Zurück zum Ursprung Bd. 2 - Andreas Goldemann - E-Book

Zurück zum Ursprung Bd. 2 E-Book

Andreas Goldemann

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Beschreibung

Befreie Deine Organe von belastenden Emotionen und Mustern Nachdem der erste Band der Zurück zum Ursprung-Reihe den Muskel-Skelett-Apparat in den Fokus rückte, tauchen wir im zweiten Band nun in die tiefen Verbindungen zwischen unseren Organen und den damit verbundenen Emotionen ein. Andreas Goldemann leitet Dich nun an, die gespeicherten negativen Emotionen, die Deine Organe belasten, loszulassen, um die gewonnene Energie kraftvoll für Deine Heilung zu nutzen. In diesem Werk widmet er sich den Organen – Gehirn, Herz, Lunge, Magen, Darm und vielen mehr – und Du erfährst, wie ihre physische Befindlichkeit untrennbar mit Deinen Emotionen und der Energetik verbunden ist. Dieses Buch ist mehr als ein Ratgeber – es ist eine Reise zu Dir selbst, voller praktischer Anregungen, Tipps, Übungen und Affirmationen, die Dich auf dem tiefgreifenden Weg zur Selbstheilung begleiten. Die Zurück zum Ursprung-Buchreihe dient als energetisch-spirituelle Hausapotheke und Nachschlagewerk, um Dich an Deine Vollständigkeit zu erinnern. Dieser zweite Band ist nicht nur wohltuend für Leber, Galle und Co., sondern unterstützt Dich auch dabei, Dein Potenzial zu aktivieren und zu harmonisieren. Das Ergebnis ist ein Leben voller Freude, innerem Frieden, Ruhe, Vitalität und Gesundheit.

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Andreas Goldemann

Zurück zum Ursprung

Aktivierung und Harmonisierung Deines Potenzials – Die Organe

Copyright

Wichtiger Hinweis

Die Inhalte des Buches dienen ausschließlich der neutralen Information und allgemeinen Weiterbildung. Sie stellen keine Diagnose dar und sind kein Ersatz für ärztliche, medizinische, medikamentöse oder therapeutische Behandlung. Die dargestellten Inhalte erheben weder einen Anspruch auf Vollständigkeit noch kann die Aktualität, Richtigkeit und Ausgewogenheit der dargebotenen Information garantiert werden. Die im Buch veröffentlichten Empfehlungen wurden vom Verfasser und vom Verlag sorgfältig erarbeitet und geprüft. Eine Garantie kann dennoch nicht übernommen werden. Ebenso ist die Haftung des Verfassers bzw. des Verlages und seiner Beauftragten für Personen-, Sach- und Vermögensschäden ausgeschlossen.

Vorsicht: Bei Epilepsie und Psychosen ist die Nutzung von

Zurück zum Ursprung vorher mit dem Arzt des Vertrauens abzuklären. Wir übernehmen keine Haftung.

Bei möglichen unterschiedlichen Schreibweisen wurde die von der

Duden-Redaktion empfohlene Schreibvariante verwendet.

eBook

(1. Auflage Printversion Februar 2024)

Erstauflage: © EchnAton Verlag Diana Schulz e.K.

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – 
auch teilweise – nur mit Genehmigung des 
Verlages wiedergegeben werden.
Gesamtherstellung: Diana Schulz
Textbearbeitung: Nina Kaiser
Lektorat: Ruth Kalmund
Coverfoto: © Adobe Stock
Covererstellung: Diana Schulz
Illustrationen: © Sonja Loeffelhardt
Autorenfoto: © Franziska Märkl
ISBN (Printversion): 978-3-96442-052-7
ISBN (E-Book): 978-3-96442-053-4
www.echnaton-verlag.de

Inhaltsverzeichnis

Einleitung
Und plötzlich ging die Matrix auf
Die Absicht hinter Zurück zum Ursprung
Zurück zum Ursprung – Deine energetisch-spirituelle Hausapotheke
Was Dich in diesem Band erwartet
Initiationen, Meilensteine und Wendepunkte auf meinem bisherigen Weg
Meine multidimensionale Wahrnehmung als Kind
Trennung und Umzug
Schule und ich – keine einfache Zeit
Der Freund meiner Mutter – die Konfrontation mit Gewalt
Die erste große Liebe
Die Welt steht Kopf – meine ersten beiden außerkörperlichen Erfahrungen
Mein Weg durch verschiedene Berufe
Auf der Suche nach Antworten
Meine Zeit auf dem Jakobsweg – mein Weg zu mir
Neuorientierung nach dem Jakobsweg
USA – Experimentalfeld für mich und meine Arbeit
Der Tod meiner Mutter
Mein Kurswechsel ab 2016
Impulse und Anregungen für den Umgang mit diesem Buch
Eins nach dem anderen – die Reihenfolge ist bewusst gewählt
Das Andocken ans Feld von Zurück zum Ursprung
Der Umgang mit den Affirmationen zu den Organ-Kapiteln
Der Weg ist das Ziel
Gemeinsam kann es leichter gehen
Der lebendige Spiegel
Downloads zum Buch
Wichtige Begriffe und Konzepte
Felder des Schmerzes und der Freude
Du bist nicht die Stimme in Deinem Kopf
Lebe Deine vollkommene Authentizität!
Vertrauen und Loslassen
Vertrauen
Loslassen
Energiemanagement und Abgrenzung
Wenn die Nerven blank liegen
Der Vagusnerv
Deine DNS – ein zeitloses Wunder
Konfliktarten
Organspenden
Kapitel 1: Das Gehirn
Angst und Konflikt
Unten oder oben – Du entscheidest
Unser Gehirn – Steuerzentrale unserer Wahrnehmung
Realitätsmaschine Gehirn
Tor zum Bewusstseinsfeld
Zugang zum Unterbewussten finden
Unsere Gehirnfrequenzen: Delta, Theta, Alpha, Beta, Gamma
Zurück in die Ruhe
Die Zirbeldrüse
Vorsicht vor Schwermetallen und Giftstoffen!
Affirmationen
Kapitel 2: Die Sinnesorgane
Schatz, fällt Dir was auf?
Die Augen
Die Ohren
Die Nase und der Geruchssinn
Der Geschmackssinn
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 3: Die Spiegelneuronen
Sinnliche Erinnerungen und Schmerzmuster
Was Spiegelneuronen mit Cashmere zu tun haben
Sinnliche Erinnerungen und Schmerzmuster
Wieder jung durch Spiegelneuronen
Kapitel 4: Die Thymusdrüse
Verbindung zur universellen Liebe und zu uns selbst
Lebe Dich – Jetzt ist die Zeit!
Die Thymusdrüse, Freundin des Herzens
Die Thymusdrüse und unser inneres Wachstum
Heilendes Mitgefühl mit uns selbst
Älter werden neu beleuchtet
Thymusdrüse und Glücksempfinden
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 5: Die Schilddrüse
Authentizität und Anerkennung durch das Umfeld
Deine Freiheit braucht Dich
Die Schilddrüse, unser Organ der Authentizität
Authentizität ist gut sein mit Dir selbst
Verantwortung übernehmen und situationsbezogen kommunizieren
Mach Dich nicht klein – steh in Deiner Kraft!
Das Kehlkopfchakra als Kanal in andere Dimensionen
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 6: Das Herz
Wut, Angst, Freude und Liebe
Warum tust Du das?
Das Herz – Sitz Deiner Seele
Herz-Meridian und Weisheitszähne
Körperhaltung und Offenheit
Die beiden Trichter des Herzchakras
Tiefer Frieden ist möglich
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 7: Die Lunge
Angst und Trauer
Atemlos
Ohne Lunge kein Leben
Verlust und Trauer
Verschiedene Arten der Angst
Der Weg aus der Angst führt durch die Angst
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 8: Der Magen
Verarbeiten von Eindrücken
Irgendwann ist es genug
Die Verdauungsorgane – Aufnehmen, Integrieren, Loslassen
Der Magen – Verdauen von Lebenseindrücken
Ist Deine Seele ›wund‹?
Wenn uns das Leben auf den Magen schlägt
Aus der Akzeptanz in die Veränderung
Magen und Sexualität
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 9: Der Darm
Verdauen des Lebens
Vogelfrei
Der Darm – Aufnehmen, Integrieren, Loslassen
Unser Hunger nach Sinn und Liebe
Muster und Glaubenssätze loslassen
Höre auf Deinen Bauch
Der Dünndarm
Der Dickdarm
Der Darm und die Fülle
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 10: Die Bauchspeicheldrüse
Mobilität der eigenen Energie
Heilung wider Willen – oder doch nicht?
Die Bauchspeicheldrüse – Grundlage für Dein Sein
Solarplexus- und Herzchakra und die Bauchspeicheldrüse
In dir ist die Kraft für die Bewältigung Deiner Aufgaben
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 11: Die Milz
Sorgen, Angst und Sturheit
Bitte und Dir wird aufgetan
Die Milz, das oft unterschätzte Organ
Das Zwerchfell lösen
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 12: Die Leber
Groll, Frustration und Selbsthass
Ein herzhaftes »Fuck!« zur rechten Zeit ...
Die Leber – unser treuer Unterstützer
Die Leber leidet unter ständiger Stresshormonausschüttung
Selbsthass und Ohnmacht
Hole Deine Energie zu Dir zurück
Die Leber und die Augen
Die Leber ist ein ›geschichtliches‹ Organ
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 13: Die Gallenblase
Wut, Ärger und Grübeln
Die Liebe setzt sich durch
Die Gallenblase, Speicher und Durchgangsportal
Die Galle und die Fülle des Lebens
Galle und Chakren
Der Gallenblasenmeridian
Die reinigende Wirkung des Gallensafts
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 14: Die Haut
Trauer und Selbstkritik
Das Beste geben?
Die Haut – Spiegel der Seele
Selbstkritik loslassen
Die zyklische Natur des Lebens
Gelebte Präsenz und Achtsamkeit
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 15: Die Nieren
Trauer, Einsamkeit und unerfüllte Grundbedürfnisse
Durch die Angst in die Freiheit
Die Nieren – Sitz der Lebenskraft
Nimm Deinen Platz im Leben ein
Partnerschaftsorgan Niere
Loslassen und wieder in Fluss kommen
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 16: Die Nebennieren
Stress, Angst und Sorgen
Im Wald gibt’s nicht nur Brombeeren
Die Nebennieren – Anspannung und Entspannung
Entspannen und Loslassen-Können sind essenziell für unsere Gesundheit
Den Prozess des immer mehr Menschwerdens genießen
Aus der Ohnmacht ins Vertrauen
Geh nicht mit komplett ›leeren Batterien‹ ins Bett
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 17: Die Blase
Trauer und finanzielle Schwierigkeiten
Wer ist der Bestimmer?
Die Blase – Organ des Druckausgleichs und des Loslassens
Energiespender für die anderen Organe
Blasenthemen: Authentizität, Souveränität, Familie und Partnerschaft
Energetische Verbindung zu Herz, Milz und Niere
Energetische Verbindung zu Darm und Wirbelsäule
Bettnässen bei Kindern
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 18: Die Sexualorgane
Schuld, Scham und Rückzug
Gefangen am falschen Platz
Die Sexualorgane – Sitz unserer Vitalität
Souveränität unseres Seins und Sexualität
Scham – eine vielschichtige verhindernde Emotion
Harmonisieren der Milz-Leber-Achse
Energieaustausch über die Chakren und Kontrolldramen
Energieverlust durch Verletzung oder Operation
Die Prostata und negative Glaubenssätze
Affirmationen
Nachher-Check
Kapitel 19: Das Blut- und Lymphsystem
Perfektionismus, Apathie und Melancholie
Dr. P. und ich – oder: Wer nicht wagt, der nicht gewinnt
Blut- und Lymphsystem und die ewigen Kreisläufe der Elemente
Unser Blutsystem
Dem Fluss des Lebens vertrauen
Blutdruck und Wille
Ausbalancieren der Endothelzellen
Das Lymphsystem
Aus der Selbstkritik in die Akzeptanz
Die Wichtigkeit des kleinsten Gliedes
Zentrale Elemente einer lymph-freundlichen Lebensweise: Wasser und Bewegung
Affirmationen
Nachher-Check
Schlussworte
Danksagung
Über den Autor
Anhang I: Download-Link
Anhang II: Vorher-Nachher-Betrachtung
Onlinekurs & App
Hinweis auf die weiteren Bücher
Für mehr Akzeptanz und Mitgefühl,
für Dich und das Leben.

