Zum 69. Mal zwei superspannende Strandkrimis - Alfred Bekker - E-Book

Zum 69. Mal zwei superspannende Strandkrimis E-Book

Alfred Bekker

0,0

Beschreibung

Dieser Band enthält folgende Krimis: Kommissar Jörgensen und die Gemeinschaft der Anima Der Mann mit der Seidenkrawatte Kommissar Harry Kubinke und sein Kollege Rudi Meier erfahren von einem großangelegten Verschwörungsplan. Die Sicherheit der Bundeshauptstadt Berlin steht auf dem Spiel. Aber Kubinke und sein Team haben kaum einen Ansatzpunkt für Ermittlungen. Eine Teenagerin hat zuviel gehört und stirbt, ein dubioser Ex-Agent scheint mehr zu wissen, ein Profi-Killer tritt in Aktion und ein Mann mit einer Vorliebe für Seidenkrawatten glaubt, dass seine grausame Rechnung aufgehen wird... image ALFRED BEKKER wurde vor allem durch seine Fantasy-Romane und Jugendbücher einem großen Publikum bekannt wurde. Daneben schrieb er Krimis und historische Romane und war Mitautor zahlreicher Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, John Sinclair und Kommissar X.

Sie lesen das E-Book in den Legimi-Apps auf:

Android
iOS
von Legimi
zertifizierten E-Readern
Kindle™-E-Readern
(für ausgewählte Pakete)

Seitenzahl: 226

Veröffentlichungsjahr: 2025

Das E-Book (TTS) können Sie hören im Abo „Legimi Premium” in Legimi-Apps auf:

Android
iOS
Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Alfred Bekker

Zum 69. Mal zwei superspannende Strandkrimis

UUID: fd6a6692-a534-4d07-bd7b-843898e176d2
Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Zum 69. Mal zwei superspannende Strandkrimis

Copyright-Seite

Kommissar Jörgensen und die Gemeinschaft der Anima: Hamburg Krimi

Der Mann mit der Seidenkrawatte: Ein Harry Kubinke Kriminalroman

Der Mann mit der Seidenkrawatte | Von Alfred Bekker

Zum 69. Mal zwei superspannende Strandkrimis

Alfred Bekker

Dieser Band enthält folgende Krimis:

Kommissar Jörgensen und die Gemeinschaft der Anima

Der Mann mit der Seidenkrawatte

Kommissar Harry Kubinke und sein Kollege Rudi Meier erfahren von einem großangelegten Verschwörungsplan. Die Sicherheit der Bundeshauptstadt Berlin steht auf dem Spiel. Aber Kubinke und sein Team haben kaum einen Ansatzpunkt für Ermittlungen. Eine Teenagerin hat zuviel gehört und stirbt, ein dubioser Ex-Agent scheint mehr zu wissen, ein Profi-Killer tritt in Aktion und ein Mann mit einer Vorliebe für Seidenkrawatten glaubt, dass seine grausame Rechnung aufgehen wird...

ALFRED BEKKER wurde vor allem durch seine Fantasy-Romane und Jugendbücher einem großen Publikum bekannt wurde. Daneben schrieb er Krimis und historische Romane und war Mitautor zahlreicher Spannungsserien wie Ren Dhark, Jerry Cotton, Cotton Reloaded, John Sinclair und Kommissar X.

Copyright-Seite

​Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2025 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

Folge auf Facebook:

https://www.facebook.com/alfred.bekker.758/

Folge auf Twitter:

https://twitter.com/BekkerAlfred

Zum Blog des Verlags!

Sei informiert über Neuerscheinungen und Hintergründe!

https://cassiopeia.press

Alles rund um Belletristik!

––––––––

Alfred Bekker

Der Mann mit der Seidenkrawatte

Ein Harry Kubinke Kriminalroman

Kommissar Jörgensen und die Gemeinschaft der Anima: Hamburg Krimi

Alfred Bekker

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2025 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.

Alle Rechte vorbehalten.

www.AlfredBekker.de

[email protected]

Folge auf Facebook:

https://www.facebook.com/alfred.bekker.758/

Folge auf Twitter:

https://twitter.com/BekkerAlfred

Zum Blog des Verlags!

Sei informiert über Neuerscheinungen und Hintergründe!

https://cassiopeia.press

Alles rund um Belletristik!

Kommissar Jörgensen und die Gemeinschaft der Anima: Hamburg Krimi

von ALFRED BEKKER

Kapitel 1: Der Tote in der Speicherstadt

Es war ein kalter, grauer Morgen in Hamburg. Der Wind fegte durch die engen Gassen der Speicherstadt und rüttelte ungeduldig an den alten Backsteinfassaden. Mein Kollege Roy Müller und ich standen am Rand des schmalen Kanals und blickten auf den leblosen Körper, der halb im Wasser lag. Die schummrigen Lichter der frühen Dämmerung spiegelten sich auf der dunklen Wasseroberfläche und verliehen der Szenerie eine unheimliche Atmosphäre.

„Uwe, wir müssen die Leiche bergen lassen, bevor die Forensiker kommen“, sagte Roy mit einem leichten Anflug von Unbehagen in der Stimme.

Ich nickte und winkte einem jungen Polizisten, die Bergung einzuleiten. Roy und ich nahmen ein paar Schritte Abstand, während die Feuerwehrleute den Körper herauszogen und auf eine Bahre legten. Alles wirkte surreal – die Szenerie, die Kälte, der Tod in dieser sonst so lebendigen Stadt.

