson für ihre Unterstützung bei der digitalen Formatierung des Textes.
Bei Winfried Mundigler für Rat und Tat bei der Bildbearbeitung.
Bei Heinz Kuster für die technische Unterstützung.
Als Studenten kauften wir, Ulli und Sibylle, 1976 in einem abgelegenen Dorf ein Häuschen für 14.000 DM, 300 Jahre alt. Als wir mit dem großen Schlüssel dort einmarschierten und die Fensterläden aufstießen, bemerkten wir, dass einige Fenster keine Glasscheiben mehr hatten. Die zweite Überraschung betraf die Wasserleitung: Oben in der Küche kam kein Wasser an, dafür aber auf dem Weg dorthin im ganzen Haus. Zu dem, was wir vorher schon wussten, nämlich, dass es kein Bad und nur ein Plumpsklo gab, war das schon eine ganze Menge an Renovierungsbedarf. Natürlich kommt jetzt der Eindruck von Naivität auf, und der täuscht auch nicht. Aber an diesem Häuschen erlernten wir das Bauen und entwickelten die praktischen Fähigkeiten für die Zukunft.
Als Ulli seinen ersten Job als Erzieher angenommen hatte und Sibylle noch in ihrer Soziologie-Abschlussprüfung steckte, kam Ulli eines Abends frustriert nach Hause und sagte: „Also ehrlich, wenn das der Sinn des Lebens sein sollte, arbeiten, ab und zu mal Urlaub, oben ausbauen, Kinder kriegen, dann reicht mir das nicht. Da muss es noch mehr geben. Da muss noch einmal eine Veränderung rein.“
Mehrere Vorfahren von Sibylle waren Seefahrer gewesen. Ullis Vater war nach dem Krieg Handelsreisender in Schweden gewesen und hatte Verbindungen zu Russland und sogar China aufgenommen zu Zeiten, als die Menschen in Deutschland noch mit dem Wiederaufbau beschäftigt waren. Vielleicht lag uns beiden so etwas wie Fernweh auch in den Genen?
Wir waren Kinder der Kriegsverlierer. Weder Eltern noch Lehrer, die selbst weiterhin an den Traumata und Verstümmelungen durch den 2. Weltkrieg litten, konnten uns gesellschaftliche Werte und Zufriedenheit vermitteln. Wir waren Deutsche, ja... Aber das erfüllte uns nicht. Verwandtschaft und Familie, die nach dem Krieg die tragenden Pfeiler gewesen waren, hatten im Deutschland des Wirtschaftswunders ihre Bedeutung verloren. Die Zielpunkte unserer Eltern stellten wir in Frage. Daher begaben wir uns selbst auf die Suche – ja – wonach eigentlich?
Unterwegs
Es war dieses „on the road again“, dieses unterwegs sein, dieser Aufbruch zu neuen Zielen, die wir noch gar nicht benennen konnten. Es war das Ungestüme der 68’er Generation
Im Jahr 1975 befanden wir uns auf einer Trampreise quer durch Australien. Der Strand weit oberhalb von Cairns, North Queensland, war menschenleer. In einer alten verlassenen Hütte verbrachten wir einige Tage. Es war noch in Zeiten, wo man mit erhobenem Daumen einen Lift über drei Tage bekommen konnte, Einladungen zum Essen und Motel inclusive. So ließen sich für die Autofahrer die langen und oft eintönigen Strecken kurzweiliger gestalten.
Wir liefen in der Abendsonne an diesem Strand entlang. Die helltürkiesen Wellen spülten über unsere Füße. Überraschend fielen unsere Blicke auf eine Fingerzeichnung im Sand. Es war ein einfaches kleines Segelboot. Wir setzten uns in den warmen Sand und schauten uns diese Zeichnung eine Weile an. Da war sie, diese Idee: Das war doch die billigste Art zu reisen. Wind gab es doch umsonst! Über das Meer kommt man an alle Küsten, und das Zuhause hat man immer dabei! Diese einfache Art der Sichtweise war uns beiden ja eigen.
Bei den weiteren Trampkilometern in den Norden trafen wir seltsamer Weise in einem kleinen Laden in der Kleinstadt Cocktown einen deutschen Weltumsegler. Wir kamen ins Gespräch und er bot uns an uns ein paar Seemeilen in seinem Boot mitzunehmen. Die Fahrt zum Barrier Reef war wirklich nicht stürmisch. Trotzdem wurde Sibylle ziemlich seekrank. Aber sie fühlte sich zu keinem Zeitpunkt unsicher. Der Skipper hatte sein Segelboot selbst ausgebaut. Das klang ja richtig interessant! Ein Traum war geboren. Er empfahl uns eine Werft in Hamburg-Finkenwerder.
