Zum 71. Mal zwei superspannende Strandkrimis - Alfred Bekker - E-Book

Zum 71. Mal zwei superspannende Strandkrimis E-Book

Alfred Bekker

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Beschreibung

Dieser Band enthält folgende Krimis: Kubinke und die Spreepark-Mafia Kubinke und die Erben des Dr. M Harry Kubinke war ein Mann, der selten nervös wurde. Aber an diesem Morgen, als er den Flur des Berliner BKA-Hauptpräsidiums entlangging, spürte er ein leichtes Ziehen in der Magengegend. Es war nicht die übliche Anspannung vor einem neuen Fall, sondern etwas anderes, Unbestimmtes, das sich wie ein Schatten über seine Gedanken legte. Vielleicht lag es daran, dass die Nachricht, die ihn und Rudi Meier, seinen langjährigen Kollegen und Freund, in aller Frühe erreicht hatte, anders war als alles, was sie bislang erlebt hatten. Die Tür zum Besprechungsraum stand offen. Rudi saß bereits am Tisch, das Laptop vor sich, einen dampfenden Becher Kaffee in der Hand. Seine Augen waren gerötet, aber wach. Harry nickte ihm zu, ließ sich auf den Stuhl fallen und griff nach dem zweiten Becher, den Rudi für ihn bereitgestellt hatte. "Du siehst aus, als hättest du die Nacht durchgearbeitet", sagte Harry. Rudi zuckte die Schultern. "Ich konnte nicht schlafen. Die Sache ist zu seltsam. Hast du die Unterlagen gelesen?" Harry nickte. "Ich habe sie auf dem Handy überflogen. Aber ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich davon halten soll." Rudi schob ihm einen Ausdruck über den Tisch. "Das ist die Zusammenfassung von Lin-Tai. Sie hat gestern Nacht noch ein paar Daten aus dem internen Netz gezogen. Es geht um eine Organisation, die sich 'Die Erben des Doktor Mabuse' nennt." Harry hob die Augenbrauen. "Mabuse? Wie in den alten Filmen?"

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Seitenzahl: 119

Veröffentlichungsjahr: 2025

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Alfred Bekker

Zum 71. Mal zwei superspannende Strandkrimis

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Inhaltsverzeichnis

Zum 71. Mal zwei superspannende Strandkrimis

Copyright

Kubinke und die Spreepark-Mafia: Krimi

Kapitel 1: Ein Toter im Spreepark

Kapitel 2: Schatten auf dem Bau

Kapitel 3: Die Spuren im Beton

Kapitel 4: Die Wahrheit im Nebel

Kapitel 5: Nachspiel und neue Schatten

Kapitel 6: Gerechtigkeit

Kubinke und die Erben des Doktor M

landmarks

Titelseite

Cover

Inhaltsverzeichnis

Buchanfang

Zum 71. Mal zwei superspannende Strandkrimis

Alfred Bekker

Dieser Band enthält folgende Krimis:

Kubinke und die Spreepark-Mafia

Kubinke und die Erben des Dr. M

Harry Kubinke war ein Mann, der selten nervös wurde. Aber an diesem Morgen, als er den Flur des Berliner BKA-Hauptpräsidiums entlangging, spürte er ein leichtes Ziehen in der Magengegend. Es war nicht die übliche Anspannung vor einem neuen Fall, sondern etwas anderes, Unbestimmtes, das sich wie ein Schatten über seine Gedanken legte. Vielleicht lag es daran, dass die Nachricht, die ihn und Rudi Meier, seinen langjährigen Kollegen und Freund, in aller Frühe erreicht hatte, anders war als alles, was sie bislang erlebt hatten.

Die Tür zum Besprechungsraum stand offen. Rudi saß bereits am Tisch, das Laptop vor sich, einen dampfenden Becher Kaffee in der Hand. Seine Augen waren gerötet, aber wach. Harry nickte ihm zu, ließ sich auf den Stuhl fallen und griff nach dem zweiten Becher, den Rudi für ihn bereitgestellt hatte.

„Du siehst aus, als hättest du die Nacht durchgearbeitet“, sagte Harry.