„Hast du schon eine Ahnung, wer das sein könnte?“ fragte Roy und rieb sich die Hände, um sie zu wärmen.

„Noch nicht. Aber ich wette, Förnheim und Wildenbacher werden da Licht ins Dunkel bringen“, erwiderte ich trocken. „Das hier wird kein leichter Fall.“

Kaum waren die Worte ausgesprochen, tauchte Förnheims schwarze Limousine am Ort des Geschehens auf. Mit seinem obligatorischen selbstgefälligen Grinsen stieg er aus und musterte die Szenerie. Dr. Dr. Friedrich G. Förnheim legte niemals Hand an – dafür hatte er seine Assistenten. Er trat zu uns herüber, seine makellosen schwarzen Handschuhe die einzige sichtbare Vorbereitung auf die bevorstehende Arbeit.

„Herr Förnheim“, begrüßte ich ihn förmlich, während er mich kaum eines Blickes würdigte.

„Jörgensen, Müller“, erwiderte er. „Interessante Wahl der Todesumgebung – so malerisch.“

Roy verdrehte die Augen, während Förnheim sich zur Arbeit machte. Sekunden später traf auch Dr. Gerold Wildenbacher ein, er hatte wie immer ein zerknittertes Jackett an und einen unverkennbaren Drei-Tage-Bart. Den Ausdruck eines Mannes, der schon viele Leichen gesehen hat und wahrscheinlich schon immer einen schlechten Schlaf hatte.

„Morgen zusammen. Was haben wir denn hier?“ brummte er und trat neben die Bahre.

„Ein Opfer“, begann ich, „gefunden in der Speicherstadt, ca. 03:30 Uhr von einem Spaziergänger. Keine sichtbaren Verletzungen.“

Wildenbacher nickte, während er die Leiche mit geübten Händen untersuchte. „Interessant… keine äußeren Wunden, aber schaut euch das hier mal an“, sagte er und zeigte auf eine kaum sichtbare, winzige Narbe hinter dem Ohr des Opfers.

„Ein Implantat?“, stellte Roy die Frage, die uns allen auf der Zunge lag.

„Gut kombiniert“, nickte Förnheim gönnerhaft. „Ein Zugang zu einer KI, nehme ich an.“

„Die neue Tech-Sekte also“, murmelte ich und spürte, wie die Puzzleteile sich langsam an ihren Platz begaben. „Das wird nicht einfach.“

Wildenbacher beugte sich über die Leiche, hielt kurz inne und sah dann auf. „Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, das hier wird eine harte Nuss. Der Junge ist in etwas reingeraten, das er nicht überlebt hat.“

„Ein weites Feld“, meinte Roy. „Wir sollten uns umhören. Wer diese Implantate einsetzt und warum.“

*

Während ich mir die Adresse des neuesten Gemeinschaftszentrums der Sekte, die in der Hafencity residierte, notierte, dachte ich an die kommenden Stunden und Tage – und spürte ein Kribbeln. Es versprach, ein hochkomplexer Fall zu werden. Aber warum auch nicht? Wir waren dafür ausgebildet, nicht wahr?

Als wir später an diesem Vormittag in unser Büro im Polizeihauptpräsidium zurückkehrten, wartete schon der Vertreter von Kriminaldirektor Jonathan Bock auf uns.

„Uwe, Roy“, begrüßte er uns knapp. „Bock möchte einen Bericht.“

„Natürlich“, antwortete ich und unterdrückte ein Seufzen.

Wir nahmen Platz, bereiteten uns auf die Besprechung vor und sammelten unsere Gedanken. Der Fall war noch jung, aber ich wusste, zusammengenommen hatten wir alle nötigen Fähigkeiten und Ressourcen, um Licht in dieses Dunkel zu bringen – wenn wir schnell und effizient arbeiteten.

Doch schon jetzt war mir klar: Hamburg würde in den kommenden Tagen einige ihrer düstersten Geheimnisse preisgeben müssen.

Kapitel 2: Die Spur der Sekte

Wir verbrachten den Vormittag damit, erste Berichte zu schreiben und dabei noch einmal alle Details durchzugehen, die wir bislang zusammengetragen hatten. Gegen Mittag klingelte das Telefon auf meinem Schreibtisch. Ein rascher Blick auf das Display verriet mir, dass es Dr. Förnheim war.

„Jörgensen“, meldete ich mich.

„Herr Jörgensen, wir haben das Implantat grob analysiert und erste Anhaltspunkte gefunden“, sagte Förnheim in seinem gewohnt überheblichen Ton. „Es scheint, als sei das Teil in Verbindung mit einem Netzwerk gestanden, welches zur Steuerung und Überwachung der Gehirnaktivität dient.“

„Und was heißt das?“ fragte ich, wenig begeistert über seine vagen Angaben.

„Das bedeutet, dass unser Opfer ein Teil eines Cyber-Kollektivs war, vermutlich einer der radikaleren Sekten, die sich in Hamburg eingenistet haben“, antwortete Förnheim. „Die genaue Marke oder Herkunft des Implantats lässt sich nicht eindeutig bestimmen, aber der Stempel ist eindeutig: privatwirtschaftlich und technologisch äußerst fortgeschritten. Diese Art von Technologie ist nicht auf dem normalen Markt erhältlich.“

„Gut, danke für die Informationen“, sagte ich. „Bitte halten Sie uns auf dem Laufenden.“

Ich legte den Hörer auf und schaute zu Roy hinüber, der eine Augenbraue hob. Ich berichtete ihm, was Förnheim erzählt hatte, und wir tauschten einige Gedanken über unsere nächsten Schritte aus.