Einleitung

Und plötzlich ging die Matrix auf

Meine Begegnung mit Ben war für mich einer der wichtigsten Meilensteine auf dem Weg meines Lebens. Zum einen Teil total fasziniert, andererseits total erschüttert von der Allmacht, die wir haben, saß ich nach meinem Jakobsweg 2005 erst mal fest. Es ging gar nichts mehr. Doch was war geschehen?
Am 15. Mai 2005 machte ich mich auf, um den Jakobsweg zu gehen. Nach einiger Vorbereitung setzte ich mich in den Zug nach Paris, von dort aus nach Bayonne, um schließlich an meinem Startpunkt in Saint-Jean-Pied-de-Port anzukommen. Nach einer kurzen Nacht in einer Herberge startete ich dann, bepackt mit meinem Rucksack, auf eine Reise, die sich in ihrem Verlauf als magisch erweisen sollte. Und so ging es über Stock und Stein, die Berge hoch und runter. Mal leicht und mal beschwerlich, hatte ich mir doch schon nach zwei Tagen das rechte Wadenbein aus dem Ligament (Knorpel) gelaufen, was für die nächsten 28 Tage für konstanten Schmerz in meinem rechten Knie sorgen sollte. Doch all das hielt mich nicht auf, schließlich war ich auf meinem Weg.
Der Grund für das Abenteuer Jakobsweg war die Absicht, eine Entscheidung zu treffen, die mir helfen sollte, meine berufliche Zukunft richtig anzugehen. Wo sollte es hingehen in meinem Leben und wie gehe ich es am besten an? Fragen über Fragen, die mich vor meiner Reise noch beschäftigten, waren mit dem ersten Schritt auf dem Camino Francés wie verschwunden. Die Zukunft und auch die Vergangenheit wie ausgelöscht, zählte nur noch ein Schritt nach dem anderen.
Die Zeit habe ich vergessen auf dem Weg, nur das Jetzt war noch präsent. Es war, als wäre ich in eine andere Welt eingetreten. Ich ging – nicht mehr und nicht weniger. Allein das Gehen beinhaltet schon eine wahre Magie, ist es doch die Geschwindigkeit, für die wir ausgelegt sind. Im Gehen nimmst Du Deine Umgebung, das Leben und Dich selbst vollkommen wahr, bist wieder im Rhythmus Deines eigenen Körpers und stark mit Deinen Möglichkeiten verbunden. Und so ist der eine etwas schneller und der andere etwas langsamer – wichtig ist das Ankommen in sich, ein Zustand im reinen Sein, und nach dem Genuss des Weges das Ankommen am Ende des Tages in einer Bettstatt, um dann auch gut ruhen zu können.
Und so lief ich bis zu diesem einen – für mich ganz besonderen – Nachmittag, an dem ich mich im Garten der Herberge von Belorado wiederfand. Und plötzlich stand er da, der Ben, seines Zeichens Geistheiler aus Belgien, mit der Bitte, ob ich mir sein Bein einmal ansehen könnte. Er hätte erfahren, dass auch ich in diesem Bereich arbeite und wollte mich gerne um Hilfe bitten.
32 Jahre zuvor, im Alter von 19 Jahren, hatte er sich das Bein bei einem Motorradunfall neunfach gebrochen und er erfuhr seither so einen spitzen Schmerz in seinem rechten Knie (oder war es das linke? Ich weiß es nicht mehr, das ist auch heute nicht mehr wichtig). Wichtig war, was dann geschah. Ben war zu diesem Zeitpunkt 51 Jahre alt, ein sanftmütiger Typ, einfach jemand, den Du auf den ersten Blick gernhast. Und so sagte ich: »Okay, dann schauen wir mal. Wenn wir es nicht probieren, finden wir ja nicht heraus, ob ich was für Dich tun kann.« Ich bat ihn, sich in einem Abstand von zwei Metern vor mich hinzusetzen, und begann, mich runterzufahren – damals brauchte ich noch eine kurze Kontemplation, die ich durch eine Verbindung von fünf Punkten an meinem Kopf herbeiführte, um mich in einen Theta-Zustand zu bringen. Das half mir, in einen direkten Kontakt mit meinem Guide (Geistführer) zu kommen. Die Verbindung stabil aufgenommen, fragte ich meinen Guide, warum Bens Knie denn so schmerzte.
Und dann sah ich sie, Bens Matrix, das erste Mal in diesem Detail. Seine Wirbelsäule zeichnete sich direkt vor mir ab, wie in einem Röntgenbild. Mein Blick fiel wie automatisch auf den Bereich seines Kreuz- und Steißbeins sowie der unteren Lendenwirbelsäule, wo L4 und L5 liegen und wo ich eine starke Spannung spürte und auch eine leichte Verschiebung sah. Ich sagte zu meinem Guide: »Okay, und was machen wir jetzt damit?« Da geschah es. Wir beide, Ben und ich, hörten ein lautes Knacksen und Ben spürte deutlich, wie sich seine Lendenwirbel einrenkten. In seinen Augen lagen Erstaunen und gleichzeitig eine tiefe Erleichterung.
Noch einmal nahm ich Kontakt mit meinem Guide auf und fragte, ob noch etwas wichtig und notwendig sei, damit Bens Knie wieder heil wäre. Nein, das war’s, und so beendeten wir nach ungefähr dreißig Sekunden die ganze Sache. Ich sah Ben an und sagte: »Okay, das hätte sich ja dann erledigt.« Er könne dann ja wieder gut mit sich und seinem Knie sein.
»Are you crazy?!«, sagte er. »Ich erlebe zweiunddreißig Jahre Probleme mit meinem Knie und gehe von Arzt zu Arzt und von Therapeut zu Therapeut – und Du sagst nach einer halben Minute, es ist ab jetzt okay?« »Na ja, Ben – schau mal, ich habe ja meinen Guide gefragt und er sagte, es ist fein, dann war es das, was wir machen konnten, und es wird fein sein. Du läufst ja in dieselbe Richtung nach Santiago und wir sehen uns sicher die nächsten Tage, dann kannst Du mir ja sagen, wie es Dir geht.« Nur so viel schon mal vorab: Ich traf Bens Freundin am nächsten Tag und sie sagte, seine Schmerzen wären weg und er selbst bestätigte es mir auch noch mal zwei Tage später.
Doch was ist hier passiert? In dieser tiefen Zusammenkunft kam alles zusammen, was notwendig war, um eine tiefe, vollkommene Heilung von Bens Knie möglich zu machen. Ben war bereit, hatte 32 Jahre gebraucht, um an diesem Nachmittag zu sich zu kommen, sich selbst durch mich zu erkennen und seine Vollständigkeit wieder zu erbitten, anzunehmen und er war es sich wert, heil zu sein. Und ich, ich war bereit, zum ersten Mal die Matrix in dieser Tiefe zu erfahren und im vollkommenen Vertrauen zu meinem Guide und dessen Aussagen und Hinweisen zu sein. Alles passte wie in einem großen Puzzlespiel zusammen – das Bild war für diesen einen Moment perfekt, absolut vollständig. Keine störende Idee, kein limitierender Glaubenssatz, keine Zweifel, keine Bedenken, kein Hinterfragen verhinderten, was geschehen und dadurch dann sein musste. Es war.
