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Die Autorin hat sich 2014 mit ihrem Mann den Traum eines eigenen, traditionellen Hauses in einem kleinen Dorf in Nord-Sulawesi in Indonesien erfüllt. Mit diesem Buch möchte sie den Leser mitnehmen auf eine kleine Reise in die Natur, die sie dort umgibt. Welche Pflanzen und welche tierischen Bewohner leben um sie herum? Aber das Buch soll auch einen generellen Einblick in die Menschen und die Kultur der Gegend geben
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Seitenzahl: 100
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Wie hat alles angefangen?
Der Bau unseres Hauses 2014
Wie schaut es in unserem Zuhause aus?
Vulkane
Kalabat
Tangkoko und Dua Saudara
Mahawu
Lokon-Empung
Soputan
Pflanzen
Cacak gading/ Sanchezia speciosa/ Feuerfinger
Bunga Lantana/ Wandelröschen/Lantana camara
Clerodendrum paniculatum/ Pagodenblume/ Bunga pagoda
Tabernaemontana/ Windmühlenjasmin/ Mondokaki
Bunga Poinsettia/Weihnachtsstern
Engelstrompete/Brugmansia
Bunga Lilin/Kecobrang/Fackelingwer
Hibiscus/Hibiskus oder Eibisch/ Bunga Sepatu
Spathiphyllum/ Einblatt
Cheilocostus Speciosus/Kostwurz/Spiralingwer
Trimetia /Wanderiris/ Bunga Iris
Calliandra Hustonianus/Puderquastenstrauch
Hibiscus schizepelatus/Spaltblütiger Roseneibisch
Farne
Spathodea/Afrikanischer Tulpenbaum
Bengalischer Ingwer
Bunga Kemboja/ Plumeria
Kroton/Codiaeum variegatum/ Wunderstrauch
Cuphea hyssopifolia/ Mexikanische Heide/Elfenkraut/ Japanische Scheinmyrthe
Asplenium nidus/Nestfarn
Cyatheales /Baumfarn/ Pakis Hutan
Arundina graminifolia/Bambus-Orchidee
Bittermelone/ Momordica charantia
Bougainvillea Spectabilis/ Drillingsblume
Heliconia/ Helikonie
Dracena marginata/Pohon Marginata/gerandeter Drachenbaum
Terminalia Katappa/Katappenbaum/ Meer-oder Seemandelbaum/Pohon Kentapa
Medinilla speciosa/ Medinilla/Parijata
Sida Rhombifolia/Pfeilblattmalve
Tapioka/ Ubi
Arachis pintoi/ Pinto-Erdnuss
Cordyline fruticosa/Feuerpalme/Keulenlilie
Grüne Keulenlilie
Photinia/Glanzmispel
Holunder?
Mexikanische Sonnenblume/ Bunga Matahari
Taro/Ubi
Banane/Musa/Pisang
Ananas comusus oder -sativus/Ananas/nanas
Cinnamomum verum/ Zimt/ Kayu manis
Yambohne/Bengkuang
Epiphyten
Annona Squamosa/ Zimtapfel/ Cherimoya/ Srikaya
Psidium guajava/ Guave/ Jambu
Alpinia/Muschelingwer
Impatiens/Fleissiges Lieschen
Ruellia Simplex/ mexikanische Petunie, wilde Petunie/ Kencana ungu
Tradescantia Pallida/ Mexikanische Dreimasterblume/ Ratu ungu
Iresine/ Iresinen
Canna/Blumenrohr/Kana
Chili/Cabe
Papaya/Pepaya
Anthurium/Große Flamingoblume
Nadelbäume/ Koniferen/ Pohon Natal
Mangifera indica/Mango/mangga
Dieffenbachie
Schlingpflanzen
Bambus/bambu/bulu
Cocos nucifera/Kokospalme/Pohon kelapa
Palmen
Philodendron, Monstera etc
Lycoris/ Spinnenlilie
Amaryllis
Mimosa/echte Mimose
Callanthe
Zitrusfrüchte
Stachytarpheta jamaicensis/Schlangenkraut/ Ekor tikus
Syzygium aromaticum Gewürznelke/ Cengkeh
Myristica fragrans /Muskatnuss/ Pala
Theobrama/ Kakao/ Pohon cokelat
Coffea/ Kaffee/ kopi
Arenga Pinnata/ Zuckerpalme/
Sechium edula/Chayote/Labu Siam
Was gibt es noch?