„Wir müssen uns mit dieser Sekte auseinandersetzen“, sagte Roy nachdenklich. „Hafencity, richtig?“

„Richtig“, erwiderte ich. „Lass uns da hinfahren.“

Wir machten uns sofort auf den Weg. Die Fahrt durch die Stadt war wie immer ein Erlebnis; das ständige Gedränge, die Hektik der Bewohner und die majestätische Elbphilharmonie, die sich über die Dächer der Hafencity erhob. Hamburg war eine Stadt voller Kontraste, und wir waren mittendrin.

Als wir das Gemeinschaftszentrum der fraglichen Sekte, das sich als „Centrum Humanitas“ präsentierte, erreichten, wurden wir von einer schlanken Frau in einem makellosen weißen Kittel begrüßt.

„Kommissare“, sagte sie höflich und dennoch distanziert. „Ich bin Dr. Ellen Vogel, Leiterin dieses Zentrums. Wie kann ich Ihnen helfen?“

„Guten Tag, Frau Dr. Vogel“, sagte ich. „Wir ermitteln in einem Todesfall, bei dem das Opfer eines Ihrer Mitglieder zu sein scheint. Können wir Ihnen einige Fragen stellen?“

„Gewiss“, antwortete sie und führte uns in einen geräumigen, hellen Raum mit einem großen Tisch und mehreren Stühlen.

„Setzen wir uns“, bot sie an.

Sobald wir saßen, holte ich ein Foto unseres Opfers heraus und legte es vor sie auf den Tisch. „Kennen Sie diesen Mann?“

Dr. Vogel zögerte, bevor sie das Bild betrachtete. Ihr Gesichtsausdruck blieb jedoch gleichgültig. „Ja, das ist Stefan Köhler. Er war einer unserer jüngeren Mitglieder. Ein kluger junger Mann, sehr engagiert in unserer Gemeinschaft. Was ist ihm zugestoßen?“

„Herr Köhler wurde tot in der Speicherstadt gefunden“, sagte Roy direkt. „Mit einem Implantat hinter dem Ohr. Können Sie uns mehr über diese Implantate berichten?“

Sie seufzte und lehnte sich zurück. „Unsere Gemeinschaft glaubt daran, dass durch technische Unterstützung und die Vereinigung von Geistern eine harmonischere Gesellschaft entstehen kann. Die Implantate sind Teil dieser Vision. Sie helfen unseren Mitgliedern, sich mental zu verbinden und Gedanken auszutauschen.“

„Wer überwacht diese Technologie?“ fragte ich.

„Das tut ein KI-System namens ANIMA“, antwortete sie. „Es wurde von unseren besten Technikern entwickelt und dient der Koordination aller implantierten Mitglieder. Es sorgt dafür, dass keine unautorisierten Zugriffe oder Manipulationen stattfinden.“

Roy und ich tauschten einen skeptischen Blick. Technische Überwachung durch eine KI – es klang nach Stoff für einen Science-Fiction-Roman, doch hier vor uns saß jemand, der anscheinend fest daran glaubte.

„Gibt es irgendwelche internen Konflikte oder Vorfälle, von denen wir wissen sollten?“ fragte ich.

Dr. Vogel schüttelte den Kopf. „Nicht, dass ich wüsste. Wir sind eine friedliche Gemeinschaft. Allerdings gab es in letzter Zeit vermehrt Kritik und Misstrauen von außen.“

„Haben Sie Feinde?“ fragte Roy.

„Nicht direkt“, sagte sie. „Aber wir sind nicht von allen gut angesehen. Es gibt immer Menschen, die sich vor dem Neuen fürchten. Doch ich versichere Ihnen, alles, was wir tun, geschieht im Einklang mit den Gesetzen und zum Wohl unserer Mitglieder.“

Dr. Vogel gab uns die Kontaktinformationen zu einigen Mitgliedern, die mit Stefan Köhler näher in Verbindung standen. Ebenso erhielten wir Zugang zu einigen der internen Dokumente und Forschungen, die mehr Aufschluss über die Natur und Funktion der Implantate geben konnten.

Mit den Unterlagen und einer Menge neuer Fragen im Gepäck machten wir uns schließlich auf den Weg zurück ins Präsidium. Hamburg schien an jenem Nachmittag noch kälter und düsterer als sonst, und ich konnte nicht umhin, zu ahnen, dass wir uns auf einen Fall eingelassen hatten, der mehr Geheimnisse und Gefahren barg, als uns lieb sein konnte.

„Das wird ein langer Weg, Roy“, sagte ich, als wir aus dem Wagen stiegen.

„Das ist es immer, Uwe“, antwortete er mit einem schiefen Grinsen. „Aber wir kriegen das schon hin.“

Ich nickte und stieg schwerfällig die Stufen zum Eingang unseres Bürogebäudes hinauf. Der Wind pfiff mir um die Ohren und trieb mir die Kälte bis in die Knochen. Doch etwas in mir empfand trotz aller Widrigkeiten einen unbestimmten Anflug von Hoffnung und Neugier. Wir würden die Wahrheit finden, dessen war ich mir sicher. Es war nur eine Frage der Zeit.

