Zum 66. Mal zwei superspannende Strandkrimis - Alfred Bekker - E-Book

Zum 66. Mal zwei superspannende Strandkrimis E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Dieser Band enthält folgende Krimis: Kommissar Jörgensen und das böse Ding im Kopf Killer Street Ein Serienkiller treibt sein Unwesen gibt den Ermittlern Rätsel auf. Handelt es sich nur um die Taten eines Verrückter, der seine dunklen Trieben folgt? Oder steckt mehr dahinter? Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Jack Raymond, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

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Seitenzahl: 171

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Alfred Bekker

Zum 66. Mal zwei superspannende Strandkrimis

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Inhaltsverzeichnis

Zum 66. Mal zwei superspannende Strandkrimis

Copyright

Kommissar Jörgensen und das böse Ding im Kopf: Hamburg Krimi

Killer Street

Zum 66. Mal zwei superspannende Strandkrimis

Alfred Bekker

Dieser Band enthält folgende Krimis:

Kommissar Jörgensen und das böse Ding im Kopf

Killer Street

Ein Serienkiller treibt sein Unwesen gibt den Ermittlern Rätsel auf. Handelt es sich nur um die Taten eines Verrückter, der seine dunklen Trieben folgt? Oder steckt mehr dahinter?

Alfred Bekker ist ein bekannter Autor von Fantasy-Romanen, Krimis und Jugendbüchern. Neben seinen großen Bucherfolgen schrieb er zahlreiche Romane für Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton reloaded, Kommissar X, John Sinclair und Jessica Bannister. Er veröffentlichte auch unter den Namen Neal Chadwick, Henry Rohmer, Conny Walden, Sidney Gardner, Jonas Herlin, Jack Raymond, Adrian Leschek, John Devlin, Brian Carisi, Robert Gruber und Janet Farell.

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Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2025 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

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Kommissar Jörgensen und das böse Ding im Kopf: Hamburg Krimi

Alfred Bekker

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Kommissar Jörgensen und das böse Ding im Kopf: Hamburg Krimi

von ALFRED BEKKER

Kapitel 1: Das Geheimnis des Implantats

Es war ein regnerischer Montagmorgen in Hamburg, die Art von Tag, an dem die Straßen glänzten wie poliertes Glas und alles nach nasser Erde roch. Ich saß in meinem Büro im Polizeihauptpräsidium und starrte auf einen gefalteten Papierflieger, den Roy mir in einer langweiligen Sitzung vor einigen Tagen zugeworfen hatte. Plötzlich klingelte das Telefon und riss mich aus meinen Gedanken.

"Jörgensen", meldete ich mich.

"Kommissar Jörgensen, Sie und Kommissar Müller sollten sofort zum Fischmarkt kommen. Es gibt da eine Leiche, die Sie sich ansehen sollten", sagte die Stimme am anderen Ende, die ich sofort als die unseres Vorgesetzten Kriminaldirektor Jonathan Bock erkannte.

Ich legte auf und drehte mich zu Roy, der lässig auf seinem Schreibtischstuhl lümmelte und die Rubiks-Würfel-Statistik der letzten Woche überprüfte.

"Roy, der Fischmarkt ruft. Es gibt eine Leiche."

"Schon wieder der Fischmarkt? Die sterben auch nie woanders", murmelte er, schnappte sich aber sofort seine Jacke.

Eine Viertelstunde später fanden wir uns in einem verschlafenen Teil des Fischmarkts wieder, wo die übliche Betriebsamkeit der Händler und Touristen fehlte. Nur das Blinken der Blaulichter der Polizei und der Streifen, die den Tatort absperrten, belebten die Szenerie. Ein vertrauter Anblick in einer Stadt, die niemals richtig schläft.

Dr. Gerold Wildenbacher, unser Pathologe, war bereits vor Ort und beugte sich über die Leiche eines etwa fünfzigjährigen Mannes, dessen Gesicht grotesk verzerrt war. Er trug eine abgenutzte schwarze Lederjacke und Jeans, die seiner zerschlagenen Erscheinung kaum Würde verliehen.

"Wildenbacher, was haben wir hier?", fragte ich und konnte den sarkastischen Unterton in meiner Stimme nicht unterdrücken.

