Zugspitze - L. P. Treefrog - E-Book

Zugspitze E-Book

L. P. Treefrog

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Beschreibung

Chris Marker ist ein erfolgreicher, weltweit bekannter Schauspieler. Nach einer Veranstaltung in Deutschland beschließt er, in den Alpen klettern zu gehen. Mit fatalen Folgen. Nicht nur sein ganzes Leben wird dadurch auf den Kopf gestellt, sondern auch sein Herz. Leider sperrt sich Chris gegen jegliche Hilfe, die ihm der junge Pfleger Felix anbietet. Wird Chris es schaffen, nach diesem Unfall sein Leben noch zu meistern? Diese Geschichte enthält homoerotische Szenen zwischen Männern.

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L. P. Treefrog

Zugspitze

BookRix GmbH & Co. KG80331 München

.

Alle Handlungen und Personen sind frei erfunden. 

Ähnlichkeiten mit lebenden oder toten Personen sind rein zufällig und nicht beabsichtigt.

 

Im verantwortungsbewussten sexuellen Umgang miteinander gelten nach wie vor die Safer-Sex-Regeln.

   

Diese Geschichte enthält homoerotisches Material.

Es wird Sex zwischen Männern beschrieben. 

Wer dies nicht lesen möchte, sollte dieses Buch nicht kaufen. 

 

Alle Rechte dieses Textes liegen beim Autor, insbesonders das Recht der mechanischen, elektronischen oder fotografischen Verfielfältigung, der Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen, des Nachdrucks in Zeitschriften, des öffentlichen Vortrags, der Verfilmung oder Dramatisierung, der Übertragund durch Rundfunk, Fernsehen oder Video, auch einzelner Text- und Bildteile, sowie Übersetzung in andere Sprachen.  

Erste Begegnung

 

Der Wind fegte an der Felswand entlang und peitschte Chris den Regen und Schnee ins Gesicht. Die Jacke hatte den Kampf gegen das Wasser schon lange verloren und durchweichte ihn langsam. Immer wieder hatte er von den Idioten gelesen, die bei diesem Wetter auf Klettertour gegangen waren und irgendwo an einer Bergwand gestorben waren, jetzt war er wohl dieser Idiot, der mit vielen anderen bald dieses Schicksal teilen würde, es war sinnlos, dagegen anzukämpfen, die Schmerzen in seinem Bein spürte er schon nicht mehr, so kalt war ihm. - Er nahm nur wie durch einen Nebel wahr, dass jemand mit ihm sprach und ihn zärtlich an sich drückte und dann schrie er vor Schmerzen, die wieder präsenter waren als je zuvor. Er schrie, bis es dunkel um ihn wurde …

 

Chris öffnete die Augen, um sie gleich wieder zu schließen. Was für ein grässlicher Alptraum war das denn? Jeder Muskel, jeder Knochen tat ihm weh. War wohl gestern doch etwas zu extrem gewesen, seine Klettertour. Er konnte sich gar nicht mehr erinnern, wie er zurück in die Hütte gekommen war. Der letzte Jagertee war dann doch wohl zu viel gewesen.

„Guten Morgen.“

Was war an dem Morgen gut? Wieder öffnete Chris die Augen und sah sich zwei hellblauen Augen gegenüber, die ihn ansahen. Wer war das denn und was tat der in seinem Zimmer? Mehr als schlecht gelaunt starrte Chris sein Gegenüber an. „Wer sind Sie?“

„Ich bin Felix“, antwortete dieser in einem perfekten Englisch. „Wie fühlen Sie sich?“

„Was tun Sie hier in meinem Zimmer?“ Chris sah sich um und erkannte langsam, dass er nicht in seinem Zimmer lag, aber wo zum Teufel war er dann? „Wo bin ich?“

„In einer Klinik in Murnau. Sie hatten einen Unfall“, gab sein Gegenüber zurück und lächelte immer noch.

Dieses dämliche Grinsen ging ihm auf den Nerv, was war das denn für eine Type? Wahrscheinlich einer dieser aufdringlichen Fans, die er schon gar nicht ausstehen konnte. Chris versuchte sich aufzusetzen, wurde aber von Felix sofort festgehalten und wieder in die Kissen gedrückt.

„Sie dürfen sich nicht so viel bewegen. Ihr Rücken ist verletzt und Sie tragen eine Art Korsett.“

Wieder lächelte dieser Typ, den er in der Zwischenzeit schon gar nicht mehr ausstehen mochte, ihn an. „Bin ich … ich meine, was fehlt mir?“

„Der Arzt kommt gleich. Er wird ihnen mehr zu ihrem Krankheitsbild sagen können.“ Felix öffnete die Fenster und kam kurz darauf mit einer Waschschüssel und Handtüchern wieder.

„Ich möchte wissen, was mir fehlt. Verstehen Sie mich?“

„Ich bin nicht befugt, etwas darüber zu sagen.“

„Vielleicht verstehen Sie mich nicht richtig.“ Chris’ Augen waren dunkel geworden und zusammengekniffen. „Ich bin Chris Marker und ich möchte jetzt wissen, was hier los ist.“

„Wir wissen, wer Sie sind, Mr. Marker, aber ich darf dazu nichts sagen, das dürfen nur die Ärzte“, gab Felix ungerührt zurück.