Drinnen, im warmen Licht des Polizeipräsidiums, verlöschten die Schatten der Außenwelt ein wenig, doch die Fragen blieben bestehen. Eine von ihnen war besonders hartnäckig: In welchem Netzwerk von Geheimnissen war Stefan Köhler verstrickt gewesen, das ihm schließlich das Leben kostete?

„Nun, was haltet ihr von dieser Cyber-Sekte?“ fragte eine vertraute Stimme hinter uns. Kriminaldirektor Jonathan Bock trat aus seinem Büro und sah uns erwartungsvoll an.

„Ein verdammt kompliziertes Netzwerk“, sagte Roy.

„Aber nichts, dem wir nicht auf die Schliche kommen“, ergänzte ich.

„Gut“, sagte Bock und klopfte uns beiden auf die Schultern. „Geht es an. Hamburg zählt auf euch.“

*

Die Technologie hinter den Implantaten sollte im Detail analysiert und verstanden werden, um klar zu machen, womit wir es in dieser Ermittlung zu tun hatten. Deshalb bat ich Dr. Vogel um genauere Informationen und technische Spezifikationen, um mich mit Förnheim und Wildenbacher darüber zu beratschlagen. Bei einem späteren Treffen im Forensischen Institut erläuterte Förnheim uns schließlich die erstaunliche Komplexität der Implantate.

„Diese kleinen Wunderdinger“, begann Förnheim in einem stolzen und überheblichen Ton, „sind technologisch absolut state-of-the-art. Was Sie hier haben, ist ein winziges, aber äußerst leistungsfähiges Neuroimplantat.“

Er hielt eines der mikroskopisch kleinen Bauteile unter eine Lupe, die auf seinem Schreibtisch montiert war, und beobachtete sein Bild auf einem großen Bildschirm.

„Die äußere Hülle besteht aus biokompatiblen Materialien, die vom Körper nicht abgestoßen werden“, erklärte er. „Das bedeutet, dass das Implantat langfristig im Körper verbleiben kann, ohne Entzündungsreaktionen oder Abstoßung zu verursachen.“

„Und die inneren Funktionen?“ fragte Roy, der sich über Förnheims theatrische Einlage kaum die Geduld halten konnte.

„Ah, kommen wir zum spannenden Teil: Die Elektronik im Inneren besteht aus einem winzigen Prozessor, der leistungsfähig genug ist, um neuronale Aktivitäten in Echtzeit zu überwachen und zu analysieren“, fuhr Förnheim fort. „Es gibt bahnbrechende Mikroelektroden, die direkt mit den Neuronen im Gehirn interagieren. Diese Elektroden sind in der Lage, elektronische Signale in neuronale Impulse zu übersetzen und umgekehrt.“

„Um das auf eine verständlichere Ebene zu bringen“, ergänzte ich, „diese Implantate ermöglichen es ihren Trägern, mental miteinander verbunden zu sein?“

„Exakt“, sagte Förnheim und ließ ein selbstgefälliges Grinsen aufblitzen. „Die Mitglieder dieser Sekte – oder wie auch immer Sie sie nennen möchten – sind auf neuronaler Ebene miteinander verbunden. Der Prozessor im Implantat sendet und empfängt Signale über ein kabelloses Netzwerk. Diese Signale werden dann von einer zentralen KI, wahrscheinlich von dieser ANIMA, verarbeitet. Das System ermöglicht den Informationsaustausch, Gedankenübertragung und möglicherweise sogar koordinierte Aktionen auf verblüffend präzisem Niveau.“

„Und was bedeutet das für unsere Ermittlungen?“ fragte ich. „Inwiefern könnte dieses System manipuliert oder gehackt worden sein?“

„Eine sehr interessante Fragestellung“, sagte Förnheim. „Wenn jemand in der Lage war, sich Zugang zu dieser KI und dem Netzwerk zu verschaffen, hätte er theoretisch die Kontrolle über die Aktionen und Wahrnehmungen der verbundenen Mitglieder. Es wäre möglich, beschleunigte neuronale Aktivitäten zu stimulieren, was zu einem Schlaganfall oder einer Herzattacke führen könnte. Das könnte auch den Tod von Stefan Köhler erklärt haben.“

Dr. Gerold Wildenbacher, der bisher still zugehört hatte, nickte nachdenklich. „Wenn die KI tatsächlich so leistungsfähig ist, dann wäre es tatsächlich möglich, dass jemand diese Systematik gezielt genutzt hat, um Köhler zu töten.“

„Diese Vorstellung ist äußerst verstörend“, sagte ich, „aber sie gibt uns auch eine Richtung vor. Herr Förnheim, können Sie die technischen Möglichkeiten dieses Implantats noch weiter analysieren und versuchen, mögliche Schwachstellen oder Einflüsse von außen zu identifizieren?“

„Natürlich kann ich das“, sagte Förnheim gönnerhaft. „Aber ich werde Zeit und möglicherweise zusätzliche Ressourcen benötigen. Diese Technologie ist so fortschrittlich, dass wir hier Neuland betreten.“

„Danke“, sagte ich und wandte mich an Wildenbacher. „Und Sie, Dr. Wildenbacher, können Sie prüfen, ob bei Stefan Köhler tatsächlich neurologische Überlastungssymptome oder andere Hinweise auf eine gezielte Manipulation feststellbar sind?“

„Das werde ich“, antwortete Wildenbacher knapp und machte sich bereits Notizen auf seinem Klemmbrett.