"Ein toter Mann, eindeutig," brummte Wildenbacher, ohne aufzusehen. "Aber schauen Sie sich das hier an." Er wies auf eine kleine Narbe an der Schläfe des Opfers. "Sieht aus, als hätte er einen Chip implantiert bekommen."

Roy trat näher heran und begutachtete die Narbe. "Ein Implantat, sagst du? Interessant."

"Interessanter ist," ergänzte Wildenbacher, "der Mann ist offenbar durch einen Stromschlag gestorben, ausgelöst von eben diesem Chip."

Ein kalter Schauer lief mir den Rücken hinunter. Das war kein gewöhnlicher Mord. Jemand musste wissen, wie man diesen Chip aktivierte und wie man ihn als tödliche Waffe einsetzte. Hamburg hatte schon seine Schattenseiten, aber das hier war etwas anderes.

"Wir sollten Dr. Förnheim das Implantat anschauen lassen," sagte ich, mehr zu mir selbst als zu jemand anderem.

"Ich freue mich schon auf seine charmante Art," murmelte Roy sarkastisch.

Wildenbacher und die anderen rätselten über den rätselhaften Tod des Mannes, während Roy und ich uns auf den Weg zur Forensik-Abteilung machten. Auf dem Weg dorthin hielt ich inne und blickte auf die Elbe. Die grauen Wolken spiegelten sich in ihren unruhigen Wellen und erinnerten mich daran, dass Hamburg viele Geheimnisse birgt - und wir hatten gerade erst eines davon aufgedeckt.

In der Forensik begrüßte uns Dr. Dr. Friedrich G. Förnheim mit einem theatralischen Augenrollen. "Sieh an, die unermüdlichen Helden der Kripo. Was verschafft mir die Ehre?"

"Ein einzigartiger Fall," antwortete ich knapp und reichte ihm das Beweisstück - den Chip, den Wildenbacher aus dem Schädel des Opfers extrahiert hatte.

Förnheim nahm den Chip entgegen und ließ seine Augen kritisch darüber gleiten. "Interessant. Sehr interessant. Offensichtlich militärische oder zumindest hochspezialisierte Technologie. Ich werde meine Analysen durchführen und Ihnen berichten, was ich finde. Wenn Sie mir bitte jetzt nicht weiter die Zeit stehlen würden."

Ohne eine weitere Antwort abzuwarten, drehte er sich um und verschwand in seinem Labor. Roy und ich tauschten einen vielsagenden Blick aus. Der Fall hatte gerade eine Wendung genommen, die uns in eine dunklere, kompliziertere Welt führte.

Und ich wusste, dass dies nur der Anfang war.

Roy und ich verließen das Gebäude der Forensik-Abteilung und machten uns auf den Weg zurück zum Präsidium. Der Himmel über Hamburg hatte sich mittlerweile vollständig zugezogen, und der feine Sprühregen setzte ein – typisch für unsere Stadt.

„Was denkst du, wer steckt dahinter?“ fragte Roy und schüttelte den Kopf, während wir zum Dienstwagen gingen. „Der Chip sieht nicht nach einem 08/15-Mörder aus.“

„Keine Ahnung,“ antwortete ich wahrheitsgemäß. „Aber eines ist sicher: Das Opfer war nicht irgendwer. Jemand wollte ihn unbedingt loswerden – und hatte die Mittel und das Wissen, es auf diese Weise zu tun.“

Zurück im Präsidium setzten wir uns in unser Büro, um die wenigen Informationen, die wir hatten, zusammenzutragen und einen ersten Überblick zu bekommen. Gerade als ich anfangen wollte, die Notizen durchzugehen, öffnete sich die Tür und Kriminaldirektor Bock trat ein.

„Jörgensen, Müller, wie sieht es aus?“, fragte er.

„Das Opfer ist etwa fünfzig Jahre alt, männlich, und hatte einen Chip in der Schläfe implantiert,“ fasste ich kurz zusammen. „Der Tod wurde durch einen Stromschlag ausgelöst, der durch diesen Chip ging. Förnheim hat den Chip jetzt zur Analyse.“

Bock nickte langsam und strich sich durch den dichten Bart. „Ich möchte, dass Sie sich sofort auf die Identifizierung des Opfers konzentrieren. Wer war er? Warum hatte er diesen Chip? Und warum musste er sterben?“

„Wir sind dran,“ bestätigte Roy eher ernst als gewohnt. Die drückende Bedeutung des Falles ließ uns beide etwas ernster werden.