Oryza/Reis/Beras
Tiere
Insekten
Schmetterlinge und Nachtfalter
Segelfalter
Größere Tiere
Ratten, Mäuse, Fledermäuse
Affen
Frösche, Geckos
Schlangen
Vögel
Eulen
Nektarvögel
Däumlingspapagei/Fledermauspapagei
Eisvogel
Malkoha
Brillenvogel
Adler/Elang
Schwarzkopfnonne
Gelbbauchbülbül
Rallen
Kühe und Büffel
Essen und Trinken in Nord-Sulawesi
Fleisch
Fisch
Obst und Gemüse
Kuchen und Süßes
Brotfrucht
Brot und Brötchen/ Roti
Biapong/Bakpao
Was kann man in Sulawesi als Tourist sehen und machen?
Verkehrsmittel
Restaurants
Kultur und Geschichte
Tauchen
Was gibt es noch zu sehen?
Tomohon
Religion
Manado
Rurukan
Quellennachweis:
Schon seit 1989 reisen wir regelmäßig gemeinsam nach und durch Indonesien. Von Anfang an auf eigene Faust, in kleinen Unterkünften und im Land auch gerne mit dem Schiff zwischen den Inseln. Unser Herz verloren haben wir an Nord-Sulawesi. Hier haben wir auf der Suche nach einem fahrbaren Untersatz unsere indonesische „Familie“ kennengelernt. Selbst unsere Hochzeit 1994 haben wir dort gefeiert, denn es war wesentlich einfacher, die deutsche Familie, Freunde und Arbeitskollegen nach Manado zu fliegen als den riesigen indonesischen Freundes- und Familienkreis nach Deutschland.
2014 haben wir uns dann einen Traum erfüllt: ein eigenes Haus in Indonesien. Und natürlich ist es kein „ganz normales Haus“, sondern ein traditionelles Haus, ein sogenannter „Rumah Panggung“ aus rotem Holz, auf stabilen Betonpfeilern. Extra für die großen Europäer etwas höher dimensioniert. Denn die untere Etage sollte - von Bad und Küche abgesehen- offenbleiben. So ist es auch bis heute geblieben - und die Terrasse ist einer unserer Lieblingsplätze geworden. Zum Abschalten, Lesen und Beobachten.
Da unser Zuhause auf etwas über 1000 Höhenmetern direkt an einem Vulkan steht, hat man manchmal einen Ausblick, wie aus dem Flugzeugfenster- zumindest, wenn die Wolken nicht gerade direkt durchs Wohnzimmer ziehen ;-) Das eigentliche Dorf liegt etwas hinter und unter uns. Von unserem Haus geht es nur noch ein paar Meter die Sackgasse entlang weiter bis zum Puncak Temboan, einem Hügel mit grandioser Aussicht. Links bis zum Meer, rechts hinab auf den Tondano See.
Von Anfang an wollten wir viel Grün und möglichst viele Pflanzen am und ums Haus haben. Die Tatsache, dass um uns herum immer mehr Urwälder zugunsten von Gemüsefeldern abgeholzt werden machte uns schon immer traurig. So lästern die Nachbarn im Dorf mittlerweile über die verrückten „Bules“ (so nennt man uns Weiße hier), die so viel Grünzeug anpflanzen.
Jedes Mal beim Spazierenfahren fällt uns ein anderer Ableger in die Hand. Dank des warmen Klimas und der guten Vulkanerde wächst eigentlich fast jeder Ast, den man in den Boden steckt schneller an, als man in Deutschland Pflanzerde gekauft hätte.
Der Erfolg war schnell sichtbar: zahlreiche Vogelarten, Schmetterlinge und sogar scheue Rallen lassen sich mittlerweile bei uns nieder.
Mit diesem Buch wollten wir eigentlich nur einen kleinen Überblick schaffen über die Pflanzen- und Tierwelt in unserem Garten in Rurukan, Sulawesi Utara... Es erhebt absolut keinen Anspruch auf Vollständigkeit und es ist sicherlich auch nicht wissenschaftlich fundiert recherchiert. Aber es sollte uns und unserer Familie und Freunden als Erinnerung dienen. Nun ist es etwas umfangreicher geworden und gibt auch einen kleinen Einblick in die Gegend, die Menschen und ihre Kultur und das Essen und Trinken. Wenn es also dem einen oder der anderen eine Anregung gibt, in dieses wunderschöne Land zu reisen: umso besser. Und wenn es hilft, eine Lanze für die Erhaltung des Regenwalds zu brechen: noch besser! Wollen wir also beginnen mit ein paar geographischen Fakten: Wo genau befindet sich unser „Haus über den Wolken“?