Wieder in Deutschland angekommen wurde die Planung konkreter. Eine neue Frage rückte bei all den Überlegungen in den Vordergrund: Würden wir diese Enge und diese Nähe auf den weiten Strecken der Einsamkeit zu zweit aushalten? Würde unsere Beziehung tragfähig und verlässlich genug sein? Wie würden wir unter Extremsituationen reagieren? Um das auszutesten, paddelten wir mit einem Kanu zwei Monate lang auf total einsamen Flüssen durch den Norden Canadas. Das Ergebnis fiel positiv aus. Wir lernten, auch in Stresssituationen mit Bärenbegegnungen und Ullis Erkrankung am Pfeiferschen Drüsenfieber1, als er völlig geschwächt nur noch vorn im Kanu liegen konnte, unsere Unterschiedlichkeiten zu respektieren und in Kontakt miteinander zu bleiben.
Von diesen Herausforderungen erholten wir uns anschließend auf Lasqueti, einer kleinen Insel in der Strait of Georgia zwischen Vancouver Island und Vancouver. Sie war damals eine ausgesprochen abgeschiedene Insel mit ruhiger, friedlicher Atmosphäre. Hier begegneten wir einem Segel-Katamaran mit einem Dschunken-Rigg2, was uns sehr beeindruckte. Nach den Aussagen des Skippers war es günstig herzustellen und sehr einfach zu handhaben. Unser Bootsname „Lasqueti“, die Ruhe, und das Rigg für unser Boot waren gefunden.
Der Entschluss war gefasst. Wir wollten ein eigenes Boot, und aus finanziellen Gründen mussten wir es selbst ausbauen. Schweren Herzens verkauften wir unseren Daimler-Oldtimer und bestellten einen elf Meter langen und 3,30 Meter breiten Stahlrumpf in der Größenordnung von zwei leeren Garagen zum Selbstausbauen.
Der leere Rumpf nach dem Sandstrahlen
Ulli arbeitete als Erzieher und Sibylle nahm nach Abschluss ihres Soziologiestudiums eine Halbtagsstelle als Sekretärin bei einem Bühnenzauberer mit Produktionsstätte an. Neben unserer Arbeit brauchten wir viereinhalb Jahre für den Ausbau des Bootes auf einer Hühnerfarm in Süddeutschland. Das Schweißen wollte gelernt werden, die Holzarbeiten wurden versierter und wir bekamen auf dem Hof den Spitznamen „die Päpen“3. Das Buch Bordelektrik wurde studiert, die notwendigen Segelscheine, Navigation, Wetterkunde und Funkscheine absolviert, und die Alarmanlage angeschafft: Ein kleiner Wolfspitz – Jonas - vervollständigte unsere Crew.
1 International: Mononucleose
2 Das westliche Dschunken-Rigg zeichnet sich durch freistehende biegsame Holzmasten aus, die in den Schiffsrumpf hineinragen. Die flachen Segel haben durchgehende Latten. Die sehr guten Segeleigenschaften vor dem Wind entlasten eine kleine Crew auf langen Ozeantörns. Dagegen sind die Eigenschaften gegen den Wind nur mäßig.
3 Die Genauen
Da waren wir nun angekommen, in San Giorgio di Nogaro, einer kleinen Stadt in Norditalien mit einem Sportboothafen. Die letzten Tage waren stressig gewesen. Möbel und unser altes Häuschen waren verkauft und hatten ein stattliches Reisekapital eingebracht.
Unsere Lasqueti hatte per Tieflader die Alpen überquert und war nun hier zu Wasser gelassen worden. Den ersten Schrecken bekamen wir gleich am ersten Abend. Unser Boot tauchte immer tiefer ins Wasser. Dann, oh Schreck, kam das Heck wieder weiter heraus. Was konnte das bedeuten? Mit einem für Sibylle gewagten Sprung landete sie auf dem Deck und stürmte den Niedergang hinunter in der Erwartung, irgendwo da vorne Wasser zu entdecken. Erleichtert stellte sie fest, dass alles trocken war, stieg an Deck und meldete: Alles trocken. Da zeigte Thommy, der uns begleitet hatte, auf das Wasser hinter der Lasqueti. Es wurde ein kleiner Abhang im Wasser sichtbar, auf dem sich die Ruderhacke unseres Bootes aufgehängt hatte. Und, was wir zu dem Zeitpunkt noch nicht wussten: Wir hatten Ebbe, ablaufendes Wasser. Die Lasqueti saß mit ihrem Hintern auf Schiet! Ach ja, an sowas musste man ja auch denken. Irgendwann würde die Flut kommen und das Wasser wieder steigen.