Rudi zuckte die Schultern. „Ich konnte nicht schlafen. Die Sache ist zu seltsam. Hast du die Unterlagen gelesen?“

Harry nickte. „Ich habe sie auf dem Handy überflogen. Aber ehrlich gesagt, ich weiß nicht, was ich davon halten soll.“

Rudi schob ihm einen Ausdruck über den Tisch. „Das ist die Zusammenfassung von Lin-Tai. Sie hat gestern Nacht noch ein paar Daten aus dem internen Netz gezogen. Es geht um eine Organisation, die sich ‘Die Erben des Doktor Mabuse’ nennt.“

Harry hob die Augenbrauen. „Mabuse? Wie in den alten Filmen?“

Copyright

Ein CassiopeiaPress Buch: CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Bathranor Books, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von

Alfred Bekker

© Roman by Author

© dieser Ausgabe 2025 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen

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Kubinke und die Spreepark-Mafia: Krimi

von ALFRED BEKKER

Kapitel 1: Ein Toter im Spreepark

Der Regen schlug gegen die Scheiben meines Dienst-Porsche, als ich am frühen Morgen den Parkplatz vor dem alten Spreepark ansteuerte. Berlin war grau, wie so oft, und die Tropfen auf dem Asphalt schienen die Konturen der Stadt zu verwischen. Ich, Kriminalinspektor Harry Kubinke, war wie üblich zu früh dran. Mein Kollege Rudi Meier würde in wenigen Minuten eintreffen, und ich nutzte die Zeit, um mir den Tatort aus der Ferne anzusehen. Der Spreepark lag verlassen da, ein Relikt aus besseren Tagen, als Familien hier noch Karussell fuhren und Zuckerwatte aßen. Jetzt war das Gelände abgesperrt, und die rostenden Fahrgeschäfte wirkten wie die Kulisse eines Endzeitfilms.

Ich stieg aus, zog den Kragen meines Mantels hoch und ging auf die Absperrung zu. Zwei uniformierte Kollegen standen dort, fröstelnd, und warfen mir einen routinierten Blick zu. Ich zeigte meinen Ausweis, sie nickten und ließen mich passieren. Der Geruch von nassem Laub und altem Metall lag in der Luft. Jemand hatte eine Plane über einen Körper gelegt, der halb unter dem Riesenrad lag. Die Plane war blutdurchtränkt. Ein Erkennungsdienstler fotografierte die Szene, während eine Kollegin Notizen machte. Ich erkannte sie: Kommissarin Yasmin Tiedemann, eine der Besten aus dem Berliner LKA.

„Morgen, Harry“, sagte sie, ohne aufzusehen. „Das hier ist nichts für schwache Nerven.“

Ich kniete mich neben die Leiche. Ein Mann, vielleicht Mitte vierzig, elegant gekleidet, aber das Gesicht war kaum noch zu erkennen. Der Schädel war an einer Seite eingedrückt, das Blut hatte sich mit dem Regen vermischt und eine dunkle Lache gebildet. Ich zog mir Latexhandschuhe über und hob vorsichtig die Plane. Die Hände des Toten waren auf dem Rücken gefesselt, mit einem Kabelbinder. An seinem Handgelenk prangte eine teure Uhr, die noch lief.

„Schon identifiziert?“, fragte ich.

Yasmin schüttelte den Kopf. „Keine Papiere. Das Handy ist gesperrt, und Fingerabdrücke sind schon unterwegs ins Labor. Die Kollegen von der Spurensicherung haben ein paar Fasern gefunden, aber noch nichts Konkretes.“

Ich sah mich um. Das Riesenrad ragte wie ein Mahnmal in den Himmel, die Gondeln schwankten leicht im Wind. Der Tatort war ungewöhnlich. Wer bringt jemanden mitten in der Nacht hierher, fesselt ihn und schlägt ihm den Schädel ein?

„Wurde er hier getötet?“, fragte ich.

„Sieht so aus“, sagte Yasmin. „Es gibt Schleifspuren im Schlamm, aber sie enden direkt hier. Keine Anzeichen, dass er hergebracht wurde. Und das Blut ist noch frisch.“

Rudi kam jetzt durch das Tor, sein Mantel flatterte im Wind. Er winkte mir zu, dann blieb er stehen und warf einen Blick auf die Leiche.

„Was haben wir?“, fragte er.

„Männlich, Mitte vierzig, gut gekleidet, keine Papiere“, sagte ich. „Fesselspuren, massive Kopfverletzung. Tatort ist der Spreepark.“

Rudi pfiff leise durch die Zähne. „Wer bringt einen Anzugträger mitten in den verlassenen Park und erledigt ihn so?“

„Das“, sagte ich, „werden wir herausfinden.“

Yasmin reichte mir einen Beutel mit persönlichen Gegenständen. Ein Schlüsselbund, ein silbernes Feuerzeug, eine Visitenkarte. Ich sah sie mir an. Die Karte war blutverschmiert, aber lesbar: Dr. Henrik Voss, Rechtsanwalt, Kanzlei Voss & Partner, Friedrichstraße.