„Ich werde mich über Sie beschweren.“ Chris sah, wie Felix zusammenzuckte. Hatte er also doch eine wunde Stelle getroffen. Dieser Spruch zog meistens, wenn seine Gegenüber nicht so wollten wie er. Aber meistens rannten am Set alle sofort, wenn er was wollte.

„Das ist ihr gutes Recht, Mr. Marker. Ich darf Ihnen trotzdem nichts sagen.“ Noch bevor Felix mit seiner Arbeit beginnen konnte, wurde die Türe geöffnet und ein Mann, den Felix auf Mitte 30 schätzte, betrat das Zimmer.

„Du bist ja wach, mein Schatz.“ Er ging auf Chris zu und küsste diesen auf den Mund. „Wie geht’s dir denn? Tut mir leid, dass ich erst jetzt kommen konnte. Du weißt ja, die Arbeit.“

Felix hatte das Gefühl, sich übergeben zu müssen. Dieses Getue und dann redete der Typ ohne Punkt und Komma. Gerade wollte er dazwischen gehen, weil er Chris ja immer noch nicht gewaschen hatte, da ging erneut die Türe auf und die Ärzte kamen zur Visite. Er packte die Waschschüssel zur Seite und wollte gerade gehen, als ihn der Oberarzt aufhielt und bat zu übersetzen. Felix nickte und blieb.

„Wie geht es Ihnen, Mr. Marker? Möchten Sie, dass Ihr Besuch lieber draußen wartet?“

Chris schüttelte den Kopf. „Nein, ist schon gut. Er ist mein zukünftiger Mann, wir haben keine Geheimnisse.“ Etwas gequält lächelte Chris in dessen Richtung.

„Gut. …“

„Was fehlt mir? Wieso bin ich hier?“, fiel er dem Arzt ins Wort.

„Mr. Marker, Sie hatten vor zwei Wochen einen schweren Unfall an der Zugspitze beim Klettern. Sie sind abgestürzt und mit dem linken Bein in eine Felsspalte geraten und dort hängen geblieben.“

Linkes Bein? Chris sah an sich runter. Wieso war dann das Rechte eingegipst und hing hier? Er wollte gerade den Arzt verbessern, als dieser weitersprach.

„Sie haben sich Verletzungen am Rücken zugezogen, die wir aber gut versorgen konnten und davon werden Sie auch keine bleibenden Schäden zurück behalten. Das rechte Bein ist mehrfach gebrochen, ebenfalls ihre Rippen.“

„Dann ist ja alles klar. Wann kann ich hier raus?“ Das hätte ihm der Typ, dessen Namen ihm nicht einfiel, doch auch sagen können. Was sollte denn dieser Aufstand hier?

„Sie werden wohl noch etwas länger hier bleiben müssen. Ich war noch nicht fertig, Mr. Marker. Wie gesagt, beim Sturz sind Sie in einer Felsspalte hängen geblieben, das Rettungsteam musste noch vor Ort ihren Unterschenkel amputieren.“

Was für eine Scheiße war das denn? Amputieren? Dieser Pfleger sprach anscheinend doch nicht so gut Englisch und hatte es wohl falsch übersetzt. „Ich hab´ es nicht verstanden. Würden Sie es bitte nochmals wiederholen.“ Noch war Chris ganz ruhig. Bestimmt war das eben ein Missverständnis gewesen.

„Mr. Marker, die Ärzte mussten Ihren Unterschenkel amputieren. Und das noch in der Felswand.“ wiederholte Felix.

„Wissen Sie nicht, wer ich bin? Ich bin Chris Marker, ich bin Schauspieler. Sie können mir nicht das Bein wegmachen“, schrie Chris nun ungehalten und wütend. Er wechselte die Farbe in purpurrot, während der andere blass wurde.

„Das hätten Sie sich vorher überlegen sollen, bevor sie mit 1,6 Promille im Blut und gegen die Empfehlung der Einheimischen hier klettern gehen. Sie hatten weder eine Patientenverfügung dabei, aus der hervorging, dass Sie das nicht möchten, noch waren Sie ansprechbar“, gab der Arzt ungerührt zurück. „In diesem Fall entscheiden die Ärzte vor Ort, was das Beste für den Patienten ist.“

Chris dachte im falschen Film zu sein. Das konnte nur ein Alptraum sein. Irgend so ein Spaßvogel hatte ihm bestimmt was in den Tee gemischt und wenn er wieder zu sich kam, war alles wieder O.K.

„Ich möchte mich über diesen Pfleger beschweren. Er wollte mir keine Auskunft geben.“ Chris funkelte Felix böse an, der nun den Kopf gesenkt hatte.

„Es ist Felix nicht erlaubt, Auskunft über den Gesundheitsstatus der Patienten zu geben. Felix hat richtig gehandelt. Außerdem ist Felix einer unserer besten Pfleger und er spricht ein perfektes Englisch. Deshalb haben wir ihn Ihnen zugeteilt. Er wird Ihnen ansonsten jeden Wunsch erfüllen, der in seiner und unserer Macht steht, Mr. Marker. – Ruhen Sie sich aus. Wir sehen uns morgen wieder.“

Das hatte gesessen. Nur mit Mühe konnte Felix sich ein Grinsen verkneifen und verschwand kurz auf dem Gang. Dr. Lang hatte es diesem Schauspieler richtig gegeben. Felix sammelte sich und ging zurück.