So ließen wir uns bei einer Flasche Wein das verdiente Abendessen schmecken und fielen spät nachts in unsere schräg abfallenden Kojen.
Die Lasqueti im Travellift4
Der Morgen brachte dann erst einmal nettere Aussichten. Über Nacht war das Wasser zurückgekommen und die Lasqueti schwamm relativ ausgeglichen im Hafenbecken. Noch vor dem Frühstück wollten wir sie zu unserem Liegeplatz überführen, um die Travellift-Kammer frei zu machen. Ulli startete den Motor. Alles klar. Er legte den Vorwärtsgang ein und – fuhr rückwärts! - Nanu? Geistesgegenwärtig schob er den Schalthebel nach hinten, und nun ging es vorwärts. Dieses Problems würden wir uns noch einmal annehmen müssen. Das aber sollte erst Monate später in der Karibik geschehen. Erstmal fuhren wir die kurze Strecke in unsere Box, vertäuten das Boot bei schönstem Sonnenschein, und dann gab es Frühstück mit Eiern vom Hühnerhof im Cockpit. Wir waren angekommen.
4 Mit diesem Gerät wird ein Boot an Land transportiert und zu Wasser gelassen
Der erste Törn von 20 Seemeilen ging quer über die Adria nach Piran im damaligen Jugoslawien. Wir hatten unseren Kompass selbst justiert und auf dieser ersten Fahrt hatten wir keinen Wind und dichten Nebel. Wir waren enorm aufgeregt! Würden wir dort ankommen, wo wir hinwollten? Als nach vier Stunden Motorfahrt die Burg von Piran aus dem Nebel auftauchte waren wir mächtig stolz. Offensichtlich hatten wir unseren Kompass richtig justiert.
In dieser Bucht liegen im Sommer 'zig Yachten
Durch unsere vielen baulichen Verspätungen segelten wir in der Adria im Winter. Wo immer wir in einen der kleinen Häfen einliefen, bekamen wir Kontakt zur Bevölkerung. Häufig wurden wir eingeladen und durften einheimisches Essen und den berüchtigten Susakwein probieren. Eine dicke bauchige Flasche von diesem Wein nahmen wir dann auch mit. Aber durch die Schüttelei im Boot wurde er schneller sauer als wir trinken konnten.
Im Frühjahr erreichten wir Griechenland. Wir tingelten von einer kleinen Insel zur anderen. In der aufkommenden Saison füllten sich die Häfen und Buchten mit einer Unzahl von Seglern und Charterbooten. Kontakt zu Einheimischen gab es immer weniger. Um noch einen Liegeplatz zu ergattern, gewöhnten wir uns an, regelmäßig vor 17 Uhr im nächsten Hafen zu sein. Das machte die Segelei wirklich hektisch. Saßen wir dann gemütlich im Cockpit, öffneten die Diskos ihre Türen und ergossen bis spät in die Nacht ihre Musik über uns. Das war nicht, was wir gesucht hatten.
Landausflug mit Blick auf die Lasqueti
Wir flohen in türkische Gewässer. Die Leute dort waren freundlich und es gab auch landschaftlich sehr schöne Buchten, wo wir ankern und uns von dem touristischen Gedränge erholen konnten. In einer Bucht entdeckten wir ein kleines Restaurant. Weil wir mit der Auswahl der Gerichte Schwierigkeiten hatten, wurden wir kurzerhand in die Küche geführt und durften in die Töpfe gucken.
Es schmeckte uns ausnehmend gut. Auch Bodrum und Marmaris gefielen uns sehr. Wir waren erstaunt, dass die Händler ihre Waren auf den Märkten nachts unbeaufsichtigt ließen. Anscheinend wirkten die drakonischen Strafen gegen Diebstahl nach wie vor.
Trotzdem entschieden wir uns hier, das Mittelmeer zu verlassen und die Weite der großen Ozeane zu suchen.
So machten wir uns auf über die großen südlichen Inseln Griechenlands, Rhodos, Kreta, Peleponnes und Zakynthos an die Stiefelspitze Italiens zu segeln. Die leichten ständig drehenden sommerlichen Winde des Mittelmeeres machten es notwendig häufig den Motor zur Unterstützung einzusetzen.