„Ein Anwalt“, murmelte Rudi. „Das kann ja heiter werden.“

Ich steckte die Karte ein und stand auf. Die Kollegen vom Erkennungsdienst waren jetzt dabei, die Umgebung abzusuchen. Ich sah, wie einer von ihnen eine Zigarette aufhob, die halb im Schlamm versunken war. Er packte sie in einen Beutel und machte eine Notiz.

„Irgendwelche Zeugen?“, fragte ich.

Yasmin schüttelte den Kopf. „Nicht direkt. Aber eine Anwohnerin hat gegen drei Uhr morgens laute Stimmen und einen Schrei gehört. Sie dachte, es wären Jugendliche, die sich einen Spaß machen.“

Rudi sah auf die Uhr. „Drei Uhr. Da ist hier normalerweise niemand unterwegs.“

Ich nickte. „Wir brauchen die Aufnahmen der Überwachungskameras aus der Umgebung. Vielleicht hat jemand etwas gesehen.“

Yasmin winkte einen Kollegen heran. „Schon unterwegs. Aber hier gibt es nicht viele Kameras. Das Gelände ist seit Jahren stillgelegt.“

Ich sah auf die Leiche. Ein Anwalt, mitten im Spreepark, gefesselt und erschlagen. Das war kein Zufall. Das war eine Botschaft.

„Wir sollten uns die Kanzlei ansehen“, sagte ich zu Rudi. „Vielleicht weiß dort jemand, warum Dr. Voss mitten in der Nacht hier war.“

Rudi nickte. „Und vielleicht gibt es einen Zusammenhang zu einem seiner Fälle.“

Ich wandte mich an Yasmin. „Sag dem Erkennungsdienst, sie sollen alles sichern, was sie finden. Und gib mir Bescheid, sobald die Fingerabdrücke durch sind.“

Sie nickte. „Mach ich.“

Wir gingen zurück zum Wagen. Der Regen hatte nachgelassen, aber die Luft war immer noch schwer und feucht. Ich setzte mich ans Steuer, Rudi auf den Beifahrersitz.

„Was denkst du?“, fragte er.

„Das hier ist kein Raubmord“, sagte ich. „Die Uhr ist noch da, die Kleidung ist teuer, aber nicht durchsucht. Das Handy ist gesperrt. Das war persönlich.“

Rudi zog die Visitenkarte hervor. „Ein Anwalt. Vielleicht hat er sich mit den falschen Leuten angelegt.“

Ich startete den Motor. „Vielleicht. Aber wir sollten uns die Kanzlei ansehen, bevor wir spekulieren.“

Die Kanzlei Voss & Partner lag in einem modernen Bürogebäude an der Friedrichstraße. Wir parkten in der Tiefgarage und gingen durch die automatische Glastür ins Foyer. Ein Empfangstresen, dahinter eine junge Frau mit strengem Dutt und perfektem Make-up.

„Guten Morgen“, sagte ich und zeigte meinen Ausweis. „Kriminalinspektor Kubinke, BKA. Dies ist mein Kollege Kriminalinspektor Meier. Wir würden gerne mit jemandem aus der Kanzlei sprechen.“

Die Frau blinzelte. „Ist etwas passiert?“

„Dr. Henrik Voss ist tot“, sagte ich ruhig. „Wir müssen mit den Partnern sprechen.“

Sie schluckte. „Einen Moment, bitte.“ Sie griff zum Telefon und sprach leise in den Hörer. Nach einer Minute erschien ein Mann in dunkelblauem Anzug, etwa Ende fünfzig, mit grauen Schläfen und scharfen Augen.

„Mein Name ist Dr. Klaus Berger“, sagte er. „Ich bin Seniorpartner. Was ist passiert?“

Ich wiederholte die Nachricht. Berger wurde blass, aber seine Stimme blieb ruhig.

„Das ist … schrecklich. Wann?“

„Heute Nacht. Wir haben ihn im Spreepark gefunden.“

Berger schüttelte den Kopf. „Henrik war gestern bis spät hier. Er hatte einen wichtigen Termin mit einem Mandanten. Danach wollte er nach Hause.“

„Wissen Sie, mit wem er gesprochen hat?“

Berger überlegte. „Er hatte gestern einen Termin mit Frau Dr. Anna Krüger. Sie ist Staatsanwältin. Es ging um einen Fall, der nächste Woche vor Gericht kommt.“

„Können wir mit ihr sprechen?“

„Natürlich. Ich gebe Ihnen ihre Nummer.“

Rudi notierte die Nummer, während ich mich umsah. Die Kanzlei war modern, Glas und Stahl, alles wirkte teuer und professionell.