Den Rest meiner Reise machte ich noch einige andere Erfahrungen, die spontane Heilungen mit sich brachten. Da war noch Christoph, dessen Rücken den Schmerz einiger Jahre losließ. Anna, die mehrere Tage hintereinander aufs Knie fiel und so lernen durfte, ihre Zukunft zu betrachten und auch ich, der ich nach 28 Tagen von Jean, einem Osteopathen, mein Knie gerichtet bekam. Das ist alles sehr wichtig gewesen. Doch nichts davon ging tiefer als diese kurze Begegnung mit Ben und mein Erlebnis mit Marco Licht, das ich im ersten Buch beschrieben habe. Beide trage ich bis heute tief in meinem Herzen als Meilensteine und Wegweiser dafür, in welche Richtung sich mein Leben bewegen sollte.
Nach sechs Wochen kam ich dann zuerst einmal wieder nach Hause und fiel in einen Zustand der Starre, der mich ein halbes Jahr festhielt. Eine Starre, ausgelöst durch die Angst, ab jetzt alles richtig zu machen und die Kraft, die wir alle in uns haben, nicht zu missbrauchen, sondern achtsam und liebevoll zu nutzen. Und gleichzeitig ganz vorsichtig zu probieren, was geht und wie weit.
Und so sind sie halt, unsere Initiationen. Immer wieder einmal geschieht etwas ganz Besonderes, das uns in unserem Leben weiterbringt, uns öffnet und uns einen Einblick gibt in unsere eigenen Möglichkeiten. Und so war der Badman aus der Einleitung des ersten Bandes dieser Reihe meine Initiation in das Thema außerkörperliche Erfahrungen und in die Mystik dahinter. Die Erfahrung mit Ben vertiefte das Ganze mit dem Verständnis, welche Prozesse und Heilungen unser Bewusstsein bewirken kann. Das sind nur zwei Erlebnisse von vielen, die mich immer mehr zu meiner eigenen Kraft zurückführten. Was viel wichtiger zu verstehen ist: Gehen wir bewusst durch unser Leben, kann dieses eine Sequenz von Momenten sein, sodass wir es als eine absolut magische Reise voller Möglichkeiten, Chancen und letztlich Wunder erleben.
Ich freue mich sehr, Dich in diesem zweiten Band der Zurück zum Ursprung-Reihe weiter auf Deinem Weg zu Deinen Wundern zu begleiten! Seine Seiten sind durchwirkt mit meiner ganzen Liebe und meiner absoluten Gewissheit, dass es Dir möglich ist, wieder zu Deinem Ursprung zurückzufinden.

Die Absicht hinter Zurück zum Ursprung

Zu Beginn des zweiten Bandes hier noch einmal eine kleine Auffrischung für Dich, was Du mit diesem Buch erleben kannst und worum es in Zurück zum Ursprung geht:
Sei Dir zuerst einmal bewusst: Bücher sind reine Magie. Sie enthalten Informationen und je nach dem, wie Dein Bewusstsein mit diesen Informationen umgeht (sie beispielsweise integriert oder abstößt), bewirken sie Veränderungen in Deinem Leben. Und so ist es auch mit diesem Buch. Die Informationen, die Du hier findest, sind mit zehntausenden von Teilnehmern erlebt und geprüft worden. Sie sind kraftvoll und können Dein Leben, da Du Dich durch diese Informationen besser verstehst, sehr schnell verändern und Dir helfen, wieder in Deine Kraft zu kommen und Dich vollständiger zu leben. Stell Dich also darauf ein: Dieses Buch beinhaltet die Gefahr positiver Veränderungen. Na, Schiss bekommen? Ja klar, Veränderungen können beängstigend wirken. Doch der Weg ist, wo die Angst ist, und schließlich hast Du einen guten Begleiter, der Dich durch die Wirren der menschlichen Emotionen führt und Dir den Weg weist. Also: Gehen wir es gemeinsam an!

Zurück zum Ursprung – Deine energetisch-spirituelle Hausapotheke

Für alle Wehwehchen finden wir heute beim Gang in die Apotheke ein Kräutlein oder Mittelchen. Gerade auf der körperlich-materiellen Ebene ist ganz viel verfügbar, um im Falle einer Dysbalance, eines Unwohlseins, einer Verletzung oder eines Unfalls schon mal für Dich zu sorgen. Wenn es jedoch um den Bereich der Energetik in Deinem Körper geht, ist es oftmals schwierig, die entsprechenden Informationen, die Deinen Körper, Dein Bewusstsein und Dein Leben beeinträchtigen, zu bekommen. Diese Buchreihe ist genau deswegen geschrieben worden. Um Dir als energetisch-spirituelle Hausapotheke und Nachschlagewerk zur Verfügung zu stehen. Zurück zum Ursprung erinnert Dich an Deine Vollständigkeit, die Du zeitweise vergessen hast. Da Dein Unterbewusstsein und Dein Körper mit seinem Zellbewusstsein grundsätzlich in den bestmöglichen Zustand gelangen möchten, erinnern und integrieren sie durch diese Bücher ganz automatisch die Informationen, die Du brauchst, um wieder in Deine Kraft zu kommen und Lebensqualität zu erreichen.
Und so ist auch dieser zweite Band zur Organebene ein Erlebnis- und Erfahrungsbuch, das Dir hilft, Dich selbst zu verstehen und Dich selbstständig wieder auszurichten. Allein die Beschäftigung damit erzeugt bereits ein tiefes Verständnis für Dich selbst und führt Dich zu mehr Selbstliebe und Selbstmitgefühl.
Denn genau darum geht es ja: Dich liebevoll anzunehmen und Dir dessen, was Dich in der Tiefe Deines Seins ausmacht, bewusst zu werden, und Deine Liebe, die Du in Dir hast, dann in das Leben zu verschenken. Zurück zum Ursprung hilft Dir, Deine Begrenzungen, seien es negative Emotionen, Programme oder Konditionierungen, wieder loszulassen, um Dich ganz freizusetzen.
Dein Potenzial, also das, was Dich wirklich ausmacht, kommt auf dieser Reise sowieso zum Vorschein, und an einem Punkt wirst Du ein Aha-Erlebnis haben – plötzlich poppt es auf, wo Deine Liebe ist, was Du schon immer machen wolltest. Es ist wie ein ›zu Hause ankommen‹, ein Dir-gewiss-Sein, ein ›Jetzt stimmt es‹. Und damit beginnt eine Dynamik, die nicht nur Dich betrifft und erreicht, sondern auch Dein Umfeld, da Du dadurch, dass Du Dich selbst lebst, andere aufforderst, dasselbe zu tun. Es ist nun mal unsere Aufgabe, unser eigenes Licht scheinen zu lassen und jeden anderen darin zu unterstützen, sein ureigenes Licht in sich zu entdecken und dann auch zum Vorschein zu bringen. Das ist die ganze Absicht hinter Zurück zum Ursprung. Wir beginnen bei Dir beziehungsweise bei uns selbst und laden dann das Leben und die Menschen ein, mitzumachen.