Nur wenige Minuten später hatten wir unser System zur Überprüfung von Fingerabdrücken und Identitäten hochgefahren. Es dauerte nicht lange, bis ein Treffer erschien. Der Name des Opfers war Oliver Bremer, ein Name, der mir vage bekannt vorkam.

„Oliver Bremer,“ las Roy laut vor. „Ehemaliger Ingenieur im Bereich Nachrichtentechnik.“

„Das passt zum Chip,“ dachte ich laut und notierte den Namen auf meinem Notizblock. „Vielleicht müssen wir herausfinden, wo seine letzten Projekte lagen und insbesondere, ob er Feinde hatte.“

„Ich gehe die alten Akten durch,“ bot Roy an und machte sich sofort daran, etwaige Verbindungen Bremers zu früheren Ermittlungen zu suchen.

Ich entschloss mich, einen anderen Ansatz zu wählen und rief zunächst Bremers letzte bekannte Adresse auf. Ein Mehrfamilienhaus in einem der etwas wohlhabenderen Viertel Hamburgs. Der Pförtner war kooperativ und ließ mich ins Gebäude.

„Er hat hier alleine gelebt,“ sagte der Pförtner, ein mürrischer älterer Herr, als ich ihm ein Foto von Bremer zeigte. „Ein ruhiger Typ, immer freundlich.“

„Hatte er in letzter Zeit Besuch oder Ärger?“, fragte ich nach.

Der Pförtner schüttelte den Kopf. „Kann ich nicht sagen, war nie besonders auffällig. Aber manchmal sah ich ihn spät nachts telefonieren. Ständig und hitzig.“

Das war die erste brauchbare Information, die ich bekam. Zurück im Präsidium angekommen, informierte ich Roy, der mittlerweile mehr über Bremer herausgefunden hatte.

„Interessant, dass du das erwähnst,“ sagte Roy und zeigte auf seine Notizen. „Bremer war vor einigen Jahren in ein Forschungsprojekt involviert, das mit militärischen Kommunikationstechnologien zu tun hatte. Er arbeitete eng mit einer Firma zusammen, die geheimdienstliche Verbindungen hat.“

„Das könnten wertvolle Hinweise sein,“ sagte ich und klopfte mir mit dem Finger gegen die Lippen. „Wir sollten tiefer in dieses Projekt einsteigen und sehen, wer da noch involviert war. Vielleicht führt uns das zu seinem Mörder.“

Gerade als wir kurz durchatmen wollten, klingelte mein Handy. Es war Förnheim.

„Jörgensen, ich habe einige vorläufige Ergebnisse,“ begann er ohne Einleitung. „Der Chip ist hochentwickelt, etwas, das man in fortgeschrittenen militärischen Projekten finden würde. Er war darauf programmiert, nicht nur Informationen zu speichern, sondern auch eine Art Todesmechanismus zu aktivieren.“

„Ein Todesmechanismus?“ fragte ich überrascht. „Wie genau funktioniert das?“

„Das will ich genauer untersuchen, aber es scheint, jemand hat diesen Chip manipuliert, um den Opfer zum Schweigen zu bringen. Das ist keine Amateurarbeit.“

Ich sah zu Roy, der meine Besorgnis teilte. „Das bedeutet, dass unser Täter Zugang zu fortschrittlichster Technologie und das Wissen, wie man sie benutzt, hat.“

„Genau, und das macht ihn extrem gefährlich,“ meldete sich Förnheim wieder.

Es schien, als ob der Fall immer komplexer und sinistrer wurde. Aber eins war sicher: Wir würden diesen Mörder finden – koste es, was es wolle.

Roy und ich saßen in unserem Büro, vertieft in die Akten, die wir gerade beschafft hatten. Bremers Name tauchte immer wieder in Dokumenten auf, die auf ein spezifisches Forschungsprojekt hinwiesen, das vor ungefähr fünf Jahren gestartet worden war. Der Name des Projekts: "Silent Whisper".