„Gab es in letzter Zeit Drohungen gegen Dr. Voss?“, fragte ich.

Berger zögerte. „Nicht direkt. Aber er hat einen Fall übernommen, der ziemlich heikel ist. Es geht um einen Immobilienstreit. Die Gegenseite ist … sagen wir, nicht ganz ohne.“

„Wen meinen Sie?“

„Die Firma heißt Urbanis GmbH. Sie gehört einem gewissen Viktor Malin. Er ist bekannt dafür, dass er mit harten Bandagen kämpft.“

Ich notierte den Namen. „Gab es Konflikte?“

Berger nickte. „Henrik hat mir erzählt, dass er mehrfach anonyme Anrufe bekommen hat. Drohungen. Aber er hat das nicht ernst genommen.“

„Haben Sie die Nummern?“

„Henrik hat sie mir mal gezeigt. Ich kann sie Ihnen geben.“

Ich ließ mir die Nummern geben und bat um eine Liste der aktuellen Fälle von Dr. Voss. Berger versprach, sie uns zu schicken.

„Wir werden Sie auf dem Laufenden halten“, sagte ich.

Berger nickte. „Danke.“

Wir verließen die Kanzlei und gingen zurück zum Wagen.

„Was hältst du von Berger?“, fragte Rudi.

„Er ist Profi. Aber er weiß mehr, als er sagt. Wir sollten die Staatsanwältin sprechen.“

Ich rief Dr. Anna Krüger an. Sie war überrascht, als sie hörte, dass Dr. Voss tot war, und stimmte einem Treffen zu. Wir vereinbarten, uns in ihrem Büro am Amtsgericht zu treffen.

Das Amtsgericht war ein wuchtiger Bau, Sandstein und Glas, das Foyer voller Menschen. Dr. Krüger erwartete uns in ihrem Büro. Sie war Anfang vierzig, mit scharfen Gesichtszügen und einem kühlen Auftreten.

„Was ist passiert?“, fragte sie.

Ich schilderte die Fakten. Sie hörte aufmerksam zu, dann lehnte sie sich zurück.

„Henrik war gestern sehr angespannt“, sagte sie. „Er hatte das Gefühl, dass ihm jemand auf Schritt und Tritt folgt. Er hat mir erzählt, dass er gestern Abend einen Mann gesehen hat, der vor der Kanzlei auf ihn gewartet hat.“

„Hat er den Mann beschrieben?“

„Groß, kräftig, dunkle Jacke. Er konnte das Gesicht nicht erkennen.“

„Hat er Ihnen gesagt, warum er im Spreepark war?“

„Nein. Er wollte nach Hause. Aber er hat mir gesagt, dass er noch einen Anruf bekommen hat, kurz bevor er ging. Er hat nicht gesagt, von wem.“

Ich notierte das. „Wissen Sie, ob Dr. Voss Probleme mit Mandanten hatte?“

Sie überlegte. „Nicht direkt. Aber dieser Fall mit Urbanis GmbH ist heikel. Es geht um ein Grundstück, das illegal bebaut wurde. Voss hat Beweise, die Malin belasten.“

„Haben Sie die Unterlagen?“

„Henrik wollte sie mir heute schicken. Ich habe sie noch nicht.“

Ich bedankte mich und versprach, sie auf dem Laufenden zu halten.

Zurück im Wagen, sah Rudi mich an.

„Was denkst du?“

„Voss hat gegen Malin ermittelt. Malin ist bekannt für Einschüchterung und Drohungen. Voss bekommt anonyme Anrufe, fühlt sich verfolgt, und dann wird er mitten in der Nacht im Spreepark erschlagen.“

„Klingt nach einem klassischen Fall von Einschüchterung, der eskaliert ist.“

„Oder nach jemandem, der einen Anwalt zum Schweigen bringen wollte.“

Rudi nickte. „Wir sollten Malin aufsuchen.“

Ich griff zum Handy und rief Lin-Tai Gansenbrink, unsere IT-Spezialistin, an. Sie war wie immer schon im Büro und hatte die ersten Daten zu den Nummern, die Berger uns gegeben hatte.