Als Roy und ich schließlich das Institut verließen und in die kühle Herbstluft traten, konnte ich das Gewicht der sich andeutenden Zusammenhänge fühlen.

„Wenn diese Implantate wirklich zu solchen Mordmethoden fähig sind“, sagte Roy nachdenklich, „dann ist unser Täter jemand mit extremen technischen Fähigkeiten und tiefen Kenntnissen dieser Systeme. Vielleicht jemand, der Zugang zu ANIMA hatte.“

„Genau“, antwortete ich. „Wir müssen herausfinden, wer diese Technologie entwickelt hat, wer sie verwaltet und wer letztlich Zugang zu ihr hat. Es könnte ein bedeutender Durchbruch in unserem Fall sein.“

Hamburg erstreckte sich um uns herum, die Elbe glitzerte in der Ferne, und der Wind raunte weitere ungelöste Geheimnisse. Doch ich wusste, dass wir einen wichtigen Schritt vorwärts gemacht hatten. Der Weg zur Auflösung des Falls war lang und kompliziert, aber Stück für Stück fügten sich die Teile des Puzzles zusammen. Es war nur eine Frage der Zeit und Hartnäckigkeit.

*

Wieder im Polizeipräsidium folgten Roy und ich der Fährte zu ihrem offensichtlichen Ausgangspunkt: der Sekte selbst. Um tiefere Einblicke in ihre Struktur und Hintergründe zu erhalten, beschlossen wir, Inspektionen im Centrum Humanitas fortzusetzen und uns eingehender mit den Mitgliedern zu unterhalten. Unsere erste Anlaufstelle war dabei wieder Dr. Ellen Vogel, die augenscheinliche Leiterin des Zentrums.

Dr. Ellen Vogel empfing uns wieder mit kühler Professionalität. Wir setzten uns in ihr makellos weißes Büro, wo an den Wänden moderne Kunstwerke hingen, die eine geradezu futuristische Harmonie ausstrahlten.

„Dr. Vogel, wir sind hier, um mehr über die Struktur und die Ideologie Ihrer Gemeinschaft zu erfahren“, begann ich.

„Selbstverständlich“, sagte sie und faltete die Hände auf dem tadellos aufgeräumten Schreibtisch. „Unsere Gemeinschaft basiert auf dem Prinzip der kollektiven Intelligenz. Wir glauben, dass, wenn wir unsere gedanklichen Ressourcen bündeln, wir als Gemeinschaft bedeutend intelligenter und effizienter handeln können.“

„Wer hat diese Idee ins Leben gerufen?“ fragte Roy.

„Unser Gründer und geistiger Führer ist Dr. Lucian Krause“, erklärte sie. „Er ist ein brillanter Wissenschaftler und Visionär, der sich darauf spezialisiert hat, Mensch und Maschine zu verbinden.“

„Wie hat alles begonnen?“ erkundigte ich mich.

„Dr. Krause begann seine Forschung vor etwa einem Jahrzehnt“, erzählte Dr. Vogel. „Er kam zu der Überzeugung, dass die Menschheit ihren nächsten evolutionären Schritt machen muss, um gegen die wachsenden globalen Herausforderungen anzukommen. Statt gegeneinander zu arbeiten, sollten wir unsere psychischen und kognitiven Fähigkeiten kombinieren.“

“Ein utopischer Traum.”

“Der durch Technologie möglich wird.”

“Okay…”

„Die ersten Experimente wurden an Freiwilligen durchgeführt“, fuhr sie fort. „Alles begann mit einfachen Schnittstellen, die die Gedankentätigkeit überwachen konnten. Mit der Zeit entwickelten sich daraus die fortschrittlichen Implantate, die Sie heute sehen.“

„Die zentrale KI, von der Sie gesprochen haben, ANIMA, ist das Herzstück Ihrer Gemeinschaft?“ fragte ich.

„Ja“, bestätigte Dr. Vogel. „ANIMA wurde entwickelt, um die Synchronisation und die Koordination der Mitglieder effizient zu verwalten. Sie lernt ständig dazu und optimiert die kollektive Gedankenkraft und das Wissen unserer Gemeinschaft.“

„Wie wird man Mitglied?“ fragte Roy. „Wie rekrutieren Sie Ihre Leute?“

„Interessierte kommen zu uns durch Mundpropaganda, Öffentlichkeitsarbeit oder durch gezielte, wissenschaftlich unterlegte Seminare“, erklärte sie. „Wer Mitglied werden möchte, durchläuft ein intensives Assessment, um sicherzustellen, dass sie die mentalen und emotionalen Anforderungen unserer Symbiose bewältigen können. Danach erfolgt die Implantation der Neurochips, welche den Übergang zur vollständigen Mitgliedschaft markieren.“

„Und wie gehen Sie mit Bedenken hinsichtlich Ethik und Kontrolle um?“ fragte ich, die Skepsis deutlich in meiner Stimme.