Was Dich in diesem Band erwartet

Im ersten Band von Zurück zum Ursprung habe ich mich Dir in meinem Ausdruck als Künstler und Intuitive vorgestellt. Ich habe Dir in der Einführung Tipps und Hinweise gegeben, wie Du Dich mit dieser Buchreihe am besten beschäftigst und wie Du Dich mit dem Bewusstseinsfeld von Zurück zum Ursprung verbindest. Auch habe ich Dich mit einer Vielzahl von wichtigen Begriffen und Konzepten vertraut gemacht. Im Hauptteil sind wir die einzelnen Elemente Deines Muskel-Skelett-Apparates gemeinsam durchgegangen und haben die in ihnen ›eingelagerten‹ negativen Emotionen abgelöst.
In diesem zweiten Band teile ich in der Einführung zunächst Initiationen, Meilensteine und Wendepunkte auf meinem bisherigen Weg mit Dir, damit Du einen noch tieferen Einblick in meinen Werdegang, mein Wesen und meine Arbeitsweise bekommst. Ich werde Dir zusätzliche Wege aufzeigen, wie Du Dich mit dem Feld von Zurück zum Ursprung verbinden kannst, und Dir außerdem noch einige weitere hilfreiche Begriffe und Konzepte nahebringen, damit Du bestens vorbereitet und informiert bist, um in das Kernthema dieses Buches, die Organe, eintauchen zu können und Dich so tiefgreifend und gewinnbringend wie möglich damit beschäftigen kannst.
Wir werden uns im Hauptteil dieses Buches den Organen Gehirn, Thymusdrüse, Schilddrüse, Herz, Lunge, Magen, Darm, Bauchspeicheldrüse, Milz, Leber, Gallenblase, Haut, Nieren, Nebennieren, Blase, den Sexualorganen sowie dem Blut- und Lymphsystem widmen und sehen, wie deren physische Befindlichkeit und unsere Emotionen und Energetik sich gegenseitig bedingen. Natürlich bleibt es auch hier nicht bei der reinen Wissensvermittlung. Du erhältst in jedem Kapitel zusätzlich zahlreiche Anregungen, Tipps, Übungen und Affirmationen, die Dich auf Deinem Weg zurück zu Dir unterstützen.
Den dritten Bereich von Zurück zum Ursprung, die Energetik, findest Du im letzten Band dieser Trilogie. Warum mir die Gliederung in die Bereiche Muskel-Skelett-Apparat – Organebene – Energetik so wichtig ist und weshalb es essenziell ist, sie in genau dieser Reihenfolge zu durchlaufen, erfährst Du ein paar Seiten weiter unter Impulse und Anregungen für den Umgang mit diesem Buch.
Auch im zweiten Band findest Du wieder zu jedem Kapitel eine Begebenheit aus meinem Leben, die in inhaltlichem Zusammenhang mit der Thematik steht. Diese Erzählungen sollen die Aufmerksamkeit nicht auf das von mir Erlebte oder auf meine Person lenken, sondern sie sind wie Metaphern zu verstehen, die Dir ein Bild aufzeigen, das Dir hilft, ähnliche energetische Verbindungen und Verstrickungen in Deinen eigenen Erlebnissen und Geschichten zu erkennen.
Ich empfehle Dir, dass Du Dir Notizen zu Deinen Erfahrungen und Erkenntnissen mit diesem Buch machst, sei es in einem Notizbuch oder auch direkt auf den Buchseiten, sofern Du die Papierversion besitzt. Es ist für den Prozess Deiner Transformation sehr hilfreich, wichtige Wissenselemente, Aha-Momente und Erfahrungen zu notieren. Am Ende kannst Du dann Deine Reise zu Deinem Ursprung noch einmal nachvollziehen und ein noch tieferes Gespür dafür bekommen, auf welche Weise Du Dich verändert hast und wie viel sich in Deinem Leben gewandelt hat.
Für mich ist das immer eine große Bestätigung, dass energetische und spirituelle Arbeit wirkt, wenn sich starke Veränderungen im Umgang mit den Mitmenschen und der Umwelt ergeben. Doch oftmals erkennen wir nicht, dass wir diese Veränderungen durch unser Tun und die Auseinandersetzung mit der darauffolgenden Wieder-Zusammensetzung initiiert haben. So kann es sein, dass es beispielsweise Stress auf familiärer Ebene gegeben hat und dieser plötzlich durch Deine Veränderungen wegfällt und eine liebevolle Kommunikation wieder möglich wird. Und das scheinbar wie von selbst – doch das ›selbst‹ warst Du.
Im Anhang findest Du auch wieder eine Vorher-Nachher-Betrachtung, die Dich darin unterstützen kann, alle sich ergebenden Veränderungen noch einmal bewusst zu betrachten. Fülle die Tabelle zum ersten Mal aus, bevor Du mit dem ersten Kapitel beginnst – und ein weiteres Mal ein paar Wochen, nachdem Du mit dem Lesen des Buches fertig bist. Mach es bitte nicht gleich danach. Sei kritisch und nicht euphorisch. Du wirst sehen: Die Ergebnisse sind langfristig und eindrücklich.

Initiationen, Meilensteine und Wendepunkte auf meinem bisherigen Weg

Ich habe ganz tolle Zeiten hinter mir, aber auch richtig harte. An dieser Stelle möchte ich gerne einmal abrissartig einige Situationen und Begebenheiten mit Dir teilen, die Initiationen, Meilensteine und Wendepunkte auf meinem bisherigen Weg waren, um Dir einen Einblick in mein Leben und meine Geschichte zu geben. Gleichzeitig soll das Folgende Dich auffordern, Dein eigenes Leben mit seinen Situationen entsprechend zu betrachten, um Dir zu zeigen, dass mein Leben gar nicht so anders ist als Deins – oder andersherum.
Wenn wir Geschichten hören oder lesen, finden wir Übereinstimmungen, beginnen, uns besser in der Tiefe zu erkennen und identifizieren uns. Oft machen wir die Reise des Helden durch unser eigenes Bewusstsein mit und stellen später fest, dass wir selbst schon ganz oft in einer ähnlichen Rolle waren, es uns jedoch zu diesem Zeitpunkt nicht bewusst war. Und so kann meine Reise zu Deiner Reise werden, in deren Verlauf Du beginnst, Dich noch tiefer selbst zu entdecken.