Hier schon wurde deutlich, dass es ein Fehler gewesen war, einen gebrauchten Motor einzubauen. Ständig war irgendetwas mit der „Maschine“. Damals bei der Abholung des Stahlrumpfes wurde uns von der Werft eine passende nagelneue Maschine von Mercedes angeboten. Hätten wir die nur genommen! Sie war im Verhältnis zu anderen Bootsmotoren sehr günstig gewesen. Aber das wären 5.000 DM gewesen, die wir damals einfach nicht wuppen konnten.
Wir liefen Capri an. Der kleine überfüllte Hafen, in dem jedes Boot seinen Anker in der Hafenmitte fallen ließ und sich dann mit Heckleine zwischen die anderen Boote drängelte, hatte einen Helfer mit Ruderboot angestellt, um diese Ankerwuling zu bewältigen. Oft mit mangelndem Erfolg. Jeder, der wieder raus wollte, hob regelmäßig zwei oder drei Anker von anderen Schiffen an. Ulli musste in diesem undurchsichtigen Tümpel tauchen gehen, um unseren wieder freizulegen. Dieser Hafen bestätigte unsere Entscheidung das Weite zu suchen.
Über Sardinien und die Balearen steuerten wir Spaniens Alicante an und hangelten uns an der Küste südwärts bis Almerimar. Hier holten wir unser Boot an Land, erneuerten den Unterwasseranstrich und reparierten das Getriebe und andere von Volvo angebaute Teile unseres Motors.
Dann ging es über Malaga nach Gibraltar. Da dieser Felsen zum British Commonwealth gehörte, galten hier auch die britischen Gesetze: Der Hund durfte nicht an Land. Obwohl geimpft, hätte er ja die Tollwut einschleppen können. Ein Grund, nicht länger als nötig zu bleiben. Hier erstanden wir unsere neueste Errungenschaft - einen Satelliten-Navigator.
Im Mittelmeer hatten uns noch verschiedene Verwandte und Freunde aus Deutschland besucht und waren teilweise auch ein Stückchen mitgesegelt. Das sollte ab jetzt anders werden. Der Weg über den Atlantik wurde zu weit.
Der erste Törn im Atlantik von Südspanien zu den Kanarischen Inseln musste immer wieder verschoben werden, weil wir einfach keinen Wind hatten. Zusammen mit einer englischen Segelyacht warteten wir in Barbate, einem kleinen Fischerhafen auf den richtigen Zeitpunkt. Wir lagen im Päckchen außen an den Fischerbooten, großen, schweren Trawlern. Wir baten die Crews, uns durch Klopfen am Rumpf zu wecken, bevor sie loswollten. Aber sie warfen sie jeden Morgen bei Tagesanbruch einfach unsere Leinen los und starteten durch. Unsere Boote schwammen dann hilflos im Hafenbecken herum. Uns schien sie hatten ihren Spaß daran, wenn wir spärlich bekleidet wie die aufgescheuchten Hühner unsere Motoren anwarfen um wieder neu festzumachen. Letztendlich starteten wir eben ohne den erwarteten Wind.
Als Erstes lagen die Kanarischen Inseln an. Ein längerer Arbeitsaufenthalt in Deutschland zur Auffrischung der Bordkasse wartete auf Sibylle. Der Bühnenzauberer veranstaltete jedes Jahr einen Kongress mit 1000 Zauberern aus aller Welt. Das war eine gute Möglichkeit in kurzer Zeit viele Stunden zu arbeiten und so lohnte es sich, dort wieder auszuhelfen. Schwer bepackt mit Ersatzteilen reiste sie im Januar wieder an. Zur Feier des Tages gingen wir in ein nahegelegenes Restaurant zum Essen. „Ach zu Euch gehört dieser Hund?“ Jemand sprach uns an. „Der ist im letzten Monat jeden Tag bei uns gewesen.“ Hmmm. Wir erinnerten uns, dass er den Anglern in Norditalien das Brot aus den Taschen geklaut hatte – Selbstversorgung schien eine seiner Stärken zu sein. Wir gaben ein großzügiges Trinkgeld.
Auf den Kanaren haben wir viele Freunde aus dem Mittelmeer wieder getroffen und viel Spaß miteinander gehabt. Nach und nach waren die meisten von ihnen in die Karibik aufgebrochen. Aber eine Familie wollte bleiben. Als wir von uns von ihnen verabschiedeten, merkte Sibylle, dass ihr dieses permanente Abschiednehmen richtig schwerfiel. Jedes Mal war sie den Tränen nahe, wenn deutlich wurde, dass wir diese Leute vermutlich nie wieder sehen würden. Ein Wermutstropfen auf dem Weg die Welt zu entdecken.