„Es gibt immer Menschen, die unser Konzept nicht verstehen oder missdeuten“, sagte Dr. Vogel mit einem Anflug von Bedauern. „Wir betonen die Freiwilligkeit unserer Mitglieder und die umfassende Transparenz unserer Prozesse. Jedes Mitglied hat Zugang zu allen relevanten Informationen und stimmt der Verschmelzung seines Geistes mit der Gemeinschaft bewusst zu.“

Kapitel 3

Nach dem intensiven Gespräch mit Dr. Vogel beschlossen Roy und ich, mit einigen Mitgliedern der Sekte zu sprechen. Ein Rückzug in einem der gemeinschaftlichen Räume brachte uns in Kontakt mit einem jungen Mann namens Tobias, der seit etwa einem Jahr Teil der Gemeinschaft war.

„Ich fühlte mich vorher oft einsam“, erzählte Tobias freimütig. „Hier habe ich das erste Mal das Gefühl, wirklich verstanden und akzeptiert zu werden. Die Implantate ermöglichen es uns, eine emotionale und geistige Bindung zu haben, die tiefer geht als alles, was ich je gekannt habe.“

Auf Dr. Vogels Empfehlung hin führte uns Tobias zu einem Treffen des inneren Kreises, einer Gruppe von Mitgliedern, die sich um die fortgeschrittenen wissenschaftlichen und logistischen Aspekte der Sektenoperation kümmerte. Dort trafen wir Anna, eine brillante IT-Spezialistin, und Jonas, einen Neurowissenschaftler.

„Es geht uns nicht nur um Harmonie“, erklärte Anna. „Wir sehen es als unsere Pflicht, kollektive Lösungen für globale Probleme zu entwickeln – sei es Klimawandel, Ressourcenverteilung oder soziale Ungleichheit.“

„Unsere Forschung ist wegweisend“, fügte Jonas hinzu. „Die Technologie hier könnte Menschen mit neurologischen Krankheiten helfen oder Bildungsbarrieren abbauen. Aber es ist ein schmaler Grat zwischen Fortschritt und kontrolliertem Missbrauch.“

Trotz all dieser idealistischen Erklärungen und faszinierenden Einblicke blieb ein Unbehagen in meiner Magengegend. Was, wenn jemand innerhalb oder außerhalb dieser Gemeinschaft die Macht von ANIMA für finstere Zwecke benutzte?

„Roy, wir müssen Dr. Krause selbst befragen“, sagte ich als wir uns anschickten, zurückzukehren.

„Ganz meiner Meinung“, antwortete er. „Denn wenn es jemand gibt, der alle Fäden in der Hand hält, dann er.“

Zurück im Polizeipräsidium, rief ich sofort Dr. Gerold Wildenbacher in der Gerichtsmedizin an, um über die neuesten Erkenntnisse in Bezug auf Stefan Köhler zu sprechen. Wildenbacher hatte den Leichnam obduziert und eine umfassende Untersuchung der Todesursache durchgeführt.

Kapitel 4: Gespräch mit der Gerichtsmedizin

„Wildenbacher hier“, meldete sich der Pathologe kurz angebunden.

„Uwe Jörgensen, Herr Doktor. Haben Sie bereits Ergebnisse bezüglich Stefan Köhler?“ fragte ich.

„Ja, ich habe einiges herausgefunden“, brummte er. „Warum kommen Sie nicht vorbei, dann erläutere ich Ihnen alles?“

Roy und ich machten uns sofort auf den Weg in die Gerichtsmedizin, die sich im selben Komplex wie unser Hauptquartier befand. Dort empfing uns Dr. Wildenbacher mit einem knappen Nicken und führte uns in den Sezierraum, wo er neben dem Leichnam des jungen Mannes eine Reihe von Röntgenbildern und histologischen Proben bereitlegte.

„Herr Köhler ist nicht an einem natürlichen Tod gestorben“, eröffnete Wildenbacher das Gespräch ohne Umschweife. „Wir haben verschiedene Auffälligkeiten festgestellt, die eindeutig auf Fremdeinwirkung schließen lassen.“

“Fahren Sie fort”, sagten ich.

“Sehr gerne.”

“Bin gespannt.”

„Die toxikologische Untersuchung hat keine Hinweise auf Giftstoffe oder Drogen in seinem System ergeben“, begann der Pathologe und zeigte auf einige chemische Analysen. „Das war zunächst überraschend, denn aufgrund der mangelnden äußeren Verletzungen hatte ich eine Intoxikation vermutet.“

„Wenn keine Toxine im Spiel waren, woran ist er dann gestorben?“ fragte Roy, der seine Stirn runzelte.

„Sehen Sie sich diese Aufnahmen an“, sagte Dr. Wildenbacher und deutete auf eine Reihe von Röntgenbildern des Schädels. „Diese Aufnahmen zeigen feine Mikrofissuren im Gehirngewebe, speziell um die Region, in der das Implantat platziert war.“

“Das müssen Sie uns näher erkläremn”, sagte ich.

„Diese Mikrofissuren sind typisch für eine neuronale Überlastung“, fuhr Wildenbacher fort. „Das bedeutet, dass Köhlers Gehirn mit einer extrem hohen Dichte an neuronalen Signalen bombardiert wurde. Das kann zu Hirnschwellungen, intracerebralen Blutungen und schließlich zum Tod führen.“

„Kann das Implantat allein so etwas verursachen?“ fragte ich, während mir ein kalter Schauer über den Rücken lief.

„Unter normalen Bedingungen nicht“, antwortete der Pathologe. „Aber wenn jemand die Signale des Implantats manipuliert oder missbraucht hat, könnte dies einen solchen Effekt hervorrufen. Es gibt Hinweise auf einen Überstrom elektrischer Signale im Bereich, in dem das Implantat mit den Neuronen interagiert.“

„Das bedeutet also, dass jemand das Implantat gezielt benutzt hat, um Köhler zu töten?“ fragte Roy. “Ein Mord also.”