Meine multidimensionale Wahrnehmung als Kind

Es ist schon ziemlich krass, wenn Du als kleines Kind eine multidimensionale Wahrnehmung hast und nicht merkst, dass die Erwachsenen diese nicht haben! Für mich war es normal, dass ich Menschen angeschaut und nicht einfach nur ihr Äußeres gesehen habe. Ich habe sie in verschiedenen Schichten wahrgenommen und es zeigte sich mir teilweise auch wie in einem Film, was sie erlebt hatten. Ich erkannte Probleme oder Schwierigkeiten und in dem Augenblick, in dem ich sie mir genauer angeschaut habe, ging eine weitere Ebene wie ein zweiter Bildschirm auf, der in die betreffende Zeit hineinblendete und mir die Gründe zeigte, weshalb jemand ein bestimmtes Problem hatte.
Auch heute ist es so, dass ich, wenn ich darum gebeten werde und mich auch wirklich willentlich darauf einlasse, sofort Hinweise dazu bekomme, warum derjenige Probleme hat. Das ist wie eine Zeitmaschine oder wie eine Glaskugel, in die ich da hineinschaue, die mir das zeigt, was geschehen ist und dieses Problem ausgelöst hat. Für mich war das als kleines Kind meine ganz normale Wahrnehmung und irgendwann ist mir dann enttäuschend aufgefallen, dass die anderen Menschen um mich herum das so nicht hatten. Hätten sie so wahrgenommen wie ich, wäre ihr Verständnis für das Gegenüber so viel größer gewesen, dadurch, dass sie in die Tiefe hätten blicken können und den anderen auf einer tieferen Ebene erkannt hätten.
Interessant ist der Zusammenhang deswegen, weil wir ja in unserem Schmerz und in unseren Problemen immer nur uns selbst betrachten und dabei gar nicht erkennen, dass der andere auch seine eigenen verletzenden Erfahrungen hatte und dass ihn diese Erlebnisse an den Punkt in seinem Leben gebracht haben, an dem wir ihm gerade begegnen.
Für mich war das als Kind nicht klar. Und als mir bewusst wurde, dass die anderen meine Art der vielschichtigen Wahrnehmung nicht haben, hatte ich immer mehr das Empfinden, nicht normal zu sein, und habe mich dem feinstofflichen Empfinden immer mehr verschlossen. Ich wollte ja genauso normal und wie alle anderen sein und dazugehören. Dann kam die Scheidung meiner Eltern und da haben dann meine Schotten komplett dicht gemacht.
Aber noch einmal zurück zu meiner frühkindlichen Wahrnehmung: Auch die multidimensionalen Sound-Codes, mit denen ich heute arbeite und die ein wenig wie eine Druidensprache anmuten, habe ich bereits als Kleinkind gesungen und gesprochen. Für mich war auch das ganz normal, jedoch im Vergleich zu heute eine sehr unbewusste Ausdrucksform. Ich bemerkte jedoch beziehungsweise es fiel mir rückblickend auf, dass sich durch mein Singen und Tönen immer wieder Konflikte in meinem unmittelbaren Umfeld beruhigten.
Für mich war es auch völlig normal, dass mein Guide mit mir in meinem Zimmer war. Der war immer da. Er stand in der Ecke und beobachtete mich liebevoll wie ein Beschützer – und ich fand es schön, dass er da war. Ich habe mich dadurch nie allein gefühlt. Das Gefühl des Alleinseins kam erst später, als ich, wie gerade berichtet, die Verbindung verloren hatte. Das war für mich eine Zeit der Einsamkeit, in der ich mich nicht mehr verstanden fühlte.

Trennung und Umzug

An die Zeit, als meine Mutter mit meinem Bruder und mir von Stuttgart nach Augsburg gezogen ist, kann ich mich kaum mehr erinnern. Ich war elf Jahre alt und es war schrecklich schmerzhaft für mich, alles zu packen und unser Familien-Zuhause zu verlassen. Der letzte Sommer, den ich als Kind in Stetten bei meinem Vater erlebt habe, war mein schönster. Ich hatte endlich einen Freund gefunden, der mich annahm, wie ich war. Er war größer und kräftiger als ich und verteidigte mich gegen die anderen, die mich oft drangsalierten. Ja, und dann kam eben der Umzug. Es war wie ein Schock und ich war unheimlich traurig – und mein Zugang zu der multidimensionalen Realität und meine Tiefenwahrnehmung gingen verschütt. Es war wie eine Art Amnesie.
Und dann kam ich als Sohn einer alleinerziehenden Mutter in eine erzkatholische bayerische Ortschaft. Weil meine Mutter geschieden war, durften manch andere Kinder im Dorf auf Anordnung ihrer Eltern nicht mit mir spielen. In der neuen Schule wurde ich insbesondere von einem Jungen sehr gemobbt. Das Gefühl, anders zu sein, nicht dazuzugehören, nicht gemocht zu werden, machte sich wieder in mir breit.

Schule und ich – keine einfache Zeit

Ins System Schule konnte ich mich nie richtig einfinden und so verließ ich die Realschule nach einer Ehrenrunde und ohne Abschluss nach der 9. Klasse. Schule, so wie sie zu meiner Zeit war, und ich – das hat einfach nicht gepasst. Ich bin ein Kinästhet und hätte mich gerne zurückgezogen und für mich gemalt und gestaltet. Das Lernen aus Büchern und das Hinhören hat für mich nicht funktioniert. Am liebsten wäre ich ohne Schule groß geworden. Mittlerweile kenne ich mich selbst viel besser und weiß, wie ich am besten Wissen aufnehme – beispielsweise, indem ich mich auf den Boden setze, weil ich dann einen besseren Zugang zu meinen Alpha-Gehirnwellen habe und sich dadurch mein Bewusstsein besser öffnet. Heute kann ich sehr gut lernen, mir auch viel theoretisches Wissen aneignen, zu meiner Schulzeit jedoch litt ich extrem unter dem vorherrschenden System und den Erfahrungen von Misserfolg und nicht richtig zu sein, die damit einhergingen.

Der Freund meiner Mutter – die Konfrontation mit Gewalt

Ich erfuhr nicht nur durch andere Kinder Ablehnung und körperliche Gewalt. Auch Klaus, der neue Freund meiner Mutter, schlug mich. Allerdings nur mich, mein Bruder Stefan hat nie etwas abbekommen. Meiner Mutter erzählte ich damals nie davon. Es geschah auch nur, wenn sie aus dem Haus war. Ich behielt die Schläge für mich, als hätte ich gewusst, dass ich Teil dessen bin, warum es passiert. Heute weiß ich, warum und wir werden uns das Thema in Kapitel 19 über die Sexualorgane genauer anschauen.

Die erste große Liebe

Mit dreizehn war ich zum ersten Mal verliebt – in die Martina. Das war so eine kleine Süße, die ein bisschen wie eine Italienerin aussah. Wir gingen in dieselbe Schule und es brauchte einige Jahre, bis sie mich mal näher ranließ. Leider ging da nicht mehr als ein bisschen busseln, weil Martina noch in den Jungen verknallt war, mit dem sie zum ersten Mal intim war, und der in derselben Straße wohnte, während ich eine halbe Stunde mit dem Moped entfernt wohnte. Das war meine erste Fernbeziehung. Ich habe jahrelang gegraben und sie ist immer wieder zu ihm zurückgegangen. Das war total schade – sie war ganz mein Typ, genau die Art von Frau, die mich voll angesprochen hat.
Und mit Martina als Vorbild habe ich dann weiterhin meine Frauen gewählt und unbewusst in ihnen weiter nach Martina gesucht, was zu vielen Dramen, Schmerz und einigen unerfüllten Partnerschaften führte. Irgendwann fiel mir das Muster auf und so konnte ich mich daraus befreien und für die schöne, bereichernde Beziehung mit meiner heutigen Partnerin offen sein, die ganz anders ist und aussieht als Martina.

Die Welt steht Kopf – meine ersten beiden außerkörperlichen Erfahrungen

Im Alter von 21 hatte ich meine erste außerkörperliche Erfahrung, als ich mich mit dem alten, hochgelegten Mini meines Freundes Tom überschlug. Auf dem Heimweg von der Disco, völlig nüchtern und mit gemütlichen 50 bis 60 Stundenkilometern bei strömendem Regen unterwegs, kam ich auf eine Wasserplatte, das Auto geriet ins Schleudern und rollte die Böschung hinunter, direkt in einen Acker hinein.
Das Verrückte an der Geschichte ist: Ich weiß, dass mein Körper sich zum Zeitpunkt des Überschlagens im Auto befand, während ich das Geschehen von oben betrachtete. Das nächste, an das ich mich erinnere, ist, dass ich plötzlich neben dem Auto auf dem Feld stand – in meinem blitzblank sauberen Anzug. Das Einzige, was schmutzig war, waren meine Schuhe. Die Tür des Batman war zu, die Fenster noch alle drin. Das Dach war jedoch so stark eingedrückt, dass man die Tür von innen nicht aufbekommen hätte. Ich weiß bis heute nicht, wie ich aus dem Auto gekommen bin.
Meine zweite außerkörperliche Erfahrung war ein Sturz vom Motorrad, den ich einige Zeit später erlebte und bei dem ich ebenso von oben wahrnehmen und betrachten konnte, was passierte.
Diese beiden plötzlichen außerkörperlichen Erfahrungen waren der Auslöser dafür, dass ich viele Jahre später, als ich das Geld und die Offenheit dafür hatte, begann, mich mit außerkörperlichen Erfahrungen, luzidem Träumen und vielen anderen spirituellen und energetischen Themen zu befassen.
Zunächst jedoch blendete ich diese Erlebnisse aus. Zu dem Zeitpunkt, als sie mir zustießen, waren sie einfach zu abstrus für mich. So abstrus, dass ich niemandem davon erzählt habe. Zu meiner Ablehnung von all diesen ›WooWoo’s‹ hatte, wenn ich so zurückblicke, meine Oma Erika ziemlich stark beigetragen. Sie wollte immer eine Astrologin sein und hat dann ihrem Umfeld – und besonders gern uns, ihrer Familie – von ihrem herannahenden Schicksal erzählt. Dies machte sie, indem sie bei einem Astroservice Profile für andere bestellte und dann so tat, als hätte sie alles selber ausgerechnet. Als ich ihr auf die Spur kam, war mir klar: So ein esoterisches Zeug will ich nicht, ich will die erklärbare, logische Wahrheit. Tja, und das, was ich in meinen zwei außerkörperlichen Erfahrungen erlebte, war weder erklärbar noch logisch. Und doch: Was mir damals passierte und die Frage nach dem, was da geschehen war, ließ mich nicht los.