„Silent Whisper...“, murmelte Roy und rückte seine Brille zurecht. „Klingt wie der Titel eines schlechten Thrillers.“

„Aber es scheint keinen Mangel an Spannung zu geben,“ sagte ich und ließ meinen Blick über die Dokumente schweifen. „Es handelt sich um ein militärisches Kommunikationsprojekt. Die Idee war, ein sicheres Datennetzwerk zu schaffen, das nicht abgefangen oder entschlüsselt werden konnte.“

„Interessanterweise wurde das Projekt offiziell eingestellt,“ fügte Roy hinzu. „Aber es gibt einige Hinweise, dass die Arbeit daran im Verborgenen weiterging.“

Wir blickten uns ernst an, wissend, dass solche Projekte oft in einer Grauzone zwischen Legalität und Geheimhaltung operierten. Wir stießen auch auf die Namen einiger Unternehmen, die in den letzten Phasen des Projekts involviert waren. Eine davon hieß Neotech Solutions, eine Firma, die für ihre geheimdienstlichen Verbindungen bekannt war.

„Neotech Solutions,“ las ich laut vor. „Ich frage mich, wie tief sie wirklich in diese Sache verwickelt sind.“

Wir beschlossen, mehr über Neotech und ihre Rolle in „Silent Whisper“ herauszufinden. Es stellte sich heraus, dass Neotech in der Speicherstadt ansässig war, einem historischen Lagerhauskomplex, der heute als moderner Geschäftsstandort genutzt wurde.

Wir hatten Glück. Eine ehemalige Mitarbeiterin war bereit, sich mit uns auf ein Gespräch zu treffen. Ihr Name war Anna Schulz, und ihre Akte zeigte, dass sie als Projektmanagerin an „Silent Whisper“ gearbeitet hatte.

Wir verabredeten uns mit ihr in einem kleinen Café in der Nähe der Speicherstadt. Als wir eintraten, sah ich sie sofort: eine Frau in den mittleren Vierzigern, mit gehetztem Blick, die nervös mit ihrem Ehering spielte.

„Frau Schulz?“ fragte ich und setzte mich zu ihr. „Kommissar Uwe Jörgensen, das hier ist mein Kollege, Kommissar Roy Müller.“

Sie nickte und bot uns einen vorsichtigen, aber freundlichen Händedruck an. „Ich habe nicht viel Zeit. Was möchten Sie wissen?“

„Erzählen Sie uns bitte alles, was Sie über das Projekt „Silent Whisper“ und Oliver Bremer wissen,“ begann ich.

Anna Schulz seufzte tief und blickte aus dem Fenster, als suche sie nach den richtigen Worten. „Silent Whisper war ein ambitioniertes Projekt. Wir wollten ein unknackbares Kommunikationssystem entwickeln, das selbst die besten Hacker und fremde Geheimdienste nicht entschlüsseln konnten.“

„Und Oliver Bremer?“ fragte Roy nach.

„Oliver war einer der führenden Ingenieure. Er war brillant, aber auch eigenwillig. Ständig hatte er neue Ideen, manchmal zu revolutionär, sogar für unsere Verhältnisse.“ Sie schluckte, als ob allein die Erinnerung schmerzhaft sei. „Gegen Ende wurden die Dinge... kompliziert. Er hatte ständig Streit mit einigen Unbekannten, die plötzlich Entscheidungsgewalt hatten.“

„Unbekannte?“ fragte ich nach und lehnte mich vor, um nichts zu verpassen.

„Ja. Personen, die nicht offiziell zum Projekt gehörten, aber plötzlich auftauchten und Forderungen stellten. Mein Eindruck war, dass sie aus Militär- oder Geheimdienstkreisen kamen. Oliver war nicht begeistert von deren Einfluss.“

Als sie das sagte, wurde mir klar, dass diese „Unbekannten“ möglicherweise die Schlüssel zu unserem Fall waren. Doch bevor ich weiter fragen konnte, sah Anna auf ihre Uhr und stand hastig auf.

„Das ist alles, was ich Ihnen sagen kann,“ sagte sie hastig. „Bitte, lassen Sie mich jetzt gehen.“

Sie verließ das Café schneller, als ich sie daran hindern konnte. Offenbar hatte sie Angst – und das mit gutem Grund. Roy und ich blieben noch eine Weile sitzen und gingen das Gespräch durch.