„Harry, die Nummern sind alle Prepaid, keine Registrierung. Aber eine davon wurde gestern Abend in der Nähe der Friedrichstraße aktiviert. Ich habe die Funkzellen.“

„Kannst du sie weiterverfolgen?“

„Ich versuche es. Aber das dauert.“

„Und die Fingerabdrücke?“

„Der Tote ist Dr. Henrik Voss. Keine Vorstrafen, keine Auffälligkeiten. Aber ich habe etwas anderes gefunden.“

„Was?“

„Sein Handy hat eine Nachricht bekommen, kurz bevor er gestorben ist.“

„Von wem?“

„Von einer Nummer, die zu einem gewissen Viktor Malin gehört.“

Ich sah Rudi an. „Das wird immer interessanter.“

„Die Nachricht lautet: ,Treffen im Park. Allein. Keine Polizei.‘“

„Und dann ist er tot.“

„Genau.“

„Danke, Lin-Tai. Bleib dran.“

Wir fuhren zur Adresse von Viktor Malin. Die Urbanis GmbH residierte in einem gläsernen Bürohaus am Rand von Kreuzberg. Ein Empfangschef, der aussah, als hätte er früher als Türsteher gearbeitet, musterte uns misstrauisch.

„Herr Malin ist nicht da. Er ist auf Geschäftsreise“, sagte er.

„Wo?“, fragte ich.

„London. Seit gestern.“

„Haben Sie einen Kontakt?“

„Nur über die Zentrale.“

Ich notierte die Nummer und bat um eine Liste der Mitarbeiter, die gestern im Büro waren.

„Gibt es Überwachungskameras?“

„Natürlich.“

„Ich möchte die Aufnahmen von gestern Abend sehen.“

Der Empfangschef zögerte, dann nickte er. „Ich hole jemanden aus der IT.“

Ein junger Mann mit Brille führte uns in einen Raum voller Monitore. Er spielte die Aufnahmen von gestern Abend ab. Wir sahen, wie Dr. Voss das Gebäude verließ, einen Mann in dunkler Jacke, der ihm folgte.

„Können Sie das Bild vergrößern?“

Der IT-Mitarbeiter zoomte heran. Das Gesicht war nicht zu erkennen, aber die Statur passte zu der Beschreibung von Dr. Krüger.

„Können Sie das Bild Lin-Tai schicken?“, fragte ich.

„Kein Problem.“

Ich gab ihm die Adresse.

Zurück im Wagen, sah ich auf die Uhr. Es war erst zehn Uhr morgens, aber der Fall war schon jetzt komplizierter, als ich gedacht hatte.

„Was meinst du, Harry?“, fragte Rudi.

„Malin ist in London. Aber jemand hat Voss

Natürlich! Hier folgt die Fortsetzung des ersten Kapitels, im gleichen Stil und mit denselben Ermittlern. Die Handlung wird weiter vorangetrieben, neue Spuren und Figuren tauchen auf, und die Ermittlungen gewinnen an Tiefe.

Ich lehnte mich zurück und ließ die Gedanken kreisen. Malin war in London, aber das musste nichts heißen. Wer genug Geld und Einfluss hatte, konnte auch aus der Ferne Dinge in Bewegung setzen. Oder er hatte jemanden, der für ihn arbeitete – einen Handlanger, einen Profi.

Rudi tippte auf seinem Laptop. „Lin-Tai hat das Bild schon bekommen. Sie lässt es durch die Gesichtserkennung laufen. Vielleicht haben wir Glück und der Typ ist irgendwo schon mal aufgefallen.“

Ich nickte. „Wir brauchen mehr über das Opfer. Voss war Anwalt, aber was wissen wir wirklich über ihn?“

„Ich checke seine Privatadresse und die Familie“, sagte Rudi. „Vielleicht gibt es da etwas, das uns weiterbringt.“

Mein Handy vibrierte. Eine Nachricht von Brönstrup, unserem Ballistiker und Naturwissenschaftler aus Hamburg, der inzwischen in Quardenburg arbeitete. Er hatte die ersten Ergebnisse der Spurensicherung am Tatort.

Brönstrup:„Harry, die Kopfverletzung wurde mit einem stumpfen Gegenstand zugefügt. Es gibt Spuren von Metallabrieb, vermutlich von einem Eisenrohr oder einer schweren Stange. Keine Abwehrspuren an den Händen. Voss war gefesselt, als er erschlagen wurde. Das spricht für einen Täter, der ihn kontrollieren wollte – oder für mehrere Täter. Außerdem: Die Fasern am Kabelbinder stammen von einem industriellen Produkt, das häufig im Baugewerbe verwendet wird.“

Ich las die Nachricht zweimal. Baugewerbe. Urbanis GmbH war eine Immobilienfirma. Zufall? Wohl kaum.

„Rudi, du hörst das: Baugewerbe, Kabelbinder, Eisenrohr. Das passt zu Malins Leuten.“