Mein Weg durch verschiedene Berufe

Nach der Schule fing ich an, mich durchzuschlagen. Ich begann zunächst eine Schreinerlehre, die ich dann aufgrund einer Holzstauballergie abbrach, und sattelte auf Hotelkaufmann um. Und so war meine erste richtige Berufsausbildung die zum Hotelkaufmann.
Das Hotelgewerbe ist eines der härtesten – wir haben nur geschuftet. Wenn ich dann mal Zeit hatte, saß ich in meinem etwa acht Quadratmeter großen Zimmerchen und habe gemalt. Es war für mich mega wichtig, dass ich malen konnte. Ich habe mir große Kartons aus den Containern vom Supermarkt geholt und darauf gemalt, damit ich meine Emotionen ausdrücken konnte. Anders hätte ich diese Zeit nicht geschafft.
Viel Fortgehen war nicht drin, da ich sechs Tage die Woche gearbeitet habe, und wenn ich am siebten Tag abends groß etwas unternommen habe, dann war ich zu Beginn der nächsten Arbeitswoche so müde und kaputt, dass ich die nächsten Arbeitstage fast nicht geschafft habe – und das ganz ohne Alkohol. Dazu kam noch, dass ich eben, weil Alkohol nicht mein Ding war und ich schon genügend negative Erfahrungen durch Klaus damit gemacht hatte, auch nicht so viel Freude daran hatte, mit meinen Kollegen, den Kellnern und Köchen, etwas zu unternehmen, die unheimlich viel getrunken haben.
Freundin hatte ich auch keine. Wie auch – ich hatte ja keine Zeit. Wenn sich im Hotelgewerbe Beziehungen ergaben, dann meist unter Kollegen, denn man arbeitet meistens, wenn der Rest der Welt frei hat. Mein Lebensrhythmus war dem der ›normalen‹ Welt genau entgegengesetzt und das hat mich sehr belastet, da der kleine Freundeskreis, den ich damals hatte, mich irgendwann gar nicht mehr gefragt hat, ob ich etwas mit ihnen unternehmen möchte, da ich ja sowieso keine Zeit hatte. So musste ich mich selbst über Wasser halten und dafür sorgen, dass ich nicht abgedriftet bin. Kurz nach der Lehre habe ich dann aufgehört, im Hotelgewerbe zu arbeiten.
Im Anschluss machte ich eine Berufsausbildung zum Restaurator, da ich mich schon immer für Autos und Motorräder interessiert hatte. Hier kniete ich mich voll rein und bei Wolfgang, dem Besitzer der Werkstatt, in der ich arbeitete, war ich dann auch eine ganze Weile. Wir beide verstanden uns gut, haben viel diskutiert und ich liebte den puren, lustigen Sarkasmus unserer Gespräche. Teilweise kamen die Kunden zu uns, um unseren Dialogen zuzuhören. Wolfgang verdiente mit seiner Werkstatt gutes Geld, bezahlte mich jedoch sehr schlecht und so wechselte ich nach sechs Jahren noch einmal meine berufliche Tätigkeit.
In dem Haus, in dem ich wohnte, war auch ein Immobilienmakler angesiedelt und ich begann, für ihn und seine Immobilienagentur zu arbeiten. Ich war sehr erfolgreich damit, verdiente endlich angemessenes Geld und baute mir parallel meine eigene kleine Relocation-Agentur auf. Was ich ab diesem Zeitpunkt verdiente, ermöglichte es mir, all meine Schulden zurückzuzahlen und mich schließlich auf die Suche nach Antworten zu meinen beiden außerkörperlichen Erfahrungen zu machen, deren Fragezeichen immer noch in mir schlummerten.

Auf der Suche nach Antworten

Mit dreißig zog ich nach Unstimmigkeiten mit der Familie an den Bodensee, um erst mal wieder zu mir zu kommen. Dort nahm ich einen Job als Teamleiter bei einem Eventveranstalter an. Gleichzeitig lernte ich zu dieser Zeit Edith Steller, eine sehr bekannte Numerologin, auf den Baseler Psi-Tagen kennen. Da sie gerade Zeit hatte, bot sie mir großzügigerweise an, aus meiner Hand zu lesen. »Scheiße, nein, das will ich nicht wissen!«, war mein erster spontaner und sehr abwehrender Impuls – ich musste an meine Oma und ihre pseudo-astrologischen Voraussagen denken und dass ich mir geschworen hatte, mich auf so einen ›esoterischen Quatsch‹ und irgendwelche Wahrsagereien nicht einzulassen. Doch Ediths Attraktivität siegte und so saß ich ihr schließlich gegenüber – und sie zog mir sprichwörtlich die Hosen aus. Sie las meine komplette Vergangenheit aus meiner Hand und sagte mir Dinge über mein großes Zukunftspotenzial als Heiler und Betrauter mit altem, magischen Wissen.
Mit all dem, was sie mir da eröffnete, konnte und wollte ich damals gar nicht umgehen. Und doch fühlte ich mich zum ersten Mal so richtig gesehen und verstanden und diese Begegnung berührte mich so tief, dass sich in mir etwas dafür öffnete, mich mit den Themen Energetik und Spiritualität zu beschäftigen.
Kurz darauf sagte dann noch mein Kollege Holger zu mir: »Ich verstehe nicht, dass du diesen Job machst. Dein Potenzial liegt doch wo ganz anders – Du hast ein Jenseits-Heiler-Potenzial!« Das hatte mir auch Edith gesagt. Ich antwortete ihm: »Das ist ja alles schön und gut, wenn ich dieses Potenzial habe, aber ich weiß ja gar nicht, wie ich da rankomme!«
Holger brachte mich daraufhin in Kontakt mit Franz Minister und ich begann, an dessen Seminaren teilzunehmen, um zu lernen, wie ich mein Potenzial über mein Bewusstsein abfragen konnte. Das war dann auch der Beginn meiner Ausbildung in multidimensionaler Wahrnehmung. Ich besuchte über fünf Jahre hinweg Kurse bei Franz Minister, ohne die ich vermutlich heute nicht da wäre, wo ich bin. Mir wurde nach einer Weile, im Zuge der Beschäftigung mit den Lerninhalten, immer mehr bewusst, was ich in meinen ersten Lebensjahren erlebt und gemacht hatte: Ich hatte im Feld gelesen. Zugang zu diesen Fähigkeiten hatte ich zunächst nur in Ansätzen, doch es war mein großer Wunsch, sie wieder für mich zu entdecken und auch zu verstehen.
Was mich in dieser Ausbildung anfangs am meisten interessierte, war das mir Wiedererschließen des Feldlesens – das, was auch Edith damals mit mir machte, als sie scheinbar aus meiner Hand, eigentlich aber aus dem Feld las. Etwa nach zwei Jahren öffnete sich mit viel, viel Üben diese Fähigkeit dann langsam wieder in mir und es zeigte sich mir im tiefen Betrachten einer Person wieder diese Art von multidimensionalen Bildern, die ich aus meinem Kleinkindalter kannte. Dass ich alles, was ich in diesen Jahren lernte, auch immer gerne verstehen wollte, hat diesen Prozess des Wiederentdeckens vermutlich stets wieder verlangsamt. Doch für mich war das gut so und auch heute noch ist es mir sehr wichtig, mit dem Verstand zu begreifen, was sich auf energetischer Ebene oft mühelos für mich auftut.
Irgendwann begann ich dann, Heilungen zu machen und habe dazu einige meiner Freunde und Bekannten als Versuchskaninchen genutzt. Ich lernte dadurch, dass die Informationen, die ich über meine Träume oder auch im Wachbewusstsein bekam, sehr kraftvolle Lösungen beinhalteten.
Interessanterweise hilft mir auch heute noch sehr die Ausbildung zum Kfz-Restaurator. So ist zum Beispiel der pragmatische Ansatz, ein gebrochenes Stück Metall wieder zusammenzuschweißen, bei der Heilung gebrochener Knochen genauso anwendbar. So ist ein Kabelbaum, durch den Energie fließt, vergleichbar mit dem Meridiansystem usw. Klingt krass, ja klar. Hilft mir aber, Beschränkungen, die im Bewusstsein des Kollektivs verankert sind, zu übergehen. Und so ist Heilung auf der materiellen Ebene beschleunigbar. Dann dauert es halt mal keine sechs Wochen, bis ein Knochen wieder verheilt ist, sondern es geht viel schneller.