„Es scheint, als ob die „Unbekannten“ mehr über den Chip wissen könnten,“ sagte Roy gedankenverloren. „Vielleicht sollten wir uns auf sie konzentrieren.“

„Gute Idee,“ stimmte ich zu. „Wir sollten auch die anderen Mitglieder des Projektes befragen. Vielleicht können sie uns mehr über diese mysteriösen Gestalten erzählen und was für einen Einfluss sie auf Bremer hatten.“

Wir standen auf und machten uns auf den Weg zurück zum Präsidium, entschlossen, jeden Stein umzudrehen, um die Wahrheit über „Silent Whisper“ und seine dunklen Geheimnisse ans Licht zu bringen.

Zurück im Büro rief ich sofort Bock an und informierte ihn über unsere neuesten Erkenntnisse. „Es scheint, als ob militärische oder geheimdienstliche Personen involviert sind. Und ein früherer Projektleiter könnte uns möglicherweise mehr Informationen geben.“

„Gut gemacht, Jörgensen, Müller,“ sagte Bock. „Gehen Sie diesem Hinweis nach. Und bleiben Sie wachsam, solche Dinge haben die Angewohnheit, unerwartet gefährlich zu werden.“

Ich legte auf und wandte mich an Roy. „Es gibt eine Liste mit den damaligen Mitarbeitern. Lassen wir uns einen Überblick verschaffen und die relevanten Personen befragen.“

Der Fall wurde immer komplexer, und die dunklen Schatten, die ihn umgaben, zogen sich eng um uns. Doch eines war sicher: Wir würden nicht ruhen, bis wir die Wahrheit herausfanden - egal, wie gefährlich sie war.

Um mehr über die geheimen Kontakte von Neotech Solutions herauszufinden, beschlossen Roy und ich, uns intensiver in die Unternehmensgeschichte und ihre Verbindungen zu vertiefen. Insbesondere wollten wir herausfinden, wer in letzter Zeit zu dem Projekt gestoßen war.

Unser erster Stopp war das Handelsregister, wo wir bemerkten, dass Neotech Solutions in den letzten Jahren eine Reihe hochkarätiger Leute eingestellt hatte – viele von ihnen mit militärischem oder geheimdienstlichem Hintergrund. Einer der Namen, der besonders hervorstach, war ein gewisser Dr. Karl-Heinz Mertens, ein ehemaliger Mitarbeiter des Bundesnachrichtendienstes (BND).

„Mertens ist also einer der Schlüsselakteure,“ murmelte ich und notierte seinen Namen auf meiner Liste. „Wir sollten ihn unbedingt ausfindig machen.“

„Eine Verbindung zum BND – das erklärt einiges,“ antwortete Roy. „Vielleicht können wir alte Kontakte um Hilfe bitten.“

Da wir uns bewusst waren, dass solche Personen meist schwer zu erreichen waren, versuchten wir es mit einem indirekten Ansatz. Auf unserem Rückweg zur Speicherstadt, wo Neotech seinen Hauptsitz hatte, beschloss ich, einen alten Freund bei der Bundespolizei anzurufen, der früher beim BND war. Michael Reinhardt konnte uns oft mehr über solche Ex-Geheimdienstler erzählen.

„Uwe? Ist lange her,“ meldete sich Michael, als er das Telefon abnahm. „Was kann ich für dich tun?“

„Ich brauche Informationen über einen Dr. Karl-Heinz Mertens. Er soll eine Verbindung zu Neotech Solutions und einem ehemaligen militärischen Forschungsprojekt haben,“ erklärte ich rasch. „Es ist ziemlich dringend.“

„Mertens? Der Name sagt mir etwas,“ antwortete Michael nachdenklich. „Er war bekannt als Experte für elektronische Überwachungs- und Kommunikationssysteme. Ein cleverer Kopf, aber sehr geheimniskrämerisch. Was hast du über ihn gefunden?“

„Er tauchte bei Neotech in Zusammenhang mit einem Projekt namens ‚Silent Whisper‘ auf. Wir vermuten, er könnte mehr über den Tod von Oliver Bremer wissen, einem ehemaligen Mitarbeiter des Projekts,“ erklärte ich die Zusammenhänge.

Michael versprach, alte Kontakte zu mobilisieren und uns zurückzurufen, sobald er mehr Informationen hatte. Während wir darauf warteten, entschlossen wir uns, Neotech Solutions einen kurzen Besuch abzustatten, um vielleicht direkt einige Antworten zu bekommen.