„Es sieht ganz danach aus“, sagte Wildenbacher und nickte ernst. „Und noch etwas: Bei genauer Untersuchung des Implantats und des umgebenden Gewebes habe ich Spuren eines unbekannten Polymerkondensators gefunden. Jemand hat offenbar das Implantat modifiziert.“

„Was heißt das genau?“ fragte ich.

„Der Polymerkondensator könnte eine Art Zwischenspeicher für elektrostatische Ladungen gewesen sein, die bei einer Überlastung oder gezielten Manipulation schlagartig freigesetzt wurden. Es ist eine Methode, die präzise technische Expertise erfordert“, erklärte Wildenbacher.

„Das bedeutet, wir haben es mit einem technisch hochversierten Täter zu tun“, folgerte ich. „Jemand, der nicht nur von diesen Implantaten weiß, sondern auch die Fähigkeit hat, sie zu manipulieren.“

„Exakt“, bestätigte Wildenbacher. „Und es ist erschreckend, wie weit die Technologie missbraucht werden kann. Diese Erkenntnisse müssen Sie nutzen, um in Ihrer Ermittlung weiter voranzukommen.“

„Vielen Dank, Dr. Wildenbacher“, sagte ich und nickte ihm anerkennend zu. „Diese Informationen sind äußerst wertvoll.“

Kapitel 5

Roy und ich verließen das Institut und kehrten in unser Büro zurück, wo wir uns über die neuen Erkenntnisse austauschten. Wir waren jetzt sicher, dass jemand aus der Sekte oder mit Zugang zur Technologie hinter ANIMA gezielt und heimtückisch gehandelt hatte. Unsere nächste Mission: herauszufinden, wer dieser jemand war und das mörderische Netz aufzudecken, das sie oder er gewoben hatte.

„Es wird an der Zeit, Dr. Lucian Krause selbst ins Visier zu nehmen“, sagte Roy entschlossen. „Er ist der Kopf hinter der Technologie, und wenn jemand weiß, wer die Fähigkeit und Motivation für einen solchen Mord hatte, dann ist er es.“

„Richtig“, erwiderte ich. „Wir brauchen ein Treffen mit Dr. Krause und am besten gleich eine tiefgründige Verbindung zu anderen Schlüsselpersonen innerhalb der Sekte. Nur so kommen wir weiter.“

Ein Anruf bei Dr. Ellen Vogel brachte ein arrangiertes Treffen mit dem mysteriösen Dr. Lucian Krause zustande. Während wir auf den Termin warteten, gruben wir tiefer in die organisatorische Struktur und Mitgliederakten der Sekte. Uns war klar, die Antworten auf Stefan Köhlers Tod und unser nächster Schritt lagen direkt vor uns – wir mussten sie nur noch finden.

Kapitel 6: Der Meister hinter der Technologie

Noch in der Nacht bereitete ich mich intensiv auf unser bevorstehendes Treffen mit Dr. Lucian Krause vor. Ich durchforstete online verfügbare wissenschaftliche Artikel und Interviews mit ihm. Der Mann war ein Genie, daran bestand kein Zweifel, aber seine Visionen hatten einen fast beängstigenden Ansatz.

Am nächsten Morgen trafen wir uns im Konferenzraum des Präsidiums. Roy schien genauso gespannt wie ich auf das Treffen.

„Bist du bereit, Roy?“ fragte ich, als ich meine Notizen abschloss.

„Bereit wie man nur sein kann, Uwe. Lass uns dem Mann gegenübertreten“, antwortete er mit einem entschlossenen Nicken.

Im Centrum Humanitas wurden wir von Dr. Ellen Vogel in einen privaten, luxuriös ausgestatteten Konferenzraum geführt. Kurz darauf trat Dr. Lucian Krause ein. Er war ein mittelgroßer Mann mit ironisch wirkender Brille, scharfen Zügen und einem Blick, der gleichermaßen tiefe Intelligenz wie eine unerschütterliche Überzeugung ausstrahlte.

„Kommissar Jörgensen, Kommissar Müller, herzlich willkommen“, begrüßte er uns mit einer kühlen, aber freundlichen Stimme. „Dr. Vogel hat Ihnen bereits die Grundprinzipien unserer Gemeinschaft erläutert, nehme ich an?“

„Ja, das hat sie. Wir sind hier, um genauer zu verstehen, was in Ihrer Gemeinschaft vorgeht und wie Ihre Technologie funktioniert“, begann ich direkt.

„Selbstverständlich“, sagte Dr. Krause und setzte sich, wobei er uns aufforderte, es ihm gleichzutun. „Welche spezifischen Informationen interessieren Sie?“

Ich legte die Röntgenbilder und toxikologischen Berichte von Stefan Köhler auf den Tisch. „Dr. Krause, wir haben Grund zu der Annahme, dass das Implantat von Herrn Köhler modifiziert und gezielt für einen Mord missbraucht wurde. Können Sie uns erklären, wie solche Modifikationen durchgeführt und wer darauf Zugriff gehabt haben könnte?“

Krause warf einen Blick auf die Bilder. „Interessant. Das hier zeigt deutliche Hinweise auf eine neuronale Überlastung. Solch eine präzise Manipulation wäre in der Tat nur von jemanden möglich, der tiefes Verständnis und Zugang zu unserer Technologie hat.“

„Gibt es eine Möglichkeit, das System zu hacken oder von außen zu manipulieren?“ fragte Roy.