Meine Zeit auf dem Jakobsweg – mein Weg zu mir

Ein Jahr, bevor ich zu meiner eigenen Pilgerreise aufbrach, erzählte mir ein Karate-Sportkamerad, er wäre den Jakobsweg gelaufen und das hätte ihm so gut getan. Zunächst konnte ich gar nichts mit seinen Schilderungen anfangen und dann, etwa ein halbes Jahr später, tauchte das Thema Jakobsweg in meinem Leben immer und immer wieder auf – und ich verspürte, dass es mich mehr und mehr dazu hinzog, meine eigene Erfahrung mit diesem berühmten Pilgerweg zu machen. Irgendetwas in mir wollte sich freisetzen und ich bemerkte, wie immer, wenn das Wort Jakobsweg fiel, dass so eine Wärme in mir aufkam. Ich fragte mich, in welchem Zusammenhang ein Gehen des Jakobsweges zu meinem Leben stehen könnte und spürte immer mehr, dass ich herausfinden wollte, wie es mit meinem eigenen Leben weitergehen sollte. Ich hatte einerseits die Möglichkeit, Heiler zu sein, auf der anderen Seite wusste ich nicht, wie dieses Leben genau aussehen könnte.
Schließlich, Ende 2004, entschied ich es einfach: Ich ziehe los. Ich bereitete mich vor und am 15. Mai 2005 brach ich auf – mit 22 Kilo Gepäck in meinem Rucksack (viel zu viel!), Laufstöcken und einem Zimmermannshut, den mir meine Mutter geschenkt hatte. Ich sollte auf diesem Weg – und später auch während meiner Jahre in den USA – feststellen, dass Initiationen und Wendepunkte für mich oft auf Reisen stattfinden. Ich denke, das liegt daran, dass wir durch den gewohnten Alltag oft nicht in der Lage sind, unser Bewusstsein weit genug zu öffnen, um Veränderungen zulassen und dann auch geschehen lassen zu können.
Ich fuhr mit dem Zug – der Weg ist das Ziel – über Paris und Bayonne nach Saint-Jean-Pied-de-Port. Dort angekommen, übernachtete ich in einer Herberge und startete am nächsten Morgen meinen ersten Wegabschnitt. Mit meinem ersten Schritt auf dem Jakobsweg stellte sich eine absolute Präsenz in mir ein. Das Leben und der Moment hielten mich gefangen und ich hatte keine Gedanken mehr an gestern oder morgen.
Der erste Abschnitt war vierundzwanzig Kilometer lang und die ersten sechzehn gingen nur bergauf. Als ich die Grenze von Frankreich nach Spanien überschritt, durchflutete mich eine wohlige Wärme, und ich wusste, ich komme nach Hause. Das war ein wunderschöner Moment.
Beim Hinablaufen nach Roncesvalles und beim weiter bergab Laufen am zweiten Tag litten meine Knie sehr unter dem Gewicht meines Rucksacks und so passierte es bereits zu Beginn meines Weges, dass ich mir das rechte Wadenbein aus dem Ligament lief. Es dauerte sage und schreibe vier Wochen, bis ich mir helfen ließ. »Ich schaff das schon allein« war bisher immer meine Devise im Leben gewesen, wenn es Probleme gab. Erst als der Frenchie, seines Zeichens französischer Osteopath, kam und den dritten Tag sagte: »Wie geht es Dir heute? Ich kann Deinen Schmerz doch sehen. Möchtest Du, dass wir danach sehen?«, ließ ich mich darauf ein. Und so lag ich dann mitten in der Meseta auf einem staubigen Feldweg, während der Frenchie mir mein Wadenbein wieder ins Ligament setzte. Eine Bewegung hat ausgereicht, dann ist es wieder reingeflutscht. Das haben wir abends noch mal wiederholt und dann war’s gut. Also no big deal. Das hätte ich auch schon früher haben können, wenn ich nicht so stur gewesen wäre. Das war meine eigene Lektion im Hilfe annehmen. Ein tiefer Moment, in dem ich begriff, dass das Leben nicht nur Geben, sondern auch Nehmen ist und dass Geben und Nehmen in einem Kreislauf stattfinden. Und trotzdem fällt es mir auch heute nicht immer leicht, mir auch mal helfen zu lassen.
Nach etwa zwei Wochen auf dem Jakobsweg kam ich schließlich in Belladonna an, wo ich Ben, den Heiler, den Du schon von den ersten Seiten des Buches kennst, traf. Dieses Erlebnis des Sehens seiner kompletten Matrix und seiner rasanten, ja schon fast spontanen Heilung war eine der tiefsten Erfahrungen meines Lebens. Ich hatte schon länger Einblick in die Matrix der Menschen bekommen, aber immer nur teilweise, nie so umfänglich, wie es mit Ben der Fall war. Ich war so frei und offen, als es passierte – kein Handy, kein Computer, keine Ablenkung irgendeiner Art. Und da ging es bang, bang – mega cool.
Während ich so unterwegs war, bekam ich immer wieder die Dramen der anderen mit, die gleichzeitig mit mir auf dem Weg waren. Mir war klar: Meine Aufgabe war es, mich zu finden und tiefer zu mir zu kommen, während andere offensichtlich oft die Aufgabe hatten, loszulassen, nicht zu projizieren und in ihre eigene Selbstständigkeit zu kommen – und nicht immer jemanden zu brauchen, der sie mitnimmt und dem sie folgen können. Das eigene Tun war schon immer in mir drin, aber ich konnte es zu dem Zeitpunkt noch nicht konstant umsetzen. Es war mir nicht bewusst, dass ich oftmals durch meine Negativität das Negative anzog und sich so mein Manifestieren – meine Ahnungen und Vorstellungen – im negativen Bereich verwirklichte. Das war nicht unbedingt angenehm, verhalf mir aber zu mehr Klarheit. Auf dem Jakobsweg habe ich dann einfach mehr hingehört, mehr betrachtet, mehr wahrgenommen und viel gesungen.
Ein weiteres unvergessliches Erlebnis fand in Rabanal del Camino, einer spanischen Ortschaft in den Bergen statt, wo Christoph, ein junger Zimmermann, gegen den Widerstand seines Egos eine tiefe Spontanheilung erfuhr. Doch dazu mehr in Kapitel 10.
Und da war dann noch dieses spanische Ehepaar, das ich in meiner letzten Woche auf dem Jakobsweg kennenlernte. Die Frau war aufs Knie gefallen und die beiden fragten mich, ob ich mal danach schauen könnte. Hab ich gemacht und das Knie war wieder in Ordnung. Am nächsten Tag fiel sie wieder auf ihr Knie und ich kümmerte mich erneut darum. Das haben wir insgesamt an vier aufeinanderfolgenden Tagen gemacht, bis dann der Mann zu mir kam und sagte: »Andreas, lass gut sein. Irgendetwas muss meine Frau noch lernen, sonst kommt sie nicht vorwärts.«
Damals war ich noch nicht so tief bewandert im Zusammenhang zwischen der emotionalen Ebene und dem physischen Körper. Heute könnte ich ihr den Hinweis geben, dass die Knie mit Flexibilität in unserem Leben zu tun haben. Viermal hintereinander auf dasselbe Knie zu fallen, das muss man erst mal schaffen – und das ist genau das, was passieren kann, wenn ein blockierendes emotionales Muster, das hinter einer physischen Beschwerde steckt, noch nicht gelöst ist. Dann wirst Du immer wieder mit derselben Sache konfrontiert, als würde das Leben sagen: »Nee nee, Du bist noch nicht soweit.« Man könnte auch salopp sagen: »Die Ohrfeigen kriegst Du so lange, bis Du’s begriffen hast.« Oft kann sich erst dann, wenn Du bereit bist, Dich komplett für die Thematik zu öffnen, die Deine Aufmerksamkeit braucht, wirklich etwas zum Positiven verändern.
Eine weitere, sehr prägende und bereichernde Erfahrung meiner Zeit auf dem Jakobsweg und meinem Leben insgesamt war die Begegnung mit Marco Licht. Es war der erste Abend, nachdem ich von Santiago nach Finisterre weiterlief: Ein österreichischer Gitarrenbauer hatte eine Gitarre dabei, die er einem der Anwesenden, Marco Licht, gab, weil dieser sehr gut Gitarre spielen konnte. Marco fing an zu spielen und zu singen, wir saßen alle ums Lagerfeuer herum, und plötzlich stimmte er eines meiner Lieblingslieder an: Walking in Memphis von Marc Cohn – und da hab ich mitgesungen. Ich hätte mich vorher nie getraut, in Anwesenheit anderer zu singen. Ich wollte immer singen, aber hab mich einfach nie getraut. An diesem Abend kam meine Stimme raus. Die Leute haben mich danach so angeguckt – wow, was für eine Stimme! In der Nacht konnte ich nicht schlafen. Es war mir unheimlich heiß, weil plötzlich so viel Energie durch mich hindurchfloss. Ich kochte förmlich innerlich. Seit diesem Abend ist es okay für mich, vor anderen zu singen. Heute singe und töne ich frei, einfach so, wie es kommt und wie ich will.
Was, wenn Marco nicht gespielt hätte und wenn es diesen Moment nicht gegeben hätte? Es gibt Augenblicke im Leben, die sind so magisch, und es gilt, sie zu spüren, wirklich da zu sein, wahrzunehmen, wo das Leben hingeht und wo es einen hinzieht. Anfangs können wir das Ausmaß solch einer Erfahrung oder Begegnung wie dieser, der Batman-Geschichte oder der Begegnung mit Ben, erst einmal nicht begreifen. Im Laufe der Zeit jedoch spürst du dann so eine Verbindung zu einer Tiefe in deinem Sein, die du bisher nicht gespürt hast. Das ist das Coole und auch Verrückte an diesen Dingen. Nach solchen Erlebnissen ist das Leben nicht mehr so, wie es vorher war.
Interessanterweise verlor ich am letzten Tag der Reise den Hut, den mir meine Mutter für die Reise geschenkt hatte. Tradition ist, dass, wer bis Finisterre (Finis Terra, das Ende der Welt) gegangen ist, dort seine Kleidung verbrennt. Dieses Ritual symbolisiert das Ablegen des Alten und den Übergang in die nächste Dimension – Du machst Dich auf in ein neues Leben. Den alten Hut hatte ich ja schon abgelegt. Das Leben hat ihn von mir genommen. Und so verbrannte ich nur meine Socken, was für die Umwelt wohl sowieso besser war.