Das Hauptquartier von Neotech Solutions war ein modernes, imposantes Gebäude mit Glasfassaden, das perfekt in die renovierte Speicherstadt passte. Beim Empfang meldeten wir uns offiziell als Beamte der Kripo Hamburg an und baten um ein Gespräch mit einem leitenden Mitarbeiter, der über das Projekt „Silent Whisper“ Bescheid wusste.

Zu unserer Überraschung wurde unserem Wunsch entsprochen, und wir wurden von einem Herrn namens Markus Friedrich empfangen, der als Projektleiter fungierte. Wir betraten sein großzügig ausgestattetes Büro, das an einer der Außenseiten des Gebäudes lag und einen bemerkenswerten Blick auf die Elbe bot.

„Was kann ich für Sie tun, meine Herren?“ fragte Friedrich mit einem Lächeln, das jedoch nicht seine angespannten Augen erreichte.

„Wir untersuchen den Tod von Oliver Bremer,“ begann ich direkt. „Er war einer Ihrer ehemaligen Mitarbeiter und an einem Projekt namens ‚Silent Whisper‘ beteiligt. Können Sie uns mehr darüber erzählen?“

„Silent Whisper war ein faszinierendes Projekt,“ sagte Friedrich und lehnte sich in seinem Ledersessel zurück. „Unser Ziel war es, ein sicheres Kommunikationsnetzwerk zu entwickeln, aber ich fürchte, ich kann Ihnen nicht viel mehr erzählen. Viele Details sind vertraulich.“

„Es gibt Hinweise, dass Dr. Karl-Heinz Mertens ebenfalls involviert war,“ fügte Roy hinzu, genau beobachtend, wie Friedrich reagierte.

Friedrichs Augen verengten sich einen Moment lang, bevor er antwortete. „Ja, das stimmt. Dr. Mertens war ein externer Berater. Seine Expertise in Sachen elektronische Überwachung war wertvoll für uns.“

„Er könnte also mehr darüber wissen, was Bremer in den letzten Tagen vor seinem Tod tat?“ drängte ich weiter.

„Möglicherweise,“ sagte Friedrich und stand auf. „Ich schlage vor, dass Sie direkt mit ihm sprechen. Aber bitte verstehen Sie, dass ich keinen Kontakt mehr zu ihm habe. Er ist sehr diskret.“

Wir verließen das Büro von Friedrich mit einem weiteren Puzzlestück des Mosaiks in der Hand. Gerade als wir zurück zum Wagen gingen, klingelte mein Handy wieder. Es war Michael.

„Uwe, ich habe einige interessante Informationen über Dr. Mertens,“ begann Michael. „Er hatte in der Tat Verbindungen zu geheimen Operationen des BND. Einige dieser Operationen standen in direktem Zusammenhang mit technologischen Entwicklungsprojekten, die der nationalen Sicherheit dienten.“

„Silent Whisper also? erzählte ich ihm die Schlüsselpunkte unserer Untersuchung. „Kannst du Näheres dazu sagen?“

„Ja, es scheint, dass Mertens und seine Partner inoffizielle Experimente durchführten, die nicht nur der Überwachung, sondern auch der direkten Kontrolle dienten – Menschenkontrolle durch Hirn-Computer-Schnittstellen.“

Ich sah Roy mit besorgtem Blick an, während Michael fortfuhr: „Mertens und Co. hatten Zugang zu Hochrisikotechnologien und die Freiheiten, weitgehend unkontrolliert zu operieren. Ich würde sagen, Bremer könnte jemanden geärgert haben, der diese Technologien für eigene Interessen nutzte.“

„Vielen Dank, Michael,“ sagte ich. „Das hilft uns sehr weiter.“

„Pass auf dich auf, Uwe,“ fügte Michael hinzu. „Ich habe das Gefühl, ihr kratzt an der Oberfläche eines sehr gefährlichen Eisbergs.“

Nachdem ich aufgelegt hatte, wandte ich mich an Roy. „Wir müssen Mertens finden und herausfinden, was er weiß. Es scheint, als ob wir direkt auf eine Verschwörung zulaufen.“

„Ich denke, wir sollten beim nächsten Treffpunkt einen Auftrag für ein paar Burger vergeben,“ murmelte Roy trocken. „Da wir sicher eine lange Nacht vor uns haben.“

Eine weitverzweigte und dunkle Geschichte über Verrat, geheime Technologien und tödliche Geheimnisse begann sich vor uns auszubreiten. Aber eins stand fest: Wir würden dieser Sache weiter nachgehen, bis wir die Wahrheit ans Licht brachten – egal, wie tief wir graben mussten.