Indonesien ist ein Inselstaat in Südostasien mit ungefähr 274 Millionen Einwohnern. Es ist der viert bevölkerungsreichste Staat der Erde und der weltweit größte Inselstaat mit 17508 Inseln.
Sulawesi ist eine indonesische Insel zwischen Borneo und Neuguinea mit einer Fläche von 189.216 km2.und dort, wo die Spitze des schwarzen Pfeils hinzeigt, ist Sulawesi Utara mit der Hauptstadt Manado. Die Bevölkerung konzentriert sich im Südwesten um Makassar und im Norden um Manado, Kota Gorontalo, Poso, Palu und Luwuk. Früher hieß die Insel auch Celebes. Die Insel ist vulkanischen Ursprungs und daher stark gegliedert und von sehr unregelmäßiger Gestalt; ihre Form erinnert an einen Elefanten oder Kraken. Von der Celebessee im Norden führt die Makassarstraße im Westen von Sulawesi in die Javasee. Im Westen liegt Borneo, im Osten die Inselgruppe der Molukken, im Süden Flores, im Nordosten liegen die Sangihe- und die Talaud-Inseln.
Sulawesi wird im nördlichen Teil vom Äquator durchschnitten, was für das zentrale Bergland starke Niederschläge das ganze Jahr über bedeutet. Die Folge ist eine üppige Vegetation mit dichtem Regen- und Hochnebelwald.
Die Provinz Nord-Sulawesi liegt ganz an der Spitze der Insel Die größte Bevölkerungsgruppe in „Sulawesi Utara“ gehört zum Volk der Minahasa die sich vorwiegend zum Christentum bekennen, eine Besonderheit im ansonsten muslimisch geprägten Indonesien, welche die Provinz lediglich mit den nahegelegenen Molukken und der Provinz Nusa Tenggara Timur teilt. Hauptstadt ist Manado mit rund 600.000 Einwohnern. 69 % der Bevölkerung gehört dem Christentum an (davon 60 % Protestanten und 9 % Katholiken). Daneben gibt es Muslime (29%) und Hindus. Manados Flughafen Sam Ratulangi verbindet die Stadt mit anderen Städten in Indonesien und dreimal die Woche gibt es zurzeit eine Nonstop-Verbindung nach Singapore. Die meisten der insgesamt aber wenigen Touristen zieht es zum Tauchen an das Bunaken-Riff oder in die Lembeh-Street. Vor der Corona-Pandemie haben zahlreiche chinesische Touristengruppen, auch mit eigens dafür organisierten Charter-Flügen die Gegend erkundet.
Unser Ort heißt Rurukan und als wir uns damals auf der Gemeinde angemeldet haben, war die Bürgermeisterin stolz, dass die Bevölkerung zu 100 % christlich ist. Tatsächlich spielt die Religion in Indonesien eine größere Rolle als bei uns. So gehen eigentlich fast alle regelmäßig in den Gottesdienst und am Sonntag trifft man sich in kleineren Gruppen noch reihum zur privaten Andacht und dem gemeinsamen Mittagessen. Auch wenn man uns nicht so ganz versteht, wird es aber akzeptiert, dass wir uns aus diesem Thema mehr oder weniger heraushalten. Schwierig wird es bei Feiern aller Art, egal ob freudige oder traurige Ereignisse. Hier findet sich die ganze Bevölkerung ein und mangels Platzes wird dann eben ein Zelt über die Straße gebaut und mit Bänken und Stühlen gefüllt. Die meist nicht vorhandenen Umleitungen machen den Verkehr - gerade nachts - nicht gerade einfacher. Am langwierigsten ist das bei Todesfällen, denn hier trifft man sich mehrere Tage während der Tote aufgebahrt wird. Dazu bringt jeder etwas zu Essen oder Trinken mit. In Deutschland kaum vorstellbar, aber die Gemeinschaft hier ist noch sehr stark. Nach einer gewissen Anzahl von Wochen oder Monaten trifft man sich dann nochmals...