Neuorientierung nach dem Jakobsweg

Die Wochen, die ich auf dem Jakobsweg unterwegs war, waren eine einzige Initiation und brachten mich zu der Entscheidung, den Weg als Intuitive und Heiler fortan wirklich zu gehen. Als ich zurückkam, brauchte ich jedoch erst einmal ein halbes Jahr, weil ich gar nicht wusste, wie ich das anstellen sollte, und weil ich von der Allmacht, die möglich ist, erschüttert war und auch Angst hatte, etwas falsch zu machen oder meine Möglichkeiten zu missbrauchen. Mir war klar, sollte ich das tun, gibt’s eine drauf. Warum ich das wusste, weiß ich nicht – ich nehme an, ich habe es irgendwann schon einmal erlebt, in einer anderen Inkarnation oder weiß Gott wo, wo ich vielleicht nicht ganz so integer gelebt habe.
Ich kam also nach Hause und war erst einmal innerlich wie gelähmt. Ich fühlte mich total blockiert und auch schockiert, weil ich gar nicht wusste, wie ich mit dem Erlebten umgehen sollte, insbesondere mit den Heilungen, die durch meine Assistenz und doch gleichzeitig ohne mein aktives Zutun geschehen waren, einfach so aus einem Zustand des Seins heraus. Mein Glaubenssystem war dadurch total auf den Kopf gestellt worden. Ich hatte schon immer in mir gefühlt und gewusst, dass solche unmittelbaren Heilungen möglich sind – es jedoch direkt zu erleben, war eine ganz andere Sache, die mich in einer großen Tiefe mit meinem eigenen Sein und meinen Konditionierungen konfrontierte.
Nach etwa einem halben Jahr wagte ich mich dann vorsichtig hinaus und begann, energetisch zu arbeiten. Anfangs traf ich dabei auf sehr viel Widerstand, weil viele Menschen den Wert meiner Arbeit und auch mich in dieser Position noch nicht sehen konnten oder sich nicht auf das, was in den Sitzungen hätte geschehen können, einließen.
Ich merkte, dass ich ziemlich feststeckte, und es wurde mir immer klarer, dass ich etwas tun musste – weil sich nichts bewegen würde, wenn ich mich nicht bewegen würde. Ich musste weg, wieder losziehen. Schon länger hatte ich damit geliebäugelt, für eine Weile in die USA zu gehen.

USA – Experimentalfeld für mich und meine Arbeit

Insgesamt fünf Jahre, von 2007 bis 2012, lebte ich in den USA. Eine Zeit, die für mich heute wie vollkommen losgelöst von meinem jetzigen Leben ist. Während dieser Zeit reiste ich acht Monate im Jahr von einem spirituellen Zentrum zum anderen. Ich arbeitete mit über achtzig verschiedenen Gemeinschaften, die sich hauptsächlich mit dem Thema Sinnsuche des Lebens beschäftigten. Und so traf ich auf diesen Reisen viele Heiler, Medizin-Leute, Schamanen und Priester. Viele dieser Begegnungen waren wunderschön und tief bereichernd. Manche jedoch endeten im Schmerz, wenn ich zum Beispiel einem Medizinmann begegnete, der in seinem Herzen die Grausamkeiten und Verletzungen, die sein Volk oder sein Stamm durch den weißen Mann erlebt hatte, noch nicht verarbeitet hatte und mich dann als Projektionsfläche für seine Wut und seinen Schmerz nutzte. Ja, auch das passiert. Es gibt nicht überall Liebe – auch, wenn Du Liebe gibst, bekommst Du sie nicht unbedingt von genau demjenigen zurück.
Ich lernte, wie wunderschön und frei das Leben durch Verzicht wird. Schließlich lebte ich in meinem kleinen Mazda Minivan. Hinten ein Bett reingebaut, fuhr ich durch einundzwanzig Staaten. Toilette und Dusche nutzte ich jeweils im Fitness-Studio der Ortschaft, wo ich gerade war. Mehr brauchte ich nicht. Meine beiden ersten (englischsprachigen) Bücher entstanden in den Coffeeshops, die ich auf meiner Reise entdeckte. Bis heute bin ich ein Kaffeehausschreiber. Die Atmosphäre eines liebevoll gestalteten Cafés mit seinen Sofas, dem Geruch von frisch gemahlenem Kaffee, gutem Smooth Jazz im Hintergrund und das Murmeln der Gäste ist unübertreffbar. Gerade in Amerika sind diese Plätze haufenweise anzutreffen und genial in ihrer Energie. In Deutschland habe ich solch eine Atmosphäre noch nicht wieder gefunden.
Jeder Tag war wie ein kleines Leben, vollkommen präsent und in sich abgeschlossen. Es gab kein Gestern und kein Morgen, nichts zu bedenken oder zu beachten, es war reines Sein – eine Sequenz von Momenten, die sich in vollkommener Klarheit und Bewusstheit aneinanderreihten. Frei von Routinen, wiederkehrenden Abläufen und Alltagsdramen, war die Reise wie ein magischer Traum. Jede Woche mit einer anderen Gemeinschaft zu arbeiten, Menschen und ihre Themen kennenzulernen, brachte immer mehr Vertrautheit, Vertrauen und Sicherheit in Bezug auf meine Arbeit und mein Tun. Ich durfte dort auch lernen, dass es keine Grenzen im Bereich der Heilung gibt, wenn es um Mensch, Tier, Pflanze und Land geht. Alles ist miteinander verwoben und gleichzeitig einzigartig in seiner Dynamik und seinem Leben. Wenn Du Dich vollständig darauf einlässt, dann öffnet sich jedes Wesen und jedes Land Deinem Bewusstsein und zeigt Dir, was es braucht und/oder was es Dir geben kann. Reicher konnte ich nicht leben.