Kapitel 2: Ein Biss in die Wahrheit

Nachdem wir die neuen Informationen über Dr. Mertens erhalten hatten, spürten Roy und ich die dringende Notwendigkeit, unsere Gedanken zu sortieren und unsere nächsten Schritte zu planen. Es war mittlerweile Mittag und die Anspannung der letzten Stunden machte sich bemerkbar. Als gebürtiger Hamburger weiß ich, dass es keinen besseren Ort gibt, um Klarheit zu gewinnen, als den berühmten Hamburger Fischmarkt.

"Wie wär's mit einem Fischbrötchen? Ich könnte ein bisschen Aufmunterung gebrauchen," schlug Roy vor, als wir zum Auto gingen. Ein breites Grinsen huschte über mein Gesicht.

"Gute Idee," stimmte ich zu. "Vielleicht wird uns beim Essen ein genialer Gedanke kommen."

Wir fuhren zum Fischmarkt, der trotz der Woche immer belebt war. Die Stände boten alles von frischem Fisch bis hin zu den obligatorischen Fischbrötchen. Wir schlenderten vorbei an den geschäftigen Verkäufern und entschieden uns schließlich für einen Stand, der direkt an der Elbe lag. Der Geruch von frischem Fisch und Seeluft weckte sofort unseren Appetit.

"Zwei Fischbrötchen, bitte," bestellte ich beim Verkäufer, während Roy sich einen Platz an einem der kleinen Holztische suchte, die entlang des Ufers standen.

Mit unseren Fischbrötchen setzten wir uns hin und schauten auf die Schiffe, die den Hafen betraten und verließen. Es war eine kurze, aber notwendige Auszeit von dem dunklen Fall, der sich vor uns ausbreitete.

Wir bissen gleichzeitig in unsere Fischbrötchen und schwiegen einen Moment, um den Geschmack zu genießen. Dann begann das Rätselraten wieder.

"Also, was wissen wir bisher?" begann ich, während ich das Brötchen ablegte und meinen Notizblock hervorholte. "Bremers Tod hängt definitiv mit diesem Implantat zusammen, und das wiederum mit dem Projekt ‚Silent Whisper‘. Mertens spielte eine Schlüsselrolle in diesem Projekt."

"Richtig. Aber wir haben noch keine konkrete Spur, was Bremers Mordmotiv angeht," fügte Roy hinzu und nahm einen weiteren Bissen. "Er könnte jemanden gefährlich in die Quere gekommen sein, jemandem, der diese Technologie zu dunklen Zwecken nutzen wollte."

Plötzlich vibrierte mein Handy in der Tasche. Es war eine Nachricht von Wildenbacher. Offenbar wollte er uns neue Erkenntnisse mitteilen, die er aus der Obduktion gewonnen hatte.

"Vielleicht hat Wildenbacher etwas Neues für uns," sagte ich und rief sofort zurück.

"Wildenbacher hier", meldete er sich. "Wir haben zusätzliche toxikologische Tests gemacht. Es scheint, als ob in Bremers Blut Spuren eines Nervengifts gefunden wurden, das oft in hochgeheimen Operationen verwendet wird. Das bestätigt, dass er nicht nur durch den Chip starb, sondern dass das Gift möglicherweise den Stromschlag ausgelöst hat."

"Ein doppelter Todesschlag," kommentierte Roy und legte sein Brötchen zur Seite. "Das bedeutet, jemand wollte sichergehen, dass Bremer definitiv tot ist."

"Das befürchte ich auch," stimmte Wildenbacher zu. "Mehr kann ich im Moment nicht sagen, aber das gibt Ihnen vielleicht einige Hinweise, wo Sie suchen müssen."

"Vielen Dank, Wildenbacher," sagte ich und legte auf. "Das Nervengift ist ein wichtiger Hinweis. Wer Zugriff auf solche Mittel hat, handelt nicht auf eigene Faust. Wir sind definitiv in einer größeren Sache drin."