„Unsere Systeme sind mit den neuesten Sicherheitsprotokollen ausgestattet“, erklärte Krause. „Aber wenn jemand die Login-Daten oder physischen Zugang zu einem der Hauptserver hätte, könnte er theoretisch Änderungen vornehmen. Das ist jedoch extrem unwahrscheinlich, da der Zugang stark kontrolliert und überwacht wird.“

„Wer sind die Leute mit solch einem Zugang?“ bohrte ich weiter. „Und war Stefan Köhler möglicherweise in Konflikte oder interne Machtkämpfe verwickelt?“

„Der Zugang ist ausschließlich auf ein paar hochrangige Mitglieder und technisch versierte Administratoren beschränkt“, meinte Krause. „Stefan war ein fähiger, aber jüngeres Mitglied. Er hätte keine administrative Kontrolle über das System gehabt.“

Er zögerte kurz, bevor er fortfuhr. „Einige Spannungen existieren jedoch immer innerhalb eines solch komplexen Gebildes. Idealismus trifft auf Pragmatismus, und manchmal gibt es Meinungsverschiedenheiten über den besten Pfad nach vorne.“

„Hatte Stefan Feinde innerhalb der Gemeinschaft?“ fragte Roy.

„Nicht, dass mir bekannt wäre“, antwortete Krause nach einem Moment des Überlegens. „Aber das bedeutet nicht, dass es keine gab. Die tiefe Vernetzung kann auch dazu führen, dass persönliche Konflikte intensiver erlebt werden.“

„Wir müssen mit den Administratoren sprechen und alle überprüfen, die Zugang zu den Servern oder zu Stefan hatten“, sagte ich entschlossen. „Können Sie uns dabei helfen, eine Liste zu erstellen?“

„Selbstverständlich“, sagte Dr. Krause. „Ich werde Dr. Vogel bitten, Ihnen alle relevanten Informationen zur Verfügung zu stellen.“

„Eine letzte Frage, Dr. Krause“, sagte ich, „Wussten Sie von irgendwelchen Sicherheitslücken oder anderen Möglichkeiten, mit denen die Implantate missbraucht werden könnten?“

„Die Möglichkeit eines Missbrauchs ist eine ständige Sorge“, erwiderte er. „Deshalb setzen wir alles daran, unsere Systeme sicher zu machen. Wenn es eine Lücke gab, dann hat jemand sie ausgenutzt, als wir es am wenigsten erwartet haben.“

Kapitel 7

Zurück in unserem Büro gingen Roy und ich die Informationen der Administratoren durch, die Dr. Vogel uns zur Verfügung gestellt hatte. Es war eine Handvoll Personen: IT-Spezialisten, Sicherheitskräfte und ein direkter Assistent von Dr. Krause.

„Wir müssen diese Leute befragen, einen nach dem anderen“, sagte ich. „Jemand in diesem Kreis hat entweder ein Motiv oder ist mitschuldig.“

Roy nickte und begann, die Namen auf die Tafel zu schreiben. „Es wird wohl einige Zeit dauern, bis wir es herausfinden.“

„Zeit haben wir nicht im Überfluss, Roy“, entgegnete ich. „Aber wir haben einen Anfangspunkt: Zugang zu den Servern und das Motiv. Wir sind ihnen auf der Spur, da bin ich sicher.“

Wir kontaktierten die Personen und vereinbarten Termine für Befragungen. Jeder in dem inneren Kreis wusste, dass wir Fragen stellen würden. Es war nur eine Frage der Zeit, bis jemand einen Fehler machen würde – und den würden wir finden.

Hamburgs kalte Straßen waren gefüllter als je zuvor mit ungelösten Geheimnissen, und einen Schritt nach dem anderen würden wir das Dunkel lüften. Das Mörderpuzzle legte langsam eine Wahrheit bloß, Schritt für Schritt.

Nach unserem Treffen mit Dr. Krause und der dringenden Nachricht von Dr. Förnheim beeilten Roy und ich uns, wieder zum Forensischen Institut zu gelangen. Förnheim begrüßte uns mit einer ernsten Miene, als wir den sterilen, neonbeleuchteten Raum betraten. Auf einem großen Bildschirm vor ihm waren komplexe Diagramme und Aufnahmen zu sehen.

„Kommissare, ich habe einige bedeutende Fortschritte gemacht“, begann Förnheim ohne Umschweife. „Es scheint, als ob der Fall von Stefan Köhler noch komplizierter ist, als wir zunächst dachten.“

Förnheim führte uns zu einer Arbeitsstation, auf der mehrere Geräte und Computer aufgebaut waren. „Ich habe eine mikroanalytische Untersuchung des Implantats sowie des umgebenden Hirngewebes durchgeführt. Diese Untersuchungen lieferten einige interessante Ergebnisse.“

Er tippte auf den Bildschirm und vergrößerte die Ansicht einer der Mikroelektroden des Implantats. „Sehen Sie hier. Diese Elektroden sind mit einer dünnen Schicht eines metallischen Polymers überzogen, das nicht zur Standardausstattung gehört. Das bedeutet, dass diese Modifikation nachträglich vorgenommen wurde.“