Doch genug zum kleinen kulturellen Exkurs, unser Dorf Rurukan gehört verwaltungstechnisch zur Stadt Tomohon, die ein paar Kilometer unter uns liegt. Rurukan ist landwirtschaftlich geprägt, es werden Felder angelegt, vor allem mit Karotten und Kohl. Unser Haus liegt auf knapp über 1000m über NN. Wir können auf einer Seite hinabschauen bis zum Tiefwasserhafen in Bitung und auf der anderen Seite zum riesigen Kratersee dem Tondano-See.
Es gibt viele kleine Geschäfte und Lädchen im Ort und der nächste große Markt findet täglich außer sonntags in Tomohon statt. Hier bekommt man alles, von Obst und Gemüse bis zu Fleisch aller Art. Das kann aber auch Schlange, Fledermaus oder Hund sein.
Die Bevölkerung und der Wohlstand wachsen, was leider dazu führt, dass immer mehr Wald den Feldern oder Neubauten zum Opfer fällt. Schon deshalb haben wir früh begonnen, auf unserem anfangs sehr kahlen Grundstück zu pflanzen. Der ganze Ort um uns herum mag Blumen- vor allem rote und gelbe Canna sind überall zu sehen. Lässt man die allerdings immer mal ein paar Monate alleine sind sie dann einfach verschwunden. Man braucht also Pflanzen, die wenig oder keine Pflege benötigen...
Und: Man muss einiges anders machen als in Deutschland: bewurzelte Ableger wachsen nicht unbedingt schneller als abgeschnittene Äste an. Man kann vieles auch im Topf anziehen und auch dort lassen. Das hilft uns dabei, die Pflanzen das nächste Mal noch zu finden und bewahrt sie davor, in der Zwischenzeit abgeschnitten zu werden falls bei uns mal wieder Rasen gemäht wird...
Wenn man sich daran gewöhnt hat, klappt es aber fast wie von selbst... Heute kann man sich gar nicht mehr vorstellen, wie kahl das am Anfang alles ausgesehen hat als unser Abenteuer hier begonnen hat...
1 der Auslöser unseres Traums
Hier also ein paar Einblicke, wie so ein traditionelles Haus gebaut wird. Es gibt ganze Dörfer, in denen nur Häuser gebaut werden. Ein Handwerksbetrieb liegt neben dem anderen und die gesamte Straße ist gesäumt von halbfertigen oder fertigen Häusern in allen Formen und in allen Größen. Es ist übrigens sehr interessant, sich so etwas einmal anzusehen, denn etwas Vergleichbares sieht man in Europa kaum! Das hier abgebildete helle Holzhaus hat den Traum vom Haus in Sulawesi bei uns ausgelöst. Als wir es zu Ostern 2014 bei einer Rundfahrt gesehen haben war es quasi um uns geschehen. Nach unserer Rückkehr nach Deutschland ging uns das nicht mehr aus dem Kopf. Unsere indonesischen Freunde haben aber darauf bestanden, ein Haus aus rotem Holz zu bauen, weil dies stabiler sei. Bei einem gerade mal einwöchigen Besuch im Juli wurde das Grundstück ausgewählt und wir fuhren nach Woloan, wo dieses Holz verbaut wird. Man fährt also die Straße entlang und sucht sein Haus entsprechend der gewünschten Größe aus. Wird man handelseinig und hat sein Grundstück bereits vorbereitet, wird das Haus innerhalb dreier Tage abgebaut und in ungefähr drei Wochen auf den Fundamenten aus den Einzelteilen wieder aufgebaut. Wir hatten Unterstützung und die Arbeiten wurden betreut während wir selbst in Deutschland waren.
2 Woloan: Häuser zu verkaufen
Zeit- und kostenmäßig muss man natürlich alles extra rechnen: Erdaushub, Fundamente gießen etc. Bad und Küche wurden bei uns z.B. ja massiv gemauert. Und gleich zu Anfang: nein, das Haus wird nicht als Ferienhaus vermietet, denn so ganz einfach ist es nicht, das alles instand zu halten. Auch wenn es nicht böse gemeint wäre hätten wir dann beim nächsten Besuch noch mehr Arbeit, um die Fehler der Gäste zu beheben ;-)